Karl Böhm - Meine liebsten Aufnahmen


  • Ich glaube, wir meinen alle dasselbe. Deshalb schließe ich mich gerne Eurer Meinung an. Nicht nur wegen Prof. Dr. Karl Böhm. :angel:

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Meine Lieblings CD Cosi fan tutte



    Lisa della Casa
    Christa Ludwig
    Anton Dermota
    Erich Kunz
    Wiener Staatsopernchor, Wiener Philharmoniker

  • Die CD ist in Wien, ich derzeit nicht. Ich werde nachsehen, ob ich die Datenbank falsch bestückt habe!!!!!!

    Otto Rehhagel: "Mal verliert man und mal gewinnen die anderen".
    (aus "Sprechen Sie Fußball?")

  • Zitat

    Original von Alfred_Schmidt
    Beinahe hätte ich eine meiner Lieblingsaufnahmen vergessen, Böhms Einspielung von Mozarts "Figaro" aus dem Jahre 1967 für Deutsche Grammophon, ein Musterbeispiel für den Spagat von Mozartscher Leichtigkeit und "Großer Oper"
    ...
    Für mich stellt sie die absolute Referenz dar, obwohl auch die Aufnahmen von Joseph Krips und Rene Jacobs beeindruckend sind, ...


    Das kann man so einfach nicht sagen, ohne den Jahrhundert-Figaro von Erich Kleiber zu erwähnen, der Böhm eigentlich in allen Belangen das Wasser reichen kann.


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Da Böhm is da beste, mia Grazer müaßn jo zsommholtn.
    Mit dem Friseur vom Kleiber host scho reeecht.


    :jubel:

    Otto Rehhagel: "Mal verliert man und mal gewinnen die anderen".
    (aus "Sprechen Sie Fußball?")

  • Im Moment läuft im ZDF-Theaterkanal Jean Pierre Ponelles "Figaro" unter Karl Böhm - meine liebste Opern-Verfilmung!!!



    Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)
    Die Hochzeit des Figaro

    Text nach Beaumarchais "Der tolle Tag" von Lorenzo da Ponte
    (In italienischer Sprache)
    Aufnahme: Dez. 1975, Studio (Jun. 1976, Film)
    Dirigent: Karl Böhm
    Wiener Philharmoniker
    Chor der Wiener Staatsoper
    Inszenierung: Jean-Pierre Ponnelle
    Cembalo: Philip Eisenberg


    Antonio: Hans Kraemmer
    Barbarina: Janet Perry
    Cherubino: Maria Ewing
    Don Bartolo: Paolo Montarsolo
    Don Basilio: John van Kesteren
    Don Curzio: Willy Caron
    Figaro: Hermann Prey
    Il Conte d'Almaviva: Dietrich Fischer-Dieskau
    La Contessa d'Almaviva: Kiri Te Kanawa
    Marcellina: Heather Begg
    Susanna: Mirella Freni


    Eine wunderschöne Inszenierung mit traumhafter Besetzung!


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Irgendwie ist es jetzt schon vergnüglich, daß ein Künstler wie Böhm gewürdigt werden kann, ohne daß ein intellektueller Nudist über diesen die Nazi-, Ostfront- oder sonstige Keulen schwingt.

    Otto Rehhagel: "Mal verliert man und mal gewinnen die anderen".
    (aus "Sprechen Sie Fußball?")

  • Zitat

    Original von Siegfried
    Nicht nur wegen Prof. Karl Böhm.


    "Nennen Sie mich Doktor Böhm! Heuer ist jeder Oasch in Österreich Professor!" (Dr. iur. Karl Böhm)

    "Mache es besser! (...) soll ein bloßes Stichblatt sein, die Stöße des Kunstrichters abglitschen zu lassen."


    (Gotthold Ephraim Lessing: Der Rezensent braucht nicht besser machen zu können, was er tadelt)

  • Zitat

    Das kann man so einfach nicht sagen, ohne den Jahrhundert-Figaro von Erich Kleiber zu erwähnen, der Böhm eigentlich in allen Belangen das Wasser reichen kann.


    Völlig richtig - Die von mir erwähnte "KRIPS-Aufnahme" ist nämlich in Wahrheit die von Dir zitierte Erich Kleiber Aufnahme - Ich habe mich in der Eile geirrt.



    Zitat

    "Nennen Sie mich Doktor Böhm! Heuer ist jeder Oasch in Österreich Professor!" (Dr. iur. Karl Böhm)


    War sicher nicht zu Veröffentlichung gedacht - ist auch sicher nicht die feine englische Art des Ausdrucks - trifft aber sicher nicht ganz an der Wahrheit vorbei, weil nämlich in Österreich an Stelle jenes nicht vererbbaren Adelstitels, der in England so beliebt ist (ein Adel der mit dem Tod des Titelträgers endet) der Titel "Professor" auch an Entertainer und Nichtakademiker vergeben wird - ein "Gefälligkeits- Titel" mehr oder weniger. Böhm macht sie über diese Gepflogenheiten auf seine zynische Art lustig...."


    Die Ironie geht aber beim Übersetzen ins Schriftliche verloren - es bleibt nur der Sarkasmus


    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Zitat

    Original von Alfred_Schmidt


    War sicher nicht zu Veröffentlichung gedacht


    Wenn ich mich recht erinnere, stammt das Zitat aus einer Anekdote, die Walter Berry einmal in einem Interview über Böhm zum besten gab (wobei er den nölig-vorwurfsvollen Tonfall des Dirigenten vortrefflich nachzuahmen verstand).


    :hello:


    GiselherHH

    "Mache es besser! (...) soll ein bloßes Stichblatt sein, die Stöße des Kunstrichters abglitschen zu lassen."


    (Gotthold Ephraim Lessing: Der Rezensent braucht nicht besser machen zu können, was er tadelt)

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Zitat

    Original von GiselherHH


    "Nennen Sie mich Doktor Böhm! Heuer ist jeder Oasch in Österreich Professor!" (Dr. iur. Karl Böhm)



    Habs kapiert, Herr Professor! :D
    (Zum Glück sind wir in D)
    :hello:

    Freundliche Grüße Siegfried


  • Dem gibt es nichts hinzuzfügen, auch für mich die beste Aufnahme (zumindest der Stereo-Ära).

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Hallo Joseph II.,


    wenn es um "Böhms Neunte" geht, treffen wir beide einander immer. :yes:


    Das ist schön. Es ist aber auch wirklich die schönste Aufnahme, die es von diesem Werk gibt.


    Eine andere Aufnahme mit Böhm wurde schon genannt. Nirgendwo klingen die Hörner so kraftvoll, wie in der vierten Sinfonie von Bruckner unter Leitung von Böhm.



    Anton Bruckner:
    Symphonie Nr. 4
    Wien PO, Böhm


    Zusammen mit Klemperers Aufnahme mein Favorit von Bruckner 4.


    Freundliche Grüße

    „Nichts auf Erden ist kräftiger, die Traurigen fröhlich, die Ausgelassenen nachdenklich, die Verzagten herzhaft, die Verwegenen bedachtsam zu machen, die Hochmütigen zur Demut zu reizen, und Neid und Hass zu mindern, als die Musik.“

  • Zur 4. Bruckner unter Böhm, auch ich besitze und schätze sie:


    Hier kommt unteranderem die Tontechnik der Decca zum Tragen, die in jener Zeit jener der DGG überlegen war. Die Aufnahmen waren üblicherweise räumlicher, dynamischer und hatten mehr Volumen im Baßbereich. Das verlieh den IOnstrumenten mehr Körper - und somit wurde der Klang, den Böhm zustandebrachte besser konserviert als wir es üblicherweise gewohnt sind....


    Leider hat Böhm nicht allzuviele Aufnahmen für die DECCA gemacht.


    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Hörte soeben die Linzer- Symphonie Nr. 36 von Mozart unter Karl Böhms Leitung.
    Was soll ich sagen? Ich höre diese Aufnahmen immer wieder sehr gerne, neuerdings auch besonders beim Autofahren über Mobiltelefon/Apple-Carplay und Spotify.



    Diese klangliche und auch vom dynamischen Ambitus her gehörte vollendete Balance gefällt mir gut. Dass der Kopfsatz der Prager von der Erzähldramatik her in dieser Darstellung nicht so viel bietet, machen wir viele andere schön gespielte Sätze wieder wett. Auch die Einleitung zur Nr. 39 Eb-Dur spricht mich gerade so wie hier gespielt zunehmend an.


    Die Fünfte von Schubert gefällt mir in dieser Aufnahme



    sogar so gut, dass für mich alle anderen Einspielung nach wie vor als "nicht verstanden" klingen. Diese Einspielung hier ist und bleibt für diese Symphonie wohl mein Non plus Ultra. Sie übertrifft meiner Auffassung nach auch die frühere Aufnahme mit den Berliner Philharmonikern. Ich kann wohl froh sein, sie als CD zu besitzen, da sie bei Amazon und JPC nur noch entweder als MP3 oder LP zu haben ist. Das ist schon traurig.


    Schuberts Unvollendete ist in dieser Böhm-Einspielung mein unangefochtene Lieblingsaufnahme, obwohl ich auch die ältere Aufnahme mit den Berliner Philharmonikern sehr mag:


    Da sind auch andere gute Aufnahmen dabei, aber ich hatte bisher leider nicht das nötige Kleingeld übrig, mir diese absolut gesehen teure Box zu bestellen. Einiges davon ( z.B. die späte langsame Aufnahme der Neunten von Beethoven) habe ich auch bereits, weshalb man immer vor dem Klick auf "jetzt bestellen" zurückschreckte...Aber sie sollte irgendwann bald bestellt werden, denn ich merke schon, dass die Firmen wohl kaum ein Interesse daran haben werden, davon neue CDs aufzulegen. Das wird an Liebhaber ( wahrscheinlich alte Herren, die vom Streamen nichts halten...) abverkauft, und das war es dann auch.... :(


    Leider bin ich seit meinem Jobwechsel und dem Umzug immer sehr eingespannt, sonst hätte ich es auch gerne begründet, was ich an diesen Interpretationen so schätze.
    Aber es reicht vielleicht zu sagen, dass es dafür gute Gründe gibt.


    Gruß
    Glockenton

    "Jede Note muss wissen woher sie kommt und wohin sie geht" ( Nikolaus Harnoncourt)

  • Habe gerade im "Frisch erstanden" Thread etwas gepostet, und dann dabei so ausführlich ge- bzw. beschrieben, dass ich meine, der Vollständigkeit halber hier einen Link auf den Beitrag setzen zu können.


    Gruß
    Glockenton

    "Jede Note muss wissen woher sie kommt und wohin sie geht" ( Nikolaus Harnoncourt)


  • Ein ganz großartiges Ton- und Filmdokument hat uns Karl Böhm in seinem vorletzten Lebensjahr hinterlassen. Die Rede ist von der Aufzeichnung von Mozarts "Entführung aus dem Serail" aus der Bayerischen Staatsoper in München von April 1980. Sieben Jahre nach seiner Studioeinspielung aus Dresden hat er sich nochmal dieser zuweilen etwas weniger ernst genommenen Oper (eigentlich Singspiel) gewidmet. Es muss einer seiner letzten Auftritte als Operndirigent sein (die ganz späte "Elektra" datiert zwar auf April 1981, ist aber im Studio entstanden).


    Die Besetzung ist so gut, wie sie 1980 sein konnte: Edita Gruberová, Reri Grist, Francisco Araiza, Norbert Orth, Martti Talvela und Thomas Holtzmann. Der eigentliche Star aber ist Karl Böhm, was man bereits beim Anfangsapplaus merkt. Wahre Begeisterungsstürme am Ende. Interpretatorisch ist das Ganze wohl gar nicht so unterschiedlich von der Studioaufnahme, aber wirkt es lebendiger und packender, trotz stellenweise langsamer Tempi. Die Inszenierung von August Everding war damals ein halber Aufreger, aus heutiger Sicht ist sie geradezu klassisch.


    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Zitat

    die ganz späte "Elektra" datiert zwar auf April 1981, ist aber im Studio entstanden


    Und zwar kurz vor seinem Tode. Ich kenne hier eine Geschichte, die in Insiderkreisen verbreitet wurde, für deren Wahrheitsgehalt ich mich indes nicht verbürgen kann.


    Es war während der eigentlichen Aufnahme; Böhm hatte Probleme die beiden Arme zu koordinieren- Wenn er einen Arm hob , um zu dirigieren kam automatisch der andere in die Quere, eine ungewollte Bewegung. Das führte zu einem schrecklichen Klangergebnis.
    Böhm hörte das natürlich, und gab Anweisung einen seiner Arme auf dem Rücken festzubinden, damit er sich nicht mehr bewegen könne,
    Unter diesen Umständen führte er die Aufnahme zu Ende.
    Eiserne Disziplin und extreme Härte waren das, was diesen Mann auszeichnete


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • M0B00000E47A-large.jpg


    Karl Böhm ist für mich einer der Dirigenten, deren Bedeutung man zwischen Oper und Sinfonik aufteilen muss. Aus heutiger Sucht ist er vielleicht der wichtigere Operndirigent. Denn er hat auf diesem Gebiet Maßstäbe gesetzt, die für mich kaum übetrtroffen wurden. Dass Richard Strauss inzwischen rauf und runter gespielt und endlos auf Tonträger gebannt wird, wird, ist auch sein Verdienst, denn er gab sehr nachhaltige Anstöße. "Die Frau ohne Schatten" hat er den Spielplänen faktisch wiedergegeben. Am Anfang stand 1955 eine mustergültige Aufführung in der Wiener Staatrsoper, der die in diesem Thema schon erwähnte erste Studioeinspielung bei Decca folgte, an deren Erfolg zunächst wohl nur Böhm selbst glaubte. Dem Vernehmen nach haben die Mitwirkenden ihm zuliebe auf Gagen verzichtet, um das Projekt überhaupt möglich zu machen. Es hat sich gelohnt. Die geheimnisvolle und entrückte Stimmung, die Böhm mit den Wiener Philharmonikern zustande brachte, ist nie wieder erzeugt worden. Er fand für diese große symbolhafte Zauberoper genau den Ton, den sie aus allen anderen Strauss-Opern heraushebt, von Anfang an.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Tamino Beethoven_Moedling Banner
  • Mir ist bei Karl Böhm tatsächlich noch keine Platte untergekommen, die schlecht wäre (anders als bei dem Mann aus Anif). Karl Böhm hatte ein gutes Gespür dafür, was ihm lag, und wenn man sich Probenaufnahmen von ihm anschaut, dann sieht man, wie präzise er in der Lage war, sich den Musikern mitzuteilen. Leider wird das CD-verfügbare DGG-Programm ausgedünnt nach dem Prinzip: Erst Box, dann weg. Nun gut, das meiste und mir wichtigste von ihm besitze ich generationsbedingt ohnehin als LP. Ich versuche dennoch, ein paar persönliche Highlights von ihm zusammenzutragen und beginne mit dem formidabel bestzten Wozzeck:



    Eine unschlagbare 9. von Schubert, bei mir als ETERNA-LP



    Klar, die Schubert-Sinfonien hat er sämtlich fein eingespielt, ein Highlight für mich ist daraus die Nr. 5, auf der Einzel-LP gekoppelt mit der nach damaliger Zählung 8.



    Und dann, Ludwig van Beethoven. Dessen Missa Solemnis hat Karl Böhm erstmals zu mono-Zeiten eingespielt. Und gleich eine in meinen Ohren Referenz geschaffen. Eine zutiefst ergreifende Aufnahme, die ich der späteren stereo-Aufnahme vorziehe:



    Karl Böhm war bekanntlich mit Richard Strauss befreundet. Da mir Oper eher nicht liegt (von wenigen Ausnahmen abgesehen) gehe ich darüber hinweg und empfehle diese Aufnahme der Vier letzten Lieder mit der wunderbaren Lisa della Casa und einem unfassbar schönen Violinsolo bei Beim Schlafengehen.



    Bei der stereo-Aufnahme des Zarathustra mit Michale Schwalbe als Solisten muss man wohl wieder klotzen:



    Das wären aus meiner Sicht meine persönlichen Unverzichtbaren dieses großen Dirigenten.


    Liebe Grüße vom Thomas :hello:

    Früher ist gottseidank lange vorbei. (TP)
    Wenn ihr werden wollt wie eure Väter waren werdet ihr so wie eure Väter niemals waren.

  • Zitat von Thomas Pape

    gehe ich darüber hinweg und empfehle diese Aufnahme der Vier letzten Lieder mit der wunderbaren Lisa della Casa und einem unfassbar schönen Violinsolo bei Beim Schlafengehen.


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    Ich bin ja nicht so der große Böhm Freund, aaaaber an seine Strauss Aufnahmen kommt so schnell keiner ran, bis auf kleine Ausnahmen. :)

    Die gezeigte Aufnahme die Thomas Pape vorgestellt hat mit den 4 LL ist ein Traum, auch der Rest mit anderen Dirigenten, wer die CD nicht hat an dem ging das Leben vorbei! :jubel:(kleiner Scherz von mir)


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)


  • 100 Jahre "Meistersinger" konnte man in Bayreuth Anno 1968 begehen. Am Pult der Neuproduktion Wolfgang Wagners stand Karl Böhm, wie bereits 1964, seinerzeit noch in der zweiten Inszenierung Wielands. Der Grazer übernahm 1968 übrigens nur die Premiere und die zweite Vorstellung, den Rest verantwortete Berislav Klobucar. Der BR schnitt bei der besagten Premiere mit, 40 Jahre später - noch unter Wolfgang Wagners Stabführung - erschien diese Aufnahme in der von der Festspielleitung abgesegneten offiziellen Reihe bei Orfeo. Fraglos ist sie ein Highlight dieser an Höhepunkten reichen Serie. Das liegt gerade an Böhm, aber nicht nur, denn die Besetzung ist wahrlich festspielwürdig (Adam, Ridderbusch, Hemsley, Nienstedt, Kmentt, Esser, Moll, Jones, Martin und sogar Günther Treptow unter den "kleinen Meistern"). Es war glücklicherweise auch eine der frühen Bayreuther Rundfunkübertragungen in Stereophonie, die m. W. erst ab 1967 begannen, so dass es auch hier keine Abstriche zu machen gilt. Sucht man eine "Meistersinger"-Aufnahme, die in allen wesentlichen Belangen top ist und noch dazu in Stereo, kommt man früher oder später nicht an dieser vorbei.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Meine Lieblings-Böhm-Einspielung ist klar die wunderbare unübertroffene 1. Brahms / Berliner!!!

    :thumbup::thumbup::thumbup:


    Lieber Gerd,


    da sind wir ja sowas auf einer Wellenlänge! Ich habe die Böhm-Aufnahme mit den Berliner Philharmonikern bereits als LP zweimal besessen, zuerst die Original-Monofassung:

    Johannes Brahms, Karl Böhm Conducting Berliner Philharmoniker ‎– Symphony No. 1  - Bild 1 von 2

    später dann die Neuauflage in der "Resonance"-Reihe:

    Johannes Brahms, Berliner Philharmoniker, Karl Böhm – Symphonie Nr. 1  (1975, Vinyl) - Discogs


    dann, erstmals auf CD, in dieser Billig-Ausgabe:

    Sinfonie 1/Tragische Ouv


    und schließlich, weil ich diese Aufnahme vom Oktober 1959 (in sehr gutem Stereo) über alles schätze, in einer teuren japanischen CD-Ausgabe mit dem Original-Titelcover:


    Brahms: Symphony No 1 by Brahms, Bohm, Karl Limited Edition, Import edition (2013) Audio CD

    Vielleicht spielen auch nostalgische Gründe dabei eine Rolle. Böhms Aufnahme war meine allererste Bekanntschaft mit Brahms' Sinfonie Nr. 1, und das prägt. Doch davon abgesehen, ich besitze mindestens ein Dutzend Aufnahmen des Werks, aber künstlerisch kann sie (für mich) nach wie vor auf den ersten Plätzen gehandelt werden. Auch Böhms spätere DGG-Version mit den Wiener Philharmonikern (1977) kann da nicht mithalten. Es fehlt der große Spannungsbogen, den die ältere Aufnahme in Reinkultur bietet.

    Übrigens, klanglich ist zwischen der Billig-Ausgabe der dem jap. Original kaum ein Unterschied auszumachen. Aber endlich habe ich meine Lieblingsplatte auf CD mit dem ursprünglichen Cover. Da schlägt das Sammlerherz höher!


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Die gezeigte Aufnahme die Thomas Pape vorgestellt hat mit den 4 LL ist ein Traum, auch der Rest mit anderen Dirigenten, wer die CD nicht hat an dem ging das Leben vorbei!

    r Strauss Vier Lieder CD Lisa Della Casa Wienna Philharm for sale online |  eBay


    Lieber Fiesco,


    da bin ich ja froh, daß das Leben an mir nicht vorbei gegangen ist! Als eingefleischter Böhm-Fan steht diese Aufnahme natürlich in meinem CD-Regal, allerdings in der obigen Ausgabe. Ist aber m.W. deckungsgleich.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • da sind wir ja sowas auf einer Wellenlänge! Ich habe die Böhm-Aufnahme mit den Berliner Philharmonikern bereits als LP zweimal besessen, zuerst die Original-Monofassung:

    ich muß gestehen, daß ich diese LP ganze 3x kaufen mußte, bis ich endlich eine ohne jegliche Knackser besaß und das trotzdem ich eine CD-Fassung dieser Einspielung ("Belarit-CD under Licence Deutsche Grammophon, Brahms Jahr, Hamburgische Kulturstiftung) ebenfalls zwischenzeitlich günstig ergatterte. Ich habe die Einspielungen von Harnoncourt, Klemperer und Karajan dann verglichen und keine konnte den magischen Moment zu Beginn mit der Steigerung der Bläser (das klingt schon fast wie ein spaciges Keyboard), die einen so sensationell schwebend singenden Ton haben, nachempfinden. Das hebt ab, ganz eindeutig und ich war richtig beeindruckt, wie viel besser man eine Musik aufführen kann. Bei Böhm hat man das Gefühl, daß er nie in einen Trott verfällt, er gestaltet jeden Augenblick sensibel und differenziert aus, finde ich.

  • Es sollte vielleicht noch erwähnt werden, dass Böhm bei den mehrfach genannten "Vier letzten Liedern", die auch mir sehr teuer sind, eine andere, dem Entstehen nähere Reihenfolge wählt, die sich von der allgemein üblichen Praxis, die auf den Verleger Ernst Roth (Boosey & Hawkes) zurückgeht, unterscheidet.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent