Mein Lieblingskomponist ist Georg Friedrich Händel (1685-1759) - auch wenn die Wahl schwer fällt, sich da festlegen zu müssen.
Er bietet mir von allem etwas:
Sehr festliche und ansprechende Instrumentalmusik voller Eleganz, Fantasie und Melodienreichtum (vor allem Wasser- und Feuerwerksmusik, die Concerti grossi und die Orgelkonzerte) - Barockmusik wie sie sein soll!
Schöne (und für meine bescheidenen Fähigkeiten in großen Teilen auch "im Alleingang" spielbare) Klavier- bzw. Cembalomusik, wie die Solo-Suiten und die große Chaconne. Auch diese Musik besticht durch ihren Melodiereichtum und ihre mitreißenden Rhythmen!
Grandiose Chorwerke - den "Messias", "Israel in Ägypten" und "Judas Maccabäus" allen voran genannt (die Auswahl fällt schwer). Wenn ich Chorsätze wie z. B. das "Halleluja", "For unto us a child is given" oder "He smote all the firstborn of Egypt" höre, bin ich immer komplett hin und weg! Händel wusste, wie er oft mit einfachsten Mitteln eine große und ergreifende Wirkung in seiner Chormusik erzielen konnte! Das lässt wohl keinen Zuhörer unberührt!
Und - last but not least: Seine wundervollen Opern! Ich bin eh ein Fan der Barockoper und bei Händel finde ich sie in ihrer Vollendung in großer Vielfalt! Für mich sind z. B. die beiden großen Soloszenen der Cleopatra in "Giulio Cesare in Egitto" im 2. und 3. Akt ("Che sento o dio! - se pietà per me non senti" und "Piangero la sorte mia") die schönsten Opernszenen dieser Art überhaupt! Da braucht es keinen Verdi oder Puccini mehr im 19. Jahrhundert, um anrührender Liebesschmerz und -sehnsucht auszudrücken! Händel sprengt hier alle einengenden Grenzen der damaligen Opernkonventionen und vermag es wie keiner seiner opernkomponierenden Zeitgenossen, Gefühle und Situationen musikalisch so überzeugend auszudrücken!