Felix Mendelssohn-Bartholdy: Violinkonzert in e-moll op 64

  • Hallo Forianer, möchte euch eine Perle von CD der Violinkonzerte von
    Beethoven: Violinkonzert D-dur, op.61
    sowie von
    Felix Mendelssohn Bartholdy: Violinkonzert e-moll, op.64
    vorstellen:
    Nach nochmaligen Anhören eine schöne Neuentdeckung..........




    Violine: Victoria Mullova, Orchestre Revolutionnaire
    et Romantique, Leitung: John Eliot Gardiner


    Hier überzeugt mich Gardiner wiedereinmal mit diesen 2 Wiedergaben von Beethoven und Mendelssohns
    Violinkonzerten. Sein Orchestre Revolutionaire et Romantique überzeugt mit einem klanglich
    unwiederstehlichem Spiel und Eleganz. Die Interpretation beider Werke gehören mit zu dem Besten,
    was ich je gehört habe. Beide Aufnahmen besitze ich seit Jahren als LP vom Bert.-Club-Mitglied aus
    den 60er Jahren.
    Einen Vergleich dazu möchte ich aus verständlichen Gründen nicht anführen.
    Kennengelernt habe ich die russische Violinistin Victoria Mullova (jetzt Amerikanerin?, weiß es nicht genau) aufgrund meiner im Besitz befindlichen DVD,"Wir sind das Volk" Livemitschnitt von der Veranstaltung am 9.10.1989 aus der St.Nicolaikirche in Leipzig.
    Hier spielte Mullova die Chaconne Nr.2 in d-moll, BWV 565, als Violinosolo, ein überragendes Spiel.
    Hier Neugierig geworden auf ihr Violinspiel erstand ich obige CD mit ihr und Gardiner.


    In beiden Violinkonzerten überzeugen mich alle Interpreten, eine virtuose Einspielung aller
    Beteiligten,
    @Peter, Du als Mendelssohnfan kann ich diese CD nur wärmstens empfehlen, vorzüglich, trifft genau
    meinen Geschmack.......


    Herzliche Grüsse
    reklov29

    Bach ist so vielfältig, sein Schatten ist ziemlich lang. Er inspirierte Musiker von Mozart bis Strawinsky. Er ist universal ,ich glaube Bach ist der Komponist der Zukunft.
    Zitat: J.E.G.

  • Zitat

    Du als Mendelssohnfan kann ich diese CD nur wärmstens empfehlen, vorzüglich, trifft genau meinen Geschmack


    Aber ob es auch meinen Geschmack trifft?


    Auf den Merkzettel habe ich sie gerade schon mal notiert. :yes:

  • Hallo Alfred, hallo liebe Forenteilnehmer,


    beim zwanglosen Blättern auf diesen Seiten stieß ich eben auf diesen Thread. Die Einspielung mit Vengerov besitze ich auch – ich schätze sie sehr! Diese CD gehört zu den meistgehörten in meiner (zugegebenermaßen noch nicht allzu riesigen) Sammlung, wobei ich mich nach wie nicht entscheiden kann, welchem der beiden Violinkonzerte ich den Vorzug gebe.


    Ich weiß nicht einmal mehr, wie ich an diese Aufnahme geriet, kann mich aber noch gut an mein Erstaunen erinnern, als ich sie zum ersten Mal daheim in voller Klangschönheit hörte. Ich pflege in solchen Momenten zu denken: Das ist Musik, die nicht von dieser Welt ist.
    Und da ich in diesen Momenten auch denke: Das geht nicht mehr besser zu spielen… ich aber doch schon häufiger eines besseren belehrt wurde, habe ich mir eben noch schnell die von Alfred empfohlene Aufnahme mit Serkin/Stern/Ormandy (es gibt sie gottlob noch, inzwischen für 5,99 Euro und leider mit dem Sony-typischen neuen geschmacklosen Cover) auf meine Merkliste gesetzt.


    Was ich aber eigentlich sagen möchte: Mir fiel beim Herumstöbern im Forum auf, dass Du, Alfred, häufig genau die gleichen Aufnahmen lobend erwähnst, wie ich es täte (z.B. Carmignola und sein Vivaldi). Das macht mir ein wenig Mut. Mut insofern, als dass ich annehme, dass ich mit meinem Musikverständnis und meinem Musikgeschmack doch nicht so völlig daneben liege, wie es bei einem relativen Neuling zu befürchten wäre.


    Morgen suche ich dann nach einem Thread bezüglich des Bruch-Violinkonzertes…Und wenn ich mich in ca. 100 Jahren durch alle Beiträge hier gelesen habe, werde ich auch beginnen, hier und da etwas Gescheites beizusteuern… :]


    Gruß, Cosima

  • Zitat

    Original von Cosima


    Was ich aber eigentlich sagen möchte: Mir fiel beim Herumstöbern im Forum auf, dass Du, Alfred, häufig genau die gleichen Aufnahmen lobend erwähnst, wie ich es täte (z.B. Carmignola und sein Vivaldi). Das macht mir ein wenig Mut. Mut insofern, als dass ich annehme, dass ich mit meinem Musikverständnis und meinem Musikgeschmack doch nicht so völlig daneben liege, wie es bei einem relativen Neuling zu befürchten wäre.


    Hallo Cosima,


    Bezüglich des Verständnis' und des Geschmacks geht es einem guten Freund von mir ähnlich.


    Er fagte mich ab und an, ob diese oder jene Aufnahme, die er sich gekauft hatte, gut sei. Ich antwortete darauf: "Gefällt sie Dir?" Er bejahte, worauf hin ich entgegnete: "Dann ist sie gut".


    In der klassischen Musik liegt man mit seinem Geschmack selten daneben, weil es "die ultimative" Empfehlung oder Referenz selten gibt. Ausnahme: Man hält das, was André Rieu fabriziert, für Musik... :D ;)

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


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  • Zitat

    Original von Cosima


    Was ich aber eigentlich sagen möchte: Mir fiel beim Herumstöbern im Forum auf, dass Du, Alfred, häufig genau die gleichen Aufnahmen lobend erwähnst, wie ich es täte (z.B. Carmignola und sein Vivaldi). Das macht mir ein wenig Mut. Mut insofern, als dass ich annehme, dass ich mit meinem Musikverständnis und meinem Musikgeschmack doch nicht so völlig daneben liege, wie es bei einem relativen Neuling zu befürchten wäre.


    Gruß, Cosima


    Cosima,


    das Wichtigste ist eh ein Satz guter Ohren. :D

  • Hallo,


    ich habe gerade das Mendelssohnkonzert im Radio in der Interpretation von Renaud Capucon gehört.



    Mir hat das relativ gut gefallen. Schön frisch und lebendig musiziert, ein schöner Geigenton und ein sehr gut begleitendes Mahler Chamber Orchestra unter Daniel Harding.


    Kennt jemand von euch die Aufnahme und kann meinen Eindruck bestätigen / widerlegen?



    Gruß, Peter.

  • Lieber Peter
    Renaud Capucon wird endlich hier bekannt ( auch als Kammermusiker ) . Ich finde es ist eine sehr vitae , nie romantisierende Interpretation !
    Du hast einen exzellenten Kauf getan !
    Beste Pfingst-Grüsse!
    Frank :jubel: :jubel: :jubel: :jubel:

    Frank Georg Bechyna
    Musik & Medizin

  • Zitat

    Original von Frank Georg Bechyna
    Lieber Peter
    Renaud Capucon wird endlich hier bekannt ( auch als Kammermusiker ) . Ich finde es ist eine sehr vitae , nie romantisierende Interpretation !
    Du hast einen exzellenten Kauf getan !


    Lieber Frank,


    ich habe mir die CD noch nicht gekauft.
    Aber trotzdem schön, wenn du meinen Eindruck bestätigen kannst.



    Gruß, Peter.

  • Lieber Peter ,
    dann höre Dur unbedingt auch die anderen Aufnahmen mit Renaud Capucon an !!! Es lohnt sich . Ich finde überhaupt die junge Generation ganz grossartig : Hilary Hahn , Capucon . Da kommt in mir wieder Hoffnung für die Klassikzukunft auf .
    Buitte berichte von Deinen Höreindrücken . Danke.
    Viele Grüsse ( bis 20 Uhr haben die Plattenläden auf !!! )
    Frank

    Frank Georg Bechyna
    Musik & Medizin

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  • Zitat

    Original von Frank Georg Bechyna
    Viele Grüsse ( bis 20 Uhr haben die Plattenläden auf !!! )


    Aber nicht hier auf dem Lande.
    Da gibt es nämlich keine Plattenläden. ;(



    Gruß, Peter.

  • Lieber Peter ,
    das tut mir Leid .
    Dann musst Du Dich leider etwas gedulden .
    Oder - je nach Einzugsgebiet - machst Du einen (NOTFALL-) Plattenladen , ganz exclusiv nach Deinem Geschmack , auf !
    Ich hoffe , dass Du schöne , erholsame Pfingsttage hattest .
    Grüsse
    Frank

    Frank Georg Bechyna
    Musik & Medizin

  • Hallo allerseits,


    ich habe heute eher ungeplant und zufällig zwei Aufnahmen verglichen.


    So habe ich zuerst Hilary Hahn mit dem Oslo Philharmonic Orchestra gehört.
    Eigentlich brauche ich zu dieser Aufnahme nicht mehr wirklich was sagen: ein toller, sanfter und dennoch energischer Geigenton. Spritziges und frisches Spiel mit einem kraftvollen und gleichzeitig dezentem Orchester.
    Eine Aufnahme, die derzeit mein absoluter Favorit ist (gegenüber Vengerov und Milstein und folgender).



    Danach hörte ich Viktoria Mullova unter Bruno Walter mit dem New York Philharmonic Orchestra.


    Eigentlich hätte ich zuerst Mullova gehört, habe mich dann aber kurzfristig anders entschieden...ob es gut war, weiß ich nicht...


    Jedenfalls war das Erste, was mir aufgefallen war, der Geigenton.


    Mullova wirkte etws zaghaft und schüchtern.
    Vielleicht könnte man auch zurückhaltend sagen. Auf alle Fälle hatte Hahns Geigenton mehr Intensität und enthielt mehr Aussagekraft.
    Mullova wirkte durch diese Zurückhaltung etwas lasch und konnte mich nicht mitreißen.


    Außerdem konnte letztlich das Orchester auch nicht so kraftvoll auftreten, denn sonst wäre Mullova wahrscheinlich untergegangen...
    Dies nahm entscheidene Effekte weg...


    Als letzten Fakt kam das Tempo hinzu.
    Bei den beiden ersten Sätzen ging es ja noch. Da fiel es mir nur an einigen Stellen im ersten Satz auf.
    Doch mein Lieblingssatz, der Dritte, hat für mich eine wichtige Rolle. Besonders der Übergang vom Zweitem zum Drittem - Da muss eine Explosion bei dem Solisten und dem Orchester zu verspüren sein und sich auf den Hörenden, jedenfalls auf mich, auswirken!
    Die bleibt hier durch den angeführten Kritikpunkt zwei (Orchester) leider aus...Das Tempo wirkt hier fast einschläfernd und "verunstaltet" IMO diesen Part.



    Das hört sich jetzt so an, als könnte ich diese Aufnahme nicht leiden...
    Es wurde hier schon erwähnt: auch diese Aufnahme hat ihren Reiz.
    Jedoch steht sie ganz klar im Schatten von Hahn.


    Das ist mein Empfinden!
    Andere mögen diese Zurückhaltung der Solistin vielleicht...



    Gruß, Maik

    Wie ein Rubin auf einem Goldring leuchtet, so ziert die Musik das Festmahl.


    Sirach 32, 7

  • Hallo Maik,


    recht interessant dein Bericht, aber irgendwie will ich dir nicht so recht glauben, dass Victoria Mullova eine Einspielung mit Bruno Walter und den New Yorkern gemacht haben soll...


    ;)

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Zitat

    Original von Theophilus
    Hallo Maik,


    recht interessant dein Bericht, aber irgendwie will ich dir nicht so recht glauben, dass Victoria Mullova eine Einspielung mit Bruno Walter und den New Yorkern gemacht haben soll...


    ;)


    Genau das hat mich doch auch SEHR gewundert!
    Zaghaft und Schüchtern würde mir zu Mullova desweiteren ehr nicht einfallen insb. nicht im Vergleich zu Hahn's Geigenton!

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  • Zitat

    Original von Richard

    Also: Viktoria Mullova hat Mendelssohn VC zweimal eingespielt. Anfang der 90er Jahre mit Marriner am Pult und vor einigen Jahren mit Gardiner. Persönlich kenne ich nur letztere. Aber zögerlich und schüchtern spielt sie da nicht. Eine Aufnahme mit Bruno Walter wäre natürlich sehr spannend- die Sache hat nur einen Haken: Bruno Walter weilt schon seit 1962 im Elysium....

    :angel: :angel: :angel:

    Herzliche Grüße,:hello:

    Christian

    Beherrsche die Sache, die Worte werden folgen! (Cato der Ältere)

  • Hallo Richard und Christian,



    erstmal zur Aufnahme:
    Großes ENTSCHULDIGUNG von mir!
    Ich habe die Interpreten mit Milstein vertauscht. Dieser spielt mit Bruno Walter und dem NY Philharmonic Orchestra.
    TUT MIR LEID!!!



    Mullova spielt unter J.E.Gardiner mit dem Orchestre Revolutionnaire et Romantique.



    Zitat

    Zaghaft und Schüchtern würde mir zu Mullova desweiteren ehr nicht einfallen insb. nicht im Vergleich zu Hahn's Geigenton!


    Genau das war aber mein Hörempfinden.
    Hahn klang IMO selbstbewusster. Das ist meine Meinung und vielleicht war es wirklich ein Fehler, dass ich zuerst Hahn gehört habe.


    Vielleicht werde ich demnächst Mullova noch einmal gesondert hören.


    Dennoch kann ich dir oder euch nur sagen, auch wenn ihr es vielleicht nicht so hört, ich habe es heute so empfunden. Das war sofort mein aller erster Gedanke, als Mullova eingesetzt hat...den kann ich nicht einfach so 'verdrängen'.



    Gruß, Maik



    PS: Richard, kannst du auf deine Aussage
    "Zaghaft und Schüchtern würde mir zu Mullova desweiteren ehr nicht einfallen insb. nicht im Vergleich zu Hahn's Geigenton" etwas näher eingehen?

    Wie ein Rubin auf einem Goldring leuchtet, so ziert die Musik das Festmahl.


    Sirach 32, 7

  • Zitat

    Original von Maik
    PS: Richard, kannst du auf deine Aussage
    "Zaghaft und Schüchtern würde mir zu Mullova desweiteren ehr nicht einfallen insb. nicht im Vergleich zu Hahn's Geigenton" etwas näher eingehen?


    Mullova spielt IMO immer einen kraftvollen und "satten" Geigenton, der sich nicht mit zaghaft und vor allem nicht mit schüchtern beschreiben lässt.


    Diese Beschreibung passt irgendwie auch gar nicht zu Milstein!
    ?(



    Redest Du nur von einem Milstein/Hahn Vergleich oder Mullova/Hahn Vergleich??


  • Lieber Maik,


    Du hast natürlich recht. Höreindrücke sind eben individuell verschieden- und Du hast Mullova und Hahn eben so wahrgenommen.


    (Zum Thema Ohren ist ja heute an anderer Stelle so einiges geschrieben worden .....:D :D )


    Was eine Erklärung für den Höreindruck sein könnte: V. Mullova spielt im Vergleich mit H. Hahn mit deutlich weniger Vibrato (so auch bei ihren Mozart und Bach Aufnahmen) Der Ton von Hilary Hahn wirkt dadurch "voller".


    Herzliche Grüße,:hello:


    Christian

    Beherrsche die Sache, die Worte werden folgen! (Cato der Ältere)

  • Hallo Richard,


    ich rede von dem Mullova/Hahn Vergleich.
    Ich habe nur das Orchester und den Dirigenten von der Milstein Aufnahme genannt...
    Gehört und somit verglichen habe ich Hahn und Mullova.


    Und auf Milstein passt das wirklich nicht!!! Das weiß ich!
    Aber zu dieser Aufnahme werde ich mich ein andermal äußern, da ich sie schon lange nicht mehr gehört habe.


    Gruß, Maik

    Wie ein Rubin auf einem Goldring leuchtet, so ziert die Musik das Festmahl.


    Sirach 32, 7

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  • Hallo!


    Die Gelegenheit, fünf CDs mit dem Mendelssohn-Konzert zu Hause zu haben, habe ich zum Vergleich genutzt.
    Es handelt sich um:
    Viviane Hagner/RSO Berlin/Hanns Martin Schneidt (Capriccio)
    Jascha Heifetz/NBC SO/Arturo Toscanini (Naxos historical)
    Anne-Sophie Mutter/Berliner Philharmoniker/Herbert von Karajan (DGG)
    Takako Nishizaki/Slovak Philharmonic O/Kenneth Jean (Naxos)
    Isaac Stern/Philadelphia O/Eugene Ormandy (Sony)

    (die Mullowa/Walter-Aufnahme konnte ich leider nicht auftreiben :P)


    Kurz meine Reihenfolge für den ersten Satz:
    1. Stern - klar, schön, souverän, Tempo angenehm flott, ich bin absolut zufrieden :yes:
    2. Heifetz - ziemlich sehr schnell, eine wahre Freude zuzuhören, aber keine "Muster-Interpretation", dennoch sicher "Prädikat wertvoll" :yes:
    3./4. Mutter - interessant, wie Mutter versucht, das Konzert zu "interpretieren", anstatt es "einfach zu spielen" wie Stern, insgesammt ganz nett, auch weil Karajan die Berliner ordentlich dröhnen läßt :)
    3./4. Nishizaki - eher langsamer, lyrischer, nachdenklicher, nicht unbedingt so wie ich das Konzert gerne mag, aber ganz ordentlich :)
    5. Hagner - steht da nicht was von "appassionato" in der Tempoangabe? bleibt blaß :(



    Übrigens war das vom Felix M. eine tolle Idee, die (sehr schöne) Kadenz zwischen Durchführung und Reprise zu stellen. ich finde, dort paßt sie (nicht nur hier, ganz allgemein) besser hin als zwischen Reprise und Coda. :yes:
    Sieht das noch jemand so?


    Viele Grüße,
    Pius.

  • Hallo!


    Beim Vergleich des zweiten Satzes habe ich den Fehler gemacht, Heifetz/Toscanini zuerst zu hören, im Vergleich dazu wirkt alles andere eher fad. Aber die Tempovorschrift ist nun mal "Andante" (bei Heifetz ein flottes Andante), die anderen spielen eher "Adagio". Am meisten tut sich dann noch die Stern-Aufnahme hervor.


    Im Finale ist der Schwung der Heifetz-Aufnahme unschlagbar, ein virtuoses Kabinettstück sondergleichen. Der dritte Satz wird in weniger als sechs Minuten schnellstmöglich zelebriert (das ganze Konzert dauert hier weniger als 24 Minuten - im Vergleich zu über 30 bei Mutter/Karajan).
    Wem das zu schnell ist (mir nicht, ich finde das grandios!), dem kann ich wieder Stern empfehlen - auch eine hervorragende Aufnahme!



    Übrigens wurde das Konzert größtenteils 1844 in Bad Soden, nahe meinem Wohnort, komponiert. Die Uraufführung fand am 13.3. 1845 in Leipzig statt - es spielte Ferdinand David den Solopart. Ein Jahr später spielte der von Mendelssohn geförderte 16jährige Joseph Joachim das Konzert.


    Viele Grüße,
    Pius.

  • Der Anfang von Richard Taubers Lied "Du bist die Welt für mich" stammt übrigens aus dem 2. Satz des Mendelssohn-Violinkonzerts.

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Hi!


    Egal wer dieses wunderschöne konzert spielt, ich muss jedesmal ;(


    Genau wie bei bruch's kol nidrei ;(


    LG florian


    :hello:

    Gustav Mahler: "Das Wichtigste in der Musik steht nicht in den Noten."

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  • Meine Lieblingsaufnahme dieses Konzerts ist jene des alten Mischa Elman und dem Wiender Staatsopernorchester unter Vladimir Golschmann. (Der Lalo ist exzeptionalle andersartig als andere Aufnahmen!)


    Gruß ab


    ---
    Und ich meine, man kann häufig mehr aus den unerwarteten Fragen eines Kindes lernen als aus Gesprächen mit Männern, die drauflosreden nach Begriffen, die sie geborgt haben, und nach den Vorurteilen ihrer Erziehung.
    J. Locke

    Einmal editiert, zuletzt von a.b. ()

  • Hallo,


    auch ich finde, dass der junge Mendelssohn mit diesem Konzert eine großartige Musik geschrieben hat. Ich empfinde das Werk als ausgeglichen, unaufdringlich und in mehrfacher Hinsicht reizvoll.


    Ich besitze u.a. eine Aufnahme, deren Umschlagbild ich nicht gefunden habe und somit nicht abbilden kann, nämlich die nach meiner Empfindung sehr gelungene Einspielung des St. Paul Chamber Orchestra mit und unter Pinchas Zukerman. von 1983.


    Gut gefällt mir das unaufdringliche und gleichfalls „präsente“ Spiel von Orchester und Geiger. Zukermans Spiel wird ja häufig als (im positiven Sinn) süßlich und graziös beschrieben; das finde ich durchaus auch hier wieder; der Geigenton ist sanft und rund. Dem Andante tut dies ebenfalls gut, und da finde ich gut, dass der Interpret den Grenzen hin zum schmalzigen Überschwang nicht zu nahe kommt. Und ich finde, dass Werk und Interpret in dieser Einspielung gut zusammen passen, da beide nicht mit Zwang und hohlen Gesten arbeiten. Und das besonders Schöne ist nach meiner Empfindung, dass Zukerman trotz dieser wirklich angenehmen unaufdringlichen Art dynamisch spielt, also nie auf der Stelle tritt.


    Eine kleine Erwähnung sei noch erlaubt: Zu Beginn des ersten Satzes „verschluckt“ Zukerman bei einigen Läufen die betreffenden Töne etwas; einzelne Töne gehen etwas zu Lasten von dynamischen Passagen. Es ist natürlich eine persönliche Einstellungssache: ich lege stets großen Wert auf das „Eigenleben“ jeden einzelnen Tons, so schnell und gebunden er auch immer gespielt werden muss. Das "Überlaufen" ist jedoch nicht unüblich oder häufig gar gewollt und geschieht bei vielen mir bekannten anderen Einspielungen ähnlich oder noch viel mehr.


    Gruß,


    Uwe

    Ich bin ein Konservativer, ich erhalte den Fortschritt. (Arnold Schönberg)

  • Hallo!


    Ich möchte gern statements zur ersten VK-Aufnahme von Viktoria Mullova mit Marriner und der Academy einholen.



    Richard sagte sintemal etwas vom "immer kraftvollen und satten Geigenton" bei dieser Dame. Hat jemand noch andere eigene Eindrücke, die auf die Einspielung selbst bezogen sind?


    Muß nichts akademisch Genaues sein, bloß Gefallen oder Nichtgefallen - ich will die Scheibe um Silvester einer jungen Dame schenken, daher wäre baldige Nachricht mir ganz hochwillkommen.


    Wer die Platte denn im Schrank und nicht mehr so genau im Ohr hat, möge sie noch einmal in den Player legen.


    Hinfort und eilig, liebe Freunde!



    Alex. :hello:

  • Lieber Alex,


    hol dat Ding. Ich kenne den Inhalt nicht, aber die Verpackung spricht an. Und ja, auch Frauen sind empfänglich für ihresgleichen. Du möchtest der Dame doch nicht ein strenges Klemperer-Cover oder den Szell-alte-Herren-Blick in die Hand drücken. Ok, Daniel Hope ist musikalisch erste Sahne und das Cover durchaus erträglich, wäre vielleicht ne Alternative.
    (Kommt natürlich alles auf Deine junge Dame an.... :P )


    :hello:
    Wulf


  • Ich habe die Einspielung vor längerer Zeit einmal wieder gehört. Wegen eines defekten Netzteils am Lautsprecher kann ich den Höreindruck im Augenblick nicht auffrischen. Richards Bemerkung ist aber nach meiner Erinnerung zutreffend. Allerdings empfinde ich - als Vergleich - Hillary Hahns Geigenton beim gleichen Konzert (op 64) als wärmer, wenn Dir das etwas hilft.

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