So leid es mir tut, ich muß dem Idealisten Operus widersprechen
Professionellw Kritiken werten zwar, aber immer im Interesse des Auftraggebers, das kann bei einem kleinen drittklassigen Festival der Fall sen, wo über schwachbrüstige Bässe, Tenöre mit unangenehmen Timbe und kreischende Sopranstimmen einfach hinweggesehen wird, weil man ja seine Gage vom Fremdenverkehrsverein bezieht und anschliessend vom Bürgermeister zum Büfett eingeladen ist.
Bei Tonaufnahmen spielt sich das niecht vile anders ab, kann sich kemand in den letzten Jahren an wirkliche Verrisse von CD- Neuaufnahem erinnern ? Allenfals ein leixhtes Stirrunzel erlabt sich manche Rezensent, um anschliessens sofort wirder Balsam auf die eventuell entstandene Wund zu schmieren.
Was waren das für Zeiten, wo Kririker Neuaufnahmen genüsslich teil für Teil vernichteten und den Interpreten oder Dirigenten in einem Aufwasch ebenso
"Der unglückselige Tennstedt und mit ihm die EMI lassen nicht von Mahler ab. So muß eben über das drittletzte Ergebnis im Gesamtzyklus ... , über jenes "Idyll der Vierten, in welchem eine innige Frömmigkeit ihren Himmelstraum träumt" (Bruno Walter), gesagt werden, daß Tennstedt die "Einfalt des Herzens" eigentlich nur in einem pejorativer Sinn zu Gebote steht."
So beginnt eine der vernichtendsten Kritiken (HIFI Stereophonie 1985 U.D.)
Sie war übrigens IMO nicht zutreffend. Aber der Rezensent hat sie mit Herzblut und Ironie geschrieben. Man konnte darüber nachdenken, beipflichten und widersprechen. Heute hat man den Eindruck daß die Texte der Kritiker schon in den PR-Abteilungen vorgefertigt werden, und damit dem Rezensenten das ungeliebte Abhören erspart.
Das wird heute weitgehend so gesehen, deshalb haben ja die "Privatrezensionen" in Foren (in allen Bereichen) an Akzeptanz gewonnen. Weil hier wird zwar von sogenannten "Laien" geschrieben, allerdmgs ohne Einfußnahme der Tonträgerinsdustrie oder der Intendanzen. So sieht man auch bei Tamino eine gewisse Divergent bei den Beurteilungen - ewas, das sich eine Fachzeitschrift nicht leisten kann. Dorz wird quasi ein "zutreffendes " Urteil verlangt, schliesslich hat man ja für die Zeitschrift bezahlt. Dieses Problem kennen wir hier nicht - Wir sind nichtds und niemandem verpflichtet, nicht mal zur Neutralität....
mfg aus Wien
Alfred