Softwareempfehlung für CD Erfassung/Verwaltung?

  • Wir hatten das Thema schon einige Male, aber m.E. nicht in den letzten Monaten und bei software ändert sich ja schnell etwas. Falls ich mich irre, bitte ich um Verschieben des Fadens.


    Welche Software ist aktuell empfehlenswert?


    Da ich noch nichts in dieser Hinsicht getan habe, ist mir vor allem an einer möglichst schnellen Erfassung meines Bestandes gelegen (der liegt für Tamino Verhältnisse eher im unteren bis mittleren Bereich bei z.Zt. ca. 1600 CDs).

    res severa verum gaudium


    Herzliche Grüße aus Sachsen
    Misha

  • Lieber Misha,


    ich mache es nach wie vor mit dem Datenbankprogramm Microsoft Access, nachdem ich vor 20 Jahren mit Paradox für Wndows angefangen war. Aber die Firma ging nach etlichen Jahren ein und nun mache ich es mit Microsoft. Du kannst, wenn du mit dem ersten Komponisten begonnen hast, dir die Reihenfolge der Datenbankfelder merken, oder auch vorher handschriftlich einen Plan machen und dann in aller Ruhe deine CD's eintragen. Wichtig ist immer, was du an Informationen festhalten willst. Davon hängt dann auch die Größe der Datenbank ab. Das Schöne an Datenbanken ist, dass die Eingabe sofort gespeichert wird. Du brauchst also nicht von vorne anzufangen. Da du ja (bisher) nicht das Problem hast, einen Komponisten mit 1000 Datensätzen oder mehr (wie bei mir Beethoven) unterzubringen, kannst du wahrscheinlich noch leichter entscheiden, welche Unterordnung du einführen willst, z. B. Sinfonien, Klavierkonzerte, Klaviersonaten, Streichquartette usw. Ich habe einfach mal eine Reiehdnfolge meiner Beethvoen-Datenbank genannt. Dann kannst du natürlich bei den Werken eine numerische Reihenfolge und bei den Interpreten eine alphabetische Reihenfolge einführen usw.
    Wenn du z. B. viele Beethoven-Sinfonien hast, kannst du die Erste alphabetisch mit allen Dirigenten und dann die Zweite oder auch alle mit einem Dirigenten alphabetisch und dannn alle mit dem zweiten Dirigenten alphabetisch einordnen, z. B. Abbado, Barenboim, Bernstein, Böhm, Celibidache, Cluytens usw.
    Die Datenbank kann mehr Werke aufnehmen, als du im Verlaufe von einigen Hunderttausend Jahren eingeben kannst, und auf ein Gigabyte Speicherplatz passen mindestens 20000 Datensätze. Also kannst du deine gesamte Sammlung noch mühelos auf einem kleinen USB-Stick unterbringen.
    Falls du noch mehr Fragen hast, melde dich gerne.


    Liebe Grüße


    Willi :D

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Lieber Willi,
    das dauert ja eine Ewigkeit, aber Misha will eine schnelle Erfassung seiner CDs.
    Und so stelle ich mir vor, es müßte ein Programm geben, bei dem man lediglich die EAN (mit oder ohne Scanner) eingeben muß und schon ist die CD erfaßt. Daneben muß es auch möglich sein, Datensätze per Hand einzugeben, denn anfangs hatten CDs noch keine EAN. Für CD-Sammler der ersten Stunde mit CDs ohne EAN ist es immer zeitraubend, diese CDs per Hand einzufügen. Hinzu kommt noch das Problem verschiedener CD-Cover bei CD-Nachauflagen. Wenn CDs automatisch vom Programm erfaßt wurden, kann man das Cover per Hand ändern. Das ist alles nicht optimal.
    Für DVD gibt es den DVD-Profiler, den ich schon seit etlichen Jahren benutze. Der DVD-Profiler könnte Vorbild für einen CD-Profiler sein, jedoch hat sich noch niemand mit der Erstellung eines CD-Profilers beschäftigt. Beim DVD-Profiler gibt man die EAN ein und alles ist drin ,vom Cover bis zur vollständigen Textbeschreibung.
    Für CDs hatte ich mal Music Collector benutzt, der hatte aber seine Macken und war für den Klassik-CD-Bereich nicht optimal, eher was für Pop/Rock. Leider nicht so komfortabel wie der DVD-Profiler. Daher hatte ich es nach 50 CDs aufgegeben, weitere Datensätze zeitraubend anzulegen.
    Trotz 30 Jahre CD gibt es kein komfortables Programm für die Klassik-CD-Erfassung.
    Und daran wird sich auch nichts ändern.
    Deshalb bleibt einem nichts übrig, als ein Datenprogramm zu nehmen, was individuell angepaßt werden kann, aber mit viel Zeitaufwand verbunden ist. Bei Sammlern mit mehreren tausend CDs eher abschreckend, weil man Monate braucht, um alle CDs einzugeben.

    mfG
    Michael

  • In der aktuellen FonoForum, Seite 64ff., ist ein Test verschiedener Lösungen zur Erfassung und Archivierung von Tonträgern. Verglichen werden darin die Lösungen


    - CD-Archivierer
    - Excel
    - Access
    - Music Collector
    - Audio-CD-Archiv



    Beste Bewertung in den Kategorien Darstellung/Übersicht, Handhabung, Erfassungstiefe und Gesamteindruck erhält die Lösung Music Collector von Collectorz (http://www.collectorz.de). Da ich auf dem Mac arbeite, wäre es auch für mich die Lösung der Wahl, das Programm gibt es aber auch für Windows, Kostenpunkt ca. 40 Euro.


    Viele Grüße


    Christian

    "...man darf also gespannt sein, ob eines Tages das Selbstmordattentat eines fanatischen Bruckner-Hörers seinem Wirken ein Ende setzen wird."



  • … vielleicht nicht genau das, was Ihr sucht … aber höchst effizient.


    Hm, ich bin jetzt nicht ganz sicher, was Ihr für Euch unter „verwalten“ meint, was Ihr hiermit „bezweckt“ bzw "erwartet". Mir ging es seinerzeit um eine übersichtliche Erfassung meiner Musikbibliothek und ich nutze hierzu seit Jahren (und natürlich auch zum hören) das gute alte iTunes … allen Unkenrufen zum Trotz. Somit habe ich gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Katalogisierung meiner CDs und Hörbasis für meinen iPod und meine „kleine“ Anlage.
    So hab ich seit Jahren ca 1700 CDs (davon ca 1500 Klassik) eingelesen, die Titel werden automatisch bezogen (und von mir händisch an mein Raster angepasst) und mit dem gewünschten Cover (meist aus Amazon oder so reinkopiert) versehen. Die Neuanlage einer neuen CD dauert nur n paar Minuten.


    Allerdings hab ich mir das System nach meinen Bedürfnissen angepasst und die Felder nach meinen Erfordernissen „um“belegt. Unter „Werke“ hab ich zB die Orchester gelistet, unter „Alben“ meine Genres (Sinfonien, Kammemusik, Oper, Instrumentalkonzert usw), unter „Genres“ meine Grundeinstellung (zB Klassik, Pop, Rock …). Interpreten sind bei mit immer die Dirigenten, es sei denn, es sind Solisten. Die Sänger bei Opern zB oder Instrumentalmusiker bei Konzerten fallen bei mir allerdings unter den Tisch, bzw werden anders „eingebaut“.
    So habe ich folgende Parameter übersichtlich erfasst ...
    Feld Titelname: Tracktitel – zB Sym#6 "Pastorale" in F, Op. 68, 1- Allegro ma non Troppo ... Die Moldau-Symphonsiche Dichtung ...
    Feld Interpreten: – zB Otto Klemperer, Swjatoslav Richter, Lucia Popp …
    Feld Werke: Ensembles – zB Philharmonia Orchestra, Panocha Quartet …
    Feld Komponisten – zB Ludwig van Betthoven (1770-1827)
    Feld Jahr (Datum der Aufnhame) – zB 1957 …
    Feld Beschreibung: Hinweis, ob als CD oder Download verfügbar – zB ** oder ***
    Feld Sendung: Label – zB EMI, Decca, Supraphon, Supraphon Crystall Collection …
    Feld Kommentar: Herkunftsland es Komponisten – zB Deutchland, italen, Rumänien …
    Feld Dauer: Dauer des Tacks
    Feld CD-Nr und Titel-Nr: zur Feinabstimmung der Sortierung
    Feld Genre: Überbegriffe der Gattungen – zB Klassik, Pop, Sängerportraits, Relax…


    Auf diese Weise hab ich (bei Klassik) über 279 Komponisten, 244 Orchester und 382 Dirigenten oder Solisten einen schönen Überblick und ich finde jedes gewünschte Stück binnen Sekunden.


    Sicher unorthodox und vielleicht nicht genau das, was Ihr sucht … aber höchst effizient. Zumindest für meine Ansprüche.


    :)

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  • Zumindest für meine Ansprüche.


    Genügt auch für meine … :pfeif:

    Einer der erhabensten Zwecke der Tonkunst ist die Ausbreitung der Religion und die Beförderung und Erbauung unsterblicher Seelen. (Carl Philipp Emanuel Bach)

  • Ich mache es ähnlich wie Thomas, allerdings nutze ich nicht iTunes, sondern Foobar2000. Das Programm hat den Vorteil, dass man die Tags vollständig an die eigenen Bedürfnisse anpassen kann, d.h. man kann auch beliebig viele neue anlegen und natürlich bestehende umbenennen. In iTunes hat man meines Wissens diese Möglichkeiten nicht, aber da iTunes das Flac-Format nicht abspielen kann, kam dieses Programm für mich sowieso nie in Frage.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Beste Bewertung in den Kategorien Darstellung/Übersicht, Handhabung, Erfassungstiefe und Gesamteindruck erhält die Lösung Music Collector von Collectorz (http://www.collectorz.de).


    Das hat mich bewogen, mein Music Collector wieder aufzurufen und auf die neuste Version zu aktualisieren.
    Dann habe ich sogleich meinen neusten CD-Kauf, eine frühe EMI-CD ohne EAN-Code eingegeben. Alternativ zum (nicht vorhandenen) EAN-Code konnte ich diese CD mit der EMI-Bestellnummer erfassen, also 7473572 eingetippt und schon war alles drin einschl. richtiges Cover.
    Das hat mich nun doch restlos überzeugt, um meine Testversion (für 100 CDs, davon hatte ich die Hälfte bereits eingegeben) in eine Vollversion umzuwanndeln, auch wenn ich 24,95 Euro (für die Standard Version,Windows) dafür berappen muß. Allerdings wird es einige Zeit brauchen, um meinen CD-Bestand (geschätzte 3000 CDs) einzugeben.
    Der aktuelle Music Collector ist ohne Einschränkung für den Klassikbereich zu empfehlen (damit korrigiere ich meine vorige Bewertung). Die 100-CD-Testversion kann man sich gratis runterladen.
    Der Music Collector ist vergleichbar mit dem DVD-Profiler für DVDs.

    mfG
    Michael

  • Vielen Dank für die Ratschläge. Ich werde das am Wochenende entscheiden und in Angriff nehmen; am besten wird sein: Ich heuere einen Praktikanten an ;)

    res severa verum gaudium


    Herzliche Grüße aus Sachsen
    Misha

  • Gestern habe ich 30 CDs in meinen Music Collector eingegeben.
    Das hat ca. 2 Stunden gedauert.
    Die älteren Klassik-CDs wurden in den meisten Fällen durch EAN-Code erkannt ( leider habe ich keinen Scanner und mußte den EAN-Code per Hand eintippen) oder ganz wenige durch Artikelnummer und wenn beides erfolglos war, etwas umständlicher durch CD-ID im CD-Player. Jedenfalls brauchte keine der 30 CDs per Hand erfaßt werden. In etwa der Hälfte der Fälle, mußte das CD-Cover extra gesucht werden, teils außerhalb des Programms, einscannen des CD-Covers war nicht nötig, weil alle Cover online gefunden wurden. Je nach Anspuch an die Bildqualität wäre nachträgliches Einscannen der CD-Cover erforderlich.
    Zu bemerken ist, daß bei Boxen mit mehreren CDs in vielen Fällen Einträge von einzelnen gefunden wurden, die fehlenden CD muß man per Hand nachtragen. Und das Cover der Einzel-CD in das Cover der CD-Box ändern.
    Zu empfehlen ist, zunächst den completten CD-Bestand zu erfassen, die Cover ggffls. auszutauschen, wenn falsche Cover angezeigt werden. Die restlichen Arbeiten kann man sich für später lassen.
    Das Ergebnis ist optimal, aber leider mit viel Arbeit verbunden. Einfach EAN-Code mit einem Scanner erfassen und alles ist drin, wäre schön, aber so ist es nicht.
    Der Music Collector kann nur das hergeben, was in seinem Datenbestand vorhanden ist.
    Die Anzahl der gefundenen Klassik-CDs ist beachtlich, jedoch mangelt es an Informationen zu der einzelnen CDs. Diese müssen je nach Bedarf per Hand ergänzt werden.

    mfG
    Michael

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  • Es ist eine Frage der Ansprüche. Der Vorteil von Access ist, daß man (so man bereit ist sich über längere Zeit mit dem Programm und dem Aufbau von Datenbanken zu befassen) seine Klassikverwaltung immer wieder an die Erfordernisse anpassen kann - bis hin zur komplexen Datenbank. Es gibt also nicht wirklich Beschränkungen, welche durch das Programm verursacht sind - lediglich das eigene "Fachwissen" setzt die Limits.
    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Mit Access habe ich mich auch schon herum geschlagen, eine Form, die mir vorschwebt, habe ich leider nicht hinbekommen. Ich möchte auch nicht die nächsten zehn Jahre mit der Herstellung von Datensätzen verbringen. Mein Problem ist, dass ich nicht nur einzelne CDs erfassen würde wollen. Die kann ich zur Not auch mit eigenen Augen aus dem Regal "auslesen". Wie aber umgehen mit abertausenden Arien, Szenen, Liedern? Mit den Boni von CDs? Mit den privaten Mitschnitten und den Beständen auf externen Festplatten? Den Gedanken an eine allmächtige Datenbank habe ich längst aufgebeben. Was man nicht von Anfang an beginnt, ist nur schwer nachzuholen. Wem daran liegt, der sollte so früh wie nur möglich anfangen. Die beste Datenbank sind immer noch das eigene Gedächtnis und eine gewisse Ordnung in den eigenen Beständen. Noch besser wäre es, diese Bestände von Zeit zu Zeit durchzugehen und auszusondern, was einem nicht mehr wichtig ist. Vielleicht schaffe ich ja noch die Lieder. Daran liegt mir wirklich sehr viel. Da reicht auch das persönliche Erinnerungsvermögen nicht, um rasch etwas zu finden. Wobei es sehr schön ist, plötzlich auf eine Aufnahme zu stoßen, von der man gar nicht mehr wusste, dass man sie hat. :)


    Viel Freunde wünscht Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Ich habe nie derartig hohe Ansprüche an die CD-Verwaltung gehabt. Mir genügte es, jedem Komponisten mit "Word" bzw. "Writer" bei OpenOffice einen Ordner zu geben, unter dessen Namen ich die CDs eingetragen habe. Bei den CDs mit Werken mehrerer Komponisten habe ich sie unter einem Ordner mit entsprechendem Genre-Begriff (beispielsweise Sinfonik, Lieder, Kammermusik o.ä.) einsortiert. Von den Interpretennamen habe ich dabei nur die Hauptrollen mit den entsprechenden Nachnamen eingetragen. Einfach und ohne komplizierte Programme auszusprobieren.


    :hello:

    .


    MUSIKWANDERER

  • Ich bin neu hier, aber dieses Thema hat mich früher auch beschäftigt. Damals wäre meine Antwort das Datenbankprogramm FileMaker gewesen (mit dem man als Einsteiger leichter und schneller zu Lösungen kommt als mit Access). Aber seit ich die Musik auf einer Festplatte habe, sieht alles anders aus. Die Stücke sind im sogenannten FLAC-Format (Free Lossless Audio Codec) gespeichert und die einzelnen Dateien enthalten nicht nur die eigentliche Musikinformation, sondern auch sogenannte Tags, d.h. Meta-Informationen wie Komponist, Gattung, Coverfoto usw. Mittels eines sogenannten Musik-Servers, einer Software, die automatisch die Musiksammlung auf der Festplatte durchgeht und dabei Titel und Tags einliest, wird die Musik an das Abspielgerät weitergegeben. Und diese Musikserver-Software (ich verwende MinimServer, das sich gut für klassische Musik eignet) sorgt nun dafür, dass ich meine Sammlung nach allen möglichen Kriterien – je nach vorhandenen Tags – durchsuchen kann. Thomas Knöchel hat in Beitrag 5 dieses Threads ja schon einiges dazu geschrieben und ich kann das nur unterstützen. Eine spezielle Musikverwaltung hat sich für mich dadurch völlig erübrigt. Und die Musik klingt auf meinem jetzigen DS-Streamer (so heißen die entsprechenden Abspielgeräte) besser als auf meinem mehr als doppelt so teuren CD-Spieler desselben Herstellers.