Ein ehemaliges Tamino-Mitglied machte mich auf den nachfolgenden Artikel mit diesem Worten aufmerksam:
"Du musst unbedingt mal diesen Artikel lesen, der ist sehr gut, sehr entlarvend. Leider bestätigt er auch mal wieder meinen wachsenden Eindruck davon, wie sog. Regisseure heute oft ihre Inszenierungen entwickeln: Alkohol, TV, YouTube & eine diffuse politische "Haltung" oder Betroffenheit - und zack hat man ein Konzept. Den Rest klaut man sich aus Bayreuth oder von anderen Opern-DVDs."
Wie wahr! Wie wahr!
http://www.crescendo.de/warum-…1000010810/#comment-72374
Besonders gelungen sind diese Absätze in dem Artikel:
"Man ist hier unter Bohemiens, dort, wo die komplizierte Welt mit schnellen Ressentiments geordnet wird, wo einen die Kunst unangreifbar macht, wo man sich einfach gut fühlt, wo alles erlaubt ist, was dem eigenen Weltbild dient.
Das Problem an Kay Voges ist, dass er sich mindestens so gern selber reden hört wie ich mich auch. Ein echt netter Typ, eigentlich. Und frei heraus. Das mit dem Video sei so gekommen, erklärte er mir: Er hatte das gesamte „Freischütz“-Konzept fertig, nur mit dem „Jungefernkranz“ fremdelte er noch. Ob Weber vielleicht ein Fehler unterlaufen sei? Auf jeden Fall passte diese Nummer einfach nicht in Voges Lesart. Eine Zeitlang hatte er überlegt, diesen „Hit“ einfach zu streichen. Aber dann, es war spät in der Nacht, er hatte bereits einigen Wein und andere alkoholische Getränke intus (so erzählte er es mir), fiel die Lösung einfach aus dem Internet. Da fand er unser Interview auf Youtube. Und plötzlich war ihm alles klar: Mit einem Schnipsel der Thielemann-Aussage könne er Webers lächerlichen „Jungefernkranz“ perfekt der Lächerlichkeit preisgeben. Wahrscheinlich hat er auch das Ende des Gespräches gar nicht mehr gehört, da erklärt Thielemann: „Die singen den Jungfernkranz vier Mal, man stuft das dynamisch ab – und am Ende merkt man, dass mit diesem Jungfernkranz ja auch etwas schief geht. Der Weber war ja raffiniert, er wiegt sie vier Strophen in Volksmusik ein, und dann stellst Du hinterher fest, das war alles nur Schmuh.“ Zu dumm, dass Voges das eigentliche Ende des Liedes in Hannover streicht."