Claudio Arrau - Grandseigneur unter den Pianisten

  • Liebe Taminos,

    Robert Schumanns heraufdämmernder 150. Todestag ist sicher ein treffender Anlass um den Schumann-Interpreten Arrau wieder einmal ins Bewusstsein zu rücken. Natürlich sind Vergleich immer ein wenig problematisch, aber Arrau gehört für mich neben Richter zu einem der Schumann-Interpreten, die Einspielung umfasst sieben CD´s:



    Herzliche Grüße,:hello: :hello:

    Christian

    Beherrsche die Sache, die Worte werden folgen! (Cato der Ältere)

  • Vor nicht allzulanger Zeit sind Kassetten mit Aufnahmen Arraus erschienen- man kann, wenn man möchte, den "reifen" und den "späten" Arrau vergleichen:



    Bach:


    Partiten 1, 2, 3 und 5


    Schubert:


    D 894, 780 und 935


    Debussy:


    Suite bergamasque;Sarabande a."Pour
    le piano";La plus que lente;Valse romantique


    Beethoven:


    op. 2 Nr. 2 -3
    op. 31 Nr. 1
    op. 54
    op. 78
    op. 79



    Chopin:


    Preludes, op. 28


    Schumann:


    Kreisleriana


    Ravel:


    Gaspard de la nuit


    Albeniz:


    Iberia


    Beethoven:


    Op. 53 und 81a





    Herzliche Grüße,:hello::hello:


    Christian

    Beherrsche die Sache, die Worte werden folgen! (Cato der Ältere)

  • Hallo Christian,


    "Die Final Sessions" von Arrau finde ich teilweise grandios, teilweise aber auch erschreckend. Während ihm Schubert und Debussy wunderbar gelingen und man nicht satt werden kann von diesem herrlichen, dunkel-leuchtenden Klavierklang, zerfällt ihm bei Beethoven doch vieles (op. 31,1), und für die Bach-Partiten muss man wirklich ein hartnäckiger Arrau-Anhänger sein, und auch dann... na ja. Aber wie gesagt, Schubert und Debussy (wer hätte je gedacht, was dieser scheinbar kleine "Valse romantique" alles in sich birgt!) sind ist vom Feinsten und gehören zu meinen liebsten Klavieraufnahmen!


    Die "Birth of a Legend"-box würde mich auch interessieren, vor allem wegen der Kreisleriana. Wie ist denn der Klang so? Die meisten frühen Arrau-Aufnahmen sind doch druchgehend trocken, das Faszinosum seines vollen Kalvierklangs vermittelt sich nur selten.


    Beste Grüße !


    Christian

  • Immerhin interessant. Was ich bis jetzt von Arrau an Schubert gehört habe, hindert mich entschieden an einer Weiterempfehlung!

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Zitat

    Original von Christian B.



    Die "Birth of a Legend"-box würde mich auch interessieren, vor allem wegen der Kreisleriana. Wie ist denn der Klang so? Die meisten frühen Arrau-Aufnahmen sind doch druchgehend trocken, das Faszinosum seines vollen Kalvierklangs vermittelt sich nur selten.


    Lieber Christian,


    ich habe die Box selber noch nicht- was sich aber ändern wird :D Die Besprechung in den Piano News war jedenfallls sehr positiv. Insbesondere "Iberia" hatte es dem Rezensenten angetan. Jedenfalls hatte der Autor am Klang nichts zu mäkeln. Sobald ich die Box habe bin ich schlauer.


    Herzliche Grüße,:hello: :hello:


    Christian

    Beherrsche die Sache, die Worte werden folgen! (Cato der Ältere)

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  • Zitat

    Original von Theophilus
    Immerhin interessant. Was ich bis jetzt von Arrau an Schubert gehört habe, hindert mich entschieden an einer Weiterempfehlung!


    Hallo Theophilus,


    wenn Du die drei letzten Sonaten in c, A und B meinst, stimme ich dir gerne zu: die Tempi leiden unter bemerkenswerten und selten nachvollziehbaren Schwankungen, die Sätze drohen dadurch mitunter zu zerfallen. Arrau gelingt es hier nicht, die doch vorhandene Einheit einer Sonate zu wahren.
    Anders sieht es meines Erachtens in der kleinen A-Dur Sonate (D. 644) und bei den Impromptus (beide Zyklen, das spät aufgenommene D. 935 ist freilich ein Sonderfall und irgendwie nicht mehr vor dieser Welt) und den drei nachgelassenen Klavierstücken (D 946) aus. Das sind gewiss keine gefälligen Interpretationen, aber neben Richter ist niemand den dunklen Seiten dieser Werke so intensiv nachgegangen. Besonders wienerisch wird das wohl nicht klingen, aber vielleicht gefallen mir diese Aufnahmen deswegen auch so gut.


    Und erwähnen möchte ich bei der ebenfalls spät aufgenommenen Sonate D. 894 den ersten Satz (aber auch nur diesen), wo es Arrau wie sonst kaum jemand versteht, das langsame Entfalten des wunderbaren Themas in die völlige Erstarrung zu führen und VÖLLIG unabhängig davon mit der anderen Hand zu umspielen.


    Also ich meine jedenfalls, dass man Arrau und Schubert durchaus differenziert betrachten muss. Nicht alles ist gelungen, aber das was gelungen ist, scheint mir völlig singulär zu sein.


    Beste Grüße,
    Christian

  • Am gestrigen Karfreitagabend sendete Bayern 4 eine Aufnahme der Beethoven'schen Appassionata mit Claudio Arrau, leider ohne Angabe von Ort und Zeit der Aufnahme.


    Da ich erst kurz nach Beginn des ersten Satzes zuschaltete wusste ich nicht, dass Claudio Arrau der Pianist war - und ich kam sehr schnell ins Grübeln. Deutlich war, dass es sich um einen "großen" Pianisten handeln musste, des gab einige magische Momente, viel Mut zu exzentrischen Details und immer mal wieder einen großen, singenden, runden Ton.


    Aber die meiste Zeit war alles vor allem sehr langsam und unzusammenhängend, schwerfällig und technisch gefährdet - nicht selten waren die Hände nicht zusammen. Hinzu kamen bizarre Betonungen und nicht nachvollziehbare Ritardandi und Pausen. Den "krönenden" Abschluss bildete ein unendliches Finale - ich war schwer am rätseln - Rudolf Serkin in seinen letzten Tagen?


    Und dann kam die Ansage: Claudio Arrau!


    Ich vermute mal, dass es sich um eine sehr späte Aufnahme handeln muss - ich war jedenfalls schockiert und wollte unbedingt wissen, warum man so etwas sendet: seinem Andenken hat man damit jedenfalls keinen Dienst erwiesen, die Karfreitagsstimmung wurde jedoch nachhaltig unterstützt :wacky: .


    :hello:
    Flo

    "Dekonstruktion ist Gerechtigkeit." (Jacques Derrida)

  • Ich finde man darf Claudio Arraus letzte Einspielungen nicht zum Maßstab eines ganzen Künstlerlebens erheben. Da wird man seiner Klavierspielkunst nicht gerecht. Nein, seine letzten Einspielungen hätte man nicht mehr veröffentlichen sollen! Aber viele seiner EInspielungen aus den 60 (besonders Schumann) und aus den 70 (Liszt, Chopin, Bhrams) sind bemerkenswert.


    Unter meine Lieblingsaufnahmen sind die 12 transzendetale Etudes von Liszt. Auch wenn es schnellere und virtousere Interpreten gibt (Berezofsky, Duchable, auch Cziffra und Kissin). Doch man höre sie die Wucht in "Wilde Jagd" an mit der Arrau dahinjagt. Ja, schneller bekommt das auch Berezofsky nicht hin. Auch die wunderbar dramtaische f-moll Etude spielt er mit "saft" und voller Energie, da bietet Arrau alle Leidenschaft auf. Selten wird diese Zyklus so geschlossen und ernst dargeboten. Ob Arrau auch alle 12 Etudes im Konzert gespielt hat? Das werden wir nicht mehr erfahren.


    Seine voller und runde Klang gibt diesen Stücken etwas von ihrem "Glanz" zurück...ein haucht transzendenz, eine Schatten einer vergangengen Epoche! Ja, für mich ist das Arraus persönliches Homage an Liszt.... :jubel:

  • Liebe Forianer,


    bei Hänssler ist ein Piano Recital mit Live-Aufnahmen zwischen 1963-73 erschienen. Bisher konnte ich mir nur Beethoven op. 101 anhören, aber das dürfte eine der packendsten Aufnahme dieser schwierigen Sonate sein, die es überhaupt gibt. Die Fuge explodiert, es ist so unglaublich lebendig und mitreißend und eben nicht starr in Stein gemeisselt.



    Zu den anderen Stücken (op. 10,3; op. 57, Händel-Variationen von Brahms) bin ich noch nicht gekommen, aber allein aufgrund dieser Sonate ist mir das schon jetzt eine der liebsten Arrau-CD's überhaupt!


    Viele Grüße,
    Christian

  • Tag,


    danke für den Hinwweis auf die Veröffentlichung der Aufnahmen aus Schwetzingen. - Unter dem Gedanken der Einheit der Auffassungen in der Dauer der Jahrzehnte (Arrau: Warum soll ich die Sonaten erneut aufnehmen, meine Auffassung hat sich nicht geändert) ein wuchtiges Zeugnis von Darstellungskunst. Gewissermaßen, als ob hier für ein Mal die je innere Form vergegenwärtigt worden sein, was sonst in der Objektität der Klanggestalt mehr verdeckt ist (die Appassionata ist im Zeitmaß der Philips-Aufnahmen, bis auf die Sekunde im ersten Satz, 10:53 Min.).


    Peter Cossé, in der Überschrift zum Begleittext, sagt etwas mit dem Ausdruck von "schöpferischer Aufgeregtheit" - wenigstens ein Etwas.


    Freundlich
    Albus

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  • Liebe Forianer ,



    diese bei ORFEO erschienene Aufnahm e halte ich für eioner der besten der fast unzähligen Aufnahmen von Claudio ARRAu überhaupt .




    BEETHVOEN : "Appassionata" - Sonate .


    Arrau demonstriert hier überragend seine in den 1960er Jahre entstandene Beethovensicht mit einer grossen gesamtschau auf diese Klaviersonate Beethovens .


    Nichts wirkt gehetzt , nichts empfinde ich als für die Galerie gespielt .


    Arraus Kunst ruht in ihm selbst .


    Seine manuelle Fähigkeite sind immer noch unangetastet hervorragend .


    ( Vergleichsaufnahmen :


    Arrau : GA der Beethoven-Klaviersonaten ; Philips
    Gilels : Konzertmitschnitt ; Florenz , 1951 ;
    Richter : Konzertmitschnitt , New York , 1960 ,
    Horowitz : Studio ;
    Weissenberg ; Studio ; EMI
    Goode : GA der Sonaten ;
    Ciccolini : GA der Sonaten
    Brendel : VOX
    Sofornitzky : Konzertmitschnitt
    Schbanel : GA der Sonaten ; EMI bzw. HMV
    Pollini : DGG )



    LISTs Werk war wie das von Beethoven eine der Domänen von Arrau . Es fehlen bei Arrau keine Mittelstimmenen, was er bei den Interpretationen durch Horowitz immer bemängelt hat .


    Dies späte Deutung dieser h - Moll - Klaviersonate ist für mich eine der höhepunkte in Arraus Diskographie .


    Selbst wenn man Liszt - Verächter ist oder diese Sonate eigentlich ganz anders im Ohr hat , so wird man in einerm Hörvergleich wohl um diese Aufnahme nicht herumkommen .


    Dies ist ganz grosses Interpretieren !


    ( Vergleichsaufnahmen- auch hier Ausschnitte - :


    Arrau : Philips , Studio
    Brendel : späte Aufnahme , Philips
    Collard : Studio
    Duchable : Erato ; Studio
    Horowitz : Studio 1932 ; EMI
    Horowitz : späte Aufnahme ; EMI
    Gilels ( RCA ; ORFEO ; Revalation )
    Berman : Edition bei 'Brilliant'
    Argerich : DGG
    Weissenberg : LP ; LUMEN
    Weissenberg : CD , Studio ; EMI
    Rubinstein ; Studio ; RCA
    Barere ; Live ; APR ) .


    Auch das dritte Werk ( weider von Franz Liszt ) ist tief beeindruckend . ARRAU war nie ein Pinaist für irgendwelche technischen Bravoustücke ( dies konnte er ohnehin ) ; er hatte stets das Gesamtwerk vor sich .


    Diese CD gehört zu den wichtigsten , die ich kenne !


    Absolute Kaufempfehlung !


    Beste Grüsse ,


    Frank

    Frank Georg Bechyna
    Musik & Medizin

  • Ich möchte heute eine Box vorstellen, die noch gar nicht so lange im handel, aber sehr empfehlenswert ist:




    In ihr sind alleine sind alleine 5 CD's den Werken Ludwig van Beethovens gewidmet, seine sämtlichen Klavierkonzerte, alle mit Alceo Galliera am Pult, aus den End-50er Jahren, in London aufgenommen, mit Arrau "At his best", natürlich die wichtigsten Sonaten, die Brahmskonzerte, Tschaikowsky, Grieg, Chopin und und und, alles referenzwürdig, in durchaus zügigem Tempo gespielt, zu einer Zeit, als noch keine Konkurrenz aus Russland "drohte", aber ich denke, das Arrau die Herren Richter und Gilels auch nie als Konkurrenz gefürchtet hat.


    Liebe Grüße


    Willi :thumbsup:

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Und noch eine bemerkenswerte Arrau-Neuheit ist anzuzeigen: eine Wallet-Box, 10 CD's für gerade mal 10 Euro. Dabei sind einige der bekannten frühen EMI-Aufnahmen (Caranaval, Chopin-Etüden), aber auch schon seltenere Aufnahmen wie das Grieg und Schumann-Konzert mit Galliera, die Burleke von Strauss und als wirkliche Novität eine frühe Aufnahme der Kreisleriana! Meines Erachtens ist das der erste Release dieser Aufnahme überhaupt, bisher ist sie mir jedenfalls nicht begegnet! Und im Unterschied zur späteren Phillips-Aufnahme sind die Tempi natürlich um einiges zügiger, wirkt das Geschehen auch um einiges gedrängter und stürmischer. Allein diese Aufnahme lohnt die Anschaffung!


    VG,
    Christian


  • Liebe Forianer,


    stelle soeben fest, dass die oben genannten 1946er Kreisleriana-Aufnahme von Arrau doch schon einmal in Deutschland veröffentlicht worden ist, und zwar in diesem ebenfalls günstigen Schuber:



    Will ja niemanden zu einem Fehlkauf annimieren!


    LG,
    Christian

    Einmal editiert, zuletzt von Christian B. ()

  • Die erste, auch in Deutschland verfügbare Aufnahme der Kreisleriana (New York, 16.12.1946), erschien 1998 bei Dante in Frankreich unter HPC (Historical Piano Collection) 096, zusammen mit der Arabeske (New York, 15.08.1947) und dem Caranaval (England, 03./04.04.1939).


    Bei HPC (wie u.a. auch bei Pearl und Marston) handelte es sich in Bezug auf Wiederveröffentlichungen kommerzieller Aufnahmen um jeweils echte Transfers von LP/Schellack, die je nach Ausgangsmaterial sehr gut gelungen sind.
    Gelegentliches Rumpeln, Knacken und Knistern sowie den Mono-Klang sollte man in Kauf nehmen, die allzu "glatten" Transfers haben meist zuviel der Akustik genommen.
    Bei den weiteren Veröffentlichungen kann man nie sicher sein, ob nicht bereits digitales Ausgangsmaterial anderer Labels verwendet und nur noch mal "verändert" (= verschlimmbessert) wurde...
    Sicherlich ist man aber mit den erwähnten Box-Sets gut bedient, um eine umfangreichere Übersicht der frühen Aufnahmen zu haben, wenn man nicht derart viel Wert auf möglichst gute Transfers legt. Dies schließt auch Arraus Haus-Label EMI mit ein, deren Klang der frühen Bänder recht oft im Rahmen der Digitalisierung zu dumpf geriet.


    Ergänzung
    Wer sich u.a. über Arrau's Veröffentlichungen (Studio, Konzert) informieren möchte, findet ausreichend Übersichten (nur englisch bzw. französisch, aber alles eindeutig auffindbar) unter:
    http://patachonf.free.fr/musique/arrau/
    http://arrausite.free.fr/Index.html
    http://arrauhouse.org/content/homepage.htm

    Wenn Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann das Recht, den Menschen zu sagen, was sie nicht hören wollen. [frei nach George Orwell]

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  • Heute vor 20 Jahren ist er gestorben:


    Claudio Arrau (* 6. Februar 1903 in Chillán, Chile; † 9. Juni 1991 in Mürzzuschlag, Österreich); chilenischer Pianist.




    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Kann jemand etwas zur Klangqualität dieser Arrau Box sagen - die Aufnahmen stammen vermutlich vor allem aus den 40er oder 50er Jahren? Offenbar waren sie noch nie auf dem Markt?




    Viele Grüße,
    Christain

  • Lieber Christian,


    dazu kann ich leider nichts sagen - weil die Angaben zu ungenau sind und ich die Box nicht habe.


    Dieser Mitschnitt ist wirklich eine Arrau Sternstunde - der Preis allerdings auch: neu 213.90 Dollar, gebraucht 649.85 Dollar! :D :


    511jgx2uDxL._SX300_.jpg  Inzwischen haben sich die Preise wieder etwas "gefangen"


    Heute gehört habe ich nach langer Zeit die Händel-Variationen von Brahms - nicht zuletzt wegen Arrau liebe ich dieses Stück besonders. Das ist so ein Fall, wo ich sage: Mehr als Arrau brauche ich nicht, das ist "seine" Aufnahme schlechthin. Dieser Mitschnitt ist zugleich fließender, leichter aber auch Schumann-näher mit seiner etwas unruhigenden Phantastik als die wahrlich ideale Studioaufnahme. Und was für eine Virtuosität! Einmalig. Auf der CD ist noch Gaspard de la nuit drauf sowie der Mephisto-Walzer von Liszt und eins der Chopin-Lieder in der Transkription von Liszt.


    Ein weiterer Mitschnitt aus dem Rundfunk der italienischen Schweiz (Lugano):


    41D8CBDC5GL.jpg


    Heute hörte ich davon das klangsinnige späte Chopin-Nocturne op. 62 Nr. 1 mit seinen Arabesken - das ist einfach betörend sinnlich und farbig schillernd gespielt - das kann auch ein Horowitz nicht besser in dieser Hinsicht!


    Zum Schluß dann eine der Liszt-Aufnahmen von Arrau, wo man tief berührt einfach nur staunend und bewundernd zuhört: La Benediction de dieu dans la solitude. Das ist Klavierpoesie pur. Ich sehe gerade hoch erfreut, dass die vergriffene Liszt-Box, die zuletzt bei Philips-France erschien, eine Neuauflage bei Decca erfährt (Erscheinungstermin 6. Juni 2014):


    519lUsZ5-6L._SY355_.jpg


    :hello:


    Herzliche Grüße
    Holger

  • Zum Schluß dann eine der Liszt-Aufnahmen von Arrau, wo man tief berührt einfach nur staunend und bewundernd zuhört: La Benediction de dieu dans la solitude. Das ist Klavierpoesie pur.

    Lieber Holger
    das ist eines meiner absoluten Lieblingsstücke auf dem Klavier und natürlich genau DIESE Aufnahme. Ich habe sie gerade wieder gehört - eine Jahrhundertaufnahme.

  • Da wir schon dabei sind, uns seltene Arrau-Aufnahmen unter die Nase zu halten, will ich die Liste komplettieren: Live Ascona 1959 mit Beethoven op. 57, Pour le Piano von Debussy und einer sehr leidenschaftlichen Schumann Fantasie. Die Sprungstelle am Ende des zweiten Satzes ist einem irren Tempo. Wenn man das einmal so gehört hat - allenfalls Richer live in Prag und Hamelin im Studio gehen da mit - begreift man den Sinn dieser Stelle erst, mir ging das zumindest so. Und es wird einem bewusst, das alle neuen Aufnahmen dieses Werks leider doch erschreckend betulich sind - auch Arraus errreicht in seiner Studio-Aufnahme aus den 60ern dieses Niveau bei weitem nicht.


    Viele Grüße,
    Christian


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  • Claudi Arrau, einer der größten Pianisten aller Zeiten, wurde am 6. Februar 1903 geboren. Ich möchte mit dieser Erinnerung die Vorstellung meine Neuerwerbung verbinden, auf der sich die 7. Appassioonata-Aufnahme befindet, die ich von ihm habe:

    Claudio Arrau hat zwar heute keinen runden Geburtstag, aber das ist mir egal. Ich werde an jeden seiner Geburtstage erinnern, weil sie mir alle wichtig sind, und ich bin mir sicher, dass etliche Taminos genauso denken werden.


    Heute ist sein 112. Geburtstag.


    Nachstes Jahr wird sein 25. Todestag sein.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Same procedure... wiederum danke an Willi für die Erweckung!


    Ich habe gerade mal nachgeschaut - ich habe sage und schreibe eine einzige Aufnahme dieses Pianisten, Liszts H-Moll-Sonate. Und dass, obwohl ich Arrau nach dieser Aufnahme und allem, was ich hier und anderswo über ihn gelesen habe, sehr interessant finde. Einige Aufnahmen stehen aber auch auf meiner Wunschliste - da muss ich mal ran!

    Herzliche Grüße
    Uranus

  • Leider ist, anscheinend auch wegen der Philips-Auflösung, seit Jahren die diskographische Situation nicht besonders gut. So sind die Schumann- und Brahms-Soloaufnahmen kaum erhältlich, nur von Beethoven und Liszt sind Boxen in den letzten Jahren wiederveröffentlicht worden. Bei einem Pianisten, der über Jahrzehnte und noch bis zu seinem Tode zu den berühmtesten zählte, ist das einigermaßen seltsam.

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • An deb großen Claudio Arrau kann man nicht genug erinnern, lieber Willi! Ich hoffe auch, zu seinem 25. Todestag kommt wieder einiges heraus. Obwohl sein Schumann schon zu Lebzeiten berühm war, bekam man selbst damals die Box einfach nicht. Da sagte der Fachverkäufer: In London bekommen sie das, dagegen meint Philips, in Deutschland (ausgerechnet!) würde keiner den Arrau-Schumann kaufen. Wirklich seltsam! Ich habe eigentlich alle Boxen und diverse Konzertmitschnitte (den aus Stockhom nicht, leider!), nur die zweite Aufnahme der Beethoven-Sonaten fehlt mir. Ich war halt so dumm, als 2001 sie verramschte, nicht zuzuschlagen! :hello:


    Herzlich grüßend
    Holger

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  • Ab und zu kommt mal wieder was an die Oberfläche, lieber Holger. So ist momentan nicht nur Appassioanta Nr. 7 zu mir unterwegs, sondern auch Nr. 8, die er am 15. August 1982 live in Salzburg aufgenommen hat, und zwar zusammen mit Liszts h-moll-Sonate und "Après un lecture du Dante". Vielleicht kommt die Heritage-Box mit den Beethoven-Sonaten ja auch eines Tages wieder ans Licht, wenn sich der diskoraphsche Horizont wieder aufgeklärt hat.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Heute möchte ich mit dieser CD an Claudio Arraus Todestag erinnern:



    Heute ist Claudio Arraus 24. Todestag.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Jörn hat sie schon kurz im Neunerscheinugnsthread vorgestellt, aber ich möchte sie hier nochmal vorstellen, zumal sie u. a. eine Beethoven-Sonate enthält, die es m. E. noch nicht in einer anderen Box gab und die seit dem 26. 8. auf dem Markt ist:



    Preis: 29,99
    Aufnahmedatum 1941 bis 1951
    Es gibt sie auch am großen Urwaldfluss, aber hier, im Teutoburger Wald, ist sie 6 € günstiger. Dafür gibt es am Amazonas eine Übersicht über die Inhalte, hier in Kurzform:


    Disk 01: Mozart und Bach
    Disk 02: Weber und Beethoven (Variationen, nur B.)
    Disk 03: Schumann
    Disk 04: Strauss und Weber
    Disk 05: Albeniz
    Disk 06: Debussy
    Disk 07: Beethoven (KK3, Sonate Nr. 21)
    Disk 08: (Chopin)
    Disk 09: Schumann
    Disk 10: Liszt
    Disk 11: Chopin, Beethoven, Schubert, Ravel, Liszt
    Disk 12: Bach (Goldberg-Variationen)


    Die Box scheint sehr empfehlenswert. Ich ahbe sie mir schon bestellt und werde auf diese Weise nach 10 Appassioanatas auch 7 Waldstein-Sonaten von Arrau haben. Aber in dieser Box ist ja für jeden was dabei. Auf Bachs Goldbergvariationen bin ich auch schon gespannt.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Die frühe Waldstein-Aufnahme sowie Albéniz, Debussy, Kreisleriana und auch einiges anderes wurden schon mal in dieser Box veröffentlicht:



    Meines Erachtens ist in der neuen Box mit den schönen Original-Covern nichts Neues dabei, aber es sind wunderbare Aufnahmen, die zum Teil lange nicht mehr erhältlich waren!


    Viele Grüße,
    Christian

  • Ich wundere mich gerade, wieso mein letzter Link oben auf ein Beauty-Produkt verweist?


    Eine Sensation aber sind fünf neue und bisher unveröffentlichte Live CD's von Arrau mit einem sagenhafen Programm:
    Hoffe der Link bleibt diesmal etwas länger erhalten ;-)


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