Deutsche Oper am Rhein

  • Grade schaue ich auf der Homepage der Rheinoper und stelle fest, das die Tosca heute Abend in Duisburg von Raffaella Angeletti gesungen wird. Auch der Cavaradossi wird nicht von Gustavo Porta, sondern von Giancarlo Monsalve gesungen. Ich lass mich mal überraschen wie der Abend wird. Jetzt brauch ich noch einen kurzen Tipp von euch, aber lacht bitte nicht. Jedesmal wenn wie bei Tosca, Eugen Onegin oder der Freischütz auf der Bühne geschossen wird, zucke ich zusammen und erschrecke mich, obwohl ich mir jedesmal vornehme, heute Abend erschrickst du nicht. Hat einer von euch einen Tipp, wie ich verhindern kann, das ich mich erschrecke und zusammenzucke ?

  • Hallo, Rodolfo39!


    Es gibt doch OHROPAX! Kurz bevor die Schußszene kommt, schnell in die Öhrchen und nach der "Schreckensszene" auch schnell wieder raus! Sonst verpaßt Du zu zuviel!



    In herzlicher Anteilnahme
    Wolfgang

    W.S.

  • Grade schaue ich auf der Homepage der Rheinoper und stelle fest, das die Tosca heute Abend in Duisburg von Raffaella Angeletti gesungen wird. Auch der Cavaradossi wird nicht von Gustavo Porta, sondern von Giancarlo Monsalve gesungen. Ich lass mich mal überraschen wie der Abend wird.


    Und wie war der Abend? Ich habe letztens eine Tosca in Düsseldorf gesehen. Hier aber mit Gustavo Porta und Raffaella Angeletti hat mir großartig gefallen!

    Viele Grüße,


    Marnie

  • Hallo Marnie,


    das Haus war obwohl es ein freier Vorverkauf war am Samstag fast ausverkauft. Die ersten Bravos gab es schon nach dem ersten Akt und die galten zurecht dem alles überragenden John Wegner als Scarpia. Einen besseren Scarpia wird es wohl Zur Zeit nicht geben, als wenn Verdi die Rolle für Ihn geschrieben hätte. Frau Angeletti hat mir auch sehr gut gefallen, kommt aber trotzdem nicht an die Tosca von Therese Waldner heran. Sehr gut war auch Giancarlo Monsalve als Cavaradossi ( Typ Latin Lover ), der endlich mal eine richtigen Verdi Tenor hat und kein verkappter Bariton ist. Die erste Arie hat er zwar " runtergebrüllt ", aber ich nehme mal an das es die Nervosität war, danach entfaltete sich sein wunderschöner Tenor und er hat mir wesentlich besser gefallen als Jonas Kaufmann, den ich gestern noch auf Classica gesehen habe.
    Viel Applaus und Bravos bekamen auch die Duisburger Philharmoniker unter dem Dirigat von Wen Pin Chien der wie immer sehr sängerfreundlich dirigiert hat.


    Hallo Harald,
    Das Waschbecken war natürlich wieder defekt im 2. Akt. Muss die Rheinoper eigentlich Sonderzulage zahlen, wenn der arme Mann so spät noch arbeiten muss, und dann noch am Wochenende :D ?

  • Einen besseren Scarpia wird es wohl Zur Zeit nicht geben, als wenn Verdi die Rolle für Ihn geschrieben hätte. Frau Angeletti hat mir auch sehr gut gefallen, kommt aber trotzdem nicht an die Tosca von Therese Waldner heran. Sehr gut war auch Giancarlo Monsalve als Cavaradossi ( Typ Latin Lover ), der endlich mal eine richtigen Verdi Tenor hat


    Eigentlich ist es toll, dass es Regietheatergegner gibt. Jedenfalls wäre es ohne diese viel weniger lustig ... :pfeif::stumm::hello:


    Vielleicht ist es beim Regietheater ja so, dass das Publikum das Werk und den Komponisten kennt, der Regisseur aber Werk und Komponist nicht kennt. Beim konventionellen Theater hingegen könnte es umgekehrt sein ... das wäre ein ganz neuer Aspekt dieses Themas.

  • Heute vor 100 Jahren hat es in Duisburg in Strömen geregnet. Trotzdem wurde an diesem 27. Juni 1911 der Grundstein gelegt für dieses Haus:



    [Quelle: Wikifoto © Raimond Spekking / CC-BY-SA-3.0]


    Das 1117 Plätze umfassende Stadttheater Duisburg in der Neckarstraße wurde 1911–1912 im neoklassizistischen Stil nach einem Entwurf des Architekten Martin Dülfer errichtet.
    Es ist Spielstätte der Deutschen Oper am Rhein, dem 1956 gegründeten Theaterverbund der Städte Duisburg und Düsseldorf.


    Am 11. Mai 1911 erfolgte der erste Spatenstich auf dem Baugrundstück an der Neckarstraße, die feierliche Grundsteinlegung folgte am 27. Juni 1911 – bei strömendem Regen. Nach anderthalbjähriger Bauzeit wurde das Theater am 7. November 1912 feierlich eröffnet. Der reguläre Spielbetrieb startete am folgenden Tag.


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Ja, den Verdi habe ich eben auch schon entdeckt :pfeif:


    Freut mich aber, wenn Dir der Abend gefallen hat.
    Den Scarpia hat bei uns standardmäßig Boris Statsenko gsungen. An dem Abend war er sehr gut. Oleg Bryjak habe ich auch schon als Scarpia in Ddorf gesehen. Ein großer Unterschied zwischen den beiden, aber beide waren sehr gut. John Wegener würde ich auch gerne mal gesehen. Aber hier singt dann Adina Nitesco die Tosca. Mal schauen, vielleicht gönne ich mir noch einmal den Klempner :stumm:


    @ Harald:
    Mit Klempner natürlich :yes: Toll finde ich das Waschbecken mit Klempner ja nun auch nicht....... :no:


    Das ist ein sehr schönes Foto von der Duisburger Oper und ein schöner Hinweis. Ich wusste nicht, dass die Grundsteinlegung heute vor 100 Jahren war. Auch der Platz davor gefällt mir gut (jedenfalls tagsüber).
    Von innen ist mir aber die etwas klassischere Düsseldorfer Oper noch lieber.

    Viele Grüße,


    Marnie

  • Bei mir hat sich der Fehlerteufel eingeschlichen. Natürlich ist Tosca nicht von Verdi sondern von Puccini. Das lag wohl daran, das ich während des schreibens eine DVD von Verdis Stiffelio angeschaut habe. Und es sollte natürlich auch Puccini Tenor heißen.

  • Wie schön zu hören, dass die Tosca in Duisburg gut besucht war. Ich werde sie am 5.7. hören und dann berichten. Leider lässt der Besuch in Duisburg insgesamt stark nach, was nicht nur am Sommer liegt. Eine Frage noch an die Taminos: wo sitzt ihr in Duisburg? In der Regel ist das Parkett gut besetzt, die Ränge schwach (ist in Düsseldorf übrigens genauso). Mir kommt das zugute, weil ich grundsätzlich nur im Rang sitze, weil man da besser sieht, besser hört und mehr Abstand von seinen Mitbesuchern hat, was ich außerordentlich bevorzuge! Meine abosuten Lieblingsplätze sind die beiden Eckplätze im 2. Rang an der Seite, die zwar mit 27 € zu Buche schlagen, aber alles bieten, was ein Tamino braucht.

    Schönheit lässt sich gerne lieben...

    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)

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  • Hallo Dr.pingel,
    in Duisburg sitze ich immer im 2. Rang 1 Reihe rechte oder linke Seite, Platz 255 oder 256 sind auch Eckplätze und kosten um die 20 Euro.

  • Ich glaube, Rodolfo, wir meinen die gleichen Plätze. Ich habe sie jetzt für Cosi fan tutte im Vorverkauf für 27 € gekauft (rechts, 264-266). Manchmal nehme ich auch letzte Reihe für 14 Euro und setze mich dann runter, weil die fast immer frei sind. Der normale Opernbesucher hat zum Glück keine Ahnung, wo man gut sitzt (ist nicht so arrogant, wie es klingt, sondern Erfahrung).

    Schönheit lässt sich gerne lieben...

    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)

  • Ich sitze in Duisburg am liebsten im 2. Rang ganz rechts aussen in der ersten Reihe, Platz 266. Man muss sich da zwar vorbeugen, aber die Tickets kosten nur gute 20 € und man hat eine perfekte Sicht.
    Ich muss dazu dass ich nicht so gerne in DU in die Oper gehe, weil ich die Sitze im 2. Rang eine totale Katastrophe finde und im Parkett, wo ich eigentlich auch ganz gerne sitze, finde ich es in Duisburg zu eng und die Sitze steigen zu wenig an, ich kann da nicht gut sehen, was mir für das viele Geld dann doch leid tut.


    In Ddorf wechselt es eher mal, mit den Plätzen. Oft sitze ich im 2. Rang - auch meist nicht direkt in der Mitte, aber man kann oft "umziehen", weil die Opern nicht gut besucht sind in den Rängen. Im 2. Rang sitze ich sehr gerne in der 3. Reihe auf dem ganz äußeren Platz, da hat man nämlich keinen vor sich und kann gut sehen. Ich finde auch im 2. Rang Mitte re oder Mitte links jeweils die ersten Plätze ganz gut.


    Ich sitze allerdings auch ab und an sehr gerne weit vorne oder auch im 1. Rang Mitte. Da ich aber relativ oft in die Oper gehe und mir das schnell zu teuer wird, sitze ich eben meist sehr oft im 2. Rang.
    Die teuren Plätze habe ich mir dann für Opern / Vorstellungen auf, die mir persönlich wichtig sind.



    @ Harald:


    Es gibt den ersten Ausschnitt zu "Il matrimonio segreto" zu sehen: "https://www.youtube.com/watch?v=lmsK93M4Oa4&feature=player_embedded#at=27"

    Viele Grüße,


    Marnie

  • Viele waren enttäuscht, als die Rheinoper die "Public Viewing"-Übertragung dieser Gala-Vorstellung auf den Burgplatz aus Kostengründen abgesagt hat. Angeblich wird die Vergrößerung des Orcherstergrabens teurer als geplant, so daß kein Geld mehr vorhanden sein soll.


    Die Lokalpresse rührt heute kräftig die Werbetrommel für die Vorstellung:


    Zitat

    Die Deutsche Oper am Rhein und ihr Freundeskreis präsentieren am kommenden Samstag, 19.30 Uhr, eine Operngala mit Starbesetzung. In Puccinis "La Bohème" werden als berühmtes Duo Mimi/Rodolfo Anja Harteros und Massimo Giordano singen; GMD Axel Kober dirigiert.


    Wie schon in den vergangenen Jahr ist es dem Freundeskreis um Prof. Dieter H. Vogel also gelungen, Topstars an den Rhein zu holen; in den vergangenen Jahren waren es Künstler wie Edita Gruberova, Juan Diego Flórez, Maria Guleghina, Thomas Hampson und José Cura.


    Ohnedies besitzt Puccinis Oper "La Bohème" in der Düsseldorfer Inszenierung von Robert Carsen enorme Anziehungskraft. "Die legendäre Antwerpener Produktion aus dem dortigen Puccini-Zyklus, die nun (nach ,Madama Butterfly') an der Rheinoper zu sehen ist, darf als Glücksfall gelten", schrieb unsere Zeitung über die Premiere. "Selten hat ein Opern-Bühnenbild eine derart wunderbare, poetische und doch präzise Atmosphäre verbreitet wie dasjenige von Michael Levine für ,La Bohème'."

    (Quelle: Rheinische Post)


    Es wird allerdings - aus Kostengründen - ohne mich stattfinden. Auch auf die Pasta, die der Wirt des "Rossini" anschließend servieren wird, kann ich verzichten, die sollen andere essen....


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Für 7 Euro werde ich mir La Boheme auf jeden Fall anschauen und ich freue mich schon auf Samstag. Bin nur mal gespannt , bei unserem Glück was die " Weltstars " angeht, die ja immer ganz plötzlich kurz vorher abspringen, ob Frau Harteros wirklich singt am Samstag. In München letzten Monat hat sie nur in einer Rosenkavalier Vorstellung die Marschallin gesungen und musste dann ins Krankenhaus.

  • Für 7 Euro werde ich mir La Boheme auf jeden Fall anschauen und ich freue mich schon auf Samstag. Bin nur mal gespannt , bei unserem Glück was die " Weltstars " angeht, die ja immer ganz plötzlich kurz vorher abspringen, ob Frau Harteros wirklich singt am Samstag. In München letzten Monat hat sie nur in einer Rosenkavalier Vorstellung die Marschallin gesungen und musste dann ins Krankenhaus.


    Sie hat nur die zweite von den 6 Vorstellungen abgesagt. ich durfte sie vor zwei Wochen als Marschallin live erleben und da war sie einfach nur phantastisch! Ich denke ihr könnt euch wirklich auf sie freuen!!!!

  • Und es geht schon wieder los mit den kurzfristigen Umbesetzungen . Für die Gala Vorstellung von La Boheme steht nun nicht mehr der ursprüngliche Massimo Giordano als Rodolfo auf der Homepage der Rheinoper, sondern Teodor Ilincai. Er ist ja auch in Duisburg kurzfristig eingesprungen und war hervorragend. Jetzt kann man nur hoffen das Frau Harteros nicht noch auch absagt. Denn sonst wäre es ja eine ganz normale Repertoire Vorstellung.

  • Und es geht schon wieder los mit den kurzfristigen Umbesetzungen . Für die Gala Vorstellung von La Boheme steht nun nicht mehr der ursprüngliche Massimo Giordano als Rodolfo auf der Homepage der Rheinoper, sondern Teodor Ilincai. Er ist ja auch in Duisburg kurzfristig eingesprungen und war hervorragend. Jetzt kann man nur hoffen das Frau Harteros nicht noch auch absagt. Denn sonst wäre es ja eine ganz normale Repertoire Vorstellung.

    Da ich beide Tenöre kenne, würde ich auf jeden Fall Teodor Ilincai den Vorzug geben. Von daher ist das nun nicht unbedingt eine Verschlechterung. Es sei den Besuchern zu wünschen, dass zumindest Anja Harteros singt.


    :hello:


    Jolanthe

  • Für 7 Euro werde ich mir La Boheme auf jeden Fall anschauen


    Für den Eintrittspreis würde ich gerne mit Dir mitgehen, lieber Rodolfo. Schade, daß die Entfernung so groß ist. Ich wünsche Dir auf jeden Fall viel Freude und einen erlebnisreichen Abend. (Und der todkranken Mimi wünsche ich im Finale ein Bett oder wenigstens eine einfache Liege. Beides hat man ihr in Dresden nicht gegönnt).
    Herzliche Grüße und ein schönes WE
    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Das ist die offizielle Verlautbarung der Rheinoper von heute:


    Zitat

    LA BOHÈME
    Gala am Samstag (09.07.) in DÜS:
    Shooting-Star Teodor Ilincăi singt den Rodolfo an der Seite von Gala-Gast Anja Harteros ("Stradivari unter den Stimmen"), nachdem Massimo Giordano kurzfristig abgesagt hat.
    Die weitere Besetzung: Anett Fritsch als Musetta, James Bobby als Marcello, Richard Šveda als Schaunard und Adrian Sâmpetrean als Colline, musikalische Leitung: Axel Kober.
    RESTKARTEN!


    Würde mich nicht wundern, wenn auch noch Frau Harteros absagen würde, weil sie keine Lust mehr hat. Vielleicht springt dann Frl. Wanda Müller vom Marionettentheater Kamp-Lintfort ein und singt die Mimi.....
    Da fragt man sich, wozu die teuren Karten?


    Das gab es vor ca zwanzig Jahren schon mal an der Rhgeinoper: Um die Kassenlage zu verbessern, wurden Repertoire-Vorstellungen zu Gala-Abenden ernannt, irgendwelche klangvollen Namen aus der internationalen Opernszene eingeladen und die Tickets zu Hochpreisen verkauft. Dann soillte man Walter Berry oder Agnes Baltsa usw persönlich erleben dürfen!
    Die kamen jedoch nur in den seltensten Fällen. In der Regel sagten die Stars ab und es traten die gleichen hauseigenen Sänger auf wie in den billigen Repertoire-Vorstellungen.
    Die internationalen Opernstars, die ich in dieser Zeit auf der Bühne gesehen habe, kann man an einer Hand abzählen! Irgendwann hat man mit dem Blödsinn dann aufgehört.


    Daran mußte ich heute als erstes denken, als ich die Verlautbarung über die Absage von Massimo Giordano gelesen habe.


    LG


    8)

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

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  • Ja, ja, Düsseldorf und die Umbesetzungen..... X(


    Ich konnte auch noch zwei 7 € Karten ergattern und unternehme nun heute Abend den 3. Versuch, Anja Harteros einmal live zu sehen.
    Aber mal schauen, vielleicht wird ja doch noch spontan umbesetzt - nur muss ich mich diesmal wenigstens nicht über eine teuer bezahlte Karte ärgern (wie die letzten beiden Male).

    Viele Grüße,


    Marnie

  • Ich habe also am 5.7. Tosca in Duisburg gesehen; die geschenkte Karte in der 6. Reihe war eine Katastrophe, weil ein großer Herr vor mir saß. Also in der Pause ab in den 1. Rang Seite, was eine große Verbesserung war.
    Der erste Akt ist ja ganz konventionell inszeniert von Dietrich Hilsdorf, aber dann wird es doch intensiv. Grandios die Szene zwischen Scarpia (John Wegner, so gut wie hier von allen beschrieben), als Tosca sang Adina Nitescu, die so gut aussah wie sie sang. Giancarlo Monalve als Latin Lover machte eine immerhin gute Figur. Die Nebenrollen wie immer vorzüglich besetzt, auch wenn ich es kritisieren muss, dass Angelotti (Riihonen) und Sagrestano (Kante) nicht mehr zum Schlussapplaus erschienen.
    So überzeugend die Regie auch war, es gab einige Eigentümlichkeiten, die ich nicht so recht begreifen konnte:
    1. Der Klempner. Wasser kam aber keins.
    2. Warum sitzt Angelotti in Frauenkleidern am Tisch, wenn Cavaradossi gefoltert wird, wenn er nach Textbuch im Brunnen der Villa des Malers sitzen sollte?
    3. Tosca als Kind?
    4. Ich finde, Tote müssen auf der Bühne sofort abgeräumt werden; dass Scarpia da noch sitzt und sogar singt und dazu noch die Arie des Malers stumm mitsingt, könnte man zwar mit didaktischem Zeigefinger verstehen ("die Toten sind immer unter uns" oder sowas - ein Programmheft habe ich nicht gekauft, sonst wüsste ich es wahrscheinlich), aber in der Tosca brauche ich so eine Didaktik nicht.
    5. Die Lösung, dass Tosca auf eine unbekannte Weise vor dem Vorhang verendet, hat mich nicht überzeugt. Das ist so wie mit Katja Kabanowa: für mich muss die in die Wolga springen. Es muss ja nicht so sein wie in jener erfundenen Anekdote, wonach man der Tosca ein Trampolin untergeschoben hatte, sodass sie noch ein paar Male erschien.
    Dennoch: eine packende Oper und eine adäquate Aufführung, die von Alexander Joel souverän dirigiert wurde.

    Schönheit lässt sich gerne lieben...

    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)

  • Lieber Dr. Pingel,


    diese "Tosca" steht ja schon länger auf dem Spielplan und wurde in diesem Forum in den letzten Jahren x-mal abgehandelt, ob mit und ohne Klempner und was sonst noch an obskuren Regie-Einfällen erwähnenswert ist. Das Programmheft hätte Dir da auch nicht viele neuen Erleuchtungen gebracht.


    Früher gab es schon mal Einführungs-Vorträge, in denen z.B. erläutert wurde, dass das Kind, das da ballspielend herumhüpft, die gemeinsame Tochter von Scarpia und Floria Tosca ist, die sich von früher aus einer anderen Stadt kannten und schon mal was miteinander hatten....
    Wenn Tosca dann am Schluß die Flucht nach vorne antritt und jäh an der Rampe stoppt, ertönt oft von den billigen Plätzen die Aufforderung: "Spring" und die Kontrabassisten ziehen unten im Graben ängstlich die Köpfe ein...


    Hast Du eigentlich mal die vielen Augen gezählt, die der Herr Leiacker so schön überall "Big-Brother"-mäßig drapiert hat? Sind noch alle da oder vielleicht schon ein paar im Laufe der Jahre verloren gegangen?
    In Bregenz hat er sich dann mit einem großen Auge begnügt. Das hätte an der DOR aber nicht auf die Bühne gepasst. Dafür hat es James Bond in seinem letzten Film als Kulisse gebrauchen können.


    LG


    8)

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Danke, lieber Harald, ich habe jetzt ein paar der alten Beiträge gefunden und mich sehr amüsiert und mich gefreut, dass ich das alles auch bemerkt habe. Man denkt ja immer, man ist der einzige Blöde im Saal. Die Augen habe ich nicht gezählt, aber es waren sehr viele. Wenn das kleine Mädchen ein Kind von Tosca und Scarpia ist, wieso steht in der Besetzung "Tosca als Kind"? Das ist doch nicht dasselbe!
    Am Schluss haben sich übrigens die Kontrabässe nicht weggeduckt, die kennen das wohl schon. Der Klempner war übrigens diesmal an der Arbeit, wenn auch erfolglos, Wasser kam keins. Ich hätte gerne seinen Namen im Programmheft gelesen.
    Schon erstaunlich, dass man so einen Quatsch so lange mit herumschleppt.

    Schönheit lässt sich gerne lieben...

    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)

  • Viele waren enttäuscht, als die Rheinoper die "Public Viewing"-Übertragung dieser Gala-Vorstellung auf den Burgplatz aus Kostengründen abgesagt hat. Angeblich wird die Vergrößerung des Orcherstergrabens teurer als geplant, so daß kein Geld mehr vorhanden sein soll.


    Die Lokalpresse rührt heute kräftig die Werbetrommel für die Vorstellung:



    Wahahaha! Es ist wirklich unglaublich! Oder ist hier irgendwer, der mir den Reiz dieser Schrott-Neuinszenierung näher bringen kann?

  • Gestern Abend waren wir also in der La Bohème. Es war die 3. Aufführung der Bohème in dieser Saison, die ich in Ddorf gesehen habe - und mit großem Abstand die beste. Die Besetzung war durchgehend hervorragend:


    Mimi: Anja Harteros
    Musetta: Anett Fritsch
    Rodolfo: Teodor Ilincai
    Marcello: James Bobby
    Schaunard: Richard Sveda
    Colline: Adrian Sampetrean
    Benoit / Alcindoro: Peter Nikolaus Kante


    Kinderchor St. Remigius
    Orchester: Düsseldorfer Symphoniker


    Axel Kober


    Anja Harteros war eine wundervolle, sehr stimmgewaltige Mimi, Musetta war unglaublich spritzig, Teodor Ilincai war sicherlich ein hervorragender Ersatz für Massimo Giordano! Großartig fand ich die Szene, in der sich Adrian Sampetrean im letzten Bild von seinem Mantel verabschiedet!
    Ich habe selten so langen Applaus in der DOR erlebt.


    Die Inszenierung haben wir ja schon an anderer Stelle diskutiert. Mimi musste wie immer auf ihrer kargen Matratze am Fußboden sterben.
    Was diesmal anders war und mir sehr positiv aufgefallen ist: im 3. Bild vor dem Haus des Malers hatten alle vorherigen Mimis eine Weinflasche in der Hand und setzen permanent an, um aus der Flasche zu trinken. Das hat mich immer sehr gestört. Anja Harteros hatte GsD erst gar keine Weinflasche in der Hand!


    Zum Platz im 3. Rang an der Seite: Ich konnte leider sehr schlecht sehen, da ich die großen Scheinwerfer mitten im Bild hatte. Im 2. Bild waren Mimi und Rodolfo für mich überhaupt nicht zu sehen.
    Ich werde mir sicherlich wieder Plätze im 3. Rang an der Seite holen, aber dann werde ich drauf achten, dass ich nicht Richtung Bühne sondern möglichst oben an der Türe sitze. Denn von dort konnte man die ganze Bühne sehen, wie ich in der Pause feststellen konnte.


    Es war aber trotzdem ein richtig schöner Abend!

    Viele Grüße,


    Marnie

  • Liebe Marnie,


    danke für Deinen Bericht. Hoffentlich hat es nicht so sehr gestört, dass Anja H. so groß und Teodor Ilincai so klein ist.


    :hello:


    Jolanthe

  • Liebe Marnie,
    ich kenne diese Plätze gut, sie waren jahrzehntelang meine Stammplätze und sehr gut, als diese blöden Sch(w)einwerfer da noch nicht waren. Der Preis ist hier in der Region unschlagbar, und man hört hervorragend. Deine Lösung, weiter zur Mitte zu rücken, ist natürlich nur gut, wenn da nicht schon welche sitzen., was bei mir in der Regel nicht der Fall ist. Übrigens erinnere ich noch mal an den Umstand, dass man mit einer Bahncard auf die Plätze in der DOR Ermäßigung bekommt - nur nicht für den 3. Rang Seite. Auch die Anweisung des Intendanten, kostenlos nur den Besetzungszettel herauszugeben, muss ich hier noch mal lobend erwähnen.

    Schönheit lässt sich gerne lieben...

    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)

  • Hoffentlich hat es nicht so sehr gestört, dass Anja H. so groß und Teodor Ilincai so klein ist.

    Liebe Jolanthe,


    mich hat es überhaupt nicht gestört - mir ist das gar nicht so aufgefallen. Das mag aber auch daran liegen, dass ich von so hoch oben herunter geschaut habe. Aber mir ist es sowieso immer wichtiger, wie die Sänger singen. Ob sie dick oder dünn sind (was ja häufig Anlass zu diversen Diskussionen ist), stört mich übrhaupt gar nicht.


    @ dr.pingel:
    Auf meinem Ticket von gestern Abend steht drauf: "Am Tag der Veranstaltung kostenose Hin- und Rückfahrt mit VRR Verkehrsm. (2.KL) Rheinbahn AG." Wie bei allen anderen Karten auch.
    Und da es eine sog. "Gala-Aufführung" war, gab es zur Begrüßung für jeden Besucher auch noch einen Bellini dazu. Da kann man für 7,00 € wohl nicht meckern.


    Ich werde beim nächsten Mal versuchen, andere Plätze dort oben im 3. Rang an der Seite zu bekommen.

    Viele Grüße,


    Marnie

  • Hallo Marnie,
    ich kann mich deinem Bericht eigentlich nur anschließen. Ich halb leider auch sehr ungünstig gesessen und immer den Scheinwerfer im Blick gehabt, der die Sicht auf die Bühne wegnahm. Und meine Sitznachbarn haben sich die ganze Zeit während der Vorstellung unterhalten. In der Pause habe ich dann die Seiten gewechselt und konnte dann zum Glück besser sehen. Die Mimi war für mich mit Frau Harteros viel zu schwer besetzt. Denn die Mimi sollte eigentlich von einem lyrischen und nicht von einem hochdramatischen Sopran gesungen werden. Das ist allerdings auch Geschmackssache. Eine totale Fehlbesetzung war Herr Kober als Dirigent. Er verstand es überhaupt nicht mit den Feinheiten der Musik umzugehen und spielte einfach nur laut. Zum Glück waren die Sänger sehr stimmgewaltig. Man merkte aber auch das Herr Illinacai zum Schluss Konditionsprobleme hatte und das hätte man mit einem anderen Dirigenten bestimmt vermeiden können. Ich Verstehe sowieso nicht, warum Her Bellinicampi, der ja die meisten La Boheme Vorstellungen dirigiert hat, nicht auch die Gala Vorstellung dirigiert hat.
    Noch ein kleiner Sitzplatztipp: Seht gut kann man oben im 3. Rang auf dem Platz 24 sitzen, auch für 7 Euro, das ist eigentlich mein Stammplatz.

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