Schumanns Klavierkonzert

  • Ich habe mir erlaubt, in den Anfang der Lipatti-Aufnahme reinzuhören.
    Dies war eine der allerersten Aufnahmen, welche ich als Kind von diesem Konzert gehört habe, und es ist mir immer noch die allerliebste.


    Also ich empfinde den Anfang als geradezu perfekt, überhaupt dürfte es m.e. sehr schwer sein, eine schönere Aufnahme zu bekommen.
    Am ehesten noch Clara Haskil, aber das hat Uwe in seiner Eröffnung des threads ja alles schon geschrieben und BBB auch bestätigt.
    Insofern nichts neues von mir.


    LG,
    Michael

  • Hallo,


    Ich kenne sie mit Karajan...wirklich sehr schön!
    Nach der sehr zackigen Klaviereröffnung wird das Tempo hier auch nicht zu sehr zurückgenommen. Und wie Michael schon sagt, ein rubato ist bei "espressivo" schon angemessen.


    Raphael


    PS: Kann es sein, das Lipatti sich während der Eröffnung vergreift? Oder war der Notentext ein anderer?!

  • Hallo,

    Zitat

    Wer dirigiert in der Lipatti-Aufnahme?


    Na, wer wohl?
    Ich habe persönlich noch nirgendwo hier Stellung zu diesem Problemfall genommen.
    Nur soviel von meiner Seite:
    Es gibt einige verflucht tolle Einspielungen dieses Dirigenten.


    @Raphael:

    Zitat

    Nach der sehr zackigen Klaviereröffnung


    Ich empfinde die Einleitung Lipattis nicht als zackig, er macht ein tolles Accelerando nach unten und fängt es genau im richtigen Tempo wieder ab.


    Zitat

    Kann es sein, das Lipatti sich während der Eröffnung vergreift? Oder war der Notentext ein anderer?!


    Da ist ein klitzekleines wenig Schmutz drin, aber das ist mir völlig egal.

  • Zitat

    Es gibt einige verflucht tolle Einspielungen dieses Dirigenten.


    Siehst Du, war doch gar nicht so schwer. Irgendwie spürte ich, dass da etwas war, das einfach mal gesagt werden wollte ;)


    :hello:


    Loge

  • Zitat von Michael Schlechtriem

    Ich empfinde die Einleitung Lipattis nicht als zackig, er macht ein tolles Accelerando nach unten und fängt es genau im richtigen Tempo wieder ab..

    ...hm...da habe ich mich wohl falsch ausgedrückt. Ich wolle ausdrücken, dass er sehr akzentuiert spielt und dem Lauf eine ungeheure "Kraft" und Energie gibt - warscheinlich durch das Accellerando...seit ich nicht mehr sooo viel aktiv musiziere, gehen mir solche Fachbegriffe flöten... :pfeif:



    Zitat von Michael Schlechtriem

    Da ist ein klitzekleines wenig Schmutz drin, aber das ist mir völlig egal.

    Ich habs mir nochmal angehört - es ist das vorletzte Akkordpaar bevor das Orchester wieder dazu kommt. Der erste Akkord ist schon ziemlich "entstellt" - mir macht es aber auch absolut nichts: Ich finde, es ist doch mal schön zu hören, dass auch die Größten mal Fehler machen. :D ...solang es nicht wie auf deiner berüchtigten "Messias"-Aufnahme zugeht... :hahahaha:


    LG
    Raphael

  • Hallo Loge,

    Zitat

    Siehst Du, war doch gar nicht so schwer


    Irgendwie bist Du bei mir an der falschen Adresse, wenn es um solche Aussagen geht.
    Laß das bitte bei mir, ich versuche fast immer, eine ausgleichende Haltung einzunehmen.


    Gruß,
    Michael


    @Raphael

    Zitat

    ist doch mal schön zu hören, dass auch die Größten mal Fehler machen


    Ich finde es bezeichnend und schön, daß diese kleine Ungenauigkeit stehengelassen wurde, einen Fehler würde ich es nicht nennen, denn:
    Die Aufnahme ist von 1948.


    EMI hat damals m.W. noch nicht auf Band aufgenommen, sondern auf Metallschallplatten.
    Es konnte also nicht geschnitten und die Ungenauigkeit deshalb auch nicht korrigiert werden.
    Man hätte die Hälfte des ersten Satzes komplett neu aufnehmen müssen.
    Aber wozu?
    Irgendetwas passiert immer, und das Timing von Lipatti am Anfang finde ich sensationell..............volles Risiko.
    Auch das schöne Voranfließen des Oboensolos danach finde ich sehr geglückt und toll gespielt- tja-auch anscheinend toll dirigiert.
    LG,
    Michael

  • Die Karajan/Lipatti-Aufnahme kenne ich und schätze ich eigentlich sehr. Es gibt noch eine weitere mit Lipatti, undzwar bei Urania unter Ernest Ansermet als Live-Mitschnitt -- die ich neulich bestellt hatte, mich aber enttäuscht hat. Früher war Lipatti/Ansermet einmal als LP bei Telefunken zu bekommen, aber die Aufnahmen klingen so verschieden, daß sie entweder von unterschiedlichen Tagen stammen oder es einen Fehler bei der Künstlernennung gab (wohl eher bei Urania). Weiß hier jemand genaueres?
    ?(


    Im Übrigen ist gegen flexibles rubato ja nichts einzuwenden, aber wie Khampan so richtig bemerkte, gibt es eben hier von Schumann keine Modifikationen, aber anderseits eine Metronomangabe. Wenn man sich das in Halbe = 84 vorstellt und schon die Anfangsrakete nicht zu schnell nimmt, kommt man eigentlich gut hin.
    :pfeif:


    In der Tat ist es beim Dvorak-Cellokonzert ähnlich und ärgert mich dort genauso.
    :boese2:


    Ich glaube, das sind alles Überbleibsel aus einer Aufführungstradition, die ich mit Bernstein gern "too-late-romantic" nenne.
    :D


    Erinnert sei schließlich an Brahms, der schrieb, Tempoveränderungen seien ja nichts neues, aber sie sollten con discrezione angebracht werden....
    :untertauch:

  • Tamino Beethoven_Moedling Banner
  • Zitat von ben cohrs

    Liebe Forianer:
    Ist unter den zahlreichen hier empfohlenen (oder auch den noch nicht empfohlenen?) eine Aufnahme, bei der der Beginn des ersten Satzes im Tempo gespielt wird?
    :D


    Wo also NICHT nach der Anfangsrakete die Holzbläser plötzlich lethargisch langsam werden und der Pianist schwelgerisch noch langsamer übernimmt, wonach sich alle nur allmählich ins Tempo zurück mogeln?
    :kotz:


    Würde mich wirklich interessieren! :untertauch:


    Sowohl in der Karajan/Lipatti Aufnahme (EMI) als auch in der Karajan/Zimerman Aufnahme (DG) wird nach der 3-taktigen Einleitung des Klaviers im Tempo weitergespielt. Alles andere wäre auch gegen die Partitur. Dass der Einsatz des Hauptthemas ab T. 4 langsamer "wirkt", liegt an den Pausen und den Notenwerten. Wenn Du aber im Takt mitschlägst, wirst Du feststellen, dass Karajan im Tempo bleibt. Die Zimerman Aufnahme ist dabei insgesamt etwas langsamer als die mit Lipatti.




    [OT lässt sich sagen, dass Karajan sich generell konsequent an Tempovorgaben und Tempoabstufungen innerhalb eines Werkes gehalten hat. Die vielleicht bekanntesten (weil eben seltenen) und deutlichen Tempoabweichungen gibt es in einzelnen Sätzen seiner Einspielungen der Schumann-Sinfonien Nr. 3 und Nr. 4, wobei er damit großartige Ergebnisse erzielt.]


    In der Giulini/Kissin Aufnahme (Sony) ist die Verlangsamung ab T. 4 ganz erheblich. Hinzu kommt, dass Giulini während des Hauptthemas in den Folgetakten nochmals weiter verlangsamt. Das klingt schon sehr maniriert und lässt sich m. E. weder durch Verweis auf das vorgeschriebene espressivo noch auf den Fantasiecharakter des Satzes rechtfertigen.



    Loge

  • Zitat

    Original von Loge
    Wer dirigiert in der Lipatti-Aufnahme?


    Loge


    Ansermet, natürlich :D



    Doch Scherz beiseite, diese Aufnahme ist vor allem dann anrührend, wenn man weiß, wie angeschlagen Lipatti bei dem Konzert war (er verstarb nich lange danach).



    Nichts für ungut, aber bei der unschuldigen Frage konnte ich mir diesen Verweis nicht verkneifen.


    Liebe Grüße vom Thomas :hello:

    Früher ist gottseidank lange vorbei. (TP)
    Wenn ihr werden wollt wie eure Väter waren werdet ihr so wie eure Väter niemals waren.

  • Lieber Santoliquido,


    ganz ehrlich, die Aufnahme Ansermet/Lipatti kannte ich gar nicht. Ich dachte, es gäbe nur die mit Karajan. Ich hätte sonst gar nicht gefragt. :pfeif:


    Loge

  • hallo,


    ich höre gerade diese aufnahme die für mich gleichranging mit der perahia aufnahme steht, ich hatte sie gekauft weil ich eine SACD wollte - und bin sehr positiv überrascht. geza anda fällt imho etwas dagegen ab:



    wäre schön wenn jemand dazu etwas beitragen kann.


    sonnige grüsse


    kalli

  • Das Schumann-Konzert ist wirklich eines der schönsten romantischen Konzerte überhaupt.


    Zu den außergewöhnlichsten Aufnahmen zählen die diversen Konzertmitschnitte von Arturo Benedetti Michelangeli.


    Für sein USA-Debut 1948 wählte ABM das Schumann-Konzert aus - begleitet wurde er von Dimitri Mitropoulos:



    [timg]http://ecx.images-amazon.com/i…Q/taminoklassik-21;Amazon[/timg]Bei diesem "dionysischen" Klavierspiel stockt einem der Atem: Das ist mit enthusiastischem "Feuer" gespielt, sinnlich und klar zugleich. Bei der teuflisch schweren Kadenz verschlägt es einem endgültig die Sprache. ABM stürzt sich da förmlich hinein mit einer kaum glaublichen Virtuosität - und das live! Dazu ist die Kadenz dermaßen dramaturgisch spannend gestaltet und selbst bei diesem furiosen Tempo auch noch ausgefeilt. Zu Michelangelis Trillern im Schumann-Konzert schrieb mal Joachim Kaiser: Die zahlreichen im Saal anwesenden Pianistenkollegen hätten sich alle fragen müssen, ob sie nicht doch den falschen Beruf ergriffen haben!


    Herausragend unter ABMs vielen Mitschnitten des Schumann-Konzerts ist auch seine Zusammenarbeit mit Hermann Scherchen - da steht ihm ein künstlerisch ebenbürtiger Partner gegenüber:



    [timg]http://ecx.images-amazon.com/i…O/taminoklassik-21;Amazon[/timg]


    Glücklicher Weise hat sich die DGG entschlossen, den lange unveröffentlichten Konzertmitschnitt mit Daniel Barenboim doch endlich herauszubringen:


    717py2kf0BL._SL300_.jpg


    Die Aufnahme ist wahrlich ein Ereignis. ABMs Auffassung des Schumann-Konzerts hat sich völlig gewandelt: Die Musik lebt nun von der äußerst beredten Phrasierung und dem lebendigen Dialog mit dem Orchester. Barenboim als "Begleiter" ist wirklich ganz vorzüglich - eine vollständige Übereinstimmung zwischen Pianist und Dirigent. Zwischen Orchester und Solisten werden die Spielbälle hin- und hergespielt. Ein solch intensives musikalisches Zwiegespräch gibt es bei keiner mir bekannten Aufnahme des Schumann-Konzerts.


    Beste Grüße
    Holger

  • Zu den fesseldnsten Aufnahmen des Schumann-Konzertes gehört für mich Arthur Rubinsteins Aufnahme mit Josef Krips. Das liegt nicht zuletzt an Krips´ engagiertem und frischem Musizieren, das Rubinstein zu einem seiner absoluten musikalischen Höhenflüge inspiriert:



    Beste Grüße
    Holger

  • In keiner Sammlung fehlen darf finde ich die folgende Aufnahme von Claudio Arrau:



    Arraus Qualitäten als Schumann-Interpret zu loben, heißt Eulen nach Athen tragen. Das Concertgebouw-Orkest, geleitet von Ch. v. Dohnanyi, ist ebenfalls vorzüglich.


    Beste Grüße
    Holger

  • Für dieses so herrlich romantische Klavierkonzert wurden nun ja schon einige sehr interessante Einspielungen in hochkarätiger Besetzung genannt, dazu gehört sicher auch die allgemein sehr gerühmte Aufnahme mit RADU LUPU und dem LONDON SYMPHONY ORCHESTRA unter ANDRÉ PREVIN.


    Ich persönlich höre dieses Werk aber zum einen am liebsten mit MONIQUE HAAS - KARL SCHMUMANN bezeichnete sie 1965 als "Frankreichs Miss Klavier", in einer exemplarischen Einspielung mit den BERLINER PHILHARMONIKERN unter EUGEN JOCHUM . zum andern in der nicht minder fesselnden Interpretation durch LILI KRAUS , der wiederum als "Great Lady des Klaviers" bezeichneten BARTOK-, KODÁLY- und SCHNABEL-Schülerin, mit dem ORCHESTER DER WIENER STAATSOPER unter VICTOR DESARZENS.


    MONIQUE HAAS, ohnehin berühmt für ihre wohl zeitlosen Interpretationen der französischen Klavierliteratur, insbesondere der Werke von RAMEAU, COUPERIN, RAVEL, DEBUSSY, konnte durch ihr so klares, zupackendes rhythmisch mitreißendes Spiel von hoher Anschlagskultur, aber auch gerade mit diesem 1955 eingespieelten ROBERT SCHUMANN-Klavierkonzert , das mit jedem Ton Verve, Charme und Stilgefühl vermittelt, begeistern und voll überzeugen.



    Und LILI KRAUS, eigentlich als MOZART-Interpretin berühmt und gefeiert, schafft mit ihrem vitalen Ton, dem man die große Freude am Muszieren überall anmerkt, der Frische Ihres Spiels, aber auch ihrer außergewöhnlichen Phrasierungskunst, die richtigen Voraussetzungen für eine Interpretation dieses Konzerts, an der man bei jedem Takt seine Freude hat. Erfreulich auch ihr Trachten nach größtmöglicher Werktreue, und ihre Vorliebe für orchestrale Transparenz, weshalb sie auch gerne mit dem kongenialen VICTOR DESARZENS musizierte, der ja selbst einmal ein ausgezeichneter Kammermusiker war. Auch diese Aufnahme war bis vor kurzem noch erhältlich, scheint aber im Augenblick vergriffen zu sein.


    Beides, wie gesagt, sehr gekonnte und sehr individuelle Einspielungen, die ich uneingeschränkt weiterempfehlen kann.


    Viele Grüße


    wok

  • Ich persönlich höre dieses Werk aber zum einen am liebsten mit MONIQUE HAAS - KARL SCHMUMANN bezeichnete sie 1965 als "Frankreichs Miss Klavier", in einer exemplarischen Einspielung mit den BERLINER PHILHARMONIKERN unter EUGEN JOCHUM . zum andern in der nicht minder fesselnden Interpretation durch LILI KRAUS , der wiederum als "Great Lady des Klaviers" bezeichneten BARTOK-, KODÁLY- und SCHNABEL-Schülerin, mit dem ORCHESTER DER WIENER STAATSOPER unter VICTOR DESARZENS.


    MONIQUE HAAS, ohnehin berühmt für ihre wohl zeitlosen Interpretationen der französischen Klavierliteratur, insbesondere der Werke von RAMEAU, COUPERIN, RAVEL, DEBUSSY, konnte durch ihr so klares, zupackendes rhythmisch mitreißendes Spiel von hoher Anschlagskultur, aber auch gerade mit diesem 1955 eingespieelten ROBERT SCHUMANN-Klavierkonzert , das mit jedem Ton Verve, Charme und Stilgefühl vermittelt, begeistern und voll überzeugen.


    Lieber wok,


    ich bin ein ganz großer Bewunderer von Monique Haas - ich habe diese DGG-Box natürlich - und ihre Aufnahme des Schumann-Konzerts mag ich ganz besonders. Da bist Du mir mit der Vorstellung zuvor gekommen! :hello:


    Schöne Grüße
    Holger

  • Mir gefällt besonders die seltene, wenn nicht gar singuläre (in Bezug auf das Zusammentreffen beider Künstler) Kombination Argerich/Harnoncourt, die auf dieser CD dokumentiert wurde:



    Mit einem auf beiden Seiten ganz und gar durchlebtem und den Hörer mitengagierenden con brio und einer gleichzeitig sehr reflektierten, atmenden und partiturtreuen Ausarbeitung bis in die kleinen Details hinein möchte ich diese Aufnahme in Kurzform beschreiben. Gröber gesagt: Zwei Vulkane trafen zusammen - es brennt!

    Gruss
    Glockenton

    "Jede Note muss wissen woher sie kommt und wohin sie geht" ( Nikolaus Harnoncourt)

  • Tamino Beethoven_Moedling Banner
  • Hallo Dr. Kaletha,


    So wie ich bisher Deine Einschätzungen von Interpreten und Interpretataionen mit großem Interesse verfolgt, und Deine Vorlieben registriert habe, hätte es mich auch tatsächlich sehr überrascht, wenn Dir die Qualitäten von MONIQUE HAAS , auch in Bezug auf SCHUMANN's Klavierkonzert, entgangen wären, und sie sich nicht Deiner besonderen Wertschätzung hätte erfreuen können! Insofern freue ich mich über Deine Bemerkungen zu dieser edlen Pianistin und ihrer Einsspielung ganz besonders.


    Viele Grüße


    wok

  • Zu meinem Beitrag über die Interpretation von ROBERT SCHUMANN's Klavierkonzert durch Lili Kraus und dem ORCHESTER DER WIENER STAATSOPER unter VICTOR DESARZENS habe ich nun diese Gesamteinspielungen von LILI KRAUS bei VANGUARD CLASSICS gefunden. Diese dürften vor allem auch ihre vielen MOZART-Aufnahmen enthalten.


    81LZGcog6sL._SL300_.jpg



    Gruß


    wok

  • Lieber Dr. Kaletha,


    Vielen Dank für diesen Hinweis auf den Link zum Wikipedia-Aaritkel über LILI KRAUS , in dem man viel Interessantes über ihre mit so vielen Hindernissen versehene Karriere erfahren kann. Ich glaube schon, daß sich vor allem etwas ältere Melomanen noch sehr gut und mit Freude an diese damals sehr gefeierte MOZART-Interpretin erinnern, aber vielleicht doch nicht so gut darüber informiert sind, daß sie auch die Werke anderer Komponisten, wie vor allem BARTOK, SCHUBERT und eben SCHUMANN mit seinem Klavierkonzert sehr überzeugend und beeindruckend zu gestalten wußte.


    Viele Grüße


    wok

  • Wenn wir schon bei den Altmeistern sind: Unbedingt hörenswert ist die Paarung zweier Ausnahmemusiker, nämlich Alfred Cortot und Ferenc Friscay:



    Beste Grüße
    Holger

  • Alicia de Larrocha durfte ich mit dem Schumann-Konzert in der Düsseldorfer Tonhalle erleben. Sie spielte einen ungemein natürlichen, poetisch warmen und farbenreichen Schumann, ohne irgend etwas zu forcieren. Sicher litt ihre Art der Interpretation, die nun gar nicht auf "Effekt" setzte, unter der staubtrockenen Akustik (Rundbau ohne Hall!). Es gab in der Schumann-Stadt Düsseldorf sogar Buh-Rufe für Alicia de Larrocha, was ich ziemlich ungehörig fand und respektlos gegenüber der großen, wirklich verehrungswürdigen alten Dame. In der wirklich sehr empfehlenswerten Decca-Jubiläums-Box ist ihre Aufnahme des Schumann-Konzerts enthalten:

    Beste Grüße
    Holger

  • Byron Janis (Sohn russisch-jüdischer Einwanderer, "Janis" ist die Abkürzung von "Jankelevitsch") war einer der beiden Horowitz-Schüler und gehört zu den bedeutendsten amerikanischen Pianisten. Besonders seine Aufnahmen der großen Klavierkonzerte sind zu Recht berühmt - in dieser günstigen Box von Brilliant-Classics ist auch das Schumann-Konzert enthalten. Wer sie noch nicht erworben hat, sollte es tun, bevor sie vergriffen ist:



    Beste Grüße
    Holger

  • 51ar0iEsupL.jpg


    Wilhelm Kempff und Schumann - das ist wahrlich eine "Wahlverwandtschaft". Diese Box enthält seine Konzertaufnahmen aus den 50igern - darunter das Schumann-Konzert mit Josef Krips. Eine wunderschöne, wie bei Kempff immer höchst musikalische Aufnahme, die Vergnügen macht, sie zu hören:


    Beste Grüße
    Holger

  • Neulich nach langer Zeit mal wieder eine Liveaufführung, die dem romantischen Klassiker gerecht wurde: Deutschlandtournee des Ceciliaorchesters unter Antoniio Pappanao mit Martha Argerich. Und im Anschluß ebenso vollkommen - was noch viel schwerer ist -: die Zweite Sinfonie in C-Dur. Die Italiener haben es da den Berlinern allesamt in der Philharmonie vorgemacht, daß diese Sinfonie keine "kranke" Musik ist (Günter Wand). Aber alles in der Schwebe. Bewundernswert. Der Pappano hat was drauf. Erinnerung kam auf ans erste Hören des Konzerts vor mehr als einem halben Jahrhundert: Rosl Schmid in der >Hamburger Philharmonie, begleitet vom noch jungen Keilberth. Das Glück des ersten Hörens kehrt nicht wieder. Aber man erkennt das Stück wieder, das sich nicht beliebig wiederholen läßt. "Einfalt des Herzens".

    KVS

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