Das Volkslied der Woche

  • Nach dem turbulenten Pfingstwochenende mit vier Auftritten in 24 Stunden möchte ich jetzt doch noch das Volkslied der Woche einstelln. Heut solles dies sein:


    Wem Gott will rechte Gunst erweisen


    Wem Gott will rechte Gunst erweisen,
    Den schickt er in die weite Welt,
    Dem will er seine Wunder weisen
    In Berg und Wald und Strom und Feld


    Die Trägen die zu Hause liegen,
    Erquicket nicht das Morgenrot,
    Sie wissen nur von Kinderwiegen,
    Von Sorgen, Last und Not um Brot.


    Die Bächlein von den Bergen springen,
    Die Lerchen schwirren hoch vor Lust,
    Was soll ich nicht mit ihnen singen
    Aus voller Kehl und frischer Brust?


    Den lieben Gott laß ich nun walten,
    Der Bächlein, Lerchen, Wald und Feld
    Und Erd und Himmel will erhalten,
    Hat auch mein Sach aufs best bestellt.


    Text: Josef Freiherr von Eichendorff (1822)
    Melodie: Friderich Theodor Fröhlich (1833)


    Auf dieser CD ist es zu finden:



    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Lieber Willi, ein wunderbarer Text und ein wunderbares Lied ! Erlaube mir, hier ohne weiteren Kommentar ein Bild zu posten, das ich sofort im Sinn hatte, als ich deinen Beitrag las. Ich habe es letzten Sommer im Hartelsgraben in den Ennstaler Alpen auf einer meiner Touren fotografiert:



    Viele Grüße von einer, die die Welt liebt !


    Bachiania

    Man sagt, wenn die Engel für Gott spielen, so spielen sie Bach, füreinander aber spielen sie Mozart.
    (Sir Isaiah Berlin)

  • Liebe Bachiania,


    in einer Nacht, in der ich mal wieder nicht in den Schlaf komme, erwidere ich deinen Gruß. Da ich immer noch nicht weiß, wie man ein Bild postet, kann ich mich in dieser Hinsicht nicht revanchieren, sonst hätte ich mich mit einem wunderbaren Foto von einem Wasserfall revanchiert, den ich vor drei Jahren in der Türkei fotografiert habe.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Da zur Zeit, die Nächte für uns Fußballfans eher nicht still und ruhig sind, möchte ich heute ein Lied vorstellen, das seit vielen Jahren zu meinen Lieblingsliedern gehört und, wie könnte es anders sein, zu den göttlichen Eingebungen von Franz Schubert gehört. Es drückt aus, wie schön und wie still die Nacht in der Fußball-WM-freien Zeit sein kann.
    Der Text stammt von Friedrich Adolf Krummacher (1767-1845), der wie ich aus dem Münsterland stammt und im schönen Tecklenburg im Teutoburger Wald stammt. Tecklenburg ist auch bekannt durch seine Freilichtbühne.
    Das Lied heißt


    Die Nacht


    Wie schön bist du,
    freundliche Stille himmlische Ruh.
    Sehet, wie die klaren Sterne,
    wandeln in des Himmels Auen
    und auf uns herniederschauen,
    schweigend, schweigend aus der blauen Ferne.


    Wie schön bist du,
    freundliche Stille himmlische Ruh.
    Schweigend naht des Lenzes Milde,
    sich der Erde weichem Schosse,
    kränzt den Silberquell mit Moose
    und mit Blumen die Gefilde,
    und mit Blumen die Gefilde.


    Text: Friedrich Adolf Krummacher (1767-1845)
    Musik: Franz Schubert (D.983 Nr. 4)


    Es ist auf dieser schönen Doppel-CD enthalten, auf der Aufnahmen von drei der besten deutschen Männerchöre, dem Männerchor "Carl Maria von Weber", Berlin sowie den Männerchören des Berliner Rundfunkchores und des Leipziger Rundfunkchores enthalten sind:


    Liebe Grüße


    Willi :rolleyes:

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Heute möchte ich ein Lied vorstellen, das von Vertrauen und Musstrauen spricht und kein glückliches Ende bereit hat:


    Dort drunten im Tale


    Dort drunten im Tale
    läufts Wasser so trüb,
    und i kann dirs nit hehle
    i han di so lieb.


    Sprichst allweil von Lieb,
    sprichst allweil von Treu,
    und e bissele Falschheit
    is auch wohl dabei.


    Und wenn i dirs zehnmal sag,
    daß ich di lieb,
    und du geist mir kein Antwort,
    so wird mirs ganz trüb.


    Für die Zeit wo du mir geliebt hast,
    da dank i dir schön,
    und i wünsch daß dirs anderswo
    besser mag gehn.


    Verfasser unbekannt, mündlich überliefert aus Schwaben (vor 1832)


    Das Lied ist in dieser schönen Box enthalten, in der der Rundfunk-Jugendchor Wernigerode, der Mädchenchor Wernigerode und der studiochor Berlin vertreten sind:




    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Lieber Willi, danke dass du dich so sehr um diesen Thread kümmerst ! Ich finde, unverbrämte Volksmusik ist etwas besonders Reines und Schönes. Wenn ich mal Zeit habe ( :D ) würde ich gerne ein paar Lieder aus unserer österreichischen Heimat posten. Ich habe vor langer Zeit einmal für das Steirische Volksliedwerk gearbeitet; dort lagern hunderte schöne alte Lieder, für jedermann gratis auszuheben und in Kopie zu erhalten. Eine großartige Institution !

    Man sagt, wenn die Engel für Gott spielen, so spielen sie Bach, füreinander aber spielen sie Mozart.
    (Sir Isaiah Berlin)

  • Liebe Bachiania,
    lass erst mal die Festspiele auf dich zu und an dir vorbeirauschen, und dann freu ich mich schon auf deine östereichischen Volkslieder, von denen ich sicherlich das eine oder andere kennen werde, zum Beispiel das, was wir seit einigen Tagen jeden Tag ein wenig eher singen können, obwohl wir es erst um Weihnachten tun: "Es wird schon glei dumpa". Ich liebe dieses Lied seit vielen Jahren, seit ich es um 1980, als ich im Paznauntal zum Skifahren weilte, zu Weihnachten mitgesungen habe.


    Liebe Grüße


    Willi :rolleyes:

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Trotz der Fußball-WM habe ich heute mal wieder an meinen Thread gedacht und möcht heute dieses schöne Lied vorstellen, dessen Text von Paul Heyse (1830-1914) stammt und das Johannes Brahms vermutlich 1874 komponiert hat. Es entstammt seinem op. 62 und steht an Nr. 3 der SIEBEN LIEDER für gemischten Chor:



    Waldesnacht


    Waldesnacht, du wunderkühle
    dich ich tausendmale grüss´!
    Nach dem lauten Weltgewühle
    o wie ist dein Rauschen süss!
    Träumerisch die müden Glieder
    berg´ ich weich ins Moos,
    und mir ist´s als würd´ ich wieder
    all der irren Qualen los.


    Fernes Flötenlied, vertöne
    das ein weites Sehnen rührt,
    die Gedanken in die schöne
    ach, missgönnte Ferne führt!
    Lass die Waldesnacht mich wiegen
    stillen jede Pein!
    Und ein seliges Genügen
    saug ich mit den Düften ein.


    In den heimlich trauten Kreisen
    wird dir wohl, du wildes Herz,
    und ein Friede schwebt mit leisen
    Flügelschlägen niederwärts.
    Singet, holde Vögellieder
    mich in Schlummer sacht!
    Irre Qualen, löst euch wieder
    wildes Herz, nun gute Nacht!


    Hier wird es vom Windsbacher Knabenchor gesungen:


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Ich will mit menem heutigen Liedvorschlag mal über den Tellerrand hinausblicken und ein Lied posten, das ich vor vielen Jahren einmal selbst in einer Soloversion in einer Silberhochzeitsmesse vorgetragen habe.
    Den Text hat Gerhard Versteegen im Jahr 1750 unter dem Titel "Abensegen gedichtet.
    Im Jahr 1822 hat der ukrainische Komponist Dmytro Bortnjansky daraus das weltberühmte Lied mit dem deutschen Titel "Ich bete an die Macht der Liebe" komponiert.
    Mir selbst ist dieses Lied in den 60er Jahren in einem Konzert der Original Don Kosaken unter der Leitung von Sergei Jaroff in der Halle Münsterland in Münster begegnet und hat mich sofort gefesselt. Ich möchte es deshalb auch in dieser Version posten, zumal es sicher in der Ukraine und darüber hinaus heute als echtes Volkslied gelten dürfte.

    Ich bete an die Macht der Liebe


    Ich bete an die Macht der Liebe,
    die sich in Jesus offenbart,
    ich geb' mich hin dem freien Triebe,
    wodurch ich Wurm geliebet wart.
    Ich will, anstatt an mich zu denken,
    ins Meer der Liebe mich versenken.


    Text: Gerhard Tersteeegen, 1750,
    Melodie: Dmytro Bortnjansky, 1822


    51PS8YB46ML.jpg


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Hallo ihr Lieben! Heute bin ich der "frühe Vogel", der den Wurm fängt, bevor ihn ein anderer sieht ;) denn gerade geht am Sonntag Morgen die Sonne auf.
    Heute schicke ich euch eines meiner Lieblings-Liebeslieder aus meiner österreichischen Heimat. Genauer gesagt: aus Kärnten. Man sagt den Kärntnern nach, alle könnten gut singen. Und es ist etwas Wahres daran. Kaum in einer Region Österreichs wird so viel gesungen und kaum ein Gebiet hat so schöne Volkslieder hervorgebracht.


    Also hier ist


    I HÅB DI GERN


    1.
    I hab di gern so viel als i vermag,
    bei finsterer Nacht grad so als wie bei Tag.
    Denn schau, i man du worst mei größter Sponn,
    mir hätt′s jo gor nit lad geton.


    Ich hab dich gern, so viel als ich vermag,
    bei finsterer Nacht genau so wie bei Tag.
    Denn sieh, du warst mein liebstes Gespann (=Partner),
    es täte mir nie leid.


    2.
    I nahmat di am liebsten in mei Haus
    und moch aus dir mei herzigs Weiberl draus.
    I druckat dir den Mund voll Busserln an,
    mir hätt′s jo gor nit lad geton.


    Ich nähme dich am liebsten in mein Haus,
    und macht' aus dir meine entzückende Frau.
    Ich drückte dir den Mund voller Küsse,
    es täte mir nie leid.


    3.
    Nur du allan bist in mein Herzlan drin,
    die ganze Welt leg i vor deiner hin.
    I holat dir vom Himmel jeden Stern,
    i hob di gern, jo gor so gern.


    Nur du allein bist in meinem Herzlein drin,
    die ganze Welt leg' ich vor dich hin.
    Ich holte dir vom Himmel jeden Stern,
    ich hab dich gern, ja gar so gern.




    Herzliche Grüße


    Bachiania

    Man sagt, wenn die Engel für Gott spielen, so spielen sie Bach, füreinander aber spielen sie Mozart.
    (Sir Isaiah Berlin)

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  • Den Text hat Gerhard Versteegen im Jahr 1750 unter dem Titel "Abensegen gedichtet.

    Lieber Willi, ich möchte nur einen Tippfehler korrigieren: Der Liederdichter heißt Gerhard Tersteegen.
    Owohl schon seit 40 Jahren in Mülhein an der Ruhr wohnend, habe ich noch immer nicht sein Wohn- und Sterbehaus auf dem Kirchenhügel besucht. Schande über mich, der ich seine pietitistischen Lieder zwar nicht grundsätzlich, viele aber gerne lese.


    :hello:

    .


    MUSIKWANDERER

  • Hab ich doch am Sonntag wieer das Volsklieder der Woche vergessen und möchte dies heute nachholen. Heute handelt es sich um ein sehr altes Lied:


    Es dunkelt schon in der Heide


    Es dunkelt schon in der Heide
    Nach Hause laßt uns gehn.
    Wir haben das Korn geschnitten
    Mit unserm blanken Schwert.


    Ich hörte die Sichel rauschen,
    Sie rauschte durch das Korn;
    Ich hört' mein Feinslieb klagen,
    Sie hätt' ihr Lieb verlor'n.


    Hast du dein Lieb verloren,
    So hab' ich noch das mein´
    So wollen wir beide mit'nander
    Uns winden ein Kränzelein.


    Ein Kränzelein von Rosen,
    Ein Sträußelein von Klee.
    Zu Frankfurt auf der Brücke,
    Da liegt ein tiefer Schnee.


    Der Schnee, der ist zerschmolzen,
    Das Wasser läuft dahin;
    Kommst du mir aus den Augen,
    Kommst mir aus meinem Sinn.


    In meines Vaters Garten,
    Da stehn zwei Bäumelein;
    Das eine, das trägt Muskaten
    Das andere Braunnägelein.


    Muskaten, die sind süße,
    Braunnägelein sind schön;
    Wir beide müssen uns scheiden,
    Ja scheiden, das tut weh.


    Der Text erscheint inhaltlich schon 1478 in der "Rostocker Liederhandschrift" und kommt vielfach mündlich aus der Gegend von Potsdam, der Uckermark, aus Schlesien, Hessen, Franken, Sachsen. Auch die Melodie kommt aus der Gegend um Potsdam, Mecklenburg, Brandenburg etc. Die Kanzlerin wird das Lied sicher kennen.


    Auf dieser CD wird es in einer sehr schönen Fassung von den Regensburger Domspatzen gesungen.


    Liebe Grüße


    Willi :D

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Ich bin mir nicht ganz sicher, ob die Interprtationen von "Zupfgeigenhansel" in diesen Thread passen - ich persönlich liebe diese Musik sehr und habe die drei CDs von ihnen schon seit vielen Jahren. Der für mich schönste und ergreifende Text is dieser -


    Ein stolzes Schiff streicht einsam durch die Wellen
    und führt uns unsre deutschen Brüder fort.
    Die Fahne weht, die weißen Segel schwellen,
    Amerika ist ihr Bestimmungsort.
    Seht auf dem Verdeck sie stehen,
    sich noch einmal umzudrehen,
    ins Vaterland, ins heimatliche Grün,
    seht, wie sie übers große Weltmeer ziehn.


    Sie ziehn dahin auf blauen Meereswogen.
    Warum verlassen sie ihr Heimatland?
    Man hat sie um ihr Leben schwer betrogen,
    die Armut trieb sie aus dem Vaterland.
    Schauet auf, ihr Unterdrücker,
    schauet auf, ihr Volksbetrüger!
    Seht eure besten Arbeitskräfte fliehn,
    seht, wie sie übers große Weltmeer ziehn.


    Sie ziehn dahin, wer wagt sie noch zu fragen:
    Warum verlassen sie ihr Heimatland?
    O armes Deutschland, wie kannst du es ertragen,
    daß deine Brüder werden so verbannt.
    Was sie hofften, hier zu gründen,
    suchen sie dort drüben zu finden;
    drum ziehen sie vom deutschen Boden ab
    und finden in Amerika ihr Grab.


    Nachzuhören auf http://www.youtube.com/watch?v=ZEtS38Fk8LY

    Hear Me Roar!

  • Heute möchte ich ein Lied vorstellen, das mir, angeregt durch den Thread "Quellen der Freude der Taminos", einfiel. Es kommt aus Schwaben aus der Zeit um 1800. Mehr kann ich über die Herkunft von Text und Melodie nicht sagen. In dem o. a. Thread geht es momentan um Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Und da möchte ich annehmen, dass dieses Lied sich inhaltlich im Hier und Jetzt abspielt:


    Hopsa Schwabenliesel


    Hopsa, Schwabenliesel,
    dreh dich um und tanz a bissel!
    Hopsa, Schwabenliesel,
    dreh dich um und tanz!
    Hopsa, Lieselgretel,
    dreh dich um, tanz nach der Fiedel!
    Hopsa, Lieselgretel,
    lupf den Fuß und tanz!


    In dieser schon mehrfach erwähnten Box ist es zu finden:



    Liebe Grüße


    Willi :D

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Nach meinem Urlaub möchte ich auch den Volksliederthread wieder aufnehmen. heute möchte ich das Lied "Wohlauf in Gottes schöne Welt" vorstellen. Der Text stammt aus dem Jahre 1828 und ist von Julius von Rodenberg (Julius Levy).
    Der Komponist der Melodie ist unbekannt. Sie stammt aus dem Anfang des 19. Jahrhunderts aus der Mark Brandenburg.
    Das Lied ist in dieser schönen Sammlung enthalten, auf CD 1 "Wanderlieder und Lieder zur Jahreszeit":


    Wohlauf in Gottes schöne Welt


    Wohlauf in Gottes schöne Welt
    lebewohl ade! (ade ade ade)
    Die Luft ist blau und grün das Feld
    lebewohl ade! (ade ade)
    Die Berge glühn wie Edelstein
    Ich wandere mit dem Sonnenschein
    Tralala - (ade ade ade)
    in´s weite Land hinein.


    An meinem Wege fließt der Bach,
    lebewohl ade!
    Der ruft den letzten Gruß mir nach,
    lebewohl ade!
    Ach Gott da wird so eigen mir
    So milde weh'n die Lüfte hier
    Tralala. . . als wär's ein Gruß von Dir.


    Ein Gruß von dir, du schönes Kind,
    lebewohl ade!
    Doch nun den Berg hinab geschwind,
    lebewohl ade!
    Wer wandern will, der darf nicht stehen,
    Der darf niemals nach hinten sehen,
    Tralala. . . muß immer weiter gehn.


    Du traute Stadt am Bergeshang,
    lebewohl ade!
    Du hoher Turm du Glockenklang,
    lebewohl ade!
    Ihr Häuser alle wohlbekannt
    Noch einmal wink’ ich mit der Hand
    Tralala. . . und nun seitab gewandt.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Heute möchte ich ein nicht so bekanntes Lied vorstellen, das aber gleichwohl sehr schön ist:


    Sie gleicht wohl einem Rosenstock


    Sie gleicht wohl einem Rosenstock
    drum liegt sie mir am Herzen
    Sie trägt auch einen roten Rock
    kann züchtig freundlich scherzen.
    Sie blühet wie ein Röselein
    die Wänglein wie das Mündelein
    Liebst du mich, so wie ich dich
    Röslein auf der Heiden


    Das Röslein, das mir werden muß
    Röslein auf der Heiden
    Das hat mir treten auf den Fuß
    Und g´schah mir doch nicht leide
    Sie liebet mich im Herzen wohl
    In Ehren ich sie lieben soll
    Liebst du mich, so wie ich dich
    Röslein auf der Heiden


    Beut her mir deinen roten Mund
    Röslein auf der Heiden
    Ein Kuss gib mir aus Herzensgrund
    So steht mein Herz in Freuden
    Behüt dich Gott zu jeder Zeit
    All Stund und wie es sich begeit
    Liebst du mich, so wie ich dich
    Röslein auf der Heiden


    Wer ist's der uns dies Liedlein sang
    Röslein auf der Heiden
    Das hat getan ein junger Knecht
    Als er von ihr wollt scheiden
    Zu tausend hundert guter Nacht
    Hat er das Liedlein wohl gemacht
    Liebst du mich, so wie ich dich
    Röslein auf der Heiden


    Der Text stammt von Paul von der Aelst: Liederbuch um 1602.
    Die Musik ist anonym aus "Geistliche Lieder" 1545, siehe Goethes Lied vom Röslein auf der Heiden;


    Das Lied ist auf dieser CD enthalten und wird von den Hallenser Madrigalisten gesungen:


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Eine Wiederbelebung dieses Threads mache ich mit einem in der Schweiz sehr bekannten Lied. Es ist das Guggisberg-Lied. Eine Geschichte von unerfüllter Liebe: Vreneli und Hansjoggeli. Es ist eines der wenigen Volkslieder in Moll.


    Felix Mendelssohn Bartholdy verarbeitete das Guggisberglied in seiner Streichersinfonie Nr. 11 in F-Dur. Es erklingt im zweiten Satz als «Schweizerlied» mit Variationen. Er hatte das Lied auf einer seiner Wanderungen durch die Schweiz kennengelernt. Es war in einem Liederheft mit sogenannten Kuhreihen enthalten.


    Diese gesungene Fassung ist etwas Besonderes. Die Schweiz liegt nicht am Meer. Deshalb sind die Instrumente im Bankschliessfach verwahrt. ;)Die Schweizerische Nationalbank verfügt übrigens über keine Schliessfächer. 8)



    ’s isch äben e Mönsch uf Ärde – Simelibärg!

    – Und ds Vreneli ab em Guggisbärg

    Und ds Simes Hans-Joggeli änet dem Bärg –

    ’s isch äben e Mönsch uf Ärde,

    Dass i möcht bi-n-ihm si.


    Und mah-n-er mir nit wärde – Simelibärg!

    – Und ds Vreneli ab em Guggisbärg

    Und ds Simes Hans-Joggeli änet dem Bärg –

    Und mah-n-er mir nid wärde,

    Vor Chummer stirben-i.


    U stirben-i vor Chummer – Simelibärg!

    – Und ds Vreneli ab em Guggisbärg

    Und ds Simes Hans-Joggeli änet dem Bärg –

    U stirben-i vor Chummer,

    So leit me mi i ds Grab.


    In mines Büelis Garte – Simelibärg!

    – Und ds Vreneli ab em Guggisbärg

    Und ds Simes Hans-Joggeli änet dem Bärg –

    In mines Büelis Garte

    Da stah zweu Bäumeli.


    Das eini treit Muschgate – Simelibärg!

    – Und ds Vreneli ab em Guggisbärg

    Und ds Simes Hans-Joggeli änet dem Bärg –

    Das eini treit Muschgate,

    Das andri Nägeli.


    Muschgate, die si süessi – Simelibärg!

    Und ds Vreneli ab em Guggisbärg

    Und ds Simes Hans-Joggeli änet dem Bärg –

    Muschgate, die si süessi

    Und d’Nägeli si räss.


    I gab’s mim Lieb z’versueche – Simelibärg!

    – Und ds Vreneli ab em Guggisbärg

    Und ds Simes Hans-Joggeli änet dem Bärg –

    I gab’s mim Lieb z’versueche,

    Dass’s miner nit vergäss.


    Ha di no nie vergässe – Simelibärg!

    – Und ds Vreneli ab em Guggisbärg

    Und ds Simes Hans-Joggeli änet dem Bärg –

    Ha di no nie vergässe,

    Ha immer a di dänkt.


    Es si numeh zweu Jahre – Simelibärg!

    – Und ds Vreneli ab em Guggisbärg

    Und ds Simes Hans-Joggeli änet dem Bärg –

    Es si numeh zweu Jahre,

    Dass mi han a di ghänkt.


    Dört unden i der Tiefi – Simelibärg!

    – Und ds Vreneli ab em Guggisbärg

    Und ds Simes Hans-Joggeli änet dem Bärg –

    Dört unden i der Tiefi,

    Da steit es Mülirad.


    Das mahlet nüt as Liebi – Simelibärg!

    – Und ds Vreneli ab em Guggisbärg

    Und ds Simes Hans-Joggeli änet dem Bärg –

    Das mahlet nüt als Liebi,

    Die Nacht und auch den Tag.


    Das Mülirad isch broche – Simelibärg!

    – Und ds Vreneli ab em Guggisbärg

    Und ds Simes Hans-Joggeli änet dem Bärg –

    Das Mülirad isch broche,

    Mys Lyd das het en Änd.






    Für Hoch-Deutschsprachige die Übersetzung:


    Es gibt nur einen Menschen auf Erden, – Simeliberg!

    – Verena vom Guggisberg

    und Simons Hans-Jakob von jenseits des Berges –

    es gibt nur einen Menschen auf Erden,

    mit dem ich zusammen sein möchte.


    Und kann er mir nicht werden, – Simeliberg!

    – Verena vom Guggisberg

    und Simons Hans-Jakob von jenseits des Berges –

    und kann er mir nicht werden,

    sterbe ich vor Kummer.


    Und sterbe ich vor Kummer, – Simeliberg!

    – Verena vom Guggisberg

    und Simons Hans-Jakob von jenseits des Berges –

    und sterbe ich vor Kummer,

    so legt man mich ins Grab.


    Im Garten meines Liebsten, – Simeliberg!

    – Verena vom Guggisberg

    und Simons Hans-Jakob von jenseits des Berges –

    im Garten meines Liebsten,

    da stehn zwei Bäumlein.


    Das eine trägt Muskatblüten, – Simeliberg!

    – Verena vom Guggisberg

    und Simons Hans-Jakob von jenseits des Berges –

    das eine trägt Muskatblüten,

    das andere Nelken.


    Die Muskatblüten, die sind süss, – Simeliberg!

    – Verena vom Guggisberg

    und Simons Hans-Jakob von jenseits des Berges –

    die Muskatblüten, die sind süss,

    und die Nelken sind scharf.


    Ich gab sie meinem Lieben zu versuchen, – Simeliberg!

    – Verena vom Guggisberg

    und Simons Hans-Jakob von jenseits des Berges –

    ich gab sie meinem Lieben zu versuchen,

    dass er meiner nicht vergässe.


    Habe dich noch nie vergessen, – Simeliberg!

    – Verena vom Guggisberg

    und Simons Hans-Jakob von jenseits des Berges –

    habe dich noch nie vergessen,

    habe immer an dich gedacht.


    Es sind nunmehr zwei Jahre, – Simeliberg!

    – Verena vom Guggisberg

    und Simons Hans-Jakob von jenseits des Berges –

    es sind nunmehr zwei Jahre,

    dass ich mich an dich gehängt habe.


    Dort unten in der Tiefe, – Simeliberg!

    – Verena vom Guggisberg

    und Simons Hans-Jakob von jenseits des Berges –

    dort unten in der Tiefe,

    da steht ein Mühlrad.


    Das mahlt nichts als Liebe, – Simeliberg!

    – Verena vom Guggisberg

    und Simons Hans-Jakob von jenseits des Berges –

    das mahlt nichts als Liebe,

    die Nacht und auch den Tag.


    Das Mühlrad ist gebrochen, – Simeliberg!

    – Verena vom Guggisberg

    und Simons Hans-Jakob von jenseits des Berges –

    das Mühlrad ist gebrochen,

    mein Leid, das hat ein End.


    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • 1. Liste der geposteten Volks-Lieder


    Es sind nur diejenigen aufgeführt, deren Text in den Beiträgen steht.

    Es ist die erste Zeile des Liedes.

    Hat das Lied einen zweiten Titel, ist er in Klammern beigegeben.


    Abend wird es wieder

    Abschied hat der Tag genommen

    Ach bittrer Winter

    Ännchen von Tharau

    Bald gras ich am Neckar

    Das Wandern ist des Müllers Lust

    Am Brunnen vor dem Tore (Der Lindenbaum)

    Der Mai ist gekommen

    Der Mond ist aufgegangen (Abendlied)

    Der Winter ist vergangen

    Die Gedanken sind Freitag

    Dort drunten im Tale

    Ein stolzes Schiff streicht einsam durch die Wellen

    Es dunkelt schon in der Heide

    Es klappert die Mühle am rauschenden Bach

    Es löscht das Meer die Sonne aus

    Es wollt ein Jägerlein jagen

    Guten Abend, gut Nacht

    Hopsa Schwabenliesel

    I hab di gern so viel als i vermag

    I’inverno è passato (Der Winter ist vergangen)

    Ich bete an die Macht der Liebe

    In der Mölltalleitn

    In einem kühlen Grunde (Untreue)

    Kein schöner Land in dieser Zeit

    Komm, lieber Mai,und mache

    Nun will der Lenz uns grüssen

    S’isch äben e Mönsch uf Ärde (Guggisberg-Lied)

    Sie gleicht wohl einem Rosenstrauch

    Waldesnacht, du wunderkühle

    Wem Gott will rechte Gunst erweisen

    Wie schön bist du, freundliche Stille, himmlische Rih

    Wohlauf in Gottes schöne Welt

    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Es sei an die Regeln erinnert, die der Threaderöffner in Beitrag 1 gesetzt hatte.

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Wunderschön, vor allem das Schweizer Lied mit den Muschelhörnern; da hätte ich aber doch Untertitel gebraucht.

    Ein grundsätzliches Problem stellt sich mir hier. Es gibt ja viele "Kunstlieder", die zu Volksliedern geworden sind, am bekanntesten wohl "Am Brunnen vor dem Tore" und "Der Mond ist aufgegangen." Gelten die auch?

    Vielleicht könnte moderato mehr von der alpenländlichen Volksmusik bringen, also nicht die kommerziellen Mariwanne und Mitschaell oder die Kastelruther Krähen. In meinem Schreibtisch habe ich ein solches Lied eingestellt, ich zitiere es hier noch einmal. Was mir hier bedeutend scheint, dass schon von Anfang an die Kinder da mitmachen und sogar schon Harfe und Geige dazuspielen.


    Schönheit lässt sich gerne lieben...

    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)

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  • Fein sein, beinander bleibn


    Ich glaube, heute ist kein Sonntag, aber sonst vergesse ich´s. Dieses schöne alpenländische Lied habe ich selber schon gesungen. Es gibt eine Reihe von Aufnahmen, diese gefiel mir am besten, weil nun mal "fein sein" von Mädchen und Frauen am besten gesungen werden kann.

    Eine Anekdote möchte ich noch anführen. In einer Sendung wurde ein original alpenländischer gemischter Chor vorgestellt, der so schöne Sachen gesungen hat wie hier zitiert.

    Diesen jungen Volksmusikanten hat man dann die Industrie-Volksmusik vorgespielt; ich glaube, es waren Marianne und Michael. Die Volksmusiker haben sich auf dem Boden gewälzt vor Lachen.

    Ich fände es schön, wenn unser "Leading Swiss" moderator mehr von diesen schönen Sachen einbringen würde. Allerdings sollte der Text verständlicher sein. Ich bin an die Härten von Schwäbisch gewöhnt, aber die Schweiz ist noch eine "turning of the screw" weiter.


    Schönheit lässt sich gerne lieben...

    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)

  • Lieber Dr. Pringel


    Die hochdeutsche Übersetzung des Guggisberg-Liedes füge ich unter den You Tube Beiträgen hinzu. Somit sollten alle verstehen können, wovon das Lied handelt.


    Ich denke, ein Lied wie "Der Lindenbaum" ist längst zum Volkslied geworden. Die wenigsten, die es singen, werden wissen, das es aus dem Zyklus Winterreise von Franz Schubert stammt. Es gehöret zum Volksgut.


    Ich werde ab und zu ein alpenländisches Volkslied hier posten.


    Die Dialekte der Schweiz sind sehr unterschiedlich. Eine Anekdote: Ein Brasilianer, den ich kenne, hat neben dem Hochdeutsch auch den örtlichen Dialekt erlernt. Er konnte sich in beiden Sprachen mündlich verständigen. Einmal besuchte er die Landeshauptstadt Bern. Entsetzt erzählte er mir, dass er kein Wort verstanden habe. Er fragte mich, ob das an anderen Orten in der Schweiz auch so sei. Ich musste ihm bestätigen, dass auch hier geborene Schweizer vor dem gleichen Problem stehen, nicht immer alles verstehen zu können. Mundart besitzt in der Schweiz einen anderen Stellenwert als in Deutschland. Sie ist das soziale Verbindende und wird vom Kindergartenkind wie vom Hochschulprofessor gesprochen. Der Wortschatz ist von Region zu Region sehr verschieden. Ein Müntschi ist ein Kuss, Anke ist Schmalz oder Butter. Und wenn die Schweizer posten, gehen sie nicht zur Post oder sind am Computer tätig, sondern kaufen etwas ein. Die Vergangenheitsform des Präteritums ist in der Mundart unbekannt. "Ich kaufte" wird mit dem Perfekt" i ha chauft" ausgedrückt.


    Franz Hohler, eine Grösse der schweizerischen Kabarett-Szene, hat eine Sage in berndeutschem Dialekt erzählt: Ds' Totemügerli. Er hat die Handlung der Geschichte mit eigenen Wörtererfindungen angereichert. Das Publikum lacht, weil sie die Bedeutung der Wörter erahnt oder erkennt. Wer keine der schweizerischen Mundarten spricht, wird nichts verstehen.

    Die Hochdeutsche Übersetzung gibt es hier als PDF. Der Schluss der Sage ist unvollständig übersetzt. Vielleicht kannst du erraten, was fehlt. https://www.ilern.ch/wp-conten…muegerli-Uebersetzung.pdf


    Übrigens, Franz Hohler spricht und schreibt Hochdeutsch. Seine Bücher kann ich uneingeschränkt empfehlen. Wer mehr wissen möchte schaue auf You Tube diesen Beitrag an: Franz Hohler über Alter, Glück und Klimajugend | Sternstunde Religion | SRF Kultur


    Es grüsst dich herzlich


    moderato


    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Es sei an die Regeln erinnert, die der Threaderöffner in Beitrag 1 gesetzt hatte.

    Lieber moderato, warum sollte ich mich an Regeln halten, die ein Threaderöffner setzte, der das Forum verließ und ein eigenes gründete? Ich sehe darin keinen Sinn und bitte Dich um Aufklärung. Das Thema selbst ist gut. Ich störte mich aber schon bei der Eröffnung vor neun Jahren daran, dass Liedtexte nur an Sonntagen gepostet werden sollten.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Lieber Rheingold1876


    Was William B.A. nach seinem Austritt aus dem Forum gemacht hat, weiss ich nicht. Ich bin im Tamino-Forum. Das reicht mir.


    Wenn Spielregeln von einem Thread-Eröffner gesetzt werden, gelten diese. Ob sie nun sinnvoll sind oder nicht, darüber kann man diskutieren. Wenn man dabei zum Schluss kommt, die Regeln anzupassen, ist das sicher möglich. Nur ist der Thread-Eröffner nicht mehr aktiv im Forum. Ihn kann man nicht mehr fragen. Früher war ein Schloss im Avatar sichtbar, wenn ein Tamino-Mitglied zum Papageno mutierte.


    Hält man sich nicht an Regeln, öffnet dies einer gewissen Beliebigkeit Tür und Tor. Deshalb sollte klar definiert sein, wie gepostet wird.


    Meine Meinung ist:

    Die Einschränkung auf ein einziges Volkslied pro Woche macht für mich keinen Sinn.

    Ebenso, dass nur sonntags gepostet werden darf.

    Es werden sich in meiner Einschätzung wenige Mitglieder beteiligen.

    Jedes Mitglied soll nach seinem Gusto Volkslieder posten dürfen.

    Der Text sollte dabei stehen.

    Eventuell kann man weitere Angaben hinzufügen.

    Ein tönendes Beispiel wäre auch wünschenswert.


    LG moderato

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Ich möchte noch einmal Franz Hohler erwähnen, der leider etwas vergessen ist. Ich habe alles von ihm gelesen und, noch besser, gehört.. Einmal war er hier im Ruhrgebiet, am Ende von seinem Vortrag haben wir ihn zu uns nach Hause eingeladen. Er hat dann bei uns übernachtet und ich habe ihn am nächsten Tag zum Bahnhof gefahren. Ein absolutes Highlight, vor allem, da er privat so hinreißend wie auf der Bühne war. Ich habe seine Geschichten auch meinen Unterstufenschülern vorgelesen: regelmäßige Begeisterung vor allem für die Geschichte "Made in Hongkong".

    Schönheit lässt sich gerne lieben...

    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)

  • "in einem kühlen Grunde" wurde hier zwar bereits genannt, allerdings ohne Aufnahmeempfehlung: Für mich persönlich gibt es da nur die Comedian Harmonists mit dem unvergleichlichen Ari Leschnikoff als hohem Tenor:



    Auch wenn Pianist Erwin Bootz gleich zu Beginn einmal daneben greift: Diese Aufnahme finde ich immer wieder sehr bewegend. Bei Youtube gibt es die wunderbare zweiteilige Dokumentation von Eberhard Fechner über die Comedian Harmonists:



    "Herr Professor, vor zwei Wochen schien die Welt noch in Ordnung."
    "Mir nicht."
    (Theodor W. Adorno)

  • Eines meiner Lieblingslieder, aber besonders in der hier eingestellten Interpretation von :


    Viktor Nikitin - Im schönsten Wiesengrunde - digital aufgearbeitet - YouTube


    Ein Auftritt des Alexandrows-Ensembles 1948 im zerstörten Berlin. Damals haben wir gesagt - nie wieder Krieg.

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Und auch dieses russische Volkslied liebe ich


    http://www.youtube.com/watch?v=L0Fs6bFzL9g


    Auch das singt Victor Nikitin. Leider erlitt er dem russischen Schicksal. Er hat sich totgesoffen. Aber er konnte singen. Auch das war 1948.

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Ein russisches Volkslied, gesungen von Nicolai Ghiaurov, dem Ehemann von Mirella Freni.


    http://www.youtube.com/watch?v=UIIvFgNAwO4


    Ich liebe Rußland aus jahrelanger persönlicher Erfahrung, aber nicht Putin. Das Volk kann nichts dafür. Und auch nicht die herrlichen Lieder.

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Friedrich Silchers Vertonung von Heinrich Heines Gedicht "Ich weiß nicht, was soll es bedeuten" ("Die Lore-Ley") in einer pathetischen Interpretation von Heinrich Schlusnus gehört zu meinen persönlichen Volkslied-Favoriten.


    Ich weiß nicht, was soll es bedeuten,

    Daß ich so traurig bin;

    Ein Märchen aus alten Zeiten,

    Das kommt mir nicht aus dem Sinn.


    Die Luft ist kühl und es dunkelt,

    Und ruhig fließt der Rhein;

    Der Gipfel des Berges funkelt

    Im Abendsonnenschein.


    Die schönste Jungfrau sitzet

    Dort oben wunderbar;

    Ihr goldnes Geschmeide blitzet,

    Sie kämmt ihr goldenes Haar.


    Sie kämmt es mit goldenem Kamme

    Und singt ein Lied dabei;

    Das hat eine wundersame,

    Gewaltige Melodei.


    Den Schiffer im kleinen Schiffe

    Ergreift es mit wildem Weh;

    Er schaut nicht die Felsenriffe,

    Er schaut nur hinauf in die Höh.


    Ich glaube, die Wellen verschlingen

    Am Ende Schiffer und Kahn;

    Und das hat mit ihrem Singen

    Die Lore-Ley getan.




    :hello:

    >>So it is written, and so it shall be done.<<

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