All'alba vincerò! - Nessun dorma und seine Interpreten

  • Nachdem nun schon länger keine deutsche Version mehr genannt wurde, wage ich es doch, noch einen Sänger zu nennen, den ich sehr gerne mit dieser Arie höre:



    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Von so feinen dynamischen Abstufungen konnten andere Tenöre nur träumen - auch Pavarotti!

    Wobei man zu Pavarottis Ehrenrettung sagen muss, dass er häufig weit mehr um ein kultiviertes Piano bemüht war als viele seiner Landsleute, die häufig einfach durchbrüllten!

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Ob Puccini an Pavarotti seine Freude gehabt hätte, weiß ich natürlich nicht.

    Ich weiß es natürlich auch nicht, aber ich glaub´schon (vor allem in einer anderen Oper, aber dazu später an geeigneter Stelle...).

    "Nessun dorma"... es gibt einige Aufnahmen von Giovanni Martinelli!
    Also: Giovanni Martinelli live unter Sir John Barbirolli (1937)

    Vielleicht stellenweise etwas zu langsam gesungen, dadurch geht der Spannungsbogen ein wenig verloren.
    Aber unter Berücksichtigung der damaligen Aufnahmetechnik = tolle Stimme!

    Von so feinen dynamischen Abstufungen konnten andere Tenöre nur träumen - auch Pavarotti! Und von einem so hell und mühelos angesetztes 'h' sowieso!

    Hier widerspreche ich, "manch ein anderer Tenor" ja, ganz sicher, aber bestimmt nicht Pavarotti!


    Zitat Caruso:
    Inzwischen ist es ja zum höheren Zweck der Interpretation geworden, das hohe 'h' so lange wie möglich zu halten und auf jeden Fall so laut wie möglich zu brüllen!
    Dabei hat Puccini es nur angetippt haben wollen. Ihm war der Bogen wichtiger als ein spektakulärer Spitzenton!


    Auch Martinelli "tippt das hohe h" in der Aufnahme nicht nur an, sondern hält den Ton verhältnismäßig lange und es wird auch zu einem spektakulären Spitzenton.


    Herzliche Grüße
    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Hier widerspreche ich, "manch ein anderer Tenor" ja, ganz sicher, aber bestimmt nicht Pavarotti!


    Willst Du wirklich behaupten, Pavarotti singe die Höhen mühelos?


    Ansonsten noch zu Martinelli:
    Das war eine Liveaufführung der ganzen Oper und das langsame Tempo ging sicher auf das Konto von Sir John Barbirolli.
    Im Übrigen hast Du hast vollkommen Recht: auch Martinelli (wie auch Cortis, Pertile und Lauri Volpi.....) haben schon das 'h' länger gehalten als es in der Partitur steht! Aber sie haben es immer noch in einen Bogen eingebunden, der die Schlußnote nicht wegsacken läßt!


    Beste Grüße
    Caruso41


    PS.: So! ich bin dann mal weg.
    Ich fahre nach Hamburg zur Premiere der Frau ohne Schatten und einigen Konzerten!
    Vor Dienstag kann ich nicht mehr teilnehmen an der interessanten Diskussion!


    Tschüß! :hello:

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Willst Du wirklich behaupten, Pavarotti singe die Höhen mühelos?

    Ja, selbst beim hohen C! Natürlich unter Berücksichtigung und Beachtung der "normalen" gesangstechnischen Anstrengungen.
    s. auch unten das "hohe h" am Schluß in einer anderen Arie live gesungen.


    Gute Reise, eine beglückende Aufführung und "Frohe Ostern" wünscht
    CHRISSY


    https://www.youtube.com/watch?v=XP1vp_G9mLc

    Jegliches hat seine Zeit...

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  • Aber es gibt einige Aufnahmen von Giovanni Martinelli!
    Von so feinen dynamischen Abstufungen konnten andere Tenöre nur träumen

    Hallo Caruso,


    ich weiß nicht, ob Du Martinellis (vermutlich) einzige Studioaufnahme der Arie (1929) kennst? Zu hören auf dieser Doppel-LP:


    Das Tempo ist auch hier recht langsam gewählt, aber Martinellis Dynamik und Timing, seine Atemkontrolle und der herrliche Bogen bis hin zum 'h' sind exquisit! Leider kann ich diese Aufnahme nicht einstellen, habe sie bei You tube nicht gefunden. Natürlich habe ich auch noch andere "Favoriten": Björling, Cortis, Granda, Corelli (in einigen Liveaufnahmen), Bergonzi (1976, live in Napoli, neben Nilsson und Chiara), Kullmann und selbst die Aufnahme des jungen Dermota.


    Gruß
    Manfred


    "Menschen, die nichts im Leben empfunden haben, können nicht singen."
    Enrico Caruso


    "Non datemi consigli che so sbagliare da solo".
    ("Gebt mir keine Ratschläge, Fehler kann ich auch allein machen".)
    Giuseppe di Stefano

  • Auch ich muss bei Nessun Dorma natürlich an Luciano Pavarotti denken. Ich hatte das große Glück ihn noch Ende der 90er Jahre live bei einem Konzert in Italien damit zu hören. Ich war da noch Schüler und ich befand mich auf einer Sprachreise, um meine italienischen Sprachkenntnisse zu intensivieren. Noch eine Woche vor der Reise hatte ich gar keine Ahnung, dass ich Pavarotti live hören würde. Es war ein absoluter Höhepunkt für mich ihn mal live hören zu dürfen.


    Wer Nessun Dorma nicht zu dramatisch und schwer mag, wird vielleicht auch seine Freude an der Version von Gianni Raimondi finden. Dieser singt das wirklich fantastisch.




    Gregor

  • Habe vorhin - nach langer Zeit mal wieder - "Nessun dorma" von Sándor Kónya gehört, jedoch nicht die bekannt gewordene Studioaufnahme unter Antonino Votto sondern eine Aufnahme mit dem Ungarischen RSO unter Istvan Horvat (1961).
    Zu hören auf dieser CD vom HAFG:



    Kónya in Bestform!!

    "Menschen, die nichts im Leben empfunden haben, können nicht singen."
    Enrico Caruso


    "Non datemi consigli che so sbagliare da solo".
    ("Gebt mir keine Ratschläge, Fehler kann ich auch allein machen".)
    Giuseppe di Stefano

  • Hallo,


    nur der Vollständigkeit wegen sei erwähnt, daß anläßlich des 50jährigen Jubiläums der Uraufführung von Turandot an der Scala, 1976, Carlo Bergonzi, mit großem Erfolg den Calaf sang ! In Italien gibt es angeblich einen Live-Mitschnitt !


    Antalwin

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  • Hallo,


    nur der Vollständigkeit wegen sei erwähnt, daß anläßlich des 50jährigen Jubiläums der Uraufführung von Turandot an der Scala, 1976, Carlo Bergonzi, mit großem Erfolg den Calaf sang ! In Italien gibt es angeblich einen Live-Mitschnitt !


    Antalwin


    Ja, den gibt es und der wurde hier sogar schon erwähnt, glaube ich. Das Nessun dorma von Bergonzi kenne ich, fand es aber, ehrlich gesagt, nicht so herausragend, um es in diesem Thread anzubringen.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Für die an dieser Arie Interessierten folgender Hinweis auf eine möglicherweise interessante CD, die es - derzeit günstig - beim Werbepartner gibt:


    Herzliche Grüße
    Uranus

  • Ich fand diesen Thread mit den vielen reingestellten Beispielen unterschiedlicher Tenöre, ihre ebenfalls unterschiedlichen Interpretationen und darüber
    den Austausch, die Meinungsvielfalt und Diskussion, sehr informativ und interessant. Mit Ausnahme von Kaufmann, waren es ja alles Sänger der Vergangenheit.
    Ich möchte diesen Thread mit einem gegenwärtigen Tenor nochmal kurz zum Leben erwecken. Und zwar aus aktuellem Anlaß. Wie ich gestern erfuhr, wird er in zwei Wochen
    als Gast in Liberec /Reichenberg den Duca in der Premiere im Rigoletto singen. Es ist der Tenor "Ales Briscein" von der Staatsoper Prag. Dort singt er die Partie u. a. auch.
    Ich habe ihn im vergangenen November in Liberec als Alfredo in der Traviata erlebt und da war er großartig. Auf seinen Duca bin ich schon jetzt sehr gespannt.


    CHRISSY


    https://www.youtube.com/watch?v=G_rukrGHTIY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Zitat

    Dabei hat Puccini es nur angetippt haben wollen. Ihm war der Bogen wichtiger als ein spektakulärer Spitzenton!


    Dies kann ich nicht nachvollziehen. Wenn ich meiner Freude schon im Voraus Nachdruck verleihe möchte "... und der Sieg sei mein", dann gehe ich aus mir heraus und "tippe" diesen Ton nicht an. Dann doch lieber Björling oder Corelli! :thumbup:

    W.S.

  • Zitat
    Dabei hat Puccini es nur angetippt haben wollen. Ihm war der Bogen wichtiger als ein spektakulärer Spitzenton!


    Dies kann ich nicht nachvollziehen. Wenn ich meiner Freude schon im Voraus Nachdruck verleihe möchte "... und der Sieg sei mein",
    dann gehe ich aus mir heraus und "tippe" diesen Ton nicht an.

    Dem stimme ich vollinhaltlich zu. So sehe und empfnde ich das auch, lieber Wolfgang.
    (Weil Du direkt unter mir antwortest möchte ich bemerken - das von Dir eingestellte Zitat ist nicht von mir).

    Dann doch lieber Björling oder Corelli! :thumbup:

    ... oder Pavarotti, Bonisolli...


    Herzlichst
    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

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