Ludwig van Beethoven: Sinfonie Nr 5 op 67 "Schicksalssinfonie"

  • Lieber teleton,


    Solti scheint mir bei der von uns nunmehr bestellten Aufnahme ca. die gleichen oder ähnlich-zügige Tempovorstellungen für die Fünfte realisiert zu haben, die er auch schon 1958 hatte. Das war ja der Grund, weshalb ich mir nicht ganz sicher war, ob es sich ggf. um dieselbe Aufnahme, nur eben neu gemastert handeln könne. Mein Hineinhören in die vergleichsweise langsamere CSO-Aufnahme hat mich auch nicht so wirklich überzeugt. Zudem hoffe ich - wie gesagt- bei der Wiener Aufnahme auf eine "deutsche" Orcherstersitzordnung.
    Wenn man es langsamer macht, dann sollte dann auch noch mehr die kinetisch-titanische Wucht hinzukommen, also die Richtung Furtwängler, Knappersbusch, Böhm ( späte Video-Aufnahme auf Youtube) und auch Thielemann, wie ich finde.


    Bei der 4. von Mendelssohn war bisher Dohnanyi mit dem WPO ( Decca) meine unerreichte Lieblingsinterpretation, aber das wäre ein anderes Thema.


    Gruß
    Glockenton

    "Jede Note muss wissen woher sie kommt und wohin sie geht" ( Nikolaus Harnoncourt)


  • Spielzeiten Chicago SO (Decca, 1974, ADD) = 8:16 - 11:08 - 5:32 - 11:32
    Spielzeiten Chicago SO (Decca, 1986, DDD) = 8:13 - 11:35 - 5:31 - 11:34


    Lieber Wolfgang,


    die Spielzeiten der Live-Aufnahme von 1990 dürften etwas überraschend sein: 7:28, 9:43, 5:00 und 11:17, also namentlich im Andante con moto und im Scherzo wesentlich zügiger als in den Studioaufnahmen.


    Solti hat zum Ende seiner langen musikalischen Tätigkeit näher an die Metronomangaben Beethovens heran gefunden als es vorher der Fall war und war bereit, nicht nur bei Beethoven, neu hinzuzulernen, also alt bekannte Werke auf den Prüfstand zu stellen.


    Im Beiheft zu seiner letzten (?) Aufnahme von Mahlers 5. Sinfonie wurde das ausführlicher beschrieben (das mit dem "Prüfstand").


    Ich bin auch auf Dein Urteil gespannt. Bei dem günstigen Preis wirst Du auf jeden Fall nichts falsch gemacht haben.

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Zudem hoffe ich - wie gesagt- bei der Wiener Aufnahme auf eine "deutsche" Orcherstersitzordnung.


    Lieber Glockenton,


    da muss ich Dich leider enttäuschen. Diesbezüglich war Solti wohl zu sehr Amerikaner... ;)

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Ich war gestern Abend in einem sehr erfüllenden Konzert des Gürzenichorchesters in der Kölner Philharmonie, und dort herrschte die deutsche Sitzordnung, und alldieweil der Hauptkomponist Beethoven war, hatte der französische Gürzenich-Kapellmeister Francois Xavier Roth auch auf eine normale klassische Besetzungsstärke zurückgegriffen, 12 1. Geigen, 10 2. Geigen, 8 Bratschen, 6 Celli und 4 Kontrabässe, zweifaches Holz, zweifaches Blech bei der Sechsten Beethoven (3 Posaunen und 4 Hörner bei der Leonore III). Und was soll ich sagen: von meiner Sitzposition, ungefähr Mitte links 5. Reihe: eine fantastische Transparenz (was natürlich nicht nur von der Sitzposition und der Besetzungsstärke, sondern auch von der Qualität des Orchesters abhängig ist), aber hier stimmte alles. : oder: je höher die Qualität des Orchesters und jedes einzelnen Mitgliedes, desto relativ zweitrangiger ist m. E. die Sitzordnung.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Lieber Wolfgang,
    die Spielzeiten der Live-Aufnahme von 1990 dürften etwas überraschend sein: 7:28, 9:43, 5:00 und 11:17, also namentlich im Andante con moto und im Scherzo wesentlich zügiger als in den Studioaufnahmen.
    Solti hat zum Ende seiner langen musikalischen Tätigkeit näher an die Metronomangaben Beethovens heran gefunden als es vorher der Fall war und war bereit, nicht nur bei Beethoven, neu hinzuzulernen, also alt bekannte Werke auf den Prüfstand zu stellen.


    Die Decca-CD ist heute angekommen und wurde gleich am Abend genaustens "überprüft".
    *** Insgesamt gefällt mir diese straffe Interpretation (von 1990) sehr gut, aber absolut nicht besser als seine Alte aus Wien von 1958, die einen deutlich härteren Zugriff hat, den ich noch wesentlich packender Empfinde und damit vorziehe !


    Die Spielzeiten bewegen sich auf ähnlichem Niveau, sodass ich entgegen Norberts Worten feststellen muss, dass Solti nicht erst "zum Ende seiner langen musikalischen Tätigkeit näher an die Metronomangaben Beethovens heran gefunden hat", sondern dass dies 1958 sogar noch eher gegeben war (nur der 2.Satz ist 1990 langsamer) !
    Spielzeiten zum Vergleich:
    Wiener PH 1958 = 7:20 - 11:09 - 5:07 - 8:39
    Wiener PH 1990 = 7:28 - 9:43 - 5:09 - 11:06 (berichtigte tatsächliche Spielzeiten, ohne Applaus) -->
    :!: Die Decca-"Heinis" haben sich einen Fehler bei der Spielzeitenangabe und Umschaltung erlaubt: Beim Übergang zum 4.Satz wird dieser schon 9Sekunden früher an der falschen Stelle auf Track4 geschaltet.


    Der Klang ist ansonsten sehr gut und angemessen durchsichtig. Mein erster Eindruck über die Boxen war, dass die Wiener PH deutlich weicher und runder klingen, als in Soltis noch packendere wiener Aufnahme von 1958 (deren Klang gar nicht so viel historischer ist, wie ich vorher annahm). Auch der klopfende Rhythmus in den Pauken am Schluss des 3.Satzes, beim Übergang zum 4.Satz war nur über KH wirklich deutlich. Ein Manko das der 58er-Aufnahme ebenfalls leider anlastet.


    8o Heute stellte ich fest, dass seine beiden leider zu langsamen Aufnahmen aus Chicago auch ihre Meriten haben:
    Die Analoge CSO (Decca, 1974) hat einen deutlich dramatischer wirkenden aufwühlenderen Anfang, als Wien 1990 und ebenfalls einen vorbildlichen Übergang zum 4.Satz, bei dem der Paukenrhythmus deutlicher und angemessener aufgenommen ist als in den 3 Anderen. In der Digitalen CSO 1986 ist der Übergang nicht so deutlich getroffen. Der Finalschluss hat in Beiden aus Chicago einen dramatischeren Ansatz als in den Wiener Aufnahmen mit dort zu soften Blechbläsern. Das Blech in Chicago bringt insgesamt mehr Unmittelbarkeit, ja Power.


    Fazit: Insofern habe ich bei allen 4 Solti-Aufnahmen irgendwo etwas, was mir nicht 100% gefällt ... insgesamt natürlich alles 4 tolle Solti-Aufnahmen, aus der man eine absolut zufriedenstellende Formen müsste ...

    Gruß aus Bonn, Wolfgang


  • Lieber Wolfgang,


    unabhängig von den Metronomangaben empfinde ich über eine Minute Unterschied in der Spielzeit des zweiten Satzes schon als gravierend. (Die großen Zeitunterschiede im Finale ergeben sich daraus, dass Solti 1958 ohne Wiederholung spielen ließ).


    11 Minuten für das Andante con moto ist ein langsames Tempo und passt für mich in Relation nicht zwingend zu den zügigeren Tempi der drei anderen Sätze.


    Wenn mir die frühere Wiener Einspielung zu einem vernünftigen Preis über den Weg läuft werde ich sie mir zulegen. Hauptsächlich wegen der frühen Aufnahme der "Eroica", die auch auf der Doppel CD erhältlich ist.

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Habe mir gerade mit großem Interesse dieses Video angeschaut, dass vom Chamber Orchestra of Europe heute auf Facebook gepostet wurde:



    Weiss jemand ( Willi z.B., der hat doch alles....;-) ) , ob das auch auf dieser DVD ist?


    Sehr aufschlussreich, ohrenöffnend und anschaulich. Dass ich immer noch meine, dass er zu den "modernen" Instrumenten auch die entsprechenden Blechbläser hätte nehmen sollen ( ich weiss genau, warum er die alten nahm, aber ich empfinde das vom Gesamteindruck wohl anders als er) stelle ich einmal hinten an. Andereseits ist es sehr toll und ebenso eindeutig im Personalstil gespielt - das überwiegt bei dieser Symphonie diese Geschmacksabweichung im Klanglichen.


    Teuer, aber ich hätte die schon noch einmal gerne, zumal ich Probenfilme ja immer enorm spannend finde.


    Gruß
    Glockenton

    "Jede Note muss wissen woher sie kommt und wohin sie geht" ( Nikolaus Harnoncourt)

  • Nein, lieber Glockenton, diese DVD hatte ich bisher noch nicht, wenn es denn diese ist:



    Aber einen Ausschnitt aus den Probenarbeiten habe ich vor einer ganzen Weile in einer Classica-Sendung über Harnoncourt gesehen. Ich hebe mir jetzt ein Stück dieses Films angesehen- wahnsinnig interessant und eine Interpretation mit ungeheurer Wucht- so ganz nach meinem Geschmack, werde ich mir wohl bestellen.
    Aber zwei andere GA's habe ich mittlerweile, im Rahmen der Hatink-Sinfonien-Box (GA Mahler, Brahms, Bruckner, Beethoven, Schumann, Tschaikowsky).Ich weiß nicht, ob ich noch einen vergessen habe, da ich im Moment wieder in meinem Stammcafé bin.
    Haitink ist in der Fünften und Siebten, die ich bisher gehört habe, klassisch nobel, aber der Zweite, der mir über den Weg gelaufen ist, Paul Kletzki, liefert auch hochdynamische und -rhythmische Interpretationen ab:



    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).


  • Hallo Josef und alle Beethoven-Freunde (und wer ist das nicht?),


    wenn man die Fünfte lange nicht gehört hat, dann begeistert sie immer wieder aufs Neue, bei so ziemlich jeder guten Aufnahme. Dazu gehört auch zweifellos diese frühe Maazel-Digitalaufnahme von CBS-1980. :thumbup: Mir hat es auch richtig Spass gemacht!
    Wenn man diese hört denkt man gar nicht, das Maazels - GA mit dem Cleveland Orchestra eher unbedeutend sein könnte.
    An Maazels zupackender Interpretation gibt es nichts auszusetzen - klanglich feingliederig mit sauber Orchsterabb, allerdings über Lautsprecher etwas mittenbetont und nicht so voll klingend, aber als DDD-Aufnahme der Anfänge der Digitaltechnik wirklich gut.
    Vom Tempo auch Klasse und für meinen Geschmack genau richtigen Zeitmass.
    Die Wiener PH zeigen als Gast in Japan ihr ganzes Können mit Spielspass und klingen alles Andere als bei einer (ich sage mal frech) konservativen Studioproduktion. Sie gehen richtig aus sich heraus. Superfinalschluss, den ich selten so fetzig (auch in den Pauken) gehört habe.


    Das Du diese mehr goutierst (ich drücke es mal so aus), als Kleiber (DG) (bei allem wohlwollen) kann ich sogar nachvollziehen. (Ich finde allerdings die Siebte mit Kleiber mehr überschätzt!)


    Mich interessieren aber ganz andere Aufnahmen (als Kleiber) und diese habe ich zum Vergleich in den letzten beiden Tagen gehört:
    - meine drei Lieblingsaufnahmen:
    1. Bernstein / Bayerisches SO (DG, LIVE 1976 )
    2. Paavo Järvi / Bremer Kammerphilharmonie (SONY; DVD, 2010, Live Beethovenhalle BN)
    3. Solti / Wiener PH (Decca, 1958)
    4. aber auch noch Solti / Wiener PH (Decca, LIVE Musikvereinssaal Wien 1990)


    Kurz die Vergleichseindrücke:
    Bernsteins Emotionen bleiben natürlich auch von Maazel absolut unerreicht. Hinzu kommt ein weit fülligeres aber trotzdem durchsichtiges Klangbild. Dieser Wahnsinn ist einfach die Spitze!


    Die TOP-Klangqualität auf bei P. Järvi lässt natürlich eine ganz andere Sichtweise zu, als die CBS-CD. Alle Intrumente sind extrem präsent - hinzu kommt ein Schlagzeuger an der Pauke, der keinen Paukenschlag verschlucken lässt. Paavo Järvis zupackende und nie zu schnelle Sichtweise (wie mal ein Ex-Tamino sagte :D ) liefert gleich neben Bernstein das Gänsehautfeeling, das man sich für die Fünfte wünscht. Megaklasse ... und auch deutlich besser als P. Järvis CD-Aufnahmen zuvor auf RCA.


    Ganz grossen Beethoven liefert auch Solti 1958 mit dem gleichen Orchester = Wiener PH. Soltis straffe Art (und sein Dirigierstil) scheint die WPO von 1958 noch mehr angeheizt zu haben. Die Dramatik empfinde ich bei Solti also noch deutlich ausgeprägter und damit packender als bei Maazel. Ansonsten ist auch die Decca-Klangqualität nicht unbedingt schlechter als Maazel DDD1980 ... ist schon doll!


    Was Klangqualität ausmacht zeigt mir aber auch Soltis LIVE-Aufnahme von 1990 wieder mit den Wiener PH. Hier werden Details hörbar, die bei Maazel eher undeutlicher und vom Panorama zu eng rüber kommen.
    Soltis Interpretation (die hier durch den TOP-Klang weit deutlicher beurteilt werden kann) vermag auch hier voll zu überzeugen - mit straffer Tempowahl und einem TOP-Gänsehautfeeling mit Dramatik und Power. Der 2. Satz wird auch nicht überdehnt, was mir eher liegt, als wenn er weit über 11 Min dauert. Das LIVE-Feeling ist auch hier gegeben - man merkt, das die Spielfreude der WPO einfach höher ist und sie richtig aus sich herausgehen. :thumbup: Ebenfalls eine tolle Aufnahme in jeder Beziehung!
    Wenn ich wählen müsste: Auch diese Solti-Aufnahme stelle ich ebenfalls vor Maazel!

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Es gibt keine Sinfonie, von der ich mehr Aufnahmen habe, als diese Fünfte ...


    Von daher könnte ich nun mit den Vergleichen weiter machen ... muss nicht sein, weil das die Haupt-Favoriten sind. Karajan´s 3 Aufnahmen (DG) würden auch noch dazu gehören ... ;) ist klar wie Klosbrühe und bedarf keines Vergleichs mehr!

    Aber eine Wichtige habe ich noch vergessen, die es auch in sich hat und trotz des AD 1955 auch klanglich absolut gut ist und damit sogar schon mit Maazel DDD1980 mithalten kann ... und das klar auch von der saftigen vollmundigen Interpretation her:

    Fritz Reiner / Chicago SO.

    7:31 - 10:04 - 5:27 - 7:59
    RCA, 1955/1957, ADD


    *** Zur Übersicht liefere ich noch die Cover meiner im Vorbeitrag genannten Favoriten mit den Spielzeiten bei der Sinfonie Nr.5:

    Solti / Wiener PH

    7:20 - 11:09 -5:07 - 8:35
    Decca, 1958, ADD



    Solti / Wiener PH

    7:28 - 9:43 - 5:09 - 11:06
    Decca, LIVE 1990, ADD



    Paavo Järvi / Deutsche Kammerphilharmonie Bremen in der Beethovenhalle Bonn

    8:12 - 8:35 - 4:44 - 10:18
    SONY; DVD, LIVE 2010, DTS 5.1



    :hail: Bernstein / Bayerisches RSO

    8:05 - 10:26 - 5:18 - 11:05
    DG, LIVE 1976, ADD

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

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  • Ich habe weiter oben ja mal was zu C. Kleibers Aufnahme geschrieben. Der Ruf mag überzogen sein (aber auch nicht mehr als von dutzenden von anderen Aufnahmen unter zB Furtwängler oder Karajan, wenn überhaupt ist dessen 1962er Zyklus überschätzter als irgendwas von Kleiber), aber sie ist für mich schon extrem gut und konnte sich in meinem kleinen Vergleich oben gegen zwei andere sehr gute (nämlich Erich Kleiber und Karajan 1962) behaupten. Bei der 7. ist der Klang etwas problematisch und die begrüßenswerte Präsenz der Holzbläser wirkt für mich manchmal etwas wie am Mischpult entstanden. Aber auch die hat schonmal ein paar ganz objektive Vorteile gegenüber vielen anderen: vernünftige Tempi, alle Wiederholungen, Violinen sitzen einander gegenüber.
    Beide Kleibers zeichnen sich für mich durch die neulich im Zusammenhang Celi-Karajan angesprochene stärkere "plastische" und "sprechende" Phrasierung und Gestaltung aus, ohne dass der "natürliche Fluss" und der "große Bogen" verloren gingen und im Gegensatz zu zB Furtwängler alles bei straffen und stetigen Tempi, was für mich bei Beethoven ziemlich wichtig ist.


    Rattle kenne ich nicht. Ich habe eher schon zu viele Beethovensinfonien, daher reizte mich die Box auch neulich bei dem Sonderangebot nicht genügend. Allerdings erlaube ich mir die Anmerkung, dass die Beurteilung einer Interpretation der 5. Sinfonie doch vielleicht unabhängig davon vorgenommen werden sollte, was der Dirigent in der 9. anstellt. ;)

    Hallo,

    obwohl dieses Zitat schon älter ist, steht es für meine heutige Sicht auf die Fünfte.

    Ich habe ja hier sehr "wuchtige" Aussagen getroffen mit dem Ergebnis, das ich dem Werk und dem Schreiben darüber überdrüssig wurde.

    Toll.

    Kleiber hat mich "gerettet", Gott sei Dank.

  • Ich habe mir mittlerweile den ORF-Mitschnitt der 5. Symphonie angehört. Das hinterließ doch insgesamt einen sehr zufriedenstellenden, interessanten Eindruck. Gewisse exzentrische Eigenheiten sind vorhanden, am extremsten ganz am Ende in der Coda des Finalsatzes, wo Harnoncourt mehrere sehr eigenwillige Ritenuti einbaut.


    Da die Werkeinführung wohl auch für andere interessant sein könnte, habe ich mir erlaubt, sie komplett heraufzuladen (absichtlich mit geringer Bitrate, da für eine Ansprache absolut ausreichend und die Datei dadurch viel kleiner ist). Damit wir den Stein des Anstoßes auch nochmal im Originalwortlaut haben.

    Nikolaus Harnoncourt ging 60 Jahre mit der 5. Sinfonie c-Moll Op. 67 schwanger. Warum?

    Der verstorbene Maestro verrät es in diesem Mitschnitt der Einleitung zu einer Konzertaufführung kurz über die beethovensche Sinfonie. Damit es in diesem langen Thread verloren geht, zitiere ich den Beitrag von Joseph II. Wer es hören möchte auf das rote Wort heraufzuladen klicken.


    Glockenton hat einen You Tube Film einer Probe Harnoncourts mit dem Chambers Orchestra of Europa in Beitrag 467 vorgestellt. Unbedingt hören und ansehen. (Dauer 1 h und 8 min)


    Ich hatte mir die sehr lange Strecke dieses Threads durchgelesen, denn ich habe mir diese Doppel-CD mit dem Abschiedskonzert Harnoncourts vom Zürcher Publikum aus dem Jahr 2011 angeschafft. Es nahm mich wunder, was im Forum über die Sinfonie zu lesen ist. Von der zweiten CD hört man die Konzertaufnahme der Schicksalssinfonie mit dem Philharmonia Orchester Zürich und den Mitschnitt der Probe. (2. und 3. Satz)


    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928