Das knifflige Coverbildratespiel - Unterhaltung für Kunstkenner

  • Lieber Positano


    Ich darf dich zu deiner Lösung beglückwünschen. Bravo! :jubel: Du hast dieses knifflige Coverbildrätsel gelöst. Die Regeln dieses Threads sagen, dass du nach der Bestätigung des Rätselstellers uns das nächste Rätsel stellen darfst. Zudem darf ich dich herzlich im Tamino-Forum willkommen heissen.


    Das Gemälde des Künstlers Petrus Christus ist genau ein Mal im Internet auf der Homepage des Metropolitan Museums of Art in New York zu finden, wo es ausgestellt ist. Es war deshalb ein schwieriges Rätsel. Deine Leistung, lieber Positano, stufe ich noch höher ein.


    Man nimmt an, dass das Bild für einen italienischen Kunden gemalt wurde, da man in der Kathedrale von Palermo auf Sizilien ein Marmor-Relief Antonio Gaginis mit der identischen Anordnung der Personen findet. Die Händler der Stadt Brügge, der langjährige Wirkungsort des Künstlers, unterhielten Handelsbeziehungen mit ganz Europa. So ist es nicht erstaunlich, dass ein Bild den Weg in einen entfernten Teil Europas fand, welches für andere Künstler zur Inspiration wurde.

    Die "Beweinung" ist ein ikonographisches Bildmotiv, das in der Kunstgeschichte immer wieder verwendet wurde. Vom gesuchten Maler ist eine zweite "Beweinung" erhalten.



    Wikipedia weiss Auskunft, welche Personen dargestellt sind: Zitat "An der Beweinung wie an der Beisetzung beteiligt sind – mit Abwandlungen – 7 Personen:


    Evangelist Johannes
    Joseph von Arimathia
    Nikodemus
    Jungfrau Maria
    Maria Magdalena
    die Schwestern Maria des Kleophas und Salome"


    In der Bibel ist diese Szene nicht so erwähnt, wie sie von den Künstlern wiedergegeben wurde. Es heisst nur: „Alle seine Bekannten aber standen in einiger Entfernung (vom Kreuz), auch die Frauen, die ihm seit der Zeit in Galiläa nachgefolgt waren und die alles mit ansahen.“ (Lk 23,49)


    Wie kommt es, dass auf dem zweiten Gemälde neun Personen erscheinen? Auf der zweiten Fassung des Gemäldes von Petrus Christus sind rechts das Ehepaar, die beiden Auftraggeber, des Gemäldes verewigt.


    Den Namen Petrus Christus finden ich und Portator bemerkenswert. Die Verbindung des Religionsstifters Christus mit dem Namen des ersten Papstes Petrus ist ausserordentlich.
    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Vielen Dank lieber moderato. Aber ohne den Hinweis auf Brügge wäre ich auch nicht drauf gekommen.

    Dann werde ich mal der Tradition entsprechend mein erstes Rätsel einstellen, bestimmt nicht all zu schwer für Euch....


    Wie heißen Maler und Bildtitel? (Ich hoffe das Bild kam nicht schon mal dran)

    Viele Grüße
    Positano

  • Lieber Positano


    Diesen Maler hatten wir schon einmal in diesem Thread vor einigen Wochen, nicht aber dieses Gemälde. Er heisst Jean Béraud (1848-1935), der das Leben auf den Strassen und Boulevards in Paris vielfältig dargestellt hatte. Das Bild zeigt den Eingang des Hauses Paquin in der Rue de la Paix und wie die Belegschaft das Gebäude verlässt.



    Jeanne Paquin (1869-1936) war eine der ersten Modeschöpferinnen. Sie war die Erste, die Mannequins einsetzte, um ihre Kreationen öffentlich bekannt zu machen. Heute würde man von Models sprechen.


    Ein anderer Maler, Henri Gervex, hatte diese Szene ("Fünf Uhr im Hause Paquin" 1906) auf die Leinwand gebannt. Die Damen begutachten die neusten Kreationen. Sechs Männer sind im Raum verteilt. Wer findet sie?



    Eine Mann sitzt am linken Bildrand, der Nächste steht in der Ecke links, ein weiterer Mann blickt zwischen den beiden Fenstern zum Maler, zwei Männer sieht man auf der Treppe am rechten Bildrand, und der sechste Mann, wo ist er versteckt? Hinter dem Geländer neben dem gelblichen Hut ist der Kopf eines rothaariger Mann mit Schnauz zu sehen.


    lg moderato
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    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Gratulation lieber moderato. Perfekte Antwort. Dem kann ich nichts mehr hinzufügen.
    Dann freuen wir uns jetzt auf dein nächstes Cover!

    Viele Grüße
    Positano

  • Passend zur Adventszeit, in der wir uns befinden, habe ich dieses Coverbild mit dem Ausschnitt eines grösseren Gemäldes der Geburt Christi ausgewählt:


    Wer hat's gemalt?


    Ich wünsche viel Erfolg bei der anspruchsvollen Recherche.


    lg moderato

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
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  • Liebe Rätselfreunde


    Ein erster Hinweis: Der Maler und diese Dame haben zwei Gemeinsamkeiten. Beide haben die gleichen Ziffern des Geburtsjahres in unterschiedlicher Kombination sowie die gleichen Initialen.



    lg moderato
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  • Lieber moderato, Deinem Hinweis nach kam nur 1493 oder 1439 in Frage. Wikipedia lieferte zu 1493 nur eine Person mit den Initialen BB:Bartholomäus Bruyn (* 1493; † 1555 in Köln; auch Barthel Bruyn, Bartholomaeus Bruyn, Bertoult Bruyn meler (ndl.), Bartell Bruen) war ein deutscher Maler der Renaissance und zählt zu den bedeutendsten Porträtisten des16. Jahrhunderts.
    Ein paar Klicke weiter: "Die heilige Nacht"



    Viele Grüße
    Positano

  • Lieber Positano


    Sehr gut gelöst. BRAVO! :jubel: Ich würde sogar sagen, vorbildlich bist du meinen Hinweisen gefolgt. Du hast die Ehre, das nächste Rätsel zu stellen.


    Ergänzen muss ich noch den Namen der blonden Schönheit. Es ist Brigitte Bardot (*1934), somit sind die mit dem gesuchten Maler gemeinsamen Initialen B. B.


    Das Rätsel ist eines der äusserst kniffligen Art. Im Internet ist ein Bild des Gemäldes nur einmal direkt zu finden: Eine Privatperson mit dem Nicknamen HEN-Magonza hat ein selbst aufgenommenes Pic auf flickr gesetzt. Auf der Homepage des Städel-Museums in Frankfurt am Main ist das Gemälde nicht verlinkt. In den unermesslichen Weiten des Internets ist nur ein Bild einer zurückliegenden Ausstellung, das die Hängung zeigt.



    Das Tafelbild schuf der in Köln wirkende Barthel Bruyn (1493-1555) im Jahr 1515 für einen Hausaltar. Der Auftraggeber war Professor Peter van Clapis und seine Frau Bela, geb.Bonenberg. Ihre Porträts findet man in der Innenseite bei den Darstellungen von St.Ivo und St.Anna, links und rechts der Krippendarstellung an den, je mit einem roten Tuch bedeckten Pulten. Die Mitteltafel zeigt die Krönung Mariens. Die Außentafel, welche die Verkündigung zum Thema hat, ist in der Grisaille-Technik gemalt.
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  • Im Internet ist ein Bild des Gemäldes nur einmal direkt zu finden


    nicht ganz...
    Bei Bildergipfel.de ist es auch zu finden

    Einer acht´s - der andere betracht´s - der dritte verlacht´s - was macht´s ?
    (Spruch über der Eingangstür des Rathauses zu Wernigerode)

  • Lieber Reinhard


    Danke für den Hinweis. Eine Seite, die ich bisher noch nicht kannte. Deshalb setze ich das Bild hier ein.



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  • Ich glaube, ich kann hier gar nicht lange mitmachen, ohne mir neue CDs zuzulegen... 8-) . Jedenfalls sind auf ca. 95% meiner Klassik-CDs entweder der Komponist oder der Interpret abgebildet. Und bei den restlichen sind es häufig so bekannte Gemälde, dass es sich gar nicht lohnt, diese hier einzustellen.

    Dieses Bild aber kannte ich nicht:

    Viel Spaß!

    Viele Grüße
    Positano

  • Lieber Positano,


    ich habe große Freude daran, dass mit Dir ein neues Mitglied so aktiv in diesen Thread einsteigt - und das auch mit Erfolg. Herzliche Gratulation und auch von mir ein ausdrückliches Willkommen im Kreise der Mit-Rechercheure.


    Die Aufgabe, die Du hier gestellt hast, hat mir einige Mühe bereitet. Ich habe meine bescheidenen Rom-Kenntnisse (vor zwei Jahren war ich in der Villa d´Este) durchgequirlt und bin dann auf Tivoli gekommen. Unter diesem Stichwort habe ich die bekannten Suchmaschinen rattern lassen, bis ich auf das folgende Bild stieß:



    Gemalt hat es ein mir bisher nicht bekannter russischer Maler namens Fedor Michailowitsch Matwejew , der von 1758 bis 1826 lebte. Viel mehr konnte ich über ihn nicht in Erfahrung bringen. Das Gemälde scheint immerhin so beliebt zu sein, dass mehrere Kunstverlage es als Reproduktion anbieten.


    Der Bildtitel heißt: "Ansicht der Umgebung von Tivoli".


    Anzumerken ist noch, dass auf dem Cover - was häufiger vorkommt - das Bild seitenverkehrt dargestellt ist.




    Liebe Grüße


    Portator

  • Lieber Portator, ich bin wirklich beeindruckt wie schnell Du dieses Rätsel gelöst hast!! Respekt!
    Danke auch für alle Willkommensgrüße! Wenn es meine Zeit erlaubt, schaue ich sehr gerne hier rein!

    Über den Maler konnte ich leider auch keine weiteren Informationen gewinnen und wie genau herum das Bild nun wirklich ist, ist mir nicht so ganz klar, da ich es auch noch auf dieser Seite gefunden habe:


    Nun bin ich gespannt, welches Rätsel uns Portator gibt!

    Viele Grüße
    Positano

  • Lieber Portator


    Da ich heute Abend verhindert bin, habe ich mich diesem Rätsel gewidmet. Nach einigen Irrwegen, habe ich zum Maler und zum Bild gefunden.


    Fiorentino Rosso (1494-1540): Pietà, (entstanden 1537/1540)



    Ikonographisch ordnete ich zunächst dieses Gemälde den Kreuzabnahmen zu, da man neben dem Leichnam Christi und Maria noch weitere Personen sieht. Doch bei diesen Bildern wurde ich nicht fündig.
    Was könnte es noch sein? Das Wort "Pietà", das ich nicht mit dieser Darstellung verbinde, führte mich zum Ziel. Allerdings erst nach der Sichtung gefühlter hunderter Darstellungen… Manchmal muss man den Suchbegriff erweitern, unter Umständen auch in eine Richtung, die nicht zu passen scheint. Ich verbinde eine Pietà mit der verinnerlichten Darstellung, die mir in der Skulptur Micheangelo Buonarottis begegnet ist.



    Wikipedia schreibt: "Die Pietà (it. für „Frömmigkeit, Mitleid“, nach lat. domina nostra de pietate „unsere Herrin vom Mitleid“), auch Vesperbild genannt, ist in der bildenden Kunst die Darstellung Marias als Mater Dolorosa (Schmerzensmutter) mit dem Leichnam des vom Kreuz abgenommenen Jesus Christus. Im Gegensatz zur Beweinung Christi liegt der Leichnam Jesu immer in Marias Schoß."


    Für mich war die Darstellung mit dem in den Schoss Mariens gelegten Leichnam als Pietà nicht eindeutig. Fiorentino Rossos Darstellung entbehrt nicht einer gewissen theatralischen Geste, wenn Maria die Arme über die ganze Bildbreite spannt.


    Fiorentino Rosso hatte auch eine Kreuzabnahme gemalt. Diese äußerst bewegte Darstellung zeugt von hoher Meisterschaft. Ich empfinde die Darstellung als sehr "modern" mit der Wahl der Farben, der Komposition und den Körperhaltungen der Personen. Man bedenke: Das Bild entstand vor etwa 500 Jahren.



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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Lieber moderato,


    Deine Recherchen haben Dich zum richtigen Ziel geführt. Herzliche Gratulation und Dank für Deine Mühe, uns mehr als nur den Namen des Malers zu nennen, was ja als Rätsellösung auch genügt hätte.


    Über den Maler Rosso Fiorentino (geboren 1494 in Florenz, gestorben 1540 in Paris) möchte ich noch einige Bemerkungen anfügen.


    Rosso Fiorentino war ein italienischer Maler des Manierismus. Sein wirklicher Name ist Giovan Battista di Jacopo. Der Künstlername Rosso Fiorentino (= der rote Florentiner) bezieht sich auf die roten Haare des Künstlers.


    Nach mehrfach wechselndem Aufenthalt machte er sich 1530 nach Paris auf, wohin ihn der französische König Franz I. eingeladen hatte. Er erhielt den Status eines Hofmalers und hat Frankreich nicht mehr verlassen.


    Zusammen mit Primaticcio gilt er als Begründer der Ersten Schule von Fontainebleau.


    Das zu ratende Bild hängt im Louvre.


    Das nächste Rätsel kommt von Dir.



    Liebe Grüße


    Portator

  • Wer hat's gemalt?

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
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  • This moonlight view of the Strand waterfront, ‘York Water Gate and the Adelphi from the River by Moonlight’, was painted around 1850 by Henry Pether



    Viele Grüße
    Positano

  • Lieber Portator


    Ich bestätige deine Lösung. Bravo, Bravissimo. :jubel: Du wirst uns das nächste Rätsel stellen. Ich verleihe dir den Tamino-Orden erster Klasse am Band für hervorragende Dienste um die Sache. Alfred Schmidt wird ihn dir persönlich anhefte. ;)



    Henry Pether (1828-1865) muss ein Mondsüchtiger oder ein Mann mit einer erfolgreichen Geschäftsidee gewesen sein, denn er hat ausschliesslich Nachtdarstellungen mit der Mondscheibe gemalt. Sein Vater Abraham verstand sich ebenfalls auf Gemälde mit diesem Sujet. Tiefe erzielte er, indem er die Sicht auf eine weite Wasserfläche und architektonische Merkpunkte öffnete.


    Das York Water Gate befindet sich heute etwa 150 m entfernt von der Themse. Mit dem Boot ist kein hinkommen möglich. Warum das?


    Das im italienischen Stil erbaute York Watergate markiert die Stelle des ursprünglichen Verlaufes der Themse vor dem Bau des Themse-Uferdammes in den Jahren 1864-1870. Die vornehmen Villen verfügten vor dieser Massnahme über einen direkten Zugang zum Wasser. Das York Watergate selbst wurde 1626 von Inigo Jones erbaut und war eine Erweiterung des York House, das im Jahre 1620 von George Villiers, dem ersten Herzog von Buckingham erbaut wurde. Wenn man genau hinsieht, kann man noch das Buckingham Wappen der Familie auf der Oberseite des Tores erkennen!



    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
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  • Lieber Portator.....


    Lieber moderato, ich vermute es handelt sich um eine Namensverwechslung, daher stelle ich einfach mal das nächste Cover ein. Ich hoffe nur, dass ich nicht Portators Lösung übersehen habe... :S


    Viele Grüße
    Positano

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  • Lieber Positano


    Da habe ich mich doch glatt verguckt. Ich hoffe, der verehrte Portator hat nicht schon die Koffer gepackt und sitzt im Zug nach Wien. Da du dich wie Portator in diesem Thread beteiligst, sind die Voraussetzungen für die Berechtigung gegeben. Ich verleihe ihm und dir gemeinsam den Orden erster Klasse am Band für hervorragende Dienste um die Sache. Alfred Schmidt wird für den festlichen Rahmen besorgt sein und die Verleihung würdig durchführen. ;)


    Es macht mehr Spass, sich an diesem Rätsel zu beteiligen, wenn mehrere Mitglieder die Rätsel zu lösen versuchen.


    Ich werde mich ebenfalls anstrengen und den Maler des neuen Rätsels zu ermitteln suchen. Ich habe eine Ahnung in welcher Epoche der Kunstgeschichte das Gemälde entstanden ist. Es könnte der Symbolismus sein. Den Maler kann ich noch nicht zuordnen.


    Was sehe ich? Weiss gewandete Gestalten an einer Waldlichtung mit See bei Morgen- oder Abenddämmerung. Ich tippe auf eine abendliche Stimmung im Zwielicht, denn die Nocturnes geben einen Wink. Eine der Gestalten links hält etwas in Händen (eine Lyra?) und reckt die Rechte in die Höhe. Eine Person im Vordergrund hat die Lyra vor sich hingestellt. Singt sie oder deklamiert sie die Strophen eines Gedichtes. Hat sie den Text vergessen, denn sie berührt mit der Hand den Kopf, wie wenn sie sich zu erinnern versucht. Ich vermute, dass das Bild um die Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert entstanden ist.


    Das wird hoffentlich nicht eine allzu schwer zu knackende Rätsel-Nuss sein.


    lg moderato
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  • Das Bild könnte mit nur einer Frau als Illustration zur Debussy Oper dienen, das brachte mich zum französischen Symbolismus. Da gibt es einen Maler Alphonse Osbert (1857-1939), der hat dieses Motiv mehrfach gemalt.



    Das Bild auf dem Cover heisst übrigens - und damit ist die Lösung eigentlich naheliegend "Songs of the night" eben Nocturnes. Hätte man diesen Titel in die Suchmaschine eingegeben, wäre man direkt auf dies Bild verwiesen worden.


  • Lieber Positano, lieber lutgra


    Das Bild von Alphonse Osbert sieht in seiner ganzen Grösse so aus:



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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
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  • Lieber lutgra, das ging ja super schnell!! Toll. Du bist also der nächste :D

    Alphonse Osbert war übrigens ein französischer Symbolist (1857-1939) und das gesucht Bild mit dem Titel "Les Chants de la nuit" passt natürlich perfekt zur CD 8-) .



    Viele Grüße
    Positano

  • Da wir uns sicher alle bei dem grieslichen Wetter an den Sommer zurücksehnen, hier ein passender Bildausschnitt.



    1. Frage: Welcher Ort wurde hier von wem gemalt?


    2. Frage: Welche bekannte Person des öffentlichen Lebens könnte sich (sofern nicht auf Dienstreise) dieses Bild heute noch im Original anschauen?

  • Lieber lutra


    Ein sehr schönes Rätsel, weil es ein Bild eines für die Moderne wichtigen Künstlers zeigt.



    Diese Flecken kann nur einer so meisterlich gemalt haben:


    Paul Cézanne: Der Garten von Les Lauves aus dem Jahr 1906, dem Todesjahr des Malers.


    The Phillips Collection Washington DC


    Präsident Obama wird wohl keine Zeit finden diese führende Sammlung Moderner Kunst zu besuchen, die Duncan Phillips 1921 gegründet hatte.


    Les Lauves ist für die Kunstgeschichte ein bedeutender Ort. Paul Cézanne kaufte im November 1901 von Joseph Bouquier ein kleines Anwesen auf dem Hügel Les Lauves oberhalb von Aix-en-Provence, um sich dort ein neues Atelier einzurichten. Das Atelier befand sich zu der Zeit noch außerhalb der Stadt und war von 7000 Quadratmeter landwirtschaftlich genutzter Fläche umgeben, auf der Oliven- und Feigenbäume wuchsen. Heute kann man das Atelier besuchen.



    Zu sehen sind Staffelei, Farbtöpfe, Arbeitskleidung und Gegenstände, die der Künstler als Motive für seine Stillleben verwendete.



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  • :jubel: Das ist natürlich alles richtig, ich hatte auch erwartet, dass einer unserer Fachleute hier das Rätsel relativ schnell löst. Ich finde das Bild übrigens auch sehr schön. Ob ich bei meinem einzigen Besuch in Washington 1987 auch diese Sammlung und das Bild gesehen habe, erinnere ich leider nicht mehr

  • In einer Woche verlasse ich den Nebel des Nordens und werde die Sonne des Südens geniessen. Deshalb kann ich lutgras Sehnsucht nach dem Sommer, ausgesprochen in Beitrag 2935, gut nachempfinden. Wer schliesst sich dieser Prozession an? Zuerst muss dieses knifflige Rätsel gelöst werden.


    lg moderato


    Wer hat's gemalt?

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  • Ernst Ferdinand Oehme „Prozession im Nebel“



    Das ging jetzt rein zufällig sehr schnell. Ich dachte an Caspar David Friedrich und habe seinen Namen und "Prozession" in die Suchmaschine eingegeben und siehe da, es kam sofort dies Bild, obwohl es nicht von C.D. Friedrich ist.


    Hier erfährt man mehr über das Bild. Und da im Text Friedrich als Vorbild erwähnt wird, war die Suche einfach.

  • Lieber lutgra


    Ernst Ferdinand Oehme (1797-1855), welcher der Romantik zuzurechnen ist, war der Maler dieser "Prozession im Nebel" aus dem Jahr 1828. Du brauchtest keine Tipps zu Bild und Maler. Ein Hinweis auf meine Einleitung zum Rätsel (Beitrag 2938), in der die beiden Suchwörter enthalten sind, war nicht nötig. ;) Da kann ich nur sagen: BRAVO! :jubel:


    Informationen zum Bild muss ich keine geben, denn der Link, den du gesetzt hat, bietet alles Nennenswertes zu diesem etwas schaurigen Bildthema. Ich wusste nicht, dass das Städel Museum einen Blog unterhält. Da werde ich bei Gelegenheit reinschauen.


    Du hast die Ehre uns mit einem neuen Rätsel zu beglücken.


    lg


    moderato
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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
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