Das knifflige Coverbildratespiel - Unterhaltung für Kunstkenner

  • Lieber Alfred Schmidt


    Ich gratuliere dir. Artus Wolffordt (1581-1641) (auch Wolfaerts, Wolffort, Wolfert) ist der gesuchte Künstler aus Flandern. Das nächste Rätsel wird von dort kommen, wo der Stephansdom steht.


    Die Heilige Dreifaltigkeit ist der Titel, unter dem man das Gemälde im Internet findet. Dazu gehören „Vater“ (Gott der Vater, Gott Vater oder Gottvater), „Sohn“ (Jesus Christus, Sohn Gottes oder Gott Sohn) und „Heiliger Geist“ (Geist Gottes), in dieser Darstellung als Taube dargestellt, genannt. Damit wird zugleich ihre Unterscheidung und ihre unauflösbare Einheit ausgedrückt.



    Es grüsst dich


    moderato
    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Danke - Ich konnte das Räsel relativ schnell lösen, weil ich einen "moderato-Kunstkniff" angewandt habe


    Also schaun wir mal wer hier die Lösung präsentiert: Wer ist der Maler ?


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Lieber Alfred Schmidt


    Am 23. August 2013 hattest du uns das Coverbild in Beitrag 1150 bereits als Rätsel gestellt.


    William Mallord Turner ist der Maler dieses Aquarells von Llanberis in Wales.



    Es grüsst dich


    moderato
    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Lieber moderato
    Das kommt halt leider vor. Ich hab sogar abgeprüft ob die Stichworte im Forum vorhandensind- aber es ict nicht gekommen,
    Ich werde ein Ersatzrätsel stellen (Immerhin hats ausser Dir niemand bemerkt ;) )


    Beste Grüße aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Lieber Alfred Schmidt


    Die Suchfunktion ist in diesem Fall nicht zuverlässig. Nur in Verbindung mit "Llanberis" und "Turner" erscheint der Beitrag. Wir warten gespannt auf dein kniffliges Coverbildrätsel.


    Es grüsst dich


    moderato
    -

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Lieber moderato
    So-ich hoffe das hatten wir nicht schon mal

    Und die Frage lautet: Wer hat das geschaffen ??


    Viel Spaß bei der Recherche


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Lieber Alfred Schmidt


    Einen Stich legst du uns als Rätsel vor. Hm, Wenn man keinen Anhaltspunkt hat, ist es die beste Strategie, man beschreibt, was man sieht.


    Vier Herren mit Dreispitz und Umhängen hat der Grafiker ausgewählt, weil sich auf der CD Streichquartette befinden. Der Komponist lebte von 1773 - 1812. Mit dem Bild hat dieser Bezug nichts zu tun, weil keine Musikinstrumente zu sehen sind. In die Epoche könnte das Bild passen.


    Der Mann rechts schaut den Betrachter an und hat seine Hand unter die Knopfleiste seines Gehrockes gelegt. Der Zweite von rechts und die Gestalt links blicken sich (vom Betrachter aus gesehen) im Profil an. Die vierte Person ist frontal dem Betrachter zugewandt. Auffällig ist die Haltung der drei Hände. Alle tragen Schuhe mit einer Schnalle, soweit ich es erkennen kann. Drei der Vier scheinen in einem Gespräch zu sein. Rechts erkennt man eine gemauertes Stück Wand. Etwas nach hinten versetzt sieht man ein weites Bauelement dieser Art. Im Hintergrund ist eine dreistufiger Treppe.


    In Kostümportalen kann man anhand der Kleider die zu einer gewissen Epoche vorherrschende Mode bestimmen und einer definierten Zeit zuordnen. Die Szenerie hat etwas Theatralisches und Inszeniertes.


    Ich werde mich über die zeitliche Zuordnung dem gesuchten Künstler nähern.


    Es grüsst euch


    moderato
    .

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    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Der Mann rechts schaut den Betrachter an und hat seine Hand unter die Knopfleiste seines Gehrockes gelegt. Der Zweite von rechts und die Gestalt links blicken sich (vom Betrachter aus gesehen) im Profil an. Die vierte Person ist frontal dem Betrachter zugewandt. Auffällig ist die Haltung der drei Hände. Alle tragen Schuhe mit einer Schnalle, soweit ich es erkennen kann. Drei der Vier scheinen in einem Gespräch zu sein. Rechts erkennt man eine gemauertes Stück Wand. Etwas nach hinten versetzt sieht man ein weites Bauelement dieser Art. Im Hintergrund ist eine dreistufiger Treppe.


    Sehr genau beschrieben, lieber moderato. Ich gehe ehr von einem Bildausschnitt aus. Darauf könnten für mich auch die Schatten an den Füßen deuten. Ist es nicht auch möglich, dass diese Schatten ein Gesprächsthema sind? Vorallem der Zweite von rechts schaut ja nach unten. Die Pose der Herren erinnert mich irgedwie an Bühnenfiguren oder Künstler, die Mauer an London, wo Wölfl sich aufhielt. "String Quartets": Immerhin sind es vier! Ich bin gespannt, was Du herausbekommst.


    Gruß Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Lieber Alfred Schmidt


    Diese Knacknuss fordert einiges ab.


    Gibt man für „vier Männer“ auf Italienisch „quattro uomini“ in die Suchmaske ein, erscheint unter den Bildern dieser Ausschnitt des uns wohlbekannten Coverbildes.


    Goldoni-feat.jpg


    Es dient als Illustration zu einem Kommentar eines Theaterstückes von Carlo Goldoni: I Rusteghi. Wer den Stich gedruckt hatte, erfährt man – leider – nicht, jedoch neue Suchbegriffe: Goldoni und Rusteghi. Für die Lösung des Rätsels sind sie „Gold“oni wert.


    Als Titelbild zum Text des Theaterstückes wurde dieses Bild mehrmals verwendet. So weit so gut. Doch wer ist der Urheber des Druckes?


    Auf der Webseite de Young / Legion of Honor / Fine Arts Museums of San Francisco findet man die ganze Ansicht des Stiches und Daten dazu:


    0815201416120014.jpg


    Der Graveur heisst Antonio Baratti, der es nach einem Bild von Pietro Antonio Novelli im Jahre 1761 herausgegeben hatte. Es zeigt vier Männer im Bühnenbild des Theaterstückes von Carlo Goldoni (1707-1793) „I Rusteghi“, das die Ponte Vecchio in Florence darstellen soll. Die Erstaufführung fand 1760 statt. 1762 erschien es im Druck.


    Diese Fernsehfassung aus dem Jahr 1964 zeigt das Stück in italienischer Sprache.


    Der YouTube Beitrag ist nicht mehr verfügbar.


    Ermanno Wolf Ferrari hat eine Oper zu diesem Theaterstück geschrieben. „I quattri Rusteghi“. = Die vier Grobiane“
    Im Opernführer unseres Forums gibt es eine Inhaltsangabe dazu. WOLF-FERRARI, Ermanno: DIE VIER GROBIANE


    Bekannt daraus ist das Intermezzo im 2. Akt., eine reizende Melodie wie ich finde. Der Dirigent Edoardo Müller hat auch sichtlich Freude daran.



    Einen Widerspruch kann ich mir nicht erklären. Der Maler Pietro Antonio Novelli, der die Vorlage zum Stich geliefert haben soll, lebte von 1568 bis 1625. Das Theaterstück schrieb Goldoni im 18. Jahrhundert. Vielleicht ist es ein anderer Künstler gleichen Namens, der später gelebt hat.


    Es grüsst dich und alle Rätselfreunde


    moderato
    .

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  • Lieber Moderato
    das ist eine Deiner Meisterleistungen. Das wird man in Hinkunft öfter hören - und hat man auch schon oft gehört.
    Allerdings hatte ich in diesem Fall mit einer derartik genauen Lösung nicht gerechnet, ja sie gar nicht für möglich gehalten. Ich habe diese Aufgabe nicht "gewählt§, sondern sie ear eine der wenigen, die sich noch anbot, und zwar, weil die Lösung auf der Rückseite der CD derart klien gedruckt ist, daß sie via Internet nicht entziffert werden kann.
    Dort steht auch lediglich der Graveur Antonio Baratti, kein Billdname, und nicht wer das Oroginal gemalt haben soll. Ich fan nicht mal das Bild im Internet, wohl aber einige andere Stiche Barattis, weshalb ich das Rätsel dann doch fpür lösbar hielt, über Stilvergleich.


    Wie dem auch sei: Die Lösung ist brilliant und somit bis Du ermächtigt das nächste Rätsel zu erstellen.


    Im übrigen werde ich in einemneuen Diskussionsthtead Vorschläge zur Zukunft des Bilderrätsels machen, worüber diskutiert werden kann.


    Mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



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  • Lieber Alfred Schmidt, liebe Rätselfreunde


    Das letzte Rätsel hat mir Spass bereitet, weil es extrem schwierig zu lösen war. Ein Suchbegriff auf Italienisch führte zu einer Seite, die mir wiederum neue Suchbegriffe ermöglichte, um dann zur Lösung zu finden. Das denken um sieben Ecken und die damit verbundene Recherche fordert mich heraus.


    Wenn ich dann noch weitere musikalische Bezüge finde und sie im Forum zeigen kann, erhöht sich für mich persönlich der Wert einer Lösung, weil ich Neues erfahre. Zu Beginn der Fernsehfassung des Goldoni Stückes ertönt diese reizende Melodie, der ich auch schon hörend begegnet bin, deren Komponist ich aber nicht zuordnen konnte. Dann stosse ich in der Recherche auf Ermanno Wolf-Ferrari, der eine Oper zum Goldoni-Stück geschrieben hat und auf YouTube zum passenden Video mit dem Intermezzo aus dem zweiten Akt. So fügt sich das eine an das andere. Seit ich im Tamino-Forum hat sich mein musikalischer Horizont immens geweitet, sei es hier in diesem Thread, sei es in den Tiefen des Forums. Dafür bin ich sehr dankbar.


    Ich bedaure, dass die Joseph Wölfl SACD mit den Streichquartetten nicht mehr verfügbar ist. Es gibt ja noch weitere Einspielungen. Wieder ein Komponist, den ich auf diesem Weg kennen lernen durfte.


    Ein neues Rätsel stelle ich euch, das ein Kenner wohl auf den ersten Blick lösen kann. ;)


    Wer hat diese Skizze zu Papier gebracht?


    Es grüsst


    moderato
    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Lieber Moderato


    Schon ohne Recherche habe ich die Handschrift von Hans Holbein d.J. erkannt. Aber man kann sich täuschen. Deshalb habe ich dann doch ein wenig gegoogelt - und meine "Vermutung" wurde erwartungsgemäß bestätigt:


    Jeanne de Boulogne, Duchess of Berry: Hans Holbein the Younger, 1524; black and coloured chalks, 39.6 x 27.5 cm (Kupferstichkabinett, Öffentliche Kunstsammlung, Basel)


    Liebe Grüße aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Lieber Alfred Schmidt


    Mit Kenner habe ich natürlich an dich gedacht. :D
    Da du ein Holbein-Verehrer bist, musste ich dieses Rätsel stellen. ;)
    Dir wird die Ehre zuteil, uns das nächste Rätsel zu stellen.



    Etwas verstehe ich nicht, was du mir oder ein anderes Tamino-Mitglied vielleicht erklären können. Jeanne de Boulogne bzw. Jeanne II d'Auvergne lebte von 1378 bis 1424. Hans Holbein der Jüngere hat diese Lebensdaten 1497 bis 1543. Das Porträt ist derart detailgetreu, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass der Künstler diese Skizze nicht mit einem lebenden Modell gemalt hat. Wie kam dieses Bild zu diesem Titel? Entweder ist es ein Fehler, der sich weiterpflanzte oder es gab eine zweite Person mit diesem Namen, die Holbein portraitierte.


    Es grüsst dich herzlich


    moderato
    .

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  • Lieber Moderato
    Bezüglich Deiner Frage:
    Voerst dachte ich an eine anders Portrait, welches sich Holbein als Voprlage gewhlt haben könnte - er war schliesslich Künstler - und es gibt in der Geschichte der Portraitmalerei zahlereich geradezu photorealistische Darstellung von zum Zeitpunkt der Entstehung ihres Portraits längst verstorbener Personen.


    Aber es war ganz anders: Holbein hat sich allem Anschein nach die hier abgebildete Büste (ca 1416) von Jean de Cambrai, welche sich in der Cathedrale von Bourges befindet zum Vorbild genommen. Interessant wäre ob es hier auch ein Gemälde gibt oder gegeben hat, denn Holbein benitzte meist seine Skizzen als Vorstuben von geplanten Gemälden...



    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Lieber Alfred Schmidt


    Es ist höchst interessant, wie du meine Irritation aufgelöst hast. Deine Erklärung verblüfft mich. Wie Hans Holbein der Jüngere dem Stein Leben eingehaucht hat, ist meisterhaft. Er muss diese Skulptur persönlich gegenübergestanden haben. Anders kann ich es mir nicht erklären, wie er jedes Detail in dieser Präzision wiedergeben konnte.


    Danke für diese Information!


    Es sendet dir einen herzlichen Gruss nach Wien


    moderato
    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Gibt man Bourges und Hans Holbein ein, gelangt man zu einem aufschlussreichen Artikel. Ich bin in der ETH-Bibliothek Zürich fündig geworden. Das Wunder des Internets hat es möglich gemacht, einen Artikel aus dem Jahre 1958 in der Zeitschrift für schweizerische Archäologie und Kunstgeschichte, Band 18, Heft 4 "Probleme der nordischen Renaissance" als PDF herunter zu laden und den Text hier zugänglich zu machen. Für private nichtkommerzielle Zwecke ist dies erlaubt. Man erfährt, dass die Skizze Holbeins den Restauratoren wichtige Hinweise lieferte.


    Die Zeichnungen Hans Holbeins d. J.
    nach den Bildnisstatuen des Herzogs und der Herzogin von Berry
    in Bourges


    Von FRIDTJOF ZSCHOkKE


    (TAFEL 64)
    Vorbemerkung der Redaktion
    Da der Verfasser seine Arbeit über das im Titel genannte Thema in erweiterter Form zu veröffentlichen gedenkt, folgt hier lediglich ein Résumé seines Referats «Hans Holbein der Jüngere am Hofe des Duc de Berry». Die Redaktion dankt Herrn Reinhold D. Hohl für die Überlassung seiner Protokollnotizen.


    Hans Holbein d.J. machte 1524 auf seiner Reise nach Blois und Amboise auch in Bourges Halt.
    Damals muss er in der dortigen Palastkapelle zwei farbige Kreidezeichnungen angefertigt haben, die sich heute in der Öffentlichen Kunstsammlung in Basel befinden. Sie stellen eine männliche und eine weibliche Gestalt dar, beide in vornehmer Kleidung und vor einem Betpulte kniend. Es handelt sich um den Herzog Jean de Berry, Bruder von Charles V. und Philippe le Hardi, und um dessen Gattin. Holbein konnte die beiden nicht nach dem Leben zeichnen, waren sie doch bei seinem Besuche in Bourges schon über hundert Jahre lang tot. Er hatte sich an die beiden lebensgrossen Bildnisstatuen zu halten, die ein Zeitgenosse Sluters um 1405 geschaffen hatte. Holbein muss sowohl durch die Lebensfülle als auch durch die eingehende physiognomische Charaktere sierung der beiden Gestalten stark angesprochen worden sein; Jean de Berry war eine ihm im Grunde kongeniale Natur, ein aufgeschlossener und bedeutender Kunstkenner und Sammler, ein prachtliebender Fürst schon ganz im Sinne der Renaissance. Das Januarbild der «Très riches Heures» zeigt ihn, wie er, an der Tafel sitzend, seinen Besuchern « Approche, approche» zurufen lässt, einen Willkommgruss, den er wohl auch an Holbein gerichtet hätte, wenn dieser sein Zeitgenosse gewesen wäre.
    Die beiden Statuen der Kathedrale von Bourges wurden 1793 arg verstümmelt und als 1913 eine
    Wiederherstellung unternommen wurde, da trugen die beiden Holbeinzeichnungen nicht unwesentlich zum Gelingen dieses Unternehmens bei; für die Rekonstruktion des Kopfes der Herzogin hielt man sich an die Holbein-Vorlage, da die genauen Übereinstimmungen im Detail der Haltung alle Gewähr zu bieten schienen, dass Holbein auch die Gesichtszüge der Stifterin mit aller physiognomischen Genauigkeit überlieferte.
    Wie nachhaltig Holbein selbst durch die Statuen des herzoglichen Paares beeindruckt worden war, zeigt die Gestalt der Anna Meyer in der « Madonna des Bürgermeisters Meyer», die das Vorbild von Bourges verrät.

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  • Lieber moderato


    Zitat

    Er muss dieser Skulptur persönlich gegenübergestanden haben.


    Du hast mich weiter inspiriert:


    Wikipedia schreibt zu unserer Angelegenheit:


    Zitat

    1523/1524 ging Holbein nach Frankreich. Er zeichnete zwei Fürstenstatuen am herzoglichen Palast Sainte-Chapelle in Bourges im Berry. Ob er damit in die höfische Sphäre strebte oder vom Mäzenatentum des Königs Franz I. profitieren wollte, bleibt unklar.


    Aber füns uns ist jetzt alles klar.


    LG
    Alfred


    PS: Mein Rätsel folgt diese Nacht...

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  • Lieber Alfred Schmidt


    Ich komme auf den Namen der dargestellten Brücke auf dem Stich von Antonio Baratti zurück. In meinem Beitrag 4569 hatte ich den Namen der dargestellten Brücke aus den Bildangaben übernommen. Ich hatte vorsichtig formuliert, dass es sich laut Angabe des Museums in San Francisco um die Ponte Vecchio in Florenz handeln soll.



    Ich war skeptisch. Diese Brücke hat zwar auch Ladenlokale, ist aber überdeckt und steigt nicht an. Auf dem Stich sind Treppenstufen zu erkennen und in der Mitte einen Bogen mit Giebeldach. Dies passt in meiner Einschätzung eher zur Rialto-Brücke in Venedig, wo Goldonis Theaterstück auch erstmals gespielt wurde. Die Stufen sind heute zwar nicht in Dreiergruppen angeordnet. Ich denke, der Bühnenbildner hat sich diese künstlerische Freiheit genommen.



    moderato
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  • Lieber moderato
    Als ich gestern um 16:43 meinen kurzen Artikel über die Reise Halbeins nach Frankreich fertiggestellt habe, da hast Du eine Minut vorher Deinen wesentlich ausführlicheren Beitrag geliefert. Den habe ich allerdings erst jetzt bemerkt und gelesen. Sehr interessant und aufschlußreich - Wie oft die Dinge zusammenspielen.
    Ich hatte noch gedacht, daß die Figur zu Holbeins Zeit einen innigeren Ausdruck gehabt haben könnte, vielleicht war das Gesicht sogar bemalt (die Bemalung des Umhangs lässt darauf schliessen -oder macht es zumindest nicht völlig unwahrscheinlich)


    Zum Stich : Ja es ist EINDEUTIG die Rialtobrücke


    Und jetzt ist Schluß mit lustig:


    Wer hat das gemalt und was wird dargestellt ?


    Beste Grüße in die Schweiz und an alle Miträtsler (vom raten sind wir ja inzwischen weit entfernt
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Lieber Alfred Schmidt


    Wer beugt das Knie mit seiner Lyra in der Hand? Orpheus stieg in die Unterwelt um den Gott Hades zu bitten, ihm seine Geliebte Euridice wieder zurückzugeben. Die Nymphe war einem Schlangenbiss erlegen. Hades mit seiner Frau Persephone liessen sich durch Orpheus Gesang erweichen unter einer Bedingung: Er dürfe sich nicht umdrehen. Weil er keine Schritte hinter sich hörte, blickte er zurück und Euridice blieb für immer in der Unterwelt. Was Komponisten Stoff für unzählige Opern bot, war den Malern auch wert auf die Leinwand gebannt zu werden. Das Personal des Bildes ist somit erklärt.


    Mit der französischen Schreibweise Orphée findet man schnell zum Gemälde von Gioachino Guiseppe Serangeli (1768-1852). Die Vornamen verraten uns, dass er gebürtiger Italiener war, der eine Zeitlang in Frankreich lebte. Hier stand er als Schüler von Jacques-Louis David hoch im Kurs und er zählte zu den beliebten Malern während der Französischen Revolution und des Empire.



    Es sendet ein Gruss nach Wien


    moderato
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  • Lieber moderato
    Fast hätte ich übersehen die richtige Antwort zu bestätigen - Das hole ich nunmehr nach.
    Aber mehr noch als die richtige Lösung begeistert mich stets die Verpackung des ganzen, der Aufsatz der sich mit den Hintergründen befasst und den Bildern im übertrsgenen Sinne est die Farbe verleiht - erst dann werden sie eigentlich sehenswert. Die Zeitgenossen für die diese Bilder alle gemalt wurden, hatten zwar keine "Median" - aber jegliche Menge historisches und literarisches Hintergrundwissen, um diese Bilder mit Genuß zu sehen und die Inhalte zu verstehen.


    Das nächste Rätsel kommt aus der Schweiz


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Lieber Alfred Schmidt, liebe Rätselfreunde


    Das „Personal“ der griechischen Mythologie, das auf dem Gemälde zu erkennen ist, muss ich noch ergänzen:
    Der Greis, der sein Paddel in die Höhe hält, ist Charon, der Fährmann, der die Toten über den Fluss Styz setzt.
    Die beiden Damen auf der linken Seite bestimmen das Schicksal, Klotho und Lachesis, sogenannte Moiren. Sie stehen über Göttern wie Menschen. Zu erkennen sind sie an der Spindel und dem Lebensfaden. Sie sind auf der Ober- wie der Unterwelt anzutreffen.
    Der schwarze Hund zwischen Orpheus und dem Gott Hades und der Göttin Persephone ist Kerberus. Seine Aufgabe ist es, dass weder ein Lebender noch ein Toter das Totenreich verlässt.


    Ein neues Rätsel, das sich diesseitigen Freuden widmet:


    Wer hat dieses Mädchen gemalt?


    Das Bild hat zu Beginn des Jahres 2017 grosses Aufsehen erregt.


    Viel Erfolg bei der Recherche wünscht euch


    moderato
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  • Liebe Rätselfreunde


    Ein Hinweis:


    Der gesuchte Maler lebte und wirkte längere oder kürzere Zeit in der Schweiz, Frankreich, Italien, Türkei, Österreich, England und der Niederlande.


    Aufgepasst: Die deutsche Wikipedia-Seite führt nicht alle Aufenthaltsorte auf... ;)


    Es grüsst euch


    moderato
    .

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  • Die Erinnerung an das berühmte Schokoladenmädchen hat mich auf die richtige Spur gebracht. Der Maler ist Jean-Etienne Liotard, geboren 1702 in Genf, daselbst 1789 gestorben.


    Das Motiv ist sehr ähnlich dem des Schokolade bringenden Mädchens. Diese Richtung bestätigte sich dann als zutreffend.



    Liebe Grüße


    Portator

  • Gratulation - Ich habe Deine Antwort nicht gesehen, daher eine Stunde Recherchiert - auch ich kam über das berühmte Schokolademädchen zu Lösung - allerding viel zu spät. Daher wird moderato in den nächsten Stunden DIR die Siegespalme überreichen - und DU wirst dann das neue Rätsel einstellen dürfen :baeh01:


    Freundliche GRüße aus dem nächtlichen Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Lieber Portator, lieber Alfred Schmidt


    Deine Lösung und die Bestätigung stimmt: Jean Etienne Liotard ist der Name des gesuchten Künstlers. Ich überreiche dir die Siegespalme mit musikalischer Begleitung.



    (Mosaikfußboden, Villa Casale Piazza Armerina, Sizilien, Italien)


    Das Gemälde war 200 Jahre in englischem Familienbesitz. Es wurde bei Sothebys für 5,2 Millionen Euro versteigert. Das macht bei einer Grösse von 47 cm x 39 cm 2800 Euro pro Quadratzentimeter. Das Rijksmuseum in Amsterdam konnte es mit Hilfe von finanzkräftigen Geldgebern erwerben. Nachdem die englischen Ausfuhrgenehmigungen vorlagen, hängt es nun in diesem Museum als besonderes Glanzstück der Sammlung.
    Der Titel lautet "A Dutch girl at breakfast". So viel Nationalstolz muss sein.


    Mehr zum Bild, kann man hier nachlesen:


    "https://www.rijksmuseum.nl/en/press/press-releases/rijksmuseum-presents-a-dutch-girl-at-breakfast-next-to-milkmaid"



    Es grüsst dich herzlich


    moderato
    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Liebe Rätselfreunde


    Die Lebensdaten von Jean-Etienne Liotard bin ich noch schuldig. Er lebte von 1702 bis 1789. Sein Selbstbildnis malte er mit 68 Jahren. Da strahlt jemand Freude und Gelassenheit aus, was ich euch nicht vorenthalten möchte.



    Was ich bemerkenswert finde: Er war einer der wenigen Künstler, die das damalige Osmanische Reich (*) besuchten. Auf vielen seiner Gemälde sind die Dargestellten orientalisch gekleidet. Das Türkische war zu Lebzeiten des Malers auch in der Musik beliebt. Das bekannteste Beispiel ist die Oper "Die Entführung aus dem Serail" KV 384 von Wolfgang Amadeus Mozart, die er im Jahre 1782 zur Aufführung brachte.


    (*) Wikipedia weiss dazu (Zitat):


    "Das Osmanische Reich, veraltet auch Ottomanisches Reich (osmanisch دولت علیه, İA Devlet-i ʿAlīye, „der erhabene Staat“ und ab 1876 amtlich دولت عثمانيه / Devlet-i ʿOs̲mānīye / ‚der osmanische Staat‘, türkisch Osmanlı İmparatorluğu), war das Reich der Dynastie der Osmanen von ca. 1299 bis 1922. In Westeuropa wurde das Land ab dem 12. Jahrhundert auch als „Turchia“ („Türkei“ oder Türkisches Reich) bezeichnet."


    Es grüsst euch


    moderato
    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
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  • Lieber moderato, lieber Alfred Schmidt,


    danke für die musikalischen Glückwünsche und die wieder sehr lesenswerten Erläuterungen, die immer eine Bereicherung entweder mit neuem Wissen oder wiedererweckten schlummernden Kenntnissen sind.


    Mir ging es schon oft wie Alfred Schmidt. Ich war auf dem richtigen Lösungsweg, aber ein anderer Tamino war vor mir am Ziel. Das erweckt dann leicht den Eindruck, dass man nicht mehr miträt.


    Die Auswahl an Rätseln wird immer kleiner. Was übrig bleibt, ist entweder zu leicht oder urheberrechtlich geschützt oder wie bei cpo auf den bei unseren Partnern abgebildeten Rückseiten ablesbar.


    Ich habe als neues Rätsel ein DECCA-Cover herausgesucht und frage wie üblich nach dem Maler.



    Viel Freude beim Raten und liebe Grüße rundum


    Portator

  • Dann versuche ich es mal mit dem französischen Maler William Adolphe Bouguereau. Er lebte von 1825 bis 1905 und gilt als Vertreter des Akademischen Klassizismus und des Klassischen Realismus. Das Bild heißt "Die Jungfrrau mit Engeln". Auf dem Cover ist es nur als Ausschnitt zu sehen und farblich offenbar auch etwas angedunkelt. So dürfte es im Original aussehen:



    Das Motiv ist sehr häufig in der Malerei und zieht sich durch die Jahrhunderte.


    Gruß Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Lieber Rheingold,


    ich gratuliere Dir zu der schnellen und richtigen Lösung.


    Da Du das Bild in seiner vollen Größe bereits eingestellt und zu den Lebensdaten des Malers Ausführungen gemacht hast, brauche ich das nicht zu wiederholen.


    Zum Werk von Bouguereau bleibt noch zu erwähnen, dass er viele Allegorien zu klassischen und historischen Themen malte.


    Das von Dir richtig ermittelte Gemälde hängt im Musée du Petit Palais in Paris.


    Das nächste Rätsel kommt von Dir.



    Liebe Grüße


    Portator

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