Russische Musik - unbeliebt?

  • Ich kenne diese Werke nicht. Trăilescu kenne ich lediglich als Dirigenten, u. a. einer hervorragenden "Tosca" mit Nicolae Herlea.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Währen der russische Nationalismus beim Boris Godunov mehr oder weniger als Randerscheinung auftritt, ist er bei Glinkas ´Ein Leben für den Zaren´ die tragende Idee.
    Ein Leben für den Zaren (ursprünglich als Der Tod für den Zaren gedacht) beginnt dort, wo Boris endet, also in der russichen Zeit der großen Wirrungen (Smuta),
    wo sich Polen und Schweden über das vermeintlich schwache und führerlose Russland hermachten. Da war für die Eindringlinge aber trotz allem wenig zu holen
    und die Epoche endete mit der Tronbesteigung des ersten Romanov.


    Die Polen kommen bei Mussorgskij und Glinka allesamt schlecht weg, schlechter als sie es verdienen, denn die 300-jährige Herrschaft der Romanovs hat die Entwicklung der Russen nicht gerade gefördert.
    Hätte Sigismund III sich behaupten können, wäre den Reusen ein aufgeklärter und kunstsinniger Herrscher beschieden worden.


    Die große Katastrophe trat aber erst 400 Jahre später ein und zwar bei mir zu Hause.
    Niemand wird es mir glauben, aber das Textbüchlein zu meinem ´La vie pour le Tsar´ präsentiert sich ausschließlch auf französisch. ?(


    Ich spreche von der EMI-Aufnahme mit Igor Markevitch, Boris Christoff, Nicolai Gedda und Teresa Stich-Randall.
    Zum Glück haben die Sänger ein Einsehen und singen auf russisch und gar nicht so schlecht. :jubel: :jubel: :jubel:


    Ein Glück für uns, das Igor Markevitsch uns diese großartige Einspielung hinterlassen hat :thumbsup:

  • Hallo, hami1799!


    Ich hörte mir gerade noch einmal einen Opernabend des Bolshoi-Theaters an. Es handelt sich um eine von einer LP überspielte CD.


    "SPEVACI VECKÉNO DIVADLA V MOSKVE "


    Es singen: V. Atlantov; M. Kasrasviliova; D. Korolev; J. Mazurok; T. Milaskinova; J. Nesterenko; J. Obrazcovova; V. Pjavko und J. Rajkov. Sie singen Arien aus "Fürst Igor"; "Bajazzo"; "Turandot"; "Madame Butterfly"; "Don Carlos"; "Tosca"; "Piqué Dame"; "Samson und Dalilah" und "Faust". Das möchte ich so ähnlich mal Life erleben!


    Gruß Wolfgang

    W.S.

  • Lieber Hans,

    Zitat

    Gibt es rumänische Opern?

    Dir rumänischen Komponisten sind hierzulande weniger beakannt. Allenthalben George Enescu mit seinen rumänischn Rhapsodien: Ich besitze daneben noch einige weitere Orchesterwerke (Suiten, Sinfonien). Mir ist auch bekannt, dass Enescu die Oper "Ödipus" geschrieben hat. Ich kenne sie leider nicht. Eine Inhaltsangabe findet man im Großen Handbuch der Oper von Heinz Wagner. Auch habe ich mehrere CD-Aufnahmen aufgestöbert, u.a.



    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Hallo Wolfgang,


    das ist aber ein tschechischer Titel, wobei ich nicht weiß, was veckeno bedeutet, also Sänger des veckeno? Theaters in Moskau. Muß mir mal einen Eingeborenen schnappen, gebe Dir dann Bescheid.


    Vermutlich ist es ein Eigenname.


    MfG
    hami177

  • Lieber Gerhard,


    habe mir auf Deinen Tipp hin ein Stück aus Oedipe mit van Dam angehört. Außer dass van Dam großartig singt, ist die Musik sehr interessant. Ich hörte sie zum ersten Mal und war fasziniert.


    Manchmal klingt´s wie Pélleas und Mélisande, dann wieder total anders. Man müßte die Oper auf der Bühne sehen, es sei denn, die Regisseure steigern die Dramatik ins Grenzenlose.


    Liebe Grüße
    hami1799

  • Ein bekannter rumänischer Opernkomponist:

    Mihalovici, Marcel, Komponist rumän. Herkunft, * 22.10.1898 Bukarest, † 12.8.1985 Paris.


    Studierte bei d'Indy.
    Verwendet rumän. Volksmusik und avancierte Zwölftonpassagen.
    Seine Opern sind:
    L'intransigeant Pluton (1928) (Der unerbittliche Pluto)
    Phèdre (mit Text von Yvan Goll, 1949),
    Die Heimkehr- nach Maupassant (Düsseldorf 1954),
    Krapp oder das letzte Band - nach Beckett (Bielefeld 1961),
    Les jumeaux (Braunschweig 1963) (Die Zwillinge)


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Um die Russen und ihr Land zu verstehen, reicht es nicht, ab und zu Tschechow zu lesen oder Glinka zu hören. Man muß das Land kennen, seine unendliche Weite, die Melancholie der Landschaftund auch die politischen Systeme, die immer (auch jetzt) von Unterdrückung geprägt waren. Ich habe 3 Jahre im Ural gearbeitet, kenne unzählige Russen, habe Opernhäuser in Perm u.a. besucht. Wenn Russen "Ihre" Komponisten hören, bekommen sie feuchte Augen. Oder ist die Melancholie im 2. Satz von Rachmaninows 2. Klavierkonzert nicht russisch? nicht melancholisch? Spiegelt sie nicht die Sehnsucht eines Russen wider, der im Ausland lebt und an Rußland denkt?


    Ich mag die Russen, selbst die 7. von Schostakowitsch mit ihrer lärmenden Anklage an den Krieg muß man verstehen. Das trifft auch die Opern und vor Allem die Ballette zu. Ein Russe pflegt sein Kulturgut. Nie würde er auf die Idee Kommen, die Chorographie von Petipa für die Tschaikowski-Ballette zu modernisieren oder gar zu regietheaterisieren!


    Aber er hat auch Sinn für die Italiener (Puccini kam nicht so gut an wie Verdi), für die Franzosen, weniger für Wagner. Das war den mir bekannten Russen zu "deutsch". Aber im Musikempfinden allgemein hat er vielen Deutschen einiges Voraus. Die Theater waren nämlich immer voll.


    Viele Grüße von La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Einer der Komponisten, die ihren Erfolg nicht im westlichen Ausland suchten, war Sabin Dragoiu aus dem Banat:

    Dragoiu, Sabin V., * 6. 6.1894 Seliste (Banat), † 31.12.1968 Bukarest;

    rumänischer Komponist, studierte in Prag (V. Novák), war 1924-43 und 1949-50 Direktor des Konservatoriums von Timisoara und lehrte 1950-52 als Prof. für Folklore am Konservatorium in Bukarest.
    1940-45 und 1952-56 war er Vizepräsident des rumänischen Komponistenverbandes,
    1950-64 Direktor am Institutul de Etnografie si Folclor der rumänischen Akademie der Wissenschaften.
    Von seinen unter Verwendung rumänischer, siebenbürgischer und Banater Folklore geschriebenen Opern sind zu nennen:


    Napasta (»Das Unheil«, Bukarest 1928, rev. 1958),
    Kir Ianulea (Cluj 1939) und
    Horia (1945, rev. 1959),
    die komische Oper Pacala (Brasov 1962)


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

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  • Um die Russen und ihr Land zu verstehen, reicht es nicht, ab und zu Tschechow zu lesen oder Glinka zu hören.


    Lieber La Roche,


    das glaube ich Dir gerne. Wen aber oder was meinst Du damit? Ist das eine allgemeine Feststellung oder ein gezielter Seitenhieb auf einen bestimmten Beitrag?


    Vielleicht trauerst Du alten Zeiten nach, denn viele junge Russen lieben Puschkin mit derselben Vehemenz wie unsere Teenager den Klopstock.
    Auch sind die Italiener, die von Verdi gerade noch das La donna é mobile kennen, eine schnell wachsende Spezies.


    Die Subkultur, die alle Welt beleckt, hat nun auch auf die Russen sich erstreckt (Faust). Mit der Globalisierung geht die nationale Eigenständigkeit der Kulturen ohnehin bald ins Grab.



    Привет
    Иван Грозный

  • Mit der Globalisierung geht die nationale Eigenständigkeit der Kulturen ohnehin bald ins Grab.


    Ein wahres Wort!


    In den großen Städten macht sich das Regietheater schon breit. Orchester verlieren ihren ganz eigentümlichen, etwas dunkel-depressiven Klang. Die Platten- und Buchproduktion ist im Keller. Und die Filme erst. Die Russen wollen Cola trinken, Pizza essen, Handys haben, große Autos und Flachbildschirme. Wer will es ihnen verübeln. Das ist eine ganz normale Entwicklung. Erst Zar, dann Väterchen Stalin mit allen seinen Nachfolgern, jetzt der KGB-Offizier und "lupenreine Demokrat" Putin und die Mafia. Eigentlich können sie einem leid tun, die Russen. Nationale Eigenarten verlieren sich, seit der Eiserne Vorhang gefallen, der Sozialismus sowjetischer Prägung gescheitert ist. Nur in der Abschottung hielt sich das, was viele von uns mit russischer Kunst und Kultur verbunden haben und was ich auch immer sehr schätze. Ein sehr interessantes Beispiel ist für mich der Tenor Ivan Koslowski, der nie herausgekommen ist aus der Sowjetunion und noch um 1950 gesungen hat wie im 19. Jahrhundert. Heute singen die Russen wie alle singen. Und bei Gergiev klingt Schostakowitsch ein bisschen wie Brahms.


    Дружба! Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Och ich weiß es nicht. Das ist mir zu pessimistisch!
    Es gab immer eine grenzüberschreitende Befruchtung und aus dieser erwuchs immer wieder ein neuer nationaler Stil. Und: Italienische,russische Oper, das hören wir doch schon etwas länger?! Protektionismus hilft uns doch künstlerisch in keiner Weise oder?
    Ich denke, es kann eine nationale Eigenart sein, wie man fremdes assimiliert. Die französische Küche entstand durch einen gewaltigen Einfluss durch die italienische. Hätten die Franzosen da an ihren Sachen festgehalten, wäre ihre KÜche heute nciht Weltklasse.
    Ich bin immer für neue Einflüsse. (Und wenn wir über die alten Meister schreiben, reden wir immer wieder davon, wie sie Fremdes einfließen ließen, wie Reisen sie verbesserten).


    Ich bin da optimistisch.
    Klaus

    ich weiß, dass ich nichts weiß. Aber ganz sicher bin ich mir da nicht.

  • Bei mir zumindest nicht. Ganz im Gegenteil.
    Aber mir fällt auf, dass sie scheinbar bei vielen Klassik-Liebhabern keine so großer Rolle spielt wie andere. Gut, Tschaikowsy, aber wie oft gesagt, wohnt seiner Musik etwas sehr "Westliches" inne. Der einzige, der breiter beliebt ist, scheint Schostakowitsch zu sein.
    Ich würde Russiche Musik - vor allem auch die Oper (selbst Tschaikowskys Opern abgesehen vom Eugen Onegin, teilen dieses Schicksal - "vernachlässigt" nennen, das merkt man schon daran, dass das Angebot an Einspielungen recht mager ist, im Gegensatz zu anderen Werken zB der Italienischen oder Deutschen Oper. Dabei gibt es aber genug Hörenswertes in diesem Bereich; zB Mussorgsky, Rimski-Korsakow, Glinka oder Rachmaninow.
    Vielleicht ist ein "Problem" (das als solches eigentlich keins sein sollte) die Sprache.
    Oder ist das ein historisches Problem?

    "Die Glücklichen sind neugierig."
    (Friedrich Nietzsche)

  • Hallo, SchallundWahn!


    Bei mir ist russische Musik nicht so oft, aber doch genügend angesagt. Vor Allem, wenn ich Portraits der russischen Bassisten wie Alexander Wederikow, Iwan Petrov, Boris Stokolov, Jewgenji Nesterenko usw. höre. Dort sind bei Arien verschiedene Russische Komponisten vertreten. Natürlich nicht nur Bassisten. Bei mir im Büro hängt ein Foto von Wladimir Atlantow, mit Autogramm. Die Original-Sprache ist mir in jedem Fall lieber, da ich auch ein wenig russisch verstehe. Aber auch konzertante Musik läuft öfter bei mir.



    Gruß Wolfgang

    W.S.

  • Bei mir im Büro hängt ein Foto von Wladimir Atlantow, mit Autogramm


    Dadurch, dass mich das Schicksal nach Mikkeli verschlagen hat, wo Valery Gergievs Musik-Festival am kommenden Sonntag beginnt (sein 20. in Mikkeli!), habe ich den Vorzug, recht oft mit russischer Musik in Berührung zu kommen. Hier ein kleiner Auszug aus dem Programm, auf russische Werke bezogen :


    Rachmaninoff : Sinfonische Tänze


    Mussorgsky/Ravel : Bilder einer Ausstellung


    Strawinsky : Suite italienne für Cello und Klavier


    Rimsky-Korsakow : Suite aus "Die Legende der unsichtbaren Stadt Kitesch und der Jungfrau Fewronia"


    Prokofjew : 3. Klavierkonzert


    Rachmaninoff : 3. Sinfonie


    Liadow : Der verzauberte See


    Tschaikowsky : Violinkonzert (mit Sergey Khachatryan)


    Prokofjew : 6. Sinfonie


    Dabei fällt auf, dass Gergiev mit Ausnahme der Bilder einer Ausstellung und des Tschaikowsky-Violinkonzerts ausgetretene Pfade meidet, die evtl. für zusätzliches Publikumsinteresse sorgen könnten. Also statt Rachmaninoffs Zweiter seine seltener gespielte Dritte, statt Prokofjews Fünfter seine Sechste.


    War mein Musik-Interesse in meiner Jugend vornehmlich auf Wagner, Strauss und Verdi konzentriert, ist jetzt die russische Musik hinzugekommen. So konnten wir in Mikkeli u.a. hören : Dargomyzhkis Steinernen Gast, Glinkas Leben für den Zaren, Gubaidulinas Violakonzert (mit Yuri Bashmet), Karayevs Leyla und Mejnun (azerbaidschanischer Komponist!), Khachaturians Violinkonzert (mit Khachatryan), Liadows Baba-Yaga, Miaskowskys Violinkonzert (mit Repin), Mussorgskys Nacht auf dem kahlen Berge, Lieder und Tänze des Todes, Bilder einer Ausstellung, Prokofjews Alexander Newsky, Cinderella-Suite, Verlobung im Kloster, Maddalena, alle Klavierkonzerte (bis auf Nr. 4), beide Violinkonzerte, Romeo und Julia-Suite, die Skythische Suite, von Rachmaninoff die Klavierkonzerte Nr. 2 (mit Lang Lang) und 3 (mit Toradze & Matsuev), die Paganini-Rhapsodie, die Sinfonischen Tänze, die 2. Sinfonie, von Rimsky-Korsakow Capriccio espagnol, Scheherazade, den Goldenen Hahn, die Zarenbraut, Russische Ostern, von Tschaikowsky alle Sinfonien (bis auf Manfred), das 1. Klavierkonzert, das Violinkonzert, seine Opern Eugen Onegin und Zauberin, den ganzen Nussknacker, Diverses von Shchedrin, von Schostakowitsch die Sinfonien Nr. 1,4,5,6,11,13-15, sein 1. Violinkonzert, beide Klavierkonzerte, sogar Auszüge aus seiner Operette Moskwa, Cheryomuzhki.


    Ich bitte um Entschuldigung für diese ausführliche (nicht vollständige) Aufzählung. Sie sollte nur demonstrieren, dass die Bekanntschaft mit russischer Musik, für die Gergievs Festival der Auslöser war, mein Leben bereichert hat.


    Grüße aus Mikkeli von Peter


    P.S. Gratuliere zum Foto von Atlantow mit Autogramm. Bis vor wenigen Jahren war die sog. Sommer-Akademie des Mariinsky-Theaters jedes Jahr bei uns in Mikkeli, u.a. mit Wladimir Atlantow als Meisterklassen-Lehrer. Es war sehr interessant, diesen berühmten Sänger beim Unterrichten zu erleben.

  • Hallo Peter,
    wenn ich das Angebotene (auch der bisherigen Jahre) so lese, kann ich ja richtig neidisch werden!
    Musikalisch gesehen, lohnt sich demnach das Auswandern nach Finnland. :D


    Wolfgang


    Vielleicht sind russische Sänger ja auch prädetiniert Bass-Rollen zu singen, wo in der Russischen Oper so viele großartige Rollen für diese Stimmlage vorhanden sind.

    "Die Glücklichen sind neugierig."
    (Friedrich Nietzsche)

  • Kennt jemand hier Mussorgskys Oper "Der Jahrmarkt von Soročiny"?
    Wurde die eigentlich jemals eingespielt?

    "Die Glücklichen sind neugierig."
    (Friedrich Nietzsche)

  • Kennt jemand hier Mussorgskys Oper "Der Jahrmarkt von Soročiny"?
    Wurde die eigentlich jemals eingespielt?


    Ommer kennt nur die folgenden 4 Einspielungen:


    Sorocinskaja jarmarka
    Aufnahme 1957 (Dirigent: Samo Hubard)
    „ 1975 (Dirigent: Jurij Aronowitsch)
    „ 1983 (Dirigent: V Esipov)
    „ 2002 (Dirigent: Valery Poljansky)


    Persönlich besitze ich nur die Aufnahme unter Aronowitch aus Moskau mit Troitzkij, Belobragina, Jelnikow.


    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

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  • Danke für die Antwort, aber kann es sein, dass es keine der Aufnahmen noch irgendwo zu kaufen gibt? Ich habe schon alle möglichen Quellen durchforstet, bin aber noch immer nicht auf überhaupt irgendeine der Einspielungen gestoßen.

    "Die Glücklichen sind neugierig."
    (Friedrich Nietzsche)

  • Hallo, Liebhaber russischer Musik!


    Ich habe aus meiner Plattensammlung mal wieder ein Schätzchen hervorgeholt und gehört. Es ist eine Originalaufnahme der Firma Melodje. Es handelt sich um eine Oper von Prokofjew mit Namen "Iwan Grosnije" (Iwan der Schreckliche). Es singen Irina Archipowa, Mezzosopran und Anatolj Mokrenko, Bariton. Es spielt das Londoner Philharmonische Orchester unter der Ltg. von Riccardo Muti. (Da ich nicht perfekt im Lesen kyrillischer Schrift bin, garantiere ich nicht für Fehler.) Die Musik ist, wie nicht anders zu erwarten, schon etwas in die Moderne gehend, aber doch hörenswert.



    Viele Grüße
    Wolfgang

    W.S.

  • Klingt interessant! "Iwan der Schreckliche"...Eine 2-Personen-Oper?
    Muss ich gleich mal im Web auf die Suche gehen, ob da eine Aufnahme auf CD existiert.
    Kannst du vielleicht noch Näheres zum Werk sagen?

    "Die Glücklichen sind neugierig."
    (Friedrich Nietzsche)

  • Hallo, SchallundWahn!


    Schau mal bei unserem Werbepartner AMAZON rein, da gibt es 4 oder 5 Aufnahmen auf CD. Vom Gefühl her wäre diese Aufnahme für Dich interessant.


    NI5662-63.gif



    Gruß Wolfgang

    W.S.

  • Ach, da sehe ich gerade, dass es die Musik zu Eisensteins legendärem "Ivan"-Meisterwerk ist...noch besser, die hat mir auch immer gefallen (wirkt mit Bildern sogar noch besser).

    "Die Glücklichen sind neugierig."
    (Friedrich Nietzsche)

  • Ich bitte um Entschuldigung für diese ausführliche (nicht vollständige) Aufzählung. Sie sollte nur demonstrieren, dass die Bekanntschaft mit russischer Musik, für die Gergievs Festival der Auslöser war, mein Leben bereichert hat.


    Lieber Nachbar Peter,


    da fehlt doch noch was!


    Der Boris Godunov!!!!!!!!!!!


    Einmal gehört, nie wieder davon losgekommen. Die russische Oper schlechthin.


    Grüße aus Stockholm, всего хорошего
    hami1799

  • (Da ich nicht perfekt im Lesen kyrillischer Schrift bin, garantiere ich nicht für Fehler.)


    Lieber Wolfgang,


    wer ist (von mir möglicherweise abgesehen) schon perfekt?


    Es dürfte Dich daher nicht allzu sehr verdrießen, wenn ich mich erdreiste, einen kleinen Fehler zu berichtigen.


    Iwan Grosnij ist die Einzahl, Grosnije die Mehrzahl. Hast Du etwa mehrere Platten? Im Schrank natürlich, nicht auf dem Kopf. :D


    Russisch: Иван Грозный, das "s" wird dabei stimmhaft ausgesprochen. Im armen Deutschen nicht wiederzugeben.


    Liebe Grüße
    hami1799

  • Zitat

    Iwan Grosnij ist die Einzahl, Grosnije die Mehrzahl. Hast Du etwa mehrere Platten? Im Schrank natürlich, nicht auf dem Kopf.


    Mein lieber hami1799!


    Zuerst mal auf unseren Peter Schünemann zurückzukommen: Boris Godunov wird wohl jeder mindestens einmal in seinem Plattenschrank bzw. in seinem CD-Regal stehen haben. Da gehe ich mal von aus. Und das trifft wohl auch auf unseren Peter in Mikkeli (St. Michael) zu.


    Dann möchte ich Dir sagen, daß ich Grosnije zuerst geschrieben, dann allerdings das "e" weggelassen habe, was m. E. ja auch richtig ist. Bei meiner Aufnahme handelt es sich um eine Originalaufnahme aus der USSR in einer gekürzten Fassung auf zwei LP. Darauf noch ein Stück mit Namen "Symphonetta". Mit den Sätzen Allegro giocoso; Andante; Intermezzo Vivace; Scherzo, Allegro risoluto; Allegro giocoso.



    Herzliche Grüße


    Wolfgang

    W.S.

  • Zitat

    Hami1799: An Tschaikowsky scheiden sich die Geister.


    Das ist mir nicht bekannt. Mir ist nur bekannt, dass Tschaikwosky mit als größter russischer Komponist aller Zeiten anzusehen ist, wenn nicht als der größte überhaupt. Und wenn ich russische Seele hören will, reicht es für mich fürs Erste, wenn ich die Vierte Tschaikowsky mit den Leningradern unter Evgeny Mrawinsky höre, oder, wie vor einiger Zeit geschehen, mit dem letzten seiner Nachfolger, Yuri Temirkanov, live mit dem selben Orchester.
    In meinem ersten Live-Konzert Anfang der 60er-Jahre hörte ich das b-moll-Klavierkonzert mit einem polnischen Orchester (Warschauer Philharmonie) unter einem polnischen Dirigenten (Stanislaw Wislocki) und einem bulgarischen Pianisten (Youri Boukoff). Seitdem liebe ich dieses Konzert.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Zitat Hami1799: An Tschaikowsky scheiden sich die Geister.


    Das ist mir nicht bekannt

    Lieber Willi,


    mir leider schon. Es gab ja hier im Forum schon einige Kritik gegen den westlichen Russen, es soll bei ihm - ähnlich wie bei Brahms - etwas nicht ganz stimmen.
    Mir haben diese Urteile die Laune nicht verdorben, ich nehme sie nur zur Kenntnis und versuche dahinterzukommen, was an den negativen Ansichten Substanz hat.


    Als Nichtmusiker tue ich mir da allerdings etwas schwer und ich kann daher unseren hochgelahrten Theoretikern bei Diskussionen über das technische Können der Meister nicht Paroli bieten. Dabei muss ich allerdings zugeben, dass meine intensivste Tschaikowskij-Periode in meine Teenagerzeit fiel. Wenn ich heute Tschaikowskij seltener hervorhole, geschieht das aber nicht aus kritischer Sicht heraus, sondern einfach deshalb, weil seitdem so viel Neues (vor allem Mussorgskij) meine Musikwelt bereichert hat.


    Wie gesagt, Brahms und Tschaikowskij stehen bei mir immer auf der Favoritenliste.


    Liebe Grüße
    Hans

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