Opernaufführungen als Übertragungen per Rundfunk und Fernsehen

  • Ich wäre gern dabei! Leider verhindert der große Aufwand häufigere Aufführungen. Meine letzte 8. war zum Mahlerfest 2011 in Leipzig unter Chailly. Es war grandios!


    Ja, leider hat Schönberg es versäumt, neben dem Lied von der Erde auch hier eine Fssung für Kammerorchester zu verfertigen ;)

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Auch wenn sich die Übertragung wieder mal keiner anschauen wird, versuche ich es noch mal , zu mal die Besetzung auch ganz gut ist.


    Don Carlo


    Durata dello spettacolo: 6m
    Prima parte (atti I e II) 1 ora e 40 min.
    Intervallo 25 min.
    Seconda parte(atti III e IV) 1 ora e 20 min.
    Totale 3 ore e 30 circa


    Don Carlo
    Opera in quattro atti
    libretto di Achille De Lauzières Angelo Zanardini
    musica di Giuseppe Verdi
    1_Filippo


    Filippo II – bozzetto di Maurizio Balò


    Direttore d’Orchestra, Valerio Galli
    Allestimento in coproduzione tra Fondazione Teatro Carlo Felice, Fondazione Teatro Regio di Parma e Auditorio de Tenerife “Adán Martìn”
    Regia, Cesare Lievi
    Assistente alla regia, Ivo Guerra
    Scene e costumi, Maurizio Balò
    Assisitente ai costumi, Marianna Carbone
    Luci, Andrea Borelli


    Orchestra e Coro del Teatro Carlo Felice
    Maestro del Coro, Franco Sebastiani


    I cast nelle singole date


    Filippo II, Re di Spagna, Riccardo Zanellato
    Don Carlo, Infante di Spagna, Aquiles Machado, Naoyuki Okada
    Rodrigo, Marchese di Posa, Franco Vassallo – Mansoo Kim
    Il Grande Inquisitore, Marco Spotti
    Un frate, Mariano Buccino
    Elisabetta di Valois, Svetla Vassileva – Irene Cerboncini
    La principessa Eboli, Giovanna Casolla
    Tebaldo, Marika Colasanto
    Conte di Lerma, Didier Pieri
    Deputati fiamminghi, Ettore Kwanghyun Kim, Roberto Maietta,Enrico Marchesini, Stefano Marchisio, Daniele Piscopo, Stefano Rinaldi Miliani



    Und hier der Link wo man sich die Aufführung anschauen kann . Mich würde vor allem interessieren, wie euch die Art der Präsentation gefällt-



    https://youtu.be/RviZ7p2d77c

  • Ja, leider hat Schönberg es versäumt, neben dem Lied von der Erde auch hier eine Fssung für Kammerorchester zu verfertigen

    Von Schönberg würde ich die Gurrelieder aber vorziehen. Ich liebe Pomp und Krach im Konzertsaal, und sowohl Mahlers 8. als auch die Gurrelieder bieten in den letzten 5 Minuten ausreichend Stoff für die Ohren. Deshalb wäre eine Kammermusikfassung für keines der angeführten Werke etwas für mich, auch nicht für das Lied von der Erde.


    Aber ich frage mich, warum Du da reingehst, wenn Du eine nicht existierende Kammermusikvariante bevorzugen würdest und nicht das Original?


    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Es scheint wohl technische Schwierigkeiten zu geben bei der Don Carlo Übertragungs . Aber ich schaue zur Zeit das Vorprogramm mit Windows 10 und dem Microsoft Edge Browser, daß funktioniert einwandfrei

  • 30. April 2017
    20.15 Uhr ORF III


    Giuseppe Verdi
    IL TROVATORE
    Metropolitan Opera New York


    Besetzung:
    Anna Netrebko (Leonora)
    Yonghoon Lee (Manrico)
    Dmitri Hvorostovsky (Conte di Luna)
    Dolora Zajick (Azucena)
    Štefan Kocán (Ferrando)


    Dirigent: Marco Armiliato
    Regie: David McVicar


    Aufzeichnung aus der Metropolitan Opera New York 2015


    Gregor

  • ORF III überträgt am Freitag, 19.05.2017 live zeitversetzt aus der Wiener Staatsoper


    GALAKONZERT FÜR PLACIDO DOMINGO
    anlässlich des 50. Jahrestages von Placido Domingo's Debüt an der Wiener Staatsoper


    Programm:
    Auszüge aus Opern von Giuseppe VERDI


    Nabucco Ouvertüre


    Un ballo in maschera (3. Akt)


    Gustavo III - Ramon Vargas
    Graf René Ankarström - Placido Domingo
    Amelia - Ana Maria Martinez
    Oscar, Page - Maria Nazarova
    Graf Horn - Alexandru Moisiuc
    Graf Warting - Dan Paul Dumitrescu


    La traviata (2. Akt)


    Violetta Valéry - Sonya Yoncheva
    Annina - Rosie Aldridge
    Alfredo Germont - Dmitry Korchak
    Giorgio Germont - Placido Domingo


    Simon Boccanegra (3. Akt)


    Simon Boccanegra - Placido Domingo
    Jacopo Fiesco - Kwangchul Youn
    Paolo - Marco Caria
    Gabriele Adorno - Ramon Vargas
    Amelia Grimaldi - Ana Maria Martinez
    Capitano - Carlos Osuna


    Dirigent - Marco Armiliato



    Gregor

  • Schaut sich zufällig jemand das grauenhafte Konzert mit Netrebko und ihrem meckernden Brülltenor auf 3sat an. Ich gebe zu, so gut kann keine Sängerin der Welt sein, um eine derartige Tenorleistung vergessen zu machen. Viel Spass beim Chénier an der Scala! Weit haben wir es gebracht! Wie sagte Brugg " ein bestenfalls zweitklassiger Krachmacher" :no:

  • Du sagst es überdeutlich, Marcel! Ich habe buchstäblich mitgelitten, wenn er sang. Ob da ein Stimmbildner noch etwas retten kann? ?(
    Bei der Netrebko dagegen wächst die Klasse mit der Masse :hail:

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Ich zweifle, lieber Siegfried! Gegen diese Dummheit ist kein Kraut gewachsen! Das gilt übrigens auch für die immer mehr zulegende Gattin!

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  • Zumindest scheint man die Beiden nur im Doppelpack zu bekommen: So auch heuer in Salzburg, wo Netrebko ihr Aida-Debüt(?) geben soll und Eyvazov "natürlich" den Radamès geben wird. Ein Schuft, wer hier Protektion durch die Gattin wittert ...

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Zumindest scheint man die Beiden nur im Doppelpack zu bekommen: So auch heuer in Salzburg, wo Netrebko ihr Aida-Debüt(?) geben soll und Eyvazov "natürlich" den Radamès geben wird.


    Das Publikum, zumal in Salzburg, liebt doch solche Geschichten aus den bunten Blättern und dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk. :)

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Die Samstagabende im Rundfunk haben´s in sich!
    Der gestrige brachte wieder mal drei Opernaufzeichnungen: Ö1 sendete eine Bohème aus Turin mit jungen Sängern unter Gianandrea Noseda, HR2 die Gazza ladra aus der Scala unter Riccardo Chailly - und schließlich warf SR2 einen Trovatore aus Wien in den Ring. So schloss sich der Kreis, und ich hatte einmal mehr die Qual der Wahl.
    Ich verzichtete auf die Netrebko-Gala im Fernsehen und entschied mich für den Verdi, zumal er so prominent besetzt war, dass ich die Arien-Show verschmerzen konnte. Doch nicht die Titelpartie von Roberto Alagna reizte mich vor allem, sondern die anderen drei "besten Sänger der Welt", die sich damals in Wien zur Premierenserie ein Rendezvous gegeben hatten: auch hier die Netrebko als Leonora, und - nicht nur als Knochenbeilage! - Ludovic Tezier als Luna und Luciana D´Intino als Azucena. Es wurde ein echtes Belcantofest und zugleich ein spannendes Drama à la Verdi. Zu letzterem trug auch der Tenor bei, zum ersten leider kaum. Denn Alagnas Zeit für diese Partie ist leider vorüber, so tapfer er sich auch der Herausforderung stellte. Die Stimme klang abgenutzt und verbraucht, und beim Anlauf zur Stretta war die Angst vor dem C nicht zu überhören (das dann auch prompt mit Mühe herausgequetscht erklang).
    Wie aber der Dirigent Marco Armiliato mit den anderen drei schwelgte und tanzte, das war einfach ein Fest. Er versteht es, aus den Sängern alles herauszustellen, was in ihnen an Gesangskunst steckt. Und das ist nicht wenig:
    Die Netrebko sang buchstäblich vollendet. Ihre Piani, ihre Schwelltöne und ihre makellosen Spitzentöne suchen wohl derzeit ihresgleichen. Ihre selbstverständliche Natürlichkeit beim Singen wie beim Darstellen der Leonora sind atemberaubend.
    Die Azucena war bei Luciana D´Intino bestens aufgehoben. Was ist mehr zu bewundern: ihre perfekte Atemtechnik oder ihre explosiven Höhen, die sie mit beängstigender Intensität herausschleudert? Grandios!
    Schließlich Lucovic Tezier als Luna: Man könnte meinen, er sei mit dieser Figur geboren, so perfekt ruft er die eleganten Phrasen ebenso sicher auf wie die eruptiven Ausbrüche der Eifersucht. Ein spanischer Grande vom Scheitel bis zur Sohle, und zugleich eine tragische Figur.
    Dass alle drei ihre Stimmlagen bis zum Äußersten ausfüllen, bleibt angesichts solcher Leistungen beinahe unbemerkt. Erst hinterher kommt es dem Opernfreund recht zum Bewusstsein - als Glücksgefühl.
    So erlebte Sixtus Verdis wohl knalligste Oper.

  • Gesang ist bekanntlich keine Geschmackssache. Aber zum gestrigen Konzert habe ich meine eigene Meinung.


    Zunächst hat mir die Stückauswahl ausgesprochen gefallen. Lauter "Hit´s", praktisch ein Wunschkonzert. Man konnte sich in Ruhe zurücklehnen und unterhalten lassen, mit italienischer Oper. Auch das tut einmal gut, "leichte" Opernmusik zu erleben. Da ohne Bühnenbild, kam auch keine Verärgerung über Jeans oder Dixi-Klos auf der Bühne auf. Ob die Kleider von Frau Netrebko vorteilhaft waren, sollte jeder selbst entscheiden. Ich meine sie waren es nicht. Festlich waren sie aber auf alle Fälle.


    Gesanglich hat Anna Netrebko einen deutlichen Wechsel ins dramatische Fach vorgenommen, und ich meine, sie war gut. Sicher ist sie die namhafteste und zugkräftigste Diva unserer Zeit. Und sicher lockt allein ihr Name Leute ins Theater, die sonst nie dahingehen würden. Ihr kommt eine ähnliche Rolle zu wie früher den drei Tenören. Sollten wir uns darüber aufregen, wenn das gelingt? Ich glaube nein. Zumal sie wirklich gut singen kann, wenn es auch die Violetta oder die Gilda nicht mehr sein wird. Aber als Butterfly, als Madeleine, als Desdemona, als Leonore (wie Sixus auch im vorigen Beitrag bestätigt) u.a. hat sie ein neues Feld gefunden. Und ihre Rundungen stehen ihr gut. Sie gefällt mir äußerlich besser als mancher "Twiggy"-Hungerhaken.


    Ihr Mann wurde hier sehr stark kritisiert. Ich hatte ähnliche Meinungen auch vorher schon gelesen, ihn aber noch nie gehört. Gestern erlebte ich ihn erstmalig. Gewiß, sein Tremolo müsste er bekämpfen, seine breite Stimme war aber klar, und sie war tenoral, glänzend und hat neben Netrebko in den Duetten bestanden. Ich finde, die Mailänder brauchen sich nicht zu fürchten, wenn er als Chenier kommt. Im Gegenteil, ich bin sicher, daß er gefeiert werden wird. Wenn nicht, habe ich mich getäuscht. Wenn er ausgebuht wird, dann haben die Kritiker recht. Die Mailänder haben so viel Sachkenntnis, daß man gespannt sein kann. Übrigens haben die Tokioer bei ihm gejubelt und nicht gebuht. Sind die alle ahnungslos? Sicher wirkt auch der direkte Live-Eindruck. Nicht gefallen hat mir die Angeberei besonders beim Nessun dorma mit dem extrem lange gehaltenen hohen "C". Aber viele Leute wollen das sehen. Recht gut fand ich das "und es blitzten die Sterne". Das Schlußduett aus Andre Chenier zieht immer, besonders die letzten Takte des Orchesters, die mich sehr an Mahler erinnern.
    Ich behaupte, daß mancher ihn schlecht redet, weil er vom Namen seiner Frau Gemahlin profitiert. Nach meiner Meinung ist er kein Weltspitzentenor, aber er hat eine kräftige Tenorstimme und wird sich durchsetzen.


    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Anna Netrebko hat mir sehr gut gefallen. Ihre Stimme ist nun für das dramatische Fach sehr gut geeignet. Allerdings konnte ich die Stimme ihres Ehemannes kaum ertragen. Nicht, dass er schlecht gesungen hätte, aber das Timbre empfinde ich einfach als unangenehm.


    :hello:


    Jolanthe

  • Endlich wieder Pelléas. Die letzte - und sehr schöne - Produktion hatte 1988 Premiere und wurde 1991 zum letzten Mal gespielt.
    https://archiv.wiener-staatsoper.at/performances/12629


    Ö1, heute Sonntag, 18. Juni 2017
    19 Uhr
    https://www.wiener-staatsoper.…021-pelleas-et-melisande/

    Bitte bedenken Sie, dass lautes Husten - auch zwischen den Stücken - die Konzentration der Künstler wie auch den Genuss der Zuhörer beeinträchtigt und sich durch den Filter eines Taschentuchs o. ä. erheblich dämpfen lässt.

  • Was mich an Netrebkos Gatten stört, ist weniger das Timbre (das auch) oder die Technik (das auch!), sondern dass er ein Langweiler ist und keinen Geschmack hat. Wenn er grade Pause hat, ist er überhaupt nicht vorhanden.
    Und seine Pirouette beim Vincero ist eigentlich nur peinlich. Aber so ist es oft, wenn jemand im Schlepptau eines Stars segelt. Hoffentlich bringt ihm in Mailand beim Chénier der Regisseur bei, wie man sich auf der Bühne bewegt. Das wäre die Netrebko der Scala schuldig, wenn sie schon auf ihrem Ehemann als Partner besteht...
    Drücken wir der Mailänder Premiere die Daumen - empfiehlt Sixtus

  • Sorry, Sixtus, drücken wir uns die Daumen, dass die Mailänder ihn derart ausbuhen werden, dass sogar seine Gattin ihn künftig nicht mehr durchboxen kann, bzw. dass man sich nicht mehr durch sie epressen lässt, ihn mit ihr zusammen zu engagieren!

  • Was mich an Netrebkos Gatten stört, ist weniger das Timbre (das auch) oder die Technik (das auch!), sondern dass er ein Langweiler ist und keinen Geschmack hat.


    Tja, man wundert sich manchmal, ob da bei ihr das Gehör ausgeschaltet ist. Ähnliches gab es ja schon vor Jahren bei dem Ehepaar Caballé/Marti. Auch der Gesang des Herrn Marti zeichnete sich sich weder durch ein angenehmes Timbre noch durch irgendwelche Anzeichen von Subtilität aus. Möglicherweise lagen bzw. liegen die Vorzüge dieser beiden Herren nicht so sehr auf musikalischem Gebiet.

    Gott achtet mich, wenn ich arbeite, aber er liebt mich, wenn ich singe (Tagore)

  • Was mich an Netrebkos Gatten stört, ist weniger das Timbre (das auch) oder die Technik (das auch!), sondern dass er ein Langweiler ist und keinen Geschmack hat. Wenn er grade Pause hat, ist er überhaupt nicht vorhanden.
    Und seine Pirhouette beim Vincero ist eigentlich nur peinlich. Aber so ist es oft, wenn jemand im Schlepptau eines Stars segelt. Hoffentlich bringt ihm in Mailand beim Chénier der Regisseur bei, wie man sich auf der Bühne bewegt. Das wäre die Netrebko der Scala schuldig, wenn sie schon auf ihrem Ehemann als Partner besteht...
    Drücken wir der Mailänder Premiere die Daumen - empfiehlt Sixtus


    Lieber Sixtus,


    als ich das Konzert sah, wollte ich genau das bemängeln, was Du sagtest. Ich habe die Nacht darüber geschlafen und diesen teil vergessen. Man sollte mehr notieren, was man tun will.


    Ich fand auch scheußlich, daß der Othello seine Desdemona liebvoll besingt, ihre Vorzüge aufzählt, nennt, warum er sie liebt - und dabei ihr das Gesicht abwendet. Die Anna war da anders, sie hat ihn liebevoll angesehen, als sie ihm beichtete, daß sie ihn wegen seiner taten liebte.


    Die Pirouette beim Kalaf war einfach nur peinlich.


    Er ist ja erst 40 Jahre, vielleicht ist er noch lernfähig.


    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Gesang ist bekanntlich keine Geschmackssache. Aber zum gestrigen Konzert habe ich meine eigene Meinung.
    1. ...Nicht gefallen hat mir die Angeberei besonders beim Nessun dorma mit dem extrem lange gehaltenen hohen "C".
    2. Nach meiner Meinung ist er kein Weltspitzentenor, aber er hat eine kräftige Tenorstimme und wird sich durchsetzen.


    Herzlichst La Roche


    Zwei kleine Anmerkungen hierzu:


    1. Das war ein H. Und extrem lang gelang dieser Ton dem Sänger nur, weil er, während seiner effekthascherischen Rotation zwischen Vince und rò! Luft holte.


    2. Die Stimme Eyvazovs klingt herkunftsgemäß asiatisch. Die kleine Höhe wird unter starkem Druck erzeugt, was als Krähen hörbar wird. Er singt nicht aus dem Kopf, sondern nur aus dem Hals, was für keine kompetente Ausbildung spricht.
    Die übergroße Anstrengung war dem Sänger nach jedem Auftritt anzusehen. Er wirkte fahl und erschöpft.


    Nichtsdestotrotz könnte ich mir vorstellen, dass ein guter Stimmbildner wie Prof. Haruhito Kobayashi hier noch etwas retten könnte.
    Für große Häuser wie die Scala oder gar die MET reicht dieses Material nicht, insbesondere wenn seine pfundige Weltklasse-Gemahlin neben ihm steht. :hello:

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Für große Häuser wie die Scala oder gar die MET reicht dieses Material nicht, insbesondere wenn seine pfundige Weltklasse-Gemahlin neben ihm steht. :hello:


    Vielleicht reicht's, wenn sie nicht nur neben ihm steht sondern auch singt?


    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Denn Alagnas Zeit für diese Partie ist leider vorüber, so tapfer er sich auch der Herausforderung stellte. Die Stimme klang abgenutzt und verbraucht, und beim Anlauf zur Stretta war die Angst vor dem C nicht zu überhören (das dann auch prompt mit Mühe herausgequetscht erklang).


    Da hattest du noch Glück. Denn in der Vorstellung, die ich besuchte (die Serie liegt inzwischen einige Monate zurück), ist ihm der Spitzenton völlig misslungen, da war nur ein kurzer Quietscher zu hören.
    Alagna hat schon lange Zeit Probleme mit der Höhe und die von dir genannten Eigenschaften seiner Stimme fallen schon längere Zeit auf. Mit den lyrischen Anforderungen kam er ganz gut zurecht, auch wenn das Timbre eben sehr fahl geworden ist, aber jeder Ansatz von Dramatik bringt die Stimme in große Schwierigkeiten, weil sie das Geforderte einfach nicht hergibt.
    Wenn er schon mit dem Manrico so überfordert ist, dann frage ich mich wirklich, wie Alagna solche Hammerrollen wie Otello, Kalaf und Samson schaffen will. Alle drei Partien soll er in der kommenden Saison in Wien singen. ?(


    Gregor

  • Wenn er schon mit dem Manrico so überfordert ist, dann frage ich mich wirklich, wie Alagna solche Hammerrollen wie Otello, Kalaf und Samson schaffen will. Alle drei Partien soll er in der kommenden Saison in Wien singen.


    Das bleibt abzuwarten. Er sollte auch den Lohengrin in Bayreuth singen.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • In Bayreuth hat man doch schon den großen Heldentenor Klaus Florian Vogt als Lohengrin, oder singt der dieses Jahr den Tristan?



    :jubel: Herbert

    Tutto nel mondo è burla.

  • Das Phänomen ist nicht neu:
    Nicht alles, was als Kunst gehandelt wird, ist nur Kunst. Oft ist es mehr wert. Der Mehrwert besteht in der Regel in einem Zusatz, der den bloßen Wert zum Marktwert mutieren lässt. Und der Markt macht aus dem subjektiven Wert den objektiven Preis. Ist der erst einmal erreicht, kann ihn keine Macht der Welt zurückverwandeln in bloßen Wert, geschweige denn in Kunst.


    So funktioniert der Kunsthandel, aber auch der Theater- und Musikbetrieb: Wer erst einmal einen Namen hat, darf sich alles erlauben. Sein Name allein, einmal von den Werbeagenten in den Kunstadelsstand erhoben, setzt einen Pilgermarsch von Fans in Bewegung. Ihr Ziel ist der Star, der keine Bringschuld mehr hat. Ihm werden von Stund an Opfer dargebracht. Amen.

  • Carmen als Psychotherapeuthin
    Heute Abend 20.15 überträgt arte die "Carmen" aus Aix en Provence. Ähnlich wie voriges Jahr "Cosi fan tutte" in Afghanistan hat die diesjährige Inszenierung aber wohl kaum noch etwas mit der eigentlichen Oper zu tun (außer dem Missbrauch der Musik Bizets). Don José ist mit Michaela verheiratet, hat aber kein Interesse mehr an ihr. Da bringt sie ihn zu der Psychotherapeutin Carmen, die ihn heilen soll, was aber schief geht. Das Ganze spielt in einem Hotel-Foyer und in modernen Gewändern, wo die Szenen aus Carmen teilweise bis zur Lächerlichkeit entstellt werden. Also, liebe "Carmen"-Freunde, lasst euch den Geschmack an der Oper nicht verderben!


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Oh Gott, lieber Gerhard, danke für den Hinweis. Habe sofort die Programmierung gelöscht.
    Wenn ich mal Carmen sehen will, dann nehme ich Migenes und Domingo. Kommt aber bei mir nur alle paar Jahre vor. Entschuldige bitte, es ist eine Deiner Lieblingsopern. Aber ich werde nicht warm mit ihr.
    So richtig begeistert mich nur das Finale.


    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Carmen als Psychotherapeuthin
    Heute Abend 20.15 überträgt arte die "Carmen" aus Aix en Provence. Ähnlich wie voriges Jahr "Cosi fan tutte" in Afghanistan hat die diesjährige Inszenierung aber wohl kaum noch etwas mit der eigentlichen Oper zu tun (außer dem Missbrauch der Musik Bizets). Don José ist mit Michaela verheiratet, hat aber kein Interesse mehr an ihr. Da bringt sie ihn zu der Psychotherapeutin Carmen, die ihn heilen soll, was aber schief geht. Das Ganze spielt in einem Hotel-Foyer und in modernen Gewändern, wo die Szenen aus Carmen teilweise bis zur Lächerlichkeit entstellt werden. Also, liebe "Carmen"-Freunde, lasst euch den Geschmack an der Oper nicht verderben!

    Liebe Grüße
    Gerhard


    Lieber Gerhard


    Dank Deiner kurzen, aber prägnanten und aussagefähigen Schilderung, werde ich mir Genuß und den Geschmack an der Oper nicht verderben lassen...
    Nämlich, daß ich mir das Einschalten ersparen werde. Solche Entgleisungen und Verfälschungen muß man sich ganz sicher nicht antun!


    Herzliche Grüße
    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

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