Wem gefällt eigentlich das Regisseurtheater ?

  • Da ich ohnehin vor habe, mich nicht mehr bei Tamino zu engagieren, sollten wir nicht im Streit scheiden.


    Lieber Caruso,


    das würde ich über alle Maßen bedauern! Deine Beiträge im Bereich der Oper halte ich, zusammen mit denen von Stimmliebhaber, für besonders wertvoll, weil wohl kaum jemand so viele Aufführungen wie ihr beide live erlebt und dokumentiert habt. Von daher würde ich Deinen Weggang schmerzlich vermissen. Deshalb hoffe ich, dass Du vielleicht einmal eine Pause einlegst, oder Bereiche meidest, die Dich ärgern, aber doch nicht ganz verstummst!


    liebe Grüße

  • Lieber Caruso,
    Auch ich würde es sehr schade finden, wenn du nicht mehr
    mitmachen würdest. Es zwar
    schon manchmal entmutigend, daß keine vernünftige Diskussion zustande kommt, aber ich gebe nicht auf.

  • Da ich ohnehin vor habe, mich nicht mehr bei Tamino zu engagieren, sollten wir nicht im Streit scheiden.
    Herzliche Grüße


    Lieber Caruso,


    erst verlieren wir Rheingold, nun denkst Du über Zurückhaltung und Rückzug nach. Immer mehr kompetente Experten gehen uns verloren. Was läuft hier bei uns schief? Neben der richtigen Empfehlung von Helmut Hofmann an konkreten Beispielen zu diskutieren, auch ich habe diese Forderung bereits gebetmühlenartig wiederholt. Ich habe auch Versuche gestartet durch das Einstellen kompletter Rezensionen über den "Freischütz" in Zwingenberg und eine Besprechung des gesamten Bayreuther "Rings" aus dem Jahre 1961- weil dieser erstmalig komplett neu auf 13 CDs bei Orfeo erschienen ist - sachliche Diskussion zu entfachen. Für mich war die 1. Ringinszenierung von Wolfgang Wagner richtungweisend und damit diskussionswürdig. Wahrscheinlich beissen wir uns die Zähne an einer im Grundsatz nicht lösbaren Problematik aus: Es gibt gewichtige Gründe für moderne, hinterfragende, neu deutende Inszenierungen und solche, Opern dem Publikum eher in gewohnten, akzeptierten, ja geliebten Formen zu präsentieren. Interessant wäre z. B. über die Schnittstellen, evtl. Übereinstimmungen und vor allen die Grenzen der jeweiligen Darbietungsform zu diskutieren. Statt dessen verschleissen wir uns in Debatten über nicht lösbare Probleme.
    Lieber Caruso und andere Mitglieder der Opernfraktion denkt bitte nicht an Rückzug - wie brauchen jeden Einzelnen von Euch - helft mit, dass wir wieder in fruchtbare Diskussion über das Faszinosum kommen, das uns trotz z. T. gegenteiliger Meinungen verbindet: Oper, Gesangskunst, Stimmen usw.


    Herzlichst
    Operus


    Ich telefonierte mit Rheingold.Vielleicht gibt es Chancen, dass er zu uns zurückfindet.

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Da ich ohnehin vor habe, mich nicht mehr bei Tamino zu engagieren,


    Ich hoffe sehr, dass Du es Dir noch anders überlegst, lieber Caruso. Auf einen Melomanen und Stimmenkenner wie Dich kann das Forum nicht verzichten. Der Erfolg Deines Neue Stimmen-Threads zeigt doch aufs Schönste, dass Deine Themen auf viel Resonanz stoßen. Und wer, wenn nicht Du, soll uns beibringen, wie man Stimmen nach objektiven Kriterien beurteilt?

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Sind so rüde Bemerkungen wirklich nötig?

    Lieber Caruso41,


    ich verstehe ehrlich gesagt nicht, was an meiner Bemerkung" rüde gewesen sein soll? Wir haben offenbar sehr unterschiedliche Erfahrungen mit den Dirigenten Soltesz und Hauschild gemacht.


    Du hattest Soltesz in den Himmel gehoben, darauf hatte ich mir erlaubt, auch seinen Essener Vorgänger Hauschild zu rühmen, worauf du diesen mit diesem Satz abgewertet hast:

    Ich habe nie mehr als solides Kapellmeister-Handwerk von ihm erlebt.

    Darauf habe ich gesagt, dass ich mir ein solch solides Kapellmeister-Handwerk von Soltesz als erlebten Gastdirigenten an der Deutschen Oper Berlin öfter mal gewünscht hätte. Stattdessen ging viel schief und er bekam fast immer Buh's, wenn ich drin war (und zwar nicht von mir!) Dieses bestreitest du nun, es war aber trotzdem so. Vielleicht waren wir wirklich immer in anderen Vorstellungen. Die "Hugenotten"-Premiere war 1987, hat er die überhaupt dirigiert? Meine erste Spielzeit an der Deutschen Oper Berlin war 1990/91, da dirigierte er beinahe das gesamte italienische Fach, zumindest sehr viel darin, und wurde fast immer ausgebuht. Wenig später, etwa ab Sommer 1992, war sein Name dann von den Besetzungszetteln des Hauses verschwunden - und das ist nun wirklich nachprüfbar.


    Vielleicht hatte Soltesz in Berlin einfach Probleme, als Gast mit dem dortigen Orchester (das zu dieser Zeit über keinen richtigen Chef verfügte, Lopez-Cobos, der meines Erachtens die "Hugenotten" zur Premiere brachte, war schon weg und Sinopoli zog seine Zusage wieder zurück) zurecht zu kommen und seiner "Herr" zu werden.
    Ich habe allerdings einen "Otello"-Mitschnitt von 1988 auch Braunschweig (mit Sharon Sweet, Günter Neumann und Jacek Strauch in den Hauptrollen, alle drei ganz ausgezeichnet), wo mir die Orchesterleistung und sein Dirigat sehr behagen - da war er freilich Chef, wie dann später in Essen auch.


    Hauschild habe ich nie als Gastdirigenten erlebt, sowohl in Essen, als auch in Rostock und Halle/Saale war er jeweils gerade Chef des Orchesters, als ich ihn hörte. Der "Parsifal" in Essen war das überzeugendste Dirigat dieses Werkes seit Jahren, das ich erleben durfte (in den Jahren zuvor hatte ich in Berlin mehrfach Barenboim und Fisch, in Dresden Prick, Layer und George Alexander Albrecht, außerdem Janowski konzertant in Leipzig - all jene überbot Hauschild bei seinem letzten Essener "Parsifal" am Karfreitag 1997 locker).


    Wir haben also unterschiedliche Erfahrungen mit diesen beiden Dirigenten und bewerten sie daher auch unterschiedlich. Meine Replik an dich war genauso viel oder wenig "rüde" wie deine Bemerkung, von Hauschild nie mehr "als solides Kapellmeister-Handwerk" erlebt zu haben. Da ich sowohl bei diesem "Parsifal" als auch bei den erlebten Konzerten in Rostock und Halle/Saale weit mehr von ihm erlebt habe, empfand ich diese Bemerkung von dir gewiss ähnlich "rüde" wie du meine Replik, welche aus deiner nochmals zitierten Bemerkung motiviert war.


    Hier kann man übrigens eine "Neunte" hören und sehen, die Hauschild mit einem illustren Solisten-Quartett in Japan dirigiert hat:






    Die Tonqualität ist zugegeben nicht besonders rosig, aber die Interpretation, also vor allem Dynamik und Agogik, überzeugen mich trotzdem sehr. Solch "solides Kapellmeister-Handwerk" würde ich mir viel öfter wünschen!


    Von den vielen Operndirigaten, die man von ihm auf Youtube findet, verlinke ich jetzt stellvertretend nur eines, nämlich die Eröffnungsvorstellung der wiedereröffneten Semperoper Dresden 1985 (er hat vor seinem Weggang aus der DDR dort offenbar nicht den schlechtesten Ruf, sonst hätte man ihm diesen international stark beachteten und in Fernsehen (nicht nur in der DDR) übertragenen Abend wohl kaum anvertraut.



    Diese Dirigent verdient also keine Abwertung als "nicht mehr als solides Kapellmeisterhandwerk", ist meine Meinung, und genau die habe ich mit meiner zugegeben etwas polemischen Replik untermauern wollen (denn Schmisse wie bei Soltesz an der DOB habe ich von Hauschild niemals auch nur annähernd so erlebt).


    Ich finde aber, dass diese unsere Meinungsverschiedenheit bei der Bewertung dieser beiden Dirigenten kein Grund ist, beleidigt zu reagieren - es lag und liegt mir völlig fern, dich persönlich zu attackieren, und das habe ich auch nicht - ich sah mich lediglich genötigt, die "Ehre" von Herrn Hauschild wieder herzustellen. :yes:

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • @Caruso: lieber Caruso, was du da vorhast, das geht überhaupt nicht. Ich persönlich kann nicht auf dich verzichten, gerade, weil du oft meine Beiträge sinnvoll ergänzt und weil deine Kritik das Musterbeispiel von konstruktiver Kritik ist.
    @ Holger: über deine Reaktion habe ich mich gefreut, denn wir Benrather müssen ja zusammenhalten. Ich bin also ein "gelernter" Ruhrgebietler, weiß aber inzwischen, dass man hier oft besser lebt als in Düsseldorf.

    Aller Anfang ist schwer - außer beim Steinesammeln (Volksmund)

  • Lieber Caruso,


    bitte überdenke Deinen angedachten Schritt noch einmal. Das wäre ein großer Verlust für uns alle. Ich schätze Deine Beiträge, aus denen viel Lebenserfahrung spricht, immer über die Maßen!


    Beste Grüße

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Wir haben also unterschiedliche Erfahrungen mit diesen beiden Dirigenten und bewerten sie daher auch unterschiedlich. Meine Replik an dich war genauso viel oder wenig "rüde" wie deine Bemerkung, von Hauschild nie mehr "als solides Kapellmeister-Handwerk" erlebt zu haben. Da ich sowohl bei diesem "Parsifal" als auch bei den erlebten Konzerten in Rostock und Halle/Saale weit mehr von ihm erlebt habe, empfand ich diese Bemerkung von dir gewiss ähnlich "rüde" wie du meine Replik, welche aus deiner nochmals zitierten Bemerkung motiviert war.


    Sensibilität und Empfindsamkeit, wie ihr sie offenbart, sind positiv-bereichernde Eingenschaften - sie können jedoch als Überempfindlichkeit auch belastend werden. Beim Nachdenken fällt mir gerade ein Wortspiel mit einer allgemein bekannten Lebensweisheit ein. Ich bitte schon vorbeugend, dies nicht falsch zu verstehen, es ist liebevoll, unterstützend gemeint: "Wenn zwei sich streiten,trauert der dritte" - und fürchtet, dass das Verhältnis zwischen zwei für uns wichtigen Taminos belastet werden könnte. :hello:


    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • und fürchtet, dass das Verhältnis zwischen zwei für uns wichtigen Taminos belastet werden könnte.

    Lieber "Operus",


    ich glaube nicht, dass ein Dissens in einer Sachfrage mein persönliches Verhältnis zu "Caruso41" belastet. Ich kenne ihn ganz gut, habe ihn mehrfach getroffen und schätze ihn als Stimmexperten sehr, obwohl er eigentlich auf ganz anderem Gebiet seine Brötchen verdient. Hier wie dort hat er Beachtliches vorzuweisen und ist zurecht allgemein geschätzt. Wer sich jedoch in ein Diskussionsforum begibt, muss mit anderen Meinungen als der eigenen rechnen und muss die Kraft und Stärke aufbringen, mit Widerspruch umzugehen. Ich denke, dass "Caruso41" diese aufbringen wird.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Zitat

    Zitat von Sixtus: Ich verstehe nicht, warum auf einem so integren konservativen Streiter für die Oper wie Gerhard so herumgehackt wird wie hier geschehen. Ja, er wiederholt sich oft. Das nervt manchen verständlicherweise. Doch seine Haltung ist ehrenwert. Er hat übrigens konzidiert, dass er nicht auf BUCHSTABENGETREUEN Umsetzungen der Libretti besteht. Das ist ein Zeichen, dass sich seine Haltung nicht verhärtet, sondern differenziert. Es entspricht auch meiner Haltung: Die Werkgerechtheit endet bei Pferden in der Walküre und Elefanten in Aida.


    Lieber Sixtus,


    vielen Dank für deine netten und aufmunternden Worte.
    Ja, ich habe es schon wiederholt betont und mit verschiedenen Beispielen belegt, dass ich nichts gegen gewisse Modernisierungen habe, wenn der Stoff neutral genug ist, dass eine Übertragung in unsere Zeit angemessen erscheint. Erst kürzlich habe ich als Beispiel die – wie es hieß – radikal modernisierte „Manon Lescaut“ von Pappano aus dem Royal Opera House als auch für mich akzeptable Lösung aufgezeigt. Der Regisseur aber hatte die Handlung und deren Orte keineswegs verdreht. Das (und frühere Beispiele) hat aber keiner von ihnen registriert. Sie registrieren nur das, wogegen sie hacken können.
    So sehe ich durchaus, dass eine „Cosi fan tutte“, oder wie du feststellst eine „Cosi fan tutti“ auch durchaus in die Moderne übertragen werden kann, aber sie gehört weder nach Äthiopien noch in ein Ganovenmilieu mit Schlägereien auf der Bühne und vorgespieltem Geschlechtsverkehr, das lässt schon die Musik nicht zu, von der der Regisseur in Aix-en-Provence anscheinend überhaupt keine Ahnung hatte bzw. die ihn überhaupt - wie leider auch andere Regisseure - nicht interessiert oder sogar stört.
    Du hast vollkommen recht. Elefanten und Pferde auf der Bühne überschreiten sicherlich die Grenze. Aber eine Aida gehört nun mal vom Stoff und Text her ins alte Ägypten und nicht auf eine rote Couch zwischen drei weiße Wände. Überhaupt erwartet doch wohl jeder vernünftige Mensch, dass ein „Julius Caesar“ (leider auch wieder eine Wiederholung) auch in seiner Zeit spielt, wo es noch keine Panzer, Maschinengewehre oder Raketen gab. Das gilt für viele Opern, die unter einem historischen Titel laufen (etwa Attila – welch Irrsinn, dessen ersten Akt im Sandkasten spielen zu lassen -, Don Carlos, Giovanna d'Arco und viele andere, die schon vom Stoff her nicht in die Moderne passen).
    Hinzu kommt, dass jedes Feingefühl vernachlässigt wird. Da wird – wie in einem Rotlichtviertel - unbedingt viel nackte Haut ausgestellt, sogar bei Opern wie wie „Hänsel und Gretel“, da spritzt viel Blut, da wird sich im Kot gewälzt oder gegenseitig angepinkelt, Penisse und sogar Kot verzehrt, sogar Geschlechtsverkehr vorgeführt und vieles andere. Und viele andere Sachen werden vom Regisseur verar...t. Das Opernhaus degeneriert zum Pornoladen oder trivialen Show-Bude.
    Und das verteidigen hier Einige immer wieder mit denselben rein theoretischen Argumenten (ohne auf Fragen zum Sinn bestimmter Einzelheiten in konkreten Inszenierungen einzugehen, sie haben wahrscheinlich auch keine) und verlangen sogar, dass wir Einsicht zeigen, die sie selbst nicht zu zeigen bereit sind.
    Einige haben sich auf mich eingeschossen, weil das Aufzeigen von Wahrheiten ihren oft fadenscheinigen Argumenten zuwiderläuft. Wenn sie sich dadurch aus der Ruhe bringen lassen, dann wächst in mir der Verdacht, dass sie eine gewisse Angst davor haben, dass diese Wahrheiten eines Tages gehört werden könnten. Und daran glaube ich fest.
    Ich gebe zu, dass ich mich manchmal wiederhole, was ich gerne vermeiden würde und auch in Zukunft möglichst vermeiden will, aber ich sehe ja , wie du es oben gesagt hast, dass sie meine (in Gegensatz zu weit radikaleren Gegnern des Regisseur-Theaters im Forum) differenzierte Haltung dazu, die ich ebenfalls wiederholt ausgedrückt habe, noch immer nicht begriffen haben.
    Auf die wahren Übelstände und die Erwartungen der meisten Opernbesucher kann nicht genug immer wieder hingewiesen werden. Mich stören deshalb diese persönlichen Angriffe nicht, auch nicht, dass Einige mir am liebsten den Mund verbieten wollen. Ich werde mich weiterhin zur Sache melden.Ich kann denen, die dadurch nervös werden, nur raten, das dann nicht zu lesen, denn ich weiß auch, dass sie nicht von ihrem Standpunkt abrücken werden, was ich meinerseits – anders als sie – von ihnen auch nicht erwarte. Für sie sind daher mein ständiges Aufzeigen der Missstände auch garnicht gedacht. Besucher des Forums machen sich ein eigenes Bild und manchmal erhalte ich eben auch Rückmeldungen von diesen.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Lieber Caruso!


    Auch ich würde deinen Rückzug sehr bedauern. Die Opernfraktion, mit denen man über Sänger und Sängerinnen (auch historisch, du hast mich erst auf J. Urlus gebracht) diskutieren konnte, ist sehr geschrumpft. Leider kann ich dir zeitlich nicht immer antworten, da ich einen sehr langen Tag habe. Aber meine Bitte an dich: Bleibe uns bitte erhalten, du wärst wieder ein fehlender Zacken im Zahnrad!


    Liebe Grüße
    Wolfgang

    W.S.

  • Bleibe uns bitte erhalten, du wärst wieder ein fehlender Zacken im Zahnrad!


    Lieber Wolfgang,


    so schön der bildhafte Vergleich ist. Caruso ist mehr als ein Zacken im Zahnrad. Er gehört zu den Leistungsträgern bei allen Diskussionen rund um Oper, Stimmen, Gesangstechnik. Im Sport würde man ihn sicherlich mit Vertragsklauseln halten. Das können wir leider nicht. Hoffen wir, dass die vielen Bitten, bei uns zu bleiben - in denen so viel Anerkennung steckt - unseren Freund bewegen, seinen Entschluss zu überdenken und mit Überzeugung in seinen Kompetenzfeldern auch weiterhin mitzuwirken.



    Herzlichst
    Opers

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Ihr Lieben!
    Ich war ja einigermaßen überrascht, als ich von einem Opernausflug zurück kam, und lesen musste, welche Reaktionen die Bemerkung von mir hervorgerufen hat.

    Um es gleich ganz klar zu sagen:
    Meine Überlegung, mich hinfort "nicht mehr bei Tamino zu engagieren" hat überhaupt nichts mit Stimmenleibhaber zu tun. Im Gegenteil: die Auseinandersetzungen mit ihm haben mir immer Freude gemacht und oft waren sie auch gewinnbringend. Ich habe mich sogar an seine oft - sagen wir mal - wenig diplomatische Art gewöhnt. Er ist ein vorzüglicher Experte auf den Gebiet der Oper und der Gesangskunst. Und: er ist ein leidenschaftlicher Anwalt der Künstler, die in der DDR beziehensweise in den neuen Bundesländern wirken oder aus ihnen kommen. Ich habe mich auch daran gewöhnt und es akzeptiert, dass ihn machmal die Anwaltrolle dazu bringt, diese Künstler demonstrativ positiv zu sehen und gegen andere auszuspielen, um ihnen eine besondere Aufmerksamkeit zu sichern.
    Das tut jeder mit solchen Künstlern, die im irgendwie nahe stehen.


    Unsere Auseinansersetzung um Soltesz/Hauschild hat mich nur geärgert, weil sie von dem eigentlichen Anliegen weggeführt hat. Mir war es darum gegangen, der Herabwürdigung von Essen als Opernstandort zu begegnen.
    Also: lieber Stimmenliebhaber, Du hast absolut recht, wenn du schreibst:

    Lieber "Operus",
    ich glaube nicht, dass ein Dissens in einer Sachfrage mein persönliches Verhältnis zu "Caruso41" belastet


    Darum hatte ich ja auch die Bemerkung , dass ich mich hinfort bei Tamino nicht mehr engagieren wolle, ausdrücklich mit dem Wunsch verbunden, dass wir den Streit beilegen sollten.


    Sehr bewegt haben mich natürlich die Äußerungen, mit denen ich bewogen werden sollte, weiter bei Tamino mitzumachen. Habt herzlichen Dank für die netten und teilweise sicher auch schmeichlerischen Worte.
    Ich bin eitel genug, zu glauben, dass sie ernst gemeint waren.
    Und: Ich bin bescheiden genug, darauf nicht im Einzelnen zu antworten.


    Aber eine Ausnahme will ich doch machen:

    Die Opernfraktion, mit denen man über Sänger und Sängerinnen (auch historisch, du hast mich erst auf J. Urlus gebracht) diskutieren konnte, ist sehr geschrumpft


    Deine in einer Klammer versteckte Bemerkung, lieber Wolfgang, dass ich Dich "auf Jaques Urlus gebracht" habe, hat mich echt gefreut.
    Sie hat mir gezeigt, dass es nicht ganz vergeblich ist, wenn man sich die Mühe macht, für gute Stimmen und und Gesangskunst zu werben!
    Danke dafür!



    Warum also will ich mich hinfort nicht mehr bei Tamino zu engagieren?
    Ich bin der Überzeugung, dass das Proprium der Oper nun mal ist, dass sich Menschen durch Gesang ausdrücken.
    Über Sänger und Gesang würde mich ich gerne austauschen. Das gelingt in diesem Forum nicht in dem Maße, dass ich das attraktiv fände.
    Bertarido schreibt

    Zitat

    Der Erfolg Deines Neue Stimmen-Threads zeigt doch aufs Schönste, dass Deine Themen auf viel Resonanz stoßen.

    Sieht man sich an, wie oft der Thread angeklickt wurde, mag das stimmen. Aber ein Austausch über die vorgestellten Sänger, ihre Stimmen und Gesangskunst ist, ist kaum in Gang gekommen.
    Am ehesten noch zu Sabine Devieilhe und Olena Tokar. Aber auf die Vorstellung der meisten anderen Sänger ist praktisch kaum eine Reaktion gekommen. Dabei sind doch ohne Zweifel Sänger vorgestellt worden, die auf der Opernszene oder den Konzertpodien der Zukunft eine hervorragende Rolle spielen werden. Ich denke etwa an Maria José Siri, Clémentine Margaine, Benjamin Appl, Piero Pretti, Anna Lucia Richter, Julie Fuchs und Levy Sekgapane. Und mit den Vorstellungen wurden Links gegeben, dass man auch hören konnte, wie sie klingen und singen! Aber viele Tamino-Opernfreunde haben daran scheinbar kein Interesse.


    Das Desinteresse an den neuen Stimmen ist umso schmerzhaften, als jede noch so beiläufige Bemerkung zu dem, was hier Regietheater oder Regisseurtheater genannt wird, immer gleich eine breite Reaktion auslöst, in der die Emotionen hoch gehen! Ist das noch irgendwie spannend?


    Nun werde ich ermunter, mich weiter zu engagieren, weil ja meine Beiträge so interessant und wertvoll für das Forum wären.
    Forum, das ist für mich ein Ort (real oder virtuell), wo Fragen gestellt und beantwortet werden und Menschen miteinander Ideen und Meinungen austauschen können. Entscheidend ist die Kommunikation.
    Ich wiederhole mich, wenn ich noch mal betone, dass ich k e i n Interesse daran habe, gleichsam in das weite Dunkel des Weltalls hineinzuschreiben. Das könnte ich anderswo besser und dafür bekäme ich vielleicht sogar noch Geld.
    Wenn ich die Mühe und die Zeit (!!!) aufwende, hier Sänger vorzustellen, dann tue ich das allein , weil ich ein dezidiertes Interesse daran habe, mich a u s z u t a u s c h e n !
    Mich interessiert, wie anderen Opernliebhabern und Melomanen eine Stimme gefällt, was sie zu der Technik und Gesangskunst sagen, zur Persönlichkeit und Darstellung. Das ist doch bei jungen Sängern spannender als bei denen, über die schon viel geredet und geschrieben wurde und wo sich die Marketingphrasen längst in die Meinungsbildung eingefressen haben. Da gibt es nicht die abgewetzten und ausgewalzten Formeln, Schablonen und Rituale, schon gar nicht die leidigen eingefahrenen Kontroversen.


    Und: ich bin neugierig auf Sänger, die andere Melomannen entdeckt haben, möchte sie hören und über ihre Stimmen und ihre Gesangskunst diskutieren. Deshalb habe ich mich auch immer, wenn jemand einen Sänger vorgestellt hat, mit dem beschäftigt und meine Eindrücke und Meinungen mitgeteilt. Leider haben das nur Rudolfo und Dr. Pingel auch hin und wieder getan. Vielleicht kommen ja andere künftig dazu. Stellen eigene Sänger vor und sagen was zu den Sängern, die andere vorgestellt haben......


    Mal sehen: dann macht es mir dann sicher wieder Lust an dem Tamino-Klassik f o r u m .


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Unsere Auseinansersetzung um Soltesz/Hauschild hat mich nur geärgert, weil sie von dem eigentlichen Anliegen weggeführt hat. Mir war es darum gegangen, der Herabwürdigung von Essen als Opernstandort zu begegnen.


    Und nichts anderes habe ich unterstützend getan, als ich, nachdem du Herrn Soltesz und seinen Nachfolger rühmtest, auch seinen Vorgänger rühmte. Den hast du dann herabgesetzt, wogegen ich mich gewehrt habe. Dass ich meine frühen Soltesz-Erlebnisse in Berlin, die ich überhaupt erst als Reaktion auf den von dir angestrengten Soltesz-Hauschild-Vergleich gebracht habe, überhaupt angeführt habe, hat auch nichts mit Herrn Hauschild zu tun, den kannte ich damals auch noch gar nicht - und er ist ein so bedeutender Künstler, dass er solche "Relativierungen" auch gar nicht nötig hat.
    Aber weder kam das Thema Essen von mir, noch der Vergleich der Essener Amtsinhaber, mit dem hiesigen Rubrikthema hat beides ohnehin nichts zu tun.


    Aber wenn du das Forum als Ort der Diskussion mit unterschiedlichen Meinungen schätzt, dann versuche doch einfach ein wenig lockerer bei ersten Reaktionen auf gegenteilige Meinungen zu sein (ich weiß, das ist schwer, mir "schmeckt" so etwas auch nicht wirklich) und stelle nicht bei jedem dritten Beitrag den Sinn von TAMINO, deiner Rubriken und deiner Mitwirkung hier in Frage - dann gibt's auch keine große Überraschung über die vielen Reaktionen wie jetzt! ;) :hello:

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Lieber Caruso!


    Nein, ich will dir nicht auch noch die Ohren volljammern.
    Aber falls es noch nicht bis zu dir gedrungen ist: Ich habe, seit ich hier mitmische, die unterschiedlichsten Erfahrungen gemacht - von respektvoller Anerkennung über selbstherrliche Strafversetzung auf alberne Ignorierlisten, Verdächtigungen wegen politischer Rechtslastigkeit, bis zu giftiger Feindseligkeit mit Tritten ans Schienbein.


    Von dir habe ich auch gelegentlich Tadel erfahren, aber immer sachlich fundiert, sodass ich anschließend zugeben musste, dass du im vorliegenden Fall das größere Wissen hast. (Dass ich keine lexikalische Lückenlosigkeit anstrebe, konntest du nicht wissen.)


    Kurzum: Auch bei Belehrungen deinerseits habe ich immer am Ende noch ein wenig mehr Respekt vor dir bekommen als zuvor. Und jetzt willst du dich einfach davonschleichen? Das kannst du schon deshalb nicht machen, weil ich mich an deine Schelte gewöhnt habe. Im Klartext: Du würdest mir fehlen.


    Jetzt entscheide frei: Willst du mit dieser Schuld leben? Siehst du!


    Mit dieser Drohung grüßt dich zornig, aber nicht weniger herzlich
    Sixtus

  • Ich möchte mich als Neuling in dieser Runde als erstes zum Thema Regie äußern:
    Selbstverständlich erwarte ich moderne Inszenierungen, die erstens die moderne Bühnentechnik nutzen und zweitens die agierenden Personen durch das Stück führen. Insbesondere gilt das für das Gesamtkunstwerk Richard Wagners, welches sehr hohe Anforderungen an den Regisseur stellt. Die Einheit von Musik und Darstellung erfordert eine tiefe und genaue Kenntnis des betreffenden Werkes.
    Der Einsatz moderner Mittel, wie Hydraulik, Licht, Laser, Filmsequenzen können einen guten Rahmen für die darstellenden Sänger bereitstellen. In diesem rein optischen Rahmen gehört dann eine gute Personenführung, die die einzelnen Rollen sowie deren mit- und gegeneinander deutlich werden lässt.
    Grundsätzlich erwarte ich aber, dass meiner Fantasie genug Raum gelassen wird, Bezüge und Personeneigenschaften erkennen zu können, die mir während einer solchen Vorstellung in den Sinn kommen.
    Schriftzüge wie „Hier wilde Bergeshöhen“, Dollarzeichen usw., die mir das Denken abnehmen wollen oder gar der Titel der Oper auf die Bühne zeichnen, lehne ich grundsätzlich ab. In der Regel weiß ich, dass ich Karten für die Traviata gekauft habe, das muss mir dann nicht noch extra mitgeteilt werden, zumal es mir dann doch nicht hülfe, wenn ich im falschen Stück säße.
    Inszenierungen sollten meine Fantasie anregen, aber nicht einschränken. Ich denke gerne selber und möchte mir nicht die Sichtweise von einem Regisseur vorschreiben lassen oder gar durch unsinnige Aktionen auf der Bühne zum Rätsel werden lassen. Häufig wird dann auf die Erklärungen des Bühnengeschehens im Programmheft verwiesen. Auch hier sträube ich mich, wenn der Regisseur es nicht vermag, die Geschichte auf der Bühne zu erzählen, denn dann kann ich mich von vornherein auf das Lesen des Programmheftes beschränken und spare Zeit, Geld und Wege, um das Stück anzusehen, dessen Handlung dann im Programmheft erklärt werden muss, weil der Regisseur es nicht vermochte, mir auf der Bühne die Handlung klarzumachen. Ein Blick ins Internet reicht dann völlig aus.
    Häufig frage ich mich, warum eine Probandin mit Seelenschmerz nicht einfach die Telefonseelsorge anruft, wenn ihr ein persönliches Unglück widerfährt. Zumal beispielsweise in einem mittelalterlichen Stück Telefon und Computer auf der Bühne sichtbar ausdrücklich zur Verfügung stehen.
    Warum lässt Kurvenal den Tristan im dritten Akt einfach verrecken, wenn er durch Rufen des Notarztes das Problem einfach lösen könnte? Notfalls könnte er ja beim Nachbarn klingeln, wenn das Telefon nicht funktioniert oder sein Smartphone wieder nicht geladen ist?
    Die Frage lautet also nicht Regisseurtheater ja oder nein, sondern gelungene oder misslungene Regie. Häufig hat man tatsächlich das Gefühl, dass der Regisseur einen Opernstoff weniger kennt, als ein Zuschauer.
    Dass Ortrud bereits steht und die Goldfische im Aquarium füttert, wenn Telramund singt: „Erhebe dich, Genossin meiner Schmach“, geht ja heute schon als „normal“ durch. Schlimmer wird es, wenn Elisabeth (im Tannhäuser) sich selbst vergast, statt die ausstehende Gasrechnung einfach zu bezahlen.
    Als positives Beispiel möchte ich Harry Kupfer nennen, dessen Ring ich in Bayreuth und später in Berlin gesehen habe. Dass dieses Werk nicht mit Bärenfell und lebenden Pferden aufgeführt werden kann, ist wohl unbestritten. Dieses Stück handelt in einer virtuellen Welt, voller Symbolik und Anspielungen, aber dort sollte es auch bleiben. Und hier hat nach meiner Überzeugung die regieführende Hand Kupfers sehr spannende Momente erzeugt.
    Nun möchte ich hier erst einmal meinen Beitrag beenden.
    Ich hoffe, zu weiterer Diskussion anzuregen und niemanden zu verprellen, sondern zu Widerspruch anzuregen. :D

    Ich bin ein musikalischer Laie und dementsprechend sind meine Meinungsäußerungen ausschließlich vom Gefühl bestimmt und erheben keinen Anspruch auf Fachlichkeit.

  • Mein lieber Schwan!


    Entschuldige bitte die saloppe Anrede, aber bei diesem Namen kommt man daran kaum vorbei.
    Du hast zumuindest mich anfangs ziemlich erschreckt, aber gleich darauf klargestellt, was du wirklich meinst mit modernen Inszenierungen. Und damit liegst du ziemlich genau auf der Linie derer, die werkgerechte Inszenierungen wünschen, also auf der Linie der Mehrheit des Opernforums, wenn ich es richtig einschätze.


    Von meiner Seite also ein herzliches Willkommen! Dir wird es bei uns an nichts mangeln, weder an Zustimmung noch Widerspruch. Auch Niveau kommt vor.


    Fürs Erste herzliche Grüße von Sixtus (schon der Name ist Musik!)

  • Lieber Schwan,


    erst einmal herzlich willkommen. Ich finde, du hast das wunderbar in eine Satire gefasst, was heute alles auf der Bühne möglich ist, aber nicht dahingehört.
    Ja die Geschichte muss umgeschrieben werden. Ich hatte das schon an anderen Beispielen gezeigt (Achtung Rodolfo: Wiederholung!). So war mir bisher z.B. nur bekannt, dass Julius Caesar noch keine Panzer, Maschinengewehre und Raketen besaß, und so hatte ich es auch gelernt und immer wieder gelesen. Werfen wir also alle bisherige Literatur weg und kaufen uns von den Regisseuren die neuen Erkenntnisse. Und von den von dir erwähnten Smartphonen wußte ich nur, dass die erst in den letzten Jahren erfunden wurden. Vielleicht bin ich mein Leben lang blind gewesen. Jetzt weiß ich endlich, dass es bereits im Mittelalter Computer, Tele- und Smartphones gegeben hat. Die modischen Regisseure wissen alles wohl besser und wir alle müssen umlernen. Danke für deine Aufklärung.
    Mir wurde hier einmal, als ich den den dümmlichen Bayreuther Tannhäuser im Biogasbehälter kritisierte, folgende "hochintelligente" Antwort zuteil: Wenn auf dem Gasbehälter "Wartburg" steht, dann ist das die Wartburg. So kann man auch mittelalterliche Burgen neu deuten. Man lernt ja nie aus.
    Demnächst werden wir wohl auch noch lernen müssen, dass man suppe mit der Gabel isst.
    Ich freue mich auf deine weiteren Beiträge.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Lieber Gerhard,
    Ich hatte doch geschrieben, daß ich nur deinen Leserbrief damit gemeint habe. Und ich war doch wohl der Erste der dir hier geantwortet hat. Außerdem brauchst du jetzt nicht immer bei jeder Kleinigkeit darauf hinweisen,. Ich möchte ja auch das vernünftig diskutiert wird und finde, daß wir den Kleinkrieg, womit übrigens auch Sixtus gemeint ist, begraben sollten.

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • So traurig der Verlust von Caruso ist (ich mag das immer noch nicht glauben, bin aber froh, dass ich nicht die Ursache bin, denn den thread über Neue Stimmen habe ich sehr wohl genau verfolgt. Außerdem habe ich mit Olena Tokar und Anna Lucia Richter zwei neue Favoriten bekommen. So etwas Schönes wie der kurze Auszug, wie ihn Anna Lucia Richter in der 8. von Mahler singt, habe ich lange nicht gehört. Er hat nicht umsonst meinen Anfang bei "Bellezza" gebildet), so erfreulich ist der Zugewinn von Cygnus, der sich gleich im ersten Beitrag als kluger Kenner der Szene zu erkennen gibt. Zwar ist es Standard, dass hier die meisten ein richtig gutes Deutsch schreiben, aber auch Schwan reiht sich dort ein.
    "Nun sei bedankt, mein lieber Schwan!"

    Aller Anfang ist schwer - außer beim Steinesammeln (Volksmund)

  • Mein lieber "Schwan",


    herzlichen Glückwunsch zu diesem ersten Beitrag, der mir sehr gut gefällt! :thumbup:

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Zunächst las ich mit großer Freude, dass manche Querelen nun beendet zu sein scheinen.
    Lieber Caruso, Deine Haltung zeigt von Reife. Dafür sind Dir viele Taminos - und das sind mehr als die Schreiber- dankbar, dass Du weiterhin bei uns sein wirst. Wenn ich mich nicht täusche habe auch ich auf Beiträge von Dir geanwortet und selbst Sänger eingestellt.
    Mein lieber Schwan, schön, dass Du bei uns bist und Dich gleich mit einem so gelungenen Beitrag einführst. Wir freuen uns über jedes neue Mitglied, besonders wenn es mitmacht und seine Meinung offen äußert und begründet. Also gute Zeit im Tamino-Klassik.Forum und auf lebhafte Diskussionen. Das schönste Avatar für Dich wäre ein bombastischer Schwan aus "Lohengrin" oder darf es "Parsifal" sein? Die Auswahl ist groß - nur ein Schwan solte es sein!


    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Über mangelnde Lebendigkeit im Opernforum kann man sich derzeit wahrlich nicht beklagen!


    Langsam frage ich mich: Who is who? (Diesmal nicht als Promi-Show, sondern wörtlich gemeint.) Kaum bin ich mal zwei Tage aushäusig, schon finde ich bei der Rückkehr neue Konstellationen vor. Mein letzter Beitrag hier (76) ist eingeklemmt zwischen Carusos Abschiedswinken (75) und dem Auftauchen eines geheimnisvollen Schwans (77). Sollte da ein Mysterium walten?


    Ich ahne inzwischen einiges über die Gründe der Verärgerung:
    Je größer der Wissensabstand (besonders in einer so elitären Nische wie Belcanto), desto mehr Skrupel bestehen auf der Seite der Empfangenden, sich mit Fragen eine Blöße zu geben. Das gibt es auf jedem Niveau, warum also nicht auch hier? Ich erlebe es selbst immer wieder im privaten Umfeld, dass mir, wenn ich arglos Begriffe benütze, die mir ganz selbstverständlich sind, verlegene Blicke begegnen und das Gespräch verstummt. Und mein Freund Nimsgern hat mir schon oft anvertraut, ich sei der Einzige, mit dem er über diese Opern-Interna vernünftig sprechen könne. Im Forum herrscht zwar allgemein große Erfahrung in Sachen Oper, aber, wie immer wieder eingestanden wird, am wenigsten bei Gesang und Stimmen.
    Ich selbst kann zwar grundsätzlich manches zur Sache sagen, aber bei dem jetzigen Thema "junge Sänger" fehlen mir schlicht aus Mangel an aktuellen Informationen die nötigen Anschauungen.


    Vielleicht kommt eine Lösung auf dem Wasserwege - es muss ja nicht unbedingt am Ufer der Schelde sein...


    Zuversichtlich grüßt Sixtus

  • Zitat

    Zitat von Sixtus: und dem Auftauchen eines geheimnisvollen Schwans

    Lieber Sixtus,


    mit den Auftauchen eines Schwans verbinde ich die Hoffnung, etwas mehr Licht in den Sumpf des Regisseurs-Theaters zu bekommen und dass dieser mit dazu beiträgt, uns von dem Übel zu erlösen.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Liebe Forenmitglieder,
    ich möchte mich für die herzliche Aufnahme in diesem Forum ganz herzlich Bedanken. Eigentlich wollte ich hier unter dem Pseudonym „Lohengrin“ auftreten. Im Anmeldemenü war das aber nicht möglich, weil „Lohengrin“ schon belegt war.
    Als Alternative wählte ich dann „Schwan“. Mein Avatar müsste also ein Lohengrin-Schwan sein. Dabei drängt sich bei mir aber die Sicht eines modernen Regisseurs auf, vielleicht eine Ratte?
    Herzliche Grüße
    Euer Schwan :jubel:

    Ich bin ein musikalischer Laie und dementsprechend sind meine Meinungsäußerungen ausschließlich vom Gefühl bestimmt und erheben keinen Anspruch auf Fachlichkeit.

  • Und: ich bin neugierig auf Sänger, die andere Melomannen
    Caruso41


    Melomannen ist ein Rechtschreibfehler, den ich auf keinen Fall behalten will.

    Aller Anfang ist schwer - außer beim Steinesammeln (Volksmund)

  • Ich komme jetzt zum eigentlichen Thema, nämlich der Frage, wer denn dieses Regietheater braucht, bzw sehen will, das von weiten Teilen des Publikums geradezu gehasst wird.


    Anscheinend das Stuttgarter Publikum, denn wenn man den Pressestimmen trauen darf (noch tu ich's) kam am Sonntag die wohl furiose Neuinszenierung von Gounod's Faust durch Tamino-Lieblingsregisseur Frank Castorf bei Kritik UND Publikum bestens an.

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose