Das knifflige Coverbildratespiel - Unterhaltung für Kunstkenner

  • Meiner Tradition treu bleibend was frisch geebaytes:




    Wer hat es gemalt?

    Einer acht´s - der andere betracht´s - der dritte verlacht´s - was macht´s ?
    (Spruch über der Eingangstür des Rathauses zu Wernigerode)


  • Diesen Stich hat Karl Schütz (1746-1800) im Jahr 1790 herausgebracht: Es zeigt den Neumarkt in Wien.


    Die Stadt Wien unterhält eine hervorragende Seite, das zu architektonischen Sehenswürdigkeiten alle geschichtlichen Informationen liefert. Alfred Schmidt wird hoffentlich nichts dagegen haben, wenn ich diesen Link seiner Heimatstadt hier setze.


    https://www.wien.gv.at/wiki/index.php/Neuer_Markt


    Aus diesem Platz fanden Schlittenfahrten statt, wie in dieser Website erwähnt wird. Viele Bauten gingen durch die Bombardierung der Stadt im Zweiten Weltkrieg unwiederbringlich verloren.



    Für Wienbesucher ein Muss ist diese Webseite: stadtflaneur.at . Dort findet man auf der Schaltfläche oben links vier Rundgänge. Es ist der Rundgang "Innenstadt 3", wo man in der Leiste unten, > Seite 4 > "Neuer Markt" alles Wissenswerte erfahren kann.


    lg moderato
    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Lieber moderato,


    jetzt mußte ich doch tatsächlich erst mal genauer recherchieren, ob Du recht hast ;-)
    Naxos scheint hier doch wirklich ein Fehler unterlaufen zu sein, wird doch auf der CD als Künstler Johann Adam Delsenbach und eine Entstehungszeit um 1750 angegeben. Auf akgimages konnte ich aber feststellen, daß Deine Lösung richtig ist, und so erwarten wir Dein neues Rätsel.

    Einer acht´s - der andere betracht´s - der dritte verlacht´s - was macht´s ?
    (Spruch über der Eingangstür des Rathauses zu Wernigerode)

  • Lieber Reinhard


    Das Bild mit der Schlittenfahrt auf dem Neumarkt stammt von Johann Adam Delsenbach.


    Wie habe ich zum Bild von Karl Schütz gefunden? Ich hatte einen gedruckten Reiseführer zur Hand, den ich mir anlässlich eines Wien-Besuches angeschafft hatte. Dann habe ich die Plätze in der Wiener Innenstadt im Internet recherchiert und habe zum Stich von Karl Schütz (1746-1800) gefunden. Er war Maler, Zeichner und Architekt, was man an seiner grossen Detailtreue der Bauten erkennen kann.


    Googelt man Wikisource BLKÖ: Schütz Karl erhält man erschöpfend Auskunft über sein Wirken. (BLKÖ ist das Biographische Lexikon des Kaisertums Oesterreich.) Der Stich des Coverbildrätsels ist hier auch erwähnt. Ich staune, welche Informationen im Internet zugänglich sind.


    lg moderato
    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Liebe Rätselfreunde



    Ich bin zur Zeit traurig und wütend. Eines meiner Lieblingsbilder von Paul Gauguin "Nafea - Faaipoipo", das ich immer bei einem Besuch im Kunstmuseum Basel betrachtet habe, wird bald nicht mehr öffentlich zugänglich sein. Der Familientrust, der Besitzer der Leihgabe, hat es für 300 Millionen Schweizer Franken verkauft.


    Meine Eltern hatten einen Reproduktion dieses Gemäldes in der Wohnung hängen, in der ich aufgewachsen bin. Daher rührt meine Verehrung für diesen Maler und meine emotionale Verbundenheit zu diesem Bild.


    Gauguin sagte über seine Arbeit: "Die Malerei ist die Schönste aller Künste; sie ist die Summe allen Fühlens. Bei ihrem Anblick kann jeder, getragen von seiner Phantasie, einen Roman schaffen, können auf einen Blick tiefste Erinnerungen die Seele überfluten."


    Und ich füge hinzu, die Tamino-Mitglieder werden mir zustimmen, für die Musik gilt im Grunde das Gleiche.


    In der Fondation Beyeler in Riehen bei Basel in der Schweiz beginnt am 8. Februar bis 28. Juni 2015 eine einmalige Ausstellung mit Werken Paul Gauguins. Ich kann jedem den Besuch empfehlen. Versicherungswert: nicht Millionen, nein, mehrere Milliarden... Eine verrückte Welt.


    Ein neues Rätsel: Wer hat's gemalt?



    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Lieber moderato,


    das Bild kenne ich zwar nicht, auch nicht die CD, aber der Pinselstrich erinnert mich an Bilder von van Gogh. Unter seinem Namen und der Angabe Dorfstraße habe ich meine Recherche eingeleitet und wurde über Google fündig.


    Der erwähnte Maler schuf das Bild mit dem Titel "Dorfstraße in Saintes-Maries" 1888.



    Was Du über die aktuelle Versteigerung des wunderschönen Bildes von Gauguin schreibst, kann ich nur voll unterstreichen. Ist Dir bekannt, ob dieses Bild auch bei der morgen beginnenden Ausstellung dabei sein wird oder ist es dann schon im Orient?



    Liebe Grüße


    Portator

  • Lieber Portator


    Ich gratuliere dir. Vincent van Gogh (1853-1890) ist der Maler des wenig bekannten Sujets, den du am charakteristischen Pinselstrich erkannt hast. Das nächste Rätsel wirst du uns stellen.


    Hier noch ein Bild des Gemäldes in grösserer Auflösung. Es befindet sich in Privatbesitz. Zum Verkauf des Gauguin-Bildes eine Bemerkung. Man verstehe mich richtig. Es soll so sein, dass Gemälde berühmter Maler in privaten Händen sich befinden. Doch dieses Bildnis der beiden Frauen, das jahrelang in diesem Museum hing, war jahrelang der Öffentlichkeit zugänglich und hat hunderttausende von Besuchern erfreut. Da haben die Verantwortlichen des Familientrusts wenig Sensibilität gezeigt, als sie diese Ikone der Malerei veräussert haben. Der Verkauf mag rechtlich abgesichert sein. Es bleibt ein unguter Beigeschmack. Ich denke nicht, dass das Gemälde in der Beyeler Fondation gezeigt wird, zumal es neue Besitzer hat. Um mehr zu erfahren, müsste man eine Anfrage an das Kunstmuseum Basel richten. Das Bild wurde nicht versteigert, es wurde verkauft.



    Eine Verbindung besteht zwischen van Gogh und Paul Gauguin, weshalb ich dieses Coverbild ausgewählt habe.


    "Im Oktober 1888 folgte Gauguin einem Vorschlag Vincent van Goghs, mit ihm im südfranzösischen Arles gemeinsam zu leben und zu arbeiten. Die von Konflikten belastete Beziehung endete zwei Monate später mit dem nie völlig geklärten Vorfall, in dessen Verlauf van Gogh sich nach einem Streit mit Gauguin ein Stück seines Ohres abschnitt. Gauguin entfloh der für ihn unerträglichen Situation nach Paris." Quelle Wikipedia


    Paul Gauguins Gemälde zeigt den Sonnenblumen malenden Vincent van Gogh.



    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Lieber moderato,


    vielen Dank für Deine - wie immer - sehr lesenswerten Ausführungen über van Gogh und Gauguin.


    Die FAZ meinte übrigens, dass das verkaufte Bild bei Beyeler zu sehen sein wird.


    Hier nun das neue Rätsel:



    Wer hat es gemalt?



    Liebe Grüße


    Portator

  • Lieber Portator


    Ich nehme an, dass Max Klinger (1857--1920) diese "Kreuzigung Christi" gemalt hat. Beim Bild auf dem Cover muss sich um eine Vorstudie dieses Bildes handeln, denn die Ausführung ist ähnlich, aber nicht gleich, wie man leicht erkennen kann. Wenn dem nicht so ist, würde es mich sehr wundern.



    Der Bildtitel war der Pfad zur Lösung. Unter hunderten von Bilder mit der gleichen Überschrift war es im Internet zu finden. Es war reine Fleissarbeit, denn den Maler erkannte ich nicht an seinem Malstil. Der Künstler kam übrigens schon einmal mit einem Bildnis einer Römerin im kniffligen Coverbildratespiel vor. Damals konnte ich es lösen, weil ich mich an das Gemälde im Städelmuseum erinnern konnte.


    Viel wusste ich bisher nicht über den Maler. Ich wollte mehr herausfinden. Erhellend war ein "Die Zeit"-Artikel zu einer zurückliegenden Ausstellung im Jahr 1992, der im Internet nachzulesen ist. Der Titel: "Sozusagen mörderisch schlechter Geschmack". Dieses Urteil stammt von Georg Bussmann und bezieht sich auf das große Beethoven-Denkmal, das Max Klinger für die Wiener Sezessions-Ausstellung 1902 schuf, das heute in Leipzig, im Neuen Gewandhaus, steht. Weil das Tamino-Forum sich mit klassischer Musik beschäftigt, sei hier diese Skulptur in Seiten-und Frontansicht gezeigt.



    Weiter liest man in besagtem Artikel:


    "Geschickt hatte Max Klinger die Öffentlichkeit gelenkt. Wiederholt erschienen Nachrichten über das Fortschreiten der Arbeit an dem immens teuren Unternehmen. 150 000 Mark investierte Klinger, ohne einen Auftraggeber zu haben. Für den großen Auftritt im Sezessions-Gebäude inszenierte Josef Hoffmann eine ganze Suite aus drei Räumen, in denen andere Künstler das Beethoven-Thema aufnahmen. So entstand unter anderem der Beethoven-Fries von Gustav Klimt. Ein insgesamt enorm modern anmutendes Spektakel, für die Zeitgenossen ein „hypnotisches“ Erlebnis. Wien und Leipzig wetteiferten um den Erwerb des Kunstwerks. Der Erlös stieg auf 250 000 Mark. Leipzig zahlte sie dem berühmten Vaterstadtkünstler." Der erwähnte Fries war auch schon Gegenstand in diesem Thread.


    Das Sujet der "Kreuzigung Christi" wird im Die Zeit- Artikel auch erwähnt.
    "Seine „Kreuzigung Christi“ lesen wir heute als psychologische Studie über die Vereinzelung des Menschen in der modernen Gesellschaft, das Verhältnis des einzelnen zur Menge. Hier fließt kein Blut. Niemand außer Maria sieht gepeinigt aus. Ein Bühnenstück, Aufführung mit Schauspielern, jeder in seiner Pose." Ergänzend muss ich noch hinzufügen, dass der ebenfalls gekreuzigte Verbrecher ganz links durchaus die Marter zeigt. Die übrigen Personen auf dem Bild wirken eher, als würden sie die Szenerie aus innerer Distanz betrachten.


    Zur Ehrenrettung Max Klingers muss ich hinzufügen, dass er ein belesener und sehr gebildeter Künstler war. Die Zeiten ändern sich und auch das Urteil. Um die Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert war Klinger sehr aktuell und traf den Nerv der Zeit.


    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Lieber moderato,


    Du hast mit Max Klinger den richtigen Maler genannt. Herzliche Gratulation!


    Von der Kreuzigung Christi gibt es tatsächlich mehrere Fassungen mit jeweils leichten Abweichungen. Das von Dir eingestellte Bild ist die letzte Fassung. Das Gemälde ist 2,5 x 4,5 Meter groß und hängt im Museum der Bildenden Künste in Leipzig.


    Danke Dir für die weit über die Lösung hinausgehenden Zusatzinformationen. Ich lese sie immer mit Gewinn.


    Das nächste Rätsel kommt wieder von Dir.



    Liebe Grüße


    Portator

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Wer hat diese Tusche-Skizze zu Papier gebracht?


    Viel Glück bei der Recherche wünscht


    moderato


    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Ich tippe mal auf den Maler dieses Bildes:



    Ich finde das oben gezeigt Bild nicht, aber Dutzende ähnlicher insofern bin ich sicher: Rembrandt van Rijn

  • Lieber lutgra


    Von keinem Geringeren als Rembrandt Harmenszoon van Rijn (1606-1669) stammt diese Tusche Skizze.

    Schön, dass du diesen berühmten Maler an seiner Strichführung erkannt hast. Als Belohnung darfst du uns das nächste Rätsel stellen.


    Das verwendete Bild ist nur einmal in den Weiten des Internets zu finden, nämlich auf der Seite des Besitzer.



    "Von den zahlreichen Zeichnungen, die Rembrandt im Laufe seines Lebens anfertigte, sind heute etwa 1000 erhalten. Er verkaufte nur wenige dieser Zeichnungen, der Großteil diente Studienzwecken. Es handelte sich um Skizzen, Vorzeichnungen, Nachzeichnungen und Erinnerungsstützen, die seinen Schülern in der Werkstatt nach Themen geordnet zugänglich waren." Quelle Wikipedia
    So sah sich der Maler in seinem Atelier:



    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Lieber lutgra


    Der Engel Gabriel verkündigt Maria, dass sie ein Kind gebären wird. In der Ikonographie trägt er Lilien in Händen. Das Bild des Engels Gabriel stammt vom Genfer Altar in der Bavo-Kathedrale in Gent. Gemalt haben ihn Hubert und Jan van Eyck (1432), die auch schon im kniffligen Coverbild-Rätsel vorgekommen sind.


    Lukas 1,26-38


    Im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt in Galiläa namens Nazaret 27 zu einer Jungfrau gesandt. Sie war mit einem Mann namens Josef verlobt, der aus dem Haus David stammte. Der Name der Jungfrau war Maria. 28 Der Engel trat bei ihr ein und sagte: Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir. 29 Sie erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe. 30 Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden. 31 Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus geben. 32 Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben. 33 Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen und seine Herrschaft wird kein Ende haben. 34 Maria sagte zu dem Engel: Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne?5 35 Der Engel antwortete ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden.6 36 Auch Elisabet, deine Verwandte, hat noch in ihrem Alter einen Sohn empfangen; obwohl sie als unfruchtbar galt, ist sie jetzt schon im sechsten Monat. 37 Denn für Gott ist nichts unmöglich. 38 Da sagte Maria: Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast. Danach verließ sie der Engel.


    Somit wird einer der Namen Gabriel lauten.


    Eugène Francis Charles d’Albert, kurz Eugen d’Albert (* 10. April 1864 in Glasgow; † 3. März 1932 in Riga) war ein deutscher Komponist und Pianist französisch-englischer Abstammung. Deutschland, Frankreich, England... Eine grosse Auswahl an möglichen Suchgebieten.


    Das Frauen-Portrait ordne ich den Präraffaeliten zu, also 19. Jahrhundert. Könnte es ein Engländer sein, die hatten eine starke Bewegung. Hm, für meinen Geschmack ist es allzu üppig. Ein Franzose, ein Belgier, da finde ich ebenfalls nichts Passendes. rien du tour. Spanien, nada. - Italien? niente. Ist es doch ein Engländer? Yes, das steht ein Name unter den präraffaelitischen Künstlern mit Gabriel. Obwohl sein Name mir nicht allzu verry british vorkommt, gehe ich auf die Suche: Dante Gabriel Rossetti (1828-1882). Unter den Bildern, die unter seinem Namen zu finden sind kommt dieses Gemälde vor: ‘Monna Varna’ aus dem Jahr 1866.



    malers war
    Warum der sehr italienische klingende Name? Der Vater stammte aus Italien und war aus politischen Gründen nach England geflohen und war ein Verehrer des Dichters Dante Alighieri. Die drei Geschwister Dante Gabriel Rosettis sind ebenfalls künstlerisch tätig geworden.


    Maria Francesca (1827–1876), Schriftstellerin und anglikanische Nonne
    William Michael (1829–1919), Schriftsteller
    Christina Georgina (1830–1894), Dichterin


    Mit seinem Bruder William wird er Mitbegründer der Strömung der Präraffaeliten.


    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Ja, lieber moderato, den ersten Teil des Rätsels hast Du gelöst, sehr schön.


    Die Lösung des zweiten steuere ich jetzt noch bei. Das Bild heisst zwar Monna Varna, aber so heisst nicht die Frau die für dieses Bild und viele andere des Malers Modell gestanden hat.


    Die heisst Alexa Wilding und hat nur auf Grund dieses Modellseins einen umfangreichen Wikipedia-Eintrag. Angeblich hatte sie im Gegensatz zu anderen Musen kein intimes Verhältnis mit dem Maler.



    So, nun ist`s wieder an Dir uns ein Rätsel zu stellen.

  • Lieber lutgra


    Irritiert hat mich der Bildtitel Monna Vanna, da das gleichnamige Schauspiel von Maurice Maeterlinck 1902 in Paris uraufgeführt wurde und das Bild aus dem Jahr 1866 stammt, wenn ich den Angaben der Tate Galerie glauben schenken darf. Ist es die historische Gestalt, die im 15. Jahrhundert in Pisa gelebt haben soll? Von Sergei Rachmaninow ist ein Opernfragment mit dem Titel "Monna Vanna" überliefert, das er 1907 komponiert hat. (Das Rechtschreibprogramm ändert ständig Vanna in Varna, die bulgarische Stadt am Meer, Genter in Genfer was mich leicht stresst.)


    Ein neues kniffliges Coverbild-Rätsel habe ich für die Rätselfreunde gefunden:


    Wer hat dieses besondere Licht gemalt?


    Womit schon in der Frage ein versteckter Hinweis gegeben ist... :D


    Viel Erfolg wünscht


    moderato
    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Liebe Rätselfreunde


    Ein weiterer Hinweis findet sich in diesen Bildern.




    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Lieber moderato,


    das letzte Bild sieht sehr nach Georges Seurat aus. Nach dem Cover der CD muss ich aber noch suchen.



    Liebe Grüße


    Portator

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Georges Seurat habe ich auch sofort erkannt, aber ich habe erstmal beim Ort (Asnieres) gesucht aber nichts gefunden. Über Seurat bin ich dann auf Maximilien Luce aufmerksam geworden und das Coverbild taucht unter seinem Namen auf. Allerdings konnte ich keinen Titel finden....


    Viele Grüße
    Positano

  • Das Bild heisst beispielsweise auf englisch "Couillet by Night" - (1896)
    Ich beanspruche aber NICHT, die richtige Lösung gefunden zu haben, Positano sei die Siegerin.
    Denn ich habe nur die Vorgaben von ihr verarbeitet.
    Das Licht stammt übrigens von der abgebildeten Fabrik, sie scheint den Maler fasziniert zu haben, denn es gibt zahlreiche Skizzen und Bilder dieses Motivs in verschiedenen Ansichten aus seiner Hand....


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Liebe Positano


    Herzliche Gratulation! :jubel:
    Die Lösung Maximilien Luce stimmt! Er war Franzose und lebte von 1858-1941. Er gilt als Vertreter des Post-Impressionismus. 4200 Gemälde und 3000 Zeichnungen stammen von ihm.


    Allen anderen Mitgliedern des Forums, die an der Lösung sich beteiligt, haben gilt ebenso mein Dank!


    Dann löse ich meine Hinweise:


    "Licht" heisst auf italienisch luce.


    Die beiden Bilder stammen von Giovanni Segantini und Georges Seurat. Beide Maler sind wie Maximilian Luce Vertreter des Pointilismus bzw. Divisionismus. In dieser Malweise werden die Farben punktweise aufgetragen und dem Simultankontrast folgend ebenso als Punkte daneben gesetzt. Dadurch entsteht eine Mischfarbe, die im Sehzentrum des Betrachters die wahrgenommene Farbe ergibt. Es entsteht eine leuchtende Farbwirkungen, die in anderen Malweise nicht in dieser Art möglich sind. Wer schon ein solches Bild aus der Nähe betrachtet hat, staunt über den Fleiss und die Beharrlichkeit, die für das Setzen dieser Punkte gebraucht wurden.


    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Liebe Rätselfreunde


    Es bietet sich die einmalige Gelegenheit, das Gemälde "Couillet bei Nacht" von Maximilian Luce zu erwerben.
    Besichtigen kann man es in der Ausstellung der Stair Sainty Gallery, 38 Dover Street, London, W1S 4NL.


    Kaufpreis auf Anfrage.


    lg moderato


    -

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Die CD ist so alt, dass ich kein besseres Bild gefunden habe...



    Gesucht ist wie immer der Name des Malers und der Bildtitel!


    Viel Spass :thumbsup:

    Viele Grüße
    Positano

  • Liebe Positano


    Bevor ich ein Rätsel stelle, recherchiere ich Informationen zum Coverbild und zum Künstler. In Beitrag 3131 ging es um eine Tusche-Skizze von Rembrandt Harmenszoon van Rijn (1606-1669). Meiner Gewohnheit folgend, lese ich mich in die Biografie ein und suche Informationen zu seinem Werk. Dabei stiess ich auf eine der wenigen Landschaften, die er gemalt hatte. Das Coverbild ist ein Ausschnitt daraus.


    Landschaft mit Steinbrücke um 1638
    Ölfarbe auf Tafel



    Es gibt eine ausschlussreiche Bildbeschreibung des Rijksmuseum in Amsterdam


    Zitat "Dunkle Wolken ziehen sich über einem Fluss zusammen. Ein heller Blitz erleuchtet die Landschaft. Unter der bedrohlichen Wolkendecke suchen einige unscheinbare Figuren ihren Weg. Links steigen Menschen von einem Wagen herab, um Schutz zu suchen, im Vordergrund wird ein kleines Boot an Land gezogen. Links der Brücke plagt sich ein Mann weiter ab, trotzt dem drohenden Unwetter. Das Licht bescheint seinen gekrümmten Rücken. Obwohl Rembrandt oft in die Natur hinaus ging um zu zeichnen, hat er nur wenige Landschaften gemalt. Meist malte er dann bergige Phantasielandschaften im Stil von Hercules Segers. Diese dramatische holländische Landschaft mit starkem Clair-obscur-Effekt ist einzigartig in seinem Oeuvre.
    Wo und wann?
    Obwohl die Landschaft sehr niederländisch erscheint, entspringt sie wahrscheinlich doch eher Rembrandts Phantasie als der Wirklichkeit. Zu Rembrandts Zeiten jedenfalls waren in der Umgebung Amsterdams keine Steinbrücken wie diese zu finden. Wahrscheinlich ließ sich Rembrandt durch einen Kupferstich von Jan van de Velde inspirieren, auf dem exakt dieselbe steinerne Brücke zu sehen ist. Da Rembrandt so wenige Landschaften malte, war es schwierig, dieses Bild genau zu datieren. Untersuchungen zeigten, dass der Baum, aus dem die Tafel angefertigt war, frühestens 1635 geschlagen wurde. Darum wird das Bild Ende der dreißiger Jahre des 17. Jahrhunderts eingeordnet.
    Moral?
    Es ist möglich, dass Rembrandt mit seinem Bild den so genannten „Pilgerzug des Lebens“ darstellen wollte. Die gemalten Figuren sollen dann verschiedene Lebenshaltungen verbildlichen: die Menschen, die bei der Herberge aussteigen, wählen ein bequemes Leben, die Passagiere des Bootes treiben ziellos umher, und nur das eine kleine Männlein hält am „rechten Weg“ fest. Obwohl diese Doppeldeutigkeit im 17. Jahrhundert nicht unüblich war, ist nicht mit Sicherheit festzustellen, ob Rembrandt mit diesem Bild wirklich solche ernsten Vorstellungen ausdrücken wollte."


    Der im Artikel erwähnte Kupferstich mit der Steinbrücke Jan van de Veldes hat eine Ähnlichkeit mit der Brücke auf Rembrandts Gemälde:



    lg moderato


    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Ich gratuliere zur schnellen Lösung lieber moderato! :thumbsup:


    In Beitrag 3131 ging es um eine Tusche-Skizze von Rembrandt Harmenszoon van Rijn (1606-1669).


    Da kann ich mal aus zeitlichen Gründen eine Weile diesen Thread nicht verfolgen und dann so was :pfeif: Na zum Glück war es nicht das gleiche Bild :D

    Viele Grüße
    Positano

  • Liebe Rätselfreunde


    Von den Nederlanden geht es nun nach Bella Italia.


    Die genussvollen Seiten des Lebens erwarten uns in diesem kniffligen Coverbildrätsel.


    Wer hat's gemalt?


    Ein Hinweis: Man lasse sich nicht durch die Kostüme in die Irre leiten. ;)

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Liebe Rätselfreunde


    Ein Hinweis:


    Um eure Stirnrunzeln etwas zu glätten:
    In der Slowakei zählt "es" zu den beliebtesten nichtalkoholischen Getränken.


    lg moderato
    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Francesco Vinea (* 10. August 1845 in Forlì; † 22. Oktober 1902 in Florenz) war ein italienischer Maler. Er malte zumeist Genrebilder mit Figuren in Kostümen des 17. und 18. Jahrhunderts in der Art Fortunys.



    A Good Vintage

    Viele Grüße
    Positano

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose