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Lieber Herr Doktor, ich ahnte ja schon, wen ich da aus seiner "Hütte" locken würde, aber ich bleibe definitiv bei meiner Ansicht, und das nicht aus Prinzip, sondern weil ich es hier besser weiß. Bedaure!Jan Ekier werde ich in meinem Thread über Chopins Sonate mit dem Trauermarsch behandeln - ich habe nämlich eine Aufnahme aus einer Privatsammlung bekommen. Er war wohl eine große und auch sehr sympathische Persönlichkeit und hatte vor allem als Lehrer großen Einfluß. Es ist richtig, diese Lehrer werden mangles Präsenz in der Öffentlichkeit viel zu wenig gewürdigt.
Aber das Phänomen Horowitz kann man nun wirklich nicht mit "Virtuosität und Blenden um jeden Preis" charakterisieren. Das ist ein krasses Fehlurteil, das der immensen Komplexität von Horowitz´ Persönlichkeit nicht im Entferntesten gerecht wird. Bescheidener, strenger, schlichter und poetischer kann man etwa Schumanns Variationen über ein Thema von Clara Wieck nicht spielen, als Horowitz das in seiner CBS-Aufnahme tut. Immerhin ein Joachim Kaiser nannte ihn den "Gott des Klaviers" - und damit hat er absolut Recht. Göttern verzeiht man eben manches, weil sie eben wirkliche Götter sind. Auch im Falle von Chopin hat Horowitz wirklich unvergleichliche Aufnahmen hinterlassen. Gerade bei Pianistenkollegen kann man über den Rang und die Bedeutung eines Horowitz kaum streiten. Und das soll etwas heißen.
Schöne Grüße
Holger
Die Frage ist, was genau ist "chopinesque"?Sein Spiel ist in jeder Hinsicht (Treffgenauigkeit, Rythmus, Phrasierung/Konturen, Tempi) ungleich exakter und "chopinesquer" als das von Horowitz, der nach wie vor aus meiner Sicht der am meisten überschätzte Pianist aller für groß gehaltenen Pianisten, zumindest seines Jahrhunderts, ist.
Da ist auch die Entwicklung vom Anfang der Tonaufzeichnung bis heute interessant und man kann sich wieder fragen, was ist da eigentlich in Chopins Sinne....Hier muss noch ein Wort zu dem groben Unfug vieler Pianisten mit Chopins berühmten "Tempo rubato" beigefügt werden.
Die Frage ist, was genau ist "chopinesque"?
Leider habe ich bisher noch nicht viel von Askenase gehört. Die CD-Box ist mir einfach viel zu überteuert und über youtube höre ich nicht so gerne, da ich dann nur über die Computerlautsprecher hören kann und die Audioqualität meist auch nicht so gut ist (wie auch bei dem Berceuse-Video von Askenase, bei dem ich nicht lauter machen kann ohne störende Nebengeräusche). Bei den ganz alten verrauschten Aufnahmen ist das dann nicht so schlimm.Ich glaube, daß STEFAN ASKENASE der doch sehr sensiblen, introvertierten, poetischen Seele CHOPINs zumindest sehr nahe kommt, indem er auch feinsten Nuancen nachspürt und diese zum Ausdruck und Klingen bringt, während der kraftvolle RUBINSTEIN immer den Gegenpol zu ASKENASE darstellte, mit zwar sehr natürlichem, fließenden, auch strahlendem Spiel, aber der empfindlichen Seele CHOPINs vielleicht doch etwas entfernter als ASKENASE.
das sind wirklich sehr erhellende Bezüge und Beispiele!
Wir können ja mal weiter eifrig sammeln.
In der Liste der berühmten Hundertjährigen auf https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_ce…usic_patrons%29 liest man ungläubig den Namen des ältesten noch aktuell Lebenden: Roy Douglas (*12. Dez. 1907), was einen seltsamen Zufall insofern bedeutet, als dieser Mann, ein Freund von Ralph Vaughan Williams übrigens, wenn die englische Wikipedia auf https://en.wikipedia.org/wiki/Les_Sylphides richtig liegt, 1936 die inzwischen populärste Orchestrierung der (4 plus x) Chopin-Stücke geschaffen hat, welche auf Grundlage von Alexandr Glasunows recht bekannter Suite "Chopiniana" op.46 als Ballettmusik für "Les Sylphides" dienen.
Die Balladen werde ich mir wenn ich Zeit habe heute auch noch anhören, lieber Christian! Für solche "Entdeckungen" sind diese preiswerten Boxen wie geschaffen.Habe mir neulich von ihm die Balladen angehört und war begeistert - was für eine Freiheit im Spiel, was für eine packende Dramaturgie - allein die leichten Verzögerungen im letzten Abschnitt der zweiten Balladen und wie er dann das Tempo klug wieder anzieht - wenn man das einmal von Francois gehört hat, fragt man sich, wie man diese Gegenkräfte bislang nur hat überhören können! Solche Entdeckungen sind heute doch sehr selten.
Lieber Christian,Die Etüde op. 10,1 hat mich jetzt nicht so überzeugt, das wirkt doch ein bisschen hakelig? Gerade bei op 10,1 und op. 10,2 halte ich Anda in seiner Musikalität für unübertroffen. Da wo andere nur so dahinrauschen, entdeckt er Nuancen und Schattierungen, aus denen erst die Musik
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