Streichquartett-Ensembles : Vol 2 - Die Etablierten

  • Das Aeolian Quartet bestand von den 1940ern bis 1981, in der Besetzung der 1970er seit ca. 1970.
    http://en.wikipedia.org/wiki/Aeolian_Quartet


    Mit Ausnahme der Haydn-Box und einiger Aufnahmen englischer Komponisten ist meinem Eindruck nach keine weitere Einspielung des Ensembles international so recht verbreitet gewesen. (Es gibt noch ein Schubert-Quintett, aber mehr führt Amazon auch nicht.) Da die Haydn-Quartette auf CD immer nur als Box erhältlich waren, habe ich die nie gehört.

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Diese Wiederveröffentlichung erschien allerdings, bei gleichem Farbschema wie bei der Decca, unter dem Namen London, wie das nebenstehende Cover zeigt. Die Kenner der Materie können das bestimmt erklären, denke ich.

    London ist die amerikanische Decca.



    Die Frage ist, ob Aeolian zu den etablierten Quartetten gehört - ich weiß aus Stöbern hier im Forum, dass es ältere Threads mit durchaus negativen Beurteilungen der Aufnahmen dieser Musiker gibt. Also habe ich mir gedacht, dass dieses Aeolian-Quartett schon zu den Etablieten gehören muss - es könnte aber auch sein, dass sie zu den bereits "Verblichenen" gehören, mit der Konsequenz, dass sie dort einzureihen wären.

    Wie Johannes schon ausführte, gehören sie zu den Verblichenen.



    Nachdem ich nun die Aufnahme gehört habe, stelle ich fest, dass mir das Aeolian-Quartett die Scheu vor diesen kleinen Streicherformationen genommen hat; insofern vermag ich die älteren Einschätzungen von Taminos nicht zu teilen.

    Ich besitze alle Haydn-Quartette mit dem Aeolian Quartett noch als Vinylscheiben. Dazu einige Platten mit Mozartaufnahmen. Dies sind m.E. ganz fabelhafte, musikalische Einspielungen. Sind damals auch mit zahlreichen Preisen bedacht worden (sicher auch, weil es die erste GA war). Dass dies Quartett vielleicht im Vergleich mit den heutigen Topquartetten technisch nicht mehr ganz mithalten kann, mag sein; das gilt aber auch für fast alle anderen, die in den 60er und 70ern unterwegs waren: z.B. Amadeus, Vegh und andere. Aber auch Technik allein macht noch keine Musik. Ich schätze diese Aufnahmen jedenfalls.

  • Ich will nicht versäumen, für die Erläuterungen zu danken. Es möge die Moderation überlegen, ob mein Beitrag dann doch besser in den "Verblichenen"-Bereich zu verschieben wäre...


    :hello:

    .


    MUSIKWANDERER

  • Das Stenhammar Quartett wird in Deutschland zwar erst jetzt bekannt, es wurde aber bereits 1995 gegründet. Derzeitige Musiker sind: Peter Olofsson und Per Öman, Violine, Tony Bauer, Viola und Mats Olofsson, Cello.


    header_stenhammar_quartet.jpg


    Das Stenhammer Quartett hat kürzlich die sieben Streichquartette des Namensgebers neu eingespielt (die 3. CD ist noch nicht veröffentlicht) und hierfür viel Lob geerntet. Schwedische Komponisten stellen zumindest diskographisch den Schwerpunkt dar.



    Gestern im Postfach, die drei Streichquartette von Lars-Erik Larsson, darüber bald mehr.



    Von cpo bereits angekündigt, eine Aufnahme der zwei Streichquartette von Kurt Atterberg, die es bisher m.W. noch nicht auf Tonträger gibt, und des Streichquartetts von Ture Rangström. Letzteres gab es schon mal von einem anderen Quartett bei cpo, aber ist seit vielen Jahren vergriffen (und mir auf unglückliche Weise abhanden gekommen).


    Ja, dann wollen wir mal hoffen, dass dann auch bald die Quartette von Gösta Nyström und Hilding Rosenberg an der Reihe sind.

  • Das Quatuor Diotima


    besteht aus:


    YunPeng Zhao, Violine
    Constance Ronzatti, Violine
    Franck Chevalier, Viola
    Pierre Morlet, Violoncello



    Quatuor_Diotima_Verena_Chen_webseite.jpg


    Das Quatuor Diotima feiert 2016 sein 20-jähriges Bestehen. Sein Name geht zurück auf Luigi Nonos Werk „Fragmente – Stille, an Diotima“ und zeigt die Vorliebe des Quartetts für zeitgenössische Musik. Die Musiker sind privilegierte Partner zahlreicher Komponisten wie Helmut Lachenmann, Brian Ferneyhough oder Toshio Hosowaka und vergeben regelmäßig Aufträge an angesehene Komponisten aus der ganzen Welt.


    Sein Repertoire beschränkt sich aber nicht auf zeitgenössische Werke, sondern geht zurück bis zur Zeit Haydns mit besonderem Fokus auf die späten Streichquartette Beethovens, die frühen von Schubert, Brahms, Bartók sowie französische Musik. Das Ensemble hat sich dazu entschlossen, neben der Musik des 19. und frühen 20. Jahrhunderts auch zeitgenössische Musik zu spielen, um dem Publikum so neue Horizonte des Hörens zu eröffnen.


    Folgende Einspielungen möchte ich zeigen:

    Einer der erhabensten Zwecke der Tonkunst ist die Ausbreitung der Religion und die Beförderung und Erbauung unsterblicher Seelen. (Carl Philipp Emanuel Bach)

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  • Artemis Quartett macht mit Anthea Kreston weiter


    Sechs Monate nach dem Tod seines Bratschisten Friedemann Weigle hat sich das Artemis Quartett neu formiert. Mit Anthea Kreston kommt jedoch eine neue Zweite Geige.
    Den Part des Bratschisten übernimmt ein Musiker aus dem Ensemble.


    Anthea Kreston heißt das neue Mitglied des Artemis Quartetts. Das gab das Berliner Ensemble am Montag über seine Presseagentur bekannt. Nach einem halben Jahr der Trauer um den Bratschisten Friedemann Weigle, der im Juli 2015 plötzlich verstorben war, haben sich die Musiker entschlossen, "das Ensemble fortzuführen". Allerdings hat das Streichquartett keinen Ersatz für Weigle gesucht. Gregor Sigl, seit 2007 Geiger im Artemis Quartett, übernimmt ab sofort den Part des Bratischsten. Für ihn übernimmt die amerikanische Geigerin Anthea Kreston die Position der Zweiten Geige.

    Einer der erhabensten Zwecke der Tonkunst ist die Ausbreitung der Religion und die Beförderung und Erbauung unsterblicher Seelen. (Carl Philipp Emanuel Bach)

  • Gerrit Stolte schrieb 2004 im Tamino Klassikforum anlässlich seiner Eröffnung des Threads über Raffs Streichquartette: „ Die Interpreten sind das Mannheimer Streichquartett, ein exquisites, leider von der Presse nicht sonderlich beachtetes, Ensemble.“
    Hier stellt sich die Frage: Trifft letzteres überhaupt noch zu ? – Ich glaube nicht.
    Wahrscheinlich war das auch 2004 nicht der Fall.
    Denn immerhin scheint das Ensemble im Anhang „Ensemblelexikon“ des Harenberg Konzertführes auf, der ja eben nur ein Anhang ist und daher der knappen Seitenanzahl schuldend nur die nach Meinung der Redaktion wichtigsten Quartett-Ensembles ewähnen konnte.
    Dort finden wir auch Hinweise auf die diversen Umbesetzungen der ersten Jahre, etwas, das üblicherweise bei Biographien von Kammermusikformationen gemieden wird wie vom Teufel das Weihwasser. Es geschieht oft klanheimlich, weil man fürchtet, die Reputation des Quartetts könnte darunter leiden. Es ist zwar zulässig, auf einstige Preise und Kritiken zu verweisen, aber wenig aussagekräftig, wenn man davei drauf hinweist, daß die Besetzung längt nich mehr identisch ist.


    Im Beitrag 21 dieses Threads wurde von mir eine teilweise bereits überholte Besetzung angegeben. Diese korrigiere ich hier, wie folgt.


    Aktuelle Besetzung 2016


    1.Violine - Daniel Bell
    2.Violine - Shinkyung Kim (seit 2001)
    Viola - Sebastian Bürger (seit 2003)
    Violoncello - Armin Fromm (seit 1975, das einzige verbliebene Gründungsmitglied.)


    Das Ensemble residiert derzeit in Essen, weil derzeit 3 der vier Mitglieder eine Position bei den Essener Philharmonikern innehaben. Das Repertoire reicht von der Klassik bis zur zeitgenössischen Musik und ist durch zahlreiche Tonaufnahmen auf CD dokumentiert, wobei ich allerdings keine CD finden konnte, deren Aufnahmedatum jünger als 6 Jahre gewesen wäre.......


    mfg aus Wien
    Alfred




    Mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Lieber Alfred


    vielen Dank für den Hinweis auf dieses wichtige Quartett. Ich muß aber eine kleine Korrektur anbringen, der aktuelle Primarius heisst Daniel Bell. Der ist mir wohl bekannt, spielte er doch mehrere Jahre die 2. Geige im Petersen Quartett und seit einigen Jahren im Henschel Quartett. Mit diesem habe ich ihn noch letztes Jahr im Konzert gehört. Er ist somit zur 1. Geige aufgestiegen. Das wirft dann nun die Frage auf, wer seine Stelle im Henschel Quartett übernimmt. Das konnte ich aber nicht herausfinden, da die Webseite des Henschel Quartetts verschwunden ist. Ist hier ein weiteres bedeutendes Quartett aufgelöst worden? Das wäre sehr schade.


    P.S. Für den 28. April sind die Henschel in München angekündigt, mit Daniel Bell! "

  • Der Fehler (Daniel Fromm - statt Daniel Bell) war ein Fehler beim hin und herkopieren - und wurde dank Deines Hinweise bereits korrigiert, Dessen ungeachtet sehen wir, daß wir Augen und Ohren offen halten müssen, wenn wir bei den Streichquartettformationen aktuell bleiben wollen. Denn allzugerne werden Besetungswechsel nur ganz leise gemeldet, stellt doch jeder Besetzungswechsel eine kleine Tragödie für das betreffende Quartett dar. Eher weniger, daß die Qualität sinken könnte, denn der Ersatz ist meist hochkarätig, schon eher, daß der Charakter sich ändere, und am gefährlichsten sind selbstverständlich die Kritiker, die in diesem Zusammenhang Qalitätsschwankungen "registrieren", die in Wirklichkeit gar nicht vorhanden sind.


    Über Besetzungswechsel bei Quartetten gibt es übrigens in dieser Serie einen eigenen Thread. Diese Mitteilung ist für die Allgemeinheit, denn lutgra hat sich ja dort schon betätigt ......


    Streichquartett-Ensembles - Vol 4: Personelle Umbesetzungen in Streichquartetten


    mit freundlichen Grüßen


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Das konnte ich aber nicht herausfinden, da die Webseite des Henschel Quartetts verschwunden ist. Ist hier ein weiteres bedeutendes Quartett aufgelöst worden? Das wäre sehr schade.


    Deren Webseite ist keineswegs verschwunden!


    (Sie hat allerdings die unglückliche und nicht mehr zeitgemäße Eigenschaft, dass die Startseite in Flash-Technik gestaltet ist, so dass sie auf vielen Geräten gar nicht angezeigt wird.)



    Tamino Threadreasteurierung: MOD 001 Alfred. 1.8.2021:

    http://www.henschel-quartett.de

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


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  • Deren Webseite ist keineswegs verschwunden!


    (Sie hat allerdings die unglückliche und nicht mehr zeitgemäße Eigenschaft, dass die Startseite in Flash-Technik gestaltet ist, so dass sie auf vielen Geräten gar nicht angezeigt wird.)


    Stimmt! Wenn ich auf die weiße Fläche klicke, fragt mich mein Browser, ob ich den Flashplayer zulassen will. Das ist aber nicht sehr benutzernah. Auf der website steht noch nichts von einem Personalwechsel. Aber von einer bevorstehenden Japantournee. Zu dritt? oder wurde der Bruder reaktiviert.

  • Das Fono-Forum meldet:

    Abschied vom Auryn-Quartett

    Die Musiktage Mondsee 2021 stehen unter dem Motto: „Adieu, Auryn Quartett". Nach 40 gemeinsamen Jahren in unveränderter Besetzung beendet das Auryn Quartett 2021 für immer seine Konzerttätigkeit. Für diesen Abschied gibt es mehrere Gründe, aber vor allem möchte das Quartett auf der Höhe seines Könnens aufhören. Die künstlerische Leitung der Musiktage Mondsee übernahm das Quartett 2010. Ab 2022 wird Noch-Primgeiger Matthias Lingenfelder die Programmierung des Festivals weiterführen.


    Es wird ein musikalisch brillanter Abschied, ein vielstimmiges und vermutlich auch ein wenig melancholisches Adieu. In diesem Sommer steht daher das Ausnahmequartett selbst im Mittelpunkt des Konzertprogramms, das - beginnend mit den Anfängen im Jugendorchester - verschiedene Aspekte und Stationen seiner Laufbahn im Rahmen der einzelnen Programme beleuchtet.


    Für diese Reise in die eigene Vergangenheit hat sich das Auryn Quartett prominente Freunde und Wegbegleiter eingeladen. Darunter finden sich herausragende Musiker wie die Bratschistin Tabea Zimmermann, die Sopranistin Ruth Ziesak, der Klarinettist Julian Bliss oder der Cellist Christian Poltéra.


    Die Konzerte in Mondsee gehören zu den letzten, die das Quartett spielt. Was bleiben wird, sind die großartigen und preisgekrönten Aufnahmen. Doch der Geist dieses Ensembles wird ab 2022 bei den Musiktagen Mondsee trotzdem weiterhin gegenwärtig sein. Dann nämlich wird der Noch-Primgeiger Matthias Lingenfelder die Programmierung des Festivals übernehmen.

    Einer der erhabensten Zwecke der Tonkunst ist die Ausbreitung der Religion und die Beförderung und Erbauung unsterblicher Seelen. (Carl Philipp Emanuel Bach)