Streichquartette auf historischen Instrumenten

  • Zitat

    Original von Radagast
    Diese CD wurde schon von Ulli und Pius sehr gelobt.


    Die beiden Rincontros ebenfalls! Allerdings nur von mir alleine...


    :jubel: :jubel: :jubel:

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Zitat

    Original von Ulli


    Die beiden Rincontros ebenfalls! Allerdings nur von mir alleine...


    :jubel: :jubel: :jubel:


    Oh Ulli, dass ich das übersehen konnte. :untertauch: :untertauch:


    Ich habe tatsächlich die Haydn-Trios erst 3 Wochen nach Dir gehabt. :no: :no: :no:

    Grüsse aus Rhosgobel


    Radagast

  • Ergänzung zum Quatuor ad fontes, das ich auch nachdrücklich empfehlen kann:
    Die Mitglieder sind
    Alice Pierot + Enrico Parizzi, Violine / Monica Ehrsam, Viola / Reto Cuonz, Cello


    Alice Pierot ist in diesem Forum ja bestens bekannt, das Quatuor dürfte eher ein Ableger des größeren Ensemble ad fontes sein. Als Quartett bleiben sie daher im Konzertleben etwas unterrepräsentiert, was man allerdings nicht mit mangelnder Qualität verwechseln darf.


    Gruß,
    Khampan

  • Relativ neu auf dem Podium scheint das


    { Quatuor Terpsycordes }


    zu sein.


    Es besteht aus:


    Girolamo Bottiglieri (*1974) als Violine 1 mit einem Instrument von Nicolas Lupot, Paris, 1813
    Raya Raytcheva (*1976) als 2. Violine mit einem deutschen Instrument "Modéle Maggini"
    Caroline Haas (*1975) mit einer Barock-Viola
    Franois GRIN (*1969) auf einem Cello Pressenda, Turin, 1841


    Und was ich da so höre, reißt mich schier aus der Umlaufbahn... :faint: :faint: :faint:


    Besorgt habe ich mir zunächst die beiden Schubert-Quartette D804 und D810



    Davor erschienen sind Schumanns op. 41, Nos. 1 bis 3:



    und Haydns Quartette 37, 38 und 41:



    Zu Ostern 2009 herauskommen werden Haydns "Sieben letzte..." (auch bei ricerar?)


    Allerdickste Empfehlung! Zumindest, was den Schubert betrifft... die anderen Einspielungen kenne ich noch nicht. Noch nicht...


    :hello:


    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Zitat

    Original von Ulli
    Relativ neu auf dem Podium scheint das


    { Quatuor Terpsycordes }


    zu sein.


    naja, gegründet 1997...
    Aber sehr richtig, es wundert mich auch, daß sie auf dem Markt nicht sehr viel präsenter sind. Ihr Haydn ist umwerfend (live gehört)!


    Allerdings schienen sie mir bisher nur (nicht abwertend gemeint) quasi-HIP zu sein. Wenn sie im Konzert ein Programm von Haydn bis Prokofiev spielen, ist der Haydn eben ohne Vibrato und in bester HIP-Manier, aber die Instrumente werden nicht gewechselt.


    Sind die CDs wirklich auf Originalinstrumenten gespielt?
    Mir persönlich wäre das gar nicht so wichtig (Hauptsache wenig Vibrato und gut gespielt), nur der Vollständigkeit halber nachgefragt.


    :hello: Khampan

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  • Zitat

    Original von Khampan
    Sind die CDs wirklich auf Originalinstrumenten gespielt?
    Mir persönlich wäre das gar nicht so wichtig (Hauptsache wenig Vibrato und gut gespielt), nur der Vollständigkeit halber nachgefragt.


    Beim Haydn steht:


    interprétées sur instrumentes montés d'époque, beim Schubert lediglich montés d'époque. Bis auf wenige zigeunerisch angehauchte Stellen beim Schubert gibt es eigentlich kein Vibrato.


    Es gibt auch eine eigene Homepage - der deutschsprachige Teil ist allerdings noch Baustelle..


    :hello:


    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Die Klangbeispiele klingen mir ziemlich eindeutig nach historischen Instrumenten, jedenfalls bei Haydn. Ich hatte von dem Ensemble aber auch noch nie was gehört.


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Jetzt habe ich auch mal in den Schubert reingehört (bei amazon US ist die Klangqualität etwas besser):
    die tiefere Stimmung ist ein Beleg (falls noch einer nötig war), daß auch hier tatsächlich auf Originalinstrumenten gespielt wird.
    Vibratogebrauch rangiert von ganz ohne bis sehr sparsam, mithin IDEAL.


    Ein Vergleich mit der etwas älteren Schumann-Aufnahme zeigt, daß meine Nachfrage nicht ganz unberechtig war: Dort wird auf modernen Instrumenten und mit reichlich Vibrato gespielt. Es wird also immer die Frage bleiben, wo sie die Grenze ziehen werden. Ich würde mir jedenfalls dringend mal Brahms, gespielt von Terpsycordes auf Originalinstrumenten, wünschen.


    [meine ursprünglich geäußerte Kritik an der Klangqualität nehme ich mit Bedauern zurück. Ich bin wohl zu sehr davon ausgegangen, daß der relativ saubere Klang der am.com-Hörschnipsel auch dem tatsächlichen Klang der CD entspricht. Nichts liegt mir ferner, als jemand vom Kauf einer Terpsycordes-CD abzuhalten]


    Khampan

  • Zitat

    Original von Khampan
    Ein Wehrmutstropfen ist leider die Aufnahmetechnik: es klingt so hallig und weit weg, daß ich mich schon wundere, daß Ulli sich sowas überhaupt anhören kann (spricht vielleicht umso mehr für die musikalische Qualität?).
    Für mich kommt da leider ein Kauf nicht in Frage.


    Der Klang, den ich gestern bei Schubert erlebte, war alles andere als hallig: nämlich sehr dirket und ziemlich trocken. Vielleicht ist eher das Hörbeispiel Mist? Du kannst es gerne mal bei mir "live" nachhören.


    :hello:


    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Bei aller Wertschätzung, lieber Khampan, erscheint es mir reichlich kühn, anhand der Schnipsel bei Amazon die Klangqualität einer CD beurteilen zu wollen.


    Die Aufnahme ist nicht hallig, sondern - wie Ulli zutreffend feststellt - trocken und direkt. Ich finde, der Toningenieur hat sehr gute Arbeit geleistet.


    Der Schubert wird auf Instrumenten des Instrumentenbauers Vuillaume gespielt, zur Verfügung gestellt vom Genfer "Musee d'art et d'histoire".


    Die Geigen sind von Jean-Baptiste Vuillaume, eine ist die Kopie einer Guarneri del Gesu aus der Mitte des 19.Jahrhunderts, die andere eine Kopie der Messias-Stradivari aus 1864 (Paris).


    Die Bratsche wird ebenfalls Vuillaume zugeschrieben und ist die Kopie einer del Gesu. Das Cello ist ein Kopie der Servais Stradivarius, hergestellt von Nicolas-Francois Vuillaume (ein Bruder), und stammt aus 1861 (Brüssel).


    Die Instrumente sind lt. Booklet nach historischen Gesichtspunkten gebaut, mit Darmsaiten bespannt und im Stimmton 430 Hz gestimmt.

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  • Hallo,


    ich habe mir jetzt mal ein paar Hörschnipsel bei amazon (com) und zum Vergleich bei jpc gezogen. Zum einem muß ich festhalten, daß amazon prinzipiell mp3 anbietet (beim dt. Amazon gibt es keine Hörproben). Wie das bei jpc ist, weiß ich leider nicht. Blöder Weise sind auch die angebotenen Hörausschnitte bei amazon und jpc different: jpc bietet Schnipsel vom Satzbeginn an, während bei jpc willkürlich inmitten des Werks begonnen wird. Dennoch vermag ich festzuhalten, daß für mich persönlich der Klang bei jpc in diesem Fall sehr viel näher am Original (also der CD bzw. meiner 224bit-Version vom Rechner) war und ich den Klang auch als besser empfand. Außerdem kann man bei jpc beispielsweise beim 1. Satz von D810 ein ganz leichtes Nachhallen bei den Fortestellen zu Beginn des Satzes vernehmen (bei amazon leider nicht möglich). Dieses Nachhallen ist aber lediglich in den Pausen zu hören und ist ganz leicht - es mischt sich Gottseidank nicht mit den Folgetönen.


    Zitat

    Original von RS
    Die Aufnahme ist nicht hallig, sondern - wie Ulli zutreffend feststellt - trocken und direkt.


    Was ich für einen Vorteil erachte.


    Vielleicht aber habe ich auch irgendwie andere Ohren... Wir Siriusaner sind m. W. entfernt mit den Vulkaniern verwandt...


    :hello:


    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • die terpsycordes-aufnahme von d804/d810 ist seit wochen meine lieblingsaufnahme dieser stücke und hat die mandelringe abgelöst.
    ich finde auch den beipacktext vergleichsweise aufschlussreich.


    also:



    > und/oder


    am am-marktplatz gibt's die terpse schon um brutto ca. 10 €

  • Eben bin ich auf der Suche nach dem Pianisten Miklos Spanyi auf das ungarische Authentic Quartet gestossen, die auf ihren bisher 7 CDs für Hungaroton nur Weltpremieren aufgenommen haben, Werke von Georg Lickl, N. Zmeskáll, Fr. Ernst Fesca, J. G. Albrechtsberger, J. Wölfl, C. Stamitz (mit Lajos Rozman, Klarinette) und J. B. Vanhal (mit Miklós Spányi, Fortepiano) - da gibt es noch einiges zu entdecken!

  • Zitat

    Original von miguel54
    Authentic Quartet ... Werke von Georg Lickl, N. Zmeskáll, Fr. Ernst Fesca, J. G. Albrechtsberger, J. Wölfl, C. Stamitz (mit Lajos Rozman, Klarinette) und J. B. Vanhal (mit Miklós Spányi, Fortepiano) - da gibt es noch einiges zu entdecken!


    sosehr man den Einsatz für vernachlässigtes Repertoire auch loben muß...
    kürzlich habe ich im Radio einen Ausschnitt daraus gehört:



    und war ob der Belanglosigkeit der Darbietung schier entsetzt.
    Man mag ja Albrechtsberger für einen biederen Komponisten halten, aber das dann durch eine absolut lieblos runtergespielte "Interpretation" noch zu unterstreichen, halte ich für genau den falschen Ansatz.


    :no: Khampan

  • Damit es nicht im Rauschen untergeht, mache ich mal hier auf diese sehr begrüßenswerte Wiederveröffentlichung aufmerksam:



    Ich kenne zwar das Mosaiques Q. mit diesen Werken nicht, aber vorliegende ist eine hervorragende HIP-Einspielung dieser Werke. Vielleicht ein klein wenig "trocken", aber dadurch sehr transparent, mit angemessen raschen Tempi. Da die Einspielung des Turner Quartetts vergriffen zu sein scheint, wohl die erste Wahl für HIPisten bei diesem opus.


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

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  • Moin,


    Smithson String Quartet


    =


    Jaap Schröder, violin (Cappa 1684), Marylin McDonald, violin (Stainer 1665), Judson Griffin, viola (Alban 1710), Kenneth Slowik, cello (Grosset 1748 )


    Just for Info!

    Grüsse aus Rhosgobel


    Radagast

  • Während viele junge Streichquartette wie das Quatuor Casals oder das Quatuor Zaide auf modernen Instrumenten historisch informiert spielen, scheint mir das Festetics Quartett den umgekehrten Weg zu gehen. Sie spielen auf historischen Instrumenten aber mit konventioneller Phrasierung. Was das an Gewinn bringen soll, ist mir nicht ganz klar, mir scheint es die Vereinigung der ungünstigen Seiten zweier Welten. Da mir auch der nasale Klang des Primarius nicht gefällt, wird diese Neuerwerbung wohl dem Markte wieder zugeführt.