Bach Violoncello solo

  • Hallo,
    diese gesuchte Bylsma-Aufnahme von 1979 ist in meinem Besitz.
    ich halte sie für sehr gelungen!


    zu dem was vorhin geschrieben wurde:
    Für mich persönlich ist die Aufnahme mit Gavriel Lipkind einmahlig geraten; sie ist voller Phantasie, spritziger Ideen, besonders fasziniert bin ich von der 6. Suite, ja sogar so sehr, dass ich mir die Aufnahme oft vor meinen Auftritten anhöre, um den Schwung der CD noch mit auf Podium zu nehmen.


    Von Casals kann ich nur sagen, dass ich viele Freunde habe, die tatsächlich diese Aufnahme für die Beste halten; ich persönlich kann sie nicht besonders leiden (auch wegen der Trefferquote), besonders die extreme Perkussion mit den Fingern stört mich sehr. Aber trotzdem besitzt sie viel Schwung, darf eben, wie gesagt, in keiner Sammlung fehlen.
    lieben Gruß
    Renua

    Der Vorteil der Klugheit besteht darin, dass man sich dumm stellen kann...
    Das Gegenteil ist schon schwieriger. (K. Tucholsky)

  • Lieber Bernd,


    Helmerson soll alle Suiten aufgenommen haben.


    Die Meinung über die frühe oder spätere Aufnahme scheitert in der Beurteilung (durch mich Laien) daran, dass ich die frühe Aufnahme nicht kenne .


    Nebenbei : BIS gehört zu den herausragendsten Labels, die ich kenne.


    Viele Grüsse,



    Frank

    Frank Georg Bechyna
    Musik & Medizin

  • Guten Morgen allerseits,


    ich hoffe, dass die Diskussion auch heute mit unverminderter Aktivität fortgesetzt wird.


    Zunächst eine kleine Anmerkung:

    Zitat

    Wunderbar, dass Du dieses herrliche Instrument beherrscht.


    Vielen Dank für die Blumen, aber davon kann ja noch keine Rede sein. Wenn ich meine Lehrerin spielen höre/sehe und dann an meine "Kunst" denke, muss ich weinen. Aber wenn ich die ersten Übungsstücke jetzt spiele und es mir leicht von der Hand geht, dann bin ich tatsächlich begeistert, dass ich anscheinend doch schon Fortschritte gemacht habe.
    Die Automatisierung dauert einfach etwas.
    Meine Lehrerin hat mir bei der letzten Stunde ihren Part des/eines (?) Lutoslawski-Streichquartetts gezeigt. Da würde ich verzweifeln. Das ist schon so kompliziert notiert und dann stehen auch immer noch schriftliche Anmerkungen mitten in der Partitur, zB "gib deinem Partner (Anm.: in dem Fall die Viola) ein Zeichen, dass du mit deinem Part fertig bist". Und dann wird in Vierteltonschritten gerutscht. Sagenhaft.


    Aber zurück zum Thema.


    zatopek:
    Es ist ja bei den Cellisten faszinierenderweise so, dass viele als Einstieg ins Plattengeschäft die Suiten spielen. Das gilt auch für Müller-Schott, aber auch für Sebatian Klinger (Solocellist des BR-Symphonieorchesters) und eine ganze Reihe anderer High Potentials. Ob das wirklich glücklich ist, sei mal dahin gestellt, weil es heute vermutlich nicht mehr so einfach ist, ein Label davon zu überzeugen, die Suiten mehrfach einzuspielen. Die Starker-Zeiten sind wohl vorbei.
    Aber man kann eine Suiteneinspielung so schön inszenieren und dann am besten mit einer hübschen jungen Dame auf dem Cover.
    Ich gehe mal davon aus, dass Müller-Schott nochmal eine Chance bekommt.
    Bei den Cellisten liegt es vermutlich daran, dass die frisch von der Hochschule die Suiten drauf haben müssen, da braucht es nicht so viel Repertoireerweiterung. Und kein Orchester.



    fxp:
    Ich habe bereits meinem Gefühl Ausdruck verliehen, dass Damen mit den Suiten und ihrer tänzerischen Anlage vermutlich ein wenig anders umgehen. Stellt man sich Rostropowitsch mit seinen Pranken vor und daneben ein zartes Persönchen, dann ist eine unterschiedliche Spielweise quasi immanent. Ich muss unbedingt noch Anne Gastinel hören, deren Spiel mir sehr gut gefällt. Hat ein wenig das Aristokratische von Fournier und der ist bei den Suiten wirklich eine Bank.


    Zitat

    Dieses Werk lohnt für mich der ständigen Beschäftigen in seiner Klarheit, Luzidität, seinem Anspruch, seiner Kraft - gehört und man ist innerlich gereinigt und die Birne ist frei, so geht es mir.


    Das kann ich nur bestätigen. Gilt auch für andere Bach-Solowerke, z. B. die Goldbergvariationen, allerdings von Hewitt oder Peraiha oder die Inventionen oder das Wohltemp. Klavier mit Till Fellner oder Hewitt (einmal mehr) oder Die Kunst der Fuge mit Sokolov oder dem Emerson String Qu. (okay, keine Soloinstrumentaufnahme, aber trotzdem herausragend). Bei den Violinwerken ist es leider die Tonhöhe, die den Reinigungseffekt leider ein wenig reduziert.



    Zur Diskussion um die Bylsma-Einspielungen: Wenn man wirklich sammelt, okay, geht jagen. Wenn man allerdings nach Alternativen sucht, weil man erst eine oder zwei Aufnahmen hat (zB Yo Yo Ma und Rostropowitsch oder Fournier) muss man sich sicher nicht um eine obskure Bylsma-Aufnahme schlagen. Da kann man ganz entspannt Wispelwey bestellen oder Suzuki, wenn man HIP möchte.


    Zu Helmerson: Na also, gibt es also eine Gesamtaufnahme. Wäre auch komisch gewesen, wenn nicht.


    Renua: Lipkind muss ich mal hören. Sind ja drei CDs, was auf eine etwas langsamere Einspielung hindeutet.



    Nun noch zur Kategorie Gestern gehört:
    Nach langem Warten (2 Wochen) ist dann von Caiman endlich die Meneses-Einspielung für das Label Avie eingetroffen (dazu gleich noch etwas).
    Meneses spielt auf einem frz. Cello aus dem 19.Jht.
    Beim ersten Hören fand ich die Aufnahme ein wenig gedrückt im Ton, als sei das Mikro etwas weit weg. Aufnahmeort ist eine Kirche in England (London?).
    Beim zweiten Hören am späten Abend (erstes Hören gegen 17:30, nach Leeren des Briefkastens) war dieser Eindruck dann verflogen. Das Cello hat einfach eine andere Stimme als das Montagnana von Mork. Klingt ein wenig mehr wie das von Fournier, wobei es nicht näselt, sondern einen Streichton hat und weniger das dunkel hallige bei Mork. Manche Celli sind eben mehr Panzer und andere, wie das von Meneses, sind im Spektrum schmaler, aber füllen trotzdem sehr klar den Raum.
    Meneses spielt sehr zügig (pro Suite ca. 2 min schneller als Mork, zu mehr Zeitvergleichen bin ich bisher noch nicht gekommen), aber man merkt das den Stücken nicht an. Alles ist wohlartikuliert, sehr sauber und wunderbar flüssig. Süffig ist es wegen des Cellotons nicht, aber das macht nichts. Musikalisch ist es wunderbar strukturiert und er schafft es sogar, am Ende mancher Tänze ein paar auflockernde Verzierungen (Triller etc) einzubauen, was allerdings nicht als Spielerei oder Show-Off wirkt, sondern den heiteren Charakter nur unterstützt.
    Alles in allem eine wirklich empfehlenswerte Einspielung und für ca. 15€ (Marketplace Amazon.fr) fast nachgeworfen.


    Noch ein paar Anmerkungen zu Avie. Es ist ein kleines Label, das hervorragende Produkte führt. Ich will nicht alles verraten, damit ihr mir nicht alles wegkauft, aber auf der Homepage kann man tolle Sachen bestellen, Lieferung aus England, Porto incl.
    Es gibt da eine sehr interessante CD mit Wen-Sinn Yang mit außergewöhnlichen Stücken für Cello und Violine, außerdem die anderen Aufnahmen von Meneses, zB Stücke von Schumann und Schubert (Arpeggione), Mendelssohn oder Beethoven.
    Meiner Meinung nach muss man die kleinen Labels unterstützen, will man nicht die Konserven der DGG oder EMI in nur immer neuen Verpackungen angeboten bekommen.


    Zu Frank Georg Bechynas Anmerkung zu BIS: Auch dieses Label muss unbedingt gekauft werden. Ein hervorragendes Sortiment. Und das Sibelius-Projekt (Gesamteinspielung) ist herausragend, auch wenn man vermutlich nicht alles im Regal stehen haben muss.


    Beste Grüße
    L

  • Auch wenn es keinen interessiert :motz::


    Ich setze meine Rezensionen der Suiteneinspielungen fort.


    Gestern kam, nach einigen Problemen mit dem Marketplace bei Amazon.fr, die Lieferung mit den Suiten, eingespielt von Matt Haimovitz.


    Dieser amerikanische Cellist spielte die Suiten 2000, im Bachjahr, in einer kleinen Holzkirche in Massachusetts ein. Produzentin war seine Frau, die Komponistin Luna Pearl Woolf.
    Haimovitz spielt ein Gofriller-Cello von 1710.
    Die Aufnahmetechnik ist bei diesem Familienprojekt sehr gut. Das Cello klingt nach Holz, kräftig und voll. Es hallt nicht, was angenehm ist.
    Haimovitz spielt die beiden letzten Suiten sehr langsam ein, weshalb er insgesamt 3 CDs braucht, was von der Gliederung nicht schlecht ist, da er so die jeweils verschiedenen Tänze (jeweils Nr.5 jeder Suite) so auf einer CD bündelt.
    Er hat eine sehr gute, kräftige Technik und ein gutes Gespür für Rhythmus und Lauf. So entstehen neue, bislang ungehörte Klangvariationen. Er spielt die Noten nicht einfach herunter, ohne dass es aufdringlich würde. Seine Tempiwahl mag befremdlich sein, sie bricht aber nie innerhalb des Tanzes so sehr, dass man es als unangenehm empfinden würde. Alles ist höchst musikalisch. Ab und an kleine Extraverzierungen, die aber nicht aufdringlich wirken.
    Alles zeugt von einem inneren Wunsch, die Werke aufzunehmen und sie in ihrer herausragenden Stellung auch dem Publikum zu vermitteln. Die CDs erschienen beim kleinen Indie-Label Oxindale, was also tatsächlich auf eine wenig kommerzielle Ursache für die Aufnahme hindeutet.
    Das Booklet ist sehr persönlich gestaltet, liefert Informationen zu den jeweiligen Suiten und zur Aufnahme.


    Insgesamt eine sehr schöne Leistung. Keine Standardeinspielung, da empfehle ich Mork oder Fournier. Aber eine stimmungsvolle, neue Erschließung dieser wunderbaren Musik.

  • Hi Luis


    Zitat

    Original von Luis.Keuco
    Auch wenn es keinen interessiert :motz::


    Ich setze meine Rezensionen der Suiteneinspielungen fort.


    Bekanntes Phänomen in diesem Forum: man meint, es würde sich gerade eine nette Unterhaltung entwickeln, und dann ist schon wieder Schluss. Ging mir auch schon so.


    Zitat

    Original von Luis.KeucoGestern kam, nach einigen Problemen mit dem Marketplace bei Amazon.fr, die Lieferung mit den Suiten, eingespielt von Matt Haimovitz.


    Er hat eine sehr gute, kräftige Technik und ein gutes Gespür für Rhythmus und Lauf. So entstehen neue, bislang ungehörte Klangvariationen. Er spielt die Noten nicht einfach herunter, ohne dass es aufdringlich würde. Seine Tempiwahl mag befremdlich sein, sie bricht aber nie innerhalb des Tanzes so sehr, dass man es als unangenehm empfinden würde. Alles ist höchst musikalisch. Ab und an kleine Extraverzierungen, die aber nicht aufdringlich wirken.[/quote]


    Haimovitz hat - wenn ich mich nicht irre - damit für Aufsehen gesorgt, dass er die Suiten auf einer Tournee in den USA in einfachen Kneipen spielte. Na, ja, ich bezweifle, ddass er damit ein passendes Publikum gefunden hat. Selbst "gestandenen" Klassikhörer fällt es mitunter schwer, die Suiten an einem Stück zu hören. Sie brauchen schon ein gehöriges Maß an Konzetration; so nebenbei geht vielleicht Mozart oder Haydn, aber nicht die Suiten von Bach :untertauch: :untertauch: !


    Was du zu den Tempi schreibst viel mir auch auf, sehr eigenwillig, teilweise für meinen Geschmack etwas manieristisch. Vor allem bei den Wiederholungen drängt sich mir der Eindruck auf, er spiele sie ganz bewußt anders. Ob das dem werk guttut, weiss ich nicht. Ich schätze die Wiederholungen bei Bach gerade deshalb, weil sie mir die Möglichkeit bieten, dass sich die Musik besser einprägt. Hab halt eher eine beschränktes Aufnahmefähigkeit.


    Ich glaube, ich hatte zu haimovitz in einem anderen Thread schon mal was gepostet. Muss nachgucken. Hab jetzt aber leider keine Zeit, weil ich in die Sitzung muss.


    VG, Bernd

  • Dann reden wir halt über Bach, auch egal. Sollen die anderen doch selber schauen, wo sie bleiben.


    Das mit den Wiederholungen stimmt. Wenn man sie so spielt, wie sie dastehen, dann wird die Musik einprägsamer und unter dem Aspekt "Übungsstück" ist das auch sinnvoll. Wenn jemand, der es kann, allerdings die Wiederholungen ein wenig aufpeppt, dann lockert das beim Hören ein bisschen auf, finde ich. Solange es nicht zu viel wird. Am blödsten finde ich allerdings, wenn man zu starke Temposprünge macht, aber das geht bei Haimovitz.


    Die Idee mit den Suiten in der Kneipe finde ich gut. Ich bin ja der Meinung, dass sich viel mehr Menschen für Klassik interessieren, sich aber wegen der Vorstellung, sie sei steif, man müsse Professorenwissen haben und sie sei nur was für Alte, nicht rantrauen. Wenn man Kindern zusieht, wie die fasziniert im Konzert sitzen können, dann sieht man, dass es nur eine Frage ist, wie man Menschen an das Sujet heranführt. Und wenn da einer mit Pferdeschwanz und Hippie-Frau (Luna Pearl Woolf - so einen Namen denkt man sich doch nur in eienr anderen Sphäre aus, oder?) mal sein Cello auspackt und man merkt, wie sehr Bach rocken kann, dann kann man schon die Leute begeistern. Die schauen sich ja auch die seltsamsten Randsportarten im Fernsehen oder liva an, weil die Kunst der Sportler an sich fasziniert.

  • Zitat

    Original von Luis.Keuco
    Zur Diskussion um die Bylsma-Einspielungen: Wenn man wirklich sammelt, okay, geht jagen. Wenn man allerdings nach Alternativen sucht, weil man erst eine oder zwei Aufnahmen hat (zB Yo Yo Ma und Rostropowitsch oder Fournier) muss man sich sicher nicht um eine obskure Bylsma-Aufnahme schlagen. Da kann man ganz entspannt Wispelwey bestellen oder Suzuki, wenn man HIP möchte.


    oder die nicht obskure Bylsma-Aufnahme von 1992, zu der man Boccherini-Cellokonzerte, Beethoven- und Brahms-Sonaten, Mozart-Streichtrio, Schubert-Quintett und diverses andere nachgeworfen bekommt.


    Ganz entspannt übrigens.
    :angel:

  • Lieber KSM,


    es ging um eine Bylsma-Aufnahme von 1979. Die von 1992 haben außer mir anscheinend eh schon alle. Aber danke für den Hinweis. Wobei ich die von dir genannten Stücke bis auf ein paar Boccherini-Konzerte schon alle habe. Na ja, was soll's...

  • Aber wenn Du die Bach-Stücke 5-mal haben willst, warum dann nicht auch die anderen aus der Box mehrfach? Ich sollte mal einen Interpretationsvergleich der Boccherinischen moll-Sinfonie in der Tafelmusik-(Bylsma-Box)-Version und der Akademie für Alte Musik Berlin-Version machen. Das ist ein sehr lohnendes Stück, aber ich mache Interpretationsvergleiche ja überhaupt nicht so gerne ...


    Weshalb ich, um zum Thema zurückzukehren, mit meinem einen und einzigen Bach-Bylsma vollauf zufrieden bin.

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  • Moin,


    ohne jetzt in die Diskussion eingreifen zu wollen, möchte ich noch mal die 2.te Aufnahme von Wispelwey empfehlen.


    Grüsse aus Rhosgobel


    Radagast

  • Zitat von Radagast

    Moin,


    ohne jetzt in die Diskussion eingreifen zu wollen, möchte ich noch mal die 2.te Aufnahme von Wispelwey empfehlen.



    Wispelwey hat da eine sehr schöne Aufnahme vorgelegt. Sie klingt beschwingt, lebhaft und leicht. Er spielt ohne - oder jedenfalls mit sehr enig - Vibrato. Kann man sich dran gewöhnen. Der Klang des Cello ist vielleicht nicht ganz so vollmundig, wie bei anderen Interpreten, aber die Aufnahmequalität insgesamt sehr gut. Ich müßte sie mal im direkten Vergleich zu seiner früheren Aufnahme aus 1990 hören.


    Was mich persönlich auf Dauer stört sind die doch sehr lauten Atem- und Griffgeräusche. Da scheint das Aufnahemmikrofon sehr nah am Künstler positioniert gewesen zu sein.


    VG, Bernd

  • Zitat

    Was mich persönlich auf Dauer stört sind die doch sehr lauten Atem- und Griffgeräusche. Da scheint das Aufnahemmikrofon sehr nah am Künstler positioniert gewesen zu sein.


    Vermutlich.


    Wegen der Lautstärke sollte bedacht werden, dass die Darmsaiten und das Violoncello piccolo vermutlich insgesamt nicht so laut werden wie ein modernes Cello. Dafür ist der Klang ggf etwas wärmer und weicher.

  • Habt ihr inzwischen in die noch junge Aufnahme von Enrico Bronzi hineingehört? Ich habe sie nun endlich erhalten und muss sagen, dass ich vom ersten Anhören ausnehmend angetan bin von seinem Konzept, die Harmonik so deutlich herauszuarbeiten; seinem satten fülligen, aber doch hell timbrierten Ton; seinen vielfältigen Klangfarben; seinen sehr weit gezogenen Bögen; seiner Gabe, obwohl stets vorwärtsfließen zu lassen, aber doch zu einem Ende des Spannungsbogens zu kommen; eine Bogen gleichzeitig enden und einen neuen beginnen zu lassen; sowie einigen eher ungewöhnlichen Gestaltungen, die mir als äußerst stimmigen Lösungen vorgekommen sind. Einzig die erste Suite finde ich etwas weniger gut gelungen; sonst kommt sie mir vor allem als gesamtes überraschend gut vor.


    Sehr liebevoll auch das Beiheft gestaltet, jede Seite in einem ein bisschen unterschiedlichen Grün gehalten. (Eigentlich wie ein Cover wie bei einem Popalbum sanfterer Provenienz.)
    Entzückend das Firmenloge von Fregoli mit dem kleinen Geigerlein: =)


    Für mich, so scheint es mir, wird sich diese Aufnahme womöglich als die erfreulicheste - und auch lehrreichste - der letzten (wirklich nicht an Neuaufnahmen armen) zwanzig Jahre herausstellen.


    :hello:


    Gruß ab


    ---
    Und ich meine, man kann häufig mehr aus den unerwarteten Fragen eines Kindes lernen als aus Gesprächen mit Männern, die drauflosreden nach Begriffen, die sie geborgt haben, und nach den Vorurteilen ihrer Erziehung.
    J. Locke

  • Ja, ich habe sie mittlerweile auch schon gehört, aber wie ich gestehen muss, hat sie bei mir keinen allzu besonderen Eindruck hinterlassen. Sie schien mir eher unspektakulär. Vielleicht ist das aber auch ein Vorteil, wenn man sich Aufnahmen wie die von Haimovitz oder Lipkind betrachtet, bei denen ich den Eindruck habe, dass das Werk hinter den Befindlichkeit der Interpreten zurücksteht.


    Ich muss mir den Bronzi noch mal in Ruhe zu Gemüte führen.


    Derzeit bin ich eher von der Aufnahme von Antonio Janigro aus dem Jahre 1996 angetan. Eine sehr schlüssige und harmonische Aufnahme. Fast schon ein wenig zu glatt oder jedenfallls hart an der Grenze. Janigro verzichtet auf alle Mätzchen, stellt die Komposition in den Vordergrund und läßt sie für sich sprechen. Aber ich merke mal wieder: mir fehlt einfach der Wortschatz um ausdrücken zu können, was ich meine gehört zu haben.


    Viele Grüße,


    Bernd


    P.S.: Die Aufnahme von Bronzi gibt es wohl als mp3 bei iTunes und amazon; als CD kann man sie bei fregolimusic.com bestellen, das geht aber ganz unproblematisch.

  • Zitat von zatopek

    Derzeit bin ich eher von der Aufnahme von Antonio Janigro aus dem Jahre 1996 angetan.


    wohl eher 1969, oder?

    Gruß ab


    ---
    Und ich meine, man kann häufig mehr aus den unerwarteten Fragen eines Kindes lernen als aus Gesprächen mit Männern, die drauflosreden nach Begriffen, die sie geborgt haben, und nach den Vorurteilen ihrer Erziehung.
    J. Locke

  • Zitat

    Original von a.b.


    wohl eher 1969, oder?


    Du hast natürlich Recht, da Janigro - wie ich gerade gelesen habe - bereits 1989 gestorben ist.


    Leider ist das Booklet sehr dürftig. Ich habe mich vom Produktionsjahr und der imo sehr guten Klangqualität verwirren lassen.


    Viele Grüße,


    Bernd

  • Es gibt ein paar neue Aufnahmen der Suiten:


    1. Klaus-Peter Hahn Bach "The Complete Cello Suites"


    41-mZ6hmfUL._SL500_AA240_.jpg


    Gibt es als mp3 bei amazon und iTunes. Leider konnte ich weder etwas über den Musiker, noch über die Aufnahme erfahren. Wer mich hier schlau machen könnte, dem würde meine Dankbarkeit ewig hinterherschleichen...


    2. Angela East "Bach The Cello Suites"


    redpriestrp006.jpg


    Dreist geklaut von ihrer Website http://www.angelaeast.co.uk/index.php



    3. Jörg Baumann "J.S. Bach Cello Suites BWV 1007-1012"



    Es scheint sich um eine Neuauflage einer früheren Aufnahme aus den Achtziger Jahren zu handeln, die jetzt in dem Label apex bei Warner erschienen ist. Die früher erhältlich war noch bei Teldec herausgekommen.


    Die Aufnahme von Baumann kenne ich bereits, weil es sie früher schon als mp3 bei verschiedenen Webportalen gab. Eine imo eher romantische, den Tanzcharakter der Stücke betonenden Einspielung.


    Die anderen beiden konnte ich noch nicht hören.


    VG, Bernd


  • hier findet sich folgendes:


    Zitat

    Klaus-Peter Hahn’s career as cellist and conductor began in Stuttgart, where he studied the cello with Ludwig Hoelscher (additionally taking part in courses given by Pierre Fournier and Paul Tortellier), and conducting with Hans Grischkat (also receiving supplementary tuition from Thomas Ungar). From the time of its formation in 1968 until 1981, Klaus-Peter Hahn was a member of the Stuttgart Piano Trio, winning numerous prizes at both national and international competitions (among them, the Mendelssohn Prize, Berlin and the ARD Prize, Munich) and making repeated tours to the USA, Canada, Central and South America, Australia, the Far East, South Africa and other countries. In addition to his concert activities with this chamber ensemble and to his radio transcriptions, television appearances and commercial recordings, Klaus-Peter Hahn also performed with many of the most highly reputed orchestras: the Montreal Symphony Orchestra, the Sydney Symphony Orchestra, the Bavarian Radio Symphony Orchestra under Eliahu Inbal, the Berlin Radio Symphony Orchestra and the Bratislava Radio Orchestra, to name but a few. In 1981, to complement his activities as soloist, he assumed the direction of the French chamber orchestra, “Les Solistes de Marseilles”. From 1987 to 1991 he directed the Kurpfalz Chamber Orchestra. With it he presented concert performances in which he himself sometimes appeared as soloist and produced radio transcriptions and commercial recordings. He has been a member of the Trio Kreis-leriana since its formation in 1989. Since 1991 Klaus-Peter Hahn has been with conducting the chamber orchestra “Les Solistes de Bourgogne”, an ensemble with which he also appears as soloist. As guest conductor with the Moscow Radio and Television Symphony Orchestra, Klaus-Peter Hahn has, since 1994, conducted in cities such as Barcelona, Baden-Baden, Marseilles and Melbourne. His first CD with this orchestra was recently released. In 1993, he recorded J.S. Bach’s solo cello suites for Mediaphon.


    :hello:

    Gruß ab


    ---
    Und ich meine, man kann häufig mehr aus den unerwarteten Fragen eines Kindes lernen als aus Gesprächen mit Männern, die drauflosreden nach Begriffen, die sie geborgt haben, und nach den Vorurteilen ihrer Erziehung.
    J. Locke

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  • Noch eine Neuerscheinung der Suiten: die russische Cellistin Karine Georgian - Schülerin von Rostropowitch - hat die Suiten mit noch drei Sonaten eingespielt:



    Auch hier muss ich es erst einmal mit der Anzeige belassen, weil ich sie leider noch nicht hören konnte.


    VG, Bernd

  • Eine neue Aufnahme, von der ich richtig angetan bin:


    Der deutsche Cellist Christoph Henkel hat die Suiten für sein eigenes Label Henkel Records aufgenommen:



    Zu erhalten bei Classicsonline als MP3 in guter Qualität (256kb).


    Christoph Henkel ist - nach eigenem Bekunden auf seiner Hompage - ein Schüler und ehemaliger Assisstent von Janos Starker. Nun will ich nicht behaupten, das ich das hören kann. Aber gewisse Parallelen meine ich schon feststellen zu können. Wie Starker spielt Henkel die Suiten eher unprätentiös, ohne sich und seine Virtuosität in den Vordergrund zu spielen, sondern läßt die Stücke sich selbst entfalten; ich meine nicht, dass er auf eine historisch korrekte Wiedergabe Wert legt, sondern sie eher nach zeitgenössischen Massstäben aufführt. Er gönnt sich und dem aufmerksamen Zuhörer allenfalls hier und da einige, sehr gelungene Verzierungen, die die Wiedergabe sicherlich nicht einfacher machen, aber ohne diese Attitüde, wie man sie bei anderen Cellisten schon mal findet, nach dem Motto: "Seht her, was ich alles daraus noch machen kann !" Das wirkt sehr natürlich, spielerisch aber unaufdringlich. Trotzdem konnte ich mir an einigen Stellen ein befriedigtes Grinsen nicht verkeifen, soviel Spass macht es, ihm bei seiner kleinen Spielereien zuzuhören. Der Klang ist tadelllos, das Cello ist sehr voluminös, aufgenommen, der Hall wirkt natürlich, nicht künstlich aufgedunsen. Griff- und Schnaufgeräusche, wie sie sich leider bei vielen Aufnahmen für mich störend bemerkbar machen, sind auch über KH nicht zu hören.


    Nachteile: wie das bei Downloads so ist, konnte ich keine Informationen über das Cello - ich meine, er verwendet nur eines, also nicht, wie von Bach eigentlich vorgesehen, für die 6.Suite ein fünfseitiges - oder den Aufnahmeort finden. Ich finde so etwas Schade. Wenn man sich schon entschließt, nur per Download seine Werke zu veröffentlichen, sollte man zumindest diese Infos auf einer HP pflegen. Es fehlen natürlich auch eigene Kommentare zu der Einspielung, die ich immer recht gerne lese, da sie meistens doch sehr informativ sind.


    Insgesamt können diese Mäkeleien meinen sehr guten Eindruck jedoch nicht wirklich abwerten. Eine wie ich finde sehr gelungene Aufnahme, der ich weitere Verbreitung wünsche.


    VG, Bernd

  • Ein Bericht von der Feiertagsfront:


    Hatte so eine Idee. Habe meine angeheiratete Familie einer Blindverhörung von insgesamt 9 Einspielungen der Suiten unterzogen, um quasi ein unabhängiges Urteil zu erhalten, fernab aller Neigungen zu bestimmten Künstlern etc.


    Man konnte zwischen 0 bis +++ vergeben und außerdem einen * für die Aufnahme die am besten gefallen hat. Es wurden drei Titel (aus der 1., 3. und 5. Suite) jeweils eine Min angespielt, die Reihenfolge der Interpreten wechselte.


    Die Aufnahmen: Ma, Mork, Harrell, Fournier, Haimovitz, Meneses, Kliegel, Queyras und Bruns.


    Erstaunliches Ergebnis (4 Teilnehmer, ich habe nicht teilgenommen):


    1. Meneses mit 19 Punkten und 3*
    2. Kliegel 18 ****
    3. Queyras 16 **


    Ich finde das Ergebnis deshalb so interessant, weil unter Angabe der Interpreten ein völlig anderes Ergebnis erzielt worden wäre (meine Schwiegermutter ist zB großer Ma-Fan) und weil die einzige Frau im Feld so gut abschnitt und witzigerweise von meiner Frau und meiner Schwiegermutter nahezu gleich gut bewertet wurde.


    Fazit: Wer nicht um des Sammelns Willen CDs kauft, sollte sie unbedingt probehören und sich auf seinen Geschmack und nicht auf Namen oder Empfehlungen verlassen. Geschlechtsspezifische Einflüsse sind außerdem zu bedenken.


    Leider hatte ich keine Barock-Cello-Aufnahmen zur Verfügung. Das hätte mich noch zusätzlich interessiert.

  • Nette Idee und netter Bericht, danke!


    Zitat von Luis.Keuco

    ...
    1. Meneses mit 19 Punkten und 3*
    2. Kliegel 18 ****
    3. Queyras 16 **


    Ich finde das Ergebnis deshalb so interessant, weil unter Angabe der Interpreten ein völlig anderes Ergebnis erzielt worden wäre (meine Schwiegermutter ist zB großer Ma-Fan) und weil die einzige Frau im Feld so gut abschnitt und witzigerweise von meiner Frau und meiner Schwiegermutter nahezu gleich gut bewertet wurde.

    Wirklich interessantes Ergebnis. Welche Aufnahme von Yo-Yo Ma hast du genommen? Die frühere aus 1982 ist wesentlich spritziger, lebendiger und agiler, als die spätere aus den Neunziger Jahren, die er im Zusammenhang mit dem Fernsehprogramm "Inspired by Bach" aufgenommen hat.


    Das Menses so gut abgeschnitten hat, freut mich. Auch ich fand ihn auf Anhieb sehr gut. Mork, Fournier und Harell abgeschlagen auf den Plätzen ...



    Zitat von Luis.Keuco

    Leider hatte ich keine Barock-Cello-Aufnahmen zur Verfügung. Das hätte mich noch zusätzlich interessiert.

    Wie? Immer noch nicht ? Ts, ts, ts...


    Viele Grüße,


    Bernd


    P.S.: Heute hebe ich eine Aufnahme von Gerhard Mantel gehört; unspektakulär, macht nichts falsch, aber auch nicht wirklich überzeugend.

  • Es war die neuere Aufnahme Yo-Yo Mas.


    Auch deine Aussage, dir gefalle die ältere besser, finde ich sehr interessant, weil mir die im Vgl. mit der neueren wenig zusagt. Sie ist zwar tatsächlich zügig musiziert, ich vermisse aber Phrasierungen, Dynamikwechsel und Spannung. Es ist eine Musterschüler-Aufnahme, nicht die eines großen Künstlers. In der späteren liegt meiner Meinung nach mehr Interpretation, mehr Mut zum eigenen Spiel. Da ist Ma nicht mehr nur guter Cellist, sondern ein anerkannt herausragender Musiker.
    Was mich an der neuren Aufnahme stört, ist, dass die 4. Suite auf die beiden CDs verteilt ist. Dann schon lieber 3 CDs.

  • Zitat

    Original von Luis.Keuco
    Es war die neuere Aufnahme Yo-Yo Mas.


    Auch deine Aussage, dir gefalle die ältere besser, finde ich sehr interessant, weil mir die im Vgl. mit der neueren wenig zusagt. Sie ist zwar tatsächlich zügig musiziert, ich vermisse aber Phrasierungen, Dynamikwechsel und Spannung. Es ist eine Musterschüler-Aufnahme, nicht die eines großen Künstlers. In der späteren liegt meiner Meinung nach mehr Interpretation, mehr Mut zum eigenen Spiel. Da ist Ma nicht mehr nur guter Cellist, sondern ein anerkannt herausragender Musiker.
    Was mich an der neueren Aufnahme stört, ist, dass die 4. Suite auf die beiden CDs verteilt ist. Dann schon lieber 3 CDs.


    Zur Aufteilung der Suiten auf die CD´s kann ich dir nur zustimmen. Ich habe die Notwendigkeit überhaupt nicht verstanden. Man wollte wohl unbedingt die richtige Reihenfolge beibehalten, scheute aber die Kosten für eine dritte CD. Dabei gibt es ja mehrere Aufnahmen, bei denen die Suiten auf drei CD´s verteilt sind (Haimovitz, Kniazev, East, Lipkind, Meinardi ...)


    Was die Interpretation angeht, finde ich die neuere Aufnahme schlicht langweilig. Das ist mir alles zu betont langatmig und ohne den richtigen Schwung. Das soll nicht heißen, dass ich der Meinung bin, die Suiten müßten immer forsch und lebendig gespielt werden. Enrico Mainardi hat eine ebenfalls sehr langsame Aufnahme vorgelegt - mit über 3 h ist es die längste überhaupt, die ich habe. Trotzdem finde ich sie gar nicht mal schlecht. Hier werden die Stücke so richtig zelebriert. Bei der späten Ma-Aufnahme habe ich dagegen den Eindruck, sie wirkt nur richtig, wenn man sich dabei gleichzeitig die Videos betrachtet und irgendwie sind sie darauf auch abgestimmt. Die Musik fügt sich eher in die visuelle Darstellung ein.


    Aber die Geschmäcker sind halt - Gottseidank - verschieden!


    VG, Bernd

  • Ich mag die zweite Aufnahme von Yo Yo Ma sehr sehr gerne, ich finde sie ist voller überschäumender Spielfreude, melodiös und klangvoll, und gleichzeitig auf extrem entspannte Art und Weise virtuos. Ich kann diese Version nicht immer hören, aber wenn, dann tue ich es mit grossem Vergnügen.


    Ich besitze Aufnahmen der Cello-Suiten von Yo Yo Ma (die zweite), Piet Wispelwey (die zweite), Pablo Casals, Jap ter Linden, Thorleif Thedeén und Boris Pergamenschikow.


    Im Moment liegt mir der grübelnd-suchende Pergamenschikow sehr.

    marta

  • Hallo Ulrich,


    Zitat

    Original von Mawal
    ...
    Im Moment liegt mir der grübelnd-suchende Pergamenschikow sehr.
    ...


    Oh ja, der Pregamenschikow ist toll ! Eine meiner Lieblingsaufnahmen, obwohl ich ihn eigentlich gar nicht "grüblerisch" finde. Ich finde, seine Aufnahme zeichnet sich durch eine große Phantasie beim Erfinden von Verzierungen aus, ohne dass er ein besonderes Virtuosentum zur Schau stellen muss.


    Wenn ich mich nicht sehr irre, schrieb er in dem Booklet zur Aufnahme, man müsse die Suiten wie ein Hessesches Glasperlenspiel spielen, am besten für sich, ohne Publikum. Diese Sichtweise leuchtet mir ein.


    Welche Aufnahme von ter Linden hast du? Auch die zweite aus 2007?


    Ist es nicht interessant, dass sehr viele Cellisten die Suiten wenigstens zweimal aufgenommen haben? Starker hält meines Wissens mit vier Einspielungen (1952, 1957, 1963 und 1992) den Rekord.


    Viele Grüße,


    Bernd

  • Es soll im März diesen Jahres ein Buch über die Suiten herauskommen von Eric Siblin:


    Auf den Spuren der Cello-Suiten: Johann Sebastian Bach, Pablo Casals und ich



    Zitat

    Kurzbeschreibung
    Ein brillantes literarisches Roadmovie aus der Welt der Klassik
    Eines schönen Herbstabends besucht Eric Siblin ein Cello-Suiten-Konzert von Johann Sebastian Bach. Er verliebt sich unsterblich in diese Musik und nimmt sie zum Anlass, sich auf eine facettenreiche Spurensuche zu begeben. Auf dieser begegnen ihm drei Jahrhunderte an Rätseln, Intrigen, Geschichte, Politik und Leidenschaft.


    Dieses faszinierende, biografisch gefärbte Sachbuch präsentiert dem Musikliebhaber drei erzählerische Klangteppiche, die spannend miteinander verwoben sind: Bach und die verlorenen Handschriften seiner Suiten aus dem 18. Jahrhundert, Pablo Casals und seine historische Entdeckung dieser Musik in Spanien Ende des 19. Jahrhunderts und schließlich Siblins eigene Leidenschaft für die Cello-Suiten. Seine "Liebesgeschichte" mit diesen Meisterwerken Bachs führt Siblin unter anderem in die Seitenstraßen Barcelonas, in ein belgisches Herrenhaus und auf zahlreiche Konzerte. Erfrischend modern und mit dem Blick eines jüngst Erweckten begeistert er mit dieser außergewöhnlichen Lektüre nicht nur den Klassik-Kenner, sondern alle, die sich unterhaltsam auf musikalisches Neuland begeben und infizieren lassen möchten.


    Über den Autor
    Eric Siblin ist ein preisgekrönter Journalist und Filmemacher aus Kanada. Er war Kritiker für Pop-Musik bei der Montreal Gazette, bevor er 2002 zum Fernsehen wechselte. Für seinen Dokumentarfilm "Word Slingers", der sich der kuriosen Welt der Scrabbel-Wettkämpfe widmet, erhielt er eine Auszeichung. Später ließ ihn sein geringer werdendes Interesse an Rockmusik und seine Enttäuschung über die sich zum Schlechteren verändernde Rock- & Pop-Kultur das Terrain zu wechseln. So fand er zur klassischen Musik, speziell zu Bach und seinem Meisterwerk. "Auf den Spuren der Cello-Suiten" ist sein erstes Buch, das es auf Anhieb auf die kanadische Bestsellerliste schaffte.


    Quelle: amazon


    Ich hab´s schon vorbestellt...


    Viele Grüße, Bernd

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