Wem gefällt eigentlich das Regisseurtheater ?

  • Zitat

    Zitat von Alfred Schmidt: und unterdrückte giftige Leserbriefe duch seine Verbindungen du Presse und Medien.

    Lieber Alfred,


    den Eindruck hatte ich manchmal auch. Aber die Zeiten wandeln sich. Kürzlich hatte ich das Glück, einen Leserbrief in einer bekannten Rundfunkzeitschrift zu landen, was mir - wie bereits hier erzählt - ein mehrfaches positives Echo aus verschiedenen Teilen Deutschlands einbrachte (Was mich dabei wunderte, dass sich die Anrufer und Briefeschreiber sogar über Monate hinaus die Mühe gegeben hatten, meine Adresse ausfindig zu machen).


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Zitat

    Zitat von Rodolfo: Wir wissen es bereits alle.

    Das freut mich aber sehr, dass du es weißt.

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Essen ?
    Man sehe sich lediglich die Architektur des Opernhauses an - und man weiß Bescheid. So sehen bei uns schlimmstenfalls Einkaufszentrums in Sozialbau-Gegenden aus. Ich würde übrigens das Ruhrgebiet nicht unbedingt als Maßstab für elitäres Theater sehen....



    mfg aus Wien
    Alfred


    Ruhrgebiet und Rheinland! Opernhäuser: Düsseldorf, Köln, Wuppertal, Essen, Duisburg, Dortmund, Krefeld, Mönchengladbach, Essen (das Aalto-Theater als architektonisch eines der schönsten Opernhäuser Deutschlands), Gelsenkirchen (ebenfalls architektonisch ein schönes Theater). Konzertsäle: Düsseldorf, Duisburg, Köln, Dortmund, Essen, Bochum. Da ist doch Wien mit Staatsoper und Volksoper eher mager besetzt. Und die Architektur der Staatsoper? Da zählt nur die Anciennität. Um dein Beispiel mit dem Plattenbau zu toppen, könnte man frecherweise behaupten, dass die Staatsoper ein überdimensioniertes... ist, egal.

    Aller Anfang ist schwer - außer beim Steinesammeln (Volksmund)

  • Essen ?
    Man sehe sich lediglich die Architektur des Opernhauses an - und man weiß Bescheid. So sehen bei uns schlimmstenfalls Einkaufszentrums in Sozialbau-Gegenden aus. Ich würde übrigens das Ruhrgebiet nicht unbedingt als Maßstab für elitäres Theater sehen....



    Lieber Alfred,
    die Sottise ist wirklich dümmlich! Und: recht eigentlich provinziell.


    Wie Dottore Pingel schon sagt, hat Essen eines der schönsten Opernhäuser Deutschlands. Es ist von Aalto!







    Zudem wurde unter Stefan Soltesz von 1997 bis 2013 ausgezeichnetes Musiktheater gemacht. Der neue Generalmusikdirektor Tomáš Netopil scheint abermals ein guter Griff. Er setzt andere Akzente als Soltesz, scheint aber das hohe Niveau des Hauses zu halten.


    Im Übrigen hat ja Dr. Pingel Dir schon geantwortet.


    Wenn ich denn eine Retourkutsche machen wollte, würde ich sagen, dass es im Ruhrgebiet tatsächlich Theater gibt, in denen man von allen Plätzen ausgezeichnet sehen und hören kann, - was man ja von keinem Opernhaus in Wien sagen kann.
    Aber sowas mache ich ja nicht!


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Wie Dottore Pingel schon sagt, hat Essen eines der schönsten Opernhäuser Deutschlands. Es ist von Aalto!


    Dies ist keine objektive Tatsache, sondern eine Geschmacksfrage. Ich war nur einmal drin, Karfreitag 1997 zu "Parsifal" und muss sagen, dass ich mich nicht übermäßig wohl in diesem Haus gefühlt habe. Am Gründonnerstag ("Ariadne auf Naxos") und Karsamstag ("Fidelio"), also an den angrenzenden Tagen war ich jeweils in der Semperoper Dresden, das ist eher ein Opernhaus nach meinem Geschmack. Die beiden Opernhäuser in Berlin-Mitte würde ich ebenfalls dazu zählen, auch wenn es im Fall der Komischen Oper nur der Zuschauerraum ist.
    Nun könnte man sagen, ich war ja nur einmal im Aalto in Essen und man würde sich schon dran gewöhnen- ich war hunderte Male in der Deutschen Oper Berlin oder in der Berlin Philharmonie und werde diese Gebäude nie als "schön" empfinden - sorry, aber sie entsprechen nicht meinem persönlichen Geschmack von einem Gebäude, in welchem klassische Musik erklingt.



    Zudem wurde unter Stefan Soltesz von 1997 bis 2013 ausgezeichnetes Musiktheater gemacht.

    Das kann ich nicht beurteilen, weil ich zu seiner Zeit nicht in Essen war. Ich weiß bloß, dass sein Vorgänger Wolf-Dieter Hauschild am Karfreitag des Jahres 1997 einen ganz ausgezeichneten "Parsifal" im Aalto-Theater dirigierte! (Da hätte ich zu gerne eine Aufnahme von!)

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Leute...
    Was soll denn bei diesem Thema herauskommen?
    Es kocht seit Jahren (?) in der gleichen Suppe, mit den bekannten Usern und deren (festgefügten) Haltungen und Meinungen.
    Was soll sich durch ein immer-wieder-Diskutieren denn ändern, am Regietheater an sich, an den Auffassungen der Nutzer? Was an neuer Erkenntnis hinzukommen.
    Mir fehlt es da an Phantasie...

  • Zit.: "Was soll denn bei diesem Thema herauskommen?"


    Hallo, Hub´,
    einer, der in diese Diskussion nicht verwickelt ist - und das nicht aus Desinteresse, sondern aus einem Mangel an einschlägigen Kenntnissen - , ein "Außenstehender" also, würde Dir auf diese Frage antworten:
    Da kann sehr wohl etwas dabei herauskommen, wenn man den Diskurs anhand ganz konkreter Beispiele führt, eines Schauspiels oder einer Oper in Gestalt einer ganz bestimmten Inszenierung also, und dabei der Frage nachgeht, welche Intention der Regisseur offensichtlich damit verfolgt hat, welche Interpretation des Werkes dabei zugrunde liegt, auf welche Weise er sie umgesetzt hat und ob - und das ist ja nun die entscheidende Frage - er damit dem vorliegenden Werk und seiner künstlerischen Aussage gerecht geworden ist, - oder diese in ihren gegenwartsrelevanten Aspekten verdreht und verfehlt hat.
    Ich stelle mir vor:
    Wenn alle sich unter einer konkreten Fragestellung in detaillierter Weise der analytischen Betrachtung eines ausgewählten Werkes widmen und darüber in einen Diskurs treten, kann das sehr wohl zu handfesten Erträgen führen. Überdies dürfte das auch mit weniger Krach und Streit einhergehen. Denn es streitet sich über nichts besser als über Abstrakta!

  • Was soll sich durch ein immer-wieder-Diskutieren denn ändern, am Regietheater an sich, an den Auffassungen der Nutzer? Was an neuer Erkenntnis hinzukommen.


    Nichts.
    :thumbdown:


    Ich stelle mir vor:
    Wenn alle sich unter einer konkreten Fragestellung in detaillierter Weise der analytischen Betrachtung eines ausgewählten Werkes widmen und darüber in einen Diskurs treten, dürfte sehr wohl etwas Handfestes dabei herauskommen. Überdies dürfte das auch mit weniger Krach und Streit einhergehen. Denn es streitet sich über nichts besser als über Abstrakta!


    Das mag sein, lieber Helmut, wenn alle Beteiligten mit einem Mindestmaß an Offenheit und Toleranz für andere Sichtweisen in die Diskussion eintreten. Genau daran mangelt es aber nach meiner Wahrnehmung. Und dieses Thema hier ist ja auch genau wieder so ein abstraktes, allgemeines Thema, bei dem nichts herauskommen kann als die Wiederkehr des ewig Gleichen.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • ....ich war ja nur einmal im Aalto in Essen.....



    Lieber Stimmenliebhaber,
    ja, es mag Geschmacksache sein, in welchen Opernmhäusern man sich wohl fühlt. Allerdings stehe ich nicht allein, wenn ich das Haus von Aalto für einen architektonisch bedeutenden Wurf halte und für eines der schönsten in Deutschland. (Es ist übrigens erst Mitte der 80er Jahre gebaut, aber den ursprünglichen Entwurf hat Aalto schon Ende der 50er Jahre vorgelegt!)


    Wie auch immer: Alfreds despektierliche Sottise empfand ich als Unverschämtheit.


    Aber nun zu Deinem Zitat!
    Da hast Du was verpasst!
    Der Strauss-Zyklus hatte höchstes Niveau. Ich komme wirklich viel rum, aber so eine Frau ohne Schatten, Daphne, Arabella, Elektra, Ariadne, Ägyptische Helena und so ein Rosenkavalier, wie Soltesz in Essen gemacht hat, bekommt man auch an den sogenannten "großen" Häusern nicht all zu oft! Und der Tristan von ihm war einer der besten, die ich in den letzten 10 Jahren überhaupt gehört habe. Zudem haben mich auch wunderbare Aufführungen von Norma, Puritaner, Luisa Miller, Andrea Chenier, Fürst Igor und Masnadieri nach Essen gelockt! Und nicht zu vergessen Reimanns Lear.
    Natürlich wurde auch Soltesz Ring weithin gelobt. Den habe ich aber nicht erlebt.


    Aber jetzt bin ich schon wieder raus aus diesem Thread.
    Auf Regisseurtheater-Diskussion habe ich keinen Bock.
    Ich habe mich ja nur gemeldet, weil ich Alfreds Einlassung so unsäglich fand und nicht unwidersprochen lassen wollte. Man kann nicht die Musikkultur einer Stadt, gar einer ganzen Region, von der man keine Ahnung hat, so schnöselig herabwürdigen.


    Dir, lieber Stimmenliebhaber, beste Grüße


    Carus041

    ;) - ;) - ;)


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  • Hallo, Taminos!


    Vielleicht interessiert euch dieser Auszug aus einem mir zugeschickten Brief:


    W.S.

  • Lieber Alfred,


    den Eindruck hatte ich manchmal auch. Aber die Zeiten wandeln sich. Kürzlich hatte ich das Glück, einen Leserbrief in einer bekannten Rundfunkzeitschrift zu landen, was mir - wie bereits hier erzählt - ein mehrfaches positives Echo aus verschiedenen Teilen Deutschlands einbrachte (Was mich dabei wunderte, dass sich die Anrufer und Briefeschreiber sogar über Monate hinaus die Mühe gegeben hatten, meine Adresse ausfindig zu machen).


    Liebe Grüße
    Gerhard


    Lieber Gerhard,
    in welchem Zeitrahmen ereignete sich das? Ich sehe zwischen "Kürzlich" und "über Monate hinaus" eine gewisse Diskrepanz.
    :hello:

    Freundliche Grüße Siegfried


  • ja, es mag Geschmacksache sein, in welchen Opernmhäusern man sich wohl fühlt. Allerdings stehe ich nicht allein, wenn ich das Haus von Aalto für einen architektonisch bedeutenden Wurf halte und für eines der schönsten in Deutschland. (Es ist übrigens erst Mitte der 80er Jahre gebaut, aber den ursprünglichen Entwurf hat Aalto schon Ende der 50er Jahre vorgelegt!)


    Lieber Caruso, mit Deiner Meinung stehst Du wahrlich nicht allein. Ich hatte das Aalto-Theater vor einigen Jahren schon einmal als eines der schönsten modernen Opernhäuser vorgestellt: http://www.tamino-klassikforum…&postID=512702#post512702

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  • Es ist alles eine Geschmacksache.
    Bewusst zeige ich hier nicht den Innenraum der Wiener Staatsoper, der leider nach dem Weltkrieg, wo unser "Freunde" die Amerikaner "versehentlich" das Haus in Schutt und Asche gelgt haben - nicht mehr vollständig im alten Stil wieder hergestellt wurde, und somit nicht so Prunkvoll ist wie ihre Architekten dies einst geplant hatten - sondern Wiens schönstes Theater, das Theater an der Wien, wo leider heute moderne Oper stattfindet.

    ...............................................................................................................................
    Das einstige "Stadttheater", später "Etablissement Ronacher", heute Ronacher
    hat eine wechselvolle Geschichte. (siehe wikipedia) um etwa 1986 war es von Abriss bedroht. Aber eine Bürgerinitiative mit zahlreichen Vertretern der Kunst und der Oberschicht verhinderte dies., so dass das marode Gebäudde schliesslich renoviert und wieder spielbereit gemacht werden konnte. 2008 wurde die Aussenansicht durch einen modernen Dachaufbau verschandelt. Aber das kann man ja eines Tages wieder "rückbauen"
    An den Inszenieringen der dort gezeigten Musicals könnte sich manches Opernhaus ein Beispiel nehmen....




    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Es ist alles eine Geschmacksache.


    Allerdings!


    Aber muss man denn so abfällig über Opernhäuser wie das in Essen reden?
    Und dann gleich noch die ganze Region ins Abseits stellen?


    Das ist nicht Geschacksache. Das ist schlechtes Benehmen!


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


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  • sondern Wiens schönstes Theater, das Theater an der Wien, wo leider heute moderne Oper stattfindet.


    Ja, das Programm des Theaters an der Wien ist schon seit Jahren viel interessanter als das der Staatsoper. Wenn ich in Wien bin, führt mich mein Weg meistens dorthin.

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  • Also ich bin ja Besitzer eines Jahresabo der Wiener Staatsoper Live Übertragungen. Ich habe auch einige DVD`s aus Wien aus den 80 Jahren mit guten Inszenierungen und sehr guten Sängern aus der Wiener Staatsoper. Nur was heutzutage dort geboten wird, da gibt es bei uns in NRW wirklich bessere Aufführungen zusehen. Die Sänger sind teilweise nur Durschschnitt, wie Simone Boccanegra. Tosca mit Frau Harteros und Madama Butterfly. Wenn nicht wirkliche Starsänger singen, wo es die Staatsoper nicht immer schafft, wenn jemand abspringt, gleichwertigen Erszatz zu besorgen, wie bei Simone Boccanegra sind nur durchschnittlich. Es sei denn die üblich verdächtigen Star Sänger stehen auf der Bühne. Die am Dienstag übertrgene Armide war von der Inszenierung her nichts besonderes, es wurde aber sehr gut gesungen und musiziert.

  • Es ist erstaunlich, welche Richtung dieses Thema nimmt, denn es geht plötzlich nicht mehr um RT, sondern um Spielstätten. Da kann ich dann wieder mitmachen. Lieber Caruso, ich freue mich total, wie du mich hier unterstützt und dich auch radikaler ausdrückst.
    Außer den von mir genannten Opernhäusern möchte ich noch Hagen erwähnen, Provinz im besten Sinne. Johan Botha hat dort seine Karriere begonnen. Im Rheinland&Ruhrgebiet gibt es jede Menge moderner Konzerthäuser: Essen, Duisburg, Düsseldorf, Köln, Bonn, Dortmund. Heute wird ein neues Konzerthaus in Bochum eröffnet.
    Zum Mitschreiben: die kulturell reichste Landschaft im deutschsprachigen Raum ist nicht Berlin, nicht München ( da gibt es nicht ein einziges vernünftiges Konzerthaus), nicht Basel, nicht Zürich, nicht Wien. Es ist das Rheinland/Ruhrgebiet. Ein wichtiger Faktor kommt hinzu: man bekommt hier nicht nur immer noch Karten, auch Inhaber von kleinem Geld können sich die preiswerten Plätze noch leisten.
    Nachtrag: eines der renommiertesten Kunstmuseen der Welt ist das Folkwang-Museum in Essen. Ein Mäzen hat dafür gesorgt, dass man jetzt dort für 5 Jahre keinen Eintritt mehr zahlen muss! Noch Fragen?

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  • Zum Mitschreiben: die kulturell reichste Landschaft im deutschsprachigen Raum ist nicht Berlin, nicht München ( da gibt es nicht ein einziges vernünftiges Konzerthaus), nicht Basel, nicht Zürich, nicht Wien. Es ist das Rheinland/Ruhrgebiet. Ein wichtiger Faktor kommt hinzu: man bekommt hier nicht nur immer noch Karten, auch Inhaber von kleinem Geld können sich die preiswerten Plätze noch leisten.


    Als gebürtiger Ruhrgebietler kann ich Dir da nur aus vollem Herzen zustimmen. Jedenfalls im Hinblick auf die Breite. Was fehlt ist die Spitze. Es gibt in der Rhein-Ruhr-Region leider kein Orchester vom Rang der Berliner oder Wiener Philharmoniker, das nächste sitzt in Amsterdam. Und es gibt auch kein Opernhaus vom Rang der Bayerischen oder der Wiener Staatsoper.

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  • Es ist erstaunlich, welche Richtung dieses Thema nimmt, denn es geht plötzlich nicht mehr um RT, sondern um Spielstätten. ......
    Zum Mitschreiben: die kulturell reichste Landschaft im deutschsprachigen Raum ist nicht Berlin, nicht München ( da gibt es nicht ein einziges vernünftiges Konzerthaus), nicht Basel, nicht Zürich, nicht Wien. Es ist das Rheinland/Ruhrgebiet. .......Noch Fragen?


    Lieber Dottore Pingel!
    Da kannst Du ja mal wieder in den "Neue Stimmen"-Thread schauen. Du wolltest ja noch was zu Roocroft mit Cimarosa sagen!


    Und wenn Du auch noch was zu Levy Sekgapane sagen würdest, wäre das eine besondere Freude für mich.


    Zitat

    von Bertarido
    Als gebürtiger Ruhrgebietler kann ich Dir da nur aus vollem Herzen zustimmen. Jedenfalls im Hinblick auf die Breite. Was fehlt ist die Spitze. Es gibt in der Rhein-Ruhr-Region leider kein Orchester vom Rang der Berliner oder Wiener Philharmoniker, das nächste sitzt in Amsterdam. Und es gibt auch kein Opernhaus vom Rang der Bayerischen oder der Wiener Staatsoper.


    Nein das gibt es nicht.
    Aber wenn ich mir das Programm des Konzerthauses Dortmund anschaue, dann Muss ich feststellen, dass man deswegen nicht schlechter versorgt ist. Einfach toll, wie klug und anspruchsvoll die Programme gemacht sind.
    Innerhalb der letzten 8 Wochen gab es konzerte von: Mahler Chamber unter Harding, Tokio Symphony unter Nott, Concertbebouw unter Nelsons, Bayerisches Staatsorchester mit Kirill Petrenko, Orchestra Filarmonica della Scala unter Riccardo Chailly , SWR Symphonieorchester unter Christoph Eschenbach, Mahler Chamber Orchestra mit und unter Mitsuko Uchida , dazu "Indian Queen" unter Currentsis, Gerhaher, Fazıl Say , Hagen Quartett, Andreas Ottensamer, Khatia Buniatishvili, ....
    Sieht nicht gerade ärmlich aus!


    Beste Grüße


    Caruso41

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  • Bertarido: vielleicht hast du Recht mit der Spitze. Nur, was nützt mir die Spitze, wenn ich dafür entweder gar keine Karten kriegen oder sie nicht bezahlen kann. Und mal ganz ehrlich: würdet ihr in einem Blindvergleich die Berliner oder Wiener von den Duisburgern oder Bochumern oder dem Kölner Rundfunk-Sinfonie sicher unterscheiden können? Der Abstand der Berliner und Wiener zu den Ruhrgebietsorchestern ist vom normalen Hörer nicht feststellbar. Außerdem: was lese ich hier ständig über das Niveau der Wiener Staatsoper oder Bayreuth?
    @Caruso. Geduld; ich habe dich nicht vergessen!

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  • Zitat

    Zitat von Siegfried: in welchem Zeitrahmen ereignete sich das? Ich sehe zwischen "Kürzlich" und "über Monate hinaus" eine gewisse Diskrepanz.

    Lieber Siegfried,


    vielleicht konnte man das missverstehen. Deshalb muss noch einmal wiederholen - allein für dich, damit sich Rodolfo und andere nicht wieder aufregen: Der Leserbrief ist etwa 3 Monate her (was ich noch unter kürzlich verstanden habe, nachdem ich über Jahre hinweg kein Glück mit Veröffentlichung von Leserbriefen hatte). Noch vor einer Woche erreichte mich ein Brief, auf dem hinten vermerkt war: "Endlich habe ich ihre Adresse herausbekommen". Die Leserin hat sich also etwa 3 Monate bemüht! Auch in einem anderen Brief gab der Schreiber an, dass er sich über Freunde, die Internet haben, um meine Adresse bemüht habe. Hieran erkenne ich, dass das Problem des Regisseur-Theaters vielen auf der Seele brennt, wenn sich schon eine Reihe Leute allein wegen des Leserbriefs um meine Adresse bemühen um ihren Dank auszudrücken. Alle diese Leute haben der Bühne - wie sie mitteilten - inzwischen den Rücken gekehrt. Wie ich immer wieder - gerade eben auch wieder aus einer Mitteilung - erfahren muss, leeren sich die Opernhäuser bei diesem Gebaren mehr und mehr.
    Bernd Weikl hat einen sehr guten Vorschlag gemacht: Dem Regieteam vorerst nur 30%, und danach für jedes Jahr, die sich die Inszenierung hält, weitere 7 % zu zahlen. Wenn sich dann eine Inzenierung über die Zeit (10 Jahre) hält, kann das Honorar zusätzlich erhöht werden. Dem kann ich nur voll zustimmen.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Da hast Du was verpasst!
    Der Strauss-Zyklus hatte höchstes Niveau. Ich komme wirklich viel rum, aber so eine Frau ohne Schatten, Daphne, Arabella, Elektra, Ariadne, Ägyptische Helena und so ein Rosenkavalier, wie Soltesz in Essen gemacht hat, bekommt man auch an den sogenannten "großen" Häusern nicht all zu oft! Und der Tristan von ihm war einer der besten, die ich in den letzten 10 Jahren überhaupt gehört habe. Zudem haben mich auch wunderbare Aufführungen von Norma, Puritaner, Luisa Miller, Andrea Chenier, Fürst Igor und Masnadieri nach Essen gelockt! Und nicht zu vergessen Reimanns Lear.
    Natürlich wurde auch Soltesz Ring weithin gelobt. Den habe ich aber nicht erlebt.

    Lieber Caruso41,


    das mag ja alles sein, aber: Ich habe mehrfach den Dirigenten Stefan Soltesz an der Deutschen Oper Berlin erlebt (Anfang der 1990er Jahre, da ist er fast immer ausgebuht worden) und ich habe mehrfach den Dirigenten Wolf-Dieter Hauschild erlebt, leider nur einmal als Operndirigenten ("Parsifal" in Essen), aber dazu noch mehrfach als Konzertdirigenten (in Halle und Rostock) - nimm es mir also bitte nicht übel, wenn ich der festen Überzeugung bin, bis Sommer 1997 in Essen mehr verpasst zu haben (auch Hauschild hatte ja einen "Ring") als danach.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Ich habe mehrfach den Dirigenten Stefan Soltesz an der Deutschen Oper berlin erlebt (Anfang der 1990er Jahre, da ist er fast immer ausgebuht worden)


    Schon Ende der 1980er, als Soltesz oft in Hamburg an der Staatsoper dirigiert hat und ich noch ein Opernfrischling gewesen bin, war da viel Wasser und Brot statt Wein, Weib und Gesang. Allerdings war dies in der Zeit der zweiten Liebermann-Ära (GMD war, wenn ich recht erinnere Hans Zender) und sowohl Haus als auch Orchester waren insgesamt, wie man so sagt not in good shape! - Man soll halt nicht versuchen, Dinge (die erste Liebermann-Ära) zu wiederholen, die halt vorbei sind.

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • das mag ja alles sein, aber: Ich habe mehrfach den Dirigenten Stefan Soltesz an der Deutschen Oper berlin erlebt (Anfang der 1990er Jahre, da ist er fast immer ausgebuht worden) und ich habe mehrfach den Dirigenten Wolf-Dieter Hauschild erlebt, leider nur einmal als Operndirigent ("Parsifal" in Essen), aber dazu noch mehrfach als Konzertdirigent (in Halle und Rostock) - nimm es mir also bitte nicht übel, wenn ich der festen Überzeugung bin, bis Sommer 1997 in Essen mehr verpasst zu haben (auch Hauschild hatte ja einen "Ring") als danach.


    Dann hast Du mit Hauschild mehr Glück gehabt als ich. Ich habe nie mehr als solides Kapellmeister-Handwerk von ihm erlebt. Ich schätze das durchaus hoch ein. Aber Soltesz war schon was anderes. Die gesamte Presse hat das bei seinem Abschied sehr nachdrücklich gewürdigt. I


    Aber das war ja überhaupt nicht mein Thema. Insofern sollten wir darüber wirklich nicht streiten. Mir ging es darum, der schnöseligen Abwertung eine ganzen Region entgegen zu treten.


    Beste Grüße


    caruso41

    ;) - ;) - ;)


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  • Da geht es ja wieder ganz schön rund!


    Ich schwanke noch, ob ich mich an diesem Thread regelmäßig beteiligen soll. Zu sehr mäandert es mir zwischen Kern und Peripherie des Themas (und darüber hinaus!). Nur soviel vorab:


    Ich verstehe nicht, warum auf einem so integren konservativen Streiter für die Oper wie Gerhard so herumgehackt wird wie hier geschehen. Ja, er wiederholt sich oft. Das nervt manchen verständlicherweise. Doch seine Haltung ist ehrenwert. Er hat übrigens konzidiert, dass er nicht auf BUCHSTABENGETREUEN Umsetzungen der Libretti besteht. Das ist ein Zeichen, dass sich seine Haltung nicht verhärtet, sondern differenziert. Es entspricht auch meiner Haltung: Die Werkgerechtheit endet bei Pferden in der Walküre und Elefanten in Aida.


    Was die Architektur von Opernhäusern betrifft: Das sind in meinen Augen periphere Gesichtspunkte. Für mich zählt da, ob man auf allen Plätzen nicht nur gute Sicht hat, sondern vor allem gute Akustik herrscht. Alles andere ist mir zwar nicht gleichgültig, aber zweit- und drittrangig. Da ist die Dresdner Semperoper vorbildlich, was man nicht von vielen Häusern sagen kann - weder bei historischen noch bei modernen.


    Ich gebe auch denen recht, die sagen, es sei nicht entscheidend, ob werkgerecht oder modernisiert inszeniert wird, sondern ob das Konzept die Kraft hat, konservative UND modern gesinnte Zuschauer zu überzeugen. Kurzum, mich überzeugt nicht Gesinnung und Ideologie, sondern Stimmigkeit und Ausstrahlung einer Produktion - und ob sie auch nach Jahren noch standhält. Ich wiederhole mich: In Straßburg habe ich einen Liebestrank gesehen, der auch in zehn Jahren noch sein Publikum finden wird, weil die Regie zwar ein Konzept hat, aber ein offenes, das nicht zur Zwangsjacke fürs Publikum wird.


    Aber es wäre wohl zu schön, um wahr zu sein, wenn mein Appell, endlich die verhärteten Fronten zu überwinden, nicht auf Wüstensand fiele, sondern auf ein Minimum an fruchtbaren Boden. Amen!


    In diesem Sinne herzliche Grüße von Sixtus

  • Mein teuerste Stimmenliebhaber.

    Ja, das stimmt. Das war leider damals an der Deutschen Oper Berlin nicht mal annähernd solides Kapellmeisterhandwerk! ;(


    Sind so rüde Bemerkungen wirklich nötig?


    Ich habe mehrfach den Dirigenten Stefan Soltesz an der Deutschen Oper berlin erlebt (Anfang der 1990er Jahre, da ist er fast immer ausgebuht worden)


    Zu der Zeit habe ich vier Male seine Einstudierung der Hugenotten gehört, da ist er bejubelt worden.
    Und ich erinnere mich auch an keine Mißfallensbekundungen bei anderen Aufführungen. Einige habe ich ja doch auch gehört!


    Aber lassen wir den Auseinandersetzung.
    Da ich ohnehin vor habe, mich nicht mehr bei Tamino zu engagieren, sollten wir nicht im Streit scheiden.
    Herzliche Grüße


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Zum Mitschreiben: die kulturell reichste Landschaft im deutschsprachigen Raum ist nicht Berlin, nicht München ( da gibt es nicht ein einziges vernünftiges Konzerthaus), nicht Basel, nicht Zürich, nicht Wien. Es ist das Rheinland/Ruhrgebiet. Ein wichtiger Faktor kommt hinzu: man bekommt hier nicht nur immer noch Karten, auch Inhaber von kleinem Geld können sich die preiswerten Plätze noch leisten.

    :jubel: :jubel: :jubel: frohlockt dazu nur der gebürtige Rheinländer. :hello:

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