Gleich um die Ecke findet man die Gedenkstätte
Anschrift: Stadtbücherei Rathausplatz 1, 95478 Kemnath
[size=10]Peter Hofmann lebte fast zwanzig Jahre im Umfeld von Kemnath, das etwa 25 Kilometer von Bayreuth entfernt liegt. Schloss Schönreuth, das zu Kemnath gehört, liegt drei Kilometer östlich von Kemnath.
In der Stadtbücherei befindet sich seit 2007 eine Dauerausstellung, die noch zu Lebzeiten des Sängers eingerichtet wurde und das Leben und Wirken von Peter Hofmann zum Inhalt hat, heute kann man von einem Gedenkraum sprechen.
Eine vom Bildhauer Kurt Arentz, der im Laufe seines Lebens viele berühmte Persönlichkeiten porträtierte, 1983 geschaffene Büste bildet den optischen Mittelpunkt des Raumes. Daneben die erste seiner diversen Goldenen Schallplatten »Rock Classics«.
Highlights seiner Gesangsauftritte kann man in einer Dia-Show sowie einer DVD-Dokumentation sehen.
In dieser stillen Gegend, dem Tor zur Oberpfalz, wie sich Kemnath bezeichnet, fiel das zum Teil glamouröse Leben des Weltstars natürlich besonders auf.
Im August 1983 fand hier ein vermeintliches Sommermärchen der besonderen Art statt, als der Heldentenor im Rahmen eines Medienspektakels »sein« Blumenmädchen Deborah Sasson, eine respektable Sopranistin, gleichsam von der Festspielbühne weg heiratete. Das Glück von Peter Hofmann schien vollkommen zu sein: Traumkarriere, Traumauto, Traumfrau, Traumhochzeit – ein Stoff, aus dem man Seifenopern macht.
Sieben Jahre nach der Traumhochzeit wurde das Paar geschieden. Aus dem Blumenmädchen wurde eine Rock-Lady, aus dem Parsifal schließlich »Old Firehand« in Bad Segeberg. Hofmann verkaufte sein Schloss Schönreuth und wurde immer mehr zur tragischen Figur.
Natürlich haderte er mit seinem Schicksal und stellte fest, dass diese Parkinson-Krankheit zu ihm, zu seinem sportlichen Typ überhaupt nicht passt; er wehrte sich zunächst dagegen, erinnerte sich an seinen Motorradunfall, von dem er so schnell genas, dass er seine Ärzte in großes Staunen versetzte.
Er heiratete zum dritten Male; diesmal seine Therapeutin, die ihm 2003 eine Tochter zur Welt brachte, das gab ihm wieder etwas Lebensmut, aber letztendlich war die Krankheit stärker, in der letzten Zeit soll noch Demenz hinzu gekommen sein, wie aus Presseberichten hervor geht.
In seiner Glanzzeit konnte man den Sänger hoch zu Ross sehen, oder in einem auffallend weißen Rolls-Royce mit dem Kennzeichen BT-PH 1; auch auf einer schweren Harley-Davidson. war er gerne unterwegs. Wer Glück hatte, konnte auch mal Loriot auf dem Sozius sehen ...
Im Gedenkraum in der Bücherei hängt auch eine Widmung von Loriot, der unter dem Datum des 14. 8. 81 schreibt:
»Für Peter Hofmann dem unvergesslichen Bayreuther Lohengrin mit herzlichem Dank von LORIOT«
Im Buch »Der Glückliche schlägt keine Hunde«, von Stefan Lukschy, langjähriger enger Mitarbeiter und Loriot in mehr als drei Jahrzehnten freundschaftlich verbunden, lässt uns der Autor einen Blick in das Hofmannsche Leben zur Glanzzeit des Künstlers tun, wenn er einen Besuch in Schloss Schönreuth schildert:
»Als wir ihn das erste Mal in seinem neu erworbenen Anwesen besuchten, führte er uns stolz herum. Zuerst gingen wir in den Garten, wo in voller Größe der originale Walkürenfelsen aus Chéreaus inzwischen abgespielter »Ring«-Inszenierung aufgebaut war. Hofmann hatte das riesige Dekorationsstück vor der Vernichtung bewahrt und es den Festspielen abgekauft. Das Einzige, was fehlte, waren zwei kleine Engelsköpfe, die über der Tür zu Brünnhildes Schlafgemach in die Wand eingelassen waren. Die beiden Köpfe hatte sich Chéreau selber als Erinnerungsstücke an seine Bayreuther Zeit mitgenommen.
"Und jetzt zeige ich euch mein Musikzimmer!" Wir erwarteten einen Steinway-Flügel mit einer Wagner-Büste und staunten nicht schlecht, als wir in einen großen Saal des Schlosses traten, an dessen Wänden Plakate des Films "Easy Rider" hingen und in dessen Mitte ein riesiges Schlagzeug stand. Daneben große "Orange"-Verstärkerboxen und eine Auswahl von Elektrogitarren. Von einem Flügel und einer Wagner-Büste keine Spur. Peter Hofmann liebte Rockmusik - und schwere Motorräder, und Loriot, dem das alles eher fremd war, wurde gezwungen, mit dem Heldentenor eine Runde durch die fränkische Landschaft zu drehen. Loriot mit Sturzhelm auf dem Sozius einer Harley-Davidson, ein seltener Anblick.«
Peter Hofmann hatte eben seinen ganz eigenen Stil, woraus dann eine besondere Popularität resultierte. Einem Journalisten sagte er einmal so ziemlich am Ende seines Lebens:
»Es würde mich freuen, wenn sich die Menschen sowohl an das "Phantom der Oper" als auch an die "Walküre" erinnern. Beides gehört zu meinem Leben.«