• Geboren am 20.12.1918 in Wien und am 24.08.1979 in Berlin gestorben.
    Er debütierte als Max in Graz, gastierte zwischen 1947 und 1948 in Österreich und Ungarn und kam durch Hermann Abendrot 1949 nach Weimar.
    Des weiteren sang er in Dresden, 1957 Florenz ( Erik ), 1962 Leipzig Rienzi , ab 1964 an der Berliner Staatsoper und bis 1970 in Leipzig, außerdem noch in Frankfurt a. M., Budapest, Amsterdam, Barcelona, Lissabon, Polen, Finnland, Rumänien und in den USA.


    Vom Stimmtimbre her erinnerte mich Ernst Gruber, ich empfinde den Klang seiner Stimme stellenweise als etwas gaumig, an Max Lorenz.
    Die Stimme, wenn man den CDs trauen darf, verfügte über eine enorme Intensität.
    Auch klingt die Stimme nicht immer ganz klar sondern Stellenweise leicht verschattet und dennoch empfinde ich sie im Wagnerfach beispielweise angenehmer ( in den Meistersingern ) als die von Hans Hopf .
    Hervorragend seine Othello Auszüge, der beginn des ersten Aktes und die Schlussarie.
    Das man nun dem Rienzi Gebet eine kommunistisch kompatible Textfassung verpassen musste, mag vom Textgehalt her stellenweise ein wenig komisch wirken, dennoch ist die gesangliche Leistung hier ebenfalls gut.
    Sein Siegmund klingt dunkel und angestrengt und überzeugt mich daher wenig, ebenso weniger überzeugte mich der zweite Teil der Liebesduettes aus Lohengrin.
    Besser wird er dann in der Gralserzählung, wobei auch hier ein kleinwenig mehr Textgefühl angebrachter gewesen wäre.
    Umwerfend mit welcher Werf er Fanget an aus den Meistersingern singt, hier kommt das leuchten seiner Stimme zum Tragen, was in anderen Aufnahmen leider viel zu selten hervor tritt.
    Im zweiten Akt eines Tannhäusers unter Heinz Fricke klingen seine Erbarm dich mein Rufe düster und gequält.
    Interpretatorisch sicherlich ergreifend, gesanglich aber leider weniger erquickend.
    Gelungen ein kompletter Tannhäuser unter Gerhard Pflüger auch wenn mich das Dirigat nicht so ganz überzeugt.
    Die Elisabeth wird hier von Brünnhild Friedland gesungen.
    Gehört haben muß man seinen Tristan mit Hanne-Lore Kuhse als Isolde.
    Ebenfalls von Interesse wäre hier noch von Paul Dessau eine Gesamteinspielung der Oper Einstein.
    Im großen und ganzen halte ich ihn aber trotz seiner unter Präsenz auf CD und einigen Einschränkungen in der Stimmführung für einen der letzten wichtigen Heldentenöre im Wagnerfach.


    CD: Ernst Gruber ( 3 CDs ),Einstein ( Dessau ), Tannhäuser , Tristan und Isolde

  • Lieber Sven Godenrath,
    obwohl ich mich mit dem Thema Gesang schon seit einigen Jahrzehnten beschäftige, habe ich den Namen Ernst Gruber erstmals vor Jahren hier in diesem Forum gelesen und mir die wenigen verfügbaren Aufnahmen besorgt.


    Ich bin beileibe kein Wagner-Spezialist, aber Tannhäuser gehört zu meinen Lieblingsopern, so dass ich von diesem Werk einiges in meiner Sammlung habe. Ernst Grubers Romerzählung gehört für mich zum Schönsten was ich in diesem Bereich kenne - trotz der wenig exzellenten Aufnahmequalität immer wieder eine Offenbarung.

  • Gruber, Ernst, Tenor, * 20.12.1918 Wien, † 24.8.1979 Berlin;
    Studium bei Karl Rössl-Majdan und Hans Depter in Wien. 1947 erfolgte sein Debüt am Theater von Graz als Max im »Freischütz« von Weber. 1947-48 gastierte er an Theatern in der Schweiz und in Ungarn.
    1949 wurde er durch den Dirigenten Hermann Abendroth an das Nationaltheater von Weimar engagiert, seit 1953 wirkte er als Heldentenor, vor allem als Wagner-Sänger, am Opernhaus von Leipzig, zugleich bestand ein Gastspielvertrag mit der Staatsoper von Dresden.



    Heute wäre er 95 geworden.


    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Heute vor 35 Jahren ist der gebürtige Wiener in (Ost-)Berlin gestorben.



    Gruber, Ernst, Tenor, * 20.12.1918 Wien, † 24.8.1979 Berlin


    LG

    Harald


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    (Vinícius de Moraes)

  • Es ist schön, dass hier im Forum immer wieder auch an (fast) vergessene Künstler erinnert wird. Ernst Gruber allerdings war meiner Meinung nach ein wirklich guter, zentraler Sänger. Die 3-CD-Porträt-Edition enthält viele interessante Aufnahmen. Ich werde mir nachher die Auszüge aus dem 2. Akt des "Tannhäuser" anhören (Dirigent: Heinz Fricke, Berlin 1961/62).

    "Menschen, die nichts im Leben empfunden haben, können nicht singen."
    Enrico Caruso


    "Non datemi consigli che so sbagliare da solo".
    ("Gebt mir keine Ratschläge, Fehler kann ich auch allein machen".)
    Giuseppe di Stefano

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  • Ich freue mich auch sehr über dieses Gedanken, weil Ernst Gruber für mich ebenfalls einer der sehr seltenen echten Heldentenöre gewesen ist. Leider gibt es viel zu wenige Tondokumente mit ihm. Von Zeit zu zeit kommt aber doch immer mal wieder etwas dazu - wie dieser oben eingestellte "Holländer", der 2009 von Myto veröffentlicht wurde. Sven Godenrath hatte in seinem Eröffnungsbeitrag ja wichtige Aufnahmen genannt. Im Deutschen Rundfunkarchiv liegen noch einige Produktionen, darunter eine Einspielung von Glucks "Iphigenie auf Tauris" (Orest), die "Fledermaus" (Alfred), Wolf-Ferraris "Sly", "Die Ausflüge des Herrn Broucek", "Tiefland", eine 9. Sinfonie von Beethoven, das "Lied von der Erde".

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Vielen Dank, lieber Rheingold, für die Einstellung des "Holländers". Interessant!!


    Gruß
    Manfred

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  • "Wagner in der DDR hieß ja Ernst Gruber. Wo Ernst Gruber nicht war, konnte Wagner nicht gespielt werden."
    (Joachim Herz in einem Interview)


    Mitte der 1950er Jahre war Gruber noch fest in Lepzig engagiert, gastierte aber bereits regelmäßig an der (1955 im Stammhaus Unter den Linden wiedereröffneten) Staatsoper Berlin, z.B. als Florestan, Max und Lohengrin.
    (Nebenbemerkung: Damals dauerte es zehn Jahre, um im völlig zerstörten Berlin nach Kriegsende die schwer getroffene Lindenoper wiederzueröffnen. Das Ausweichquartier war damals der Admiralspalast, heute ist es das Schiller-Theater - mal sehen, wie viele Jahre es in Friedenszeiten ohne Bombenzerstörung dauert, die Lindenoper wieder zu eröffnen...)
    Dann wollte man in Berlin gar nicht mehr auf ihn verzichten und engagierte ihn fest ins Staatsopern-Ensemble. Seine erste große Premiere war dort am 3.10.1962 der Tannhäuser unter Heinz Fricke. Genau ein Jahr später folgte der Tristan in der Wiederaufnahme der Witte-Inszenierung. Am 23.9. 1967 erlebte Gruber (laut Angabe eines Bekannten) beim "Tristan"-Gastspiel in Warschau einen so großen Totaleinbruch, dass er daraufhin an der Staatsoper bezüglich großer Rollen weitgehend aus dem Verkehr gezogen wurde. Er gastierte aber noch einige Zeit weiterhin "auswärts" in großen Rollen. An der Staatsoper war er in den Folgejahren vorrangig in Kein- und Kleinstrollen besetzt, z.B. als Samiel im Berghaus-Freischütz" oder als Haushofmeister bei Faninal im "Rosenkavalier".
    Seinen letzten Auftritt an der Staatsoper Berlin hatte Ernst Gruber am 24. Mai 1979 als Haushofmeister in "Ariadne auf Naxos". Ob er danach noch an einem anderen Haus auftrat, entzieht sich meiner Kenntnis, ich halte es aber für sehr unwahrscheinlich. Er hatte bereits seit einiger Zeit große gesundheitliche Probleme und war in vielen Klein-Rollen doppelt besetzt, dennoch kam sein Tod im August 1979, in den ersten Tagen der neuen Spielzeit, überraschend und löste im Ensemble große Betroffenheit aus. Die Besetzungszettel jener Tage zierte auf der Rückseite eine große Traueranzeige mit einer Würdigung von Intendant Pischner.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Mitte der 1950er Jahre war Gruber noch fest in Lepzig engagiert, gastierte aber bereits regelmäßig an der (1955 im Stammhaus Unter den Linden wiedereröffneten) Staatsoper Berlin, z.B. als Florestan, Max und Lohengrin.

    Auch bei Ernst Gruber muss ich mich dahingehend korrigieren, dass er bereits im Ausweichquartier Admiralspalast (sogar regelmäßig) gastiert hat.


    Das erste Mal taucht sein Name dort am 22. Dezember 1949 bei der Premiere von Mussorgkis "Boris Godunow" auf einem Besetzungszettel auf (auf welchem zusätzlich vermerkt ist: "Festaufführung anlässlich des 70. Geburtstages des Generalissimus Stalin am 21. Dezember 1949"), er sang die Rolle des Tschernikowski, hinter seinem Namen steht als Zusatz "a.G.", also als Gast.
    Bei den Folgeaufführungn am 25.12.1949, 2.1.1950, 14.1.1950, 12.2.1950 und 22.2.1950 sang er erneut den Tschernikowski.


    Bereits am 30.3.1950 sang er dann den Grigori Otrepjew, also den falschen Dimitri, er sprang er vermutlich relativ kurzfristig für Kurt Schüffler ein, aber sein Name wurde schon regulär gedruckt. Da die Rollen der Marina und des Rangoni an diesem Abend nicht aufgelistet sind, wurden die beiden Polen-Bilder offenbar gestrichen.
    Dirigent dieser Produktion war übrigens Leopold Ludwig, die Titelrolle sang Hans Reinmar als Gast von der Bayerischen Staatsoper München, die Marina sang Sigrid Ekkehard, als Pimen alternierten Herbert Alsen und Gottlob Frick.


    Am 22.11.1953 sang er dann erstmals am Haus den Florestan, es dirigierte Wilhelm Loibner, hinter Grubers Namen ist genauso der Zusatz "Städtische Bühnen Leipzig" in Klammern vermerkt wie bei der Leonore des Abends, Elisabeth Rose. Josef Herrmann war der Pizarro, Heinrich Pflanzl der Rocco.


    Genau eine Woche später, am 29.11.1953, sang er dann erstmals den Stolzing. Unter der Leitung von Karl-Egon Glückselig sangen außerdem Sigrid Ekkehard die Eva, Rudolf Gonszar den Sachs, Theo Adam den Pogner, Wilhelm Klemm a.G. den Beckmesser und Gerhard Unger den David.


    Am 19.1.1954 erneut Florestan, jetzt unter Glückselig mit Irmgard Klein als Leonore, Gerhard Niese als Pizarro und Theo Herrmann als Rocco,
    am 23.1.1954 erneut Stolzing, jetzt unter der Leitung von Johannes Schüler (der inzwischen fest in Hannover engagiert war), wieder mit Ekkehard, Gonszar, Adam und Unger sowie mit Toni Blankenheim aus Hamburg als Beckmesser,
    am 7.2.1954 erneut Stolzing unter Schüler mit Ekkehard, Gonszar, Adam und Unger sowie Heinrich Pflanzl als Beckmesser,
    am 28.3.1954 erneut Stolzing unter Loibner mit Ekkehard, Gonszar, Adam, Pflanzl und Unger.
    am 17.4.1954 erneut Florestan unter Glückselig mit Hedwig Müller-Bütow als Leonore, Gerhard Niese als Pizarro und Gerhard Frei als Rocco,
    am 8.5.1954 erneut Florestan unter Glückselig mit Klein, Niese und Frei,
    am 22.5.1954 erneut Florestan unter Glückselig mit Klein, Niese und Theo Herrmann,
    am 30.5.1954 erneut Stolzing unter Glückselig mit Brünnhild Friedand aus Dresden als Eva, Gonszar, Adam, Pflanzl und Unger
    am 30.6.1954 erneut Florestan unter Glückselig mit Irmgard Klein, Josef Herrmann und Heinrich Pflanzl,
    am 1.9.1954 erneut Florestan unter Herbert Charlier, dem aus Bremen gekommenen (und nur ein Jahr bleibenden) neuen Kapellmeister des Hauses, mit Klein, Niese und Theo Herrmann,
    am 20.9.1954 erneut Florestan unter Johannes Schüler mit Klein, Niese und Pflanzl.


    Am 1. Oktober übernahm Gruber dann die Titelpartie in der Wiederaufnahme der Oper "Sadko" von Rimski-Korsakow. In einer "Mitteilung der Intendanz" auf der Rückseite einiger Besetzungszettel wird darauf hingewiesen, dass Gruber die Rolle vom verstorbenen ehemaligen Ensemblemitglied Alfred Hülgert (der im November 1953 überraschend an einer Kolik gestorben war und die Rolle zuvor von der inzwischen an die Städtische Oper nach Westberlin gewechselten Ludwig Suthaus übernommen hatte, worauf natürlich nicht hingewiesen wurde) übernommen habe. Die musikalische Leitung hatte Helmut Seydelmann, ebenfalls Gast aus Leipzig, inne. (Seydelmann wurde ja dann 1961/62 zur tragischen Figur, als er zum Nachfolger des schon schwer kranken Franz Konwitschny aufgebaut werden sollte und dann selbst noch vor Konwitschny starb.)
    Weitere Sadko-Aufführungen mit Gruber fanden am 11.10., 9.11., 28.11. und 21.12.1954 sowie am 29.1., 8.3., 27.3., 8.4., 22.4., 26.5. und 4.6.1955 statt. Da diese Produktion nicht ins wiedereröffnete Stammhaus übernommen wurde, wurden seine Berliner Auftritte danach weniger, in der Wiedereröffnungsspielzeit 55/65 sang er nur ganze drei Mal am Haus (Stolzing am 25.12.55, Florestan am 3. und 9.6.1956, die nächsten Auftritte waren dann erst wieder das Tenor-Solo in Beethovens "Neunter" am 17.1.1958 und zwei Tage später ein Radames.)


    Gerade die vielen Auftritte als Sadko, Florestan und Stolzing im Admiralspalast zeigen, dass die Deutsche Staatsoper Berlin mitnichten erst nach dem Mauerbau auf diesen Tenor aufmerksam wurde und sich seine Dienste sicherte, auch wenn er erst in den 1960er Jahren fest ins Ensemble kam.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Wenn die Informationen aus dem Tamino-Klassikforum stimmen, s. o., dann ist heute der Todestag von Ernst Gruber (siehe Beitrag Nr. 1). Ich möchte da nicht auf die Informationen eines anderen Forums zugreifen, zumal sie diejenigen des hiesigen Threadgründers bestätigen. Zu diesem Anlass habe ich diese Aufnahme ausgesucht:



    Heute ist Ernst Grubers 36. Todestag.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

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  • Lieber Willi,


    Seegers "Opernlexikon" bestätigt gedruckt, dass Ernst Gruber am 24. August 1979 gestorben ist - und im gegensatz zu Geburtdaten besteht darin sicherlich kein Zweifel. :)

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"


  • Der Grabstein bestätigt auch den Todestag 24. August 1979. Das Foto ist mir eben wieder in die Hände gefallen. Ich kann mich aber im Moment beim besten Willen nicht daran erinnern, wo sich das Grab, vor dem ich schon gestanden habe, befindet. Es handelt sich auf jeden Fall um einen Berliner Vorwort, wo der Sänger auch wohnte. Seine Witwe hatte im Haus fast alles so belassen, wie es zu seinem Lebzeiten gewesen ist. Ich hatte sie kurz vor ihrem Tod noch besucht. Gottfried Cervenka hatte dem Helentenor auch eine seiner Sendungen der Reihe "Apropos Oper" im ORF gewidmet. Gruber war gebürtiger Österreicher.

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  • Ich habe spontan diesen Thread angeklickt und habe diese Aufnahme bei JPC gefunden, auf die du, lieber Rüdiger, schon vor gut drei Jahren hingewiesen hast:


    Und als ich die Arie des Steuermanns "Mit Gewitter und Sturm" anklickte und nur den kurzen Ausschnitt hörte, hat es mich regelrecht geschüttelt. Mein Gott, so klingt es also, wenn ein Heldentenor die Arie des Steuermanns singt. Wieviel anders als Fritz Wunderlich, und doch genauso erschütternd. Ich habe mir die Aufnahme sofort bestellt. Das Geburtsdatum habe ich nachträglich in meine Erinnerungsbeiträge eingearbeitet.


    Liebe Grüße


    Willi :)

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    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Mein Gott, so klingt es also, wenn ein Heldentenor die Arie des Steuermanns singt.


    Lieber Will, schau doch bitte nochmal genau auf die Besetzung. ;)

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  • Ich verstehe diesen Einwurf nicht. ?(

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    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Lieber Rheingold,
    damit wollte ich lediglich zum Ausdruck bringen, dass Ernst Gruber im Besitz einer einprägsamen und unverwechselbaren Stimme war ...

  • Zitat

    Rheingold1876:Lieber Will, schau doch bitte nochmal genau auf die Besetzung. ;)


    Lieeber Rüdiger, es war gar nicht so einfach, eine Besetzungsliste zu finden, ich musste erst dden Anbieter wechseln und dieses Cover auftun:

    Da hat er doch wohl den Erik gesungen. Das hätte ich mir eigentlich auch wohl denken können, aber mit den älteren Sängern kenne ich mich nicht so aus. :hail:


    Liebe Grüße


    Willi :)

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    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Lieeber Rüdiger, es war gar nicht so einfach, eine Besetzungsliste zu finden,.....


    Lieber William,
    eigentlich ist es doch gar nicht so schwer, Besetzungeslisten von Opernaufnahmen zu finden! Du gehst einfach auf:


    http://www.operadis-opera-discography.org.uk/


    Da findest Du 82 fliegende Holländer:


    http://www.operadis-opera-discography.org.uk/CLWAFLIE.HTM


    Du kannst dann zu dem Holländer, dessen Bestzung Dich interessiert, durchscrollen aber gleich direkt anklicken:


    http://www.operadis-opera-discography.org.uk/CLWAFLIE.HTM#17


    Übrigen ist das eine Aufnahme, die nicht nur wegen Erst Gruber interessant ist. Es ist auch eine der ganz wenigen Aufnahmen mit dem großartigen Tomislav Neralić, der im letzten Jahr im gesegneten Alter von fast 99 Jahren gestorben ist! Leider gibt die Aufnahme aber keine adäquate Vorstellung von der Pracht seines Bassbaritons! Man musste ihn wohl live hören! Sein Sängerportrait von JUGOTON, das den Klang der Stimme entschieden besser einfängt, ist leider nie auf CD erschienen! Er singt da Verdi, Glinka, Rossini, Puccini, Mussorgski, Gotovak und Gounod. Leider jedoch keinen Wagner - obwohl er an der Städtischen Oper Berlin der Holländer und Wotan war, und gerade auch in diesen Partien in Mailand, Barcelona, Brüssel, Hamburg und so weiter reüssierte!


    Beste Grüße
    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Lieber Rheingold,
    damit wollte ich lediglich zum Ausdruck bringen, dass Ernst Gruber im Besitz einer einprägsamen und unverwechselbaren Stimme war ...


    Und ich, lieber hart, wollte Willi nur ganz diskret darauf aufmerksam machen, dass Gruber nicht den Steuermann sondern den Erik singt. Ansonsten stimme ich Caruso zu. Auch ich hatte die Aufnahme seinerzeit nur wegen Gruber erworben und vielleicht auch ein bisschen wegen Siw Ericsdotter als Senta. Dann waren da auch noch Otto von Rohr, Neralic und Gui. Eine seltsame Mischung. Keine Frage, den Gruber hört man unter Hunderten heraus. Dieser gewaltige unorthodoxe Ansatz! Ich bin froh, dass mit den Jahren einige seiner Aufnahmen, die vornehmlich bei Rundfunk in Leipzig und in Berlin entstanden, auf CD gelangt sind. Im Deutschen Rundfunkarchiv gibt es noch sehr viel mehr. Nächsten werde ich mal die Bestände knapp auflisten, da mir ein entsprechender Datenbankauszug vorliegt.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


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  • In einem ellenlangen »Merker-Interview« (10/2002) führt der Opernintendant und Regisseur Professor Joachim Herz unter anderem auch folgendes aus:


    »Wenn man über WAGNER in der DDR spricht, muss der Name Ernst GRUBER genannt werden. WAGNER in der DDR hieß Ernst GRUBER. Wo Ernst GRUBER war, fand WAGNER statt, und wo Ernst GRUBER nicht war, fand WAGNER nicht statt. Das galt für Leipzig, Dresden, die Berliner Staatsoper und die Dessauer Festspiele.«

  • Diesen Tristan habe ich wegen Ramon Vinay erstanden, und nicht nur nebenbei, Ernst Gruber und Hanne-Lore Kuhse kennen und lieben gelernt!


    hier
    Philadelphia, 25.Januar 1967


    Sollte in keiner Tristan Sammlung fehlen! Die Aufnahme rangiert bei Freunden und Bekannten unter besonders empfehlenswert.


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)


  • Ernst Gruber hat über die bereits genannten - der "Sly" von Wolf-Ferrari fehlte noch - eine ganze Menge von Aufnahmen hinterlassen, die im Deutschen Rundfunkarchiv Potsdam-Babelsberg aufbewahrt werden. Er war in allen Genres unterwegs. An Operngesamtaufnahmen, in der Regel Funkfassungen mit Erzählern, gibt es Iphigenie in Tauris von Gluck (Orest/1964) mit Hanne-Lore Kuhse in der Titelrolle, Janaceks Ausflüge des Herrn Broucek (Erscheinung des Dichters/1953) sowie Webers Freischütz (Max/1958), dirigiert von Herbert Kegel. Die Agathe ist Maria Croonen.


    Die 9. Sinfonie von Beethoven gibt es unter der Leitung von Vilmos Komor aus Leipzig (1961). Neben Gruber singen Hanne-Lore Kuhse, Eva Fleidcher und Hans Krämer. Kegel dirigiert auch Janaceks Glagolitische Messe (1954). Gemeinsam mit Gruber wirken Brünnhild Friedland und abermals Fleischer und Krämer mit. Eva Fleischer bestreitet auch 1954 mit Gruber Mahlers Lied von der Erde. Heinz Bongartz dirigiert die Dresdener Philharmonie.


    Mit Isaak Dunajewskijs Freier Wind (Janko/1953) und der Fledermaus (Alfred/1953) fionden sich zwei Operettengesamteinspielungen. Beide Male dirigiert Kegel.


    Liedaufnahmen sind mit Edvard Griegs Der Einsame und Eros mit Orchestergeleitung (Gerhard Pflüger/1952) die kleinste Abteilung der Diskographie. Fast alle im Rundfunk produzierten Opernszenen sind in der noch von Harald angezeigten 3-CD-Box enthalten. Auf einer Schallplatte der tschechischen Firm Supraphon gibt es die Szene des Erik mit Senta (Ludmila Dvorakova) aus dem Fliegenden Holländer und das Preislied aus den Meistersingern von Nürnberg.

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    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent


  • Für das DDR-Label Eterna war eine Gesamtaufnahme von Wagners "Tristan und Isolde" mit Ernst Gruber und Hanne-Lore Kuhse geplant. Sie kam im letzten Moment nicht zustande, weil der dafür vorgesehene Dirigent Franz Konwitschny am 28. Juli 1962 plötzlich gestorben war. Das Foto zeigt die Kuhse und Gruber bei einer "Tristan"-Aufführung in Leipzig.

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  • Zitat

    Zitat
    Rheingold1876
    eine ganze Menge von Aufnahmen hinterlassen, die im Deutschen Rundfunkarchiv Potsdam-Babelsberg aufbewahrt werden


    Das liegen sie ja gut!


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

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  • Das ist so. Zumindest kann man sich die Aufnahmen für den privaten Gebrauch kopieren lassen, was allerdings nicht umsonst ist. :(

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


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  • Insgesamt ein sehr interessanter Thread, an dem man wieder einmal erkennen kann, dass TAMINO durch Zeitzeugen und akribische Forscher oft Historisches ans Tageslicht fördert.

    Eines würde mich bei Ernst Gruber noch sehr interessieren, zumal Rüdiger ja seine Witwe kannte.

    Wie ist er eigentlich in die DDR gekommen?

    Immerhin hat er Ende der 40er-Jahre noch in seiner Heimat Österreich gesungen, ab 1949 - laut Stimmenliebhaber - in Ostberlin.

    Waren es politische oder künstlerische Gründe, die ihn in die DDR brachten? Laut Wikipedia ist er scheinbar auch deutscher Staatsbürger geworden.

  • ab 1949 - laut Stimmenliebhaber - in Ostberlin

    Nicht laut mir, sondern laut der von mir eingesehenen Besetzungszettel. ;)


    Aber das ist doch nun wirklich mal ein österreichischer Tenor, der das Anhören - aufgrund der abzüglich aller "Eigenheiten" immer noch bestehenden Vorzüge - wirklich lohnt! :)














    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Naja, lieber Stimmenliebhaber, ich weiß schon, wie du das mit den österreichischen Tenören meinst :wacko:.

    Einigen wir uns darauf, dass Gruber gut ist (und bei weitem nicht der einzige Landsmann, von dem man das behaupten kann).

  • Lieber "greghauser2002", einigen wir uns darauf, dass du hier im Forum auch schon die Fahne einiger österreichischer Tenöre hochgehalten hast, wo das aus meiner subjektiven Sicht nicht ganz so lohnend war wie im Falle Ernst Grubers. ;):hello:

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

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