Luigi Cherubini (1760—1842), von Beethoven als der größte seiner Zeitgenossen verehrt, hinterließ ein mannigfaltiges Œuvre. Einen erheblichen Teil desselben macht die Kirchenmusik aus, welcher er sich nach seinem weitgehenden Rückzug als Opernkomponist (nach 1814 schrieb er nur mehr drei Opern bis zu seinem Lebensende) vorrangig widmete.
Im Einzelnen handelt es sich um folgende Messen (die wichtigsten fett markiert):
- fünf Messen (1773—1776, verschollen)
- Messe solennelle brève in B-Dur (1805, zweifelhaft)
- Credo a capella für acht Stimmen und Orgel (1806)
- Messe in A-Dur für drei Stimmen (1809, zweifelhaft)
- Messe de Chimay in F-Dur (1809)
- Missa solemnis in d-Moll (1811)
- Messe in C-Dur (1816)
- Credo in D-Dur (1816)
- Missa solemnis in E-Dur (1818)
- Missa solemnis für die Krönung Ludwigs XVIII. in G-Dur (1819, zu Lebzeiten nicht aufgeführt)
- Messe in B-Dur (1821, zweifelhaft)
- Missa solemnis für die Krönung Karls X. in A-Dur (1825)
Zudem komponierte er zwei Requien:
- Requiem in c-Moll für gemischten Chor und Orchester (Zum Andenken an Ludwig XVI.) (1816)
- Requiem in d-Moll für Männerchor und Orchester (1836)
Manche dieser Werke wurden nur sehr selten eingespielt. Besonders Riccardo Muti setzte sich für die unbekannteren Messen ein und legte bereits in den 1980er Jahren Referenzeinspielungen vor.
Von den beiden Requien dominiert eindeutig das bereits von den Zeitgenossen gerühmte frühere in c-Moll, das in mannigfaltigen Aufnahmen vorliegt.
Die erste wichtige Einspielung des späteren Requiems in d-Moll, das Cherubini für sein eigenes Begräbnis bestimmte, stammt von Igor Markevitch. Auch hier hat sich die Diskographie mittlerweile zumindest ein wenig verbreitert.