Also gut
die Franzosen mögen ihre eigene Musik doch und Robbespierre ist auch nicht schuld.
Wenn's das nicht war, dann müssen wir tiefer gehen.
dazu gibt's vielleicht was ganz frisch aus der Wissenschaft (siehe auch hier). (Es stand bei uns vor einiger Zeit aber auch in der Tageszeitung):
Babys nehmen die Sprachmelodie ihrer Mitmenschen bereits im Mutterleib wahr. Man hat 30 französische und 30 deutsche Neugeborene schreien lassen und die Schrei-Melodie und den Lautstärkeverlauf untersucht. Deutsche Babies sind am Anfang ihrer Schreie lauter und der Ton ist höher. Dann fallen Höhe und Intensität ab. Ihre französischen Kollegen betonen eher das Ende ihrer akustischen Darbietung. Dieses Verhalten beruht auf einer Prägung im Mutterleib - beim Hören der jeweiligen Sprache ihrer Mutter.
einer der Forscher:
ZitatDie im Weinen trainierten Melodiemuster sind Bausteine für die nachfolgenden Lautproduktionen
.... vielleicht auch Musik und nicht nur Sprache.
Deutsch steht dabei stellvertretend für viele andere Sprachen, zum Beispiel Englisch und Japanisch. Wie wir alle wissen ist Französisch - was die Intonation angeht - etwas ungewöhnlich. Viele Wörter sind endbetont wie zum Beispiel Papá (statt Pápa oder Dáddy). Der Unterschied muss zwischen Deutsch und Französisch muss wohl besonders groß sein.
Selbst wenn wir Fremdsprachen lernen, sind wir möglicherweise doch so geprägt, dass uns Deutschen (Engländern, Japanern...) für immer ein etwas anderes Gefühl für Melodie und Rhythmus bleibt - verglichen mit den Franzosen.
Es sind vielleicht nur kleine Nyancen, die unsere Hörgewohnheiten beeinflussen. Aber es reicht aus, um bestimmte Musik mehr zu mögen als andere.
Vielleicht hat es ja auch Auswirkungen auf das Musikempfinden, wenn man mit Hessisch als Muttersprache aufwächst. (ich bin übrigens auch kein Niedersachse )