Che gelida manina- Giacomo Puccini: La Bohème

  • Hallo Petra,


    wenn Du Hjördis Schymberg vorstellst, bitte nicht vergessen ihre MET-Auftritte 1947 als Susanna und als Gilda!


    Die von Waldi oben vorgestellte "La Boheme" ist interessanterweise in deutscher Sprache!


    Die Oper ist - sehr zum Erstaunen vieler "Originalsprachen-Fuzzis" - ungewöhnlich oft in deutscher Sprache eingespielt worden - und das auch noch zu einer Zeit, als sich sonst kauim eine Plattenfirma daran gewagt hätte, etwas Anderes als die Originalsprache zu benutzen.


    Das hat den Vorteil - für Leute wie mich, die Deutsch als Muttersprache lieben und dies nicht verleugnen - dass man eine große Auswahl hat und nicht auf alte Schellack-Platten angewiesen ist, bzw. auf den Mitschnitt einer Aufführung des Provinztheaters Klein-Kleckersdorf.


    Ein Beispiel:
    Noch 1985 hat die EMI eine Gesamtaufnahme der "Boheme" in deutsch herausgebracht, mit Sängern wie Francisco Araiza als Rudolfo, Lucia Popp als Mimi - und Stefan Soltesz als Dirigenten (allerdings in einer schwer singbaren Übersetzung)


    Sehr hübsch finde ich auch die Berliner Gesamtaufnahme in deutsch von 1961 mit Sandor Konya als Rudolfo, Pilar Lorengar als wunderbare Mimi, Rita Streich als Musetta, sowie Horst Güter und Fritz Ollendorf - Dirigent war Alberto Erede:



    LG
    Harald

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Hallo Harald,


    was die Auftritte Hjördis Schymbergs außerhalb Schwedens (z.B. die von Dir angeführten MET-Gastspiele) angeht, würde mich interessieren, ob es davon Mitschnitte gibt. Ich weiß zwar, dass sie an einigen internationalen Opernhäusern gesungen hat, kenne aber bisher nur die Einspielungen, die sie an der Seite Björlings gemacht hat - auch die erwähnte Bohème war mir bisher nicht bekannt.


    Eigentlich höre ich Opern am liebsten in der Landessprache, weil Wort und Musik in diesen Versionen für meine Ohren meist am besten zusammenpassen (und die Übersetzungen einiger italienischer Opern etwas sehr pathetisch geraten sind).


    Ich mache aber kein Dogma daraus, und eine gut gesungene Version in deutscher Sprache ist mir allemal lieber als eine mäßige Einspielung in der Originalsprache. Die Bohème kenne ich in deutscher Sprache noch nicht, ein Vergleich wäre auch deshalb für mich interessant.


    Die von Dir erwähnte aus dem Jahr 1961 klingt für mich auch verheißungsvoll - sowohl Pilar Lorengar als auch Rita Streich gehören zu meinen bevorzugten Sängerinnen, und Sandor Konya und Horst Günter höre ich ebenfalls gern.


    :hello: Petra

  • Zitat

    Original von petra
    Die von Dir erwähnte aus dem Jahr 1961 klingt für mich auch verheißungsvoll - sowohl Pilar Lorengar als auch Rita Streich gehören zu meinen bevorzugten Sängerinnen, und Sandor Konya und Horst Günter höre ich ebenfalls gern.


    Das ist aber mehr so eine "ausser Konkurrenz"-Aufnahme - Konya war in keiner guten, stimmlichen Verfassung (die Schluchz- und Jammertöne sind Legion, die Höhe ist angegriffen), für Rita Streich kam die Aufnahme schon etwas spät, Fischer-Dieskau ist eher untypisch - wie so oft im italienischen Fach - Pilar Lorengar muss man mögen (dann wird man viel Gefallen an dieser Mimi, wie auch an ihrer Violetta finden), Horst Günter empfinde ich als blass und Klaus Betram ist bestenfalls durchschnittlich, Fritz Ollendorff...nunja...Und das Dirigat? Geht besser, differenzierter, spannender...


    Eine Aufnahme für Sammler/innen.

  • Die genannte Gesamtaufnahme ist zur Zeit nur schwer zu bekommen, nur aus dem Ausland zu importieren oder über Amazon-Marketplace.
    Zum Kennenlernen dürfte jedoch auch der Querschnitt ausreichen, der z.Zt. von Universal in der low-budget-Serie "eloquence" angeboten wird (über diese Serie gibt es einen eigenen Thread "... nicht von schlechten Eltern") zum Niedrigpreis:



    LG


    Harald

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • So hatte ich das auch in Erinnerung: das die Aufnahme vergriffen ist. Vielleicht mal ein persönlicher Satz: diese "Bohéme" war eine meiner ersten, die ich besass - damals noch auf LPs in einer preiswerten Serie der DGG als Doppelalbum. Rauf und runter hab ich die gehört, sodass die Platten schon bald erste "Gebrauchsspuren" hatte. Und wie das so ist mit solchen Aufnahmen, die man früh lieb gewonnen hat: das künstlerische, die Ausführung, tritt irgendiwe (nostalgisch verklärt) in den Hintergrund.


    Als ich in einem Sonderangebotskästchen dann für kleines Geld die CDs fand, zögerte ich keinen Augenblick, mir die CDs zuzulegen... Ist halt was für Liebhaber...

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  • Hier ist das Cover der deutschen Gesamtaufnahme der "Boheme" der EMI von 1985 - zu einem Zeitpunkt also, wo man nur noch in der Originalsprache gesungen hat.
    Was die EMI dazu bewogen hat, das in deutsch aufzunehmen, weiß der Himmel.
    Ob er allerdings weiß, warum eine - fast unsingbare - deutsche Übersetzung genommen wurde, wage ich zu bezweifeln:



    Aufnahme: 27.1.–4.2. 1985, Studio
    Spieldauer: 100'46
    Dirigent: Stefan Soltesz
    Münchener Rundfunkorchester
    Chor des Bayerischen Rundfunks
    Chorleitung: Rupert Huber
    (deutsche Fassung von Ludwig Hartmann und Hans Swarowsky)
    EMI 2 CDs


    Alcindoro: Gerhard Auer
    Benoît: Friedrich Lenz
    Colline: Jan-Hendrik Rootering
    Marcello: Wolfgang Brendel
    Mimi: Lucia Popp
    Musetta: Barbara Daniels
    Parpignol: Heinrich Weber
    Rodolfo: Francisco Araiza
    Schaunard: Ludwig Baumann


    Für mich hauptsächlich ein Erinnerungsstück an die bezaubernde Lucia Popp.


    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Interessant: Noch 1985 eine dt. Aufnahme.
    Gibt es noch Aufnahmen fremdsprachiger Opern auf Deutsch nach '85?

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões




  • Hallo Forianer,


    ich hatte heute Gelegenheit, mir die neue Aufnahme an einer Hörstation anzuhören. Leider konnte mich diese Produktion nicht überzeugen...


    Zunächst : das Orchester spielte an vielen Stellen viel zu leichtfüßig, Puccinis Saft- und Kraftmusik findet man hier eher selten. Dazu kommt, dass die Klangqualität viele Wünsche offen lässt.


    Villazón bemüht sich sehr, wirkt aber teilweise sehr angestrengt. Netrebkos Stimme lässt die jugendliche Frische vermissen. Ihre Interpretation kommt daher etwas betagt daher.



    Herzliche Grüße
    von LT :hello:


  • Kein Wunder, diese Einspielung fand ja statt, als seine Stimmkrise sich bereits deutlich abzeichnete. Ich werde mir daher diese CD sicher nicht kaufen, wohl aber den Film anschauen, für den sie ja quasi den Soundtrack bildet. Da ich mir von AN&RV darstellerisch sehr viel erwarte, wird mich das (hoffentlich) über die musikalischen Schwächen hinwegtrösten.
    lg Severina :hello:

  • Zitat

    Original von severina
    Da ich mir von AN&RV darstellerisch sehr viel erwarte, wird mich das (hoffentlich) über die musikalischen Schwächen hinwegtrösten.


    Das höre ich doch gerne :D - geht doch :hello:

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  • Zitat

    Original von Alviano


    Das höre ich doch gerne :D - geht doch :hello:


    :D :D :D :D Beachte das "Hoffentlich!" - ich garantiere für nichts..... :baeh01:
    lg Severina :hello:

  • Lieber Harlad :


    Da sind ja zwei tragende Mitglieder der Aufnahme aus guten alten Düsseldorfer Zeiten zu hören :


    Fritz Ollendorf ( er sang bekanntlich auch in der Callas - Aufnahme von "Il barbiere di Siviglia" mit ; EMI ) und der


    privat etwas kauzige , aber musikalisch sehr zuverlässige , ja an gute Tagen sogar exzellent Maestro Alberto Erede , der Düsseldorf italienischem Repertoire einige Glanzlichter beschert hat .


    Sandor Konya , ein überzeugender Wagner - Sänger ( etwa sein Lohengrin 1960 in Bayreuth mit Grümmer , Varnay und dem jungen Lorin Maazel am Pult oder in seiner LP - Aufnahme unter Erich Leinsdorf , RCA ) , hatte wie man hören kann , gestaltend wie auch stimmlich mehr zu bieten .


    Beste Grüsse ,



    Frank

    Frank Georg Bechyna
    Musik & Medizin


  • Diese Aufnahme ist soeben bei MYTO erschienen; es handelt sich um einen Live-Mitschnitt aus der Metropolitan Opera 1958 mit höchstrangiger Besetzung: Licia Albanese als Mimi, Carl Bergonzi als Rodolfo, Laurel Hurley als Musetta und Mario Sereni als Marcello, nicht zu vergessen Norman Scott (Colline), Ezio Flagello (Benoit) und Lorenzo Alvary (Alcindoro, übrigens heute vor hundert Jahren geboren) etc.


    Thomas Schippers dirigiert auch hier ziemlich unsentimental, im ersten Bild auch recht flott. Die Mitwirkenden bemühen sich ebenfalls, süßlichen Klischees auszuweichen - besonders interessant die Albanese, die zwar nicht ganz mädchenhaft anmutet, aber so eindringlich gestaltet wie kaum jemand sonst in dieser Rolle.


    Das Problem der Aufnahme ist die permanente Übersteuerung; erst zur Hälfte wurde dann offenbar zunehmend nachreguliert. Aber vorher kann man die Aufnahme einigermaßen schwer beurteilen, weil sie zu verzerrt klingt. Schade, denn das war offenbar eine großartige Aufführung, die den Begriff "Verismo" ernst nahm. Bergonzis Stimme ist mir zwar zu wenig hell für den Rodolfo, aber das ist ein minimaler Einwand.


    Die MYTO-Leute müssen doch ein wenig Skrupel gehabt haben. Als Bonus sind nämlich etliche Bergonzi-Szenen aus einer MET-"Tosca von 1959 beigegeben (mit Eleanor Steber und Alvary als Angelotti), die in Summe fast schon einen Querschnitt ergeben und ohne solche technische Probleme auskommen.


    LG


    Waldi

  • Lieber Walter :



    Besten Dank für den Hinweis auf diese Aufnahme .


    Vielleicht weisst Du , ob MYTO Bandmaterialien zusammengekauft hat und ggf. ohne weiree techn ische Bearneitungen auf den Markt bringt . Es war schon bei früheren MYTO - Aufnahmen erstaunlich , wie unterschiedlich die Klabgqualitäten gewesen sind . Auch innerhalb einer Aufnahme .


    Ist es möglich , dass solche Gesamtaufnahmen aus zwei verschiedenen Abenden zusammengeschnitten worden sind ?


    Anders als etwa bei "NIMBUS" fehlen sorgfältige Hinwqeise zu den Bändern , dem Technik - Team .


    Grossartig , die s ei hier angemerkt , finde ich alle Aufnahmen , die bei HÄNSSLER erschienen sind .


    THOMAS SCHIPPERS . Seine Studio - "Bohème" mit Freni und einem grossartig singenden Nicolai Gedda ( EMI ) wird zu recht immer wieder wegen seines Dirigates noch heute besonders unter den zahlreichen Aufnahmen herausgehoben .



    Bestes Grüsse !



    Frank

    Frank Georg Bechyna
    Musik & Medizin

  • Lieber Frank,


    Wissen tue ich es natürlich nicht, aber ich glaube nicht, daß diese "Bohème" zusammengeschnitten ist. Eher war es wohl so, daß irgendwo bei der Bühne das Aufnahmegerät postiert war und - weil es zwischendurch nicht möglich war - nach dem zweiten bzw. dritten Bild nachjustiert wurde; das Schlußbild ist tontechnisch das beste, wenn auch noch immer nicht ganz einwandfrei. Das war eben eine amteurhafte illegale oder halblegale Aufnahme, die vermutlich nur für den Privatgebrauch entstand.
    Als Aufnahmedatum ist der 15.Februar angegeben.


    Die sehr unterschiedliche Tonqualität der MYTO-CDs kenne ich. Vermutlich wird da nur in einigen krassen Fällen sorgfältig remastered, oder wenn sonst irgendein subjektiver Grund besteht, ansonsten läßt man eben mitunter auch fünfe gerade sein. Dafür sind die Scheiben meist auch sehr billig. Wenn man Glück hat, macht man richtige Schnäppchen. Diese "Bohème" ist sicher keines, aber allein das vierte Bild scheint mir den Preis wert. Ich bedaure den Kauf daher keineswegs.


    Die "Tosca"-Ausschnitte entstammen hingegen einer Rundfunkaufnahme.


    LG


    Waldi

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  • Mir fehlen bisher zwei Aufnahmen aus der Vergangenheit:
    1938 Berrettoni; Albanese, Gigli, Poli, ... - besonders wegen Gigli hörenswert



    und



    1946 Toscanini; Albanese, Peerce, Valentino, ... hier besonders, wie nicht anders zu erwarten, interessant wegen des Dirigates.



    Trotz dieser Ergänzung: Meine Lieblingseinspielungen sind alle schon positiv "vorgestellt":
    Karajan 1972, Beecham 1956 und Serafin 1959 - ergänzt durch Lenard 1978.



    Grüße aus Wien


    Übrigens: Meine beeindruckendste "Aufführung" war Freni, Carreras; Karajan in unserer Staatsoper.

    Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum. (Friedrich Nietzsche)

  • Caro Giovanni !



    Die von Dir genannte erste Aufnahme ist wohl erhältlich .


    Die TOSCANINI - Interpretation mit ihren wahrscheinlich eher zügigen Tempi zu hören , wäre allerdings hochinteressant !



    Dir erstmal herzlich Willkommen bei uns und beste Grüsse , auch als offensichtlicher Puccini - Kenner ,



    Frank

    Frank Georg Bechyna
    Musik & Medizin

  • Man vergleiche diese Arie einmal mit Grigolo Orchester und Beczala Klavier.


    Nur wundern.


    LG, Bernward


    "Nicht weinen, dass es vorüber ist
    sondern lächeln, dass es gewesen ist"


    Waldemar Kmentt (1929-2015)


  • Angeregt durch den Ausflug zur La Bohème im thread UMFRAGE Oper auf Deutsch und/oder in der Originalsprache könnte man diesen thread weiterführen. Denn Boheme-Aufnahmen gibt es ja viele. DVD-Mitschnitte sind hier noch gar nicht erwähnt worden.


    Meine Bohème-Aufnahme ist die von DECCA mit Freni und Pavarotti unter Karajan aus dem Jahr 1972. Da stimmt die Besetzung bis in die Nebenrollen.



    Mit Freni und Pavarotti entstand 1990 der Mitschnitt an der San Francisco Opera.



    Zuletzt hat mir die Aufnahme aus dem Teatro Arcimboldi in einer Aufführung der Mailänder Scala aus dem Jahr 2003 mit Marcelo Alvarez und Cristina Gallardo-Domas sehr gut gefallen, in der zusätzlich Hei-Kyung Hong eine erstklassige Musetta gesungen hat. Die Inszenierung stammt von Franco Zeffirelli.




    Welche CDs und DVDs werden von den Tamino-Mitgliedern außerdem geschätzt?


    In diesem Zusammenhang sei auf den TMOO-La Bohème-Thread hingewiesen, der auch schon einige Aufnahmen erwähnt.


    Gregor

  • Aus gegebenem Anlass habe ich eine meiner "unverzichtbaren Klassikaufnahmen" in diesen Thread kopiert:


    Zitat

    Eine für mich unverzichtbare Klassikaufnahme ist die 1973 entstandene Aufnahme der Oper "La Bohème" von Giacomo Puccini unter Herbert von Karajan.


    Die Freni - ohnehin schone eine ideale Mimi - singt unter dem Maestro noch besser als sonst! (Man höre zum Vergleich die Frenii in der römischen Produktion von 1963 unter Thomas Schippers). Um sie herum versammeln sich ausnahmslos ideale Partner. Allen voran Luciano Pavarotti: die Prägnanz und Brillanz seines Singens sind bewundernswert, hinzu kommen seine sorgfältige Phrasierung und sein verhaltenes Pathos in den Duetten und Ensembles. So ist es nicht verwunderlich, dass die beiden Hauptprotagonisten der Oper bis heute nicht übertroffen worden sind. Hinzu kommt das phänomenale Dirigat Herbert von Karajans. Die Kritker Karl Löbl und Robert Werba haben das sehr schön beschrieben: "Mit den Berliner Philharmonikern breitet Karajan die Musik wie ein kostbares Collier genießerisch vor dem Zuhöreraus. Das gab's nur einmal - wird man später wohl nostalgisch schwärmen ..."


    Das Cover hat Gregor ja bereits eingestellt.


    Gruß
    Manfred

    "Menschen, die nichts im Leben empfunden haben, können nicht singen."
    Enrico Caruso


    "Non datemi consigli che so sbagliare da solo".
    ("Gebt mir keine Ratschläge, Fehler kann ich auch allein machen".)
    Giuseppe di Stefano

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  • Ich habe, leider muss ich sagen, diese Oper (als bekennender Puccini-Fan) in der Aufnahme mit Anna Netrebko und Rolando Villazon kennengelernt (aus der Stadtbibliothek) und danach gar nichts für diese Oper übrig gehabt, außer vielleicht für die Eingansgmusik des vorletzten Bildes (der Schnee, der fällt). Lange habe ich das links liegen lassen, wegen dieser Erfahrung.
    Später habe ich mir dann diese hier, hauptsächlich wegen Ettore Bastianini als Marcello und Carlo Bergonzi als Rodolfo und trotz der Tebaldi (sie und ich, wir werden in diesem Leben keine Freunde mehr) gekauft :


    Aber auch da hat es nicht so richtig gefunkt. Nun könnte ich ja sagen, wieder die falsche Aufnahme erwischt, probiere ich es mal mit der hochgelobten Pavarotti/los Angelos-Version...ehrlich gesagt, hatte ich aber bisher wenig Lust darauf, weil ich das Gefühl habe, dies wird die Puccini-Oper, die mir ausnahmsweise nicht gefällt.
    Ich weiß auch nicht...

    "Die Glücklichen sind neugierig."
    (Friedrich Nietzsche)

  • "La Bohéme" gehört zwar nicht unbedingt zu meinen Lieblingsopern (Chrissy, verzeih`mir), aber sie höre ich doch sehr oft. Und alternativ gehört diese Gesamtaufnahme zur absoluten Favoritin in meiner Sammlung:


    W.S.

  • Ich habe, leider muss ich sagen, diese Oper (als bekennender Puccini-Fan) in der Aufnahme mit Anna Netrebko und Rolando Villazon kennengelernt (aus der Stadtbibliothek) und danach gar nichts für diese Oper übrig gehabt, außer vielleicht für die Eingansgmusik des vorletzten Bildes (der Schnee, der fällt). Lange habe ich das links liegen lassen, wegen dieser Erfahrung.
    Später habe ich mir dann diese hier, hauptsächlich wegen Ettore Bastianini als Marcello und Carlo Bergonzi als Rodolfo und trotz der Tebaldi (sie und ich, wir werden in diesem Leben keine Freunde mehr) gekauft :
    ...


    Na, da hast du mit deiner ersten Boheme-Aufnahme wirklich ins Klo gegriffen. Das wäre wohl die letzte die man sich anhören braucht. :D


    Die von dir erwähnte Tebaldi-Aufnahme kenne ich auch und schätze sie wegen Bastianini und Bergonzi. Die Tebaldi singt zwar gut, ist mit ihrem distanzierten Timbre aber nie eine Mimi, mit der man richtig mitfühlen kann. Trotzdem eine ausgezeichnete Boheme.



    Ich habe bis jetzt noch nie von einem Puccini-Fan gehört, der die Boheme eigentlich gar nicht mag. Aber es soll ja alles geben ..... ;)


    Wenn es dich bei der Freni/Pavarotti-Aufnahme nicht erwischt, dann wird das wohl nichts mehr. ;(


    Gregor

  • Welche CDs und DVDs werden von den Tamino-Mitgliedern außerdem geschätzt?

    Richtig gut fand ich eine Aufnahme von 1982/83 aus Covent Garden London. Wunderbare stimmige Inszenierung. Als Rodolfo ein hervorragender Neil Shicoff. Nicht ganz so überzeugt hat mich Ileana Cotrubas als Mimi.
    Ob es diese Aufnahme auch als DVD gibt, weiß ich allerdings nicht. Ich habe sie im TV auf Classica gesehen.


    Eine ebenfalls rundum sehr gelungene und empfehlenswerte DVD ist die Aufnahme aus der Mailänder Scala von Franco Zefirelli von 1965.
    Unter dem Dirigat von H. v Karajan singen Mirella Freni und Gianni Raimondi die Hauptpartien.

    weil ich das Gefühl habe, dies wird die Puccini-Oper, die mir ausnahmsweise nicht gefällt.

    Hallo, liebe S & W
    Aus eigenem Erleben will ich Dich da trösten und zuversichtlich stimmen. Ich will mich kurz fassen, weil ich früher schon in anderen Threads unseres Forums darüber ausführlich berichtet habe.
    Einige Jahre später kam dieser Film in unsere Kinos. Ich war damals noch ganz jung und bei meinem Bruder und meiner späteren Schwägerin in Leipzig, die dort studierten, zu Besuch. Dort gab es so eine Art Kulturkino. Beide glaubten mir eine Freude zu bereiten und "überraschten" mich mit einer Kinokarte. Heute ist es mir fast peinlich und ich schäme mich ein wenig das zu berichten, aber ich weiß noch ganz genau, ich saß im Kino wie auf Kohlen und dachte mir, "wann ist dieser Mist bloß bald zu Ende"!
    Es dauerte später noch eine gewisse Zeit, hörte die Boheme dann oft auf Schallplatte und als ich sie dann das erste Mal live auf einer großen Opernbühne erlebte,mit erstklassigen Gesangssolisten, da war es um mich geschehen. Dann mochte ich diese Oper immer mehr und schließlich wurde sie bald mit weitem Abstand meine Lieblingsoper Nr. 1 !!! Und ich spüre, das wird sich nie mehr ändern.
    Zum Schluß noch meine persönliche Meinung, die jeder selbstverständlich anders sehen darf. Es gibt viele hervorragende Gesangssolisten, die auch in der Boheme wunderbar singen. Aber an das Traumpaar Mirella Freni/Luciano Pavarotti reicht niemand heran. Diese beiden sind Mimi und Rodolfo. Puccini muß geahnt haben, daß es dieses Traumpaar mal geben wird. Für diese beiden hat er seine herrliche, gefühlvolle Musik komponiert und sie sind und bleiben unerreicht.

    "La Bohéme" gehört zwar nicht unbedingt zu meinen Lieblingsopern (Chrissy, verzeih`mir)

    Aber selbstverständlich, mein lieber Wolfgang. Was gibt es da zu verzeihen. Jeder darf und soll doch unbestritten seinen Geschmack haben.
    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Eine DVD der Boheme aus der MET gibt es mit Teresa Stratas und José Carreras.




    Die Londoner Boheme mit Neil Shicoff und Ileana Cotrubas in den Hauptrollen gibt es ebenfalls auf DVD.



    Mit der Freni gibt es ja mehrere Aufnahmen auf DVD und vor allem auf CD.
    Mit Pavarotti gibt es auch noch eine zweite Boheme-DVD. Da singt er mit Renata Scotto.
    Kennt jemand diesen Mitschnitt? Die soll zwar auch sehr gut sein, aber die Scotto ist als Mimi wohl keine Konkurrenz für die Freni.


    Gregor

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  • Auch bei mir gehört die Boheme zu den Lieblingsopern. Mal so richtig traurig sein, das ist in der Oper gar nicht so selten, wenn alles rundum stimmt. Und mann geht raus und freut sich, mal so richtig traurig gewesen zu sein. Paradox. Eben Oper.


    Meine erste Boheme war im Kino, ich war noch kein Opernfan. Deshalb weiß ich auch nicht mehr, weer gesungen hat. Es ist sicher Mitte der 50-er Jahre gewesen.


    Danach habe ich mehrere Bohemes in Gera und Leipzig gesehen. Aber so richtig gefunkt hat es erst im Fernsehen. Ich finde noch immer die Karajan-Verfilmung mit Freni, Raimondi und Panerai als eine der besten, gleich danach Freni/Pavarotti. Nicht gefallen hat mir der Film mit Villazon und Netrebko, obwohl man ihm (entgegen meiner Erwartungen - er hat immer etwas komikerhaftes) die Trauer durchaus abnehmen kann.


    In Weimar sah ich vor etwa 12 Jahren einmal eine Boheme, da spielte der 2. Akt in einem Baseballstadion (Regie Matthias Oldag). Das war das erste Mal, daß ich in der Pause gegangen bin. In Dresden ist mir dagegen eine Boheme mit Vargas und Martinez bei wunderschönem Bühnenbild in sehr guter Erinnerung .


    Und auf CD bleibt zumindest in Che gelida manina Jussi Björling für mich unübertroffen. Wie er seinen Ton in die Höhe schraubt und glänzend halten kann, das ist "kalter Rücken" pur.


    La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Die nächste "La Boheme" folgt schon in wenigen Tagen:


    Mittwoch, 01. August 2012 - 19:30 ORF, Radio Ö1:


    Giacomo Puccini: "La Boheme"


    Mit Piotr Beczala (Rodolfo),
    Anna Netrebko (Mimì),
    Massimo Cavalletti (Marcello),
    Nino Machaidze (Musetta),
    Alessio Arduini (Schaunard),
    Carlo Colombara (Colline),
    Davide Fersini (Benoît, Hausherr),
    Peter Kalman (Alcindoro)
    und Steven Forster (Parpignol)
    Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor,
    Salzburger Festspiele Kinderchor,
    Wiener Philharmoniker;
    Dirigent: Daniele Gatti
    (Übertragung aus dem Großen Festspielhaus im Rahmen der Salzburger Festspiele 2012 in Dolby Digital 5.1 Surround Sound)


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Noch ein Tipp für alle, die diese DVD noch nicht haben:


    2004 wurde die Oper in der Opernsammlung von deAgostini herausgebracht ( siehe auch hier bei Tamino: DVD-Vs: DeAgostini-Opern... gut und günstig oder Schrott?


    Die gab es damals in jedem Büdchen, in den Bahnhofskiosken und in jedem Zeitungs- und Zeitschriftenladen und sah so aus:



    Mir ist aufgefallen, dass es diese DVDs aus der Sammlung (meist ohne das Heftchen) billig auf fast jedem Flohmarkt, im Netz (bei der eBucht oder hood) zu kaufen gibt, da sollte man für einen Euro (+Porto) sofort zugreifen. Das sind die Original-Arthaus-Pressungen, also kein billiger Ramsch (ich habe alle 66 DVDs aus der Sammlung).


    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • die Scotto ist als Mimi wohl keine Konkurrenz für die Freni.


    Für die "Freni" in der Boheme gibt es überhaupt keine Konkurrenz. Als Mimi ist sie unerreicht.
    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Na, da hast du mit deiner ersten Boheme-Aufnahme wirklich ins Klo gegriffen. Das wäre wohl die letzte die man sich anhören braucht.

    Wirklich nicht! Wobei man natürlich wieder dazu sagen muss, dass diese Aufnahme als Soundtrack verschwendet ist. Es gilt der Film allein und der ist sehr wohl sehenswert. Ich frage mich ohnehin, warum er von den Regietheatergegnern nicht wie ein Schrein herumgetragen wird. Dieser Aufwand und diese Liebe zum authentischen Detail sind absolut konkurrenzlos und musikalisch ist es auch in Ordnung.



    Wenn es dich bei der Freni/Pavarotti-Aufnahme nicht erwischt, dann wird das wohl nichts mehr. ;(

    Das ist nicht gesagt. Auf gleichem Niveau mit deutlich anderer musikalischer Konzeption liegt die Aufnahme von Sir Thomas Beecham mit Victoria de los Angeles und Jussi Björling.

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


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