Wilhelm Friedemann Bach (1710-1784)

  • Mich hat das Dezemberheft von Fono Form in diesen Thread geführt, weil dort als beilage eine Gratis-SAMPLER- CD des Labels CARUS beigelgt war, welche ausschliesslich Werke des Jubilars Wilhelm Friedemann Bach aus dieversen Carus Produktionen (1710-1784) enthält.
    Ich war baff, welch wundervolle Werke von der Mehrheit der Klassikgemeinde einfach ignoriert werden, wobei sicher viele Faktoren mitspielen, zum einen jener unselige Film der nach einem historisch inkorrekten Roman aus dem 19 Jahrhundert in den 40er Jahren gedreht wurde, zum anderen die Tatsache, daß etliche seiner Werke bis in die 90er Jahre des 20. Jahrhunderts als verschollen galten......


    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Wilhelm Friedemann Bach wurde am 22. November 1710 geboren und starb am 1. Juli 1784. Zu seinem Todestag habe ich dies ausgesucht:



    Heute ist sein 231. Todestag.



    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).


  • Schade, dass dieser Thread, der viel Lesenswertes zu Wilhelm Friedemann Bach enthält, so lange schon brach liegt; dankenswerterweise hat Willi ihm Neues Leben eingehaucht. Ich muss einigen Postings widersprechen; ich finde nicht, dass die Musik von Wilhelm Friedemann Bach nur "nett", aber ansonsten recht belanglos ist: ich höre die Cambalo-Konzerte und bin sehr angetan von ihrer Virtuosität, ihrer Gallanterie, ihrem teils rasanten Vorwärtsstreben, die ich durchaus sehr eigen und hörenswert finde, zumal diese CD, die ich da gerade höre, sowohl interpretatorisch als auch klanglich keine Wünsche offen lässt. Ein Komponist, der durchaus zur Neu- und Wiederentdeckung reizt.


    Auch erfreulich, dass seine Werke auch heutzutage wieder gespielt werden, wie zum Beispiel im Juni dieses Jahres. Der Konzertankündigung entnehme ich auch folgende, aufschlussreiche Zeilen:


    Und unter den Söhnen des alten Johann Sebastian passten manche sehr wohl in seine – in der Tat gigantisch großen – Schuhe, jeder auf seine Art. Ja, zu ihrer Zeit waren sie mehr in Mode als der Vater. Johann Christian mit seiner italienischen Eleganz, Carl Philipp Emanuel mit seinem so individualisiert-empfindsamen Stil, allen voran aber Wilhelm Friedemann, das querdenkende Originalgenie – er, so Carl Philipp Emanuel über seinen älteren Bruder, »konnte unsern Vater eher ersetzen, als wir alle zusammengenommen«.


    http://www.philharmonische-ges…sche-Konzerte.html?vid=19

  • Dieser Thread hatte das Zeug dazu zu einem der interessantesten dieses Forums zu werden. Leider wurde er schon lang, bevor die wichtigsten Betreiber dieses Threads das Forum verliessen, nur mehr schleppend fortgeführt. Heute ist es ja so, daß viele der damals empfohlenen Einspielungen nicht mehr verfügbar, weil gestrichen, sind.
    Daher werde ich versuchen - den Thread ein wenig zu aktualisieren. Das setzt auch eine Aufstockung meiner Sammlung auf diesem Gebiet voraus, was voraussichtlich erst im Oktober geschehen wird, denn die Bestellung für September ist bereits abgeschlossen. Gleich zu Beginn eine - hoffentlich richtige - Information: Die in Beitrag 33 von Don Gaferos vorgestellte Brilliant Classics Edition "aller Cembalokonzerte von Wilhelm Friedemann Bach" (ich besitze sie selbst) ist scheinbar doch unkomplett, denn auf der hier gezeigten Carus CD (ich besitze sie nicht) befindet sich ein Cembalokonzert in g-moll, welches sich auf der BRILLIANT-Ausgabe nicht findet - und auch als "Ersteinspielung" des Werkes vorgestellt wird.
    Ich gehe allerdings davon aus, daß dies eher "Spezialisten" interessieren wird, als jene, die hier erstmals auf Wilhelm Friedemann Bach aufmerksam geworden sind.


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Um der von Alfred angeregten Aktualisierung Rechung zu tragen, hier noch ein weiterer diskographischer Hinweis: Brilliant Classics hat nachgelegt und 2014 diese Einspielung von Wilhelm Friedemann Bachs Kammermusik ins Programm genommen:


    Die Hörproben haben mir ausgezeichnet gefallen, so dass ich die CD gleich bestellt habe, zumal der Preis sehr günstig ist.

  • Auf der ersten Seite wurde ja schon vieles über die schwierige philologische Situation (und auch die biographischen Unsicherheiten) geschrieben. Leider werden daher auch auf Aufnahmen nach wie vor Werke, die wohl gar nicht von Friedemann, stammen, unter seinem Namen geführt. So ist zB in der ingesamt empfehlenswerten Brilliant-Einspielung der Cembalokonzerte ein Konzert (f-moll, glaube ich) dabei, das wohl zweifelsfrei vom jüngeren Bruder Joh. Christian stammt! Oder die ominöse g-moll-Suite, die im BWV geführt wird, aber für die Sebastian anscheinend ähnlich unwahrscheinlich als Urheber ist wie Friedemann!
    Insgesamt ist nicht allzu viel erhalten (besonders verglichen mit den sehr umfangreichen Katalogen CPE und JC Bachs), noch weniger in aufführungspraktisch gut zugänglicher Weise ediert. Außer an den Zeitläuften liegt das wohl, selbst wenn die Legenden übertrieben sind, auch an der Person des Komponisten, der weit stärker als Virtuose (es wird von einigen Historikern vermutet, JSB habe die Goldbergvariationen nicht für den viel zu jungen Goldberg, sondern (auch) als virtuoses Demonstrationsstück für Friedemann komponiert) und Improvisator berühmt war denn als halbwegs systematischer Komponist.


    Selbst wenn auch da ein paar Kuckuckseier enthalten sind, habe ich die weiter oben genannte Cembalo-CD mit dem jungen Rousset als sehr lohnend in Erinnerung.


    Die Brilliant-CD ist eine Wiederauflage einer Berlin Classics Aufnahme (ich kenne sie nicht).


    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Begnügen wir uns also mit dem was wir haben.
    Eigentlich habe ich das dunkle Gefühl, daß das Angebot doch größer ist als die Nachfrage, auch wenn bedauerlicherweise schon etliches gestrichen wurde, was aber meine Aussage eher bestätigt, als ihr widerspricht.


    Kommen wir zur Musik für Cembalo oder Hammerklavier solo - Die diesbezügliche Naxos Serie steht seit heute auf meinem Wunschzettel. Diese Edition wurde schon von der "alten " Besetzung in diesem Thread mal kurz erwähnt - aber nicht bewertet - ws wurde lediglich Interesse daran bekundet. Damals gab es allenfalls Folge 1 und 2. Die Folgen 3-5 sind erst allmählich im Laufe der Jahre erschienen, die letzte Veröffentlichung stammt aus dem Jahre 2015. Sobald ich eine CD davon besitze werde ich etwas darüber schreiben.

    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !





  • ..und die ist da ja auch noch.
    Besonders die zweite CD unter Leitung Paul Dombrechts trifft genau den richtigen Ton dieser Musik, der sich so schlecht in Worte fassen lässt.
    Als da wären "Sturm und Drang" nebst "Empfindsamkeit" und "Frühklassik".


    Wer ein wenig stöbert, wird noch einige Neuaufnahmen von Kantaten finden bei Carus, die auf hohem Niveau musiziert sind, teilweise auf höchstem.


    Friedemann versucht, die Kunst des Vaters in aller Form in die "moderne" Musiksprache zu gießen- das war wohl seine größte Errungenschaft wie auch sein Dilemma.
    Die Musik wirkt oft eigensinnig, ist geprägt von sehr eigenen Melodiebildungen; ist harmonisch und kontrapunktisch sehr kleingliedrig und versucht über weit gespannte Bögen den Ausgleich.


    Seine Musik lebendig werden zu lassen, muss auf all diese Aspekte Rücksicht nehmen- und das fällt heute nicht selbstverständlich den Musikern in den Schoß.


    Eigentlich könnte man hier den Brennpunkt verorten vom HIP als Trojanischem Pferd oder auch Brahms mit historischen Instrumenten....auf Friedemanns Musiksprache hat Mozart mehr als nur reagiert und Brahms das Konzert für zwei Cembali herausgegeben. Einflüsse sind unverkennbar.
    Nicht allein Hildesheimer sieht die Parallelen von Mozarts c-moll-Messe oder dem Requiem bei W.F. Bach.
    Brahms war ohnehin ein Interessierter an Traditionen und Musiksprachen.


    Aus meiner Sicht hat er und seine Generation mit Kollegen wie seinem Bruder CPE, mit Müthel und Goldberg, die nachfolgenden Generationen erheblich beeinflusst ohne heute in diesem Licht dazustehen.


    Eigentlich sollte man von ihm aus, von seiner Generation, die Frage des Instrumentariums neu hinterfragen, weil sie hier so deutlich wie sonst nie Hand in Hand geht mit dem musikalischen Ausdruck.
    Und danach hinterfragen, woher z.B. ein Mozart seine Musiksprache hat- ob nicht doch eher von der Generation vor ihm als den folgenden.


    Einen Fehler aber möchte ich hier nicht begehen: Friedemann und seine "Kumpels" als die "Zwischengeneration" verstehen zu wollen ohne eigene Sprache und Form.
    War eine kurze Epoche, dieser "Sturm und Drang/Empfindsamkeit", dennoch eine sehr wichtige. Die womöglich prägendste für das, was wir heute als "Wiener Klassik" bezeichnen.
    Kam nicht von ungefähr, weil der "Alte Bach" sehr deutlich vorgearbeitet hatte und keiner seiner Söhne und Schüler als "Meister vom Himmel" fiel, sondern genau diese Musiksprache bei ihm erlernte.


    Und der nicht enden wollend göttlich schön legato klingende Mozart ein Missverständnis ist. Ein verständliches, aber doch verleugnend, dass eben Friedemann Bach nebst anderen seiner Generation seine Musiksprache stark beeinflusst hat dank van Swieten.


    Irgendwie aber ist das eine sehr deutsche Angelegenheit... Monn, Werner, Albrechtsberger....die gehören in diese Zeit und in diese Musiksprache. Sie beherrschten sie auch- nur haben sie sie selten benutzt.
    Wer kennt schon die Fugen der drei Genannten, die ähnlich "kraus" daherkommen wie des Friedemann Bach?


    Und nicht zu vergessen: der späte Telemann, der Zeit seines Lebens sich nicht nur der "Mode" anpasste, sondern diese prägte.


    Kurzum: es existiert kaum Musik, die vom Zuhörer so viel fordert wie die Friedemann Bachs und seiner quasi Mitschüler wie Müthel und Goldberg.
    Was CPE in Worte fasst: die ständige Erregbarkeit des Hörers wird vorausgesetzt, dem steten Wandel der Emotion folgen zu können.
    Darauf lassen wir uns heute nur selten ein und werden lieber gekuschelt.


    Darum wird dieser Thread auch wieder sanft entschlafen, da bin ich ganz unbesorgt...


    Herzliche Grüße,
    Mike

  • Lieber Mike,


    vielen Dank für Deinen umfangreichen und detaillierten Beitrag, er enthält einige Namen und Informationen, die ich noch nicht kenne und denen ich sicherlich nachgehen werde. Ansonsten hoffe ich durchaus, das wir mit vereinten Kräften doch vermeiden können, dass dieser Thread wieder sanft entschlummert.


    Über die Klavier- und Orgelkompositionen schreibt C. H. Bitter 1868:


    "Er war nach Allem, was von ihm bekannt geworden, der stärkste Orgelspieler seiner Zeit. Seine Fertigkeit und Gewalt auf diesem Instrumente waren unglaublich. Der Zuhörer traute, indem er dem wunderbaren Gange seines Spiels folgte, seinen Augen und Ohren nicht. Die Hoheit, Würde und Macht desselben erregten heilige Schauer. Seine Phantasien waren so reich, neu und fremdartig überraschend, dass öfters selbst der geübteste Harmonist Mühe hatte, seinem Schwunge zu folgen. Forkel sagt von ihm: Wenn ich ihn auf dem Klaviere hörte, war alles zierlich, fein. Hörte ich ihn auf der Orgel, so überfielen mich heilige Schauer. Hier war alles gross und feierlich."


    Allem Anschein nach ist es also wohl durchaus lohnend, weiter auf Entdeckungsreise zu gehen, da sich hier ein höchst fähiger Musiker als Nachfolger des Vaters präsentiert, der seinen eigenen Weg geht und die Klangsprache des Vaters nicht nur imitiert oder weiterträgt, sondern seine eigene, originelle Tonkunst entwickelt.

  • Lieber Don,
    herzlichen Dank für Deine Rückmeldung.


    Sag mal, suchst Du selbst bei jpc ...und findest?
    Oder möchtest Du, dass ich hier ein link-Sammelsurium erstelle mit den Aufnahmen, die (mir) wichtig sind?
    Das würde ich dann tun.


    Da wären nämlich die Kantaten bei Carus, von denen zumindest die CD/DVD mit Ralf Otto sehr hörenswert ist.
    Bei CPO gibt es die Orgelwerke mit Friedhelm Flamme auf einer nicht ganz adäquaten Orgel, aber spannend gespielt.


    Von Müthels Clavierkonzerten erschien jüngst eine Gesamtaufnahme bei BIS mit dem Ensemble Arte dei Suonatori, die diese Werke stilsicher angehen.
    Menno van Delft hat sich Müthels Solowerken angenommen auf einem Clavichord- was zu hören man Ruhe braucht, innerlich als auch äußerlich.


    Was Goldberg angeht, ist nach wie vor die MDG-CD mit "Musica Alta Ripa" quasi Standard, auch wenn die Musiker diesen speziellen Ton knapp verfehlen.


    Eher misslungen sind in meinen Augen die Naxos-Aufnahmen- Robert Hill allerdings mit der ersten CD mit den Polonaisen, die keline sind, sondern Charakterstücke, schneidet noch glücklich ab.
    Äh, sorry, jetzt geht es wieder um W.F.Bach.


    Wie gesagt: ich würde gern die hörenswerten Aufnahmen zusammenstellen, überließe Dir das Finden aber ebenso gern.


    Herzliche Grüße,
    Mike

  • Tamino Beethoven_Moedling Banner
  • Zitat

    Wie gesagt: ich würde gern die hörenswerten Aufnahmen zusammenstellen, überließe Dir das Finden aber ebenso gern.


    Ich schlage vor, Dur empfiehlst von Zeit zu Zeit die eine oder andere Aufnahme (maximal 2 pro Beitrag.) und begründest kurz (oder weniger kurz) Deine Auswahl. Das hat zum einen den Vorteil, daß der Thread über einen längeren Zeitraum Futter bekommt, zum anderen, daß die Empfehluingen nicht als Bündel in Form einer Aufzählung stattfindet, das dann von einigen schnell ge- oder überlesen wird - und anschliessend in Vergessenheit gerät.


    Auch würde es mich interessieren was an den Naxos-Aufnahmen schlecht sei. Robert Hill steht allerdings schon fix auf meinem Bestellplan. Bei großem Interesse kann man einer mittelmäßigen Aufnahme immer noch eine der ersten Wahl folgen lassen...


    Beste Grüße aus Wien
    Alfred

    clck 8465

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Lieber Mike,


    ich finde Afreds Vorschlag ausgezeichnet, gerade weil ich außer den oben genannten CDs noch keine weiteren besitze -eine ist ja noch unterwegs-, wäre ich sehr an Deinem Urteil über weitere Einspielungen interessiert, Du hast ja dankenswerterweise schon einige Gedanken dazu notiert. Wenn Alfred und ich dann ebenfalls unsere Neuerwerbungen entprechend kommentieren, und vielleicht auch noch weitere Klassikfreunde dadurch inspiriert weren, ebenfalls den ein- oder anderen Beitrag zu leisten, könnte dies sicher ein gewinnbringender Austausch werden. Ich bin jedenfalls sehr gespannt auf weitere Informationen, dieser Komponist ist offensichtlich sehr eigenwillig und von daher auch sehr spannend.


    In einer Radiosendung, bei der auch eine Symphonie von Wilhelm Friedemann Bach erklang, ebenso wie Werke von Carl Philip Emanuel Bach, Johann Adolf Scheibe sowie Ignaz Holzbauer, wurde dargelegt, dass es bei diesen Komponisten nach J. S. Bach um eine Neuausrichtung der Musik ging; die Dichte und Virtuosität des Satzes stand weniger im Vordergrund, mehr die Empfindsamkeit der Melodie. Insbesondere Johann Adolf Scheibe polemisierte dabei heftig gegen Johann Sebastian Bach:


    In der Glosse des "Critischen Musikus" thematisiert Scheibe ganz deutlich den ästhetischen Wandel, der in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts sich vollzogen hat: weg von den kontrapunktischen Kunstfertigkeiten und dem polyphonen Stimmgewebe - hin zu einer schlichteren, melodie- und oberstimmenbetonten Satzweise. In Scheibes Augen war Johann Sebastian Bach Repräsentant des antiquierten Stils. Daß Bach duchaus in beiden musikalischen Welten zu Hause war (wie seine diversen Suiten- und Partitensammlungen belegen), ignorierte Scheibe (um der Polemik willen) geflissentlich.


    J. A. Scheibe: Critischer Musikus. Das 6 Stück.



    Dienstags, den 14 May, 1737.


    <62> Der Herr ... ist endlich in ... der Vornehmste unter den Musicanten. Er ist ein außerordentlicher Künstler auf dem Clavier und auf der Orgel; und er hat zur Zeit nur einen angetroffen, mit welchem er um den Vorzug streiten kann. Ich habe diesen grossen Mann unterschiedenemale spielen hören. Man erstaunet bey seiner Fertigkeit, und man kan kaum begreifen, wie es möglich ist, daß er seine Finger und seine Füsse so sonderbar und so behend in einander schrencken, ausdehnen, und damit die weitesten Sprünge machen kan, ohne einen einzigen falschen Ton einzumischen oder durch eine so heftige Bewegung den Körper zu verstellen.


    Dieser grosse Mann würde die Bewunderung ganzer Nationen seyn, wenn er mehr Annehmlichkeit hätte, und wenn er nicht seinen Stücken durch ein schwülstiges und verworrenes Wesen das Natürliche entzöge, und ihre Schönheit durch allzugrosse Kunst verdunkelte. Weil er nach seinen Fingern urtheilet, so sind seine Stücke überaus schwer zu spielen; denn er verlangt, die Sänger und Instrumentalisten sollen durch ihre Kehle und Instrumente eben das machen, was er auf dem Claviere spielen kann. Dieses aber ist unmöglich. Alle Manieren, alle kleine Auszierungen, und alles, was man unter der Methode zu spielen versteht, drücket er mit eigentlichen Noten aus, und das entzieht seinen Stücken nicht nur die Schönheit der Harmonie, sondern es machet auch den Gesang durchaus unvernehmlich. [Alle Stimmen sollen mit einander, und mit gleicher Schwierigkeit arbeiten, und man erkennet darunter keine Hauptstimme. - Anm.] Kurz: Er ist in der Musik dasjenige, was ehmals der Herr von Lohenstein in der Poesie war. Die Schwülstigkeit hat beyde von dem Natürlichen auf das Künstliche, und von dem Erhabenen auf das Dunkle geführet; und man bewundert an beyden die beschwerliche Arbeit und eine ausnehmende Mühe, die doch vergebens angewendet ist, weil sie wider die Vernunft [Natur - Anm.] streitet."


    -der Fettdruck stammt von mir-


    Quelle: http://www.koelnklavier.de/quellen/scheibe-birnb/_index.html


    Wohlan - ich freue mich auf weitere Gedanken und Beiträge von Euch.

  • Hallo Alfred,
    als ließe ich je eine Aufnahme unkommentiert und begnügte mich mit ihrer Aufzählung, grins.....danke für Deine Richtlinie.
    Zu den Naxos-Aufnahmen mit Mrs Brown: sie sind glatt, wenig detailliert ausgehört. Bei den Werken für Cembalo fällt das weniger ins Gewicht, der ohnehin etwas "rasselnde" Klang der Aufnahmen ebnet zusätzlich ein; bei den Orgelwerken aber scheint sie am Charakter der Stücke vorbeizuspielen.
    Sie neigt dazu, ein Gesamtbild dieser Musik zu pflegen und damit die Charaktere der einzelnen Werke in dieses Bild einzufügen. Statt jedem Einzelwerk eigenen Charakter zu verleihen.
    Meine Kritik ist so pauschal wie ihr Spiel.


    Gern werde ich ausführlicher auf Werke und Aufnahmen eingehen, erbitte nur etwas Zeit.


    Herzliche Grüße,
    Mike

  • Lieber Don,


    Du bemerkst ganz sicher, worüber Du schreibst: über den "alten" Bach und dessen Kontrahenten Scheibe- nebst Bachs Befürworter
    "Bernbohm"...sorry, ich lebte zehn Jahre lang gern in Sachsen.


    Wie ich schon anriss: W.F. hat sein Handwerk beim Vater gelernt. All der "Sturm und Drang" ist schon bei diesem angelegt.
    Das ist ja das Schwierige: so neu ist gar nicht, was Bachs Schüler da machen. Ist nur neu in unserem Verständnis.
    Der von Scheibe benannte Stilwandel fand statt- innerhalb kurzer Zeit und kam doch nicht aus dem Nichts.
    Und eigentlich müsste man hier viel tiefer gehen, nicht allein die Musik betrachten.
    Denn der Wandel fand statt in der Gesellschaft. In der Soziologie ganz allgemein. Ablesbar nicht zuletzt sogar in Architektur und Malerei.
    Darüberhinaus sollten wir nicht vergessen, dass der Disput Scheibe/Bach ganz andere Ursachen hatte als Ausgangspunkt: nämlich Konkurrenz. Ist eine persönliche Fehde, die darum vorsichtig gelesen werde sollte, um Stilwandlungen zu beschreiben.


    Nun denn, Euer beider Anregungen werden mich befleißigen, ein paar wirklich gelungene Aufnahmen- in meinen Ohren- vorzustellen. Mit Bild und Wort.


    Herzliche Grüße,
    Mike

  • Es gibt m.E. schon einige relativ deutliche Unterschiede; so hat Goldberg JS Bach so eng imitiert, dass eine Triosonate bis vor wenigen Jahrzehnten als Werk JS Bachs gehandelt wurde. Zwar gibt es auch einige Kammermusikwerke, bei denen JS Bach anscheinend mit seinen ältesten Söhnen zusammengearbeitet hat, aber die späteren Clavierkonzerte WFs und CPEs unterscheiden sich schon hörbar vom Stil der JS-Bach-Konzerte (wenn man sie noch findet, gibt es übrigens eine tolle CD der Doppelkonzerte aus den 80ern mit MAK, wenn ich recht erinnere, mit Hill und Staier and den Tasten), klammern sich jedenfalls lange nicht so eng an den Stil des Vaters wie Goldberg an seinen Lehrer.


    Der Unterschied zu vielen der "Mannheimer" scheint mir u.a. darin zu liegen, dass die Bach-Söhne ungeachtet "galanter" oder stürmischer Momente oft eine stärkere kontrapunktische Neigung haben, so etwa in der d-moll-Sinfonia (Adagio+Fuge). Das findet man bei Stamitz oder Wagenseil weniger, wohl aber bei einem der für mich interessantesten Zeitgenossen: Franz Xaver Richter, der vielfach Fugensätze in Sinfonien oder Quartetten schrieb.

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Lieber Meike,


    es ist sicher richtig, dass der Disput Scheibe - Johann Sebastian Bach sicherlich nicht frei von persönlichen Animositäten war, im Zitat wurde ja auch deutlich, dass Scheibe da wohl wissentlich den "alten" Bach zu einseitig und unsachgemäß als Vertreter des "antiquirten Stils" dargestellt hat, jedoch spiegeln die Vorwürfe Scheibes offensichtlich schon Überlegungen wider, die auch die Bach-Söhne und andere Verteter der jungen Generation beschäftigt haben.


    Deinen Hinweis auf die Änderungen im Bereich der Soziologie, Gesellschaft, Architektur und Malerei sind sehr richtig und bedenkenswert - gerade im Bereich Malerei zu dieser Zeit könnten doch sicherlich auch Alfred, moderato, JLang und die anderen Kunstexperten hier im Forum einiges beitragen.


    Jedenfalls freue ich mich sehr über weitere Beiträge, die hilfreich sind, um diesen Komponisten und seine Zeit näherzubringen.


    Nachtrag:


    Lieber Johannes,


    ich nehme an, Du meinst diese CD?



  • Ja. Sie ist evtl. auch in einer neueren Ausgabe/Sammelbox zu finden.

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
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    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • ..ich darf beginnen ohne das Cover erneut zu verlinken: die Clavierkonzerte mit Guy Penson und Il Fondamento.
    In der Ricrercar-Doppel-CD die zweite.


    Sofort wird eingestiegen mit den typischen übergroßen Intervallen, die Friedemann Bachs Musik meist ausmachen.
    Das kann man als aufmüpfig lesen á la Sturm und Drang- man kann es als (zu) galant lesen á la Frühklassik.
    Man kann es als beides lesen. Daraus entwickeln sich alle feinen Disszonanzen, die diese Musik ausmachen. Deren Süße, die nie rein ist, sondern immer bestrebt ist, "Süßes" und "Saures" zu verbinden.
    Weil nie etwas einfach schön ist ohne den Kontrast dazu.


    Und genau hier gelingt Dombrecht "die eierlegende Wollmilchsau": er formt einen Fluss über ganze Sätze, folgt Melodien, und betont rhythmische und harmonische Verwerfungen nicht, glättet sie aber auch nicht.
    Zusammen ergibt das Werke von geradezu schmerzhafter Schönheit, voller Wachheit und Wachsamkeit. Stets spannend und angespannt, Zeit zum Ausruhen gibt es nur trügerisch.
    Nichts klingt hässlich, dennoch geschärft und nicht schön im passiven Verständnis von Schönheit.


    Für mich eine der wichtigsten Aufnahmen überhaupt!
    Der Musik wegen, die meinem Temperament ähnlich ist. Vor allem aber wegen ihrer Umsetzung, die gelungener nicht sein könnte und derer ich nie müde werde, zuzuhören.


    Herzliche Grüße,
    Mike

  • Hallo Johannes,
    danke, dass Du F.X. Richter hier ins Spiel bringst.
    Einen ebenso unterschätzten Zeitgenossen.


    Was den "alten" Bach angeht, würde ich immer wieder Zweifel an Deiner Sicht anmelden.
    Woher stammt das Bild des "alten Sacks", der ewig gestrig vor sich hin wuselte?
    Ich bitte immer wieder, das Bach-Bild, das wir allgemein pflegen, zu hinterfragen und ihn eben nicht als eherne Unanfechtbarkeit zu hören, sondern als einen, der in einem Umfeld lebte und komponierte. Der Kollegen hatte, die ihn interessierten; Schüler, die nicht ohne Einfluss blieben.
    Eine Musiksprache, der er zu folgen wusste. Nicht zuletzt sprach er es deutlich aus: die Gebrüder Benda und Graun seien seine Lieblingskomponisten. Befreundet und patenverwandt war er mit Telemann, seine Bibliothek zeigt großes Interesse an damals neuer Musik.


    Immer wieder die Frage, ob unser Bach-Bild nicht unseres ist und mit seinem eigenen nur wenig zu tun haben könnte.


    Redegewandt wirst Du mir wieder antworten und Deinen Standpunkt vertreten, der alles so perfekt einordnet.
    Was Du weißt, lerne ich noch. Darum verzeih mir Neugierde und Zweifel.


    Herzliche Grüße,
    Mike

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  • Lieber Don,


    ach, schön! Lass uns dann bitte teilhaben und schreibe über Deine Höreindrücke- zumindest ich bin sehr neugierig und gespannt.


    Herzliche Grüße,
    Mike

  • Letztlich vereinen die Komponisten aus Bachs Schülerkreis unverkennbare Charakteristika, gerade hinsichtlich der Art der polyphonen Schreibweise. Mögen auch WFB, Krebs oder Mo(h)rheim dem alten Bach auf ohrenfälligere Weise ähneln als etwa Müthel oder Straube - eine "Verwechslungsgefahr" mit Richter bestünde gewiss nicht.


    Erhellend wäre ein Vergleich von Kantaten von Friedemann Bach, Kirnberger oder Goldberg mit den späteren Leipziger Werken JSB's.
    Die Frage der Autorenschaft ist ja durchaus heikel: ich würde meine Hand nicht ins Feuer legen für so manche Zuschreibung
    (so klingen etwa die Goldberg-Variationen mitunter verdächtig nach JSB...).


    "Dass der Disput Scheibe - Johann Sebastian Bach sicherlich nicht frei von persönlichen Animositäten war" ist dezent formuliert. Leider entsprechen Scheibes Kompositionen im Allgemeinen seinen postulierten Ansprüchen. Anders gesagt: statt Scheibe jr. zu hören spielte ich lieber auf Scheibe sen. herum. :pfeif:


    PS: Überschnitt sich mit Beitrag 50.

  • Lieber Gombert,
    ich war schon versucht, Dich um Hilfe zu bitten.
    Nun tust Du es, noch dazu so voller Humor, ungefragt.
    Danke.


    Ganz herzlich,
    Mike

  • ..hier nun ein Verweis auf Kantaten Friedemann Bachs:
    https://www.jpc.de/jpcng/class…4-Kantaten-I/hnum/4300614


    Diese Aufnahmen sind ebenfalls als DVD erhältlich, aber der Zugewinn über das Optische ist marginal.


    Der Mainzer Bachchor singt diese nicht so ganz "in der Kehle" liegenden Kantaten mühelos und L'Arpa Festante begleitet nicht nur, sondern ist Bestandteil des Gesamtwerkes.
    Besonders im Rahmen der Vokalmusik wird deutlich, wie sehr Vater und Sohn musikalisch verwandt sind und sich doch eigener Sprachen bedienen.
    Sohn Bach nutzt viele der Stilmittel des Vaters, schreibt eher kontrapunktisch denn gesanglich- und wirkt dennoch oft galanter.
    Oft aber eben nicht, oft ganz rückorientiert.
    Ganz klar: der "alte" Bach hat mit seinem Ableben keine Tür geschlossen und Söhne und Schüler eine neue geöffnet: da geben sich Meister die Klinke in die Hand und gehen schonmal zwischen den verschiedenen Zimmern hin und her.


    Da Gombert den Einwurf vorbrachte, die Kantatenproduktion jener Zeit parallel zu hören:
    auf der von mir angeführten CD ist diese d-moll-Sinfonia eingespielt für zwei Flöten und Streicher.
    Eigentlich ein Paar Präludium und Fuge.
    Darum möchte ich nicht versäumen, auf eine Kantate Kirnbergers hinzuweisen, die ganz ähnlich gebaut ist:
    https://www.youtube.com/watch?v=BeG40fowOuk&html5=1


    Streng und gleichzeitig frei komponiert, ohne den "alten" Bach nicht denkbar. Der selbst in diese Musiksprache vorstieß, man höre nur das BWV 1044.
    Oder auch, wenn man frei ist, Teile der h-moll-Messe, die ähnlich bildhaft ausdrückt.


    Herzliche Grüße,
    Mike

  • http://www.amazon.co.uk/W-F-Ba…er-Ricercar/dp/B00000450C


    ...heute schon mein Beitrag für morgen. Nicht ganz unähnlich der Musik.
    Diese Doppel-CD beeinhaltet die gesamte Kammermusik Friedemann Bachs- und ist leider nicht lieferbar.


    Auffällig ist, dass Friedemann Bach Duette bevorzugt.
    Das, was wir heute als Duos bezeichnen würden.
    Da sind die für zwei Flöten, die für zwei Bratschen.
    Triosonaten und Solosonaten mit Continuo nehmen nur wenig Raum ein.


    Seine Bezeichnung Duett kommt aber nicht von ungefähr: ist jeweils ein Gespräch zwischen Gleichberechtigten und durchaus interaktiv angelegt.
    Da werden "Worte" aufgenommen, kommentiert, zurückgespielt....all das, was eine gute Unterhaltung eben ausmacht. Siehe Goethe und dessen Aussage zum Quartett.


    Derart verzahnt und spielerisch wie bei Friedemann Bach sind eben Duette, Duos selten.


    Ich höre gerade aber nichtmal aus dieser Doppel- CD, sondern einen LP-Rip der Flöten-Duette mit Pierre Sechet und Penelope Evison. Sämtliche Geräusche, das Anblasen wie das Atmen, sind hier noch deutlicher zu vernehmen. Beinahe wie wichtig ist, die Gestik und Mimik des Gegenübers zu erfahren in einer guten Unterhaltung.
    Unterhaltung im eigentlichen Sinne, Plauderei auch. Meinungen vertreten, andere zulassen...Kompromisse eingehen ohne verbogen zu werden oder verbiegen zu wollen...was für eine feine Musik! Eine Art von Kommunikation, die Haydn wieder beherrschte, um die Beethoven rang, Brahms sie fand (in den Klarinettensonaten)
    ...aber entschuldigt, ich verrenne mich, diese Duette höher zu schätzen als alle Kammermusik Mozarts.


    Mittels eines übergroß fallenden Intervalls, der auch als Vorhalt gelesen werden könnte, entschuldige ich mich...


    herzliche Grüße,
    Mike

  • https://www.jpc.de/jpcng/cpo/d…4-Orgelwerke/hnum/3875417


    Da der Thread nun doch zu entschlafen droht, meinserseits eine Intervention.
    Höre gerade obige CD und zuvor die von Naxos.
    Friedhelm Flamme fasst die Werke völlig anders auf. Freie Komponenten gegen streng geführte á la Bach-Vater.


    Wie weiter oben angeführt: auch seine Orgel ist nicht optimal gewählt, weil Details erstickend.
    Aber er macht was draus!


    Meint speziell die Fugen, die mit sich selbst im Widerstreit zu liegen scheinen und kleingliedrig komponiert sind und doch den großen Bogen suchen.
    Jede der Fugen aber hat einen eigenen Charakter- etwas was Frau Brown bei Naxos ignoriert.
    Sperrige Melodiebildungen, die auch abgebildet sein wollen.
    Das ist schräge Musik! Immer wieder auf übergroße Intervallbildungen aus um nie "Wohlfühlen" aufkommen zu lassen.
    Also eigentlich ganz der Papa.
    Bach verlangt einfach den wachen Hörer!
    Da "kuschelt" nichts, sondern arbeitet mit Reibungen, vor denen zwar Mozart manchmal(! nur manchmal) zurückschreckte, die einem Haydn Heimat waren.


    Wer kennt die "kleinen " Stücke Mozarts? All die Präludien und Fugen, an denen er sich versuchte?
    Hier sind sie angelegt und in sich schlüssig.


    Äußerst provozierende Musik!
    Nur viel klüger gearbeitet als unser aller Geschreibse hier.
    Mike

  • Hallo,


    auf der CD sind 2 Werke von Wilhelm Friedemann Bach enthalten



    Track 7-8, Adagio und Fuge d-Moll, Fak 65
    Zu dem getragenen Adagio ergänzen sich die Duette der Traversflöten gut. Die Klangbalance ist sehr angenehm, das Cembalo hält sich allgemein „vornehm“ zurück.

    Die Fuge streng nach den Regeln - größere Dynamik und sehr lebhaftes Tempo, die Streicher im mittleren und unteren Bereich „geben den Ton an“.



    Track 9-11, Sinfonia D-Dur, Fak 64
    Allegro maestoso – ein forsches maestoso, und eine kurzweilige Melodie, die zuweilen an eine Jagdszene erinnert - das Blech auf Naturinstrumenten (der manchmal minimal klingend unsaubere Klang beim Einsatz macht ja erst den Reiz des Naturbleches aus).

    Andante amoroso – leicht tänzelnd schwebt es dahin mit schmelzenden Melodiebögen wofür die Traversflöten besonders zuständig sind.


    Vivace - ich weiß zwar nicht, welch höfischer Tanz für diese Musik geeignet wäre, aber der Rhythmus regt mein (nur mein?) Bewegungszentrum an - es ist zwar noch nicht Mozart – aber musikalisch sehr weit entfernt scheint Fak 64 nicht zu sein.







    Wer die CD nicht hat, für die/den nun die YouTube Einspielungen, jedoch mit anderen Orchestern; die Orchesterklänge CD/YouTube halte ich für ebenbürtig.
    https://www.youtube.com/watch?v=zoPuLlvTMfU
    https://www.youtube.com/watch?v=1mglhyqdX6k


    Viele Grüße
    zweiterbass

    Wer die Musik sich erkiest, hat ein himmlisch Gut bekommen (gewonnen)... Eduard Mörike/Hugo Distler