Da habe ich auch mit den Augen gerollt.
Ich dagegen, lieber Thomas, habe in der Manier eines großen Apachenhäuptlings mit keiner Wimper gezuckt.
Um einmal etwas Nettes zu sagen: auch die Idee der Kruzifixe war interessant. Sie ist ja sehr vieldeutig. Die Religion als Psychose?
Leider konnte ich nicht die ganze Oper verfolgen, muss es nachholen. Vor allem wegen Klingsor, der für mich aufgrund seiner Doppelnatur die interessanteste Figur im Spiel ist.
Zum Fall Vogt kann ich nur meinen eigenen Gesinnungswandel darlegen. In grauer Vorzeit, in den 50er Jahren war ich bass erstaunt darüber, dass jemand Kurt Wehofschitz in der Arie "Oh süße Nacht" aus Don Pasquale gut finden konnte. Das ist doch kein Tenor, dachte ich damals und konnte mir außer Mario Lanza und Mario del Monaco nichts vorstellen, was singen konnte.
Heute, drei Generationen später, suche ich verzweifelt, an die genannte Aufnahme zu gelangen, leider vergebens.
"Schnell fertig ist die Jugend mit dem Wort" und folglich mit dem Urteil.
Ich sehe da eine Parallele till Klaus Florian Vogt. Vor 2 Jahren noch fand ich seine Wagner-Versuche ungenießbar. Zwei Jahre danach geht es mir schon besser, ihm zweifelsohne aber auch.
Gewöhnung schafft Präferenzen und es ist nicht immer leicht, von eingefahrenen Klangvorstellungen los zu kommen.
Gegen Max Lorenz würde ich KFV unter Umständen eintauschen, keinesfalls doch bedingungslos. Gegen Sándor Kónya allerdings ohne weitere Forderungen.