Astronomisch-Astrologisches Hörerlebnis - Gustav Holst: The Planets

  • Zitat

    Original von teleton:
    Ich bin zunächst ebenfalls von dieser Aufnahme und dem hervorragend disponierten Boston SO absolut fastziniert. Ich bin derzeit noch nicht soweit sie in meine genannten Favoriten-Aufnahmen einzusortieren.
    Aber soviel ist klar, dass sie in die oberste Riege gehört (im Niveau der Besten) !


    Hallo Wolfgang, ich kann dir hundertprozentig zustimmen. Bis zum Erwerb der Steinberg-Aufnahme war Mehta mein absoluter Favorit. Übrigens die einzige Einspielung, in der ich Mehta als Favoriten sehe. (Noch übriger: eigentlich überhaupt die einzige CD, die ich mit Mehta habe ...). Diese prachtvolle, klangschöne und energische Aufnahme liebe ich sehr. Auch Krieg der Sterne ist voll ok dabei. Liebt mein kleiner Sohn besonders, seit Darth Vader auch bei PUR PLUS mitspielt.


    Steinbergs Aufnahme ist für mich emotional noch packender, weil sie etwas weniger extrovertiert und dafür intensiver und konzentrierter klingt.


    Einige andere Aufnahmen habe ich schon verschenkt (z.B. Marriner). Die Tage kommt die mit Mackerras. Darauf bin ich gespannt. Und irgendwann wird sicher auch Goodman als CD zu haben sein. Hoffe ich.


    Freundliche Grüße. Andrew

    „Nichts auf Erden ist kräftiger, die Traurigen fröhlich, die Ausgelassenen nachdenklich, die Verzagten herzhaft, die Verwegenen bedachtsam zu machen, die Hochmütigen zur Demut zu reizen, und Neid und Hass zu mindern, als die Musik.“

  • Also - ich glaube, ich muss dringend einmal wieder die Steinberg-Aufnahme hören! Ich habe sie zwar auch positiv in Erinnerung, aber weiß eigentlich nicht mehr genau, wie sie denn nun eigentlich war, d.h. wo die besonderen Stärken liegen. Werde ich schnellstmöglich einmal tun.
    Dass Du, lieber Andrew, die Marriner-Aufnahme verschenkt hast, kann ich gut verstehen - sie ist mir auch als eine der enttäuschendsten in Erinnerung. Verschenken tu ich meine trotzdem nicht - ich will ja meinen Rang als Planeten-Aufnahmen-Rekordhalter in diesem Forum (in Deutschland, in Europa...?) nicht gefährden... :D
    Freu' Dich auf Mackerras - die Aufnahme finde ich großartig (bin sowieso ein Fan dieses Dirigenten).
    Und auch Goodman ist sehr gut und lohnenswert!


    P.S.: Die Järvi-Aufnahme von 2009 kennt wohl noch immer keiner, oder?

    Herzliche Grüße
    Uranus

  • Zitat

    ich will ja meinen Rang als Planeten-Aufnahmen-Rekordhalter in diesem Forum ...


    Mit vier Aufnahmen habe ich da zurzeit wohl geringe Chancen, deinen Rang abzulaufen. Will ich auch gar nicht. Ich kann es sehr gut verstehen, dass man von diesem Werk viele Aufnahmen haben möchte. Diese phantastische Suite hat so viele Klangfarben, und jede Einspielung bringt etwas anderes zu Gehör. Wirklich faszinierend.


    Die Mackerras-Einspielung ist wirklich großartig, und ich habe seit ein paar Tagen meine helle Freude daran. Auch ich bin inzwischen ein großer Fan van Mackerras, den ich durch seine Prager Aufnahme der Sinfonien Mozarts und durch seine Schubert-Einspielungen bewundern gelernt habe. Eine sehr farbige, tiefgründige und sensible Einspielung, die an den richtigen Stellen voller Power und mit Tempo, z.B. im Satz deines Avatar-Namens Uranus (war das der Grund für deine Namenswahl?).


    Goodman ist zurzeit nicht erhältlich. Ben Cohrs hat unten auf diese Einspielung hingewiesen. Schde, dass er hier nicht mehr mitmacht. Gardiner, Boult, Dutoit stehen noch auf meiner Wunschliste, vielleicht auch Rattle, Handley und eine der beiden Karajans u.a. per Ebay.


    Gibt es ein gutes Buch oder einen Aufsatz zu diesem Werk, der auch für interessierte Laien verständlich ist?


    Freundliche Grüße von Andrew



    PS: Was ist eigentlich mit Norringtons Einspielung? Kennt die jemand?

    „Nichts auf Erden ist kräftiger, die Traurigen fröhlich, die Ausgelassenen nachdenklich, die Verzagten herzhaft, die Verwegenen bedachtsam zu machen, die Hochmütigen zur Demut zu reizen, und Neid und Hass zu mindern, als die Musik.“

  • Ich konnte gestern Abend nicht wiederstehen und habe mir die Steinberg-Aufnahme mal wieder angehört. Andrew hat es gut beschrieben -s ie ist sehr „fetzig“ und begeistert durch Frische, Tempo und einem offenen, gut durchhörbaren Klang. Ich finde sie vom Orchesterspiel her nicht unbedingt perfekt, zumindest im Mars. Aber vielleicht sind diese Ecken und Kannten, die ich dort höre, auch nicht fehlende Perfektion (ist beim BSO ja auch eigentlich abwegig), sondern gewollt, um das Furchteinflößende und Chaotische des Krieges zu verstärken - jedenfalls ist dieser Mars m.E. großartig und mit den sehr schnellen Tempi auch einer der Kürzesten in meiner Sammlung. Aber auch die anderen Sätze können mich überzeugen - hier habe ich dann am Orchesterspiel eigentlich auch nichts mehr auszusetzen, im Gegenteil. Insgesamt eine sehr, sehr gute Aufnahme.


    Zu Andrews letztem Posting:
    „Zufällig“ habe ich alle von Dir angesprochenen Aufnahmen… :pfeif:
    Zu Gardiner, Dutoit und Handley rate ich Dir uneingeschränkt - allesamt außergewöhnlich gute Aufnahmen! Und die von Handley ist dazu auch noch spottbillig. Karajans Aufnahme mit den Berlinern ist ja meine absolute Lieblingsaufnahme; die mit den Wienern aus den 60ern steht ihr kaum nach (nicht wenige halten sie ja auch für die bessere) und ist ja inzwischen in der Universal-Serie „Originals“ zu haben.
    Ben’s Empfehlung der Goodman-Aufnahme war ebenfalls goldrichtig, eine weitere tolle Aufnahme.
    Nur zu der von Dir nachgefragten Norrington-Aufnahme kann ich spontan nichts sagen - ich habe sie zwar, kann mich aber nicht mehr an sie erinnern… Muss ich demnächst mal wieder hören, dann werde ich berichten.

    Herzliche Grüße
    Uranus

  • In meiner Sammlung befindet sich auch eine CD mit den Planeten, eingespielt vom Melbourne Symphony Orchestra unter der Leitung von José Serebrier.


    War schon in einer Kiste - aussortiert zum Verkauf auf dem nächsten Flohmarkt.


    Oder lohnt es sich, die Aufnahme zu behalten?


    Was meinen die Experten?


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Zitat

    Original von Uranus
    Unter den fast 40 Aufnahmen, die ich mittlerweile habe...


    Niemand von uns kann mit der Hörerfahrung von Uranus mithalten - fast 40 Aufnahmen: Wahnsinn. Was macht man also? Die Klappe halten? Oder aus einer sehr viel geringeren Hörerfahrung heraus mitdiskutieren, im Bewusstsein, dass Uranus ganz schnell sagen kann: "Solch ein Quatsch..."?


    Ich entscheide mich mal für letzteres. Mein Verhältnis zu "The Planets" wurde dadurch begründet, dass ich Mitte März 2006 bei einem der Konzerten zugegen war, in welchen die Doppel-CD der Berliner Philharmoniker mit Sir Simon Rattle mitgeschnitten wurde

    Und ich war damals, nach dem Live-Erlebnis, restlos begeistert. Hatte auch im Block A, 4. Reihe Mittelplatz (mithin mehr oder weniger auf ein und derselben "Ohrenhöhe" mit Sir Simon) optimale Hörbedingungen. Die Doppel-CD von Rattle liebe ich seitdem sehr.


    Nur weil ich neugierig auf eine andere Sichtweise war und weil für mich die Karajans, Maazels und Ozawas dieser Welt von vornherein als Alternativeinspielung ausscheiden, kaufte ich mir für sehr wenig Geld (3,99 €) die Aufnahme des Philharmonia Orchestra London mit Swetlanow vom November 1991. Ich dachte mir: lass die "Planeten" ruhig schlecht sein, wie Uranus es hier bei Tamino geschrieben hat, denn das ebenfalls auf dieser Swetlanow-CD befindliche Rimsky-Korssakow-Werk "Mlada" lohnt den Anschaffungspreis allemal

    Aber nun habe ich mir die "Planeten" von Swetlanow mehrfach angehört und verstehe nicht ganz: was soll denn d a r a n schlecht sein? Diese Aufnahme ist doch der Hammer!!! Wie soll man denn solch einen grandiosen Spannungsaufbau in "Mars - The Bringer of War" noch besser machen?


    Edit: nachdem ich noch einmal mehrere Hördurchgänge heute Nacht hinter mir habe, sowohl mit Swetlanow als auch mit Sir Simons Berliner Mitschnitt, bin ich endgültig von den Socken, was Swetlanow angeht. Mann, was ist das für eine Aufnahme! Je öfter man sie sich anhört, umso mehr bleibt einem die Spucke weg! Die für mich wichtigsten Sätze des Werks sind übrigens "Mars", "Jupiter" und "Uranus". Und wie .....soll ich jetzt sagen geil? Nein, das ist nicht mein Sprachgebrauch... toll dirigiert Swetlanow! Ich bin nun wirklich Rattle-Fan, habe ihn gerade gestern in Berlin nach seinem phänomenalen Dirigat der letzten drei Sibelius-Sinfonien bejubelt. Aber mit Swetlanow kann er nicht mithalten. Swetlanow dirigiert hier einfach (und jetzt kommt ein ganz plattes Wortspiel) von einem anderen Stern :jubel:

  • Zitat


    Aber nun habe ich mir die "Planeten" von Swetlanow mehrfach angehört und verstehe nicht ganz: was soll denn d a r a n schlecht sein? Diese Aufnahme ist doch der Hammer!!! Wie soll man denn solch einen grandiosen Spannungsaufbau in "Mars - The Bringer of War" noch besser machen?
    Edit: nachdem ich noch einmal mehrere Hördurchgänge heute Nacht hinter mir habe, sowohl mit Swetlanow als auch mit Sir Simons Berliner Mitschnitt, bin ich endgültig von den Socken, was Swetlanow angeht. Mann, was ist das für eine Aufnahme! Je öfter man sie sich anhört, umso mehr bleibt einem die Spucke weg! Die für mich wichtigsten Sätze des Werks sind übrigens "Mars", "Jupiter" und "Uranus". Und wie .....soll ich jetzt sagen geil? Nein, das ist nicht mein Sprachgebrauch... toll dirigiert Swetlanow! Ich bin nun wirklich Rattle-Fan, habe ihn gerade gestern in Berlin nach seinem phänomenalen Dirigat der letzten drei Sibelius-Sinfonien bejubelt. Aber mit Swetlanow kann er nicht mithalten. Swetlanow dirigiert hier einfach (und jetzt kommt ein ganz plattes Wortspiel) von einem anderen Stern :jubel:


    Lieber Swjatoslav,
    ich bin weit davon entfernt, die Höreindrücke anderer als Quatsch zu bezeichnen - dafür bin ich, was die klassische Musik angeht, viel zu wenig kompetent. Zu der Svetlanov-Aufnahme kann ich nur sagen:
    Ich habe sie sehr teuer erworben, weil ich nicht die Brilliant-Edition habe sondern eine von Collins-Classics (das Original?). Da ich Svatlanov ansonsten als Dirigenten sehr schätze, hatte ich große Erwartungen - und die wurden enttäuscht. Und zwar paradoxerweise gerade in den Sätzen, die Dir so zusagen: Der Mars ist in meinen Ohren schlicht "lahm", gar nicht kriegerisch und wild, sondern geordnet und wohl sortiert (natürlich ist das Orchester excellent) - aber so stelle ich mir einen Kriegsgott halt nicht vor und weiß von vielen anderen Aufnahmen, dass es viel besser geht, zumindest nach meiner Vorstellung. Auch der Jupiter (wie übrigens auch der Merkur, der klingt - übertrieben gesagt - wie Mozart...) ist nicht spritzig und fröhlich, sondern behäbig - und dass, obwohl Svetlanov hier plötzlich eine extrem kurze Spieldauer wählt, das passt einfach irgendwie nicht, fast alle anderen Sätze zerdehnt er durch seine Tempi extrem. So auch den Uranus, der mit Abstand der längste ist, den ich unter den zum Vergleich herangezogenen Aufnahmen von Karajan, Gardiner, Steinberg und Metha fand (und ich denke, auch unter meinen anderen würde ich keinen annähernd so lang(sam)en finden).
    Zusammenfassend gesagt: Ich finde seine Tempowahl nicht schlüssig und sie nimmt in meinen Ohren dieser Musik sehr viel von ihrem Reiz. Hinzu kommt eine nicht optimale Klangqualität - ich empfinde den Klang als stumpf und zugedeckt.
    Aber wie gesagt: Jedem das seine, wenn Dir die Aufnahme gefällt, ist das doch wunderbar, so soll es sein!
    Viele Spaß noch beim Entdecken weiterer guter Aufnahmen!


    P.S.: Die Rattle-Aufnahme mit den Berlinern ist übrigens viel besser as seine erste mit dem Birmingham SO!

    Herzliche Grüße
    Uranus

  • Zitat

    Original von Uranus
    P.S.: Die Rattle-Aufnahme mit den Berlinern ist übrigens viel besser as seine erste mit dem Birmingham SO!


    Das kann ich bestätigen. Diese ältere Rattle-Aufnahme aus dem Jahr 1980 (nach meiner Erinnerung übrigens mit dem Philharmonia Orchestra, nicht mit dem City of Birmingham Symphony Orchestra) habe ich mir nach dem Berliner Konzert gekauft, bevor der Berliner Mitschnitt erschien. Die Berliner Version der "Planeten" ist um Längen besser - und durch die beigegebene "Asteroiden"-Suite ohnehin das bessere "Paket" gegenüber der EMI-CD, auf welcher noch die Sinfonia da Requiem von Britten ist (welch unsinnige Kombination)

    Inzwischen habe ich die ältere Rattle-Version verschenkt, ich brauche sie nicht mehr.


    Zitat

    Original von Uranus
    Aber wie gesagt: Jedem das seine, wenn Dir die Aufnahme gefällt, ist das doch wunderbar, so soll es sein


    Ich freue mich wirklich, dass ich durch diesen Billig-Kauf eine so gute Aufnahme als Höralternative zu Rattle habe (an der Rattle-CD hänge ich natürlich auch deswegen, weil ich mit im Saal war bei ihrer Entstehung). Klangliche Mängel kann ich übrigens bei meiner Swetlanow-CD nicht ausmachen. Die Tonqualität entspricht dem, was ich von einer im November 1991 entstandenen Digitalaufnahme erwarte. Dass andere CDs möglicherweise noch besser klingen, glaube ich gern, aber schlecht klingt Swetlanows Aufnahme keineswegs. Und das Orchester ist - wie Du selbst geschrieben hast - exquisit.
    Übrigens: ein kleines, von mir bisher unerwähntes Schmankerl bietet die Swetlanow-Einspielung noch - es wirken die Frauenstimmen des famosen Barockensembles "The Sixteen" mit, einstudiert vom Leiter dieses Ensembles Harry Christophers.

  • Ich schalte mich hier mal kurz ein:


    Also, die Brilliant-Svetlanov-Ausgabe mit dem Philharmonia Orchestra von 1991 (ehem. Collins) habe ich jetzt auch - somit habe ich 14 verschiedene Planeten-Aufnahmen. Das reicht eigentlich.


    Sehr auffällig bei Svetlanov sind die breiten und langsamen Tempi, die leider den meisten Sätzen nicht gut bekommen. Der Mars wirkt dadurch viel zu schwerfällig und kommt nicht von der Stelle, ebenso der eigentlich dynamisch-vorwärtsfliegende Jupiter. Allerdings werden einige Höhepunkte mit erbarmungsloser Wucht ausgespielt (Saturn, Uranus). Als Glücksfall empfinde ich hier allerdings die Darbietung des letzten Satzes, des Neptuns, der mit einer Dauer von 9.12 min. die längste Spielzeit hat, die mir bislang begegnet ist. Dies passt allerdings sehr gut zum introvertiert-mystischen Charakter des Neptuns, der durch den Frauenchor am Ende eine sehr ätherische Steigerung erfährt. Svetlanov kostet alle Feinheiten der Partitur aus und gibt dem Hörer das Gefühl eines Davonschwebens in die Unendlichkeit. So stelle ich mir das vor. Das Philharmonia Orchestra spielt durchgehend auf höchstem Niveau und setzt Svetlanovs Anweisungen perfekt um - mit allen Vor- und Nachteilen. Der Klang ist sehr gut - eine typische Studioaufnahme.


    Von der alten Rattle-Aufnahme kann ich übrigens auch absolut abraten. Mittelmässiges Orchesterspiel, uninspiriert, runtergenudelt, ohne innere Beteiligung, flache Klangtechnik - verzichtbar. Die Berliner Aufnahme ist mir unbekannt.



    :hello:Agon

  • Zitat

    Original von Swjatoslaw
    Diese ältere Rattle-Aufnahme aus dem Jahr 1980 (nach meiner Erinnerung übrigens mit dem Philharmonia Orchestra, nicht mit dem City of Birmingham Symphony Orchestra) habe ich mir nach dem Berliner Konzert gekauft, bevor der Berliner Mitschnitt erschien.


    Deine Erinnerung trügt Dich nicht.


    "The Planets" wurden in der Tat mit dem Philharmonia Orchestra eingespielt.

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Tamino Beethoven_Moedling Banner
  • Lieber Uranus,


    Du nennst die Einspielung der "Planets" von Holst mit den Berliner Philharmonikern unter Herbert von Karajan Deine Lieblingsaufnahme.


    Ich habe mit dieser Einspielung ein Problem. Man höre im ersten Track ("Mars") den ersten Einsatz der tiefen Bläser, bzw. den letzten Ton davon. Das ist doch eine saumäßige Intonation?! (Takt 5+6 müsste das sein bzw. 0:08 - 0:11.)


    Ich habe leider keine Partitur von dem Werk - steht das wirklich so schräg da drin?


    Ich meiner einzigen Vergleichsaufnahme mit dem Orchestre symphonique de Montréal unter Charles Dutoit wird diese Stelle sauber gespielt.


    Woran liegts? Haben Karajan und die Tonmeister geschlafen oder hat Dutoit eine schräge Stelle der Partitur "geglättet"?

  • Hallo Wolfram,


    ich hatte mich ja schon als musik-theoretisch nicht besonders kompetent geoutet. Der von Dir gehörte unsaubere Bläser-Einsatz war nach meiner Erinnerung schon einmal von einem Forums-Teilnehmer gerügt worden und dürfte wohl in der Tat eher ein Fehler als gewollt sein.
    Mich stört die Unsauberkeit aber nicht - vielleicht trägt sie sogar zu dem von mir bei diesem Satz als besonders gelungen empfundenen Darstellung des Kriegsgottes Mars bei: Schroff, wild, bedrohlich und dramatisch.

    Herzliche Grüße
    Uranus

  • Karajan hat das Werk dreimal aufgenommen, zweimal mit den Berlinern. Auf welche Annahme spielt ihr an? 70er oder 80er?

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Hallo Joseph,


    es sind eigendlich nur die frühe Karajan-Aufnahme auf Decca mit den WPO und die DDD-Aufnahme auf DG mit den BPO bekannt.


    Gemeint ist hier die bekannte DG-Aufnahme. Ich finde den "FEHLER" des Bläsereinsatzes so unbedeutend, dass dieser mir nie aufgefallen wäre, wenn ich nicht hier davon gelesen hätte.
    Da bin ich mit Uranus der Meinung, das dies zum Mars paßt - kurz: vernachlässigbar.



    DG, 1982, DDD


    Die CD wurde später von DG in die Karajan-GOLD-Serie aufgenommen. Ich habe noch die erste CD-Version.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Hallo Joseph II.,


    mir ist auch nur eine Berliner Aufnahme mit Karajan bekannt, nämlich die bei Teleton abgebildete. Wenn Du mehr über eine weitere weißt, lass' es uns bitte wissen!

    Herzliche Grüße
    Uranus

  • Verzeiht, ihr habt natürlich beide recht. Wegen der häufigen Koppelung mit dem "Zarathustra" habe ich das durcheinander gebracht. Den nahm er dreimal auf, die "Planeten" nur zweimal.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Zitat

    Original von teleton


    Da bin ich mit Uranus der Meinung, dass dies zum Mars paßt [...]



    :hahahaha::hahahaha:

    'Architektur ist gefrorene Musik'
    (Arthur Schopenhauer)

  • Zitat

    Original von ben cohrs
    Schade, daß noch niemand von Euch auf die Einspielung mit dem new Queen´s Hall Orchestra unter Roy Goodman gestoßen ist. Leider ist diese Carlton Produktion vergriffen (das Label gibt es nicht mehr); sie soll aber auf dem neuen Label Organic Classics des Orchesters wiederveröffentlicht werden. Im Moment gibt es sie nur gebraucht bei Amazon.


    Ich konnte nach längerem Warten ein bezahlbares Exemplar ergattern - diese CD ist der Hammer, die Dynamik sehr weit und vorbildlich, spielerisch toll. Uneingeschränkt empfehlenswert!


  • Hallo Planeten-Freunde,


    bereits seit dem Jahre 2005 berichtete ich hier über meine Favoriten-Aufnahmen der Planeten - Karajan (DG), Handley (RPO), Solti (Decca). Später kam noch zwei weitere fabelhafte dazu - Metha (Decca) und Gardiner (DG), die ebenfalls durch zupackenden Elan und fabelhaften Klang glänzen. Nun darf ich aber in dieser Reihe meine Vorletzte auch sehr gute von 2010 nicht vergessen - Steinberg (DG) ...


    :thumbsup: Derzeit schaffe ich mir eine Menge weiterer "Klassik-Drogen" eines meiner Lieblingsdirigenten Jewgenij Swetlanow an. Erst vor zwei Wochen hat mich seine Tschaikowsky-Sinfonien - GA (Warner, Live aus Tokyo 1990) total vom Hocker gehauen. Die Wahnsinnigste die es gibt !


    *** Nun folgen Die Planeten in einer Digital-Aufnahme auf Brillant von 1991 mit Swetlanow:


    :angel: Und es folgt wieder das, was Swetlanow so glänzend beherrscht wie wenige = einen Spannungsaufbau zu liefern, der dem Hörer den Atem stockt !


    So auch bei den Planeten. Gleich der 1.Satz Mars, den Swetlanow auch längenmäßig mit 8:43 voll auskostet steigert er bis zum "TZ" - der Wahnssinn. Ohne Tadel mit sehr guter detailreichen Durchhörbatkeit und angemessenem Spannungsaufbau die weiteren Sätze. Mein Lieblingssatz Uranus läd er nicht zu überhastet mit einer selten gehörten Dynamik auf; die Paukenstellen klingen überwältigend.


    Mit einem schönen nicht zu schnellen sondern athmosphärischen Neptun (9:12) beschliess er das Werk - fantastisch !



    8) Auch wenn ich mich bei meiner überschwänglichen Begeisterung nicht dazu hinreissen lasse diese späte Swetlanow-Aufnahme als die Beste zu bezeichenen, so gehört sie auf jeden Fall zu den Spitzenaufnahmen.
    :thumbup: Aber Mars und Uranus, das steht fest, zu meinen absoluten Favoriten ...



    Philharmonia Orchestra London, Jewgenij Swetlanow
    Brillant, 1991, DDD



    :!: In diesem Thread bei Uranus (Beitrag 101) und zuvor bei Klingsor ist die Swetlanow-Aufnahme in den Höreindrücken nicht immer ganz tadellos weggekommen.
    Ex-tamino Swjatoslaw ist dann einer derjenigen, der den gegebenen Swetlanow-Wahnsinn auch hier wieder voll erkannt hat:


    Aber nun habe ich mir die "Planeten" von Swetlanow mehrfach angehört und verstehe nicht ganz: was soll denn d a r a n schlecht sein? Diese Aufnahme ist doch der Hammer!!! Wie soll man denn solch einen grandiosen Spannungsaufbau in "Mars - The Bringer of War" noch besser machen?

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • ... das macht mich nun doch nachdenklich! Ich glaube, ich muss die Swetlanov-Aufnahme nochmals hören - sollte ich mich so getäuscht haben??? Ich werde dann berichten...

    Herzliche Grüße
    Uranus

  • Tamino Beethoven_Moedling Banner
  • Beim Stöbern durch diesen Thread bin ich über den Beitrag Nr.111 gestolpert, der mir damals offenbar entgangen ist. Darin erwähnt "Titan" eine Karajan - Aufnahme mit dem Philharmonia-Orchestra aus dem Jahre 1955. Nach meiner Kenntnis müsste dies also eine EMI-Aufnahme sein, wahrscheinlich in Mono(?).


    Ich kann diese Aufnahme nirgendwo finden, weder als CD noch als LP. Kennt sie jemand?

    Herzliche Grüße
    Uranus

  • In dieser von EMI herausgegebenen 72 CDs umfassenden BOX aller Karajan-Aufnahmen von 1938 bis 1960 ist die in Beitrag 111 erwähnte 1955 Philharmonia Aufnahme nicht enthalten.
    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • HvK hat die Planeten zweimal eingespielt (Decca und DG). Rundfunkübertragung wird es mit ihm wohl keine geben, denn er hat die Planeten nur zweimal dirigiert und das waren Ballettaufführungen an der Wiener Staatsoper. Ich glaube nicht, dass Ballettabende im Rundfunk übertragen wurden.

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • ... ich habe auch noch nie von dieser Aufnahme gehört, obwohl ich mich ja nun wirklich intensiv mit diesem Werk befasse. Aber Titan's Beitrag 111 klingt ja eigentlich, als wisse er, wovon er spricht. Vielleicht antwortet er ja noch.

    Herzliche Grüße
    Uranus

  • Ihr wollt tatsächlich ein aktuelles Ranking aller meiner Aufnahmen sehen, so wie ich sie beurteilen würde? Obwohl ich einige der Aufnahmen schon lange nicht mehr gehört habe und daher mehr aus dem Gedächtnis beurteile?


    Na guuuut... :D :D :D


    Die Spitzenaufnahmen: Karajan BPO DG DDD, Gardiner Philharmonia Orch. DG DDD, Dutoit SO de Montreal Decca DDD


    Nur knapp dahinter: Mehta LAPO Decca ADD, Steinberg Boston SO DG ADD, Handley Royal PO Allegria DDD, Mackeras Royal Liverpool PO Virgo DDD, Goodman New Queenshall Orch.Carlton DDD, Groves Royal PO Cirrus DDD


    Auch sehr gut: Ormandy Philadelphia Orch. RCA ADD Karajan WPO Decca ADD A.Davis BBC SO Apex DDD Previn RPO Telarc DDD Slatkin Philharmonia Orch. RCA DDD Bernstein NYPO Sony ADD Solti LPO Decca ADD Boult LPO EMI ADD Ozawa Boston SO Philips ADD Elder Halle Orchestra Hyperion DDD Serrebrier Melbourne SO ASV DDD Simon LSO Laserlight DDD C.Davis LSO LSO DDD Gibson, Scott. National Orch.Chandos DDD Judd Royal Philharm. Orch.Denon DDD Levine Chicago SO DG DDD


    Gut: Haitink LPO Philips ADD C.Davis BPO Philips DDD Levi Atlanta SO Telarc DDD Stokowski LAPO EMI ADD Hughes RPO Apex DDD Hickox LSO Regis DDD Norrington RSO Stuttgart Hänssler DDD Rattle BPO EMI DDD Susskind St. Louis SO Svetlanov Philharmonia Orch. Collins DDD Maazel ON de France Sony DDD Loughran Halle Orchestra ADD Mata Dallas Symphony Orch. Sion DDD Boughton Philharmonia Orch. Nimbus DDD


    Schwach: J.Williams Boston Pops Orch. Philips DDD Lloyd-Jones Royal Scottish NO Naxos DDD Rattle Birmingham SO EMI DDD Leaper Gran Canaria PO Arte Nova DDD Marriner Royal Concert. Orch.Philips ADD Robert Ashley London Fest.Orch. Spectacular DDD


    Noch nicht gehört…: Kalb PO Heidelberg Hoepfner DDD Pople London Fest. Orch. ASV DDD



    Sorry für die Formatierung - kriege ich nicht besser hin!



    Herzliche Grüße
    Uranus

  • Karajans Aufnahme mit den Berlinern ist ja meine absolute Lieblingsaufnahme; die mit den Wienern aus den 60ern steht ihr kaum nach (nicht wenige halten sie ja auch für die bessere) und ist ja inzwischen in der Universal-Serie „Originals“ zu haben.


    Lieber Uranus,


    der Thread soll mit deinem Gesamtüberblick nicht schon zu Ende sein. Im Prinzip habe bin ich mit meinen derzeit 8 Aufnahmen voll zufrieden. Denn soviel "Aha-Erlebnisse" könnten weiter Aufnahmen auch nicht mehr produzieren, wenn man seine Favoriten hat.
    Ich bin ja mit Dir der Meinung das Karajan (DG) eine wirklich starke Aufnahme, im obersten Segment angesiedelt, gemacht hat; wenn auch nicht ganz meine Allerliebste. Jetzt wollte ich es wissen und habe mir aus der Decca-Ovations-Serie seine frühe Aufnahme mit den Wiener PH zugelegt ( der Preis von einem Cent war ein Glücksfall - warum die Teure aus den Originals nehmen ?).


    Ich mache es kurz:
    Ich gehöre zu den Hörern (gem deines Zitates), die diese mit den Wiener PH für die Bessere halten. Karajan baut für meinen Geschmack noch gekonnter Spannung in den Sätzen auf.
    Der Mars ist einer der Besten, den ich je hörte.
    Uranus ist auch in den Pauken absolut perfekt. Allerdings - was mich hier wundert: Kurz vor Ende des Satzes ist ein steigendes Glissando in der Orgel vorhanden - dies ist bei ihm (wie auch bei einigen Anderen) völlig ausgelassen ; aber auch in der DG-Aufnahme nur angedeutet - man höre Metha, wie er diesen Effekt auskostet ! Gut, das ist nur ein kleiner vernachlässigbarer Punkt !
    Neptune sehr atmosphärisch-mystisch getroffen ohne deshalb in Längen zu verfallen.


    :thumbsup: Klasse und fast unglaublich, dass die Decca-Analog-Klangtechnik der späteren DG-Digaital-Klangtechnik nicht im Mindesten nachsteht. Das Frequenzspektrum wird voll ausgereizt; die Räumlichkeit ist vorbildlich - audiophil, wie man es aus dieser Zeit nie gehört hat.
    (Da würde man sich wünschen, dass seine erste Stereo-Beethoven-Sinfonien-GA (DG) aus dieser Zeit bei Decca erfolgt wäre :stumm: )


    Es hat über die Jahre mind.4-5 verschiedene Decca-Aufnachungen gegeben - zuletzt in der Originals-Reihe.
    Ich habe diese Decca-Ovation-Ausgabe von LONDON bekommen, dort heisst die Reihe Jubillee:


    31-CKvfmn0L.jpg
    Decca, 09/1961, ADD

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Lieber Teleton,


    schön, mal wieder was zu meinem "Leib-und-Magen-Werk" lesen zu dürfen... :D :D :D


    Ich muss zugeben, dass ich die Wiener Aufnahme ewig nicht mehr gehört habe, weil ich soviel mit den Neuerwerbungen zu hören hatte und dann als Vergleich immer die Berliner Aufnahme heranziehe. Dein Beitrag veranlasst mich, die beiden Aufnahmen demnächst mal wieder im direkten Vergleich zu hören.


    Ich werde dann berichten...

    Herzliche Grüße
    Uranus

  • ... gehört habe ich dann gestern aber erstmal eine andere Aufnahme, nämlich diese:



    Wer eine interpretatorisch und klanglich sehr gute Aufnahme zum kleinen Preis sucht, ist mit Davis' Einspielung hervorragend bedient. Auch wenn es gerade bei diesem Werk zahlreiche gute Aufnahmen für wenig Geld zu kaufen gibt.

    Herzliche Grüße
    Uranus

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