Die großen Sänger der DDR

  • Zwei Sänger vermisse ich hier. Reiner Goldberg, der immerhin eine kurze Weltkarriere als Wagnertenor hatte. Ich habe ihn in Dresdenm als Pelleas gesehen, neben ihm Nelly Ailakowa als Melisande. Die Aufführung war deutsch gesungen.
    Beide waren großartig!!!
    schönge Grüße
    wega :P

  • Hast Du meine freundlich Einladung ganz übersehen?


    Hallo, Caruso
    Wie Du anhand meines Beitrages 120 sehen kannst, habe ich die Einladung nicht übersehen. Ich warte jetzt auf Hinweis, wie wir weiter verfahren wollen.
    Außerdem gebe ich die Einladung, hier intensiv mitzumachen, u. a. an Harald, Amfortas und Liebestraum weiter.
    Für Amfortas wäre das wohl besonders gut und wichtig. Er käme mal von dieser ewigen Regie- Diskussion weg (die auf Dauer nichts als Ärger bringt und sich im Kreis dreht), könnte bestimmt wertvolles, auch aus seiner kritischen Sicht beitragen (wenn er denn der ist, den ich in ihm vermute) und sich auf der "Beliebtheitsskala" im Forum wertvolle Punkte nach oben erkämpfen. :yes:
    Noch ein persönliches Wort an Amfortas. Du hast mir nie meine Frage beantwortet, ob Du in früheren Zeiten jemals in der Staatsoper warst. Ich nehme mal an, Du wirst ja dort nicht gerade ein Hausverbot gehabt haben. Nur, ich weiß trotzdem warum Du mir die Frage nicht beantwortest. Du müßtest mir nämlich zugeben, daß die dortigen Aufführungen, die ich allesamt hervorragend fand, auch für Dich nicht so viel negatives hatten. Das kannst, darfst und willst Du natürlich nicht, weil Du Dich da in die Enge getrieben fühlst.
    Herzliche Grüße
    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Vielleicht könnten wir so verbleiben: Ich habe von jedem Jahr die Broschüre "Die Gesangssolisten der Deutschen Staatsoper". Dort sind die wichtigsten Mitglieder mit ihren Hauptpartien aufgeführt. Ich kann die mal, wenn gewünscht aufführen, und wenn zu einzelnen ein besonderes Interesse besteht und Fragen sind, können wir diese gemeinsam versuchen zu beantworten. Auch Harald hat ja hier ein umfangreiches und ausführliches Buch und ich denke, er kann und wird vieles dazu beitragen. Ebenso hoffentlich und wünschenswert unsere Mitglieder Liebestraum und Amfortas.


    Das ist doch eine tolle Idee.


    Da ich mich ja auf die Sänger beschränkt hatte, die in den 50er und 60er Jahren an der Staatsoper sangen, vermissen viele wichtige Namen, die allerdings eben erst später auf den Besetzungszetteln auftauchen. Und so wird dann mal dieser und dann wieder jener Name genannt. Nützlich aber wäre eine ähnlich vollständige Liste, wie ich sie für die 50er und 60er Jahre zusammengestellt habe!


    Übrigens wäre schon gut wenn die Sänger nicht ganz unberücksichtigt blieben, die eher in Leipzig, Dresden oder an kleineren Bühnen gesunen haben. Aber da kenne ich eigentlich nur den einen oder die andere, weil Aufnahmen von ihnen in Radio DDR gesendet wurden. Wer hat da einen besseren Überblick?



    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Zwei Sänger vermisse ich hier. Reiner Goldberg, der immerhin eine kurze Weltkarriere als Wagnertenor hatte.


    Reiner Goldberg war ein wundervoller Sänger - vor allem in den Jahren, in denen er noch ganz ruhig und kontinuierlich in einem Ensemble gearbeitet hat.


    Die Weltkarriere, zu der er zweifellos angesetzt hat, ist ihm nicht wirklich bekommen. Ich weiss nicht recht, woran das lag. Die Stimme war ja besonders schön und eigentlich auch stark und widerstandsfähig genug. Aber die weitgehende Konzentration auf das schwere Wagner-Fach war vielleicht doch ein Problem. Vor allem aber scheint es, dass Goldberg dem mit der Weltkarriere verbundenen Stress nicht gewachsen war. Ich habe ihn gelegentlich in New York gehört und musste feststellen, dass er so nervös war, dass er nicht annähernd so gut gesungen hat wie zuvor in Berlin!


    Zum Glück gibt es ja von ihm gute Aufnahmen, aber das Sängerportrait würde ich nicht unbedingt dazu zählen. Glänzend ist er als Hüon in einer Rundfunkproduktion des Oberon unter Kegel und als Aaron in Schönbergs Moses und Aaron ebenfalls unter Kegel! Die Oberon-Produktion mal auf CD zu veröffentlichen wäre schon wichtig!


    Dass er auch in späten Jahren seiner Laufbahn noch hinreißend sein konnte, kann man auf der Gesamtaufnahme der Salome unter der Leitung von Schönwandt hören. Sein Herodes ist einfach großartig!

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!


  • Reiner Goldberg (* 17. Oktober 1939 in Crostau/Oberlausitz) ist ein deutscher Opernsänger (Tenor).


    Nach seinem Gesangsstudium an der Musikhochschule "Carl Maria von Weber" in Dresden debütierte Goldberg 1967 an den Landesbühnen Sachsen in Radebeul. Weitere Station war ab 1973 die Sächsische Staatsoper Dresden, ehe der Heldentenor 1981 Mitglied des Ensembles der Staatsoper Berlin wurde.


    Seit Anfang der achtziger Jahre gastierte Goldberg mit nahezu allen wichtigen Tenorpartien der Opern Richard Wagners in den führenden Opernhäusern Europas sowie an der New Yorker Metropolitan Opera - u.a. an der Wiener Staatsoper, den Bayreuther Festspielen und unter Herbert von Karajan bei den Osterfestspielen in Salzburg.


    Während seine Auftritte als Tannhäuser, Siegfried oder Parsifalimmer wieder für großes Aufsehen und Jubel im Publikum sorgten, bereiteten häufige Absagen und Indispositionen Goldbergs den Intendanzen immer wieder Schwierigkeiten. Eine solche Indisposition - infolge einerGrippe - führte während einer Tannhäuser-Aufführung in Wien im Oktober 1982 zum umjubelten Wiener Debüt des bulgarischen Tenors Spas Wenkoff.

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Reiner Goldberg ist im forum in verschiedenen Threads aber 56 mal vertreten, fast immer positiv. Besonders herausragend der junge Goldberg als Hüon in Webers Oberon. Also kein unbekannter Sänger.


    "Ich habe nie wieder eine nur annähernd durchschlagskraftige Stimme, gepaart mit bass-baritonalen Glanz, silber-metallisch tembriert, live gehört! Reiner Goldberg ist laut Karajan+Solti der deutsche Heldentenor des Jahrhunderts. Unvergessen seine Tannhäuser-Aufführungen. Da kann mandie "Kaufleute", Operetten-Rene's, Salem-Siggis..... allesamt in die klassische Tonne drücken, wie der u.a. noch übers Orchester kommt!" (Zitat).


    Ich empfehle, mal in You tube reinzuschauen.



    LG, Bernward


    "Nicht weinen, dass es vorüber ist
    sondern lächeln, dass es gewesen ist"


    Waldemar Kmentt (1929-2015)


  • Reiner Goldberg ist im forum in verschiedenen Threads aber 56 mal vertreten


    Das ist richtig, lieber Bernward. Ich habe auf den Hinweis von WEGA geantwortet:

    Zwei Sänger vermisse ich hier. Reiner Goldberg, der immerhin eine kurze Weltkarriere als Wagnertenor hatte


    Herzliche Grüße
    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...


  • Das ist richtig, lieber Bernward. Ich habe auf den Hinweis von WEGA geantwortet:


    Herzliche Grüße
    CHRISSY


    Warum wird immer wieder so viel Zeit mit solchen Beiträgen vergeudet, die nichts voranbringen.


    Viel interessanter wäre doch, wenn eigene Höreindrücke beschrieben und die Leistungen des Sängers analysiert und - vielleicht sogar vergleichend - eingeordet würden.


    Ehrlich: mir ist im Forum zu viel Small Talk!


    Die Bemerkung zielt jetzt wirklich nicht ausdrücklich gegen Dich, lieber Chrissy, sondern eher gegen alle, die kaum mehr als Kurzbeiträge einbringen, die zu lesen Zeit kostet aber nicht wirklich was an Information oder Einsichten gewinnt. Von Dir habe ich ja schon manch aussagekräftigen Beitrag gelesen! Und ich habe mich immer darüber gefreut!


    Also: nichts für ungut!



    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Hallo Caruso,


    warum soll ich mir die Mühe machen, Goldberg eingehend zu würdigen. Erstens haben das viel Berufenere bereits getan und zweitens kann sich doch jeder selbst auf You tube von seinen Qualitäten überzeugen. Nichts für ungut. Im Übrigen geht es hier in diesem Thread lediglich um die großen Sänger der DDR und es würde den Rahmen sprengen, hier jeden Einzelnen ausgiebig darzustellen. Dafür gibt es ja den Thread "Die berühmte Stimme" wenn ich nicht irre.


    LG, Bernward


    "Nicht weinen, dass es vorüber ist
    sondern lächeln, dass es gewesen ist"


    Waldemar Kmentt (1929-2015)


  • Dafür gibt es ja den Thread "Die berühmte Stimme"


    ... und dort gibt es unter über 700 Sängerportraits längst eigene Threads für die bekannteren Künstler aus der Zeit, wie Maria Croonen, Sona Cervena oder Anna Tomowa Sintow; aber auch Anton de Ridder oder Ekkehard Wlaschiha...u.a.


    LG


    :(

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose

  • ... und dort gibt es unter über 700 Sängerportraits längst eigene Threads für die bekannteren Künstler aus der Zeit, wie Maria Croonen, Sona Cervena oder Anna Tomowa Sintow; aber auch Anton de Ridder oder Ekkehard Wlaschiha...u.a.


    Das ist bestimmt gut! Aber was hatte denn Alfred Schnidt im Sinn, als er gleichwohl den Thread "Die großen Sänger der DDR" begonnen hat?


    Ich habe es so verstanden, dass man sich mal einen Überblick über die Sängerinnen und Sänger verschafft, die den Opernbetrieb an den Bühnen der DDR getragen und die das Gesicht nd die Qualität der Kulturarbeit in der DDR geprägt haben.


    Dazu würde zum einen gehören, erst mal die Namen festzuhalten und zum anderen zu erörtern, welches Profil und welchen Rang die einzelnen Sänger denn hatten. Ich habe versucht, dazu etwas beizutragen. Ich bin sicher, dass andere da noch mehr beitragen können. Darauf bin ich neugierig.


    Vielleicht kommt ja noch was von den Taminos, die sich schon über Maria Croonen, Sona Cervena und so weiter geäussert haben. Es macht nämlich schon Sinn, nicht nur auf die einzelnen Künstler je für sich zu schauen, da im Opernbetrieb der DDR doch die prägende Kraft der Ensemblekultur eine bedeutsame Rolle gespielt hat. Es wäre ja doch die Frage, ob und wie die künstlerische Individualität der "Großen Sänger der DDR" irgendwie dadurch geformt war!


    Gerade als Opernfan, der in Berlin immer ein westberliner und zwei ostberliner Opernhäuser besucht hat, scheint mir doch lohnend, die Frage zumindest ernst zu nehmen! In einer Zeit in der wir erleben, was es bedeutet, dass sich das Ensembletheater weitgehend aufgelöst hat, mag sie allerdings vielen Opernfans ziemlich fern liegen.

    Mir nicht!


    Euer Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Das ist bestimmt gut! Aber was hatte denn Alfred Schnidt im Sinn, als er gleichwohl den Thread "Die großen Sänger der DDR" begonnen hat?

    Ich habe es so verstanden, dass man sich mal einen Überblick über die Sängerinnen und Sänger verschafft, die den Opernbetrieb an den Bühnen der DDR getragen und die das Gesicht nd die Qualität der Kulturarbeit in der DDR geprägt haben.

    Das ist so in Ordnung, ich habe es aber anders verstanden.


    LG, Bernward


    "Nicht weinen, dass es vorüber ist
    sondern lächeln, dass es gewesen ist"


    Waldemar Kmentt (1929-2015)


  • Vor einem Jahr hatten wir ja mal das Thema über Sänger aus der DDR, bzw. die namhaft an den großen Bühnen gewirkt haben. Leider stieß dieser Thread auf wenig Interesse und die Themen waren bald beendet. Egal, ich erinnere mich da mal von einem amerikanischen Bariton berichtet zu haben, dessen Name mir nicht mehr einfiel. Ich zitiere mich selbst:

    Mitglied der Komischen Oper Berlin.


    Die hatten dort Mitte der 70- er Jahre auch einen US- amerikanischen Bariton. Aber mir fällt partout der Name nicht mehr ein. Wenn ich ihn lesen würde, wüßte ich es sofort wieder. Ich erinnere mich, ihn mal vor der KO gesehen zu haben.

    Vorgestern, im persönlichen Gespräch mit einem ehemaligen Tenor der Berliner Staatsoper, wurde der Name erwähnt. Falls es noch jemanden interessiert, der Name, der mir nicht mehr einfiel, es war der amerikanische Bariton Ronald Dutro, der eine zeitlang an der KOB engagiert war. Er sang dort u.a. den Graf Luna im Trovatore. Dutro verstarb wohl 2006. Ich selbst kann sonst aber nichts über ihn berichten, ich habe ihn nie gehört.


    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Nachdem die zweifach gewünschte Auflistung für die 70er und 80er Jahre in der DDR noch nicht zustandegekommen ist, möchte ich meinen ersten Beitrag in diesem Forum dafür nutzen, einen solchen Überblick zumindest für die 80er Jahre zu geben (wenn auch ohne Vorlage zur Hand), mit dem Schwerpunkt auf den beiden Ostberliner Opernhäusern:


    Staatsoper Berlin:


    Celestina Casapietra (u.a. Cleopatra, Donna Elvira, Fiordiligi, Rezia, Elisabeth in "Tannhäuser" und "Don Carlos", dazu Venus ab 1992, 1993 auch einmal Elisabeth und Venus an einem Abend, Elsa, Eva, Desdemona, Alice Ford, Tosca, Marschallin, Ariadne, "Capriccio"-Gräfin),


    Magdalena Hajossyova (u.a. Alcina, Iphigenie in Aulis, Gräfin in "Figaro" und "Capriccio", Donna Elvira und Donna Anna, Fiordiligi, Pamina, Agathe, Elsa, Eva, die "Tannhäuser"-Elisabeth kam erst 1992 hinzu, Violetta, Margarethe, Micaela, Tatjana, Jarowslawna, Marschallin, Arabella, "Capriccio"-Gräfin)


    Eva-Maria Bundschuh (Cleopatra, Leonore, Senta, Venus - erst ab 1993, Isolde, Eva, Freia, Rosalinde, Jenufa, an der Komischen Oper auch Donna Anna, Despina, Eva, Hanna Glawari, Regan und Judith),


    Anna Tomowa-Sintow (wenn sie denn mal da war..., u.a. als Gräfin in "Figaro" und "Capriccio", Donna Anna, Fiordiligi, Elisabeth, Elsa, Aida, Desdemona, Tatjana, Tosca, Butterfly, Marschallin, Ariadne, Arabella)


    Hanna Lisowska (Leonore, Eglantine, Senta, Elisabeth in "Tannhäuser" und "Don Carlos", mindestens 1989 auch 1x Elisabeth und Venus an einem Abend, Elisabeth in "Don Carlos", Lisa, Tosca, in Leipzig auch Isolde),


    Isabella Nawe (Blonde, Konstanze, Königin der Nacht, Rosina, Gilda, Sophie u.v.a.),


    Magdalena Falewicz (Gräfin, Pamina, Eva, Micaela u.v.a.),


    Brigitte Eisenfeld (Blonde, Konstanze, Frau Fluth, Olympia, Zerbinetta u.v.a.),


    Carola Nossek (Susanna, Despina, Pamina, Marzelline, Micaela, Nuri u.a.),


    außerdem als Gäste im Sopran-Fach u.a. Enriqueta Tarres (Donna Anna, Kaiserin, "Don Carlos"-Elisabeth) und Magda Nador (sicher das gleiche Fach wie Frau Nawe, an der Komischen Oper Konstanze und Gilda mit Kupfer), Kay Griffel (Donna Elvira), Kathryn Montgomery-Meißner (u.a. Donna Elvira, Leonore, Senta, Venus, "Tiefland"-Marta) u.v.a.


    bis etwa Mitte der Achtziger auch Ludmilla Dvorakova (u.a. Ortrud, Isolde, Färberin, Herodias),


    ab Mitte/Ende der Achtziger auch Pauletta DeVaughn (Elena, Aida, Manon Lescaut, Tosca)


    Gisela Schröter (u.a. 2. Dame, Mary, Venus, Ortrud, Brangäne, Sieglinde, Kundry, Eboli, Amneris, Larina, Gräfin in "Pique Dame", die alte Buryja, Herodias, Annina, Amme, Clairon, ab Mitte der Achtziger verstärkt im Charakterfach),


    Ute Trekel-Burckhardt (u.a. Dorabella, Sextus, Venus, Ortrud, Brangäne, 1979 auch Fricka, Kundry, Azucena, Eboli, Amneris, Carmen, Küsterin, Herodias, Octavian, Komponist, Färberin, Clairon, daneben auch weiterhin an der Komischen Oper, u.a. Cherubino, Azucena, Preziosilla, Carmen)


    Uta Priew (u.a. Cherubino, Dorabella, Annius, 3. Dame, Lady Pamela in "Fra Diavolo", Angelina/Cenerentola, 1992-93 auch Selica, Venus, Ortrud, Brangäne, ab 1993 auch Fricka, Magdalena und Maddalena, Kundry, Amneris, Carmen, Polina, Hänsel, ab 1994 auch Mutter Gertrud, Komponist, Page, ab 1994 auch Herodias und Klytämnestra, "Wozzeck"-Marie, Fischweib in "Lukullus", daneben an der Komischen Oper ab 1983 auch Boulotte im legendären Felsenstein-"Blaubart"),


    ab Mitte der Achtziger Jahre auch Rosemarie Lang (u.a. Klytamnestra/"Iphigenie in Aulis", Cherubino, Dorabella, Brangäne, Azucena, Octavian, 1992 auch Komponist, ab 1993 auch Clairon)


    und Elvira Dreßen (u.a. Cherubino, Flora, Olga, Hänsel, Page),


    Annelies Burmeister (bis 1984, u.a. 3. Dame, Marcellina, Dorabella, Mary, Magdalene, Annina, ihre ganz große Zeit war sicher etwas früher),


    Barbara Bornemann (etwa ab 1984 und damit als Burmeister-Nachfolgerin, u.a. Marcellina, 3. Dame, Mary, Magdalene, Filipjewna, Annina),


    Spas Wenkoff (regelmäßig nur bis 1984, u.a. als Florestan, Tannhäuser, Tristan, Stolzing, Parsifal, Othello, Cavradossi),


    Reiner Goldberg (u.a. Florestan, Max, Hüon, Erik, Tannhäuser, Lohengrin erst ab 1998, Stolzing, Siegfried hier auch erst ab 1994, Parsifal, Faust, José, Hermann, Stewa, Herodes ab 1992, Aegisth als 1994, Kaiser, Pedro, Lukullus),


    Peter-Jürgen Schmidt (u.a. Ruggero in "Alcina", 1. Geharnischter, Max, Stolzing, Hoffmann, José, Laca, Herodes, Bacchus),


    Peter Schreier (u.a. Belmonte, Ferrando, Ottavio, Tamino, Titus, Almaviva, David, Loge, Lenski, Palestrina, einige Stücke auch als Dirigent),


    Eberhard Büchner (u.a. Sextus, Achill, Idomeneo, Belmonte, Ottavio, Ferrando, Tamino, Fra Diavolo, Erik, Lohengrin, Loge, Flamand, Palestrina, Leonce),


    Harald Neukirch (u.a. Pedrillo, David), Günter Kurth (u.a. Herodes, Othello, Lord Cockburn), desweiteren ebenfalls verstärkt im Buffo- und Charakterfach u.a. Peter Menzel und Joachim Arndt,


    im italienischen Fach bis etwa Mitte der Achtziger Jahre Ruggiero Orofino (u.a. Herzog, Radames, Cavaradossi und Sänger im "Rosenkavalier") und Jewgeni Schapin (Prinz Ramiro in "Cenerentola" und Titelpartie in "Don Carlos"), Orofino-Nachfolger wurde dann Ende der Achtziger Jahre Wladislav Piawko (u.a. Radames und Cavaradossi),


    im Bariton-Fach


    Siegfried Lorenz (u.a. Achillas, Agamemnon, Graf in "Figaro" und "Capriccio", Guglielmo, Ottokar, Alidoro, Wolfram, Heerrufer, Beckmesser, Germont, Posa, Jeletzki, Borromeo, Wozzeck, ab 1991 auch Sharpless, 1993 Valentin an der Deutschen Oper Berlin, 1997 Amfortas in Essen und später in Lissabon, dort auch Musikleher in "Ariadne", 1998 Gunther in Turin),


    Ekkehard Wlaschiha (u.a. Kalchas, Pizarro, Kaspar, Holländer, Biterolf, Telramund, Kurwenal, Hans Sachs, Amfortas, an seinem damaligen Stammhaus kurioserweise nie Alberich, aber Rigoletto, Amonasro, Jago, Tomski, Vater Peter, Scarpia, Tonio, Jochanaan, Sebastiano, Ercole Severolus)


    Antonin Svorc (u.a. Pizarro, Kaspar, Holländer, Kurwenal, Amonasro, Scarpia, Jochanaan, Barak)


    Günter Leib (mit etwa Mitte der Achtziger Jahre, u.a. Achillas, Guglielmo, Papageno, Ottokar, Beckmesser, Klingsor, Faninal),


    Jürgen Freier (u.a. Figaro bei Mozart und Rossini, Gugielmo, Papageno, Pizzarro, Lysiart, Peter Michailow, Wolfram, Posa, Valentin, 4 "Hoffmann"-Bösewichter, Onegin, Mirabeau/Matthus, 1992 auch Nelusco)


    ab Mitte der Achtziger auch Hans-Joachim Ketelsen (u.a. Kalchas, Ottokar, Wolfram, Heerrufer, Kurwenal ab 1991, Kothner, Amfortas, Germont, ab 1991 Ford, Jochanaan, Faninal, Vater Peter),


    danaben im Ensemble auch Bernd Riedel (u.a. Guglielmo, Malatesta), Peter Olesch (u.a. Pasquale, Biterolf, Heerrufer, Kothner), Bernd Zettisch (u.a. Figaro, Kaspar, Heerrufer, Kothner, Vater Peter) u.v.a.


    im Bass-Fach neben Theo Adam (u.a. Don Giovanni, Don Alfonso, Pizarro, Holländer, Landgraf, Heinrich, Marke, Sachs, Amfortas und Gurnemanz, König Philipp, Gremin, Jochanaan, Ochs, La Roche) vor allem


    Siegfried Vogel (u.a. Ptolemäus, Figaro, Leporello und Don Giovanni, Don Alfonso, Sarastro, Publius, Rocco, Kaspar, Daland, Landgraf, König Heinrich, König Marke, Veit Pogner und Hans Sachs, Gurnemanz, Gremin, Ochs, La Roche, an der Komischen Oper auch Escamillo, Sachs, Boris Godunow, 1991 auch Morosus und danach noch einige andere Partien wie die vier "Hoffmann"-Bösewichter und Zar Saltan) und


    Fritz Hübner (u.a. Osmin, Komtur, Sarastro, Rocco, Eremit, Don Basilio, Daland, Landgraf, in den Siebzigern auch noch Hagen, Sparafucile, Großinquisitor und König Philipp, Ramphis, Kontschak, Waldner, Tommaso, Madruscht, an der Komischen Oper, von der er her kam, auch Vater Guardian),


    daneben der schon erwähnte Reiner Süß (u.a. Don Magnifico, Dr. Bartolo, van Bett), Gerd Wolf (u.a. Osmin, Dr. Bartolo, Falstaff/Nicolai, van Bett), Heinz Reeh (u.a. Minister, auch Rocco, Titurel, ab Ende der Achtziger mit zunehmenden Stimmproblemen),


    an Gästen fallen mir noch ein Klaus König (u.a. Florestan, Tannhäuser, Stolzing), Heikki Siukola (u.a. Florestan, Erik, Tristan), James O'Neal (Arrigo, Des Grieux, Lohengrin), auch René Kollo sang mal Parsifal, Knut Skram (u.a. Kurwenal, Scarpia), Franz Grundheber (u.a. Mandryka, Jago), Karl-Heinz Stryczek (u.a. Pizarro, Kingsor, Jago, Falstaff), Manfred Schenk (u.a. Marke, Pogner) und Kurt Moll (viel in den Sechzigern und Siebzigern, u.a. Osmin, Sarastro, Kaspar, Daland, Marke, Boris Godunow, dann ab den Neunzigern wieder, u.a. van Bett) ein.


    Außerdem wuchs Ende der Achtziger zuerst im Staatsopern-Studio eine neue Sängergeneration heran: Carola Höhn, Yvonn Füssel, Dagmar Peckova, Pär Lindskog, Ralph Eschrig, Roman Trekel und René Pape - letzterer sang schon Rollen wie Figaro, Don Alfonso, Procida und Gremin.


    Viele habe ich garantiert zu Unrecht vergessen, wofür ich mich ebenso entschuldige wie für alle Rechtschreibfehler!!!


    Am 6. Dezember 1981 erlebte ich als Kind in der Staatsoper Berlin mit "Hänsel und Gretel" meine allererste Opernvorstellung, mit Uta Priew (Hänsel) und Nannita Peschke (Gretel), Jutta Vulpius (Mutter), Bernd Riedel (Vater) und Gertraud Prenzlow (Hexe).


    Um 1990 folgten dann an diesem Haus viele persönliche Erstbegegnungen von Opern-Klassikern: Fidelio (mit Eva-Maria Bundschuh in der Titelpartie und Fritz Hübner als Rocco), Freischütz (mit Magdalena Hajossyova als Agathe und Siegfried Vogel als Kaspar), Holländer (mit Ekkehard Wlaschiha in der Titelpartie und Fritz Hübner als Daland), Tannhäuser (mit Siegfried Lorenz als Wolfram und Siegfried Vogel als Landgraf), Tristan (mit Eva-Maria Bundschuh und Heikki Siukola in den Titelpartien sowie Siegfried Vogel als König Marke), Meistersinger (mit Siegfried Vogel als Sachs, Magdalena Hajossyova als Eva und Siegfried Lorenz als Beckmesser), Parsifal (mit Uta Priew als Kundry und Siegfried Vogel als Gurnemanz), La Traviata (mit Siegfried Lorenz als Germont), Aida (mit Pauletta DeVaughn als Aida, Uta Priew als Amneris und Fritz Hübner als Ramphis), Eugen Onegin (mit Magdalena Hajossyova als Tatjana und René Pape als Gremin), Jenufa (mit Eva-Maria Bundschuh als Jenufa und Ute Trekel-Burckhardt als Küsterin), Salome (mit Ekkehard Wlaschiha als Jochanaan), Rosenkavalier (mit Siegfried Vogel als Ochs) - prägende Vorstellungen unter Dirigenten wie Heinz Fricke und Siegfried Kurz (Suitner habe ich verpasst); die die von mir hier jetzt mehrfach genannten Sängerpersönlichkeiten sind meine Lieblingssänger geblieben und haben mir teilweise Maßstäbe mitgegeben, die ich später selten erfüllt und noch seltener überboten fand (weshalb ich sammle, was ich kriegen kann...)


    P.S.: Aus der Komischen Oper müssten für die Achtziger neben den schon erwähnten Bundschuh, Nador und Vogel unbedingt noch genannt werden: Dagmar Schellenberger, Gertrud Ottenthal, später auch Sabine Paßow, Christiane Oertel, Jochen Kowalski, Günter Neumann, Michael Rabsilber, Stephan Spiewok, Andreas Conrad, Klemens Slowioczek, auch noch Rudolf Asmus und vor allem Werner Enders, auch Hans-Otto Rogge, Horst-Dieter Kaschel, Werner Haseleu, Wolfgang Hellmich und Hans-Martin Nau, als Gäste vor allem Roger Smeets und Hans Franzen.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

    Einmal editiert, zuletzt von Stimmenliebhaber ()

  • Zuerst mal dem neuen Mitglied ein herzliches Willkommen hier im Forum und viel Freude. Da hast Du ja gleich einen hervorragenden Einstieg geliefert.
    Dein 1. Beitrag erfüllt mich großer Freude und Bewunderung, ob Deiner umfangreichen Kenntnisse über das Ensemble der Deutschen Staatsoper Berlin, wie auch der Komischen Oper, zumal ich mich in aller Bescheidenheit, da auch ein klein wenig auskenne.


    Am 6. Dezember 1981 erlebte ich als Kind

    1981 also noch als "Kind" und dann solch umfangreiche Kenntnisse. Da kann ich nur sagen Respekt!


    die von mir hier jetzt mehrfach genannten Sängerpersönlichkeiten sind meine Lieblingssänger geblieben und haben mir teilweise Maßstäbe mitgegeben, die ich später selten erfüllt und noch seltener überboten fand

    Volle Zustimmung (!!!) einschließlich der hervorragenden werkgetreuen Inszenierungen.


    (weshalb ich sammle, was ich kriegen kann...)

    Da erlaube ich mir mal auf die Schnelle ein paar kleine Ergänzungen, um Dein Wissen und Deine Kenntnis betreffs wichtiger Partien, die Du schon genannt hast, noch etwas zu erweitern :


    Celestina Casapietra

    Mimi (La Boheme)


    Anna Tomowa-Sintow (wenn sie denn mal da war...

    Aida, Butterfly
    Übrigens, bis Mitte der 80- er Jahre war sie da. Sie war ja festes Ensemblemitglied.


    außerdem als Gäste im Sopran-Fach u.a. Enriquetta Tarres

    Aida, Butterfly


    im italienischen Fach bis etwa Mitte der Achtziger Jahre Ruggiero Orofino

    Rodolfo, Pinkerton, Kalaf, Turiddu, auch Lohengrin
    (s. a. m. Btr. im Thread "Sängerporträt" Der ital. Tenor Ruggiero Orofino)


    Herzliche Grüße
    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Lieber Chrissy,


    deine Ergänzungen sind alle richtig, allerdings betreffen viele von Ihnen nach meinem Kenntnisstand nicht mehr die 80er Jahre, auf die ich mich ja beschränkt hatte. Oder sang Frau Casapietra nach 1980 noch de Mimì?


    Sie habe ich ja noch häufiger erlebt, auch mit ihrem Abschiedsabend am 19.10.1993, als sie Elisabeth und Venus sang. Orofino habe ich hingegen icht mehr liveerlebt, da er aufhörte, bevor ich richtig anfing. Ich kenne nur einige Aufnahmen (2 Solo-CD's - sehr gut! sowie Radames, Pinkerton, Lohengrin und eine Turiddu-Szene mit Tarres, mehr nicht).


    Ich habe aber natürlich ältere Opernfreunde, die echte Zeitzeugen sind (was ich erst seit etwa 1990 bin) - und einer davon hat mir erzählt, dass es gerade in den späten Siebzigern und früheren Achtzigern Spielzeiten gegeben haben muss, wo die offiziellen Ensemblemitglieder Celestina Casapietra und Anna Tomowa-Sintow jeweils nur eine(!) einzige Vorstellung pro Saison sangen. Casapietra hätte alles darüber hinaus abgesagt und Tomowa kam erst gar nicht öfter - aber wie gesagt: diese Info habe ich nicht durch eigenes Erleben, sondern nur aus zweiter Hand - von Leuten, die damals regelmäßig das Haus besucht haben.


    P.S.: Ensemblemitglied René Pape hat in den letzten Jahren an der Staatsoper manchmal zumindest 5 Abende gesungen... :jubel:

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • sang Frau Casapietra nach 1980 noch die Mimì?

    Da müßte ich nachschauen. Auf jeden Fall bis Ende der 70- er Jahre.


    dass es gerade in den späten Siebzigern und früheren Achtzigern Spielzeiten gegeben haben muss, wo die offiziellen Ensemblemitglieder Anna Tomowa-Sintow jeweils nur eine(!) einzige Vorstellung pro Saison sangen.

    Das stimmt definitiv nicht!


    Orofino habe ich hingegen nicht mehr live erlebt,

    Da hast Du leider, leider viel verpaßt. Ich habe ihn ca. 70 Mal erlebt, unvergeßlich!


    Ich kenne nur einige Aufnahmen (2 Solo-CD's - sehr gut! sowie Radames, Pinkerton, Lohengrin und eine Turiddu-Szene mit Tarres, mehr nicht)

    Du machst mich neugierig, wo hast Du die denn her? Vermutlich ein Zusammenschnitt von DDR- Fernsehsendungen? Übrigens, falls Du dieselbe Aufnahme vom Duett Turiddu/ Santuzza mit Orofino/ Tarres hast wie ich, sage ich Dir, dieses Duett habe ich mit so viel Leidenschaft, Dramatik, stimmlichen Wohlklang nie besser gehört.


    Herzliche Grüße
    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Die beiden CD's habe ich von einem alten Staatsoperngänger, der sie von Orofino selbst bekommen hat - insofern bin ich mir relativ sicher, dass du die auch längst hast: drauf ist
    Ruggiero Orofino
    Melodie e Canzoni (Lehár, Strauß, Straus, Grieg, Rimski-Korsakow, Händel, Tosti, di Capua, de Curtis, Gastaldon, Canto populare, Palardi, Leoncavallo, Denza, Rossini)
    Enzo, „Iris“, Duca, Radames, Cavaradossi, 2x Cavaradossi, Verdi-Requiem, Lohengrin, Manrico, O sole mio, Torna surriento, Tiri, Tomba, Santa Lucia, Mattinata, Funiculi, La Danza u.a.


    Alles sehr schön, während die Radames- und Lohengrin-Mitschnitte, die ich kenne, etwas unter technischer Beeinträchtigung leiden. Besser ist der Pinkterton mit Lorengar aus der DOB von 77 oder so - da war als Bonus das Cavalleria-Duett mit Tarres dran.


    P.S.: zu Tomowa/Casapietra - mag sein, dass einmal pro Spielzeit übertrieben war, aber dass die beiden Damen sich in dieser Zeit recht rar gemacht haben und stattdessen etwa Frau Hajossyova mehrmals pro Woche alles rauf und runter singen musste, das weiß ich von zu vielen verschiedenen Leuten, als dass ich daran zweifeln könnte. Schade, dass es kein Online-Besetzungsarchiv gibt wie etwa auf der Homepage der Wiener Staatsoper, dann müsste man darüber nicht mutmaßen.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

    Einmal editiert, zuletzt von Stimmenliebhaber ()

  • Danke für die Aufzählung und Inhaltsangabe der CD´s. Natürlich habe ich die und noch ein paar mehr, auch DVD von Ruggiero Orofino selbst geschenkt bekommen. Der Ausschnitt aus Lohengrin, ist übrigens ein Live- Mitschnitt aus der Mailänder Scala.



    zu Tomowa/Casapietra - mag sein, dass einmal pro Spielzeit übertrieben war, aber dass die beiden Damen sich in dieser Zeit recht rar gemacht haben

    Bei Frau Casapietra kann ich das nicht so genau sagen, ist vielleicht möglich. Anna Tomowa Sintow habe ich auch in den 80- er Jahren oft selbst erlebt, ganz sicher.



    ein alter Staatsoperngänger, der sie von Orofino selbst bekommen hat

    Unbekannterweise herzliche Grüße an den "alten Staatsoperngänger". Ich hoffe, er hatte auch so viel Freude und schöne Opernabende in der Staatsoper wie ich und alle, die mit mir waren. Das waren unvergeßliche, wunderschöne Aufführungen, wie man sie heutzutage wohl kaum noch irgendwo erleben kann.


    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Der Lohengrin-Mitschnitt, auf den ich mich bezüglich der nicht ganz optimalen technischen Qualität bezog, ist dieser:


    Wagner
    LOHENGRIN
    Dublin Grand Opera Society
    Gaiety Theatre,Dublin
    December 1983
    Conductor -- Napoleone Annovazzi


    Lohengrin: Ruggero Orofino
    Elsa: Tizian Sojat
    Ortrud: Pauline Tinsley
    Telramund: Antonin Svorc
    King Henry: Aurio Tomicich
    Herald: Brian Donlan.


    Svorc habe ich live auch verpasst. Unabhängig davon hat mich das Ensemble der Staatsoper Berlin, so wie ich es um 1990 kennen- und lieben gelernt habe, vor allem im deutschen Repertoire begeistert: Bundschuh als Leonore, Senta und Isolde; Hajossyova als Agathe, Elisabeth, Elsa und Eva; Priew als Venus, Ortrud, Brangäne und Kundry; Rosi Lang als Brangäne und Gluck-Klytamnestra; Siegfried Lorenz als Wolfram und Beckmesser; Ekkehard Wlaschiha als Holländer, Telramund und Kurwenal; Siegfried Vogel als Kaspar, Landgraf, Heinrich, Marke, Sachs, Gurnemanz und Ochs; Fritz Hübner als Sarastro, Rocco und Daland; dazu Gast-Tenöre wie Klaus König als Florestan, Tannhäuser und Stolzing sowie Heikki Siukola als Erik und Tristan, das waren so meine prägenden Erlebnisse - quasi das, was für dich deine vielen Orofino-Abende waren.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

    Einmal editiert, zuletzt von Stimmenliebhaber ()

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Lieber Stimmenliebhaber, zunächst ein herzliches Wilkommen auch von mir - qausi von Haus zu Haus, denn ich wohne auch in Berlin und habe vieles von dem, woran Du noch heute gern denkst, was Dich geprägt hat, aus eigenem Erleben mitbekommen. Also weiß ich sehr gut, wovon Du sprichst.


    Dieser Lohengrin ist schon spannend, und dafür nehme ich auch seine technischen Eingeschränktheiten in Kauf. Wir kennen doch das Werk und müssen es nicht erst kennenlernen. Gewiss, es ist eines der wenigen Orofino-Dokumente. Für mich ist der Mitschnit in erster Linie wegen Pauline Tinsley wichtig. Die hat keine eigentliche schöne Stimme, sie ist aber eine phänomenale vielseitige Gestalterin. Sie hat übrigens auch an der Berliner Staatsoper gastiert, nämlich als Elektra mit dem Amsterdamer Opernhaus in einer Inszenierung von Kupfer, der sie schätzte. Das bleibt schon in Erinnerung. Svorc, der den Telraumnd gibt, hat stimmlich so auch seine Grenzen. Er besaß aber eine ganz starke menschliche Ausstrahlung, die mich faszinierte. Seine beste Rolle in Berlin, wo er alles mögliche sang, war für mich der Färber Barak in der "Frau ohne Schatten", wovon es zum Glück auch sehr ordentliche Mitschnitte gibt. Den Telramund hat er auch in der Szene mit Ortrud zu Beginn des zweiten Lohengrin-Aufzuges mit der Dvorakova beim DDR-Rundfunk aufgenommen.


    Ein weites Feld. Ich freue mich sehr, dass da einer in dieses Forum gelangt ist, der so starke Erinnerungen hat.


    Dir mein Gruß! Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Der Ausschnitt aus Lohengrin, ist übrigens ein Live- Mitschnitt aus der Mailänder Scala.

    Der Lohengrin-Mitschnitt, auf den ich mich bezüglich der nicht ganz optimalen technischen Qualität bezog, ist dieser:
    Wagner LOHENGRIN Dublin Grand Opera Society Gaiety Theatre, Dublin December 1983
    Conductor -- Napoleone Annovazzi Lohengrin: Ruggero Orofino

    Hier haben wir evtl. zwei unterschiedliche Aufnahmen. Das macht aber nichts, ist doch gut so.
    Bemerken möchte ich noch, auch wenn ich ein glühender, leidenschaftlicher Verehrer von Orofino und bestimmt sein allergrößter Fan war/ bin, meine ich, der Lohengrin war nicht unbedingt "seine" Partie. Aber das ist wohl bei fast allen Italienern so, die sich daran versuchen. Ihre Musik und Interpretation ist eben die ital. Oper, da fühlen sie sich wohl, die liegt ihnen im Blut, bzw. in der Kehle. Das typische Belcanto, der Schmelz, den haben für mein Empfinden dafür die deutschen Sänger in der ital. Oper, trotz manchem Schöngesang, nicht.
    Heute, vor vielen, vielen Jahren habe ich zum ersten Mal "Rigoletto" in der Staatsoper erlebt.
    Duca = Ruggiero Orofino, Gilda = Isabella Nawe, Rigoletto = Stojan Popov (a. G. aus Bulgarien)... Das war ein Traum, ein Fest der Stimmen in herrlicher, stimmiger Inszenierung. Meine liebe Mutter hatte mir die Eintrittskarte zum Nikolaustag geschenkt. Gut, daß uns der liebe Herrgott auch ein Gedächtnis gegeben hat.


    Herzliche Grüße
    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • @ rheingold


    Lieber Rheingold,


    danke für deinen Willkommengruß. Es freut mich, dass wir ähnliche Prägungen haben durch Aufführungen an der Berliner Staatsoper der Vor-Barenboim-Ära haben. Auch wenn ich Tinsley und Svorc nicht mehr live erlebt habe kenne ich sie doch von verschiedenen Aufnahmen (Tinsley mit einer Färberin aus Barcelona 1986) und Svorc jeweils mehrfach als Pizarro, Amonasro und Barak, dazu ebendieser Telramund aus Dublin und ein dritter Akt "Tristan" als Kurwenal.


    Vielleicht kann man sich tatsächlich mal in Berlin treffen und sich austauschen, allerdings kann man sich hier mangels der Möglichkeit persönlicher Nachrichten ja schlecht verabreden.


    @ chrissy:


    Wie heißt ein berühmtes Sprichwort so schön? " Die Erinnerung ist das Paradies, aus dem man uns nicht vertreiben kann." :)

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

    Einmal editiert, zuletzt von Stimmenliebhaber ()

  • Um etwas zu diesem interessanten Gedankenaustausch über DDR-Sänger beisteuern zu können, hier meine Opernbesuche in der Lindenoper (als Wessi).


    6.10.1965 Cosi fan tutte (Suitner / Casapietra, Burmeister, Geszty, Schreier, Lauhöfer, Adam)
    7.10.1965 Figaros Hochzeit (Suitner / Rose, Pütz, Schaller, Rehm, Adam)
    8.10.1965 Zauberflöte (Suitner / Wenglor, Geszty, Schreier, Horst Schulze, Crass, Adam)
    5.12.1965 Don Giovanni (Suitner / Casapietra, Corelli, Hoff, Schreier, Adam, Vogel)
    9.12.1965 Don Carlos (Fricke / Wiener, Afejan, Bodurov, Herlea, Adam, Kühne)
    10.12.1965 Entführung (Rögner / Vulpius, Roscher, Schreier, Neukirch, Teschler)
    11.12.1965 Carmen (Fricke / Mixova, Croonen, Ritzmann, Lauhöfer)
    29.4.1966 Rheingold (Suitner / Burmeister, Witte, Adam, Kühne, Vogel, Frei)
    30.4.1966 Walküre (Suitner / Dvorakova, Friedland, Burmeister, Kozub, Adam, Frei)
    4.5.1966 Verkaufte Braut (Fricke / Koziel, Horst Hoffmann, Neukirch, Süß)
    7.5.1966 Tristan (Suitner / Dvorakova, Burmeister, Windgassen, Svorc, Adam)
    11.5.1966 Siegfried (Suitner / Dvorakova, Soukupova, Gruber, Witte, Adam, Kühne)
    12.5.1966 Tannhäuser (Fricke / Bakocevic, Rose, Windgassen, Jedlicka, Frei)
    15.5.1966 Götterdämmerung (Suitner / Sorell, Friedland, Burmeister, Gruber, Rehm, Hagenau, Kühne)
    18.5.1966 Cosi fan tutte (Besetzung siehe 6.10.1965)
    30.4.1983 Lohengrin (Hauschild / Hajossyova, Schröter, Büchner, Wlaschiha, Vogel, Lorenz)
    15.9.1983 Wozzeck (Kurz / Priew, Lorenz, Goldberg, Haage, Wolf)


    Dass es für mich als Hamburger Mitte der 60er Jahre zu diesen gehäuften Besuchen im damaligen Ost-Berlin kam, lag an Peter Schreier. Theo Adam, den ich kannte, hatte Peter Schreier zu Cosi-Vorstellungen nach Hamburg empfohlen, wo ich Schreier erstmalig live hörte und von ihm begeistert war. Es ergab sich, dass Schreier mir seine Karten anbot, als ich ihm erzählte, dass ich zu Seminaren nach (West-)Berlin kommen wollte. Damit fing alles an. Ich habe sehr schöne Erinnerungen an diese Aufführungen an der Lindenoper, dort einige gute Freunde gewonnen und es sehr bedauert, dass die Lindenoper nach der Wende nicht mehr dieselbe war.


    Grüße aus Finnland,
    Peter

  • Lieber Stimmenliebhaber, da ich Dich gerade hier sehe, schicke ich mal meine E-Mail-Adresse:
    Rheingold1876@yahoo.de
    Melde Dich doch mal.


    Lieber Peter, was für eine schöne Liste. Demnächst ms mehr dazu. Ich bin ganz gerührt.


    LG Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Ich habe sehr schöne Erinnerungen an diese Aufführungen an der Lindenoper, dort einige gute Freunde gewonnen und es sehr bedauert, dass die Lindenoper nach der Wende nicht mehr dieselbe war.


    Lieber Peter
    Mit Deinem Beitrag und der Würdigung der Lindenoper und ihrer Künstler hast Du mir eine riesengroße Freude bereitet. Schön und angenehm, daß sich auch mal ein "Nicht- DDR- Bürger" so lobend äußert. Ich habe dort im Zeitraum von 12 Jahren ca. 70 Mal meine schönsten unvergeßlichen Opernabende erlebt.
    Die Dirigenten, Fricke, Suitner, Rögner, Hauschild, die Du hier aufführst, habe ich auch mehrmals am Pult erlebt. Darüber hinaus auch a. G. Rennert, Patane und noch manchen anderen. Und nur, wer solche Abende erlebt hat, kann verstehen, wie z. B. auch unsere Wiener Freunde mit ihrem Opernhaus und manche andere, daß man an einen Opernabend andere Ansprüche stellt, als das, was einem heutzutage geboten wird. Von der damaligen hervorragenden Sängerqualität ganz zu schweigen. Und hier brauchte sich das Ensemble der Staatsoper garantiert vor niemandem zu verstecken, auch wenn dieses schöne Haus "nur in Ost- Berlin, in der sogenannten DDR" stand.
    Dir einen schönen Tag und herzliche Grüße in den "hohen Norden"
    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Lieber Stimmenliebhaber,


    herzlich Willkommen im Tamino-Forum und herzlichen Glückwunsch zu Deinem gelungenen Einstieg.


    Zwei Ergänzungen - vielleicht fallen mir noch weitere ein.


    Celestina Casapietra war immerhin so bedeutend, daß sie mit Franco Corelli und Piero Cappuccilli eine Einspielung von Andre Chenier herausgebracht hat. Und die von Dir erwähnte Yvonne Füssel hat den Dirigenten Russell Harris geheiratet, beide waren lange Jahre am Geraer Theater engagiert.


    Übrigens ist unser Mitglied Chrissy einer der besten Kenner der Lindenoper. Ich glaube, Euer Erfahrungsaustausch könnte die interessierten Taminos begeistern.


    Viele der von Dir genannten Mitglieder der Staatsoper Berlin haben dort ihre Weltkarriere begonnen. Für mich sehr interessant, da mir alle von Dir genannten Namen teilweise recht geläufig sind.


    La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Lieber La Roche, was ist eigentlich aus Jeanette Lewandowski geworden? Erinnerst Du Dich noch an sie?


    LG Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Übrigens ist unser Mitglied Chrissy einer der besten Kenner der Lindenoper.


    ... und nach wie vor ungebrochen ein glühender und dankbarer Verehrer dieses Hauses.
    Vielen Dank, lieber La Roche, Deine Anerkennung ehrt mich in aller Bescheidenheit. Zu einigen Sängern,
    wie z. B. Orofino und einigen anderen, kannst Du ja auch etwas beitragen. Wenn Du sie auch leider nicht live erleben konntest, so hast Du doch und mancher andere, soweit ich weiß, einige DVD´s und kannst auch daraus einiges bewerten.

    Celestina Casapietra war immerhin so bedeutend


    Ja, das stimmt. Ich habe sie viele Male live erlebt. Sie war eine hervorragende und großartige Mimi mit Orofino als Rodolfo. Auch als Tosca habe ich sie ein- oder zweimal gesehen/ gehört. Aus einem vor zwei Monaten geführten Gespräch weiß ich, daß sie eine sehr geschätzte und beliebte Kollegin von Orofino war. Sie sind heute noch eng befreundet.
    Herzliche Grüße
    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Lieber La Roche, was ist eigentlich aus Jeanette Lewandowski geworden? Erinnerst Du Dich noch an sie?


    Na klar erinnere ich mich an die Jeanette. Bevor Yvonne Füssel-Harris unsere Nr. 1 wurde, war sie es. Ich erinnere mich an viele schöne und auch ausgefallene Rollen mit ihr, u.A. in "Der ferne Klang". Sie sang Ende der 80-er bis Mitte der 90-er praktisch jede Hauptrolle im dramatischen Fach in Gera. Sie heiratete dann den Musikdirektor Wolfgang Wappler, der in Gera in den Führungsetagen nicht so gut ankam wie beim Publikum. Sein Vertrag wurde nicht verlängert, er ging etwa 1995 nach Eisenach mit seiner Frau, wurde dort Generalmusikdirektor und müßte nun gemeinsam mit seiner Frau den verdienten Ruhestand genießen.


    Ihre hohe, walkürenhafte Gestalt (sie war aber schlank) ist bildlich in meinem Gehirn gespeichert. Im Keller in meiner Programmsammlung kann ich sicher nachsehen, in welchen Rollen ich sie alles gesehen habe, es waren sicher mind. 20.


    La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose