Netrebko und die Hochzeit des Figaro auf den Salzburger Festspielen

  • Was ist denn mit Otmar Suitners (deutschsprachiger und leicht gekürzter) Aufnahme des Figaro (mit Berry - Prey - Güden - Rothenberger - Mathis - Schreier - Burmeister - Vogel und Ollendorf)? Der lässt die Staatskapelle Dresden ja geradezu im Parforce-Stil (3'48) die Ouvertüre am Hörer vorbei rauschen. Ist das dann der "tolle Tag"? Mir kommt es jedenfalls so vor...


    Da Du Deine Anmerkung in Zusammenhang mit einem Zitat von mir bringst, möchte ich auch kurz etwas dazu sagen. Das Dumme ist nur, dass ich die Aufnahme unter Suitner nicht mehr gut im Ohr haben. Ich hatte sie mal als Platte und nie auf CD ersetzt. Du beschreibst aber den Auftakt kurz und gut. Ob das nun der "tolle Tag" ist, vermag ich nicht einzuschätzen. Ich selbst bevorzuge diesbezüglich die Einspielung der Decca unter Erich Kleiber. Der hat für den Beginn der Ouvertüre den nach meinem Eindruck passenden Schlag. Bei ihm klingt es nach Aufruhr. Wie ein Fanal, das ja auch bald als Französische Revolution hereinbrechen würde. Alles steht auf dem Kopf. Die Stände, die Machtverteilung. Alles. Im Stück geschehen ja auch ungeheure Sachen. Nicht immer hört man das heraus. Es gibt sehr viele Aufnahmen des "Figaro" - ab nun als Mitschnitt oder aus dem Studio - die mir zu betuchlich, zu nett sind. Beim erwähnten Kleiber ist das Orchester hinreißend, die Solisten aber bewegen sich in sehr traditionellen Bahnen, wenngleich auf allerhöchstem Niveau. Sie wirken auf mich auch eine Spur zu alt. Eine Aufnahme, in der für meinen Geschmack wirklich alles stimmt, kenne ich eigentlich gar nicht.


    Gruß Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent