Sex Sells - auch in der Klassik?

  • Lächle es könnte schlimmer werden, man lächelt und es wird schlimmer:



    befürchte das war noch nicht die "Spitze" des Eisberges! :stumm:

  • Lieber Richard ,
    genau dieses "Motiv" habe ich vor 20 Jahren in einem exquisiten Kunsthaus gesehen - als ungewöhnlich grosse Zeichnung . Da war es tatsächlich Kunst .
    Hier ist es einfach ordinär !
    Viele Grüsse
    Frank

    Frank Georg Bechyna
    Musik & Medizin

  • ...auch in der Klassik?


    Eigentlich ist diese Frage doch erstaunlich, angesichts des vielen nackten Fleisches, welches man alle Nas´ lang in der Oper zu sehen bekommt. Zeigt dagegen eine der Größen der Popmusik mal ihren Busen, ist das gleich ein riesen Skandal (siehe Janet Jackson vergangenes Jahr).


    Thomas

    Da freute sich der Hase:
    "Wie schön ist meine Nase
    und auch mein blaues Ohr!
    Das kommt so selten vor."
    - H. Heine -

  • Hallo,
    stelle gerade mit Erstaunen fest, dass ich in diesem Thread noch gar nicht geposted habe.
    Also - ich sehe das ganze Thema eigentlich ganz naiv / unverkrampft: Mich stört eine hübsche Interpretin auf einem CD-Cover nicht weiter, selbst dann nicht, wenn man ihre Figur sehen oder zumindest erahnen kann. Ich würde mir eine CD ganz sicher nicht wegen eines solchen Covers kaufen; ich würde sie mir aber auch ganz sicher nicht deswegen nicht kaufen!
    Wenn's allerdings zu peinlich / offensichtlich wird, wie auf einigen Beispielen in diesem Thread zu sehen (das Hungarian Cello Orchestra ist da besonders drollig), würde mich das schon abschrecken, mich näher für die CD zu interessieren.
    Gebe Gott, dass Künstlerinnen wie z.B. Hilary Hahn, die ich sehr schätze, sich nicht mal so einen Ausrutscher leisten - bei den von mir ebenfalls geschätzten Mitsuko Uchida, Maria Kliegel oder Idil Biret dürfte die Gefahr ja wohl nicht so groß sein...

    Herzliche Grüße
    Uranus

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  • Hallo,


    ein bißchen OT, aber es gibt eine schöne Abwandlung von "Sex sells", die aus der amerikanischen Plattenindustrie der 60er Jahre kolportiert wird, nämlich "Szell never sells".


    Nur eine Randbemerkung.


    Freundliche Grüße


    Heinz Gelking

  • Gewisse Cover sind wirklich so beschaffen, dass sie einen halbwegs rechtschaffenen Mann wie mich vom Kauf abhalten. Wenn ich eine so entblößte Dame auf einem CD-Cover sehe, drängt sich doch wirklich die Frage auf, ob sie musikalisch so miserabel ist, dass sie nur mit pornographischen Darstellungen punkten kann - und da ich mir eine CD um der Musik willen kaufe, ist das abschreckend. (Anna Netrebko sieht auf "Sempre libera" übrigens wirklich schrecklich aus!)


    Was Inszenierungen betrifft, ist das natürlich anders. Es gibt doch einige Opern, die eigentlich nicht ganz jugendfrei sind - nicht nur Salome und Thaïs (wobei Erotik eigentlich nicht in der Méditation, sondern viel mehr am Ende des ersten Aktes (Nicias' Fest) und im Divertissement im zweiten Akt vorkommen sollte, meiner unmaßgeblichen Meinung nach), sondern auch beispielsweise "Lady Macbeth von Mzensk". Die Frage ist nun, wie sensibel der Regisseur Erotik umsetzen kann. Erotik und Nacktheit sind nämlich nicht direkt proportional, wie manche offenbar glauben, und weniger ist immer mehr.


    P.S.: Bezüglich der Antikopern-Cover (Orfeo ed Euridice; Iphigénie en Aulide) - es könnte doch ein Hinweis auf die auch von den Griechen gepflogene Nacktheit sein, oder? Wenn es nicht all die anderen eindeutigen Cover auch noch gäbe...

  • ...erscheinen mir hier manche Postings. Eine künstlerisch hochwertige Aufnahme wegen eines idiotischen Covers nicht zu kaufen finde ich ähnlich unsinnig wie einen Schund nur wegen einer sexy Aufmachung.


    Für sehr viele Menschen spielt der optische Reiz eine große Rolle, und damit schafft man es vielleicht, dass die CD die erste ist, die probegehört wird.
    Solisten (Gesang oder Instrument) verkaufen (auch) über ihre Persönlichkeit - und Konsumenten suchen "ihren" Künstler. Klar, dass sich die entsprechend optisch in Szene setzen wollen. Was bitte hat denn eine Callas früher gemacht? Vielleicht wird der Sexappeal mitunter etwas zu penetrant in den Vordergrund gestellt, aber man muss ja auch nicht auf uneitel tun und nur Killerphotos von sich machen lassen. Eine Jane Eaglen wird - aus guten Gründen - nie im schulterfreien Minikleid vor einer Kamera posieren, aber auch sie ist darauf bedacht, bei Aufnahmen Doppelkinn und Fettpolster weitgehend zu kaschieren.


    Zur "Vivaldi-Edition" von Naive:
    Nein, mit Musik hat das Cover nichts zu tun (so viel wie sehr viele sonstige CD-Cover - übrigens auch LP-Cover), aber die Photos sind exzellent gemacht, hochästhetisch und haben einen enormen Wiedererkennungseffekt für die Serie - und darum geht es.


    Um noch zum Ausgangspunkt zu kommen:
    Bei DVD's ist die Optik (der Inszenierung und der SängerInnen) für mich durchaus ein Kriterium. Erstens, weil ich mir das Ding eben (auch) ansehen will. Zweitens, weil die Kamera viel näher an die Personen herankommt als in der Oper, das Phaszinosum des live-Klanges wegfällt und damit ein fetter Floresta oder eine 150 kg Salome (vielleicht noch mit Tanzdouble) günstigstenfalls unfreiwillig komisch wirkt. Das heisst jetzt nicht, dass ich DVD's einschlägiger KünstlerInnen nicht kaufen würde - aber dann muss die Regie auf deren Physis abgestimmt sein.

  • Zitat

    Eine künstlerisch hochwertige Aufnahme wegen eines idiotischen Covers nicht zu kaufen finde ich ähnlich unsinnig wie einen Schund nur wegen einer sexy Aufmachung.


    Ich weiß nicht, ob du mich angesprochen hast oder nicht, aber äußern möchte ich mich dazu, um meinen Standpunkt nahe zu legen.


    Im Normalfall beurteile ich eine CD nicht an ihrer Äußerenaufmachung.


    Ganz klar steht an erster Stelle der Inhalt und die Qualität.
    Ich suche mir CDs nach ihrem Inhalt aus und überprüfe dann die Qualität. Entweder durch Hörproben, um mich persönlich davon zu überzeugen wie die klangliche Qualität ist, oder auch durch Kritiken, was andere dazu sagen.
    Das Cover spielt da also eine geringere Rolle.


    Die größere Rolle spielt die Aufmachung, wenn ich eher nach einer freien CD suche...
    Keinen bestimmten Komponisten und kein bestimmtes Werk. Sondern vielleicht eher nach einem Interpreten. Wenn mich dann dort schon ein sehr skuriles Cover anblickt, bin ich etwas abgeschreckt...Da sticht dann das optische vielleicht zu stark ins Auge.


    Aber CDs, die hier in diesem Thread gepostet wurden, weil sie vielleicht etwas mehr Haut zeigen,gehören nicht dazu. Abschreckend wirken eher Covers, wie das, welches Peter gestern oder heute gepostet hat. Das mit der Badewanne...eine CD, die ich mirnicht kaufen würde!


    Ich hoffe, dass mein Standpunkt klar geworden ist...aber dieser Thread heißt ja auch nicht: CDs, die durch ihr Cover abschrecken.
    Eben sehr freizügige Covers...


    Gruß, Maik

    Wie ein Rubin auf einem Goldring leuchtet, so ziert die Musik das Festmahl.


    Sirach 32, 7

  • Gut, Cover wie die Badewanne oder die besonders freizügigen (vor allem mit irgendwelchen Models) sind ja im wesentlichen bei Samplern zu finden. Da haben die Knstler keinerlei Mitsprache sondern das entscheiden irgendwelche Marketing-Deppen.


    Insofern gebe ich dir Recht - da muss der Inhalt schon herausragend sein, um mit der peinlichen Aufmachung zu leben.
    Ich erinnere an die peinliche (Sony?)-Serie mit "Mozart für Manager", "Bach zum Bügeln" und ähnlichen Intelligenzleistungen.

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  • Hallo,


    am weitesten ging bisher wohl die Geigerin Lara St. John beim Cover ihrer Bach-CD (http://www.larastjohn.com/cds/bach.html ).


    Meine Haltung zum Thema ist unentschieden: Ich würde mir die CD niemals wegen des Covers kaufen (würde sie aber auch niemals wegen des Covers nicht kaufen). Und es gibt einen Punkt, den ich gut finde: Über so ein Cover wird transportiert, dass Klassik sexy sein kann (bei der Vermarktung von Pop-Musik spielt das ja ebenfalls eine Rolle). Viele Leute unter 30 halten Klassik ja für eine Musik - Verzeihung - "alter Säcke" :stumm:. Das Cover suggeriert doch der Käuferin wie dem Käufer: Man kann jung sein, sexy und selbstbewusst - und klassische Musik hören oder machen. Es geht nicht (zumindest nicht nur...) darum, ein paar Verklemmte mit so einem Cover "anzuschärfen", sondern auch darum, der Generation der Leute bis 30, 35 (die ja in ihrer Mode auch mit körperbetonten Freizügigkeiten spielt, also mit freiem Bauchnabel und abgesenktem Hosenbund zwecks Sichtbarmachung des String-Tangas durch die Stadt läuft, wogegen ich selbstverständlich nichts sage :angel: ), eben jener Generation also, die sich zumindest zu einem Teil auch dadurch definiert, wie reizvoll sie wirkt, eine Identifikationsmöglichkeit zu geben. Mit Lara St. John können sich vermutlich mehr junge Frauen identifizieren als mit den Vogue-Fotos von Helene Grimaud im langen Rock. Bei denen wird Klassik nämlich als etwas Elitäres, Teures, nur bestimmten gesellschaftlichen Gruppen Zugehöriges verkauft.


    Also, warum nicht? Ich bin mir ziemlich sicher, dass jemand wie Lara St. John sich vollkommen selbstbestimmt und durchaus mit Kalkül so fotografieren lassen hat (man sollte nicht unterstellen, dass ihr Label sie gezwungen hat). Es ist ihre Entscheidung, wie sie sich präsentiert. Das Foto ist schön. Und wenn es auch nur 100 Leute neu dazu bringt, Bachs Solowerke für Violine hören zu wollen, hat es für die Klassik eine Menge gebracht.


    Ich erinnere mich noch gut daran, dass Klassik in meiner Jugend als spießig galt... Hier könnte ein Image-Wandel eingeleitet werden.


    Dass man einwenden könnte, so etwas sei ungerecht, weil sich die Künstlerauswahl der Tonträgerindustrie zunehmend nach außermusikalischen Anspekten richtet, sehe ich auch. Aber so funktioniert er eben, der böse, böse Markt. Es steht uns ja frei, solche CDs zu kaufen oder nicht zu kaufen. Für mich gilt: Eine Coverabbildung ist niemals dafür entscheidend, ob ich kaufe oder nicht.


    Freundliche Grüße


    Heinz Gelking

  • Zitat

    Original von heinz.gelking


    am weitesten ging bisher wohl die Geigerin Lara St. John beim Cover ihrer Bach-CD (http://www.larastjohn.com/cds/bach.html ).


    Habe ich (aber erst als sie irgendwo billig war), gekauft...Gebt ihr eine Mundharmonika! :D


    Zitat


    Und es gibt einen Punkt, den ich gut finde: Über so ein Cover wird transportiert, dass Klassik sexy sein kann (bei der Vermarktung von Pop-Musik spielt das ja ebenfalls eine Rolle). Viele Leute unter 30 halten Klassik ja für eine Musik - Verzeihung - "alter Säcke" :stumm:. Das Cover suggeriert doch der Käuferin wie dem Käufer: Man kann jung sein, sexy und selbstbewusst - und klassische Musik hören oder machen. Es geht


    Aber gerade das (ebenso wie aufgesetzt "Elitäres") halte ich für sehr zweischneidig. Natürlich ist es ein extrem dummes Vorurteil, dass klassische Musik weniger "sinnlich" oder auch sexy wäre als Popmusik. Da sie ein größeres Spektrum an Emotionen differenzierter als jeder andere Musik darstellen kann, ist sie natürlich auch hier der Popmusik überlegen. Aber man muß aufpassen, dass man die Musik nicht reduziert bzw. ihr zeitgnössische Ettikette aufklebt, die sie letztlich nicht erfüllen kann, eben z.B. weil sie vielschichtiger ist als Pop. Klassik ist nicht einfach der bessere Pop, deshalb ist immer problematisch, sie Popkriterien zu unterwerfen (auch wenn sie selbst dann vielleichtt gegenüber dem Pop bestehen kann)


    Zitat


    nicht (zumindest nicht nur...) darum, ein paar Verklemmte mit so einem Cover "anzuschärfen", sondern auch darum, der Generation der Leute bis 30, 35 (die ja in ihrer Mode auch mit körperbetonten Freizügigkeiten spielt, also mit freiem Bauchnabel und abgesenktem Hosenbund zwecks Sichtbarmachung des String-Tangas durch die Stadt läuft, wogegen ich selbstverständlich nichts sage :angel: ),


    Ich aber. Ich habe nichts gegen freizüge, geschmackvolle Cover u.ä., gewiß auch nichts gegen attraktive junge Frauen. Wenn mir aber ungefragt in der Fußgängerzone ein Einblick nach dem anderen (von denen manche wirklich besser verborgen blieben) präsentiert wird,... :rolleyes:


    Zitat


    wirkt, eine Identifikationsmöglichkeit zu geben. Mit Lara St. John können sich vermutlich mehr junge Frauen identifizieren als mit den Vogue-Fotos von Helene Grimaud im langen Rock. Bei denen wird Klassik nämlich als etwas Elitäres, Teures, nur bestimmten gesellschaftlichen Gruppen Zugehöriges verkauft.


    Ich denke, dass die Wolfshalterin Grimaud auf ihre Art ebenso postmodern ist wie St John, nur eben anders.
    Da ich mit jedem, besonders künstlich aus Marketinggesichtspunkten erstelltem Image, Schwierigkeiten habe, finde ich jedoch "Sex sells" bei jungen Geigerinnen nicht schlimmer als Karajan mit elegant fliegender Silbertolle. Allerdings muß man dann damit rechnen, dass man kaum noch einen Unterschied zwischen Karajan und Lagerfeld erkennen kann: beides ist irgendwie edel und elitär. Das finde ich ein ebenso bedenkliches Image für klassische Musik wie jung und sexy. Konkret ist allerdings die Verwechslungsgefahr zwischen Vanessa Mae und Lara St John größer, was St John eigentlich nicht wollen kann, die ist nämlich eine ganz ordentliche Geigerin.
    Es gibt ja noch Gegenbeispiele:



    Wie man die eigentlich recht hübsche Kozena und den immerhin normal aussehenden Minkowksi so ablichten kann, als erwarteten sie ihr Erschießungskommando, ist mir schleierhaft...dagegen wäre eine zeitgenössische Darstellung pastoraler Nymphen sexy gewesen...


    viele Grüße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Hi JR


    Zitat

    Wie man die eigentlich recht hübsche Kozena und den immerhin normal aussehenden Minkowksi so ablichten kann, als erwarteten sie ihr Erschießungskommando, ist mir schleierhaft...dagegen wäre eine zeitgenössische Darstellung pastoraler Nymphen sexy gewesen...


    Da kann ich dir nur voll und ganz zustimmen. Da hat der Verantwortliche für das Cover ganz offensichtlich seinen Beruf verfehlt. Ein derartiges Photo hätte niemals veröffentlicht werden dürfen. Das grenzt an Image-Schädigung.

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Dass ich - wie eine junge Cellistin, die ich länger mal begleitet habe - ernsthaft das "Hochschlafen" als Karriereleiter benutzen möchte, stimmt einfach nicht ^^
    Ich erwarte jetzt bei Iveta Apkalna eigentlich nur noch, dass sie - in memoriam Lara St.. John - eine ähnlich zu verhüllende Stelle ihres Körpers mit einer großen Orgelpfeife abdecken wird... Das wäre dann eine "richtige Pfeife" ;)
    Tut mir leid, aber wenn man sie mal im Konzert gehört hat oder mit ihr den Versuch einer Diskussion gewagt hat, merkt man, dass dies die einzige Art ist, irgendjemand zum Kaufen zu animieren - eigentlich schade!
    Eine etwas jüngere Freundin von ihr hat letztes Jahr auch beim 6. usw Orgelwettbewerb in Ljubljana teilgenommen. Zur Vorstellung (bei der auch die Juroren unbekannterweise waren) erschien sie dann in einem Minirock, der ihr ungefähr bis zum oberen Drittel des Oberschenkels ging, und einem Top, welches aber "unglücklicherweise" wohl nicht ganz passte, sodass sie es immer wieder hochschieben musste. Als sie dann beim Wertungsspiel ähnlich gekleidet erschien und zugegebenermaßen auch nicht sooo toll spielte, flog sie eben durch. Ein Grund dafür war anscheinend auch, dass die Juroren diese Aufmachung als persönliche Beleidigung empfunden hatten (ungefähr so: "Wir sind doch keine notgeilen alten Säcke, die auf so etwas abfahren...")
    Der Schuss kann also auch nach hinten losgehen

    Bach ist Anfang und Ende aller Musik

  • Hallo,


    Ich sag mal ganz salopp, die allgemeine Mode war vor 30 Jahren gewagter als heute.(Manche Hosen musste man mit dem Schuhlöffel anziehen- auch wir Burschen. Für "Boxershorts" war da kein Platz - Allerdings nicht am Arbeitsplatz, im Konzertsaal und auf Schallplattenhüllen.


    Dies nur - um dem Vorurteil zu begegnen, die heutíge Jugend wäre körperbetonter als man es damals war.


    Ich gestehe aber offen, daß ich Klassikkünstlern mir sogenannter "erotischer Ausstrahlung" äußerst skeptisch gegenüberstehe - waren doch die großen Geister, die großen Sänger, Dirigenten, Geiger und Pianasten nur in Ausnahmefällen erotische Leitfiguren. Die derzeitige Schwemme sogenannter "erotischer" Künstler (man schreibt Erotik und meint Sex) lässt in mir nämlich den Verdacht aufkeimen, man enthielte uns die wahren musikalischen Größen vor, und speiste uns mit gutaussehendem, leicht vermarktbarem Mittelmaß ab. Vergleiche von einst und jetzt scheinen diesen Verdacht noch zu erhärten.


    Wenn ich denke, wie viele Künstler der Vergangenheit nach heutigen "optischen Ansprüchen" gar nie auf ein Podium, geschweige denn auf eine Bühne gekommen wären - mir kommt der kalte Zorn hoch.


    Um das Thema etwas vergnüglicher zu gestalten, möchte ich in Erinnerung rufen, daß wir das freizügige Bild der Dame mit Geige,
    (der Name sagt mir nicht viel) schon am 15.3 in diesem Thread gepostet haben.


    Theophilius wollte damals wissen , ob es auch eine "Ansicht von hinten" gäbe - und meine Antwort war.


    Zitat

    Natürlich. Ich muß es nur auf den Server laden. Man sieht die Künstlerin von hinten. Willst Du es sehen ? Schließlich sind hier im Forum nur Erwachsene


    Am 17. März war das versprochene 2. Foto dann hier im Thread zu sehen.
    Das alles entgeht einem natürlich wenn man nur halbe Threads liest :baeh01:



    Freundliche Grüße aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



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  • Hallo Alfred,


    Zitat

    Die derzeitige Schwemme sogenannter "erotischer" Künstler (man schreibt Erotik und meint Sex) lässt in mir nämlich den Verdacht aufkeimen, man enthielte uns die wahren musikalischen Größen vor, und speiste uns mit gutaussehendem, leicht vermarktbarem Mittelmaß ab. Vergleiche von einst und jetzt scheinen diesen Verdacht noch zu erhärten.


    Zum Teil würde ich dir zustimmen.
    Jedoch lässt sich das sicherlich nicht auf jeden und alles beziehen.
    Tut mir leid, aber ich muss hier "meine" Hilary Hahn anbringen... :rolleyes: Mögen Andere anderer Meinung sein, ich jedoch halte sie jetzt schon für eine Größe (nicht die Größte für die Allgemeinheit, aber bei mir...)! Ihr Geigenspiel ist fantastisch! Sanft und einfühlsam...für mich einfach immer wieder ein grandioses Erlebnis!
    Aber bei ihr verbindet sich diese Qualität auch mit optischen Eindrücken, denn das sie nicht gerade schlecht aussieht, bemerkt doch eigentlich jeder (natürlich auch Abhängig vom jeweiligen Geschmack).


    Sie hat IMO also die perfekten Voraussetzungen für eine gelungene Vermarktung: Optik und spielerische Qualität.


    Vielleicht mag sie eine Ausnahme der heutigen Zeit sein, aber ich gebe die Recht in dem Punkt, dass solche Mittel eingesetzt werden könnten.
    Ja letztendlich auch hier bei ihr, nur das eben der andere wichtigere Aspekt auch passt.
    Obwohl hier die optischen Reize natürlich bei weitem nicht "ausgespielt" werden. Jedenfalls habe ich ein solches Cover noch nicht von ihr entdeckt.


    Ich wollte nur einmal ein Gegenbeispiel anbringen ;) :angel:


    Gruß, Maik

    Wie ein Rubin auf einem Goldring leuchtet, so ziert die Musik das Festmahl.


    Sirach 32, 7

  • Hallo Maik


    Wenn man die Fotos von Hilary Hahn kritisch ansieht



    dann wird man sehr schnell zu dem Schluß kommen, daß hier aus einem durchschnittlichen jungen Mädchen eine Schönheit "gezaubert" wurde, es wurde einiges kaschiert.


    Was aber Hahn (auch optisch) auszeichnet, ist eine "innere Schönheit" - sie "glüht für die Musik".(man beachte die Augen) Hier bildet die Optik, die von ihr* geschriebenen Texte, ihre Interpretation eine selten gefundene Einheit.
    Der (persönlich empfundene) Eindruck von "keuscher Erotik" passt einfach zum Image. Sie scheint selbstbewusst zu sein, ohne aufdringlich zu wirken, sie verbreitet eine Erotik die nie ordinär wirkt, zudem strahlt aus ihr Begeisterung und Intelligenz.Sie hat einen wunderbaren Geigenton (IMO von Sony- Technikern geringfügig besser eingefangen als von jenen der Deutschen Grammophon)und einen persönlichen Stil - Was will man mehr ?


    Das hat mit "Sex sells" wirklich nichts mehr zu tun.


    Natürlich weiß ich nicht, wie echt und natürlich das alles wirklich ist - aber wenn nicht - dann ist es überzeugend in Szene gesetzt.



    Beste Grüße aus Wien


    Alfred


    * ich weiß natürlich nicht ob die WIRKLICH von ihr sind - jedenfalls sind die Texte zu den Bach-Violinkonzerten wesentlich besser als das meiste was man in Booklets ansonst findet.

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Hallo Alfred,


    ein sehr "interessantes" Bild.
    Und ich kann dir zustimmen, wie du sie beschrieben hast. Die Gedanken, die zu der Austrahlung durch die Augen erwähntest, stimmen mit meinen voll überein!


    Ich habe mir zuerst das Bild angesehen, ohne deinen Text zu lesen. Dachte erst, na ein bisschen hat sie ja auf den Wangenknochen...aber dann strahlten mich ihre Augen dermaßen an, dass das vergessen ward!


    Man sagt ja auch, dass die Augen einen Blick ins Innere ermöglichen...
    Du hast es mit der inneren Schönheit voll getroffen! Da kann und will ich nichts mehr ergänzen.


    Du sprachst auch den Kaschierungspunkt an: Bei welcher "Größe" wird so was denn nicht gemacht?
    In jeder Branche (seien es Schauspieler oder Sänger etc.) die mit Vermarktung an eine großflächige Bevölkerungsschicht zu tun hat, wird doch "gemogelt" oder wie du sagtest "gezaubert".


    Aber bei Hilary Hahn zählt ja eben nicht nur die "kaschierte Schönheit", sondern eben ihr gefühlvolles und intellektuelles Geigenspiel...


    Zitat

    Was will man mehr?


    Von ihr immer mehr fantastische Aufnahmen :jubel: :jubel: :jubel:


    Viele Grüße, Maik

    Wie ein Rubin auf einem Goldring leuchtet, so ziert die Musik das Festmahl.


    Sirach 32, 7

  • Hahn hat ja ne Nase :)


    Aber schaut trotzdem ganz nett aus.


    Wie auch immer...in der heutigen Bild-Zeitung stand etwas über Sex sells im Theater.
    Der Bericht war mit vielen Bildern gepickt...(die eigentlich von Kindern ferngehalten werden sollten); aber was dann die Bildredakteure geschrieben haben,fand ich schon ziemlich kurios; die waren aufgeregt,weil sowas vom Staat finanziert/subventioniert wird (Stadt:Berlin).

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  • Da fehlen mir die worte! :)



    Leider fehlen da ein paar Frauen (auch älteren Jahrgangs).
    Vielleicht gab es Probleme mit der Bild-zeige-erlaubnis. :(
    Nichtsdestotrotz eine gelungene Seite.

  • Ich schließe mich der Meinung meines Vorschreibers an. Eine gefällige Seite, die allerdings ergänzungswürdig ist.


    Beim Durchblättern erinnerte ich mich plötzlich an eine Musikerin, die vor 30 Jahren in Europa Furore machte. Die Amerikanerin Carol Dawn Reinhart war nicht nur bildhübsch, sondern auch eine exzellente Trompeterin. Beides für sich selten genug, in der Kombination aber einzigartig!
    (Meines Wissens unterrichtet sie jetzt an der Wiener Musikhochschule.)

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Oha! Soeben beim Stöbern entdeckt...



    Kann/will dazu jemand was sagen...?


    LG
    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Zitat

    Original von Ulli
    Kann/will dazu jemand was sagen...?
    i


    Ja, das gehört in den Thread "die grauenvollsten CD-Cover" :kotz:

  • Salut,


    wie Recht Du hast! Ich hatte in der Tat ob der schlechten Bildauflösung zunächst PRO AKTE QUARTET gelesen... [es ist übrigens D 956].


    :angel:

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

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  • Hallo


    Wir haben da auf der Suche nach Martha Argerich-Aufnahmen eine besondere Trouvaille gefunden;



    übrigens, bevor wirs vergessen, der Inhalt ist der folgende;


    Schubert: Impromptus D 899
    Beetoven: Streichquartett Nr. 15 a-moll op. 132
    Chopin: Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 f-moll op. 21


    viel Spass


    romeo&julia

  • Zitat

    Hahn hat ja ne Nase


    ...und überhaupt, werter Klassikliebhaber, werd' ich Dir was erzählen von wegen Nase! Ich kenne da eine russische Gurkennase mit Sopranstimme, da ist Hillies Riechorgan ein schlankes Näschen dagegen und mir nachgerade fast zu klein. :hahahaha:

    ...

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