Tschaikowsky Kammermusik

  • Moin,


    die Kammermusik von Tschaikowsky ist mir grösstenteils unbekannt.


    Das sollten wir ändern.

    Grüsse aus Rhosgobel


    Radagast

  • Das Werk ist 1871 komponiert und uraufgeführt worden.


    Die Satzbezeichnungen lauten:


    I. Moderato e simplice (D major).
    II. Andante cantabile (B flat major).
    III. Scherzo. Allegro non tanto e con fuoco (D minor).
    IV. Finale. Allegro giusto (D major).


    Der zweite Satz, das Andante cantabile, wurde von Tschaikowsky für Cello und Streichorchester 1888 arangiert.


    Es ist Sergei Rachinskii gewidmet.

    Grüsse aus Rhosgobel


    Radagast

  • Hallo!


    Ehrlichgesagt, die Punkte für Tschaikowskys Streichquartett op. 11 habe ich bei Radagasts Quiz nur gemacht, weil ich gemerkt habe, daß wir dieselbe CD besitzen, nämlich diese (kam vorher schon bei Bruckner, Dvorak und Verdi vor):


    Vorher hatte ich mir den Tschaikowsky nicht angehört - dabei ist es ein schönes spätromantisches Streichquartett!
    Das Cover verschweigt zwar zwei der fünf enthaltenen Werke; es ist aber eine wirklich empfehlenswerte Aufnahme!


    Aus dem Radio kenne ich noch Tschaikowskys Streichsextett d-moll op. 70, ein sehr interessantes Werk. Hat jemand eine CD-Empfehlung für mich?


    Viele Grüße,
    Pius.

  • Hallo,


    sicher bekannt, aber ich nenne sie dennoch noch einmal. Eine tolle Aufnahme des Klaviertrios op. 50 mit Heifetz, Rubinstein und Piatigorsky:



    Gruß, Cosima

  • Hallo,


    Pius hat es schon angeführt und damit wir hier bei der Kammermusik wieder etwas weiterkommen, erwähne ich das Streichsextett op.70 noch einmal.
    An sich habe ich dir, Pius, ja schon einen CD-Tipp gegeben, aber damit er auch noch einmal an korrekter Stelle erfolgt und somit auch von 'nicht Dvorákhörern' gefunden wird, hier noch einmal eine IMO sehr empfehlenswerte CD:



    Auf der CD ist neben dem Tschaikowsky Sextett auch das von Dvorák.
    Es spielen Sarah Chang und Bernhard Hartog die Violine, Wolfram Christ und Tanja Christ die Viola und Georg Faust und Olaf Maninger das Violoncello.


    Ich bin noch dabei, mich gezielt in das Sextett hinein zu hören, aber dennoch ist die CD sehr gut!
    Mein kennenlern-Prozess hat ja auch nichts mit der Qualität zu tun.


    Leider ist die CD im Moment sehr teuer. Ich hatte sie mir vor geraumer Zeit für fast die Hälfte geholt...



    Lieben Gruß, Maik

    Wie ein Rubin auf einem Goldring leuchtet, so ziert die Musik das Festmahl.


    Sirach 32, 7

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  • Hallo,


    eine schöne und richtig "russische" Einspielung finde ich folgende:



    Dort sind auf 2 CDs alle Streichquartette von den Borodins wie auch das Souvenir de Florence einschließlich Rostropovic und Talalyan eingespielt. Mit viel Bogen und Leidenschaft, wie es diese Stücke von Tschaikovsky auch erfordern.


    Gehören zwar für mich nicht zu den größten Werken, sind aber nett und, wie ich glaube, wegen der etwas süßen Melodiebögen sehr gefällig. Die Quartette haben schon Qualität. Das Sextett gafällt mir davon am besten, geht schon mehr in die Tiefe.


    Uwe

    Ich bin ein Konservativer, ich erhalte den Fortschritt. (Arnold Schönberg)

  • Hallo!


    Zitat

    Original von Maik


    Auf der CD ist neben dem Tschaikowsky Sextett auch das von Dvorák.
    Es spielen Sarah Chang und Bernhard Hartog die Violine, Wolfram Christ und Tanja Christ die Viola und Georg Faust und Olaf Maninger das Violoncello.


    Inzwischen habe ich die CD und das Sextett von Tschaikowsky ist mein neues Lieblings-Sextett (die Tonart d-moll hat mal wieder zugeschlagen)! :jubel:


    Viele Grüße,
    Pius.

  • Ich wollte nicht für eine einzelne CD so viel Geld ausgeben (sonst hätte ich mir oben genannte EMI-CD mit Mitgliedern der Berliner Philharmoniker gekauft) und habe jetzt für ungefähr denselben Geldbetrag eine Tschaikowsky-Box mit 10 CDs bestellt. Da steht nämlich, dass das Streichsextett ebenfalls drin ist, allerdings mit einem "Kammerorchester Conrad von der Goltz" - ich hoffe, dass es sich um Sextett-Besetzung handelt. Nebenbei sind auch noch andere geschätzte Werke drin (Streichquartett Nr. 1) nebst Werken, die ich noch gar nicht kenne oder schon lange nicht gehört habe. Mal sehen ...


    41AQ1925B6L.jpg

    Bitte bedenken Sie, dass lautes Husten - auch zwischen den Stücken - die Konzentration der Künstler wie auch den Genuss der Zuhörer beeinträchtigt und sich durch den Filter eines Taschentuchs o. ä. erheblich dämpfen lässt.

  • Ich höre gerade diese spätere Aufnahme (1993 - jedenfalls später als die historische, die weiter oben abgebildet ist) des Borodin-Quartetts und kann sie nur empfehlen. Ich habe die Borodins auch live gehört mit dem Quartett Nr. 1 (nebst Schostakowitsch Nr. 1 und 8 und Mjaskowski Nr. 13) und habe jetzt ein kleines Dejavu. Vorhin hörte ich das Sextett und bin auch restlos zufrieden.


    Bitte bedenken Sie, dass lautes Husten - auch zwischen den Stücken - die Konzentration der Künstler wie auch den Genuss der Zuhörer beeinträchtigt und sich durch den Filter eines Taschentuchs o. ä. erheblich dämpfen lässt.

  • Die 10-CD-Box war ein Fehlgriff. Und das Sextett ist als Orchesterfassung drin, hallig, verwaschen, belanglos.

    Bitte bedenken Sie, dass lautes Husten - auch zwischen den Stücken - die Konzentration der Künstler wie auch den Genuss der Zuhörer beeinträchtigt und sich durch den Filter eines Taschentuchs o. ä. erheblich dämpfen lässt.

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  • Grandios ist die viel ältere Einspeilung der Borodins, noch in Mono, die bei Chandos erschienen ist! die Telcec-aufnahme ist hingegen nur lau, so finde ich.

    Gruß ab


    ---
    Und ich meine, man kann häufig mehr aus den unerwarteten Fragen eines Kindes lernen als aus Gesprächen mit Männern, die drauflosreden nach Begriffen, die sie geborgt haben, und nach den Vorurteilen ihrer Erziehung.
    J. Locke

  • Zitat

    Original von a.b.
    Grandios ist die viel ältere Einspeilung der Borodins, noch in Mono, die bei Chandos erschienen ist! die Telcec-aufnahme ist hingegen nur lau, so finde ich.


    Dachte die wäre Stereo ADD? Oder sind meine Quellen und das Gedächtnis wieder mal inkorrekt? ?(



    :hello:
    Stefan

    Viva la libertà!


  • Das sind alte Aufnahmen: wunderbar, isbesondere das 2. Quartett: :jubel: :jubel:

    Gruß ab


    ---
    Und ich meine, man kann häufig mehr aus den unerwarteten Fragen eines Kindes lernen als aus Gesprächen mit Männern, die drauflosreden nach Begriffen, die sie geborgt haben, und nach den Vorurteilen ihrer Erziehung.
    J. Locke

  • Ich finde, dass das SQ op.11 ein guter Einstieg in die Kammermusik wäre. Eingängiger geht es doch wohl kaum. Oder ist das dann zu eingängig?


    Sehr schön sind die schon an anderer Stelle empfohlenen Aufnahmen des Klenke-Quartett



    Ausserdem habe ich vor einiger Zeit im Radio eine Aufnahme des SQ Nr. 1 für Orchester gehört. Weiss jemand, wie man an solch eine Aufnahme herankommt?

    "Lassen Sie sich ruhig fallen, bei Bruckner fallen Sie immer nach oben"
    Günter Wand

  • Ich bin nicht gerade ein Tschaikowski - Liebhaber: seinen Sinfonien kann ich nichts abgewinnen, auch nicht seinen Konzerten. Aber die drei Streichquartette sind sehr gute Musik. Ich erinnere mich an eine Aufnahme mit dem kanadischen St.-Lawrence-Quartet, die ich sehr empfehlen kann.

    Aller Anfang ist schwer - außer beim Steinesammeln (Volksmund)

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  • Lieber yagura


    Vom 2. Satz, dem Andante cantabile des Streichquartettes op. 11 existiert eine Orchesterfassung. Das Gürzenich-Orchester Köln unter Dmitri Kitaenko bringen es auf dieser CD zu Gehör.



    Eine Orchesterfassung des ganzen Streichquartetts op. 11 haben Musici De Montreal mit dem Dirigent Yuli Turovsky eingespielt.

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Komplett habe ich die "mittlere" Aufnahme des Borodin Quartetts (1979/80, mit Primarius Kopelman, aber "Souvenirs" noch in der alten Besetzung und Rostropowitsch am 2. Cello (1965))
    Meine Doppel-CD (BMG Melodiya) ist diese:


    61cmjdkAjRL._SX300_.jpg



    Die Melodiya-Neuauflage dürfte dieselben Aufnahmen wie die gezeigte von Chandos enthalten ("Original members", d.h. Primarius Dubinsky, Souvenirs ist auch die alte Aufnahme wie oben)


    71yLVfV4wAL._SL300_.jpg

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • A propos Borodin: wenn Yagura so begeistert vom Amerikanischen Quartett und Tschaikowskis erstem SQ ist, dann würde ich unbedingt Borodins zweites SQ empfehlen. Dieses ist das dritte im Bunde der slawischen Superhitquartette.

  • Tschaikowskys Klaviertrio a-moll, op. 50 gehört für mich zu den schönsten Werken in diesem Genre überhaupt. Ich kann die Einspielung mit dem Beaux Arts Trio sehr empfehlen:


    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Ich habe vom ersten SQ Tschaikowskis zwei Aufnahmen: eine vom Borodinquartett (plus beide anderen Quartette und Streichsextett) und die von den Emersons (gekoppelt mit dem Amerikanischen und Borodins Zweitem). Obwohl ich eigentlich kein besonderer Fan der Emersons bin, haben sie hier eine tolle Platte hingelegt.




    Tschaikowskis Kammermusik finde ich erstaunlich stark - erstaunlich deshalb, weil er kleine Besetzungen, vor allem mit Klavier, nach eigener Aussage eigentlich nicht schätzte.

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  • Ich finde, dass das SQ op.11 ein guter Einstieg in die Kammermusik wäre. Eingängiger geht es doch wohl kaum. Oder ist das dann zu eingängig?


    Für Viele ist es bestimmt ein guter Einstieg, allzu eingängig (im negativen Sinn) finde ich das erste Quartett allerdings nicht; immerhin ist der Rhythmus des erstes Satzes durch die Konzentration auf das Fünfermetrum und diversen Wechseln so gewöhnlich auch wieder nicht, und auch sonst ist die Handschrift Tschaikowskis alles andere als platt. Ich finde dieses erste Quartett eigentlich ganz schön. Nach dem ordentlichen Einleitungssatz gefällt mir das etwas süßliche Hauptthema des Andante ziemlich gut, wenngleich die Füllstimmen auf der "2" beim zweiten Thema (mit dem Pizzikato im Cello) etwas nerven. Wieder einmal gibt es einen einzigen Satz, der mich (nicht gerade allzu großer Freund der dritten und vierten Sätze) wegen seiner Unruhe einfach nur nervt; in diesem Fall ist es der kurze dritte Satz. Den Schlusssatz höre ich überraschenderweise wieder ganz gerne, da er nicht so hektisch ist.


    Ich habe die Streichquartette und das Sextett in der selben Ausgabe wie Johannes, nämlich der von "Melodiya". Das Borodin Quartett mit Rostropowitsch ist fantastisch; die Musiker spielen gleichsam sehr akzentuiert und deutlich wie auch lebendig. Da wirken auch die Frühwerke des Komponisten ziemlich rund.


    Uwe

    Ich bin ein Konservativer, ich erhalte den Fortschritt. (Arnold Schönberg)

  • A propos Borodin: wenn Yagura so begeistert vom Amerikanischen Quartett und Tschaikowskis erstem SQ ist, dann würde ich unbedingt Borodins zweites SQ empfehlen. Dieses ist das dritte im Bunde der slawischen Superhitquartette.


    Danke. You've made my day

    "Lassen Sie sich ruhig fallen, bei Bruckner fallen Sie immer nach oben"
    Günter Wand


  • Lieber yagura


    Vom 2. Satz, dem Andante cantabile des Streichquartettes op. 11 existiert eine Orchesterfassung. Das Gürzenich-Orchester Köln unter Dmitri Kitaenko bringen es auf dieser CD zu Gehör.



    Eine Orchesterfassung des ganzen Streichquartetts op. 11 haben Musici De Montreal mit dem Dirigent Yuli Turovsky eingespielt.


    Lieber yagura


    Vom 2. Satz, dem Andante cantabile des Streichquartettes op. 11 existiert eine Orchesterfassung. Das Gürzenich-Orchester Köln unter Dmitri Kitaenko bringen es auf dieser CD zu Gehör.


    Vielen Dank,


    ich hatte auch bei JPC gesucht. Alerdings fehlte es dabei wohl etwas an Geschick.


    LG,
    Thomas

    "Lassen Sie sich ruhig fallen, bei Bruckner fallen Sie immer nach oben"
    Günter Wand

  • Borodins 1. Quartett nicht zu vergessen. Das ist zwar nicht so offensichtlich slawisch, aber ebenfalls ein sehr gutes Werk. Für Borodin ist (naheliegenderweise) wieder das Borodin-Quartett erste Wahl.


    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Hallo,


    Tschaikowski wird derzeit nach meiner Ansicht nicht genug beachtet - er scheint etwas außer Mode gekommen zu sein. Er verdient viel Beachtung meine ich, da er einen sehr emotionalen und schönen Stil hat. Sein Klaviertrio ist für mich das vielleicht schönste Klaviertrio überhaupt, neben Schubert op. 99 und 100, Dvoraks Dumky Trio und Brahms op. 8. Meine Lieblingsaufnahme ist die mit dem Trio op 8., die derzeit leider gestrichen ist (Tacet). Dieses Klaviertrio spielt sehr sinfonisch, mit weiter Dynamik und gewaltigen Steigerungsbögen.


    Die Streichquartette op. 11 und op. 30 hat das Bartók-Quartett aufgenommen. Dadurch ist dieses Quartett derzeit mein Lieblings-Quartett. Sein Vibrato ist ein überaus geschmackvolles Stilmittel, Artikulation und Phrasierung sind zurückhaltend und zugleich sehr emotional. Eine solche Intimität des Spiels habe ich bei keinem anderen Quartett gehört. Das erste Streichquartett von Tschaikowski hat von seiner Harmonik und Melodik das Zeug zum Welthit nach meiner Einschätzung. Hier kann man sich bei jpc selbst ein Urteil erlauben, ich empfehle die ersten beiden Titel:



    Meine "Musik-Ansprache"


    Ästhetik ist relativ - oder: Über Geschmack kann man nicht streiten


    Zum Umgang mit der Musik-Kritik


    Zur Kopfhörerstereophonie


    Liebe Grüße


    Andreas

    De gustibus non est disputandum (über Geschmäcker kann man nicht streiten)

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  • Streichsextett Souvenir de Florence


    Durch reinen Zufall bin ich heute auf Tschaikowskis Streichsextett d-Moll op. 70 Souvenir de Florence gestoßen.


    Auf folgender CD ist es als zweites Werk neben den Rokoko-Variationen enthalten, wegen denen ich es in erster Linie auflegte:



    Alternativ auch in dieser Aufmachung erhältlich:



    Es handelt sich um eine wohl ziemlich legendäre Einspielung durch das Borodin-Quartett mit Rostislaw Dubinski, Jaroslaw Alexandrow, Dmitri Schebalin und Walentin Berlinski, illuster ergänzt um den Cellisten Mstislaw Rostropowitsch und den Bratschisten Genrich Talaljan. Die Produktion fand 1965 für das sowjetische Staatslabel Melodija statt.

    Ich muss zugeben, dass mich dieses Werk sofort faszinierte. Besonders der dritte und der vierte Satz sind großartig. Es wurde 1890 während des mehrmonatigen Florenz-Aufenthalts des Komponisten entworfen und im Winter 1891/92 vollendet. Es ist heiter und vermittelt sehr schön die italienische Atmosphäre.

    Ich möchte noch auf die m. E. durchaus gelungene Bearbeitung für Streichorchester aufmerksam machen. Etwas Recherche förderte ein gutes Dutzend an Aufnahmen zu Tage. Besonders gelungen erscheint mir sowohl aus künstlerischer als auch klanglicher Hinsicht diese brandaktuelle Einspielung von The Russian Virtuosi of Europe unter Juri Schislin, die u. a. vom BBC Music Magazine ("This dazzling debut disc matches airy nimbleness with richness of sound.") hochgelobt wurde (Orchid Classics, 2015).


    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Arrangements der Streichquartette für Streichorchester

    Nicht nur das Andante cantabile des Streichquartetts Nr. 1, sonderen alle drei Streichquartette wurden für Streichorchester arrangiert, und zwar in den frühen 90er Jahren vom Dirigenten Mischa Rachlewski (Misha Rachlevsky) mit dem Kammerorchester des Kreml (Chamber Orchestra Kremlin), erschienen bei Claves.



    Puristen werden wahrscheinlich aufschreien, aber mir erschien das doch durchaus gelungen.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • In diesem Thread geht es um die Kammermusik Peter Tschaikowskys. Die drei Streichquartette, das Klavier-Trio und das Streichsextett wurden hier schon erwähnt.


    Von Peter Tschaikowsky gibt es aber auch einige wenige Werke für Violine und Klavier.

    Auf dieser CD sind sie vereinigt. Um die Scheibe zu füllen, sind als die drei letzten Tracks Bearbeitungen hinzugefügt.


    Serenade Melancolique op. 26

    Valse-Scherzo op. 34

    Souvenir d'un lieu cher op. 42

    Humoresque op. 10 Nr. 2 / Bearbeitung

    Andante funebre e doloroso ma con moto op. 30 / Bearbeitung

    Oh! Chante Encore op. 16 Nr. 4 / Bearbeitung


    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Durch den Wegfall des a..... Werbepartners sind hässliche schwarze Flecken in den Threads des Forums entstanden. Nicht immer ist nachvollziehbar, über welche Aufnahme geschrieben wird.


    Ich setze einen YouTube Beitrag mit Partitur des 1. Streichquartettes D-dur op. 11 Tschaikowskys, das 1871 entstand. Die Uraufführung wurde von Tschaikowskys Kollegen am Konservatorium gespielt. Der 2. Satz, das andante cantabile, hat ein Eigenleben entwickelt. Bekannt ist eine Aussage Tschaikowskys, dass der Schriftsteller Leo Tolstoi, der neben ihm sass, zu Tränen gerührt war, als er das Andante cantabile hörte. Die Melodie ist ein ukrainisches Volkslied, das Tschaikowsky im Sommer 1869 auf dem Landgut seiner Schwester Alexandra und Ehemann Lev Davydov in Kamenka von einem Anstreicher gesungen hörte.


    Die gehörlose und blinde Helen Keller beschreibt wie sie von dieser Musik ergriffen war:


    Als das Zöllner Quartett auf ihren Wunsch den zweiten Satz für Helen Keller aufführte , die ihre Fingerspitzen auf eine resonante Tischplatte legte, um die Schwingungen zu spüren, reagierte auch sie stark. Sie spürte schnell die musikalischen Schwingungen, schwankte, weinte und lächelte abwechselnd. Danach reagierte Helen Keller nach ihrer eigenen Aussage wie folgt:


    Wenn du (das Quartett ist gemeint, Anmerkung moderato) mir vorspielst, sehe und höre und fühle ich viele Dinge, die ich nicht leicht in Worte fassen kann. Ich spüre den Schwung und den mächtigen Puls des Lebens. Oh, du bist Meister einer wundersamen Kunst, subtil und sehr fein empfunden. Wenn du mir vorspielst, wird ein Wunder vollbracht, der Anblick wird blind und die tauben Ohren hören süsse, seltsame Geräusche.


    Jede Note ist ein Bild, ein Duft, das Glitzern eines Flügels, ein hübsches Mädchen mit Perlen im Haar, eine Gruppe von Kindern, die tanzen und Blumengirlanden schwingen - eine helle Mischung aus Farben und funkelnden Füssen. Es gibt Notizen, die lachen und küssen und seufzen und zusammenschmelzen. Und stellt fest, dass Weinen und Wut wie zerbrochener Kristall auseinander fliegen.


    Aber meistens singen die Geigen von schönen Dingen - Wäldern und Bächen und sonnenverwöhnten Hügeln, dem leisen Geräusch winziger Kreaturen, die im Gras und unter den Blütenblättern der Blumen herumflitzen, dem geräuschlosen Rühren der Schatten in meinem Garten und den sanften Atemzügen von schüchternen Dingen, die für einen Moment auf meiner Hand leuchten oder meine Haare mit ihren Flügeln berühren. Oh ja! und tausend, tausend andere Dinge, die ich nicht beschreiben kann, drängen sich durch meine Seele, wenn das Zoellner Quartett vor mir spielt.


    aus: Musician, Volume 22, April 1917, Seite 303


    Wertvolle Ausführungen zum Streichquartett D-Dur findet man auf dieser Seite:


    https://www.kammermusikfuehrer.de/werke/4171


    Die Seite von Tschaikowsky Research liefert weitere Erkenntnisse:


    http://en.tchaikovsky-research…ages/String_Quartet_No._1



    Es spielt das Drolc Quartett.


    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




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