Nun gönn doch seicento auch mal eine Verschnaufpause...
Natürlich gerne.
zweiterbass
Nun gönn doch seicento auch mal eine Verschnaufpause...
Natürlich gerne.
zweiterbass
aber die Verse gehören mit zur Suppe.
Dichten sich im Grund nur lohnet,
wenn es irgendwer vertonet.
Für den Fall, dass man’s bebildert,
wird's als lohnend auch geschildert.
Gut hat sich’s - Gott sei’s gepriesen -
dessen eingedenk erwiesen,
dass die Liebste - ja die meine -
mich versorgt tagaus tageine.
(Wenn ihr denkt, jetzt kommen Schweine,
sag ich euch: “Es kommen keine!”
Denn ich esse nur noch Soja
aus veganer Paranoia.
. . . . . . . . . . )
Zu Beitrag 2173
Zitat von seicentoLieber, JLang,
vielen, vielen Dank. Das folgende Bild wäre vielleicht auch was für eurer kniffliges Coverbildratespiel gewesen. Hättest du die Malerin gekannt?
Nein, nein, ich habe wirklich zu danken für die nette Zeit, die ich hier im thread verbringen kann.
Das Bild wäre ganz wunderbar für das Coverbildrätsel gewesen, vor allem, weil es ja aus Alfreds Lieblingszeit stammt
Hab vielen Dank für den Hinweis auf das Bild. Die Malerin war mir ehrlich gestanden nicht bekannt, ich hätte das Bild allerdings aus dem Bauch in die richtige Zeit eingeordnet. Aber für meine nächsten Rätsel werde ich sicher das ein oder andere mal hier in diesem thread "wildern". Es wird nämlich langsam schwierig.
Sei herzlich gegrüßt
JLang
Singet froh, dieses Lied ist schön,
singt den Kanon zum Wiedersehn,
singet Frau Musica.
Ganz ohne Streich wär’s Streichquartett
doch meistens fad und halb so nett.
Wie hätt' es denn auch - streng genommen -
den schönen Namen sonst bekommen ?
Lieber seicento,
dies ist eines Deiner Meisterstücke. Wie wunderbar Blickrichtung der stehenden Herren und der Gesichtsausdruck des Übeläters passen...
Ganz ohne Streich wär’s Streichquartett
doch meistens fad und halb so nett.
Wie hätt' es denn auch - streng genommen -
den schönen Namen sonst bekommen ?
Unfassbar, Seicento !!!!!
Bisweilen ist Musik gefährlich.
Wird sie mal gänzlich unentbehrlich,
droht uns der Wahnsinn. Schwere Fälle
behandelt heut' man auf die Schnelle,
indem - wenn’s geht - zum Dirigenten
man einfach umschult den Patienten.
Da man schon stets das Exaltierte
bei dessen Arbeit akzeptierte,
kann er die Wollust somit stillen
und braucht zum Ausgleich keine Pillen.
Kaprizen und Rhapsoden
Es sprach der Häuptling der Rhapsoden:
„Lasst von Kaprizen bloß die Pfoten!!“
Doch der Schamane meint: „Vermeintlich
ist diese Weisung fremdenfeindlich.“
Die Sache wurde drum vertagt.
Doch ein paar Wochen später jagt
der Stamm der Suiten samt Komplizen
aus ihrem Jagdgrund die Kaprizen.
Die haben folglich auf der Flucht
verzweifelt nach Asyl gesucht.
Als sie zu den Rhapsoden kamen,
da fragte man nach ihrem Namen.
„Ein Augenblick noch – lasst mich raten.
Seid ihr vom Stamm der Serenaden?“
sprach der Schamane der Rhapsoden.
Dies zu bejahen, schien geboten.
Von da an wohnten beide Stämme
in einem Dorf – trotz all der Enge.
Dies zeigt: 'ne Frage - klug gestellt -
schafft manch Problemchen aus der Welt.
noch mehr HIP geht nicht
Was ich da sehe ist ein ganz normales Cello,
nur durch das "Draufgepappte" HIP scheint es so.
Was ist wohl belle pochette frage ich?
"Schöne Tasche" ist es auf französich,
"schöne Kupplung" ist's auf italiensich.
Seiconto mache klug doch mich!
Wenn die Instrumentalisten, die guten,
müssen notgedrungen diese Fratze sehn,
wird das Musizieren ihnen wohl vergehn.
Also rate ich den Guten, bliebt bei euren Noten.
Erkennt entzückt der Dirigent,
daß er zum Sänger ward geboren,
und, er vertraut da seinen Ohren,
sich selbst zum Bariton ernennt,
dann wird sogar die Symphonie,
die meistens ohne Sangesstelle,
rekomponiert ganz auf die Schnelle -
und der Diribaton brilliert.
Mit Ropoulos zum Sängerfest,
so heißt heut´ die Devise.
Denn ohne den Gesangskoloß
vertiefte sich die Krise
zwischen Musik und Publikum,
weil diese jene oft gehört,
jene sie länger nicht betört,
und so das Auditorium
dem Dirigenten nimmt´s nicht krumm,
wenn der nun neue Töne
hinzufügt, und zwar schöne!!
@ zweiterbass: pochette werden CD-Hülle oder Cover in einem französischen Klassik-Forum genannt, das ich am Wochenende entdeckt habe. Unglaublich, aber dort gibt es wie bei uns Threads, die diese Nebensächlichkeiten zum Thema haben. Sie heißen "Autour des pochettes (sujet essentiel s'il en est)" und "Les pochettes les plus tartes ou rigolotes". (Man muss ja auf dem Laufenden bleiben, was die Konkurrenz so macht. )
@ Michael: Ich habe einen singenden Dirigenten mal erlebt, als ich in der Kölner Philharmonie hinter dem Ensemble saß. Es war Giovanni Antonini mit seinem Il Giardino Armonico. Es war absolut grauenhaft. Zum Glück hat er auch manchmal Flöte gespielt. Ich mag zwar diese Dinger nicht so besonders, aber in diesem Fall war es wie eine Erlösung. Es ist wirklich gut, dass man als Publikum die Herren meistens von hinten sieht und somit auch nicht hört.
Mitropoulos hier so zum Thema zu machen, ist vielleicht ein bisschen pietätlos, da er im Alter von 64 Jahren in Mailand an Herzversagen gestorben ist - und zwar bei den Proben zu Mahlers Dritter.
Herzlichen Dank - es ist für mich nie zu spät, klüger zu werden.
Mit dem Bildchen hinterher
tun sich viele Künstler schwer.
Doch im Grund ist eins nur wichtig:
Sitzt die Fliege denn auch richtig ?!
Hängt sie schief, dann gibt es Leute
denen macht es einfach Freude,
ihren Sitz zu korrigieren,
selbst wenn sie uns strangulieren.
Ob's nicht wäre an der Zeit
das Verkleiden lassen - Heut!
(Titel der CD:
Choeurs de légende
Choeurs de l'Opéra de Vienne)
Ist dein Cello dir entlaufen,
musst du dir ein neues kaufen
Dass ein Cello sich verläuft,
gibt´s nur, wenn Besitzer säuft.
Eher doch war´s ein Ladrone,
angetan vom edlen Tone
und vom hart erstrichnen Laut,
der das Instrument geklaut.
Aus Amore heiß zum Cello
schrumpft sich so zum ladroncello.
Lieber Hami,
ich lese dieses Thema immer wieder gerne, obwohl ich selbst nicht viel Dichterisches dazu beitragen kann, und erzwungene und gestelzte Dichtungen, wie sie hier auch ab und zu vorkommen, liegen mir nicht. Ich kann nur sagen, dass ich bewundere, wie speziell Seicento und du immer so schnell etwas Geistreiches zustande bringt und euch die Verse - Seicento dazu noch die Ideen zu den Animationen - nur so aus der Feder fließen. Herrlich, wie du hier aus dem Ladrone ein (oder einen, wie man's nimmt) Ladroncello gemacht hast.
Liebe Grüße
Gerhard
Lieber Hami und Gerhard, schön von euch zu lesen. Hamis Gedichte hatte ich hier schon vermisst...
Nun müsste ich, um euch geistig folgen zu können, auch wissen, was ein Ladrone ist... Muss doch irgrndwie ein zumindest ruppiger Geselle sein...?
Hier folgt eine meiner angedachten Herausforderungen mit der Frage, was hier um die gefeierte Barockviolinistin herumschwirrt? Hat sie ihre Konzentration verloren oder vielleicht wird sie von einem Insekt geärgert?
Bachiania
Liebe Bachiania,
"ladro" ist das italienische Wort für "Dieb". Ladrone ist eine Vergrößerungsform. Der Ladrone ist als schon ein großer Dieb, deshalb ist dies der Ausdruck für "Räuber, Straßenräuber". Bei Ladroncello hat Hami sicherlich auch den Limoncello in Sinn gehabt, der aus Limone und Cello zusammengesetzt ist. Vielleicht ist das ja ein vom Limoncello betrunkener Räuber gewesen, der das Cello gestohlen hat.
Liebe Grüße
Gerhard
"ladro" ist das italienische Wort für "Dieb". Ladrone ist eine Vergrößerungsform. Der Ladrone ist als schon ein großer Dieb, deshalb ist dies der Ausdruck für "Räuber, Straßenräuber". Bei Ladroncello hat Hami sicherlich auch den Limoncello in Sinn gehabt, der aus Limone und Cello zusammengesetzt ist. Vielleicht ist das ja ein vom Limoncello betrunkener Räuber gewesen, der das Cello gestohlen hat.
Lieber Gerhard,
Likör war es nun nicht, aber Mozart, vom dem Bachiania sicher schon gehört haben muss, wenn sie in Salzburg je die Schaufenster betrachtet hat.
Dieser Mozart hat neben guter Musik auch Opern geschrieben:
È amore un ladroncello,
Un serpentello è amor;
Mit dem Bildchen hinterherAlles anzeigen
tun sich viele Künstler schwer.
Doch im Grund ist eins nur wichtig:
Sitzt die Fliege denn auch richtig ?!
Hängt sie schief, dann gibt es Leute
denen macht es einfach Freude,
ihren Sitz zu korrigieren,
selbst wenn sie uns strangulieren.
Besser wär´s man stranguliere,
eh die Saiten er berühre,
jenen Künstler, der zu dumm
für die Fliege, sum sum sum.
Denn der käm´ auch nicht zum Zuge
beim Verfolgen einer Fuge,
wenn ihm was am Halse zwickte
und er schließlich dran erstickte.
ZitatZitat von Hami: Dieser Mozart hat neben guter Musik auch Opern geschrieben: È amore un ladroncello, Un serpentello è amor;
Lieber Hami,
das erste, von mir eingefettete, ist mir völlig neu. Tatsächlich?
Und bei dem zweiten stehe ich ein wenig "auf dem Schlauch". Hilfst du mir auf die Sprünge? Aus welcher Oper ist das nochmal? Oder verrätst du mir das nicht? Auch geht mir in diesem Mozartversen (Da Ponte?) die Bedeutung von "ladroncello" nicht ganz auf. Serpentello ist mir klar, ein "Schwärmer". Und in Bezug auf "ladroncello" tippe ich nun auf "Cellodieb" (wie es aus deinen Versen zu entnehmen ist), oder soll das etwa - verbunden mit "amore" - ein "Herzensdieb" sein?
Liebe Grüße
Gerhard