Ohrwurm aus Italien - Antonio Vivaldi: "Le quattro stagioni"

  • Guten Abend


    eine rein kammermusikalische Aufnahme ist die neue Einspielung



    mit Sigiswald Kuijken und "La Petite Bande":


    Je eine 1. u. 2. Violine, Viola, Cembalo und als einzigen "Streicherbass" ein Violoncello da Spalla", ein Schuldercello, das horizontal vor der Brust oder gegen die rechte Schulder gehalten wird.


    Gruß aus der Kurpfalz


    Bernhard

  • Hallo.


    Ich hatte jüngst im Radio die "Vier Jahreszeiten" mit (ich glaube) Janine Jansen und einer kleinen, fast kammermusikalischen Besetzung gehört. Das gefiel mir recht gut (zumindest der "Sommer", der gespielt wurde). Kennt jemand die Aufnahme?


    :hello:


    Gruß, l.

    "Jein".

    Fettes Brot

  • Zitat

    Original von lohengrins
    Ich hatte jüngst im Radio die "Vier Jahreszeiten" mit (ich glaube) Janine Jansen und einer kleinen, fast kammermusikalischen Besetzung gehört. Das gefiel mir recht gut (zumindest der "Sommer", der gespielt wurde). Kennt jemand die Aufnahme?


    Schau mal weiter oben, auf der ersten Seite dieses Threads. ;-)
    M. E. eine ziemlich langweilige Aufnahme, noch dazu mit einer beinahe unverschämten Spieldauer (keinerlei Beigaben). Die Aufnahme wurde in einer Fachzeitschrift damals ziemlich gelobt. Ich bin allerdings froh, dass ich mir das Geld gespart habe.


    Meine liebste Interpretation ist mit Abstand die von Anne-Sophie Mutter und den Trondheim Soloists. Diese Aufnahme sprüht vor Spielfreude, und wird auch mit sehr kleinem "Orchester" gespielt. Wer nicht prinzipiell gegen gelegentlich ein wenig extreme Tempi eingestellt ist, dem kann ich diese Aufnahme empfehlen.


  • Die Aufnahme ist eine Familien-Co-Produktion und erfreut sich inzwischen grosser Beliebtheit. Durch die Kammermusikbesetzung wirkt das Werk noch filigraner. :hello:

    Freundliche Grüße Siegfried

  • eine meiner Favoriten, zusammen mit dem L´estro armonico-Zyklus der zentrale Vivaldi schlechthin...ich habe diese Pizza in 4 Einspielungen, wobei mir zur Zeit die von Jacques Loussier die liebste ist.

  • hallihallo! :hello:


    Paul? hat jetzt auch die vier Jahreszeiten* - hihi


    auf Schallplatte, sensationell in meine Fänge geraten - man hab ich ne Freude
    läuft rauf und runter schon seit 3 - 4 Tagen
    kann mir nicht langweilig werden


    ach ja - Platte wie neu - hehe - meist so bei gebrachten Klassik LPs
    (netweder weil die Besitzer besser aufpassen oder weil se keiner abspielt ;) )


    na ja - dürfte aus ner Serie sein: GROSSE KOMPONISTEN und ihre Musik
    revidiert von Vittorio Negri
    Violine: Felix Ayo
    wer auch immer die sind ?(


    werd gleich mal wieder die Nadel aufsetzen :beatnik:


    LG Paul? :angel:


    * Le quattro stagioni - Vivaldi - hihi

  • Nach ersten Zweifeln doch gekauft und für recht gut befunden:



    Die junge Dame kann was!



    Noch 2 sehr gute Aufnahmen, welche die 4 Jahreszeiten beinhalten:



    Freundliche Grüße Siegfried

  • Zitat

    Original von Siegfried
    Nach ersten Zweifeln doch gekauft und für recht gut befunden:



    Die junge Dame kann was!


    Und gut ausschaun tut sie auch noch! :D :stumm: :stumm: :untertauch:


    LG joschi


  • Andrew Manze, Violine; Amsterdam Baroque Orchestra; Leitung: Ton Koopman


    Eine unaufgeregte und präzise HIP-Einspielung, die mir sehr gut gefällt.


    Es sind noch zwei Oboenkonzerte enthalten.


    Gruß, Wolfgang

    Lieber Fahrrad verpfänden denn als Landrat enden!

  • Ich besitze drei Versionen der 4 Jahreszeiten:


    Mutter/Karajan
    Kennedy die 1.
    Janine Jansen


    Mutter/Karajan war meine erste CD-Fassung, die LP mit Marriner/St. Martins in the Fields, die ich Ende der 70er Jahre gerne hörte, ist irgendwie weggekommen.
    Muter/Karajan ist Breitwand-Vivaldi und nicht mehr mein Geschmack.


    Kennedy mußte her wegen des damaligen Hypes um die Aufnahme.
    Teilweise krass "gegen den Strich" gespielt, lege ich sie heutzutage immer noch mal gerne auf.


    Jansen finde ich einfach schon deswegen gut, weil die kleine Besetzung eine Transparenz schafft, die dieser Musik einfach guttut.
    Ich stimme Siegfried zu, die Dame kann was !


    M-Müller bringt mich darauf, auch mal Loussier zu probieren.
    Nur keine Langeweile aufkommen lassen :]

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  • Ich besitze die Aufnahme mit Viktoria Mullova und liebe insbesondere den "Winter". Einfach atemberaubend! :jubel:


    Ich kenne eine andere Aufnahme mit Anne-Sophie Mutter, die mir nicht annähernd so gut gefällt.


    Mignon :hello:

    Maybe the nation has found peace from its sins... I. A. a. W.E.B. Du Bois

  • Zitat

    Original von Mignon
    Ich kenne eine andere Aufnahme mit Anne-Sophie Mutter, die mir nicht annähernd so gut gefällt.


    ...wobei die ja eher moderner ist... :stumm::D



    Hab sie mir damals bei Erscheinen gekauft und fand sie weder beeindruckend noch furchtbar;


    mir ist die hier



    immer noch die liebste, sie war meine erste und ich hab das Werk durch sie kennen und lieben gelernt und sie fast täglich gedreht :lips:


    :hello:
    Stefan

    Viva la libertà!

  • Hallo,


    also, das Forum beginnt mir Geld zu kosten - ich musste die wiener Plattengeschäfte unterstützen :wacky: und habe mir jetzt einmal zwei Aufnahmen der Quattro Stagioni zugelegt -


    die Harnoncourt-Aufnahme und die Version von "Il Giardion Armonico", die mich - ehrlich gesagt - von den Socken gehaut hat. Derartig "rockig" und - so empfinde ich es zumindest - fast schon brutal gespielt, das war für mich ein richtiger Eye-Opener 8o


    Im Fundus meiner Mutter fand ich noch die Aufnahme ex 1986 mit Stern/Perlman/Mintz/Zukerman (Israel Philharmonic Orchestra - Mehta), die ja wirklich zuckersüß und harmlos wirkt.


    Lange Rede kurzer Sinn - im Vergleich zum Giardino ist die Harnoncourt-Aufnahme für meinen Geschmack fast schon zu brav geraten.


    Jetzt würde mich unter Umständen die vielgelobte Aufnahme von Carmignola noch reizen - was wird mich da erwarten? Wie kann man diese im Vergleich zu den dreien, die ich schon habe, einschätzen ?


    Für Hilfe und Tipps wäre ich sehr dankbar :lips:


    P.S. Die 5 Violin Concertos von Vivaldi mit Viktoria Mullova / Il Giardino Armonico sind auch wunderbar :angel:

    Hear Me Roar!

  • Servus,


    Frühling wird's offenbar auch in Frongraisch und Vivaldis Vertonung war auch dort wohl so beliebt, dass Michel Corrette eine Coverversion davon gemacht hat. Er hat dem Ganzen den Text des Laudate Dominum unterlegt und der Partitur Solisten und Chor hinzugefügt. Zu hören ist das Stück auf folgender, kürzlich erschienener CD:




    Jacques Antoine Denoye: Messe à Grand Choeur
    Michel Corrette: Laudate Dominum nach Vivaldis Konzert "Der Frühling"


    Gauthier, Pozo, Einhorn, Georgel,
    La Maitrise de Bretagne, Orchestre du Parlement de Musique
    Martin Gester



    Nette Version! :]



    Sehr schön ist aber auch die große Messe von Jacques Antoine Denoye, das eigentliche Hauptwerk der CD, auch wenn's bei JPC andersrum steht. Sie ist schon deshalb interessant, weil es Mitte des 18. Jh. aus Frankreich nicht allzu viele vollständige Mess-Vertonungen gibt, schon gar nicht mit so großer Besetzung.



    herzliche Grüße,
    Thomas

    Da freute sich der Hase:
    "Wie schön ist meine Nase
    und auch mein blaues Ohr!
    Das kommt so selten vor."
    - H. Heine -

  • Zitat

    Original von salisburgensis
    Servus,


    Frühling wird's offenbar auch in Frongraisch und Vivaldis Vertonung war auch dort wohl so beliebt, dass Michel Corrette eine Coverversion davon gemacht hat. Er hat dem Ganzen den Text des Laudate Dominum unterlegt und der Partitur Solisten und Chor hinzugefügt.


    Salü,


    damit hat er aber nichts Neues geschaffen, sondern nur eine vivaldische Parodie aufgegriffen: Vivaldi selbst hat das Anfangsthema von "La Primavera" dem Eingangschor mit Sopransolo von Dorilla in Tempe RV 709 mit dem Text Dell' aura al sussurrar beigegeben.


    :hello:


    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Zitat

    Original von Ulli
    damit hat er aber nichts Neues geschaffen, sondern nur eine vivaldische Parodie aufgegriffen: Vivaldi selbst hat das Anfangsthema von "La Primavera" dem Eingangschor mit Sopransolo von Dorilla in Tempe RV 709 mit dem Text Dell' aura al sussurrar beigegeben.


    Corrette hat das ganze Konzert parodiert, nicht nur ein Thema daraus. Aber es hat ja niemand behauptet, dass er was Neues damit gemacht hätte...



    herzliche Grüße,
    Thomas

    Da freute sich der Hase:
    "Wie schön ist meine Nase
    und auch mein blaues Ohr!
    Das kommt so selten vor."
    - H. Heine -

  • Mein Weg zur totalen stagioni-Begeisterung führte offenbar über Terry Riley.


    (Mit einem Umweg über Leonardo Vinci.)


    (Dass die zunehmende Akzeptanz, die ich jetzt der 80er-Pinnock-Aufnahme mit ihren etwas zu gleichmäßig raschen Tempi entgegenbringe, auch auf "In C" zurückgeführt werden könnte, will ich jetzt nicht in Betracht ziehen.)


    Abgesehen von den Tempi sollte man dem 80er-Pinnock aber wohl doch keine Vorwürfe machen, auch klanglich ist das durchaus differenziert.


    (Vielleicht lag mein ursprüngliches Problem mit Pinnock-80er darin, dass mir - da ich in den 80ern heranwuchs - der Ohrwurm-Charts-Charakter der Musik hier deutlicher schien als in einer aktuelleren Einspielung?)


    Absurderweise hatte ich also gestern ein riesiges "Aha-Erlebnis" bei dieser tollen Musik (nachdem ich in derselben Hörliegung Concerti von Corelli, Torelli, dall'Abaco, Albinoni, Bonporti, Manfredini und Durante genossen hatte). Endlich war an Stelle des etwas unbefriedigten "diese Charts-Musik anstelle der vielen interessanten Personalstile" das "der ist aber komplett anders und viel genialer" getreten. Ich habe jedenfalls ein Talent, das Bequemste mir zum unbequemsten zu machen. Aber bei den zusammenstreitenden Spagettis scheine ich das endlich überwunden zu haben und Vivaldis Leistung kommt mir immer epochaler vor (soll ich jetzt ein paar Fachtexte abschreiben?)
    :baby:

  • nein, es genügt, wenn du dich im club willkommen fühlst. :D
    ich habe mir unlängst die zehnte oder zwölfte (muss mal zuhause nachzählen) einspielung zugelegt.
    wir könnten ja einmal eine von den von dir so geliebten vergleichssessions bei mir starten ;)

  • so als teaser:


    camerata lysy gstaad
    concentus musicus wien
    concerto amsterdam
    english chamber orchestra
    ferhan und ferzan önder
    il giardino armonico
    la magnifica communità
    moskauer kammerorchester
    i musici
    i solisti veneti
    i sonatori de la gioiosa marca
    tafelmusik


    wer will noch kommen? :D

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  • Guten Abend


    Wien ist mir zu weit weg :D


    Aber wen jemand noch diese



    Einspielung von Vivaldis op. 8 il cimento dell´armionia e dell´ inventione zu eurem Treffen mitbringen würde, für mich eine der besten Aufnahmen von Le quarttro stagione.


    Fabio Biondi und sein Eurpoa Galante entzünden hier ein wahres musikalisches Feuerwerk :jubel: :jubel:


    Gruß :hello:


    aus der Kurpfalz


    Bernhard

  • Guten Tag



    Vivaldi schreib hierzu in seiner Widmung des Druckes von op. 8 an den böhmischen Grafen Wenzel von Morzin:


    "...wenn ich an die lange Reihe von Jahren denke, in denen ich die mich auszeichnende Ehre genoß, Eurer Hoheit als Hofkomponist in Italien zu dienen, erröte ich bei den Gedanken, bis heute noch immer keinen Beweis meiner tiefen Verehrung gegeben zu haben. So habe ich also beschlossen, diesen Band drucken zu lassen, um ihn Eurer Hoheit ergebenst zu Füßen zu legen: Ich bitte sie inständigst, sich nicht zu wundern, wenn Eure Hoheit unter diesen wenigen und schwächlichen Concerti die `Vier Jahreszeiten´ finden wird, die schon vor langer Zeit die nachsichtige Großmut Eurer Hoheit fanden, glauben Sie mir, dass ich sie deshalb würdig befand, gedruckt zu werden -obwohl es in jeder Beziehung dieselben Stücke sind-, weil nun noch außer Sonetten genaue Erklärungen aller darin dargestellten Dinge beigefügt sind. Ich bin sicher, Sie werden sie beurteilen, als wären sie neu."


    Drer Graf beurteilte die "Vier Jahreszeiten" bestimmt nicht als schwächliche Concerti; und wir heute auch nicht :yes:


    Gruß :hello:


    aus der Kurpfalz


    Bernhard

  • Weil inzwischen fast das halbe Forum die Aufnahmen der Bachschen Violinkonzerte mit Amandine Beyer und den Gli Incogniti erworben hat, möchte ich auf ihre Aufnahme der Quattro Stagioni hinweisen:





    Da weht ein ähnlich frischer Wind wie bei Bach! Höre die Aufnahme gerade und muß meiner Begeisterung im passenden Thread Ausdruck geben.

  • Nun habe ich den ganzen Thread noch einmal aufmerksam gelesen und in alle besprochenen Aufnahmen hineingehört.
    Meine damals gemachte Aussage muss ich nunmehr ergänzen.
    Es gibt eine Einspielung auf "modernen" Instrumenten, die mich sehr fasziniert und regelrecht begeistert:



    Was Janine Jansen und ihre Musiker hier machen ist eine frische und gleichzeitig enorm stilbewusste Art der Aufführung von barocker Musik auf "normalen" Instrumenten, die ich mir schon immer wünschte, und die meine Erwartungen sogar um Einiges übertrifft, weil es da Überraschungen gibt, unerhörte Momente, die überzeugend wirken.


    Hier werden nicht nur die Erkenntnisse der historischen Aufführungspraxis berücksichtigt, sondern diese werden sehr virtuos, spielfreudig, klangschön, lust- und phantasievoll angewendet.
    Es sind durchaus moderne Interpretationen, die gleichzeitig "historisch informiert" klingen, allerdings ohne staubig-langweiligen Dogmatismus, sondern mit viel Sinn für ein Aufgehen in den Affekten, den Emotionen des Werkes.
    Wie das Orchester allein schon das Orchesterritornell des Frühlings hinsichtlich der Dynamik und Artikulation spielt, finde ich äusserst erfreulich.
    Es zeugt nach meinem Dafürhalten von einer hohen Stilkenntnis, einer Freiheit mit den vorhandenen und erlaubten Mitteln der Klangrede im Sinne des guten Geschmacks souverän umzugehen, wenn man so spielt und überhaupt auf solche Ideen kommt.
    Auch die Tongebung, die Differenzierung des Vibratos usw. macht mich sehr froh, und zwar nicht nur bei der Solistin, sondern z.B. auch beim Continuo-Cellisten.


    Dass in diesem Thread weiter oben ein regelrechter Veriss steht und sich einige dieser Auffassung gerne anschlossen, respektiere ich zwar als guter Demokrat, nachvollziehen kann ich diese Position indes beim "schlechtesten Willen" nicht.


    Ich wundere mich überhaupt, dass ich diese Aufnahme bisher nicht wahrnahm.


    Auf Janine Jansen bin ich eigentlich erst gestern hörend gestossen.
    Vom Namen her kannte ich sie zwar, habe mir aber, gewissen Vorurteilen folgend, nicht viel von ihr versprochen und habe darauf verzichtet, in die Aufnahme hineinzuhören.


    Das änderte sich sehr, als ich gestern zufällig bei Youtube hörte und sah, wie sie die Inventionen und Sinfonien von J.S.Bach zusammen mit einem, bzw. zwei anderen Streichern spielte.
    Ich habe ehrlich nicht erwartet, dass sie derart in den Dingen der Alten Musik und der Klangrede bewandert ist und dieses Wissen derart musikalisch umsetzen kann.


    So suchte ich heute nach den Vier Jahreszeiten und entdeckte diese hier besprochene Aufnahme.
    Sie wird definitiv meine nächste zu erwerbende SACD sein.


    Schön, dass mir "auf meine alten Tage" doch noch eine richtig schöne und überraschende Entdeckungen vergönnt war, und das bei einem derart bekannten und oft gespielten Werk.


    :hello:
    Glockenton

    "Jede Note muss wissen woher sie kommt und wohin sie geht" ( Nikolaus Harnoncourt)


  • Bereits mehrmals erwähnt wurde die herausragende Einspielung der "Vier Jahreszeiten" von Europa Galante mit Fabio Biondi, aufgenommen in Sion im Jahr 2000 für Virgin (EMI).
    Es gibt auch eine frühere Aufnahme der "Vier Jahreszeiten" aus Graz von 1991 mit Europa Galante und Fabio Biondi. Freilich hat die Besetzung von Europa Galante in dem Jahrzehnt gewechselt, am Cembalo der Grazer Aufnahme von 1991 spielte Rinaldo Alessandrini (Concerto Italiano).
    Europa Galante spielen hier eine frühe Version der "Vier Jahreszeiten" (Manchester Version).
    Die CD erschien 1992 bei OPUS 111 (Naive/Paris).

    mfG
    Michael

  • Ein 2011 neu gestarteter Thread zu diesem Thema bekam keine Resonanz, stattdessen wurde hier weitergeschrieben und vielleicht ist das sowieso die beste Lösung. - seit kurzem update ich Threads aus den Foren für alte Musik und dem Barockmusikforum. Da darf natürlich auch Vivaldi mit seinem wohl bekanntesten Werk nicht fehlen "Le quattro stagioni"
    Am 15, Oktober 2016 hat unser Mitglied im viel gescholtenen aber (nicht nur) von mir gern gelesenen Thread "Was hört ihr gerade jetzt" auf die hier von mir erneut gezeigte Aufnahme hingewiesen
    Ich bin eigentlich im Bereich von Neuaufnahmen eher ein Skeptiker in Bezug auf Superlative . aber diese hier gezeigte Aufnahme mit dem Concerto Köln und einem der beiden Konzertmeister, Shunsuke Sato, ist ein aussergewöhnliches Ereignis und eroberte mein Herz im Sturm. So gut habe ich Concerto Köln, dem ich seines "ruppigen Spiels" wegen in der Vergangenheit eher reserviert gegenüberstand, bislang noch nie gehört. Shunske Sato ist ein Erlebnis , eine Klasse für sich. Giuliano Carmignola hat nun einen ebenbürtigen "Konkurrenten" gefunden. Selbstverständlich werde ich zukünftige Neuaufnahmen - so mit beiden Interpreten existent - auch von beiden kaufen, der Ansatz ist IMO gleichwertig - aber grundverschieden. Während Carmignolas Spiel (generell bei Vivaldi) mich auch auf den melancholischen Vivaldi aufmerksam machte, vermag Shunske Sato den gelegentlich ein wenig forschen Zugriff des Concerto Köln - ohne ihn in Frage zu stellen oder abzumildern - mit überirdisch schönen, melodischen Passagen in Einklang zu bringen, er selbst zeigt, daß die Begriffe virtuos und gefühlvoll keine unüberwindbaren Gegensätze darstellen. Am Schluß meiner Bemerkungen noch ein Extralob für die überragende Tontechnik. Die Aufnahme wurde ohne Schnitte bewerkstelligt und wird quasi unverfälscht an den Hörer geleitet.


    Ich habe mir alle verfügbaren Sample-Clips angehört und die CD dann auf meine November Bestelliste gesetzt.
    Dies Aufnahme ist einfach ein MUSS !!



    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Hallo taminos,


    Alfred hatte schon im Jahre 2004 die Absicht bekundet sich mit der Karajan / Mutter-Aufnahme in modernem Orchestergewandt auseinanderzusetzen:


    Was heißt vielgelästert ? Wie ist die Aufnahme Eurer Meinung nach zu beurteilen??? Bisher kamen keine reaktionen zu der Aufnahme. Dieses war meine erste Aufnahme (LP) und ich war immer voll zufrieden.


    Hallo Teleton,
    ist ja schon lange her ... ist Alfred einmal dazu gekommen?
    Ich nehme an wir sprechen von dieser Aufnahme:

    Ehrlich gesagt ... ich finde sie gut! :thumbup:
    LG
    @: die Meinung von Alfred wäre trotzdem noch interessant :)

  • Hallo WikAu,


    :thumbup: ja, ich finde sie auch gut und schätze auch die grossorchestrale Besetzung.
    Ich habe heute mal in meinem Schlallplattenschrank nachgesehen und auf LP (ein paar Reste von ca 100 LP´s sind ja noch da), diese seit mind 15 Jahren nicht mehr gehört. Es ist aber nur noch die Karajan Aufnahme mit Michael Schwalbe, Violine (DG, 1978) da. Die fand ich ebenso gut - und Michael Schwalbe war der 1.Geiger der Berliner PH !



    ;) Da ich kein Barock-Fan bin, hatte ich auch keine Skrupel mir die extreemste Aufnahme mit Stokowsky/New Philharmonia Orchestra (DEcca-Phase4) zuzulegen - ist natürlich bei Stoky grossorchestral aufgeplustert ... bei mir ist das eine Decca-LP.


    Hier die Abb der CD-Version

    CALA 1966, AAD



    *** Auf CD habe ich zwei hochmusikalische Aufnahmen, wovon die Zweite mit dem grossen Gidon Kremer eine sehr moderne und fesselnde Sichtweise ist, bei der die Tracks so angeordnet sind, dass Sätze von Piazzollas Jahreszeiten dazwischen liegen:


    I Musici

    Decca, 1970, ADD


    Gidon Kremer und sein Ensemble Kremerata Baltica

    Nonesuch, 2000, DDD

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Ich gestehe, daß ich mein Versprechen, die Karajan/Mutter Aufnahme zu kaufen und zu beschreiben nicht eingehalten habe - ich habe einfach vergessen.

    Heut habe ich gesehen, daß sie bereits gestriche, aber auch wiederaufgelegt wurde (siehe Coverbild links oben) und nun um 6.99 Euro (noch) erhältlich ist.

    Bevor ich bestellt habe, habe ich indes in die Samples hineingehört und muß sagen, daß sie mich nicht überzeugt haben. Natürlich klingt Vivaldi IMMER irgendwie gut - man macht also keinen Fehler, wenn man sie kauft. Bei mir indes kam hinzu, daß ich vor etwa einer Stunde die rechts abgebildete CD mit dem Conzerto Köln (siehe Abbildung rechts oben) gehört habe, welche einen völlig anderen Interpretationsansatz vertritt, und diese eben die meisten anderen Interpretationan in den Schatten stellt. (Die Karajan Aufnahme klingt IMO zu weich, die Lautmalereien Vivaldis verlangen aber nach einem ausgeprägt konturiertem Ton um ihre Wirkung voll entfalten zu können.

    Anders als bei vielen anderen Werken bin ich der Meinung, daß die HIP Aufnahmen - sie sind sehr unterschiedlich ausgefallen - im Falle Vivaldis den Werke besser gerecht werden als solche mit großem Orchester.Der üblicherweise silbrige Klang und die gute Durchhörbarkeit* kommt den Werken sehr entgegen.

    Diese Aufnahme zählt zu meinen Lieblingsaufnahmen des Werkes. (meine anderen sind jene von "The English Concert" und "il Gardino armonico")

    Ich habe am 17. Oktober 2016 scho einmal kurz über diese Aufnahme geschrieben. Heute habe ich sie IMO nicht nur gehört, sondern in sie geradezu vertieft - und die Werbung hat hier nicht zuviel versprochen.


    mfg aus Wien

    Alfred


    *die Aufnahme ist zu allem Überfluss auch noch "audiophil" es wurden lediglich 2 Hauptmikrophone und und einige Stützmikros eingesetzt, damit die Räumlichkeit möglichst unverfälscht wiedergegeben wird, Auf künstlichen Hall und Kompressionsverfahren wurde verzichtet. Die Solovioline klingt geradezu betörend schön und natürlich, Am Ende bermerkt man am Applaus, daß es sich um einen LIVEMITSCHNITT handelt......


    Siehe auch:

    2012 - Le Quattro Stagioni - Vivaldis musikalische Reise durch das Jahr - Der Winter

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • In meinem Regal gibt es einige Aufnahmen der "Vier Jahreszeiten", allerdings keine in HIP-Besetzung. Meine liebste ist bis heute diese:

    Henryk Szeryng (Violine und Leitung) mit dem English Chamber Orchestra (Aufnahme: 1968, London).

    Das lupenreine Spiel des Geigers nimmt vom ersten Ton an gefangen, und das klein besetzte ECO spielt mit Leidenschaft und Hingabe. Für mich immer wieder ein reiner, ungetrübter Musikgenuß.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

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