Cover zum Schießen: Die witzigsten Cover!
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Komm her mein Freund, du sollst dich schlagen
und einen Wettkampf mit mir wagen.
Nimm deine Geige, pack sie fest,
so dass sich trefflich hauen lässt.Ach junger Freund, du suchst den Streit,
bist gar zum Äußersten bereit.
Ich meinerseits zum Frieden neige.
Man schwingt den Bogen nicht die Geige !Was stehst du da im schmalen Gang,
wo ich nicht attackieren kann ?
Komm endlich vor und wehre dich !Versteh mich doch, ich will jetzt nicht.
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Okay - ich seh, du bist nicht wilig.
Doch irgendein Scharmützel will ich.
Wärst du denn jenem Spiel gewogen
bei dem benutzt wird dieser Bogen ?Das Spiel ist einfach zu betreiben:
den Bogen auf den Saiten reiben,
dazu die Finger deiner Linken
lass einfach auf das Griffbrett sinken.Das ist ja leicht – ich höre Töne
und ich gestehe – wirklich schöne.Und du wirst seh´n: nach kurzer Zeit
bist du zum Wettbewerb bereit. -
Jacopo Palma der Jüngere (1548 - 1628)
Apollo und Marsyas
(Ausschnitt; Außerdem sind ein Ellbogen und
die Flöte von Marsyas wegretuschiert worden)
„wer kann am besten musizieren ?“
war schon bei Göttern und Satyren
genügend Anlass, Streit zu schüren.Doch wen die Musen nicht erkoren,
der hat danach die Haut verloren.Passiert ist das dem Marsyas,
der einst die Dreistigkeit besaß,
Apollon selbst zu provozieren.
Wie einst Gott Pan – er tat verlieren.Tizian: Die Häutung Marsyas
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ein Buch mit seinen Lebensdaten
bis hin zu Ende durchzulesen,
so dass er weiß wie es gewesen
sein Leben bis zum letzten Zug?
Bis Seite wieviel ist genug?Und ist ein Mensch dann längst schon tot,
tut es dann wirklich auch noch Not,
dass ihm jetzt zugemutet wird,
zu lesen, wie die Nachwelt irrt
bezüglich irgendwelcher Fragen,
die ihm dereinst am Herzen lagen? -
Lieber seicento, mein Computer war 14 Tage in der Klinik, sodass ich deine Spalte nicht lesen konnte. Diese Seite hat ja so gewonnen, seit du alles mit deinen Versen verzierst. Deine Seite ist die Insel Mainau im manchmal stürmischen Tamino - Bodensee!
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[timg]http://upload.wikimedia.org/wi…%A9ry_Rebel.jpg;v;170;214[/timg]
Jean-Féry Rebel (1666-1747)
Zeichnung von Antoine Watteau
(1684-1721)Ein schönes Beispiel mit Musik von
Jean-Féry Rebel auf einer CD mit
Amandine Beyer:
das im Archiv in einem Fach
für lange Zeit verschollen blieb ?
Es zeigt ihn, wie er Noten schrieb !
Doch Zweifel schwillt wie kalter Nebel:
Sitzt da nicht doch der alte Rebel
gezeichnet von Monsieur Watteau
beim Komponier´n am Cembalo ?
(Für mich ist dieses Bild nicht recht;
denn Rebel war weiß Gott nicht schlecht.
Dass er Herrn Bach ersetzen muss
erzeugt bei mir partiell Verdruss.) -
Michelangelo Merisi da Caravaggio (1571-1610)
Ruhe auf der Flucht nach Ägypten (1595)[timg]http://upload.wikimedia.org/wi…avaggio_026.jpg;v;196;239[/timg]
Joseph als Notenständer.
Er hält ein Notenblatt mit der Motette
des flämischen Komponisten Noel
Bauldewijn (ca. 1480–1529/30):
"Wie schön bist du und wie reizend,
du Liebe voller Wonnen!
Wie eine Palme ist dein Wuchs;
deine Brüste sind wie Trauben."
(Hoheslied 7,7-8)
auf diesem Bild am Flüchten sind.
Der Herr ließ einen Engel senden,
um Trost im Land am Nil zu spenden.Der Bote. wollte Beistand leisten,
und fragte Joseph, wie am meisten
er ihre Nöte lindern kann.
„wohl mit Musik“, sprach da der Mann.Der Engel nahm sein Instrument
und fragte, wo er Noten fänd.
„Ich hab‘ nur dieses Liebeslied“,
ihm Joseph voller Scham verriet.Der Engel aber fand das toll
und sang und spielte wundervoll.
Maria und ihr kleiner Sohn
sie schliefen nach Sekunden schon.Und die Moral von diesem allen:
Musik muss nicht vom Himmel fallen.
Als Wundermittel funktioniert,
auch was ein Mensch hat komponiert.
Jetzt hab ich doch etwas 'Weihnachtliches' in meiner eigenen CD-Sammlung gefunden - ein Cover, das fast skurile Aspekte beinhaltet. Die CD ist eine meiner liebsten - gespielt vom Ensemble Rebel, das sich nach dem Komponisten aus dem vorigen Beitrag benannt hat. Es ist durchaus bemerkenswert, welcher Text der Motette zugrunde liegt, die der Engel spielt. Was sich Caravaggio dabei wohl gedacht hat !? Bemerkenswert ist auch, dass sich auf der CD überwiegend Musik eines jüdischen Komponisten befindet, Salamone Rossi, der auch Musik für die Synagoge komponiert hat. Die Geschichte, vor deren Hintergrund das Bild entstand, stammt aber aus dem Matthäusevangelium. Aber wahrscheinlich wäre Rossi tolerant genug gewesen, dieses Bild als Zierde seiner CD zu akzeptieren. Er hatte wohl viele christliche Freunde. Das Bild verherrlicht schließlich die Musik und Caravaggio war ebenfalls ein Zeitgenosse Rossis. Vielleicht hat man aber auch bei dem Namen Rossi. an die rote Haarfarbe gedacht, was dann den Ausschlag für die Wahl dieses Coverbildes gegeben hat. -
Du weißt schon, Meister seicento, dass Deine Nummern einen attraktiv-alternativen Bildband ergäben, wäre da nicht die teure Copyright-Frage, auf dass sich diese Deine Veröffentlichung dahier auch für Dich günstiger gestalte!
Wolfgang
PS: Welche wagner'sche Wucht an alternativen Alliterationen!
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Ich kenne Salomone Rossi gut. In meinem alten Vokalensemble in Essen hatten wir einige Zeit 5 seiner hebräischen Psalmen im Repertoire - und das auf Hebräisch (was aber wieder nicht so ein Problem war, denn im Chor waren 3 Theologen, die das natürlich konnten).
P.S. Ein anderer Rossi dieser Epoche ist übrigens Luigi Rossi, dessen großartige Madrigale und Opern leider selten zu hören sind!
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@ dr.pingel
das ist sehr interessant zu hören, dass Rossis hebräische Musik hier aufgeführt wird. Ich bin echt beeindruckt.@ WolfgangZ
Das hier, das ist ein Teil von Bluff.
Bluff hat als einzigen Beruf,
uns fest in Sphären einzugraben,
wo bits. und bytes. das Sagen haben.Machst du ´nen Thread mit harten Lettern,
kriegst Ärger du mit Bluffes Vettern.
Willst du Tamino vollends drucken,
musst du vor Bluff dich selber ducken.So lasst das Forum, wie man's schuf,
sonst tobt ein Meister namens Bluff.
P.S.: ohne Tamino bzw. das Medium Internet gäbe es keinen einzigen dieser seicento-Verschen. Wenn ihr nicht manchmal eure - zum Glück positiven - Kommentare abgeben würdet, hätte ich schon längst aufgehört. Mir wäre nie in den Sinn gekommen, meinen Reimereien mehr als nur Büttenreden-Niveau zu attestieren. -
WolfgangZ sprach von einem "Bildband" - denn die Mischung macht's!!!
zweiterbass
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- denn die Mischung macht's!!!
stimmt natürlich! Hier zwei besonders schöne Beispiele. Bei "Some Handsome Hands" stellt - wenn ich mir ein Urteil erlauben darf - der Name eine Untertreibung dar.Beim Sitzen trägt man gern im Schoß
das Instrument, wenn´s nicht zu groß.Ist´s aber schwerer und robust,
legt man sich drauf mit großer Lust. -
Heinrich Schütz (1585 - 1672)
Johann Hermann Schein (1586 - 1630)
Samuel Scheidt (1587 - 1654)
die kennt in Deutschland jedermann.
(Man kennt sie auch als die drei „Bs“).
Weit weniger bekannt ist es,
dass auch drei große „S“ mal lebten
und die Musik in Deutschland prägten.
Hier ‚steht‘ ein Denkmal für die drei.
(Es wär verdient ... ganz nebenbei). -
Man muss heute wirklich soooo aufpassen !
Die hätte bei jpc. 24,99 € gekostet:Ich hab's gerade noch gemerkt .
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So würdevoll wie Pelikane
so schritt man früher zur Pavane. *
Doch heutzutag´ verbreitet sie
nur Stille und Melancholie. **Hier sitzt zudem noch in der Patsche
ein Mann, dem man entzog die Bratsche.
Vor Mitleid nun verblasst die Schrift,
bevor den rechten Rand sie trifft.
Zitat* Thoinot Arbeau (1519-1595):
„Den Königen, Fürsten und großen Herren dient die Pavane dazu, sich aufzublähen und sich prunkend zu zeigen.“
** Produktinformation zu Pavane (2012):
Die Stücke (allesamt Arrangements) baden geradezu in einer Atmosphäre der Stille mit einem leichten Schuss Melancholie. -
auf der CD:
Klaviermusik von Ignaz Moscheles (1794-1870), der unter anderem mit Beethoven befreundet war.auf dem Cover:
ein Werk von Moscheles' jüngerem Freund Felix Mendelssohn Bartholdy, der ihn als Lehrer nach Leipzig an sein Konservatorium berief. Es existiert von Mendelssohn auch eine Zeichnung mit einer Ansicht der Vorderfront von Moscheles' Haus in London, so dass die Zuschreibung des Bildes auf dem Cover wohl stimmen kann. -
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[timg]http://imageshack.us/a/img191/…ethovenchambermusic.jpg;v[/timg]Einst war es für den Mann vonnöten,
Carl Spitzweg (1808-1885)
Ein Solo (Detail)
dass er vermochte, selbst zu flöten.
Nun .. heute sind es Ghettoblaster,
womit die Damenwelt bespaßt er. -
Schuhe als Coverbild. Was können die Schuhe mit der Musik auf der CD zu tun haben? Die Besitzerin dieser Schuhe wurde am 16. Mai 1770 mit dem französischen Thronfolger vermählt. Sie hatte in Versailles danach bis zum 1. Oktober Zeit, den Komponisten der "Amusements" auf dieser CD, den Violinisten des Königs Louis-Gabriel Guillemain, kennenzulernen. Mit ihm teillte sie sich die Unart, unangemessen teure Anschaffungen zu tätigen. Guillemain hatte zudem ein Alkoholproblem. Am 1. Oktober 1770 soll sich Guillemain auf dem Weg nach Versailles auf grausame Weise das Leben genommen haben. Er hatte also nicht sehr viel Zeit, die Schuhmode der Königin zu würdigen.
Um Marie Antoinette Gerechtikeit widerfahren zu lassen (siehe den Beitrag weiter oben): Sie war wohl sehr Musik-begeistert und förderte unter anderem Christoph Willibald Gluck. Eine Komposition der Königin findet man auf dieser CD. (Track 15 "C'est mon ami", romance pour soprano et harpe). Sie bevorzugte die Harfe als Instrument - mehr noch als das Cembalo, wie das Bild weiter oben vielleicht nahelegen möchte. Auf der CD hier links ist allerdings hauptsächlich Violinenmusik zu hören. -
Schütz - Schein - Scheidt als Mount Rushmore - damit hast du mich besonders erfreut, lieber seicento. Dass sie es verdient hätten, weiß niemand besser als ich, der alle drei schon oft gesungen hat (Scheidt weniger).
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Fanny und Felix
dies hübsche Bild, es lässt mich träumen.
Was tat die Welt einst nur versäumen,
da diesem Bruder-Schwesterpaar
das Dasein kurz bemessen war.Ich stell mir vor, ihr frühes Ende
man hätt‘s vertagt, so dass man fände
sie sitzend auf der Bank im Wald
zufrieden und zusammen alt.Es ist nicht wegen der Musik.
Es ging nur um ein wenig Glück,
womit das Leben soll bedenken,
all die, die andern so viel schenken.(Scheidt weniger)
.. und was ist mit Scheidts Courante dolorosa ? Für mich ist das die ergreifendste Musik, die ich kenne. youtube
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Einst war es für den Mann vonnöten,
dass er vermochte, selbst zu flöten.
Nun .. heute sind es Ghettoblaster,
womit die Damenwelt bespaßt er.Ich erlaube mir, den Fluß hier zu unterbrechen und danke herzlich für diesen Lacher!
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... schon wieder die drei
Die bunte CD/LP weiter unten war ein ernstzunehmendes Experiment aus der Beatlemania-Zeit, allerdings mit viel Humor garniert. Es ist eine Parodie (keine Persiflage) - also eine Umgestaltung der Musik wie sie im Barock üblich war. Sie enthält Barockmusik mit Beatles-Melodien, die aber sehr geschickt getarnt sind. Eigentlich sollte nach den Vorstellungen des Chefs der Firma Elektra der hier hinlänglich gekannte Peter Schickele das Projekt übernehmen. Der war damals aber bei einer anderen Plattenfirma bereits unter Vertrag.
- Komponist: Joshua Rifkin (damals - 1965 - 21 Jahre jung; heute Professor an der Boston University http://de.wikipedia.org/wiki/Joshua_Rifkin)
- Orchester: Baroque Ensemble of the Merseyside Kammermusikgesellschaft
- Solisten unter anderem: Joshua Rifkin (Cembalo; Murray the Klavierkitzler), Paula Robison (Flöte) und andere Juilliard-Mitglieder und Absolventen (z.B. Rifkins Lehrer aus der Dirigierklasse) sowie ein „Helpentenor“.
Einige weitere Gags:
- The Royale Beatleworks Musique (lehnt sich allerdings eher an die Orchestersuite Nr 4 von Bach an)
- „Epstein-Variations“ – Brian Epstein war der Manager de Beatles
- Trio Sonata "Das Käferlein".
- Anstatt BWV-Nummern tauchen MBE-Nummern auf, was sich auf den Status der Beatles als Members of the British Empire bezieht.
- Auf der Rückseite der LP ist ein fiktiver Brief abgedruckt, in dem sich der Schreiber als barocker Hofkomponist mit 31 Kindern ausgibt. Ein Auszug: Ich habe auch für Ihre prächtigen Hoffeste, zu denen Ihr unwürdiger Diener hofft, dass er eingeladen wird, eine festliche Kantate geschrieben, beginnend mit den Worten und der Melodie zu Please Please Me. (Eure Herrschaft werden sich daran erinnern, wie Ihr sie mit der melodischsten Stimme für mich sanget, während wir Krocket spielten an diesem Nachmittag, seit dem ich nunmehr hinke wegen des gebrochenenes Beines, da Ihr - mit Recht erbost ob meiner unflätigen Korrektur der Art wie Ihr die zweite Hälfte der Melodie sanget (wie konnte ein Emporkömmling wie ich vor Ihnen behaupten, dass sie in Dur steht) - mich gehörig trafet).
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Sehe ich das richtig: Schickele ist der Erfinder von PDQ ("pretty damn quick") Bach und Joshua Rifkin ist einer der ersten, der Bach in Minimalbesetzung aufgeführt hat (wie jetzt Paul McCreesh)?
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Sehe ich das richtig: Schickele ist der Erfinder von PDQ ("pretty damn quick") Bach und Joshua Rifkin ist einer der ersten, der Bach in Minimalbesetzung aufgeführt hat (wie jetzt Paul McCreesh)?
Ja, und die kennen sich natürlich:
Joshua Rifkin: "Peter and I were friends; we knew each other at Juilliard, and I had even sung the first performance of the P.D.Q. cantata Iphigenia in Brooklyn." (Im englischen Wikipedia-Artikel über den 'one singer per voice part.-Rifkin' steht, dass er das Countertenor-Solo gesungen hat. Diese Information findet sich übrigens in dem gleichen Abschnitt, in dem auch das The Baroque Beatles Book erwähnt wird.) -
Man könnte sich auch fragen, warum bestimmte Bilder bisher nicht für ein CD-Cover ausgesucht wurden.
Vielleicht war das folgende Bild zu gruselig ?[timg]http://imageshack.us/a/img715/1259/mondscheint.jpg;v;300;300[/timg]
Carl Spitzweg (1808-1885)
Ständchen im Mondschein (1840)
des Nachts vor schöner Mädchen Fenster.
Ein ganz spezielles Exemplar
stellt dieses Geigenmonster dar.
Es klopft und spielt die ganze Nacht,
solange bis man offen macht.
Sobald es ist im Zimmer drin,
steht ihm der Sinn nach Lustgewinn. -
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Die Vespa ist für mich ein Ding,
das ich gern in Verbindung bring
mit jenem schönen Land im Süden,
das voll ist mit Lavendelblüten
Oliven, Kirschen, Oleander -
wo man viel Wein trinkt miteinander.
Ach ja, Clichées gibt es in Massen
wovon nicht alle immer passen …... ach ja, die Geige und die Frau,
was machen die da ganz genau?