Ich finde Pogo auch nicht schlecht (sondern eher sehr gut), aber ähnlich wie Argerich "zockt" er es eben sehr schnell und gleichmäßig runter. Rhetorische Differenzierung findet eher nicht statt. Die Preludes der 2. und 3. englischen Suite sind ja im Grunde Konzertsätze (wie auch im ital. Konzert) mit einer deutlichen "Solo-Tutti"-Struktur. Auch das ist in manchen Interpretationen, zumal auf dem modernen Klavier, oft nicht so gut zu erkennen. M.E. sind diese Strukturen aber "per se" so deutlich, dass man sie auch bei denen hören kann, die sie nicht so klar herausstellen.
Etwas flexibler in den Englischen Suiten ist meiner Erinnerung nach Schiff in seiner Decca-Aufnahme aus den 1980ern und bei Cembalo-Aufnahmen wird man meistens noch deutlicher die "Tuttis" hören und die historisch geschulten Interpreten sind meistens auch agogisch flexibler, sowohl bei der Gestaltung der Phrasen als auch derart, dass für manche Abschnitte das Tempo rausgenommen wird o.ä.
(Es könnte sein, dass die oben verlinkte weniger geschätzte Interpretation des "Echo" aus der h-moll-Suite der nicht allzu gelungene Versuch ist, "rhetorisch" nach Art der histor. Aufführungspraxis zu spielen.)