Beethoven - Violinkonzert op 61

  • Im Zusammenhang mit dem Abhören der Klavierkonzerte, gespielt von Immerseel, fand sich auf der CD mit dem 5. Klavierkonzert auch die Aufnahme von Op. 61 mit Bruno Weil und Vera Beths als Solistin.


    Kammermusikton, aber ansonsten muß man diese Aufnahme nicht haben.
    Es gibt viel eindringlichere, gefühlvollere Alternativen. Mir kam es so vor, daß hier der Takt strikt eingehalten wurde, komme was da komme. Die Kadenzen hielten sich zwar so ungefähr an die Themen, die Solistin wollte sicher zeigen, daß sie Mehrfachgriffe gut beherrscht.


    Gut, daß man die Auswahl hat.


    mit lieben Gruß aus Bonn :hello:

    Was Du nicht willst, das man Dir tu, das füg auch keinem andern zu

  • Zitat

    Original von Wulf
    Neueinspielungen müssen sich m.E. nach erst einmal an der Aufnahme mit Isabelle Faust unter Belohlavek messen. Eine fantastische Aufnahme!!



    :hello:
    Wulf


    Ich kann mich dem nur anschliessen - nicht nur fantastisch, sondern auch eine sehr persönliche Deutung (ohne sich dabei aufzudrängen) die mir vor allem in Bezug Tempi-Gestaltung besonders gefällt.


    LG,
    Andreas

    Per aspera ad astra

  • Beim Durchschauen der käuflichen Guilini-CD's sah ich diese:
    ,
    Bei Wikipedia steht etwas zum mir völlig unbekannten Solisten, aber das ist auch nicht erhellend.


    Da das hier noch nicht auftauchte, ist meine Frage, ob es sich um etwas Exotisches handelt, was ich mir bei Guilini nun eigentlich nicht vorstellen kann.


    Wer weiß etwas darüber oder kennt die Aufnahme?



    Lieben Gruß aus Bonn :hello:

    Was Du nicht willst, das man Dir tu, das füg auch keinem andern zu

  • Zitat

    Original von Stabia
    Da das hier noch nicht auftauchte, ist meine Frage, ob es sich um etwas Exotisches handelt, was ich mir bei Guilini nun eigentlich nicht vorstellen kann.


    Wer weiß etwas darüber oder kennt die Aufnahme?



    Ich kenne die Aufnahme.


    Exotisch ist das von den Beteiligten her eigentlich nicht - Salvatore Accardo ist einer der berühmtesten italienischen Geiger, und GIUlini (nicht GUIlini! ;)) mit dem Scala-Orchester sollte eigentlich auch für Qualität bürgen.


    Sollte. Wie hier kürzlich irgendwo anders schon mal angemerkt wurde, zeigen die späten, bei Sony erschienenen Einspielungen mit Giulini den Dirigenten altersbedingt leider nicht mehr auf der Höhe seines Könnens. Und Accardo fiedelt sich recht temperamentlos und mit Wabervibrato durch das Konzert. Ich kann nur abraten!



    Viele Grüße


    Bernd

  • Sagitt meint:


    wer je classica geschaut hat, konnte an Accardo gar nicht vorbei kommen. Der spielte da immer wieder, oft Mozart-Sonaten.


    Ausserdem war er wohl der einzige, der alle sechs Paganini-Konzerte eingespielt hat .Oder ?

  • Tamino XBeethoven_Moedling Banner
  • Zitat

    Original von Zwielicht
    Sollte. Wie hier kürzlich irgendwo anders schon mal angemerkt wurde, zeigen die späten, bei Sony erschienenen Einspielungen mit Giulini den Dirigenten altersbedingt leider nicht mehr auf der Höhe seines Könnens. Und Accardo fiedelt sich recht temperamentlos und mit Wabervibrato durch das Konzert. Ich kann nur abraten!


    Habe mir die Aufnahme gerade nochmal angehört. Bei den späten Einspielungen der Beethoven-Sinfonien ließ Giulini Temperament vermissen, und dazu kamen die nicht berauschende Orchesterleistung sowie Aufnahmetechnik. Diese Schwächen sind bei der Aufnahme des Violinkonzertes eigentlich nicht vorhanden, soweit ich das ausmachen konnte (nun, den dritten Satz kann man sicherlich temperamentvoller spielen :-) ).
    Ich finde die Einspielung durchaus gelungen. Sehr auf das Schöne in der Partitur fixiert. Nicht spektakulär, aber halt schön. Erinnert mich an Sinopoli/Mintz. Die beiden Romanzen finde ich hier allerdings ziemlich langweilig.


    Fazit: Ich würde auch nicht sagen, dass man diese Aufnahme haben muss. Aber schlecht ist sie nicht.

  • Danke für die Auskünfte.


    Ich denke, ich überlege es mir.


    Lieben Gruß aus Bonn :hello:

    Was Du nicht willst, das man Dir tu, das füg auch keinem andern zu

  • Hm. Da braucht einem nur die 'richtige' Einspielung vor die Füße geworfen zu werden und alle Prinzipien sind beim Teufel...


    :wacky: :faint:



    Ludwig van Beethoven (1770-1827)


    Violinkonzert D-Dur op. 61
    Violinromanze Nr. 2 F-Dur op. 50
    Violinromanze Nr. 1 G-Dur op. 40
    Fragment des 1. Satzes des Violinkonzertes C-Dur WoO 5


    Patricia Kopatchinskaja
    Orchestre des Champs-Élysées
    Philippe Herreweghe


    Leider ist dem Booklet nicht zu entnehmen, auf welchem Instrument die Dame spielt X( Einziger Hinweis auf dem Cover: Patricia Kopatchinskaja and the Orchestre des Champs-Élysées play on period Instruments.


    Meistens spielt sie mit wohl dosiertem, sehr wenigem Vibrato, oftmals regelrecht schroff, wenn es musikalisch passt und dann von einem Augenblick auf den anderen wieder so himmlisch weich und süß, daß man diese Einspielung einfach lieben muss! Ganz erstaunlich ist eine Stelle in der Durchführung des 1. Satzes von op. 61 (hier etwa beginnend ab 12'00): man kann die Geigentöne vor dem Hintergrund der unheimlichen und düsteren Blechbläser nur noch erahnen, ist sich aber sicher, daß sie da sind.


    Das Besondere an dieser Einspielung ist wohl auch die Kadenz zum ersten Satz: Hier wird die sogenannte Paukenkadenz in einer Adaption für die Violine durch die Künstlerin höchstselbst gegeben. Zu diesem Zweck war es erforderlich, die Violinstimme teilweise mehrkanalig aufzunehmen, denn das, was man hört, ist auf einer Violine zur selben Zeit nicht spielbar. Hier werden also zwei Spuren gemischt - diese nicht gerade neue Technik scheint derzeit ein Revival zu erleben, z.B. auch bei Bryn Terfel, der in der Scena ultima von Mozarts Don Giovanni alle drei Sänger selbst singt (Album: Bad Boys). Das Ergebnis jedenfalls ist in beiden Fällen faszinierend und macht regelrecht süchtig.


    :jubel: :jubel: :jubel:


    Der zweite Satz ist ein regelrechter Himmelsgesang und das Finale weist hier (was mir völlig neu ist) geheimnisvoll-düster unterwanderte Passagen auf.


    Das Orchester besteht aus 10 ersten und 9 zweiten Violinen, 7 Violen, 6 Violoncelli, 5 Contrebässen, einer Flöte, 2 Oboen, 2 Clarinetten, 2 Fagöttern, je zwei Hörner und Trompeten und Pauken und spielt unter Herreweghes Leitung sehr angenehm: wunderbare Piani, akzentuierte Sforzati, leicht romantisch angehaucht, ohne gleich kitschig zu sein.


    Man sollte diese CD unbedingt haben, denn auch die beiden Romanzen sind immer wieder sehr beglückend und das fragmentarisch eingespielte Violinkonzert WoO 5 darf man auch ruhig kennenlernen und sich darüber ärgern, daß die letzten Seiten (und womöglich die Sätze 2 und 3) verloren gingen.


    Bei 2001 kostet die CD z.Zt. 14,99 €.


    :hello:


    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Zitat von Ulli: Leider ist dem Booklet nicht zu entnehmen, auf welchem Instrument die Dame spielt...
    _____________________________________________
    Da weiss ich Auskunft :rolleyes:


    Die Aufnahme wurde auf Patricia Kopatchinskajas Pressenda (Turin, 1834) gespielt, die für diesen Zweck mit Darmsaiten montiert wurde.


    Kopatchinskaja wollte die Kadenz des ersten Satzes eigentlich im "Trio" mit dem Konzertmeister und der Paukerin spielen, wie sie das auch für Konzerte vorsieht. Der Konzertmeister hatte aber Hemmungen, weil das "ihre Aufnahme" werden müsse. So fragte sie den Tonmeister, ob man das in Zweikanaltechnik aufnehmen könne und das wurde dann in der Mittagspause durchgeführt. Es wurde auch die Fassung mit nur einer Geige aufgenommen, aber schlussendlich schien die Mehrkanalfassung wesentlich besser und amüsanter.


    Kopatchinskaja hat die Kadenz des ersten Satzes übrigens erheblich gekürzt, da die endlosen Passagenläufe des Originals auf die Dauer ermüdend wirken.


    Die Tempi sind die von Cerny angegebenen. Weitere Aspekte zu den Zielsetzungen dieser Aufnahme finden sich auf der Website: http://www.patriciakopatchinskaja.com >Texte >Beethoven.


    Laurent

    Einmal editiert, zuletzt von Laurent ()

  • Danke, Danke!


    :jubel: :jubel: :jubel:


    Zitat


    Es wurde auch die Fassung mit nur einer Geige aufgenommen, aber schlussendlich schien die Mehrkanalfassung wesentlich besser und amüsanter.


    Ja, das macht regelrecht süchtig...

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

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  • Zunächst mal - Danke für dieses Thema, denn ich hasse das Konzert. Das diatonische Hauptthema im 1. Satz ist eine Zumutung - Beethoven karikiert sich selbst, quasi.


    Aber unlängst fand ich die Original Pre-Melodya-"Torch" von Oistrach/Gauk, die ich - um mich mal etwas harmloser einzureihen - meinerseits der Cluytens-Version in stereo vorziehe (nicht bloß pekuniär).


    Den zweiten Satz in doppelter Geschwindigkeit zu wünschen, bringe ich nicht übers Herz, sorry.

    Zerging in Dunst das heilge römsche Reich


    - uns bliebe gleich die heilge deutsche Kunst!

  • Hallo,


    was eine Aufnahme von Beethovens Violinkonzert angeht, kann ich auf jeden Fall folgende empfehlen: Christian Tetzlaff mit dem Tonhalle-Orchester Zürich unter David Zinman (Label: Arte Nova).


    Ich kenne keine andere Interpretation, die so frisch, lebendig und ausgewogen ist. Sowohl für Neueinsteiger als auch für Experten ein Muss :yes:


    lg Helge

  • Zitat

    Ich kenne keine andere Interpretation, die so frisch, lebendig und ausgewogen ist. Sowohl für Neueinsteiger als auch für Experten ein Muss


    Hallo Helge,


    Die Tetzlaff/Zinman-Aufnahme ist auch mein Favorit für das VC --- und das obwohl ich Zinman´s Beethoven-Sinfonien und Ouvertüren (ARTE) weniger schätze.


    Ich vermute meine Empfindungen liegen am VC selbst, ohne das ich Kritik an Beethoven üben möchte. Aber sein VC ist mir in "normalen" herkömmlichen Interpretationen zu typisch nach "schmalzigem klassischen VC". Zinman´s Interpretationsansatz modernisiert dieses Konzert quasi - und das kommt bei mir an. Tetzlaff als TOP-Solist wirkt auch nirgendwo kitschig.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Ich habe 35 verschiedene,


    ich liebe sie alle (frei nach Mielke)


    Mein Fouvorit:
    Frascatti, Bruno Walter
    Frascatti, Mitropoulos


    auch sehr gut
    Repin, Muti
    Hoelscher, Vonk
    Suk, Boult
    Kremer, Marriner
    Zimmerman, Tate
    Grumiaux, Haitink


    Bell, Norrington
    Tetzlaff, Gielen



    Grüße aus Burgdorf


    "Nicht weinen, dass es vorüber ist
    sondern lächeln, dass es gewesen ist"


    Waldemar Kmentt (1929-2015)


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  • Zitat

    Original von a.b.


    Auch ich finde Zehetmair besonders empfehlenswert! Sehr gerne höre ich aber auch Schneiderhahn/Jochum. Als klassische Interpretation ist auch Francescatti sehr zu empfehlen, noch viel besser als die mit Walter (Sony) soll jene bei Testament sein.
    [Auch sollte man einmal Fritz Busch (von seinem Bruder aus New York begleitet) gehört haben: Das ist eine frühromantische Interpretation, so ganz anders als sonst zu hören].


    Für mich die schöste Romanzen-Aufnahme ist mit Kremer/Harnoncourt.


    Zehetmair ist immer noch meine Lieblingsaufnahme. Nun ist sie auch wohlfeil in der Eloquence-Serie veröffentlicht worden.



    Von den neueren hat mir am besten Isabelle Faust aus Prag gefallen :jubel:, überraschend gut auch Repin mit Muti aus Wien. Die größte Enttäsuchung war Kopachinskaya, von der ich mir deutlich mehr verprochen hatte, ähnlich, mit aber bereits geringeren Erwartungen, hat mir leider Jansen missfallen.

    Gruß ab


    ---
    Und ich meine, man kann häufig mehr aus den unerwarteten Fragen eines Kindes lernen als aus Gesprächen mit Männern, die drauflosreden nach Begriffen, die sie geborgt haben, und nach den Vorurteilen ihrer Erziehung.
    J. Locke

  • Zitat

    Original von teleton


    Hallo Helge,


    Die Tetzlaff/Zinman-Aufnahme ist auch mein Favorit für das VC --- und das obwohl ich Zinman´s Beethoven-Sinfonien und Ouvertüren (ARTE) weniger schätze.
    ...



    Das geht mir ähnlich, die Beethoven Sinfonien haben mich wenig beeindruckt, das VC von Tezlaff / Zinman ist schlicht atemberaubend und ein wunderbarer Kontrast zu der sehr lieblichen Giulini / Perlman Aufnahme.


    Im übrigen ist auch das Beethoven'sche Triplekonzert von Zinman ebenso gelungen:


    marta

  • In der 10 CDs unfassenden Oistrach-Box von Brilliant befindet sich auch eine Aufnahme des Violinkonzertes mit Roschdestwenski am Pult des staatlichen Sinfonieorchesters der UdSSR.



    Die traditionelle Ausgangslage Solist contra Orchester kommt hier sehr deutlich zum Ausdruck, wobei Roschdestwenski Oistrach als Solisten nichts schenkt, letzterer aber auf grandiose Weise dem Konzert doch seinen Willen aufzwingt. Raus kommt dabei eine selten spannende und energetische Aufnahme, die eigentlich mehr Beachtung verdient hätte.


    Zum klanglichen sei bemerkt, dass es sich bei ihr um eine sehr gute Live-Aufnahme aus dem Jahr 62 handelt. Getrübt wird sie nur durch regelmäßig auftretende Huster aus der Zuhörerschaft. Ob dies der Witterung geschuldet ist - die Einspielung erfolgte am 25. Dezember -oder einem übermäßigen Machorka-, bzw. Papyrossigenuss einzelner Genossen sei dahingestellt. Wäre das nicht der Fall würde ich sie als eine der besten überhaupt bezeichnen.


    Viele Grüße
    John Doe
    :hello:

  • Hallo liebe Forianer,


    ich halte für die drei besten Interpretationen des Beethovenschen Violinkonzertes Jascha Heifetz mit dem Boston Symphony Orchestra unter Charles Munch (1959), David Oistrach mit der Radiodiffusion Francaise unter André Cluytens (1958 ) und Yehudi Menuhin mit den Wiener Philharmonikern unter Constantin Silvestri (?). Aber auch eine deutsche Produktion halte ich für erwähnenswert, die sich schon sehr lange in meiner Sammlung befindet: Wolfgang Schneiderhan mit den Berliner Philahrmonikern unter Eugen Jochum (1962).


    Liebe Grüße


    Willi

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Mehr der Vollständigkeit halber, da noch nicht genannt und ich das Werk, obwohl mehrfach vorhanden, zu wenig „kenne“:


    Josef Suk unter Franz Konwitschny und den Tschechischen Philharmonikern aus 1962

    Josef Suks Ton macht einfach süchtig; die der Tschechischen
    Philharmoniker eh. Eine wunderbare, weiche, klangliche ausgezeichnete und
    zeitlich recht ausladende Einspielung (24:52 – 11:29 – 9:44). Ich bin mir jetzt
    nicht sicher ob das noch Beethoven ist, aber es hört sich wunderbar an.
    Als Dreingabe gibt’s noch die beiden Romanzen mit Suk und Semtacek (1970).
    Und alles für n Appel und n Ei am Marketplace. Unbedingte Kaufempfehlung.

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  • Dieses op.61 ist wirklich ein weites Feld. Mir selbst fällt die Entscheidung, welche meine Lieblingsaufnahme sein sollte, furchtbar schwer - eigentlich ist sie unmöglich zu treffen. Denn gerade hier spielen derart viele Komponenten hinein, angefangen von der Tempowahl bis zur Wahl der Kadenz (ich persönlich bevorzuge die "saftige" und nicht bremsende Kreisler-Kadenz) und nicht zuletzt die interpretatorische Meisterschaft des Solisten in Verbindung mit einer stringenten orchestralen Realisierung unter einem "wissenden" Dirigenten.


    So gesehen liebe ich besonders die Francescatti/Walter-Aufnahme neben diversen Schneiderhan-Einspielungen, u. a. live unter Celibidache oder Krips, natürlich auch diejenigen mit David Oistrach ... unbeschadet deren Kadenzwahl.


    Als Geheimtip nenne ich die (auf einer LP/Stereo) in den 80er-Jahren in Lille aufgenommene Einspielung mit Jean-Pierre Wallez unter Jean-Claude Casadesus - für mich eine der schönsten und interpretatorisch gelungensten Aufnahmen dieses opus summum.

    Arrestati, sei bello! - (Verweile, Augenblick, du bist so schön!)

  • Irgendwie mag ich das Konzert:
    Und so sammel ich zwar nicht direkt Aufnahmen, aber wenn mir welche in die Quere kommen, werden sie schon mitgenommen.
    So Heifetz/Toscanini oder noch früher Kreisler/Barbirolli oder gar Kreisler/Blech etc.
    Über Menuhin und und und, klaro Francescati, ebenso Oistrach und Szeryng. Sogar (grusel,grusel) Tennstedt/Kennedy.
    Aber das soll nix sagen.


    Denn mit Tetzlaff, ging es munter im 21.Jhdt los. Zimmermann und Barenboim waren auch recht gut!


    Nun gibt es ja den inzwischen recht beliebten "alle Neune Zyklus" mit Järvi und dazu das VK mit Janine Jansen. Doch irgendwie fand ich, dass die Sinfonien besser gelungen sind, als das VK unter Järvi. Sicherlich spielt Frau Jansen Extraklasse, aber für mich verzögert sie zu sehr. Sie spielt (mir) zu "verliebt."
    Jetzt kann man in dem von mir bevorzugten Daunlohdforum Järvi mit HILLARY HAHN aus 2010 (BBC Proms) finden und das gerät dann erheblich spannender. (Jedenfalls für mich.)
    Also kann ich diese Aufnahme nur empfehlen. Damit wird der Sinfonie Zyklus gut ergänzt.
    Weiß hier jemand, mit wem Järvi alle 5er machen wird?


    Gruß S.

  • Neueinspielungen müssen sich m.E. nach erst einmal an der Aufnahme mit Isabelle Faust unter Belohlavek messen. Eine fantastische Aufnahme!!



    :hello:
    Wulf


    Zwar schon 2007 gepostet, aber immer noch wahr! Oder habt ihr eine bessere Neuaufnahme seither gehört?

    Gruß ab


    ---
    Und ich meine, man kann häufig mehr aus den unerwarteten Fragen eines Kindes lernen als aus Gesprächen mit Männern, die drauflosreden nach Begriffen, die sie geborgt haben, und nach den Vorurteilen ihrer Erziehung.
    J. Locke

  • Hallo a.b.


    das freut mich aber, das wir mal einer Meinung sind. Ich schätze dich als Beethoven`s Kammermusik-Kenner.


    Dies ist eine Aufnahme, die kaum einen Wunsch nach einer anderen aufkommen lässt.


    Hast du dir auch vielleicht die Sonaten mit Faust und Melnikov zugelegt? Vielleicht können wir uns in einem passenden Thread über diese unterhalten.


    Viele Grüße Thomas

  • Ein Hinweis auf eine in diesem Thread noch nicht erwähnte Interpretation möchte ich hier anbringen. Das uneitle Spiel von Viktoria Mullova beeindruckt mich mit ihrer lebendigen Phrasierung und fein abgestuften Pianouancen. Die Kadenzen stammen von Ottavio Dantone, die ich von keiner anderen Einspielung her kenne, die ich besitze. (Kennt vielleicht jemand eine andere Aufnahme, mit diesen Kadenzen?) Das Orchestre Révolutionaire et Romantique unter Eliot Gardiner bietet HIP Klang vom Feinsten. Beethovens Violinkonzert ist mit Mendelsohns Violinkonzert gekoppelt. Meine SACD Aufnahme, die anscheinend nicht mehr erhältlich ist, bietet einen räumlich gut durchhörbares Klangbild.

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




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  • Sie war 2008 zu Gast in Kiel mit dem Baseler Kammerorchester und hat Beethovens VK dargeboten. Auch mit besagter Kadenz.
    Der Dirigent war nicht der angekündigte Giovanni Antonini, sondern sein Stellvertreter, den Namen habe ich leider vergessen.
    Vergessen habe ich nicht dieses tolle Konzert und auch die Unbeschwertheit mit der Frau Mullova in der Pause im Foyer sich mit diversen Konzertbesuchern unterhalten hat.
    Ein Star zum anfassen? Neee! Ein ganz normaler Mensch!
    Dennoch habe die Einspielung mit Gardiner (noch) nicht. Gardiner kommt mir immer einen Zacken zu didaktisch, zu steifledern vor.
    Gruß S.

  • Zitat

    Zitat von s.bummer: Jetzt kann ich in dem von mir bevorzugten "Daunlohdforum" Järvi mit HILLARY HAHN finden (Entschuldige bitte, lieber s.bummer, dass ich im Zitat deine Schreibweise zitiert habe)....


    Das Duo Hahn-Järvi habe ich im letzten Jahr in (deiner Heimatstadt) Kiel mit dem Mendelssohn-Konzert gesehen. Vielleicht haben wir ja beide im gleichen Konzert gesessen?


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).


  • In der Tat habe ich sie bereits zuhause :thumbsup: ; nur derzeit kaum Zeit, sie anzuhören. :thumbdown:

    Gruß ab


    ---
    Und ich meine, man kann häufig mehr aus den unerwarteten Fragen eines Kindes lernen als aus Gesprächen mit Männern, die drauflosreden nach Begriffen, die sie geborgt haben, und nach den Vorurteilen ihrer Erziehung.
    J. Locke

  • Werte Leser,


    gerade habe ich mir das Eröffnungskonzert des Schleswig-Holstein-Festivals 2011 mit Op.61 und dem NDR-Sinfonieorchester mit dem Solisten Leonidas Kavalkos angeschaut.


    Was ein Virtuose! Er zaubert die Klänge aus seiner Stradivari, sie bleibt im Klang wunderbar in der Mitte, gaaanz volltönend kommt das Instrument aus dem Vollen um in die Spitzen zuwandern. Sagenhaft!


    Und man hört die Schwierigkeit des Werkes, das kurze Expressive im Zusammenspiel mit den langen Tönen, die Zweistimmigkeit in den Soli, unglaublich wie Kavakos zaubert!


    Leider habe ich in seiner Diskografie nichts von Beethoven gefunden, sollte er aber Op.61 einmal aufnehmen, ist es ein absolutes Muss!


    Da erzähl mir mal noch einer, Violine würde nur durch Schulterfrei präsentiert... :D


  • Meinst Du mit Frascati den wunderbaren italienischen Weißwein? Oder den großen Geiger Zino Francescatti? Wenn letzteres, stimme ich Dir voll zu!


    Grüße aus der Winzer- und Geigenmetropole Wien
    von Fritz

    Arrestati, sei bello! - (Verweile, Augenblick, du bist so schön!)

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