Die großen Sänger der DDR

  • Für Elfride Trötschel (geb. am 22. Dezember 1913 in Dresden) wurde schlicht die Schreibweise ohne e verwendet.

    Auf den damaligen Besetzungszetteln der Staatsoper Berlin im Admiralspalast und der Komischen Oper Berlin wurde die Schreibweise mit "ie" verwendet.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Das glaube ich dir gerne, Stimmenliebhaber. Und ich hätte gerne eine solche Aufführung von ihr besucht.


    Leider können wir ihre wunderschöne Stimme nur noch auf Tonträgern bewundern.


    :hello:

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Nochmal zurück zu Irmgard Arnold:
    Die Aufnahme mit Puccinis "Mantel" mit ihr, Kurt Rehm und Hermin Esser ist inzwischen doch offiziell auf CD erschienen:
    Auch bei jpc bestellbar:


    Das habe ich gerade getan und bin gespannt auf diese Aufnahme.
    :hello:
    Manfred

    Wenn schon nicht HIP, dann wenigstens TOP

  • Ich bin gerade über diesen Thread gestolpert: Wurde schon das Buch "Opernsänger" erwähnt? Es erschien 1962 im Henschelverlag Berlin, herausgegeben von Ernst Krause, Fotos von Jürgen Simon.
    Untertitel: "44 Porträts aus der Welt des Musiktheaters", was heißen soll, aus der DDR.
    Biografien werden genannt von:
    Theo Adam, Frans Andersson, Rolf Apreck, Irmgard Arnold, Rudolf Asmus, Vladimir Bauer, Ursula Brömme, Maria Corelli, Maria Croonen, Ingrid Czerny, Ludmilla Dvorakova, Elisabeth Ebert, Werner Enders, Philine Fischer, Gerhard Frei, Brünhild Friedland, Ruth Glowa-Burkhardt, Ernsr Gruber, Kurt Hübenthal, Rudolf Jedlicka, Hellmuth Kaphahn, Ruth Keplinger, Hans Krämer, Uwe Kreyssig, Wilfried Krug, Hanne-Lore Kuhse, Ruth Lange, Robert Lauhöfer, Günther Leib, Hedwig Müller-Bütow, Harald Neukirch, Gerhard Niese, Hanns Nocker, Gertraud Prenzlow, Kurt Rehm, Martin Ritzmann, Elisabeth Rose, Helge Rosvaenge, Arno Schellenberg, Reiner Süss, Jutta Vulpius, Ingeborg Wenglor, Erich Witte, Christa -Maria Ziese.
    Merkwürdig: Peter Schreier fehlt!
    Als Opern-, besser: Sängerliebhaber kann ich mich an -zig Rundfunkaufnahmen (so hieß das damals) mit o.g. Sängern erinnern, ich habe sehr viele damals vom Radio auf ein Tonbandgerät überspielt. Nur: Die Bänder hielten nicht lange....

  • Dieses Buch?:



    Wurde in einem anderen Thread vorgestellt, wenn ich mich recht entsinne. Peter Schreier gehören die Seiten 114 bis 117 (mit ganzseitigem, sehr schönen Foto).


    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

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  • Merkwürdig: Peter Schreier fehlt!


    Den findest Du in der zweiten Auflage des Buches, die 1965 herausgekommen ist. Dann sind es 48 Porträts. 1962 war Schreier offenbar noch nicht berühmt genug, wenngleich Schreier ja schon im Kindesalter eine bemerkenswerte Karriere gemacht hatte als Solist der Dresdener Kreuzchores.


    Gruß Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Dieses Buch?:


    Das ist noch ein drittes, das ich inzwischen auch gefunden habe im Regal. Es beinhaltet gar 60 Porträts und erschien 1979 im Henschelverlag.


    Gruß Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Mein Exemplar stammt von 1979, der Untertitel "60 Porträts".
    Der Tenor Orofino kommt übrigens auch drin vor.....

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Nur: Die Bänder hielten nicht lange....

    Richtig. Nicht nur wegen der "Republikfluchten", sondern auch, weil Sänger abtraten, andere hingegen plötzlich ins Rampenlicht traten. In der mir vorliegenden Ausgabe von 1979 ist Schreier natürlich drin, Ekkehard Wlaschiha auch schon, Siegfried Lorenz hingegen (noch) nicht (trotz seines überwältigenden Erfolges als Wolfram in der "Tannhäuser"-Premiere im Dezember 1977 an der Deutschen Staatsoper Berlin), aber bei Buchdruck 1979 war der Redaktionsschluss vermutlich schon 1978, und da galt das wohl noch als "Eintagsfliege"... Gibt es noch eine spätere Ausgabe aus den 1980er Jahren? Da müsste er dann eigentlich auch drin sein, ebenso die Bundschuh und die Priew - wenn es solch eine spätere Ausgabe wirklich gibt...

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

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  • Ruth Lange

    Laut Jubiläen-Auflistung im Online-"Merker" feierte Ruth Lange am vorgestrigen Sonntag ihren 100. Geburtstag - lebend, wohlgemerkt!


    http://www.der-neue-merker.eu/geburtstage-im-januar-2015


    Kann das wirklich sein? Weiß jemand mehr?


    Eindrucksvoll, weil völlig mühelos gesungen (was bei dieser Rolle sooo selten ist!), finde ich nach wie vor ihre wunderbare fremde Fürstin auf der berühmten deutschsprachigen Dresdner Aufnahme:



    Sollte Ruth Lange also vorgestern tatsächlich ihren 100. Geburtstag er-lebt haben: Herzlichen Glückwunsch!


    :jubel:

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Zitat

    Stimmenliebhaber: Laut Jubiläen-Auflistung im Online-"Merker" feierte Ruth Lange am vorgestrigen Sonntag ihren 100. Geburtstag - lebend, wohlgemerkt! Kann das wirklich sein? Weiß jemand mehr?


    Lieber Erwin!


    Laut Kutsch-Riemens ist Ruth Lange am 18.1.1915 in Rabenau/Sachsen geboren. Über ihren Tod ist mir leider nichts bekannt.




    Gruß Wolfgang

    W.S.

  • Gerne möchte ich in diesem Thread auch wieder einmal Adele Stolte mit dieser wunderbar gesungenen Arie aus Peer Gynt
    in Erinnerung bringen. So rein und angenehm unaufdringlich hört man Soveig' Lied selten!


    youtube.com/watch?v=-g-KvHSptWg


    wok

  • Ich bin etwas erschüttert, wie wenig Resonanz eine so großartige Sängerin wie Ruth Lange anlässlich ihres immerhin 100. Geburtstags hier hervorruft.
    Im besagter "Rusalka"-Aufnahme finde ich sie ganz wunderbar, sie kann neben Schwergewichten wie Trötschel und Frick problemlos bestehen, überzeugt mich vielleicht sogar von allen am meisten. Trotzdem scheint sie niemand mehr zu kennen. Warum? Weil sie im Gegensatz zu Trötschel, Frick und Co nicht in den Westen ging, sondern in Dresden blieb. Ihrem "Nachruhm" war das offenbar nicht sehr förderlich...


    Hier mal ein schönes Rollenfoto von ihr, Amneris:



    Dieses und andere Rollenfotos finden sich ebenso wie eine Kurzvita von ihr unter:


    http://isoldes-liebestod.net/Brangaene/LangeR.htm


    Übrigens gastierte Ruth Lange auch an der Deutschen Staatsoper Berlin: am 12. und 13. Juni 1965 sprang sie für Gertrud Stilo als Fricka in "Das Rheingold" und "Die Walküre" ein. Unter Rudolf Neuhaus sangen in weiteren Partien u.a. Theo Adam den Wotan, Rolf Kühne den Alberich, Erich Witte den Loge, Ernst Gruber den Siegmund, Gerhard Frei Fafner und Hundng, Günther Fröhlich Fasolt, Elisabeth Rose Sieglinde, Ludmila Dvorakova Brünnhilde, Annelies Burmeister Erda sowie Jutta Vulpius, Gertraud Prenzlow und Anneliese Müller die Rheintöchter.
    Als 2011 diese Anneliese Müller wenige Monate vor ihrem 100. Geburtstag starb, wurde dieser Tod (sie hatte immerhin als Orpheus 1956 die Staatsoper Berlin im Ausweichquartier Admiralspalast widereröffnet, singt auf Studio-Aufnahmen jener Zeit Niklas neben Peter Anders und Polina neben Elisabeth Grümmer, Margarethe Klose und Rudolf Schock) ebenso wenig zur Kenntnis genommen wie jetzt der 100. Geburtstag der hochverdienten Dresdner Ensemblesäule Ruth Lange... :(


    Auch in dieser berühmt gewordenen "Katja"-Aufnahme mit Elfride Trötschel ist Ruth Lange als Warwaara dabei:



    Und hier singt sie die Agnes:



    Und in der "Salome"-Aufnahme mit Christel Goltz und Josef Herrmann unter Josef Keilberth, die vielen als Jahrhundert-Aufnahme dieser Oper gilt, ist Ruth Lange als Page dabei:


    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

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  • Die Rubrik für diesen Beitrag ist vielleicht ein wenig gewagt, da der Jubilar zwar zweifellos ein bedeutender Opernsänger in der Spätphase der DDR war, seine große Kariere aber erst nach dem Ende der DDR machte (in Dresden, Bayreuth, an der MET und überall). Ich wollte aber verhindern, dass dieser Beitrag in den gleich folgenden Mittwochsjubiläen untergeht:


    Am heutigen 17. Februar (ein paar Minuten sind es noch) konnte der Bariton Hans-Joachim Ketelsen seinen 70. Geburtstag feiern!



    Hans-Joachim Ketelsen wurde am 17. Februar 1945 im thüringischen Altenberg geboren und studierte an der Musikhochschule "Carl Maria von Weber" in Dresden. Er debütierte in Freiberg und kam dann ins Ensemble der Oper in Karl-Marx-Stadt (Chemnitz), wo er später u.a. als Macbeth auf der Bühne stand. 1982 wurde er Ensemblemitglied der Sächsischen Staatsoper Dresden, 1990 bis 1992 war er Ensemblemitglied an der Deutschen Staatsoper Berlin, wo er auch davor und danach gastierte, dann kehrte er ins Ensemble der Semperoper zurück. Auch an der Komischen Oper Berlin gastierte er mehrfach als Georges Germont.


    1994 gab Ketelsen als Madryka («Arabella») sein Debüt an der Met. 1996 debütierte er als Fritz Kothner bei den Bayreuther Festpielen 1996 (dort auch als Donner, Gunther und Telramund). 1999 debütierte er als Beckmesser an der Wiener Staatsoper, in Hamburg sang er u.a. den Telramund in der «Lohengrin»-im-Klassenzimmer-Inszenierung von Peter Konwitschny. Er sang auch in München, an der Mailänder Scala, in Madrid, Barcelona, Japan und anderswo. 2003 sang er an der Deutschen Oper Berlin den Telramund, trat also an allen drei Berliner Opernhäusern auf.


    Folgende Rollen zählten u.a. zu seinem Repertoire:


    - Kalchas in "Iphigenie in Aulis" von Gluck (Berlin)
    - Figaro in "Die Hochzeit des Figaro" (Dresden - in der Mielitz-Inszenierung war er die Premirenbesetzung. Als er bei der Generalprobe so ungestüm auf das Bett sprang, dass dieses durchkrachte, entschied die Mielitz, dass dieses Bett an dieser Stelle fortan immer durchkrachen sollte 8-) )
    - Fürst Ottokar in "Der Freischütz" (Dresden, u.a. zur Wiedereröffnung der Semperoper, und Berlin)
    - Oberpriester des Brahma in "Die Afrikanerin" (Berlin)
    - Peter I. in "Zar und Zimmermann" (Dresden und Berlin)
    - Wolfram in "Tannhäuser" (Dresden und Berlin)
    - Heerrufer in "Lohengrin" (Dresden und Berlin)
    - Telramund in "Lohengrin" (Dresden, MET, München, Deutsche Oper Berlin, Bayreuth u.a.)
    - Kurwenal in "Tristan und Isolde" (Berlin, Dresden, MET, Wien u.a.)
    - Fritz Kothner in "Die Meistersinger von Nürnberg" (Dresden, Berlin, Bayreuth u.a.)
    - Sixtus Beckmesser in "Die Meistersinger von Nürnberg" (Dresden, MET, Wien u.a.)
    - Donner in "Das Rheingold" (Bayreuth und Dresden)
    - Gunther in "Götterdämmerung" (Bayreuth und Dresden)
    - Amfortas in "Parsifal" (Dresden, Berlin, MET)
    - Nabucco (Dresden)
    - Macbeth (Chemnitz)
    - Graf Luna im "Troubadour" (Berlin)
    - Giorgio Germont (Dresden, Staatsoper und Komische Oper Berlin)
    - Renato im "Maskenball" (Dresden)
    - Amonasro in "Aida" (Berlin und Dresden)
    - Ford in "Falstaff" (Berlin)
    - Lindorf / Coppelius / Dr. Mirakel / Dappertutto in "Hoffmanns Erzählungen" (Berlin)
    - Eisenstein in "Die Fledermaus" (Dresden)
    - Fürst Igor (Berlin)
    - Escamillo in "Carmen" (Berlin)
    - Vater Peter in "Hänsel und Gretel" (Dresden und Berlin)
    - Jochanaan in "Salome" (Dresden und Berlin)
    - Orest in "Elektra" (Dresden)
    - Faninal im "Rosenkavalier" (Dresden, Berlin, MET)
    - Geisterbote und Wächter in "Die Frau ohne Schatten" (Dresden)
    - Mandryka in "Arabella" (Dresden, MET)
    - Kommandant im "Friedenstag" (Dresden)
    - Jupiter in "Die Liebe der Danae" (Dresden)
    - Morone in "Palestrina" (Berlin, nur konzertant, aber aufgenommen)
    - Tierbändiger und Athlet in "Lulu" (Dresden)
    - Henry Davis in "Street scene" von Weill (Dresden)
    - Grandier in "Die Teufel von Loudun" (Dresden)


    Laut Operabase fanden seine letzten Auftritte im November/Dezember 2013 als Faninal im "Rosenkavalier" an der MET statt. Wenn das zutrifft, war diese Vorstellung sein Bühnenabschied:


    [Met Performance] CID:355187
    Der Rosenkavalier {384} Metropolitan Opera House: 12/13/2013.


    Metropolitan Opera House
    December 13, 2013


    DER ROSENKAVALIER {384}
    Richard Strauss-Hugo Von Hofmannsthal


    Octavian.....................Daniela Sindram
    Princess von Werdenberg......Martina Serafin
    Baron Ochs...................Runi Brattaberg
    Sophie.......................Erin Morley
    Faninal......................Hans-Joachim Ketelsen
    Annina.......................Jane Henschel
    Valzacchi....................John Graham-Hall
    Italian Singer...............Mario Chang
    Marianne.....................Jennifer Check
    Mahomet......................Ysai Huebner
    Princess' Major-domo.........Bernard Fitch
    Orphan.......................Maria D'Amato
    Orphan.......................Rosemary Nencheck
    Orphan.......................Mary Hughes
    Milliner.....................Stephanie Chigas
    Animal Vendor................Kurt Phinney
    Hairdresser..................Sam Meredith
    Notary.......................James Courtney
    Leopold......................Stephen Paynter
    Lackey.......................Craig Montgomery
    Lackey.......................Dustin Lucas
    Lackey.......................Jason Hendrix
    Lackey.......................Robert Maher
    Faninal's Major-domo.........Ronald Naldi
    Innkeeper....................Tony Stevenson
    Police Commissioner..........Richard Bernstein
    Widow........................Ellen Lang


    Conductor....................Edward Gardner


    Production...................Nathaniel Merrill
    Designer.....................Robert O'Hearn
    Lighting Designer............Gil Wechsler
    Stage Director...............Robin Guarino

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Telramund im Klassenzimmer-"Lohengrin"
    (2006, und damit nicht mehr ganz im stimmlichen Zenit, aus Barcelona):



    oder als rein akustische Alternative in dieser Rolle:



    Kurwenal in "Tristan und Isolde"
    (MET 1999):



    Fritz Kothner in "Die Meistersinger von Nürnberg"
    (sowohl im Studio unter Sawallisch 1993 als auch live in der letzten Bayreuther Wolfgang-Wagner-Inszenierung 1999 im stimmlichen Zenit stehend):




    Vater Peter in "Hänsel und Gretel"
    (2006 natürlich nicht mehr auf dem stimmlichen Niveau wie Anfang der Neunziger Jahre, als ich ihn mehrfach damit live erlebte):



    Faninal im "Rosenkavalier"
    (auch reichlich spät aufgenommen):



    Geisterbote in "Die Frau ohne Schatten"
    (Dresden 1996, zwar im Zenit, aber in einer Rolle, die für in eigentlich zu tief liegt):




    Morone in "Palestrina":
    (Mitschnitt aus zwei konzertanten Aufführungen des 2. Aktes im Januar 1988 im Schauspielhaus Berlin):


    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Hallo, Stimmenliebhaber!


    Momentan höre ich mir wieder einige Oper-Ausschnitte von ETERNA an.


    Gestern war es der "Boris" mit Theo Adam und Siegfried Vogel, heute läuft der "Don Carlos" mit Hannelore Kuhse unter Heinz Fricke.




    Gruß Wolfgang

    W.S.

  • Das Gerücht erreichte mich bereits am Mittwoch, nun ist es Gewissheit:


    Kammersänger Reiner Süß, einer der ganz berühmten Sänger in der DDR, ist Ende Januar, kurz vor Vollendung seines 85. Lebensjahres, verstorben.


    http://www.nordkurier.de/neubr…gestorben-2113144602.html


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    Reiner Süß war jahrzehntelanges Ensemblemitglied der Deutschen Staatsoper Berlin. Zu seinen Parade-Partien gehörten der Pimpinone, der Nicolai-Falstaff, der Bürgermeister van Bett, der Baculus, der Don Pasquale, der Osmin, der Leporello, der Kezal, Offenbachs Pitzelberger, der Baron Ochs auf Lerchenau, den er mehr als 100 Mal sang, und der Dr. Bartolo im Berghaus-"Barbier", den er noch weit öfter sang, dazu Warlaam, König Dodon in "Der goldene Hahn", Kowaljow in "Die Nase", Dorfrichter Adam in "Der zerbrochne Krug" von Fritz Geißler u.v.a.
    Er sang so unterschiedliche Partien wie Daland und Beckmesser, scheute aber auch kein zeitgenössisches Repertoire, war u.a. Paul Dessaus Puntila und sein Drache im "Lanzelot" Süß scheute zudem auch keine "Unterhaltungsmusik".
    Durch zahlreiche Rundfunk- und Fernsehsendungen war er in der DDR ungeheuer breitenpopulär.


    Sein erster Auftritt an der Deutschen Staatsoper Berlin dürfte am 21.2.1959 (noch als Gast) der Mesner in "Tosca" (neben Gisela Behm, Erich Witte und Gerhard Niese gewesen sein). Seine erste Premiere am Haus dürfte der Geisspeter in der Uraüührung von Jean Kurt Forests Oper "Der arme Konrad" am 4.10.1959 gewesen sein. Sein letzter Auftritt könnte 1993 der Buff in Mozarts "Schauspieldirektor" im Apollo-Saal gewesen sein. Von 1990 bis 1995 saß er für die SPD im Berliner Abgeordnetenhaus. Danach gastierte er weiter an vielen kleinen Bühnen.



    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

    Einmal editiert, zuletzt von Stimmenliebhaber ()

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  • Hallo, Stimmenliebhaber!


    Auch Reiner Süss hat einen eigenen Thread (Bassbuffo Reiner Süß). Ich besitze einige Aufnahmen von ihm und war immer über dessen Vielseitigkeit erstaunt.


    Möge er in Frieden ruhen.

    W.S.

  • Lieber Stimmenliebhaber, dein Nachruf auf Reiner Süß hat mir sehr gut gefallen, einschließlich des MDR-Mitschnittes. Heute habe ich in einer Nachrichtensendung von seinem Tode erfahren. Ich habe ihn oft in seiner Paradesendung "Da liegt Musike drin" im DDR-Fernsehen erlebt. Er hatte hier ein dankbares Publikum, und ich denke auch sicherlich gute Einschaltquoten, die damals noch kein Thema waren. Reiner Süß hatte eine große Ausstrahlung als Buffo-Sänger mit einer angenehm markanten Bass-Stimme. Seine wichtigen Rollen sind hier alle aufgezählt worden, diskographisch sieht es recht übersichtlich aus, was sicher den Lebensumständen geschuldet ist. Sehr gut gefällt mir die Einspielung von Offenbachs Salon Pitzelberger, wunderbar komödiantisch und musikalisch sehr ansprechend:



    Ich behalte ihn in guter Erinnerung.
    :hello:

    Wenn schon nicht HIP, dann wenigstens TOP

  • Auch Reiner Süss hat einen eigenen Thread (Bassbuffo Reiner Süß).

    Lieber Wolfgang,


    verzeih mir bitte, dass ich nicht erst danach gesucht, sondern gleich hier gepostet habe. Zukünftig gelobe ich Besserung, erlaube mir aber, timmiju doch noch an Ort und Stelle zu antworten.



    Seine wichtigen Rollen sind hier alle aufgezählt worden, diskographisch sieht es recht übersichtlich aus, was sicher den Lebensumständen geschuldet ist.

    Von Reiner Süß gibt es schon einiges, Solo-Platten in fast allen Genres (von denen es nicht alle auf CD geschafft haben), ebeso zahlreiche Opernquerschnitte und auch Gesamtaufnahmen.


    Sehr liebe ich seinen Lord Cookburn in diesem deutschsprachigen Opernquerschnitt von "Fra Diavolo":



    Und es gibt auch einen Opernquerschnitt in deutscher Sprache von "Don Pasquale", auf LP gab es den wohl in Ost und West:



    In der berühmten Konwitschny-Gesamtaufname von Wagners "Tannhäuser" ist er der Reinmar von Zweter und man hört in den Ensemble des 2. Aktes mitunter buffoneske Töne, schließlich standen gleich zwei van Betts nebeneinander auf der Bühne:



    In dieser "Palestrina"-Einspielung lebt der Streit im 2. Akt auch ganz wesentlich von seinem Kardinal Lothringen:



    Und scließlich gab es eine Solo-LP mit komischen Opernszenen u.a.: Singschule aus "Zar und Zimmermann", "Schulmeister-Kantate" von Telemann und ganz wunderbar - auf Deutsch - "Il Maestro di capella" (unter dem deutschen Titel "Der Operndirektor) von Cimarosa. Offenbar hat es diese LP sogar auf CD geschafft!



    :jubel:


    Wenn man nun noch die ganzen Unterhaltungsaufnahmen von "Amiga" und die teilweise auf Youtube einsehbaren Fernsehauftritte mit hinzuzieht, dann ist das weit mehr als bei den meisten anderen großen DDR-Sängern.


    Ich werde mir nun doch die Autobiographie zulegen, in der ich bslang lediglich mal bei "Dussman" geblättert hatte...


    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Traurig, dass mit Reiner Süß schon wieder ein bedeutender Sänger der ehemaligen DDR von uns gegangen ist. Dir lieber Stimmenliebhaber sage ich herzlichen Dank dafür, dass Du immer wieder an die großen Sänger aus dieser Zeit und Epoche erinnerst. Es ist eine Tragik, dass vielen herausragenden Sänger durch diie damaligen Umstände der Weg an die internationalen Bühnen verwehrt war. Insofern ist es eine wertvolle und wichtige "Wiedergutmachung", wenn an diese durch die widrigen Zeiten so benachteiligten Sänger erinnert wird.
    Dies gilt nicht nur für die DDR-Sänger sondern für den gesamten Ostblock. Bei einem Gastspiel der Staatsoper Wilnus hörte ich als Posa in "Don Carlos" den Bariton
    Eduardas Kaniava. Ich war so begeistert, dass ich mit diesem Sänger einige Konzerte veranstaltete, ebenfalls außergewöhnlich erfolgreich. Als es dann für Sänger aus den abtrünnigen Satellitenstaaten schwierig wurde an den großen russischen Bühnen aufzutreten, konnte ich eine Verbindung herstellen, durch die Eduardas Kaniava für eine Spielzeit am Teatro Colon in Buenes Aires wirken konnte. Für eine mögliche internationale Karriere war er wohl schon zu alt. Er ist heute im Kulturmanagement von Litauen tätig.
    Ähnlich bedauerliche Schicksale wären sicherlich noch häufig zu finden und sollten nach Möglichkeit publik gemacht werden.


    Hezrlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Lieber "Operus",


    besten Dank für deinen Antwortbeitrag.

    Es ist eine Tragik, dass vielen herausragenden Sänger durch diie damaligen Umstände der Weg an die internationalen Bühnen verwehrt war.

    Das ist einerseits natürlich richtig und Süß gehörte (im Gegensatz zu Theo Adam, Peter Schreier oder Siegfried Vogel) nicht zu denen, die regelmäßig auf Einzel-Gastspielen im Ausland unterwegs waren, aber auch Süß kam durch die damals noch üblichen Ensemble-Gastspiele viel herum: "Puntila" gastierte in Moskau, Wien und Florenz, "Die Nase" in Lausanne, Bukarest, Stockholm, Hamburg und Wiesbaden, Paul Dessaus "Einstein" gastierte auch in Stockholm, Hamburg, Wiesbaden und Lausanne. Der "Barbier" ging u.a. nach Helsinki, Prag, auch zu den Wiener Festwochen ins Theater an der Wien und 1980 nach Japan.
    Die Ensemblemitglieder an der führenden Häusern kamen als durchaus mal raus, durch die Gastspiele der DDR-Opernhäuser im Ausland.
    Schon beim Lausanne-Gastspiel 1966 dürfte Reiner Süß der Kezal gewesen sein. Beim ersten Paris-Gastspiel der Deutschen Staatsoper Berlin 1973 dürfte er als Daland und Doktor im "Wozzeck" dabei gewesen sein. 1974 sang er den Ochs in Lausanne und den "Wozzeck"-Doktor in Madrid.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

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  • Eine der großen Stützen der Dresdner Oper war Josef Herrmann. Bei mir läuft folgende Vinyl-Platte im Player. Hier die CD-Ausgabe:


    W.S.

  • Bei mir liegt eine zweite LP von Preiser auf dem Plattenteller. Josef Herrmann II. Er singt darauf aus "Figaros Hochzeit" mit Margarete Düren, aus "Peter Schmoll und seine Nachbarn", "Fidelio" mit Kurt Böhme, "Der fliegende Holländer" mit Kurt Böhme, "Die Meistersinger", "Zar und Zimmermann", "Undine" mit Margarete Düren, "Bajazzo" mit Margarete Düren, "Gianni Schicci" und "Tosca". Es sind bisher unveröffentlichte Aufnahmen dabei. Leider scheint diese LP (CD) bei Preiser nicht mehr erhältlich zu sein.

    W.S.

  • Kammersänger Wolfgang Hellmich, Bariton, langjähriges Ensemblemitglied der Staatsoper Dresden und der Komischen Oper Berlin, wird am heutigen 21. Mai 80 Jahre alt.


    Wie wenig solche langjährigen hochverdienten Opernsänger heute noch in unserem Bewusstsein sind, merkt man schon daran, dass ich im Internet kein einziges Foto von ihm finde (dafür gibt es dutzende Fotos von einem Bundestagsabgeordneten gleichen Namens).


    Gestoßen bin ich auf dieses Jubiläum durch die Jubiläen bei Merker online, dort findet sich allerdings ein Würdigungstext, der vor Fehlern nur so strotzt und eine Übersetzung dieses ebenfalls fehlerbeladenen Textes zu sein scheint:


    http://www.bach-cantatas.com/Bio/Hellmich-Wolfgang.htm


    Unter http://www.der-neue-merker.eu/geburtstage-im-mai-2015 ist also zu lesen:


    Zitat

    Er sang als Knabe im Dresdner Kreuzchor. Ausbildung zum Sänger an der Carl Maria v. Weber-Musikhochschule in Dresden, in der Hauptsache durch Helga Fischer. Debüt 1960 am Stadttheater von Zittau als Ottokar im »Freischütz«. 1962-66 sang er in Dessau und kam 1966 an die Staatsoper Dresden. Seitdem er Mitglied der Dresdner Staatsoper geworden war, wurde sein Name allgemein bekannt. Er wirkte dort in der Uraufführung der Oper »Levins Mühle« von Udo Zimmermann mit (21.3.1973) mit. Er trat auch regelmäßig an der Staatsoper Berlin und an der Oper von Leipzig auf. Gastspiele am Opernhaus von Leningrad, in Prag, Lausanne, Wiesbaden und Budapest. Auf der Bühne in einem ausgedehnten
    Repertoire, das seriöse wie Buffo-Partien umfasste, aufgetreten. Dazu angesehener Konzertsänger. Konzertreisen führten den Künstler in die Sowjetunion, nach Indien und Ceylon. Seit 1974 pädagogische Tätigkeit an der Musikhochschule von Dresden. Bis 1981 war er Mitglied der Dresdner Oper, trat aber noch weiter als Gast auf. So sang er am 28.9.1985 an der
    Staatsoper Berlin in der Uraufführung der Oper »Judith« von S. Matthus die Partie des Kämmerers. 1987 gastierte er an der Wiener Volksoper; in der Spielzeit 1988-89 trat er an der Komischen Oper Berlin als Don Carlos in »Der steinerne Gast« von Rimsky-Korssakow, 1993 als Don Alfonso in »Così fan tutte« auf. Partien aus seinem Repertoire für die Bühne: der Graf in »Figaros Hochzeit«, der Posa in Verdis »Don Carlos«, der Marcello in »La Bohème«, der Tonio im »Bajazzo«, der Barbier in »Die schweigsame Frau« von R. Strauss, der Graf in dessen »Capriccio«, der Poquelin in »Die Schule der Frauen« von Liebermann.
    Aufnahmen auf Eterna (»Die Kluge« von Carl Orff, Szenen aus »Die Meistersinger von Nürnberg« und aus »Judith« von S. Matthus) und Berlin Classics (vollständige Oper »Judith« von S. Matthus als Kämmerer). Sang auf DGG den Steuermann in einer vollständigen Aufnahme von »Tristan und Isolde«.

    Dazu folgende Anmerkungen:


    -"Bis 1981 war er Mitglied der Dresdner Oper, trat aber noch weiter als Gast auf."
    Das klingt so, als wenn er 1981 in den Ruhestand gegangen wäre, aber noch einige Gastauftritte absolvierte. Richtig ist, dass er bis 1981 dem Ensemble der Staatsoper Dresden angehörte und dann zur Spielzeit 1981/82 gemeinsam mit seinem Dresdner Operndirektor und Chefregisseur Harry Kupfer an die Komische Oper Berlin wechselte, wo Hellmich im Herbst 1981 in Kupfers Antrittsinszenierung als neuer Chefregisseur der Komischen Oper, Wagners "Meistersingern" als Sixtus Beckmesser debütierte und dann viele Jahre im Ensemble des Hauses verblieb, zuletzt 2002 am Haus auftrat. Er übernahm dort auch den "Figaro"-Grafen und den Grafen Oskar in "Ritter Blaubart", immerhin Rollenübernahmen in zwei legendären Felsenstein-Inszenierungen!


    - "So sang er am 28.9.1985 an der Staatsoper Berlin in der Uraufführung der Oper »Judith« von S. Matthus die Partie des Kämmerers."
    Die Uraufführung der "Judith" von Siegfried Matthus fand nicht an der Staatsoper Berlin, sondern an der Komischen Oper Berlin statt (Musikalische Leitung Rolf Reuter, Inszenierung Harry Kupfer)!!!


    - "1987 gastierte er an der Wiener Volksoper" - als Schaunard in Kupfers dortiger Übertragung seiner "Bohème"-Inszenierung, die wohl immer noch läuft.


    - "in der Spielzeit 1988-89 trat er an der Komischen Oper Berlin als Don Carlos in »Der steinerne Gast« von Rimsky-Korssakow, 1993 als Don Alfonso in »Così fan tutte« auf."
    Wie bereits erwähnt war Wolfgang Hellmich in den 1980er und 1990er Jahren Ensemblemitglied der Komischen Oper Berlin, ich habe ihn an diesem Haus u.a. als Rigoletto, Schaunard in "La Bohème", Fürst Ottokar in "Der Freischütz", Tonio im "Bajazzo", Graf Oskar in "Ritter Blaubart", Cecco del Vecchio in "Rienzi", Don Alfonso in "Così fan tutte", Baron Douphol in "La Traviata", Marco in "Gianni Schicchi", Johann in "Werther", Perückenmacher in "Ariadne auf Naxos" und Rat Crespel in "Hoffmanns Erzählungen" erlebt - in letzterer Rolle, die er von seinem gleichaltrigen, jedoch früher aussscheidenden Ensemblekollegen Werner Haseleu übernahm, gab er Anfang Juli 2002 am Ende der Ära Kupfer auch seinen Bühnenabschied.
    "Der steinerne Gast" ist zudem nicht von Rimski-Korsakow, sondern von Alexander Dargomyschsky!!!


    - "Aufnahmen auf Eterna (»Die Kluge« von Carl Orff, Szenen aus »Die Meistersinger von Nürnberg« und aus »Judith« von S. Matthus) und Berlin Classics (vollständige Oper »Judith« von S. Matthus als Kämmerer). Sang auf DGG den Steuermann in einer vollständigen Aufnahme von »Tristan und Isolde«."
    Der Hinweis auf den Steuermann ist natürlich ein bissl makaber, bei dem einen Satz, den der hat. Eine wirklich gute und wichtige Aufnahme von ihm wird hingegen gar nicht erwähnt: sein Danilo in einem Querschnitt der "Lustigen Witwe" (wobei da nicht viel Musik fehlt) neben Jutta Vulpius als Hanna Glawari:



    Mit Sicherheit ist sein Danilo eine weit wichtigere Aufnahme als sein Steuermann im "Tristan"...


    Wenn man bei jpc seinen Namen eingibt, stößt man außerdem auf diese CD:



    Wolfgang Hellmich hat sich seit vielen Jahren aus der Öffentlichkeit zurückgezogen, er ist nicht mehr wirklich gesund. Ein (inzwischen verstorbener) Ensemblekollegen der Komischen Oper hat mir vor drei Jahren erzählt, dass Hellmich schon länger in einem Heim liege und - ähnlich wie Theo Adam - nicht mehr wisse, wer er sei... :(


    Wolfgang Hellmich war 1988 in der ersten freiwilligen Opernaufführung meines Lebens ("Hänsel und Gretel" als Kind nicht mitgerechnet) mein erster Rigoletto.


    Ich hoffe, dass er körperlich und gesundheitlich stabil und auch tatsächlich noch am Leben ist und wünsche ihm alles Gute zum 80. Geburtstag! :yes:

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Der Bariton gehörte nie dem Ensemble der Deutschen Staatsoper Berlin an, sang aber viel als Gast am ersten Opernhaus der DDR, manchmal regulär, manchmal als kurzfristiger Einspringer:


    - zum ersten Mal taucht sein Name auf einem Besetzungszettel des Hauses am 14. Mai 1966 bei einem Konzert zum (posthumen) 75. Geburtstag des Dichters Johannes R. Becher auf.


    - sein Operndebüt am Haus gab er dann am 17. November 1968 als Posa in "Don Carlos" (neben Adam und Ritzmann unter Fricke), natürlich in deutscher Sprache


    - seine zweite Rolle am Haus war am 27. Dezember 1968 der Maler Marcel in einer deutschsprachigen "Bohème"-Aufführung neben Elka Mitzewa und Ruggiero Orofino)


    - am 28. April 1970 sang er erneut den Posa in "Don Carlos" (neben Tarrés, Schröter, Adam und Ritzmann unter Arthur Apelt)


    - am 28.12.1971 sang Hellmich an der Staatsoper Berlin den Masetto in einer deutschsprachigen Aufführung von Mozarts "Don Giovanni" mit Siegfried Vogel in der Titelpartie, Theo Adam als Leporello und Peter Schreier als Ottavio, Enriqueta Tarrés sang die Donna Anna als einzige Solistin in italienischer Sprache, Nelly Ailakowa sang Donna Elvira und Renate Hoff Zerlina, Gerhard Frei war unter der Leitung von Heinz Rögner der Komtur.


    - am 15. Januar 1974 sang Wolfgang Hellmich (immer noch mit dem Vermerk "a.G.", also als Gast) erstmals den Grafen in Theo Adams deutschsprachiger "Figaro"-Inszenierung, was damit zu tun haben könnte, dass am Neujahrstag des Jahres Wolfgang Anheisser, der neben Theo Adam in dieser Inszenierung als Graf besetzt war, in Köln verunglückt war. Neben Hellmich sangen unter der Leitung von Otmar Suitner Edeltraud Blanke die Gräfin, Renate Hoff die Susanna, Ingeborg Springer den Cherubino und Siegfried Vogel die Titelpartie.
    Der "Figaro"-Graf wurde seine meistgesungene Rolle am Haus.


    - am 3. und 5. Juni 1974 erneut "Figaro"-Graf unter Wolfgang Rennert neben Anna Tomowa-Sintow, Hoff / Gudrun Fischer, Springer und Vogel.


    - am 19. Mai 1975 erneut Graf unter Suitner neben Tomowa-Sintow, Hoff, Springer und Vogel


    - am 28. Juni 1975 erneut Graf unter Suitner neben Blanke, Hoff, Springer und Heinz Reeh als Figaro


    - am 9. September 1975 erneut Graf unter Suitner neben Tomowa-Sintow, Fischer, Springer und Vogel


    - am 11. und 12. Januar 1980 erneut Graf unter Ernst Märzendorfer mit Magdalena Hajossyova als Gräfin, Hoff, Uta Priew als Cherubino und Arthur Korn bzw. Bernd Zettisch in der Titelpartie


    - am 20. März 1980 erneut Graf unter Apelt mit Blanke, Jitka Kovarikova als Susanna, Priew und Zettisch


    - am 28. und 29. März 1980 erneut als Graf unter Rennert mit Blanke bzw, Edith Chmiel als Gräfin, Renate Bromann als Susanna, Priew und Jozsef Dene bzw. Zettisch als Figaro


    - am 26. April 1980 erneut Graf unter Armando Krieger mit Magdalena Falewicz als Gräfin, Carmen Andrea Sensaud als Susanna in italienischer Sprache, Edda Schaller als Cherubino und Dene.


    (im März und April 1980 war die Deutsche Staatsoper Berlin auf Japan-Gastspiel, einige Solisten blieben daheim und hielten dort zusammen mit Gästen den Spielbetrieb aufrecht. Siegfried Lorenz, damals reguläre Hausbesetzung für den "Figaro"-Grafen, war als Achillas in Japan.)


    - am 12. Juli 1981 Wolfram in "Tannhäuser" unter Heinz Fricke mit Celestina Casapietra als Elisabeth, Gisela Schröter als Venus, Reiner Goldberg als Tannhäuser und Siegfried Vogel als Landgraf


    - am 28. Dezember 1981 noch einmal als Posa, in der zweiten Vorstellung der (wieder deutschsprachigen) Neuinszenierung von Pöppelreiter unter Fricke mit Casapietra als Elisabeth, Schröter als Eboli, Jewgeni Schapin als Carlos, Adam als König und Fritz Hübner als Großinquisitor - von dieser Vorstellung gibt es einen Audio-Mitschnitt, der sich auch in meiner Sammlung befindet, Hellmich singt da einen Posa, der aller Ehren wert ist.


    - am 6. April 1982 nochmals Graf unter Ernst Stoy mit Hajossyova, Hoff, Priew und Vogel


    - am 22. Mai 1984 Herr Fluth in den "Lustigen Weibern von Windsor" unter Gert Bahner mit Isabella Nawe als Frau Fluth und Gerd Wolf als Falstaff


    - am 21. und 23. Oktober 1984 erneut Herr Fluth unter Bahner mit Nawe und Wolf


    - am 16. November und 13. Dezember 1984 erneut Herr Fluth unter Bahner neben Nawe und Wolf


    - am 8. Februar 1985 sang Hellmich in einem Konzert zum Abschluss der Musikbiennale im Schauspielhaus Berlin


    - am 13. Juli 1985 erneut Herr Fluth unter Bahner mit Nawe und Wolf


    - am 12. und 13. September 1985 das Bariton-Solo in "Carmina burana" unter Herbert Kegel neben Isabella Nawe und Peter Menzel


    - am 24. Oktober 1985 erneut Graf unter Christian Ewald neben Falewicz, Margot Stejskal als Susanna, Elvira Dreßen als Cherubino und Jürgen Freier als Figaro


    - am 26. Dezember 1985 erneut Herr Fluth unter Bahner mit Brigitte Eisenfeld als Frau Fluth und Gerd Wolf als Falstaff


    - am 8. Februar 1987 als Sixtus Beckmesser (kurzfristig eingesprungen für Siegfried Lorenz) unter Siegfried Kurz neben Magdalena Falewicz als Eva, Uta Priew als Magdalene, Ekkehard Wlaschiha als Hans Sachs, Ronald Hamilton als Stolzing und Harald Neukirch als David


    das war sein letzter mir bekannter Auftritt an der Deutschen Staatsoper Berlin.


    Demnach sang Hellmich in 21 Jahren an diesem Haus:


    - 2 Konzerte
    - 3x Posa
    - 1x Marcel
    - 1x Masetto
    - 14x "Figaro Graf"
    - 1x Wolfram
    - 7x Herr Fluth
    - 2x Bariton-Solo in "Carmina burana" (im Orchestergraben stehend bei einer Ballett-Aufführung)
    - 1x Sixtus Beckmesser


    Das macht dann insgesamt 8 Partien nebst Konzerten und immerhin 32 Abende.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

    Einmal editiert, zuletzt von Stimmenliebhaber ()

  • Da im engangs zitierten Text über Wolfgang Hellmich nicht mal der Geburtsort angegeben ist, hier noch als Nachtrag der kurze Eintrag zu ihm im seriösen "Opernlexikon" von Horst Seeger, Berlin 1986 (3. Auflage):


    Demnach scheint in obigem Text nicht mal die Debütpartie zu stimmen...


    Zur einzigen hier genannten Aufnahme:


    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

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