Quo vadis Klassik ?

  • Hallo, Alfred!


    Was das Hörvergnügen im trauten Heim angeht, mache ich mir keine Sorgen. Es gibt noch genug Musik auf Tonträgern, ob CD, DVD, Platte usw.. Aber um die Opernhausvernichter schon. In Bonn läuft z. Zt. eine Kampagne der "Piraten" zur Einstellung der Zuschüsse für die Bonner Oper. Dies würde auch bedeuten, daß die Bonner Beethovenhalle einschließlich Orchester auch gefährdet wäre. Ich hatte vor einiger Zeit schon telefonischen Kontakt zu Herrn Ferdinand Kösters, dem Vorsitzenden der Bonner Opernfreunde (Peter-Anders-Fan) und möchte mit ihm eine Aktion für die Bonner Oper besprechen. Vielleicht mal wieder eine Unterschriftensammlung. Die Aktion der "Piraten" zeigt mal wieder, wie es um deren Sinn für unsere Opernhäuser bestellt ist.



    Gruß Wolfgang

    W.S.

  • In Bonn läuft z. Zt. eine Kampagne der "Piraten" zur Einstellung der Zuschüsse für die Bonner Oper.


    Ich bin nicht unbedingt eine Freund der Piraten und konnte den Hype um diese Partei (der ja mittlerweile auch in eine eher kritische Wahrnehmung umgeschwenkt ist) nie so ganz verstehen; allerdings ist mir nicht bekannt, dass sich die drei "Großen Parteien", sowie die FDP bislang durch freudiges Erhöhen der Kultur- und Bildungsetats hervorgetan hätten. Mit der Forderung, die Opernzuschüsse zu streichen, sprechen die Piraten letztlich doch nur das aus, was die anderen gern täten, sich aber aus Proporz-Gründen nicht zu sagen getrauen ...

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • FÜnf Jahre Später
    Seit 2012 wurde hier nichts geschrieben - Zeit genug Resumeé zu ziehen
    Hat sich die Situation verschlimmert ? Ist sie stabil geblieben ? oder hat die Klassikszene an Terrain gewonnen ?
    Letzteres ist eine hypothetische Frage, denn das ist ganz bestimmt nicht der Fall. Zur auswahl stehen also die Optionen 1 oder 2:
    Rückzugsgefecht oder stabile Lage ?
    Wir können hier natürlich nur unsere subjektive Einschätzung schreiben und begründen.
    Die wirklichen Zahlen werden ja von den Betroffenen (Schallplattenfirmen und Konzertveranstalter, Oper ist IMO ein Kapitel für sich)
    nicht bekannt gegeben, vermutlich kennen sie sie selber nicht.
    Dazwischen werden wir fehlinformirt durch zweckoptimistische Werbeaussagen in den entprechenden Medien, oder Schwarzmalerei ebenda um der notleidende Schallplattenindustrie vom Gesetzgeber längere Copyrigt-Schutzzeiten oder mehr Urheberrechtsabgaben zuzugestehen.


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Leider lässt die Beobachtung der letzten Jahre nur einen ausgeprägten Kulturpessimismus zu.
    Die Ignoranz in nahezu allen Bereichen der Kunst und Kultur -nicht nur im Hinblick auf die klassische Musik- ist gerade in Kreisen erschreckend, die normalerweise als typische Klientel zur Bewahrung und Pflege der höheren Kulturgüter betrachtet wird.
    Es ist vielleicht eine persönliche Idiosynkrasie, aber wenn ich jemanden reden höre "in der Musik höre ich querbeet" oder "Pop und Klassik höre ich gleich gerne", dreht sich mir der Magen um. Ein Auswurf der klassischen Musik wie "easy listening" genügt der überwältigenden Mehrzahl der lieben Mitbürger vollkommen als Kulturteilhabe.
    Meine Prognose daher: Rückzugsgefecht (ohne Siegeschance).


    Viele Grüße


    Joachim

    "Die Musik steht hinter den Noten" (Gustav Mahler)

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  • Leider lässt die Beobachtung der letzten Jahre nur einen ausgeprägten Kulturpessimismus zu. Die Ignoranz in nahezu allen Bereichen der Kunst und Kultur -nicht nur im Hinblick auf die klassische Musik- ist gerade in Kreisen erschreckend, die normalerweise als typische Klientel zur Bewahrung und Pflege der höheren Kulturgüter betrachtet wird.


    Na ja, gestern gingen einige Zehntausend Karten für die Elbphilharmonie in den Verkauf - praktisch alle weg! Klar, wurden hauptsächlich auch durch Leute gekauft, die mal den Saal sehen wollen. Macht aber auch keinen Unterschied zu den sonstigen Opern- und Konzertabonennten, die auch nur gehen, weil sie ein Abo haben und das Abo nur haben, weil man soetwas eben hat. Besteht wirklich ein nennenswerter Unterschied zwischen heute und vielleicht den 50ern oder den 70ern? Oder ist das alles auch mehr gefühlt und annekdotisch? Der "harte Kern" der Leute, die sich tatsächlich für klassische Musik interessieren, ist vielelicht seit Jahren oder Jahrzehnten konstant?

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Ich möchte hier an dieser Stelle eine Lanze für die Abonnenten brechen, Sie werden ja gerne als Klassikliebhaber 2. Klasse dargestellt.
    Zum ersten ist es ja so, daß ein Abonnement auch nicht verschenkt wird, man muß es bezahlen.

    Macht aber auch keinen Unterschied zu den sonstigen Opern- und Konzertabonennten, die auch nur gehen, weil sie ein Abo haben und das Abo nur haben, weil man soetwas eben hat.


    Das sind zwei Argumente. Das zweite ist IMO nicht relevant, denn mit einem Konzert- oder Opernabo kann man heute niemanden beeindrucken - auch nicht seinen sozialen Status betonen. Das war einmal - und nicht mal da bin ich mir ganz sicher.


    Das erste Argument, man geht ins Konzert, weil das Abo grade "Termin" hat, das hat was für sich. Ich habe genau aus diesem Grund in meiner Jugend Abos gebucht.
    Als relativ wenig dynamischer Mensch muß ich mich immer überwinden irgend etwas zu unternehmen, was sich ausser Haus abspielt. Und so verschiebe ich so etwas immer wieder. Bei Abonnements ist es aber so, daß man sie nicht gerne verfallen läss, man hat schliesslich bezahlt, und so zwängt man sich dann eben in einen seiner dunklen Anzüge und macht sich auf den Weg.
    Im übrigen glaube ich doch, daß der harte Kern der Klassikhörer gleich groß geblieben ist. Was sich geändert hat, ist, das es leider (warum auch immer) sehr viele eher einfach gestrickte Leute in Positionen gibt, die früher nun der besseren Gesellschaft vorbehalten waren. Diese vermitteln heute via Medien und Internet ihre Vorstellung von "Gesellschaft" und somit wird Klassik, gepflegte Kleidung, eigene Bibliothek etc als überflüssig erachtet, Hauptsache ist, Geld zu verdienen und - eventuell - seichten Spaß zu haben.
    Aber wie geagt, der Kern hat sich nicht wesentlich verändert - wohl aber die öffentliche Wahrnehmung. Dazu kommt, daß der Klassikhörer introvertiert ist. Die Konzerte in Wien sind ausverkauft- aber die Beteiligung am Tamino Klassikforum hielt sich von jeher in Grenzen - gemessen an ca 100 Milionen Einwohnern im sogenannten deutschsprachigen Raum.


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Dazu kommt, daß der Klassikhörer introvertiert ist. Die Konzerte in Wien sind ausverkauft- aber die Beteiligung am Tamino Klassikforum hielt sich von jeher in Grenzen - gemessen an ca 100 Milionen Einwohnern im sogenannten deutschsprachigen Raum.

    Internetforen sind doch hauptsächlich für introvertierte Menschen - andere brauchen das nicht, die reden in der realen Welt genug.

  • Ich persönlich bin ja so introvertiert - ich kann nicht einmal das zeigen ... :untertauch:

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Leider lässt die Beobachtung der letzten Jahre nur einen ausgeprägten Kulturpessimismus zu.
    Die Ignoranz in nahezu allen Bereichen der Kunst und Kultur -nicht nur im Hinblick auf die klassische Musik- ist gerade in Kreisen erschreckend, die normalerweise als typische Klientel zur Bewahrung und Pflege der höheren Kulturgüter betrachtet wird.
    Es ist vielleicht eine persönliche Idiosynkrasie, aber wenn ich jemanden reden höre "in der Musik höre ich querbeet" oder "Pop und Klassik höre ich gleich gerne", dreht sich mir der Magen um.


    Das muss man nicht so negativ sehen. Positiv kann man festhalten, dass überhaupt noch recht verbreitet Klassik gehört und wahrgenommen wird. Man würde nach 50 Jahren allgegenwärtiger und auch als kulturell relevant (vgl. das Bohei um 50 Jahre "Sergeant Pepper") eingestufter Populärmusik doch eher erwarten, dass Klassik nicht einmal mehr in Form von "Wunschkonzertschlagern" präsent ist (und das dürfte auch bei einigen Leuten so sein).
    Außerdem kann "querbeet" im Einzelfall auch bedeuten, dass jemand wirklich einen breiten und differenzierten Musikgeschmack hat, nicht eben nur "best-of-classics" und "das beste der 70er und 80er".


    Zitat


    Ein Auswurf der klassischen Musik wie "easy listening" genügt der überwältigenden Mehrzahl der lieben Mitbürger vollkommen als Kulturteilhabe.


    Das war nie völlig anders.
    Ich glaube der Unterschied liegt eher in einer stärkeren Differenzierung. Die Elbphilharmonie ist auf Jahre ausgebucht. "Jugend musiziert" o.ä. haben meines Wissens überhaupt keine Nachwuchsprobleme. D.h. es gibt ohne Zweifel einen starken "harten Kern" von Klassikfreunden und eben auch klassisch ausgebildeten professionellen, semi-professionellen (ich kenne Leute, die als Teenager im Prinzip den Weg eines Profimusikers hätten einschlagen können, aber aufgrund der vagen/schlechten Karriereaussichten, lieber "was richtiges" studiert haben, aber dennoch ihr Leben lang in irgendwelchen Ensembles musizierten) und Laienmusikern.


    Andererseits stimmt es vermutlich auch, dass für zunehmen größere, einschließlich "gutbürgerliche" Teile der Bevölkerungen klassische Musik nicht einmal mehr die Nebenrolle spielt, die sie in solchen "Kreisen" vielleicht noch vor 50 Jahren spielte.
    Es gibt aber nach wie vor alle möglichen Zwischenstufen. Z.B. Leute mit einem "gemischten" (Theater+Oper) Abo für ein regionales Theater, die diese Besuche genießen, aber nicht auf die Idee kämen, sich eine komplette Oper von CD anzuhören oder gar mehrere Aufnahmen zu sammeln. Wie in einem anderen Thread schon einmal angesprochen, ist es vermutlich falsch, "Klassikhörer" zu eng zu bestimmen. Denn es gibt eben sehr viele Hörer, die Klassik gern und in einer gewissen Regelmäßigkeit (z.B. im Radio) hören, aber kaum/keine CDs sammeln oder für Starpianisten oder Operninszenierungen längere Reisen auf sich nehmen.

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

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  • st es vermutlich falsch, "Klassikhörer" zu eng zu bestimmen. Denn es gibt eben sehr viele Hörer, die Klassik gern und in einer gewissen Regelmäßigkeit (z.B. im Radio) hören, aber kaum/keine CDs sammeln oder für Starpianisten oder Operninszenierungen längere Reisen auf sich nehmen.


    ES ist aber in der Tat eine Frage wo hier der Begriff "Klassikhörer" noch zutrifft oder wo nicht. In meiner Jugend gab es einen Kreis, wo gemeinsam Klassikvia Schallplatte gehört wurde, und dann wurde das gemacht, was hier im Forum auch gemacht wird: Es wurde über den Stellenwert von Künstlern gestritten. Allerding war die Gruppe eher jung und ausserdem waren alle aus Wien. Heute müssen wir uns über irrsinnige Distanzen treffen, wenn wir miteinander strei... äh diskutieren wollen.
    WAs vermutlich doch irgendwie verloren geht ist der "Reflektierende" Klassikhörer. Der fanatische Fan, der seinen Stars durch die halbe Welt nachreist, war immer schon eine absolute Minderheit, meist ist er einsam, introvertiert, gut betucht - aber an Kommunikation mit "Normalsterblichen" dürfte er wenig Interesse haben, Verirrt sich so einer mal wirklich in ein Internetforum, dann ist seines Bleibens nicht lange, denn er ist bei jeder Kleinigkeit beleidigt.
    Wie wir sehen gibt es einen Unterschied zwischen Klassikhörer, Klassiksammler und Forenmitglied. Die ersten beiden dürften doch in einigermaßen große Anzahl existieren, ansonst gäbe es nicht soo vile Tonaufnahmen - wenngleich ich vor allem diesen Sommer den Eindruck habe, daß der Output merklich zurückgeht.


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Es ist vielleicht eine persönliche Idiosynkrasie, aber wenn ich jemanden reden höre "in der Musik höre ich querbeet" oder "Pop und Klassik höre ich gleich gerne", dreht sich mir der Magen um.

    Leichter Widerspruch.


    Wenn ich Klassik höre, geht das nicht als Hintergrund-Gedudel. Das ist so beim Autofahren, und das ist so beim Frühstück. Da sitze ich bei meinem Kaffee, esse mein Honigbrötchen und mein Ei, dazu lese ich Zeitung. Im Hintergrund dudelt Musik. Und da kann ich nicht Klassik, da will ich nur mit einem Viertel Ohr hinhören. Dazu brauche ich deutsche Schlager, am liebsten der 50-er und 60-er, max. bis 1975. Ja nichts englisches, das mag ich gar nicht, höchstens Elvis, Brenda Lee, die BeeGees oder etwas anderes melodisches.


    Bei Klassik kann ich nur konzentriert zuhören. Stück auswählen, Tonträger oder Fernseher loslassen und Ohren spitzen. Dabei sollte uns (meine Frau lauscht mit) keiner stören. Das ist auch bei Oper so. Anders geht es nicht. Musik zur Unterhaltung hat aber bei mir auch seinen Platz, aber auch da eben nicht querbeet, genau wie bei der Klassik. Ich wähle aus, was ich hören will. Hansi Hinterseer oder der irre Ross Anthony gehört z.B. gar nicht dazu. Eben leider auch nicht Bach oder Händel.


    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Lieber La Roche, zu 90% Zustimmung, genau so geht es mir auch. Klassik beim Frühstück oder bei der Autofahrt zu hören, das kann ich gar nicht. Wenn ich klassische Musik höre, dann setze ich mich hin und konzentriere ich mich darauf. Einzige Ausnahme: Wenn Gäste zum Essen kommen, dann läuft schon einmal leichtere Klassik im Hintergrund.


    Warum nur 90% Zustimmung? Weil wir uns beim Rest stark unterscheiden. Bei deutschen Schlagern bekomme ich Ausschlag, stattdessen höre ich die Pop-Musik, mit der ich in den 80ern groß geworden bin, und aktuelle Charts. :)

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Macht nichts, 90 % Zustimmung sind immerhin eine ganze Masse.


    Und meine Vorliebe für deutsche Schlager liegt sicher am Jahrgang. Und daran, daß ich als Student in den 60-er Jahren in einer Band (damals hiße das noch Tanzorchester) Saxophon und Schlagzeug gespielt habe. Ted Herold, Peter Krauß, Freddy, Rony, Connie Francis usw waren da unsere Favoriten.


    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Einerseits kann ich eure Meinungen nachvollziehen. Andererseits frage ich mich, was aus der Kultur der Stille geworden ist.
    Muß man immer irgendein Hintergrundgeräusch in Form von POP, Schlager etc. haben, wenn man z.B. beim Frühstück sitzt oder eine der besseren Tages- und Wochenzeitungen liest (solche gibt es noch , allerdings wenige)?
    Ohne Geräuschkulisse einmal in sich selbst hineinzuhören, kann nach meiner Erfahrung zu erstaunlichen Erkenntnissen führen.


    Viele Grüße


    Joachim

    "Die Musik steht hinter den Noten" (Gustav Mahler)

  • Tamino XBeethoven_Moedling Banner
  • Andererseits frage ich mich, was aus der Kultur der Stille geworden ist.
    Muß man immer irgendein Hintergrundgeräusch in Form von POP, Schlager etc. haben, wenn man z.B. beim Frühstück sitzt oder eine der besseren Tages- und Wochenzeitungen liest (solche gibt es noch , allerdings wenige)?
    Ohne Geräuschkulisse einmal in sich selbst hineinzuhören, kann nach meiner Erfahrung zu erstaunlichen Erkenntnissen führen.


    Völlig einverstanden, ich brauche keine Dauerbeschallung und genieße auch die Stille. Aber längere Autofahrten beispielsweise sind mir dann doch zu langweilig, um sie ganz ohne Musik zu überstehen. Klassik kommt da aber für mich nicht in Frage, weil ich mich erstens nicht genug darauf konzentrieren kann und zweitens die Fahrgeräusche allzu störend sind.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Wenn ich von der Arbeit komme, brauche ich erst einmal eine Stunde Stille, wo kein Radio oder Fernseher läuft. Dann zwitschern nur meine Wellensittiche. Während der Arbeit im Altenheim werde ich ständig mit WDR 4 beschallt, was selbst die Bewohner furchtbar finden und sich freuen, wenn ich meine Klassik CD's mitbringe. Besonders beliebt sind Chorwerke und Operetten, aber auch Wagner Opern.

  • Die Kultur der Stille ist auch medizinisch nicht von der Hand zu weisen. Ich geniesse . soll ich sagen leider ? - immer öfter die Kultur der Stille.
    Ich meine beobachtet zu haben, daß mein Tinnitus, bzw eine Abart davon - sich sehr gebessert hat, seit ich seltener Musik höre.


    Prinzipilell habe ich gegen "Klassische Berieselung" nicht einzuwenden. Ich höre dann jene Werke die eigenltich von Haus aus dafür geschsffen wurden - und davon gibt es eine ganze Menge, zb. Cembalosonaten oder englische Lautenmusik, ebenso wie zahlerieche Werke vom Typ "Tafelmusik"


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !