Lieber Stimmenliebhaber,
schön, dass Du diese breite Ergänzung gebracht hast, in meinen Beiträgen kann ich da nur mal Andeutungen in einem dürren Satz machen. Auch das musikalische Tun der Verblichenen lässt sich in diesem Rahmen nicht wirklich befriedigend darstellen, da muss man aus anderen Quellen schöpfen ...
In dem von Dir eingestellten Beitrag heißt es im letzten Satz: »... so stellt sich von neuem die Frage nach den Gründen ihres weltumspannenden Erfolgs nach 1945.«
Zur Beantwortung dieser Frage glaube ich etwas beigetragen zu haben, aber ich hatte verschwiegen, dass Orffs Rhythmen neben der Nestlé-Schokolade auch noch zur Werbung für Iveco-Lastwagen eingesetzt wurden ...
Eleonore Büning schrieb zu Orffs 100. Geburtstag in DIE ZEIT:
»Schließlich, Orff war nicht der Schlimmste. Es gab neben ihm noch viele Musiker mehr, die im Tausendjährigen Reich eine schöne Karriere erlebt, die sich weit tiefer als er mit der Macht eingelassen hatten - und denen die Welt längst vergab und alles vergaß. Orff trat erst spät (1940) in die Partei ein, er war nie ein Funktionärsrädchen im Getriebe und hat, soweit bekannt, niemanden geschädigt.«
Dieser Meinung kann ich mich auch zum 120. Geburtstag von Orff anschließen. Tiefgründige politische Diskussionen muss man nicht an Gräbern führen; da gibt es geeignetere Plattformen.