ZitatOriginal von Michael Schlechtriem
Es gibt ja nur die Darstellung der Sängerin, und da diese jahrelange Probleme bekam, was ich für völlig übertrieben halte, bin ich halt im Zweifel, ob diese völlig übertrieben zotigen Worte tatsächlich so gefallen sind.
Wenn ja, ok, dann halte ich das selbstverständlich auch für schändlich.
Nun, lieber Michael, mir geht es ja auch nicht anders, als dass ich die Geschichte so kenne, wie sie erzählt worden ist. Aber solche psychischen Folgen sind mir durchaus bekannt, wenn auch aus anderen Bereichen. Da mag eines zum anderen kommen, aber ohne den (kriminellen) Übergriff wäre eben nicht das eine zum anderen gekommen.
Und das ist für mich eben das Entscheidende: hier werden geltende Gesetze verletzt - und möglicherweise ist das Schlimmere noch nicht einmal der Übergriff, sondern die Reaktion der Anwesenden (und dann natürlich all das Nachgeschwätz, was daraus entsteht).
ZitatAber nur, was den Unterricht angeht, denn am Theater z.B. herrscht durchaus oft ein rauher Ton.
Dann müssen sich Sänger leider oft ziemlich harten Tobac von z.B. Regisseuren anhören können.
Und auch untereinander, auch im Orchester, kann es ganz schön zur Sache gehen.
Nicht immer, aber es kommt vor.
In all diesen Fällen ist man nicht in einem rechtsfreien Raum. Bedenklich finde ich es allenfalls, dass es Personen gibt, die eben das meinen. Dass mal eine Äußerung in der Hitze des Gefechtes daneben gehen kann, ist das eine. Wenn man sich gleich entschuldigt, sollte die Sache auch nicht aufgeblasen werden. Aber das Rechtsbewusstsein und der Respekt vor dem Gegenüber - beides muss gegeben sein. In anderen Ländern scheint es da stärkere Gewerkschaften bzw. Personalvertretungen und nicht zuletzt erhebliche Schadensersatzansprüche zu geben - das dämpft denn solche Abläufe ...
ZitatAußerdem hatte er recht, und es war richtig, nicht wochenlang um den heißen Brei herumzureden sondern gleich zur Sache zu kommen.
Das war dann nicht Zuckerbrot, sondern Peitsche.
Nun, Peitsche sehe ich darin nicht. Ich stimme Dir zu: eine harte gerechtfertigte Kritik ist immer besser als eine weichgespülte Lüge - die hilft nämlich niemandem weiter. Und wenn bei der Kritik auch zwischen Person und Sache unterschieden wird, ist sie (objektiv) nicht verletzend. Es ist ja die unsaubere Kritik, die verletzt, wo Persönliches und Sachliches miteinander verbunden werden (und davon ist eine sexistisch gefärbte Kritik eben der üble Sonderfall).
ZitatDann muß man kämpfen, das gibt Krieg, und ich habe selber jahrelange zermürbende Grabenkämpfe mit verschiedenen Kollegen erlebt, bis die Situation sich nicht nur entspannte, sondern sich sogar hätte umdrehen können, wenn ich es gewollt hätte...........
Diese Kämpfe gehören zum Alltag nicht nur im Berufsleben. Je weniger man sich aus dem Wege gehen kann, umso schlimmer kann es sich ausgestalten. Mobbing ist da eine andere (auch strafbeschwerte) Form.
Liebe Grüße Peter