Aufnahmen des 21. Jahrhunderts - Johannes BRAHMS: Sinfonie Nr. 1 c-moll op. 68

  • Also für den Tschaikowsky (5. Symph.) entschuldige ich mich, lieber Liebestraum, der war in der Box mit dem DSO Berlin (gleiches Wandfoto) enthalten. Aber wie verhält es sich mit den Brahms-Sinfonien?
    Ich habe die Erste in einer Live-Aufnahme vom April 1996, die Zweite live vom Juli 1996, die Dritte live vom April 1996 und die Vierte aus dem Jahre 1985? in einer Co-Produktion mit dem NDR, dazu die Erste live aus Chikago 1989 mit dem CSO, dann in einer Aufnahme mit den MPh aus dem Februar 1997 und mit dem NDR-Orchester live aus Kiel 1997 (DVD). Gilt das mit RCA, um damit offtopic abzuschließen, auch für die beiden Bruckner-Aufnahmen?


    Liebe Grüße


    Willi :)?(

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Die von Liebestraum in Beitrag 28 gezeigte Brahms-Wand-Hänssler-CD-Box hat ja eigendlich in diesem Thread nichts zu suchen - Aufnahmen P 1982-1996 !


    Aber wenn LT diese so schätzenswert findet, dann sind diese Aufnahmen offenbar um eine vielfaches den Brahms/Wand-Aufnahmen mit dem NDR SO (RCA, 1982/3, DDD) vorzuziehen. Diese Brahms-GA hatte ich nämlich letztes Jahr gekauft und bald wieder weitergegeben, da mit diese Int zu konservativ/brav waren.
    Bei den weiteren Diskussionen darüber stellte sich dann aber auch heraus, dass die späteren Wand-Brahms-Aufnahmen tatsächlich vorzuziehen wären (bes. die Nr.1 mit dem CSO !).


    ;):D Absolut herausragende Aufnahmen aus dem 21.Jhd zu finden, damit wird es erst einmal auf die Dauer schwierig ...


    Zitat

    Ich glaube, wenn man sich beliebige 13 Jahre des 20. Jhdts. herausnimmt und da nach den wirklich großen Aufnahmen schaut, dürfte die Ausbeute auch nicht viel besser sein als im noch jungen 21.


    Lieber Novescento,


    dann nenne mir bitte absolut herausragende Aufnahmen aus dem 21.Jhd, die sich mit den Grössen des 20.Jhd hier bei den Brahms - Sinfonien messen können.
    Nehmen wir die 12Jahre ab 1960, dann haben wir Szell (SONY), Dorati (Newton), Bernstein (SONY), ja auch Karajan Nr.1 und 3 (Decca) dabei. Ich finde bereits bei diesen Genannten, haben es die Brahms-Aufnahmen aus dem 21.Jhd verdammt schwer voll zu punkten !
    Damit möchte ich keinesfalls ausschliessen, dass nicht das 21.Jhd auch erstklassiges zu bieten hat.


    Nehmen wir Szell heraus - wie fabelhaft er im Glockentonschen Sinne "ein gewaltiges Portale für ein gewichtiges Drama öffnet", mit Herzblut dabei ist, das Werk atmen lässt und trotz der 60erJahre-Aufnahetechnik hier Strukutren hörbar macht, die sogar bei DDD-Aufnahmen verschwimmen, dann finde ich das ganz herausragend.
    Da kann ich bei Szell nach der Hörsitzung nur immer wieder feststellen (wie seit Jahren schon oft gepostet): "Man ist das ne Interpretation !"



    ;) Auch dieser Thread zeigt wieder erneut, das jeder seine eigene Vorstellung hat, wie Brahms zu klingen hat ... der Eine zieht Rattle, Abbado vor, der Andere schwärmt für Wand, der Nächste braucht :thumbup: Solti, Bernstein, Szell.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Ich kenne noch eine Brahms-Größe des 20. Jahrhunderts, Christoph von Dohnany (Cleveland SO), der in den 80er Jahren eine, wie ich finde, sehr gute GA vorgelegt hat (vor allem die Erste), der aber, wenn ich richtig orientiert bin, auch Anfang dieses Jahrtausends mit dem Philharmonia Orchestra eine GA vorgelegt hat und wenige Jahre später als Chefdirigent des NDR-Sinfonieorchesters in der Hamburger Laeisz-Halle alle Sinfonien eingespielt hat, die ich auf meiner Festplatte habe und die mir sehr gefällt.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Lieber Teleton,


    natürlich hat die Wand-Box hier eigentlich nichts verloren. Aber, da ich ja in die Chailly 1. hineingehört habe, weiß ich jetzt, durch das intensive Wand-Hören, dass Chailly keinen Platz in meiner Sammlung finden wird - weder die 1. noch die restlichen drei!



    :hello: LT

  • Der vollständigkeithalber muss hier natürlich auch dieser Zyklus hin. Es wurde schon an verschiedenen stellen im Forum was dazu gesagt, von daher von mir nur soviel, es ist eine gut aufgenommene Aufnahme, die man mit Freude anhören kann. Und was für mich ein großes Plus ist, ich brauche nicht zu überlegen, ob es zu langsam oder zu schnell ist, beim hören merkeich einfach es passt für mich.

  • Tamino XBeethoven_Moedling Banner
  • P.S.: Andris Nelsons kann auch guten Brahms - auch wenn man hier über seine KK geteilter Meinung ist.



    Das Boston Symphony Orchestra in TOP-Form:
    Hier kann man tatsächlich mit Genuss hören, was Novecento 2015 bereits geschrieben hatte –
    diese Brahms-Aufnahme ist ihren Preis wert. :yes:


    Wo eigentlich ist Novecento geblieben?

    Einer der erhabensten Zwecke der Tonkunst ist die Ausbreitung der Religion und die Beförderung und Erbauung unsterblicher Seelen. (Carl Philipp Emanuel Bach)

  • Am letzten Freitag ist sie erschienen, am Montag war sie bei mir, die neue Gesamtaufnahme der Brahmssinfonien mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen unter Paavo Järvi, live aufgenommen am 4. und 5. April 2018 im Pariser Theater des Champs-Elysées. Im Grunde genommen haben sie die vier Symphonien an den zwei Tagen jeweils auf einen Sitz aufgenommen:

    Nachdem ich alle vier Symphonien schon in den letzten Jahren in einzelnen Konzerten live erlebt hatte, die Erste vor einigen Jahren in der Hamburger Laeisz-Halle, und einzelne Symphonien ja schon auf CD erschienen waren, wartete ich schon gespannt auf die nun erschienene Gesamtaufnahme, die in einer ähnlichen Art und Weise zu Stande kam wie vor 10 Jahren die Gesamtaufnahme der neun Symphonien Beethovens in der Bonner Beethovenhalle.

    Eben habe ich nun die Erste zu Ende gehört, und ich war ähnlich begeistert wie schon vor Jahren in Hamburg.

    Die Besetzung war exklusive Streichern exakt wie bei der Uraufführung am 4. November 1876 in Karlsruhe durch Otto Desoff, also mit zweifachem Holz + Kontrafagott, 4 Hörnern, 2 Trompeten, 3 Posaunen + Pauken, dazu in den Streichern 10 erste Geigen, 8 zweite Geigen, 6 Bratschen, 6 Celli und 4 Kontrabässe. Wie viele Streicher in Karlsruhe und drei Tage später in Mannheim, wo Brahms dirigierte, am Start waren, geht aus meinen Quellen nicht hervor.

    Aber interessant ist die Zeitangabe für die zweite Aufführung in Mannheim mit 14 Minuten für den Kopfsatz, 9 Minuten für die erste Fassung des Andante sostenuto, 4 Minuten für das Allegretto und 16 Minuten für das Finale.

    Da Järvi, der das Stück in bekannt zügigem Tempo dirigierte, für den Kopfsatz gut 16 Minuten brauchte, war klar, dass er nach der langsamen Einleitung "Un poco sostenuto" die Exposition wiederholte, wie er das bei Beethoven, soweit ich das erinnere, auch immer getan hat. Ansonsten deckten sich seine Zeiten in etwa mit denen in der von Brahms dirigierten Folgeaufführung am 7. November 1876 in Mannheim: 8:13 (9) - 4:38 (4) - 16:01 (16), in Klammern die Zeiten von Mannheim.

    Damit wäre der zeitliche Rahmen abgedeckt. Das Pdsium im Champs-Elysées-Theater war so bemessen, dass das Orchester in der o. Besetzung in deutscher Aufstellung mit schräg hinten rechts postierten Pauken gerade bequem dorthin passte.

    Für einen ausführlichen Hörbericht fehlt mir nun die weitere Zeit, da ich morgen frühzeitig aufstehe und nach Remscheid-Lennep reise, wo meine Tochter im dortigen Röntgenlauf über die Ultramarathon-Distanz (63,3 km = 1,5 Marathons) an den Start geht. Da ich co²-arm reise (mit der Bahn), dauert das so seine Zeit. Gleich in Dortmund habe ich eine Stunde Pause, wo ich dann frühstücke. Trotzdem geht es um 6.45 Uhr aus dem Bett.

    Was nun den Höreindruck (s. o.) betrifft, so kann er sich sicherlich mit den besten Aufführungen der Neun Beethovensymphonien weiland in Bonn messen. Vielleicht hat ja der eine oder andere Tamino auch diese Blu Ray erworben und kann auch etwas dazu sagen.


    Liebe Grüße


    Willi:)


    P. S. Der Zusat auf dem Cover "The Brahms-Code" ist interessant und weist auf einen 90-minütigen Film hin, der dieser Box als Bonus beigegeben ist.

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Reinhard

    Hat den Titel des Themas von „Aufnahmen des 21. Jahrhunderts - - Johannes BRAHMS: Sinfonie Nr. 1 c-moll op. 68“ zu „Aufnahmen des 21. Jahrhunderts - Johannes BRAHMS: Sinfonie Nr. 1 c-moll op. 68“ geändert.
  • Lieber Willi,


    dein Hörbericht über diese Brahms-Sinfonien-Aufnahmen mit Paavo Järvi würde mich schon brennend interessieren.

    Wir Beide haben ja bereits allerbeste Erfahrungen mit den Paavo Järvi - GA der Beethoven-Sinfonien aud der Beethovenhalle Bonn (SONY-DVD, 2010) und Schumann-Sinfonien aus Bremen gemacht ... 8) da kann man diese Neuaufnahme trotz meiner massig vorliegenden Brahms-Alternativen einfach nicht ignorieren.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • So ist es lieber Wolfgang, ich sitze im Moment noch im Zug auf der Heimfahrt von Lennep wo meine Tochter einen Ultrmarathon absolvierte. Morgen werde ich wahrscheinlich dazu kommen. LG Willi ?

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).