Wie ich gerade sehe, ist der abschließende Teil der "Beethoven Journey" für den 12. September angekündigt:
Die anderen beiden CDs sehen so aus:
Thomas hat für mich absolut recht, wenn er Andsnes' Interpretationen lobt. Auch bei aller Konkurrenz, bei allen großartigen Pianisten, Dirigenten und Orchester, die sich Beethovens Klavierkonzerten gewidmet haben, sollte man diese Aufnahmen kennen.
Mich beeindruckt besonders, daß Leif Ove Andsnes es schafft, seine ausführlich in den Beiheften erläuterten Gedanken zu den Werken in die Praxis, in Klang, umzusetzen.
Er schreibt: "Ich halte Beethovens Werke für die menschlichste und am höchsten vergeistigte Musik schlechthin. Noch heute werden wir von ihrer bemerkenswerten Radikalität und Modernität erschüttert, aber Beethoven und seine Musik vermitteln uns noch andere wichtige, grundlegende Botschaften... Vielleicht fesselt uns Beethoven deswegen immer noch so stark, weil er uns gleichermaßen tröstet und aufrüttelt:..."
Trost und Aufrüttlung, Modernität und Humanismus sind für Andsnes nicht nur Schlagworte, sondern er vermittelt diese Attribute mit seiner makellosen Technik, mit einer sensiblen Dynamik und mit einem Orchester, das ebenso feinsinnig engagiert und so farbig ausgewogen (wie ich sie so gut wie noch nie gehört habe) den Orchesterpart übernimmt. Die "Personalunion" aus Dirigent und Solist macht hier absolut Sinn.
Leif Ove Andsnes versucht nicht, Beethoven "neu zu erfinden", sondern er "nimmt ihn beim Wort". Diese uneitle Musizierweise, diese Selbstverständlichkeit und Natürlichkeit im Ausdruck machen die bisherigen Interpretationen zu etwas ganz besonderem.