Das knifflige Coverbildratespiel - Unterhaltung für Kunstkenner

  • Nun aber los. Ich bin ja dran.



    Wer hat das Bild gemalt? Wie ist es betitelt? Es hat mit dem Inhalt der CD nur bedingt zu tun. Auf direktem Weg führt keiner der musikalischen Titel zur Lösung. Was wir sehen, ist kein Herbarium. Es könnte aber mal eines werden. Helfen die drei Balladen von Carl Loewe weiter? Nein. In den „Heinzelmännchen“ wird nicht gepflanzt oder begossen, nur gehackt, gezimmert, gebacken oder geschneidert. „Der verliebte Maikäfer lässt sich allenthalben in einer Tulpenblüte nieder, und „Tom der Reimer“ liegt am Bach, der gewiss mit frischem Grün gesäumt gewesen sein dürfte, wenngleich das nicht ausdrücklich erwähnt wird im Text, der von Theodor Fontane nachgedichteten Balladen aus dem Altschottischen. In dieser Anmerkung verbirgt sich allerdings ein kleiner, doch ziemlich unbestimmter Hinweis auf das Bild, von dem im rechten Teil des Covers drei Details vergrößert wurden. Und Prokofjews „Hässliches junges Entlein“? Das „gelangte in einen Garten voller Blütenpracht“. Immerhin.


    Da moderato seine Beweggründe für das zuvor von ihm gestellte Rätsel ausdrücklich begründet hat, möchte ich das jetzt gleich tun. Es gibt mehrere Veranlassungen. Zunächst einmal liegt mir sehr am Balladensachaffen von Carl Loewe wie an diesem Genre in seiner musikalischen Umsetzung überhaupt. Und schließlich hatte ich auch für den Tenor Eberhard Büchner, den ich noch oft selbst erlebt habe, immer eine Schwäche. Norman Shetler, auch er ein Meister seine Fachs, begleitet ihn.


    Erbauliches Suchen wünscht Rheingold (Rüdiger)

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Nun habe ich so lange nicht mitgerätselt, und wenn, dann war ich zu spät. Also war ich glücklich, als ich dieses Bild sah. Denn der Maler kam mir einigermaßen bekannt vor, aber es führte zunächst in die Irre, weil ich vor allem - wie ich feststellte - die späteren Werke des Malers kannte. Aber ich kannte in Bildnis, was mir irgendwie vergleichbar schien (Portrait Of Edith Villiers, dort ist auch der Hintergrund sehr ähnlich) und suchte einfach im Œuvre dieses Malers. So stieß ich auf:


    George Frederic Watts, OM, RA (1817 - 1904)
    Jane 'Jeanie' Elizabeth Hughes, Mrs Nassau John Senior (1828-1877) heißt das Bild laut Internet.


    Den Hinweis konnte ich nicht lösen, könnte aber denken, dass Tulpe und Nassau der link waren.


    Mit bestem Gruß
    JLang

    Gute Opern zu hören, versäume nie
    (R. Schumann, Musikalische Haus- und Lebensregeln)

  • Lieber Rheingold1876, lieber JLang


    Zuweilen schaue ich manchmal fern. Eine spannende, geschichtliche Dokumentation habe ich verfolgt. ;)


    Ich liefere noch die Ansicht des Bildes von George Frederic Watts.



    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Das ist die Lösung, lieber JLang. Glückwunsch! Maler und Titel sind exakt genannt.


    Der Einfachheit halber und weil es schon spät ist, zitiere ich gleich mal Wikipedia:


    George Frederic Watts RA (* 23. Februar 1817 in London; † 1. Juni 1904 in Compton, Surrey) war ein bedeutender Maler und Bildhauer im viktorianischen England. Sein malerisches Werk umfasst große Fresken und Historiengemälde sowie allegorische und mythologische Darstellungen; bedeutender war Watts als Porträtist prominenter Zeitgenossen. Als Bildhauer ist er für seine klassizistischen Skulpturen bekannt.


    Hier ein Selbstbildnis als junger Mann:
    George_Frederick_Watts_001.jpg


    Und was den dezenten Hinweis anbelangt, so erklärt er sich daraus, dass der Verfasser bzw. Übersetzer der Ballade "Tom der Reimer", Theodor Fontane, mehrfach in England weilte. Diese Reisen, mit denen sich auch journalistische Aufgaben verbanden, haben bekanntlich auch Ergebnisse im Werk Fontanes hinterlassen. Ich wollte also die Spur ins Heimatland des Malers lenken:



    In diesem Sinne bin ich gespannt, was Du uns jetzt aufgeben wirst. Und Dir, lieber moderato sei Dank, dass Du eine schöne große Darstellung des Bildes gefunden hast.


    Herzlich grüßt Rheingold (Rüdiger)

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Liebe Rätselfreunde,
    da ich immer noch kein Cover mit Antikebezug gefunden habe, das einen angemessenen Schwierigkeitsgrad hat, machen wir mit etwas
    jahreszeitspezifischem weiter. Mir gefällt das Cover, daher meine Wahl.



    Wer ist der Urheber?, lautet die wenig überraschende Frage.


    Viel Spaß beim Rätseln wünscht
    JLang

    Gute Opern zu hören, versäume nie
    (R. Schumann, Musikalische Haus- und Lebensregeln)

  • Die Lösung lautet:
    Gustave Caillebotte (1948-1894) - Boulevard Haussmann im Schnee


    mfg aus Wien Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Ja, ein sehr stimmungsvolles Bild. Doch als Cover - wie leider so oft - ziemlich verschnitten. :(



    Und heute so:



    Gruß Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


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  • Zitat Rheingold1876

    Zitat

    Ja, ein sehr stimmungsvolles Bild. Doch als Cover - wie leider so oft - ziemlich verschnitten. :(


    Ja, es hat durch das kompakte Format in der Tat verloren. Allein, ich dachte, dass dies das Rätseln etwas erschwert ...


    aber gefehlt.


    Lieber Alfred,
    Deine Lösung ist natürlich goldrichtig. :jubel:
    Daher kommt das nächste Rätsel aus Wien.


    Mit herzlichem Gruß
    JLang

    Gute Opern zu hören, versäume nie
    (R. Schumann, Musikalische Haus- und Lebensregeln)

  • Und hier finden wir schon das nächste Bild, was wir wissen wollen ist sein Name und jener des Malers.

    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Kleine Anmerkung: Wer ernsthaft miträtseln möchte, folge bitte nicht dem Link zu jpc. Dort ist nämlich die Lösung zu finden. ;(

    Einer acht´s - der andere betracht´s - der dritte verlacht´s - was macht´s ?
    (Spruch über der Eingangstür des Rathauses zu Wernigerode)

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  • Da traut man sich ja kaum, etwas zu schreiben !
    Zum Glück kenne ich nur eine Teilantwort.
    Es müsste sich um ein Bild von Carl Gustav Carus handeln, einem Ausschnitt nur, des ungewöhnlichen Hochformates wegen.
    Der Siegeslorbeer allerdings gebühre jenem, der um des Bildes Namen weiss (äh...)

  • Diesmal hat es Alfred wirklich sehr leicht gemacht. Den Titel findet, wer die zu Jpc verlinkte CD aufruft und sich bei dieser Gelegenheit die Rückseite anschaut. Nun möchte ich das aber Gombert überlassen, der den Name des Malers bereits genannt hat.


    Gruß Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


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  • Lieber Gombert, lieber Rheingold1876


    So sieht dieses Gemälde von Carl Gustav Carus (1789-1869) aus:



    Blühende Holunderecke im Mondschein (1825), Sie hängt im Westfälischen Landesmuseum, Museum für Kunst und Kultur, in Münster. Dieser Film, den ich auf der Webseite des Museums gefunden habe, zeigt eine andere Ecke: Otto Piene: Time Lapse, Silberne Frequenz (1971, 2014). So ändern sich die Zeiten.



    .

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    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Lieber Moderato.
    Liebe Rätsellöser


    Die Antwort ist nun komplett richtig.
    Das nächste Rätsel kommt aus der Schweiz


    Wie wir das in Zukunft mit den cpo Covern in Bezug auf unser Rätsel haöten werden, das bespreche ich vermutlich nächste Woche mit moderato....


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Lieber Alfred Schmidt


    Ich bin wieder zurück aus den verschneiten Bergen.


    Weshalb mir die Ehre zukommt, das nächste Rätsel zu stellen, erschliesst sich mir nicht. Gombert hat doch den Namen des Malers gefunden, was laut Spielregeln genügt. Da Gombert aber in seinem Beitrag 3821 schreibt, dass derjenige, der den Namen des Bildes als Erster nennt, das nächste Rätsel stellen wird, setze ich das nächste Rätsel.


    Bei Coverbildern des Labels cpo, die auf jpg gezeigt werden, sind teilweise die Rückseiten sichtbar, wo der Maler und der Name des Bildes sichtbar sind. Coverbild-Spinzler sind hier im Vorteil, was jedoch nicht der Sinn des Rätsels ist.


    Es folgt das nächste knifflige Coverbildrätsel.


    Ich werde ein sehr schwieriges Rätsel stellen, weil nur ein Teil des Bildes sichtbar ist. Im Internet hatte ich lange recherchieren müssen, ehe ich die Lösung fand.


    Wer hat es gemalt?


    Ich liefere einen Tipp: Letztes Jahr wurde das Bild anlässlich eines Jubiläums an einem grösseren Gewässer Süddeutschland gezeigt, worauf die Katalanen einen Maler aus ihrem Kulturkreis als Urheber des Tafelbildes bekannt gaben. Die Experten sind sich noch nicht einig, wer der Urheber des Bildes sein könnte. Ich lasse den Namen des einen wie des anderen Malers als Lösung gelten.



    Ich wünsche allen Rätselfreunden viel Erfolg bei der Recherche oder Erkennen


    moderato
    .

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  • Eine Richtigstellung


    Sorry, das Jubiläum war 2014.


    moderato
    .

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  • Liebe Rätselfreunde


    ... und dauert vier Jahre, was der Dauer des ursprünglichen Grossanlasses geschuldet ist.


    lg moderato
    .

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    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Liebe Rätselfreunde


    Passend zur Jahreszeit setze ich dieses Bild als Hinweis. Dieser Ort hat einem Zusammenhang mit dem Maler.



    lg moderato
    .

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    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Liebe Rätselfreunde, bei dem Jubiläum an einem größeren Gewässer in Süddeutschland handelt es sich offenkundig um den 600. Jahrestag des Beginns des Konzils zu Konstanz (Konschdanz ;)) am Bodensee, dem einzigen, welches jemals auf deutschem Boden stattfand. Das winterliche Fotos führt uns an den Ort des Geschehens. Zunächst glaubte ich, rechts im Bild das imposante Gebäude zu sehen, in den das Konzil zwischen 1414 und 1418 stattfand. Obwohl ich selbst schon in Konstanz gewesen bin, allerdings im Hochsommer, habe ich mich wohl geirrt. Das Haus sieht anders aus und ist nicht im Bild. Mir bescherte das Jubiläum die Bekanntschaft mit den Oratorium "Jan Hus" von Carl Loewe. Damit möchte ich einen speziellen musikalischen Bezug herstellen. Hus wurde auf dem Konzil entgegen den Zusicherungen für freies Geleit festgesetzt und auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Der Ausschnitt aus einem Tafelbild, den uns moderato als neues Rätsel aufgegeben hat, steht mit dem Konzil in Verbindung. So viel scheint geklärt. Es gibt sehr viele verschiedene thematische Darstellungen des Ereignisses, auch mit Chören und Musikanten, irdischen und himmlischen. Mehr habe ich in Bezug auf das Rätsel allerdings nicht herausfinden können. Ich wollte mit meinen Hinweisen lediglich die Suche und Diskussion anregen. :hello:


    Gruß Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Lieber Rheingold1876


    Das Schwäbische Meer, den Bodensee, hast du richtig ermittelt. So weit so gut. Zum 600jährigen Jubiläum des Konzils zu Konstanz, das von 1414 bis 1418 stattfand, fand 2014 eine Ausstellung mit Werken des frühen 15. Jahrhunderts. Dort wurde dieses Tafelbild ausgestellt, das aus einem baden-württembergischen Museum stammt. Ausser dem Zeitbezug hat dieses Gemälde keinen Beziehung zu Konstanz. Teilweise muss ich einwenden, was mit dem See indirekt zu tun hat.


    Dass die Katalanen einen anderen Künstler als Maler des Tafelbildes vermuten, hatte ich schon erwähnt.


    Den Namen des anderen Urhebers, worüber sich die Fachwelt nicht einig ist, findet man, wenn man den Standort des winterlichen Hafens ermittelt, der in Bayern liegt. Dort befindet sich eine bedeutende Arbeit dieses Malers, dem das Coverbild ebenfalls zugeschrieben wird. Diesem Ort und diesem Werk verdankt er, über dessen Lebensdaten man nichts weiss, seinen, in der Kunstgeschichte bekannten Namen.


    Die Sängergruppe, welche auf dem Coverbildausschnitt des Bildes verewigt wurde, ist nicht irdischen Ursprungs.


    lg moderato
    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
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  • Dann kann es nur der "Meister der Lindauer Beweinung" sein, dem das umstrittene Tafelbild zugeschrieben wird, von dem auf der Bos aus der Bach-Edition ein Ausschnitt zu sehen ist. Eine vollständige Abbildung habe ich bisher nicht gefunden. Sollte ich am Ende richtig liegen, steht mit der Gewinn der Runde eigentlich nicht zu. Denn ich habe mich nur mit moderatos Hilfe vorgetastet. Man wird erst sehen müssen.


    In gespannter Erwartung grüßt Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Lieber Rheingold1876


    Jawohl, der 'Meister der Lindauer Beweinung' wird als einer der möglichen Maler des Tafelbildes angenommen. Bravo! :jubel: Du wirst uns das nächste Rätsel stellen!


    Dieses Mal war es besonders knifflig. Im Vorfeld, ehe ich das Rätsel stellte, hatte ich viel Zeit benötigt, den Künstler zu ermitteln. Ausschnitte sind immer eine Herausforderung.


    So sieht das Bild aus, das im Stadtmuseum in Lindau ausgestellt ist und dem anonymem Maler zu seinem Namen verholfen hat.



    Ich habe versprochen musikalische Bezüge in den Rätseln herzustellen. Der Engelchor sieht in seiner ganzen Grösse so aus:



    Es ist ein Fragment (50 x 32 cm). Eine Gruppe von sechs singenden Engeln versammelt sich am Rande eines Baches, oder eines Fluss. Man erkennt ein dichtes Wäldchen. Eine der singenden Gestalten hält ein Buch und eine andere hat eine Rolle über den Arm gelegt. Die liturgische Charakter der geflügelten Gruppe wird durch die priesterlichen Gewänder hervorgehoben.


    Auf dem Blog des Museu National d'Art de Catalunya unter dem Datum 9. April 2015 wird als Maler Joan Mates zur Diskussion gestellt. Seine Lebensdaten sind bekannt: 12. Juli 1391- bis 29. August bzw. 1. September 1431. Das Tafelbild wird als Teil eines grösseren Altars angesehen. Vergleicht man andere Arbeiten mit dem Bild des Engelchores, könnte auch er der Maler des Originales unseres Coverbildausschnittes sein.



    Man erkennt, dass die Altarbilder aus kleineren Tafeln zusammengesetzt sind. Die Farbigkeit und Malweise sind dem Ulmer-Bild ähnlich. Kunsthistoriker werden ermitteln, ob das Bild Joan Mates oder dem Meister der Lindauer Beweinung zugeschrieben wird.



    Erfreuen wir uns an diesem schönen Werk gotischer Kunst.


    moderato
    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Also darf ich doch das nächste Rätsel aufgeben, obwohl mein Gewinn der vorherigen Runde mehr erraten und damit nur die Hälfe wert war. ;) Sei's drum! Heute möchte ich auf den dänischen Komponisten Niels W. Gade zurück kommen, den Reinhard bereits in Beitrag 1257 mit einer CD seiner Sinfonien IV und VI ins Spiel gebracht hatte. Ich habe mich für "Erlkönigs Tochter (Elverskud)" und die "Frühlings-Pantasie" entschieden, produziert vom Label dacapo. Gade bezeichnete beide Werke als Konzertstücke, obwohl den Gesangssolisten große Aufgaben zugeteilt sind. Der Chor gelangt nur in "Erlkönigs Tochter" zum Einsatz. Dieses Werk beruht auf dem Oluf-Mythos, den auch Carl Loewe in einer seiner eindrucksvollstan Balladen nach Herder verarbeitet hat. In diesen Tagen liegt die Gade-CD immer griffbereit. Je öfter ich sie höre, um so vertrauter wird mir ihr Inhalt. Es zeigt sich für mich wieder einmal, dass sich manche Musik erst durch wiederholtes Hören und näheres Beschäftigen erschließet. Aus einem ersten, flüchtigen Eindruck wird die feste Gewissheit, Meisterwerken zu begegnen. Das ist eine ganz wunderbare Erfahrung. :)



    Wer hat das Bild auf den Cover gemalt? Sein Name würde reichen. Wer zusätzlich den Titel beisteuern kann, nur heraus damit. Die inhaltliche Beziehung zu den musikalischen Werken ist nicht direkt gegeben. Aber sie passt schon.


    Herzlich grüßt in die Runde
    Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Lieber rheingold1876, liebe Rätselfreunde


    Ich weiss nicht, wer der Maler sein könnte. Niels Gade war Däne und lebte im 19. Jahrhundert. Meine Annahme: Es könnte ein dänischer Maler dieser Epoche sein, der gesucht wird. Ich google die Übersetzung passender Begriffe. Auf Dänisch gebe ich den Suchbegriff "danske Landskapemaleri" ein und gelange zur dänischen Wikipedia-Seite. Diese Namen werden angegeben:
    J.P. Lund
    Jens Juel
    Erik Pauelsen.
    J.Th. Lundbye,
    P.C. Skovgaard
    Dankvart Dreyer
    Vilhelm Kyhn


    ich suche die Bilder der angegebenen Künstler systematisch nach dem Rätselbild ab und ich finde, beinahe hätte ich es übersehen, unter dem Namen des letzten Künstlers dieser Liste, Vilhelm Kyhn, ein Gemälde, das Ähnlichkeit besitzt, aber nicht das Gesuchte zeigt. Farblich ist es heller, zeigt aber die gleiche Wiese und dieselbe Baumgruppe, ein Teich ist zusätzlich zu sehen. Es heisst "En sommerdag"



    Könnte es sich beim Coverbild um eine Skizze oder eine Vorstudie handeln? Hat ein Malerkollege am gleichen Standort gemalt? Ich recherchiere weiter und finde ein sehr kleines, farblich stark abweichendes, doch in der Komposition übereinstimmendes Bild:



    Ich gelange zum Kunstindeks Dammark & Wellblachs kunstlerleksikon


    Bingo! Zum Bild erhalte ich folgende Angaben:


    Artist: Kyhn, Vilhelm
    Title: Sommerlandskab. Horneland ved Fåborg
    Date: 1863
    Type of work: Maleri
    Materials/technique: Olie på lærred
    Net size: 33,5 x 43 cm
    Museum: Statens Museum for Kunst - gammel version, inv. nr. 1689
    Acquisition: Gave, 1901


    Vilhelm Kyhn lebte von 1819 bis 1903.


    Eine Hexerei war diese Suche nicht. Geschicktes Vorgehen in der Recherche und eine gewisse Hartnäckigkeit haben zum Künstler geführt.


    lg moderato
    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
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  • Lieber moderato, Du hast Maler und Bild exakt benannt. Ich bin beeindruckt, zumal mir der Komponist und sein Werk am Herzen liegen. Danke, dass Du Dich auf die Suche gemacht hast. Niels W. Gade wird heute viel zu wenig wahrgenommen. Dafür gibt es Gründe, die nachzuvollziehen sind. Einer, der nicht nachzuvollziehen ist, heißt Nichtbeachtung. Der Musikbetrieb und die Spielpläne werden viel zu stark von immer den selben Namen dominiert.


    Jedes zweite Wort in den Medien heißt Europa. Leider gilt das nicht ausreichend für die Wahrnehmung dessen, was unser Kontinent musikalisch zu bieten hat. Was nicht ist, muss noch werden. Wir schaffen das. :D


    Du wirst uns sicher eine spannende neue Aufgabe stellen.


    Beste Grüße von Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Liebe Rätselfreunde


    So leiste ich mit diesem kniffligen Coverbild einen Beitrag zur Wiederbelebung der Musik von Niels W. Gade. Die Segel sollen gesetzt werden, damit das Schiff in See stechen kann.


    Wer hat das Bild gemalt, wovon ein Ausschnitt diese CD ziert? Im Museum bin ich oft davor gestanden. Das Bild hängt in der Schweiz. Das Schiff ziert k e i n e Schweizerfahne ;)


    Viel Erfolg bei der Recherche wünsche ich und grüsse herzlich die Rätselfreunde moderato

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  • Na, das war jetzt ein zufälliger Glückstreffer. Was liefern wohl die Suchbegriffe "Schweizer Galerie" und "dänische Malerei" als erstes Resultat?


    Christen Købke: Aussicht von Dosseringen nach Østerbro

    Einer acht´s - der andere betracht´s - der dritte verlacht´s - was macht´s ?
    (Spruch über der Eingangstür des Rathauses zu Wernigerode)

  • Lieber Reinhard


    Ich gratuliere! Deine Lösung stimmt. Du wirst uns das nächste knifflige Coverbildrätsel stellen.



    Das Gemälde von Christen Købke (1810-1838) hängt im Museum Oskar Reinhart in Winterthur. Zum Museum gehören zwei Gebäude: Eines im klassizistischen Stil am Rande der Altstadt sowie die private Villa des Stiftungsgründers Oskar Reinhart auf einem Hügel über der Stadt. Einen Besuch der in diesen beiden Bauten beheimateten Sammlung kann ich nur wärmstens empfehlen. Mehr zu diesem Museum erfährt man unter diesem Link: "http://museumoskarreinhart.ch/de/oskar-reinhart/der-sammler.html" Bitte zwischen den Anführungszeichen kopieren.



    Kurz erwähne ich die speziellen Eigenheiten dieses rot-weissen Tuches der Dänen und Schweizer.


    Die dänische Flagge, der Dannebrog, begegnet einem Besucher dieses skandinavischen Landes auf Schritt und Tritt. Kein Geburtstagsfest ohne dieses Zeichen des dänischen Nationalstolzes. Der Legende nach fiel sie vom Himmel bei der Schlacht bei Lyndanisse (heute Tallin in Estland) am 15. Juni 1219. Nachweislich erstmalig gebraucht wurde sie im 14. Jahrhundert unter Waldemar IV. 1478 wird die Fahne erstmalig in einem dänischen Text erwähnt. Das Kreuz diente als Vorbild für die Flaggen der anderen skandinavischen Länder.



    Die schweizerische Fahne weicht vom üblichen rechteckigen Format ab: sie besitzt ein quadratisches Format. Diese Eigenheit hat dieses Zeichen der nationalen Souveränität mit dem Vatikan gemeinsam. Dass die Schweizerfahne quadratisch ist, erklärt sich aus ihrer Geschichte: Ursprünglich war das weisse Kreuz ein Erkennungszeichen auf der Brust der Soldaten im Felde. Erstmals kam es in der Schlacht bei Laupen im Jahr 1339 zum Einsatz.



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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Dann versuchen wir uns mal hieran:



    Wer hat es gemalt?

    Einer acht´s - der andere betracht´s - der dritte verlacht´s - was macht´s ?
    (Spruch über der Eingangstür des Rathauses zu Wernigerode)

  • Lieber Reinhard


    Ich tippe auf Renaissance, die italienische, wegen der Bekleidung der Personen. Die Gebäuden und die Anordnung der Menschen in ihren verzerrten Grössenverhältnissen lassen mich eine perspektivische Darstellung vermuten, eine Errungenschaft dieser Epoche der Kunstgeschichte. Mit dieser Hypothese gelange ich schnell zu einem Gemälde, das die Perspektive zum Gegenstand des Bildes macht. Da eigentliche Bildthema tritt beinahe nicht in den Fokus der Aufmerksamkeit. So gross ist die Sogwirkung, welche die strenge Räumlichkeit erzielt.
    Ich musste sehr genau hinsehen, um den kleinen Ausschnitt des Coverbildes in diesem bedeutend grösseren Bild der Verkündigung Maria zu erkennen. Carlo Crivelli (1430/35-1500) hat sie gemalt.
    Die Perspektive führt zu eigenartigen Proportionen der menschlichen Gestalten des Bildausschnittes. Erst der Blick auf das gesamte Bild macht sichtbar, dass sich der Künstler korrekt an die Gesetze der Perspektive gehalten hat. Der Fluchtpunkt der Linien befindet sich im kleinen vergitterten, quadratischen Fenster.



    Diesem, aus Venedig stammendem Künstler, der sich in verschiedenen Städten Italiens aufgehalten hatte, wird in seinem Werk das Verhaftetbleiben in der Malweise der Spätgotik vorgeworfen, zu einer Zeit als sich in Italien die Ideale der Renaissance etablierten. Betrachtet man dieses Gemälde des Coverbildrätsels, das von der strengen Perspektive bestimmt ist, kann ich diesen Vorwurf beinahe nicht nachvollziehen. Beachte ich die Menschendarstellungen, ist Crivelli seiner bisherigen Malweise treu geblieben. Er hat aber die neuen Erkenntnisse seiner Zeit in diesem Werk aufgenommen. Es muss einem Künstler in einer Zeit des Umbruchs zugestanden werden, am Überlieferten festzuhalten. Eine persönliche Entwicklung ist ihm ebenso zuzugestehen.
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