Opernaufführungen als Übertragungen per Rundfunk und Fernsehen

  • Zitat

    Zitat von Gregor: Und wieder einmal ORF III. Man muss wirklich dankbar sein, dass der österreichische Fernsehkanal immer wieder auch Opernaufführungen ausstrahlt, die noch nie zuvor im deutschsprachigen Fernsehen zu sehen waren.


    Glückliches Österreich, das einen solchen Sender hat. Leider ist der in Deutschland nicht zu empfangen. Und einen vergleichbaren deutschen Sender gibt es nicht. 3sat und arte haben nur noch selten eine Oper, die sie nach einiger Zeit wiederholen. Und das sind meist die neuartigen, verunstalteten Inszenierungen, die die meisten Opernfreunde nicht sehen wollen. Ebenso gibt es einen Kanal ZDF-Kultur, der sich nach langer Abstinenz entschlossen hat, monatlich einmal eine Oper zu senden (erster Donnerstag), aber auch hier sind es meist nur noch die abgestandenen Regietheaterinszenierungen.



    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • ARD bedeutet in Deutschland FERNSEHEN


    Das ist nicht richtig,
    sondern:


    Die ARD („Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland“) ist ein 1950 gegründeter Verbund öffentlich-rechtlicher Rundfunkanstalten in Deutschland.
    Derzeit besteht die ARD aus neun Landesrundfunkanstalten, die die Gemeinschaftsfernsehprogramme Das Erste, EinsPlus, Einsfestival und tagesschau24 sowie jeweils eigene regionale Fernseh- und Hörfunkprogramme betreiben.

    (Zitat Wikipedia)

    mfG
    Michael

  • Zitat

    Das ist nicht richtig, sondern:

    Lieber Schneewittchen,


    was du sagst, ist natürlich richtig. Die ARD umfasst auch die öffentlichen Hörfunksender.



    Lieber Caruso,


    ich habe mich auch erst irritieren lassen und in die Fernsehzeitschrift geschaut, ob ich etwas übersehen habe. Vielleicht wäre es klarer, wenn man in solchen Fällen ARD-Hörfunksender sagen würde. Leider wird auch die "Donna del Lago" aus der MET nur auf Hörfunksendern übertragen und ich bin an dem Tag, an dem diese Übertragung im Kino zu sehen ist, leider verhindert. Denn seit kurzem gibt es nun auch bei uns ein Kino, das die MET-Inszenierungen zeigt.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Ich habe mich auch erst irritieren lassen und in die Fernsehzeitschrift geschaut, ob ich etwas übersehen habe. Vielleicht wäre es klarer, wenn man in solchen Fällen ARD-Hörfunksender sagen würde.


    Lieber Gerhard, lieber Caruso. Für Hinweise auf Opernübertragungen im Radio gab es bisher den thread Oper - heute im Radio, der in letzter Zeit leider nicht mehr wirklich genutzt wird.


    Gregor

  • Lieber Gregor!


    Also gut:
    in Zukunft werde ich schreiben, dass dies oder das in verschiedenen ARD-Hörfunk-Sendern übertragen wird.
    Da ich mir eigentlich nie Opernübertragungen im Fernsehen anschaue, sondern immer nur die Radio-Übertragung höre, hatte ich gedacht, dass meine Formulierung eindeutig wäre! Dank Schneewittchen wissen wir nun auch, wie die korrekten Bezeichnungen heissen und die dahinter stehenden rechtlichen Konstruktionen aussehen.



    Meistens hat ja jeder seine Informationen selber über die Zeitung, sodass solche Hinweise hauptsächlich Sinn machen, wenn die Übertragung in entlegeneren Sendern läuft. Ich hatte den Hinweis aber diesmal deswegen gegeben, weil es Umbesetzungen gab, die vielleicht dem einen oder der anderen entgangen sein könnten.


    Selbst war ich übrigens gestern abend nicht zu Hause, sodass ich die Übertragung aufgezeichnet habe und erst anhören werden, wenn ich mal etwa Zeit habe.
    Neugierig bin ich auf Yonghoon Lee, den ich in Hamburg als Arrigo in der 'Battaglia di Legnano' sehr eindrucksvoll fand und der in New York einen spektakulären Erfolg als Don Carlos hatte!


    Beste Grüße


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Auch ohne Herrn Kaufman war es eine sehr schöne Carmen mit einem sehr guten Ersatz als Don Jose. Ebenfalls hervorragend Frau Perez als Michaela. Kann jemand von der Hamlet Übertragung einen link hier reinkopieren?

  • Also gut:
    in Zukunft werde ich schreiben, dass dies oder das in verschiedenen ARD-Hörfunk-Sendern übertragen wird.


    Caruso, dieser Hinweis stammt, glaube ich, von Gerhard, und nicht von mir. Als Nicht-Deutscher kann ich das sowieso nicht beurteilen, wie da die richtige Bezeichnung ist. :whistling:
    Ich wollte lediglich auf den Radio-thread hinweisen, bei dem solche Missverständnisse gar nicht erst vorkommen (sollten).


    Gregor

  • Am Samstag, dem 21.März wiederholt 3sat von 20.15 bis 0.15 Uhr die Aufzeichnung der Oper "Parsifal" von den Osterfestspielen Salzburg 2013. Dies wäre eine Gelegenheit für eine Diskussion. Reizvoll wäre es sicherlich für unsere Theoretiker, die bisher ohne Kenntnis solcher Inszenierungen (ja der Oper überhaupt) ihre Kritiken abgaben, und meinten, man könne von Einzelszenen nicht auf die Absurdität solcher Inszenierungen schließen, sich eine solche Inszenierung einmal vollständig anzusehen und danach ihr Urteil abzugeben.
    Ich selbst werde mich diesmal allerdings nicht an der Diskussion beteiligen, da ich für ein paar Wochen Fernseh- und Computerabstinenz pflegen werde. Ich habe die Inszenierung bei der ersten Übertragung bereits gesehen und damals mein Urteil abgegeben. Kurz: Für mich eine Inszenierung zum Hinhören und Wegschauen (Ich habe nach einiger Zeit den Bildschirm abgeschaltet und nur noch gelegentlich dazugeschaltet, weil die visuelle Darbietung nicht über die Dauer von vier Stunden auszuhalten war)
    Die Stellungnahmen unserer Theoretiker - wenn sie überhaupt bereit sind, sich das 4 Stunden lang anzusehen - werden sicherlich dann auch für mich interessant sein.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Salzburger Osterfestspiele 2015
    Cavalleria Rusticana (Mascagni)/I Pagliacci (Leoncavallo)


    Cavalleria Rusticana
    Live zeitversetzt aus Salzburg
    Montag, 06. April 2015 22 Uhr ORF 2
    Montag, 06. April 2015 23.15 Uhr ZDF


    Cavalleria Rusticana/I Pagliacci
    Samstag, 11. April 2015 20.15 Uhr 3 SAT



    Besetzung:
    Jonas Kaufmann (Turiddu), Liudmyla Monastyrska (Santuzza), Ambrogio Maestri (Alfio), Annalisa Stroppa (Lola), Stefania Toczyska (Lucia);
    Jonas Kaufmann (Canio), Maria Agresta (Nedda), Dimitri Platanias (Tonio), Alessio Arduini (Silvio), Tansel Akzeybek (Beppe);
    Dirigent: Christian Thielemann;
    Inszenierung: Philipp Stölzl; Kostüme: Ursula Kudrna



    Gregor

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Nach dem großartigen Bajazzo eine ebenso mitreißende Cavalleria Rusticana, dabei hatte ich schon das Schlimmste befürchtet, als Turiddu sein Liebeslied in der Kopfstimme begann. Etwas ärgerlich.


    Doch danach war alles nur noch große Oper.
    Nirgendwo eine schwache Rollenbesetzung, ein Thielemann, der mit seinen Dresdnern üppigen Wohllaut verströmt - etwas schwerblütig zwar, aber durchaus dem sizilianischen Temperament entprechend - und ein Regisseur (Philipp Stölzl), der seine Figuren realistisch und glaubhaft erscheinen lässt.
    Ob ein Mafiaboss in der Öffentlichkeit allerdings mit einer Pistole herumfuchteln würde, ist eine andere Frage. Doch das ist nur eine Kleinigkeit.


    War das schon Regietheater, dann bitte nur noch Regietheater!

  • Etwas ärgerlich.

    Sehr ärgerlich. Habe mir sofort den Querschnitt mit Wunderlich angehört, was für ein Turiddu!!!
    Dann die Karajan Aufnahme mit Bergonzi aus Mailand - Welten trennen ihn von Kaufmann.


    Der kann nur das schwere Fach, von mir aus Siegfried, Siegmund oder Otello!


    LG, Bernward


    "Nicht weinen, dass es vorüber ist
    sondern lächeln, dass es gewesen ist"


    Waldemar Kmentt (1929-2015)


  • Sehr ärgerlich. Habe mir sofort den Querschnitt mit Wunderlich angehört, was für ein Turiddu!!!


    Gut, sehr ärgerlich. Ich habe mir allerdings notgedrungen abgewöhnt, mich an der Vergangenheit zu orientieren, damit die Kontraste erträglich bleiben.
    Gemessen an der Gegenwart hatte ich an den beiden Vorstellungen allerdings wenig auszusetzen.


    Ein Wunderlich, Bergonzi, Christof, Siepi, Björling oder eine Schwarzkopf, Rothenberger, Callas, Nilsson oder Grümmer sind leider nicht in Sicht.

  • Ich habe mir allerdings notgedrungen abgewöhnt, mich an der Vergangenheit zu orientieren, damit die Kontraste erträglich bleiben.


    Eine gute Einsicht, lieber hami, die ich auch zu pflegen versuche. Ich kann ja Bernward verstehen, aber warum sollte man sich eine Oper anschauen oder anhören, um schließend festzustellen, dass die vor 65 Jahren (Wunderlich) oder vor 50 Jahren (Bergonzi) entstandenen Aufnahmen viel besser seien? Ich käme nicht (mehr) auf die Idee. Auch vor 65 Jahren gab es Menschen, die der Oper zugetan waren, die mit Wunderlich rein gar nichts anfangen konnten und statt dessen Caruso, Slezak, Wittrisch, Martinelli oder Gigli priesen. Früher gab es den Kaiser. Mir scheint es, dass sich jede Generation gelegentlich nur deshalb gern auf die Vergangenheit beruft, um der Gegenwart zu entfliehen. Man wird die Gegenwart aber nicht los.


    Ich fand Gefallen an der "Cavalleria" aus Salzburg - und nur die konnte ich empfangen. Sowohl Kaufmann (Turiddu) als auch die Monastyrska (Santuzza) sehr gut besetzt. Baritonale Klänge hin oder her. Der Man kann singen. Mit beiden wurde das Drama auch optisch sehr plausibel. Die Inszenierung gefiel mir in ihrer dramaturgischen Konsequenz, nicht immer in der Ausführung. Die monitorhafte Bühnenbilder mögen ja zeitgemäß sein, im Festspielhaus muss das sehr anstrengend gewesen sein. Die Breitwandbühne hätte sich auch für die Gleichzeitigkeit des Handlungsverlaufs gut geeignet. Auch die Verlegung der Handlung schien mir nicht genug begründet. Eine Mama Lucia geht auch dann Ostern in die Kirche, wenn sie heimlich mit der Mafia Geschäfte macht. Gerade dann! Details wie der Junge des Paares waren nicht stimmig für den Fall, dass Turiddu der Vater gewesen sein soll. Es gab aber viele starke Bilder in diesen kargen Tönen. Im Orchester hörte ich kein Feuer, keine peitschende Leidenschaft. Thielemann rührte einen italienischen Brahms an. Manchmal kommt es mir so vor, als habe er seinen Zenit überschritten.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • ch finde, du solltest das (nach gestern 23.57 Uhr) unbedingt noch ein drittes Mal in einer dritten Rubrik schreiben...


    Da muss jemand sehr viel Zeit haben, sich Sätze anderer mit Tag und Uhrzeit mitzuschreiben und darauf zu warten, dass sie genau so noch irgendwo und irgendwann einmal wiederholt werden. Gibt es dafür ein spezielles Programm? Erinnert mich ein bisschen an Rasterfahndung. :pfeif: Wenn es Dir denn Spaß macht..... Auf Wunsch eines Einzelnen also gern noch einmal: "Thielemann rührt einen italienischen Brahms an." So genial war die Bemerkung nun auch wieder nicht, als dass sie dauernd wiederholt werden müsste. Also nur noch dieses eine Mal. Und dann ist Schluss. :D

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Gibt es dafür ein spezielles Programm?

    Ja, das gibt es dafür. Es nennt sich: Gedächtnis! :D



    Auf Wunsch eines Einzelnen also gern noch einmal: "Thielemann rührt einen italienischen Brahms an."

    DANKE! DANKE! DANKE! :thumbsup:



    So genial war die Bemerkung nun auch wieder nicht, als dass sie dauernd wiederholt werden müsste.

    Nein? Ich dachte, sie war so genial, weil du sie wiederholt hast...



    Also nur noch dieses eine Mal. Und dann ist Schluss. :D

    SCHADE! ;(



    Manchmal kommt es mir so vor, als habe er seinen Zenit überschritten.

    :stumm:



    Selbstverständlich habe ich hier gar nichts rausgeschrieben in der Erwartung oder Hoffnung, dass sich hier eine Formulierung wiederholen könnte, und schon gar keine Uhrzeiten von Beiträgen dazu, das ist doch eine völlig absurde Theorie. Ich erinnerte mich, als ich das jetzt ein zweites Mal innerhalb von 24 Stunden las, einfach daran, dass ich das gerade schon gelesen hatte - und dann klickte ich unter dem Avatar von "Rheingold1876" auf "Beiträge", wo einem dann eine Auflistung der letzten Beiträge des betreffenden Users angezeigt wird, die jeweilige Uhrzeit des Beitrags wird automatisch mitgeliefert und ich habe sie nur noch einmal dazugeschrieben, damit der Betreffende die Chance hat, das schon einmal Geschriebene selbst wiederzufinden, wenn er sich schon nicht mehr daran erinnern kann. Soviel zum Thema "Rasterfahndung"...

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Ich muss sagen das mr der Bajazzo wesentlich besser gefallen hat als die Cavalleria obwohl diese meine Lieblings Oper von den beiden ist, Kaufmann war als Canio sehr gut und als Turridu da kam er stimmlich doch schon an seine Grenzen . Die restliche Besetzung war leider enttäuschend vor allem die Sängerin der Santuzza. Beim Bajazzo sah es sängerisch schon etwas besser aus. Aber um solche sängerischen Leistungen zu hören zu bekommen muss man nicht unbedingt nach Salzburg fahren sondern kann auch zur Rheinoper kommen wenn dort die Cavalleria und der Bajazzo auf dem Spielplan stehen. Die Inszenierung ist sehr konventionell und die Besetzungen immer hervorragend.

  • Im Orchester hörte ich kein Feuer, keine peitschende Leidenschaft. Thielemann rührte einen italienischen Brahms an. Manchmal kommt es mir so vor, als habe er seinen Zenit überschritten.


    Das Letztere glaube ich eher nicht, lieber Rheingold. Thielemann ist halt nun einmal kein Solti oder Toscanini.
    Es ist ja schließlich nicht uninteressant, die Cavalleria in etwas schwerblütiger Fassung zu hören.
    Oder den Ring in jener französischen, die anfänglich so viel Staub aufwirbelte.

  • Cavalleria rusticana und I Pagliacci bei den Salzburger Festspielen 2015
    Zunächst zu den Stimmen: Abgesehen von Jonas Kaufmann, dessen Bajazzo mir besser gefiel als sein Turridu, fand ich unter den Stimmen nur wenig Herausragendes. Trotzdem gefielen mir die beiden Stücke musikalisch, da bin ich nicht verwöhnt und ziehe auch keine Vergleiche mit anderen Inszenierungen.
    Weniger gefielen mir die Inszenierungsexperimente. Ob man diese als konventionelle Inszenierungen betrachten kann, bezweifle ich. Die aus 6 Guckkästen, je zu dreien übereinandergestapelt, bestehende Bühne hätte ich bei der "Cavalleria" trotz des schwarz-weiß gestalteten Bühnenbildes und einiger Unebenheiten, auf die ich noch zurückkomme, hingenommen. Aber den Bajazzo in der gleichen Weise zu gestalten, fand ich dann einfallslos, wobei das Bühnenbild hier allerdings hier übertrieben bunt, in meinen Augen teilweise kitschig, erschien.
    Die Kostüme und die teilweise puppenhafte Aufmachung verschiedener Figuren in beiden Opern fand ich völlig unpassend. So wirkte z.B. die Lola in ihrem schulmädchenhaften Röckchen eher unerotisch. Ich fragte mich, was wohl Turridu daran so reizvoll finden könnte.
    Die Dachstube im rechten oberen Guckkasten mag ja passend sein, aber wenn Turridu aus dem Fenster, das rechts außen angebracht war, seine Lola ansingt, die im linken Guckkasten am Giebelfenster zu sehen ist, finde ich die Verknüpfung nicht.
    Der Mutter Turridus als "Brillenschlange", die nur am Tisch sitzt und Geld zählt, nahm man diese Figur überhaupt nicht ab, speziell nicht in der Teilnahmslosigkeit, die sie bei Turridus Abschied zeigt.
    Störend, teilweise entnervend war der ständige Bildwechsel: Kästchen auf - Kästchen zu. Dazu noch die Projektionen offener Kästchen auf die geschlossenen Vorhänge.
    Im Bajazzo störte mich bereits der Prolog, in dem Tonio nicht - wie er ausdrücklich verkündet - allein auftritt, sondern der Regisseur schon das Landvolk aufmarschieren lässt, wobei einige geschminkt werden, andere andere Faxen machen. Dadurch wurde die Bedeutung und die Einstimmung auf das Stück in meinen Augen total verwässert.
    Überhaupt waren in beiden Opern oft überflüssige, unmotivierte und nach meinem Befinden durch das Libretto nicht zu rechtfertigende Aktionen zu sehen, die den Ernst der Handlung nach meinem Empfinden störten, teilweise in Lächerliche zogen. Wurde hier wieder einmal dem modischen Trend von möglichst viel "Action" gehuldigt?
    Insgesamt eine Aufzeichnung, die die Speicherung nicht wert ist.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Am Samstag, dem 18.4.2015 wiederholt 3sat um 20.15 die Aufzeichnung der "Manon Lescaut" von den Osterfestspielen 2014 in Baden Baden. Es handelt sich um eine in die Nazizeit versetzte Inszenierung, die ich bereits voriges Jahr gesehen habe und mir nicht wieder ansehen werde. Einige Stellungnahmen dazu findet ihr unter dem Thema "Baden Baden-Osterfestpiele 2014: Manon Lescaut von Puccini". Ob wohl diesmal unserer Herren, die sich bisher nicht für die Oper interessiert haben, aber langatmige Theorien über das Regietheater verbreiten, bereit sind, auch einmal konkret eine Stellungnahme abzugeben? Ich warte immer noch darauf.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Am Sonntag, dem 3. Mai wiederholt 3sat vo 10:15 - 13:00 Uhr die Aufzeichnung von Rossinis "La Pietra del Paragone". Ich selbst habe die Erstsendung gesehen. Dieses Experiment ist für Freunde, die selbst filmen, recht interessant. Die Kulissen sind als kleine Modelle auf der Bühne aufgestellt und werden von Kameras erfasst. Die Personen agieren vor blauem Hintergrund. Mit Hilfe des Bluebox-Verfahrens, das die blaue Farbe ausfiltert, werden die Bilder der Kulissen und der Personen auf drei Bildschirmen zusammengefügt, die im oberen Teil der Bühne untergebracht sind.
    Ansonsten konnte ich der Inszenierung wenig abgewinnen. Während das Fernsehen auch die Bildschirme allein mit den kombinierten Bildern zeigen kann (es wechselt zwischen Blick auf die Bildschirme oder Teile davon und der Totalen, in der man dann die Aktionen und Aufbauten auf der Bühne und das zusammengesetzte Bild auf den Bildschirmen gleichzeitig sieht), sieht man im Zuschauerraum gleichzietig alles, was mich auf die Dauer der gesamten Oper doch stören würde. Denjenigen, die sich für Videofilmen interessieren (ich selbst habe auch schon mit dem Bluebox-Verfahren Einblendungen in laufende Bilder vorgenommen), wünsche ich viel Vergnügen mit dieser Aufzeichnung.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Am Sonntag, dem 10.05.15 wiederholt arte die Aufzeichnung der Oper "Julius Caesar" von Friedrich Händel von den Salzburger Pfingsestspielen 2012, in der es laut Regisseur im Jahre 44 v.Chr. schon Panzer, Maschinengewehre und Raketen gab, sowie Soldaten in Naziuniformen und Stahlhelmen, die schon während der Ouvertüre auf der Bühne herumspringen. Ich habe nur Teile daraus gesehen, weil die Inszenierung für mich unerträglich war. Wer daran glaubt, dass die alten Römer und Ägypter schon über diese Waffen verfügten und denkt, dass Händel seine Oper wohl so gemeint haben könnte, mag sich dieses Machwerk ansehen. Viel Vergnügen.



    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Heute Abend gibt es in Deutschlandradio Kultur


    Live aus der Philharmonie Berlin


    Richard Strauss
    Elektra
    Tragödie in einem Akt nach einem Libretto von Hugo von Hofmannsthal


    Elektra - Catherine Foster, Sopran
    Chrisotemis - Camilla Nylund, Sopran
    Klytämnestra - Waltraud Meier, Alt
    Orest - Günther Groissböck, Bass
    Aegisth - Stephen Gould, Tenor
    Junger Diener - Daniel Behle, Tenor
    Die Aufseherin - Carola Höhn, Sopran
    1. Magd - Judith Simonis, Alt
    2. Magd - Gala Ed Hadidi, Mezzosopran
    3. Magd - Eve-Maud Hubeaux, Mezzosopran
    4. Magd - Abbie Furmansky, Sopran
    5. Magd - Anja Fidelia Ulrich, Sopran
    Rundfunkchor Berlin
    Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
    Leitung: Marek Janowski


    Nachdem ich kürzlich Frau Foster in der Partie der Elektra live gehört habe und sie mich sehr begeistert hat, freue ich mich sehr darauf!


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Unter der Leitung von Marek Janowski dürfte die Inszenierung wohl nicht zu sehr aus dem Rahmen fallen


    Die Aufführung ist - wie gewohnt beim RSOBerlin unter Janowski - konzertant!

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Die Besetzung muss man sich leisten können! - Kommt jetzt nach dem Janowski-Wagner-Zyklus der Janowski-Strauss-Zyklus?

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Zitat

    Die Aufführung ist - wie gewohnt beim RSOBerlin unter Janowski - konzertant!


    Ist schon OK! Ich wußte das nicht, da ich mir aus Zeitgründen noch nie so eine Sendung angesehen habe.

    W.S.

  • Die Besetzung muss man sich leisten können! - Kommt jetzt nach dem Janowski-Wagner-Zyklus der Janowski-Strauss-Zyklus?


    Vermutlich eher nicht!
    Janowski hat ja seinen Abschied vom RSO angekündigt und da wird er sich wohl so ein Projekt nicht mehr vornehmen. Leider!!!!
    Aber wer weiss???


    Besten Gruß
    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose