Was hört ihr gerade jetzt? (Klassik 2017)

  • Hallo,

    Camille Saint-Saens (1835-1921)
    Klavierquartette E-Dur & op.41

    Quartetto Avos
    Brilliant, DDD, 2012


    Brilliant scheint in Sachen Eigenproduktionen seine Heimat in Italien gefunden zu haben. Wahrscheinlich gibt es dort viele junge Musiker, die für vergleichsweise schmales Geld tätig werden und mit solchen Aufnahmen ihre Attraktivität für Live-Auftritte erhöhen möchten. Im Falle des Avos Quartetts kann man den Künstlern nur Glück wünschen, denn die vorliegende Saint-Saens-CD erscheint mir sehr einnehmend und packend. Klassik.com war die Aufnahme wohl etwas zu spritzig und zumindest von der Tendenz her "aggressiv", es fehle am ins rechte Licht rücken des melodiösen Romantikers. Dem mag ich mich nicht anschließen, denn diese Einspielung hat mich erstmals für diese Musik begeistern können. Gemeinhin kein so schlechtes Zeichen für die Qualität einer Aufnahme. Aus meiner Sicht eindeutig eine Empfehlung, zumal der Katalog alles andere als übervoll ist, mit Aufnahmen dieser Werke.


    Viele Grüße
    Frank

  • Und, wie war Dein Eindruck?
    Mir hat seine transparente, spannende Lesart der Brahms-Sinfonien sehr gut gefallen. Insgesamt habe ich den Eindruck, dass Manze ein Dirigent ist, den man auf dem Schirm haben sollte. Aktuell entsteht unter ihm auf Onyx eine Gesamtaufnahme der Sinfonien von Ralph Vaughan Williams. Auch dies IMHO ein interessantes Projekt.


    Viele Grüße
    Frank


    Hallo Frank,


    Mich hatte Brahms' Dritte in Manzes Lesart gestern Abend streckenweise eher ermüdet - was nichts mit der Uhrzeit zu tun hatte, als ich sie hörte. Gerade in den langsamen und zurückgenommenen Passagen fehlte mir die innere Spannung, es wirkte, als wisse der Dirigent die Musik nicht deutlich zu formen, vulgo: ein bisschen beliebig. Die aufgewühlteren Stellen wirkten vergleichsweise intensiver gestaltet - was aber auch leichter ist für Interpreten.


    Ich fand das alles aber nicht so schlecht, dass ich vom Zyklus nun die Finger und die Ohren ließe. Nein: ich höre weiter. Heute erklingt hier:



    Johannes Brahms


    Symphonie Nr. 4 e-Moll, op. 98


    Helsingborg Symphony Orchestra
    Andrew Manze
    (AD: 2009/10)


    Grüße
    Garaguly

  • Schön gespielt:

    Anton Bruckner
    Sinfonie Nr. 8 c-Moll
    (Version von 1890)
    Konzerthausorchester Berlin (live 2011)
    Dirigent: Mario Venzago

    Von Anfang an baut Venzago eine wirkungsvolle Spannung auf. Die Musik ist wohltuend unbeschwert und transparent. Als Vergleichsaufnahme eine preiswerte Empfehlung.
    :hello:

    Wenn schon nicht HIP, dann wenigstens TOP

  • Auch die Vierte aus Manzes Händen riss mich nicht vom Hocker. Währenddessen fiel mir eine Brahmsaufnahme ein, auf die ich in jüngster Zeit zufällig gestoßen war (es gab sie ovp für 1 ganzen Cent! :D ) und die mich dann begeisterte. Hier steckt mehr Lebensfrische drin, mehr Leidenschaft. Ja, das ist es ... Manzes Brahms klingt mir auch zu trocken (nicht aufnahmeklangtechnisch gemeint, sondern interpretatorisch). Hier höre ich nun spontan den alten Järvi mit Brahms' Dritter.



    Johannes Brahms


    Symphonie Nr. 3 F-Dur, op. 90


    London Symphony Orchestra
    Neeme Järvi
    (AD: Juli 1988)


    Grüße
    Garaguly

  • Ahhh - das tat gut!! Nach der gelungenen Dritten im Dirigat des alten Järvi nun auch die Vierte nochmal in besserer Variante:



    Johannes Brahms


    Symphonie Nr. 4 e-Moll, op. 98


    Symphonieorchester des BR
    Mariss Jansons
    (AD: 6. - 10. Februar 2012, Live)


    Grüße
    Garaguly

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  • Gab's grad günstig bei jpc, hab's bestellt, brauchte ich das noch? Neeeeiiiiin, natürlich nicht. :cursing: Ist davon noch irgendein zusätzlicher Gewinn zu erwarten, der mein Beethovenbild erweitern wird? Wahrscheinlich nicht. Es wird eine sehr gute Interpretation sein, wie ich schon viele hier 'rumstehen habe.
    Nun also:



    Ludwig van Beethoven


    Klavierkonzert Nr. 4 G-Dur, op. 58


    Valery Afanassiev, Klavier
    Mozarteumorchester Salzburg
    Hubert Soudant
    (AD: 20. und 21. März 2004)


    Grüße
    Garaguly

  • Jansons Brahms fand ich hingegen eher austauschbar-blutarm. ?(


    Das empfand ich genau umgekehrt. Manze eher blutarm, Jansons eher glutvoll-drängend ... herrje ... können Empfindungen in Sachen Musik unterschiedlich sein!


    Grüße
    Garaguly


  • Peter Tschaikowsky


    Symphonie Nr. 3 D-Dur, op. 29 "Polnische"


    London Philharmonic Orchestra
    Mstislaw Rostropowitsch
    (AD: 13. - 15. Oktober 1976)



    In dieser Box erscheint diese Tschaikowsky-GA demnächst in neuem Kleide, einige spätere Aufnahmen wurden sogar noch beigefügt und das alles ist via amazon schon für 8,97 Euro zu haben. Ein echter Ramschpreis, so ramschig sind die Aufnahmen nun wirklich nicht!

    Grüße
    Garaguly

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  • Peter Tschaikowsky


    Klavierkonzert Nr. 2 G-Dur, op. 44


    Xiayin Wang, Klavier
    Royal Scottish National Orchestra
    Peter Oundjian
    (AD: 8. - 9. November 2015)


    Dieses Werk werde ich am Freitagabend in der 'Alten Oper' in Frankfurt in einem Konzert des hr sinfonieorchesters mit Yefim Bronfman am Klavier und Paavo Järvi am Pult erleben (es gibt noch Bruckners "Nullte"). Ich stimme mich heute schon mal ein mit dieser extrem gelungenen, äußerst wirkungsvollen und bestens tontechnisch eingefangenen Aufnahme meines Tschaikowsky-Lieblingskonzertes ein.


    Grüße
    Garaguly

  • Garaguly schrieb in Beitrag Nr 1117 über Beethovens Klavierkonzerte mit Valery Afanassiev


    Zitat

    Gab's grad günstig bei jpc, hab's bestellt, brauchte ich das noch? Neeeeiiiiin, natürlich nicht. :cursing: Ist davon noch irgendein zusätzlicher Gewinn zu erwarten, der mein Beethovenbild erweitern wird?


    Ich glaube schon. Diese Aufnahme wurde bei ihrem Erscheinen sehr interschiedlich bewertet. Sie polarisiert.
    Man jubelte und verdammte.
    Der Pianist benötigt in etwa 10-15% mehr Zeit als dies durchschnittlich der Fall ist,. Das führt zu einem anderen Gesamteindruck, der aber von vielen geschätzt wurde - dem heute diktierten Interpretationasideal indes nicht entspricht, weil es muß ja alles immer schneller sein....


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • »Dieses Album bietet Klassik-Neulingen einen Einstieg und macht Klassik-Kenner ebenfalls glücklich« –
    so steht es beim Werbepartner … mal sehen (hören) … :rolleyes:



    Mozart, Wolfgang A. (1756-1791)
    Piano Concerto No 24 C Minor K 491


    Vienna Philharmonic Orchestra,
    Nikolaus Harnoncourt


    Lang Lang, Piano

    Einer der erhabensten Zwecke der Tonkunst ist die Ausbreitung der Religion und die Beförderung und Erbauung unsterblicher Seelen. (Carl Philipp Emanuel Bach)

  • Antonio Vivaldi:


    Kammerkonzerte RV 97, 94, 106, 93, 86, 91

    Il Giardino Armonico,


    Giovanni Antonini, Ltg.


    (Teldec/Warner, 1990/91)


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  • gestern am späten Nachmittag:


    Camille Saint-Saens, Orgelsinfonie mit dem HR-Sinfonierorchester unter Nehme Järvi, eine Aufzeichnung vonirgendeiner Night of the Proms aus London.


    Ungehuer schöner 2. Satz, wahnsinnig aufputschendes und wirkungsvolles Finale.


    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Carl Nielsen:


    Aladdin op. 34 -Märchendrama in fünf Akten-


    Ejsing, Paevatalu,
    Danish National Chamber Choir/DR,
    Danish National Symphony Orchestra/DR,
    Gennady Rozhdestvensky, Ltg.

    (Chandos, 5/1992)



    Lange nicht mehr gehört. Ein ganz starkes Stück in einer ebenso starken und klangmächtigen Aufnahme.


  • Lieber Alfred,


    mit 42 Minuten Spieldauer brauchen Soudant/Afanassiev wirklich länger als meistens üblich für Beethovens Viertes. Aber ich kapitulierte gestern Abend eher vor der vor meinem geistigen Auge sich abzeichnenden Überfülle an Beethoven Kk's in meiner Sammlung. Kann nach all dem noch Umwerfendes kommen? Aber ich hatte beim Hören nicht das Gefühl, einer unangemessenen Zerdehnung von Beethovens Komposition zu lauschen. Der Ansatz der Interpreten ergab Sinn ...


    Grüße
    Garaguly

  • Heute erreichte mich per Post diese Scheibe. Ich lausche ergebenst:



    Antonio Vivaldi


    Oboenkonzerte RV 446, 451, 453, 458, 461, 462
    + Sonate RV 63


    Ensemble 'Silete Venti!'
    Simone Toni, Ltg.
    (AD: Oktober/November 2014)


    Grüße
    Garaguly

  • Da isse, die Scheibe mit dem wunderschönen, klassischen DG-Cover-Stil, endlich im CD-Player. Zu Kaffee und Mohnschnecke, die ich mir, krankgeschrieben, eben auf dem Weg zur Apotheke mitgenommen habe. Mittlerweile läuft Track 2, die erste Mazurka. Ich freue mich auf eine, wohlwollend formuliert, knappe Stunde mit Pollini und Chopin.
    Viele Grüße, Accuphan :hello:

    „In sanfter Extase“ - Richard Strauss (Alpensinfonie, Ziffer 135)

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  • Da isse, die Scheibe mit dem wunderschönen, klassischen DG-Cover-Stil, endlich im CD-Player. Zu Kaffee und Mohnschnecke, die ich mir, krankgeschrieben, eben auf dem Weg zur Apotheke mitgenommen habe. Mittlerweile läuft Track 2, die erste Mazurka. Ich freue mich auf eine, wohlwollend formuliert, knappe Stunde mit Pollini und Chopin.
    Viele Grüße, Accuphan :hello:

    ... die Besprechung findet sich hier:


    Maurizio Pollini - ein introvertierter Techniker?


    :hello:


    Schöne Grüße
    Holger


  • Alexander Glasunoff
    Violinkonzert a-Moll, op. 82


    Jean Sibelius
    Sechs Humoresken für Violine Orchester


    Antonin Dvorak
    Violinkonzert a-Moll, op. 53


    Efi Christodoulou, Violine
    Bournemouth Symphony Orchestra
    John Carewe
    (AD: 5. - 6. August 2014)


    Grüße
    Garaguly

  • Und wieder einmal die ›Ungeliebte‹: :pfeif:



    Mahler, Gustav (1860-1911)
    Symphony No 8 Es-Dur "Sinfonie der Tausend"


    Tonhalle Orchestra Zürich,
    David Zinman


    M. Diener, J. Banse, L. Larsson, S; Y. Naef, B. Remmert, Alt
    Anthony D. Griffey, Tenor, Stephen Powell, Bariton; Alfred Muff, Bass.


    WDR Radiochor Köln, Schweizer Kammerchor, Zür'cher Sängerknaben, Kaltbrunns Kinderchor

    Einer der erhabensten Zwecke der Tonkunst ist die Ausbreitung der Religion und die Beförderung und Erbauung unsterblicher Seelen. (Carl Philipp Emanuel Bach)

  • - Debussy: Fantasie für Klavier und Orchester
    - Francaix: Concertino für Klavier und Orchester
    - Poulenc: Konzert für Klavier und Orchester

    Florian Uhlig, Klavier

    Deutsche Radio Philharmonie S.-K.,
    Pablo González, Ltg.


    (swrmusic, 2012)


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  • Londoner Mahler
    Mit seinem Mahler-Zyklus auf LSOlive bewies Valery Gergiev nicht nur, dass es so etwas wie eine russische Mahler-Tradition gibt, er empfahl sich auch gleichzeitig als einer der interessantesten Mahler-Exegeten unserer Zeit, dem das London Symphony Orchestra bedingungslos bis ins kleinste Detail folgte. Die international mit viel Kritikerlob bedachten einzelnen Folgen werden hier in einer Box zusammengefasst, die dank SACD-Aufnahmetechnik auch klanglich zu überzeugen weiß.



    Gruß
    Michael


    ps. kann einer Post 1125 "heile" machen ;)

  • W. A. Mozart:


    Sinfonie Nr. 31 D-Dur KV 297
    Sinfonie Nr. 39 Es-Dur KV 543


    Ensemble Orchestral de Paris,
    John Nelson, Ltg.


    (Naive, 6/2008)



  • Londoner Mahler
    Mit seinem Mahler-Zyklus auf LSOlive bewies Valery Gergiev nicht nur, dass es so etwas wie eine russische Mahler-Tradition gibt, er empfahl sich auch gleichzeitig als einer der interessantesten Mahler-Exegeten unserer Zeit, dem das London Symphony Orchestra bedingungslos bis ins kleinste Detail folgte. Die international mit viel Kritikerlob bedachten einzelnen Folgen werden hier in einer Box zusammengefasst, die dank SACD-Aufnahmetechnik auch klanglich zu überzeugen weiß.


    Nach meiner Erinnerung wurde dieser Zyklus hier im Forum nicht wirklich gelobt. Ich kenne nur einige Sachen daraus. Ziemlich exzentrische Interpretationen, sicherlich nicht auf dem Level von Kondraschin und Swetlanow (um mal auf die erwähnte russische Mahler-Tradition, die es wirklich gibt, einzugehen). Überhaupt sind Gergievs Aufnahmen mit den Londonern leider oft gar nicht in der Spitzenklasse einzuordnen. Da gefallen mir seine alten Aufnahmen aus St. Petersburg bei Philips meist deutlich besser.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões


  • Ludwig van Beethoven


    Violinkonzert D-Dur, op. 61


    Shlomo Mintz, Violine
    Philharmonia Orchestra
    Giuseppe Sinopoli
    (AD: 1987)


    Grüße
    Garaguly

  • Hier gerade diese saftig-süffigen Stücke. Herrlich.
    Bildchen will nicht. Es handelt sich um eine alte TELARC-Scheibe:



    Stokowskis Orchesterbearbeitungen:


    Bach: Toccata und Fuge d-Moll / Kleine Fuge g-Moll
    Boccherini: Menuett
    Debussy: Claire de lune / La cathedrale engloutie
    Beethoven: Adagio sostenuto aus der "Mondscheinsonate"
    Albeniz: Fete-Dieu a Seville
    Rachmaninoff: Präludium cis-Moll
    Mussorgsky: Eine Nacht auf dem kahlen Berge


    Cincinnati Pops Orchestra
    Erich Kunzel
    (AD: 1985 & 1986)


    Grüße
    Garaguly

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