Euer liebstes Streichquartett-Ensemble - Das Quartett der Quartette

  • Hallo liebe TaminoanerInnen


    Streichquartette gehören zu unseren präverierten Formationen. Daher haben wir auch zahlreiche Einspielungen von Streichquartetten von Ludwig van Beethoven bis Lera Auerbach, oft in mehrfachen Einspielungen.


    Unbedingt nennen möchten wir das Hagen-Quartett, das nicht nur bei den Klassikern wie Schubert oder Beethoven sondern auch bei der Musik aus dem 20. Jahrhundert überzeugt, wie bei Schostakowitsch oder Ligeti. Auch bei Konzerten vermögen die drei Herren und die Dame zu fesseln.


    Weiter nennen möchten wir das Arditti-Quartet, welches sich unermüdlich für die zeitgenössische Musik einsetzt und schon vielen Komponisten die Gelegenheit bekamen ihre Werke kompetent aufführen zu lassen. So kann man an ihren Konzerten stehts etwas Neues kennenlernen. Leider sind ihre Aufnahmen gelegentlich etwas zu rasch eingespielt worden. Etwas mehr Studium und Einübung der Werke käme mancher Aufnahme zu Gute. Wir denken da zum Beispiel an Kurtags Streichquartett op. 1. Hier gibt es Aufnahmen die näher am Notentext liegen und stringenter eingespielt wurden.


    Weitere zwei Nennungen von Quartettformationen werden wir folgen lassen.


    Herzliche Grüsse


    romeo&julia

  • Hallo liebe TaminoanerInnen


    Unsere drittte Quartettformation die wir hier gerne nennen möchten ist das LaSalle Quartet, gegründet bereits 1946. Aufgelöst wurde die Formation 1988. Wie das Hagen-Quartett zeichnet sich auch das LaSalle Quartet durch den Einsatz für zeitgenössische Komponisten aus, ohne die guten Klassiker zu vergessen. Zu ihrem Repertoir gehören Komponisten wie Luigi Nono, der für das LaSalle Quartet sein erstes Streichquartett geschrieben hatte. Aber auch Musiker wie Ligeti aber auch Schnabel oder von Zemlinsky sind vom Quartett eingespielt worden. Von der Klassik wurden Komponisten wie Schubert, Beethoven oder Hayden aufgeführt.


    Nur eines ist schade, wir konnten die Herren nie an einem Konzert erleben.


    Herzliche Grüsse


    romeo&julia

  • Hallo liebe TaminoanerInnen


    Als weiteres Quartett möchten wir gerne das Deutsche Petersen Quartett nennen. Das Quartett wurde bereits 1979 , zu Beginn des Studiums seiner Mitglieder an der Berliner Hochschule für Musik „Hans Eisler“ gegründet.
    Besonders lobend erwähnen möchten wir die Vorlieben des Quartettes für Werke die auch etwas abseits von Hayden und Beethoven liegen und vom Petersen Quartett regelmässig aufgeführt und auf Platte eingespielt werden. Das Repertoire des zwanzigsten Jahrhunderts komplettiert als wichtiger Bestandteil das Profil des Ensembles. Neben regelmässig aufgeführten Werken von Erwin Schulhoff, Henri Dutilleux und Ernst Krenek sei besonders die Aufführung von Artur Schnabels Streichquartett Nr. 3 hervorgehoben. Im vergangenen Jahr setzten sie sich stark mit den Streichquartetten von Schostakowitsch auseinander.


    Aus der Vielzahl von Einspielungen möchten wir speziell die Aufnahmen mit Werken von Erwin Schulhoff erwähnen, mit dessen Werk sie sich bereits seit langem beschäftigen.



    Erwin Schulhoff: Streichquartette Nr. 1 & 2


    Herzliche Grüsse


    romeo&julia


  • das ist zu schön. Schade, dass es nicht mehr Mozartquartette von denen gibt.

    29.08.1958 - 25.06.2009
    gone too soon

  • Zitat

    Original von romeo&julia
    Unsere drittte Quartettformation die wir hier gerne nennen möchten ist das LaSalle Quartet,


    Leider ist derzeit fast gar nichts von den zahlreichen Aufnahmen des LaSalle Quartetts erhältlich! Einen Box mit den gesamten Aufnahmen bei der DG wäre in fast jeder Hinsicht höchst empfehlenswert!

    Gruß ab


    ---
    Und ich meine, man kann häufig mehr aus den unerwarteten Fragen eines Kindes lernen als aus Gesprächen mit Männern, die drauflosreden nach Begriffen, die sie geborgt haben, und nach den Vorurteilen ihrer Erziehung.
    J. Locke

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  • Zitat

    Original von romeo&julia
    Aus der Vielzahl von Einspielungen möchten wir speziell die Aufnahmen mit Werken von Erwin Schulhoff erwähnen, mit dessen Werk sie sich bereits seit langem beschäftigen.


    Und wer verstehen möchte, weshalb romeo&julia als erste Quarettformation das Hagen Quarett genannt hat, der möge sich unbedingt im Vergleich Erwin Schulhoffs "Fünf Stücken für Streichquartett" in der Hagen-Version anhören: da liege Welten dazwischen. Ich kann da einfach keine Begeisterung für das Petersen Quartett empfinden...



    Wirklich hohe Streichquartettkunst findet man da in Detuschland eher vom zB Minguet Quartett...

    Gruß ab


    ---
    Und ich meine, man kann häufig mehr aus den unerwarteten Fragen eines Kindes lernen als aus Gesprächen mit Männern, die drauflosreden nach Begriffen, die sie geborgt haben, und nach den Vorurteilen ihrer Erziehung.
    J. Locke

  • Liebe Taminoianer, Liebe Kammermusikfreunde,


    etwas sperrig kommt der Threadttitel daher, aber beim (bereits bestehenden) Thread:


    Lieblings-Streichquartett


    handelt es sich um LIEBLINGSWERKE.


    Wir aber wollen heute wissen, welches nach Eurer Meinung die bedeutendsten Streichquartett-ENSEMBLES der Stereo-Ära waren, bzw sind.


    Und hier sind wir bereits bei den "Spielregeln"


    Jeder Mitspieler darf 3 Streichquartette (Formationen) seiner Wahl nominieren - wobei zumindest eines heute noch aktiv sein muß. Ein "historisches" Streichquartett darf bei Bedarf (in Klammer) als viertes und letztes genannt werden.


    Es ist bei den dreien erwünscht - aber nicht verpflichtend - anzugeben WARUM man dieses Formation besonders schätzt - allenfalls kann nuch eine Referenzaufnahme (maximal aber zwei pro Gruppe) empfohlen werden.


    Sollte man jedoch von der Option Gebrauch machen eine "historische", vierte Nominierung vorzunehmen ist die Begründung obligat.


    Nach diesem komplizierten Regelwerk (ich weiß, sowas macht Euch Spaß)
    wünsche ich Euch viel Freude mit diesem Voting.


    mfg aus Wien


    Alfred

    Nachtrag:


    Ich hatte lange nach einem Thread dieses Themas gesucht - weil ich mich erinnern konnte sowas schon mal gesehen zu haben - Gefunden hatte ich nichts - daher wurde der Thread neu eingerichtet.
    Da der "alte" Tread nun doch wieder aufgetaucht ist - habe ich die beiden verbunden.
    LG
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Ich entscheide mich für folgende Formationen:


    Juilliard String Quartet
    Für mich die Referenz bei den Beethoven-Quartetten, mithin also dem Zentrum meines persönlichen Streichquartett-Olymps. Allerdings könnte ich hier auch fast das Guarneri Quartett nennen, aber vier Nominierungen sind ja nicht erlaubt..


    Quartetto Italiano
    Die Quartette Ravels und Debussys kenne ich nicht besser als von diesem Ensemble.


    Alban Berg Quartett
    Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, ob diese Formation noch aktiv, also den Regeln Alfreds entsprechend aktuell ist, bewundere aber ihre enorme Repertoire-Breite auf enorm hohem Niveau. Das "Amerikanische" Dvoraks oder die Stücke Strawinskys für Streichquartett höre ich am liebsten mit dem ABQ.


    LG
    B

  • Das Streichquartett ist nicht unbedingt meine Lieblingsgattung.


    Aber 2 Ensembles haben diese Gattung für mich überhaupt erst interessant gemacht.


    das iwar vor allem das fabelhafte "Quatuor Festetics"


    ich liebe deren erdigen Klang, das ist einfach unverwechselbar und einmalig.
    Schade dass die meisten Aufnahmen nicht mehr zu haben sind - ich hätte sie alle gekauft, allein wegen ihrem Spiel.


    meine Alternative ist das "Quatuor Mosaiques" sie spielen ebenfalls auf alten Instrumenten bzw. Darmsaiten.


    Aber ich muss es immer wieder feststellen, für mich sind die Festetics das Ideal.

  • Ich beschränke mich mal vorher auf eins, nämlich das Melos Quartett. Was mir gefällt, ist vor allem der runde und farbige Klang, verbunden mit technischer Perfektion und ausgefeilter Interpretation. Für Platz 2 und 3 müsste ich erst noch überlegen. Die Emersons kämen auf jeden Fall auch in die engere Wahl.

    "Das Große an der Musik von Richard Strauss ist, daß sie ein Argument darstellt und untermauert, das über alle Dogmen der Kunst - alle Fragen von Stil und Geschmack und Idiom -, über alle nichtigen, unfruchtbaren Voreingenommenheiten des Chronisten hinausgeht.Sie bietet uns das Beispiel eines Menschen, der seine eigene Zeit bereichert, indem er keiner angehört." - Glenn Gould

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  • Auch bei mir stehen an erster Stelle die Juilliards, Barbirolli hat hierzu bereits meine Argumentation vorweggenommen, gefolgt vom Tokyo SQ mit dem gleichen Tenor in Bezug auf Schubert, letztlich die Emersons als hyperaktives Breitbandbiotikum.
    Mir bei Kammermusik allgemein noch sehr wichtig: Alle Ensembles verzichte(te)n auf hallige Aufnahmen oder künstliches Echauffieren.



    audiamus



    .

  • Hallo,


    das Lasalle- sowie das Ardittiquartett habe ich oben bereits genannt. Da Pius ja vier Formationen zulässt, erweitere ich erst einmal um eine weitere, nämlich um das Ungarische Quartett.


    Ich kenne nicht allzuviele Einspielungen der Ungarn; so resultiert die Wahl aus meiner Bewunderung lediglich einiger Aufnahmen, die jedoch fantastisch sind: hauptsächlich wegen der Interpretationen der Späten Beethovenquartette, aber auch des Klarinettenquintetts von Brahms sowie der Bartokquartette.


    Von den Beethovenquartetten gibt es wahrlich viele gute bis sehr gute Einspielungen, die diverse und teilweise gegensätzliche Facetten dieser Musik herausheben. Die nach meinem Kenntnisstand einzigartige Interpretation des "Ungarischen" fasziniert mich dabei ganz besonders; ich habe es in einzelnen Rubriken bereits erwähnt.


    Aber auch das Brahmsklarinettenquintett gefällt mir von den Osteuropäern ziemlich gut; im Gegensatz zum forschen Beethoven wird das Quintett eher ruhig und verweilend gespielt, was besonders den letzten beiden Sätzen gut bekommt.


    Gruß,


    Uwe

    Ich bin ein Konservativer, ich erhalte den Fortschritt. (Arnold Schönberg)

  • Hallo,


    als ich den Anfang des Threads gelesen habe, in dem nach 4 Quartetten gefragt wurde, dachte ich zunächst an folgende 4:


    1. La Salle
    2. Emerson
    3. Hagen
    4. Arditti


    Gute Begründungen sind schon genannt worden. Besonders das Alban Berg Quartett (in der Besetzung mit dem leider verstorbenen Thomas Kakuska) nicht zu nennen, ist mir aber sehr schwer gefallen. Auch Talich und Belcea, letztere auch für die für mich gelungensten Britten-Einspielungen schätze ich besonders. Vom Leipziger- und vom Petersen-Quartett habe ich auch einiges, wie z. B. die schon aufgeführte Schulhoff-CD, was ich durchaus schätze, aber z.B. der Beethoven der Leipziger ist m.E. nicht wirklich mit Beethoven bei Emerson, Hagen oder dem ABQ vergleichbar. Ebenso finde ich z. B. Schumann oder Schubert beim Petersen-Quartett zwar sehr o.k., aber meine erste Wahl wären sie da wirklich nicht.


    Bei solchen Vergleichüberlegungen sind mir dann noch drei Quartette eingefallen, die in diesem Thread noch gar nicht genannt worden sind und da ich in der zweiten Fragerunde sogar nur noch drei nennen soll :(
    , benenne ich jetzt einfach diese ohne Rangfolge:


    1. Zehetmair Quartet (z.B. Bartoks 3. Quartett kenne ich in sehr vielen und einigen sehr guten Versionen. Die, des Zehetmair-Quartetts ist aber die packendste für mich)
    2. St.Lawrence String Quartet ( Geoff Nuttall, Barry Schiffman-Violine, Leslay Robertson - Viola, Marina Hoover - Cello) (ein noch relativ junges, kanadisches Quartett mit z.B. wirklich atemberaubenden Schumann-Einspielungen)
    3. Sibelius Academy String Quartet (Seppo Tukiainen, Erkki Kantola - Violinen, Veikko Kosonen - Viola, Arto Noras - Cello) (überzeugen mich von der Klassik bis zur Moderne)


    Grüße, Matthias

  • Es ist doch ein Jammer, daß es davon im Moment nur die Einspieliung von Op. 59/1 und Op.95 gibt.


    Die andere, ich habe die Op.-Ziffern im Moment nicht parat, konnte ich nicht bekommen.


    Viele Komplettaufnahmen habe ich, aber so hat mir keine Interpretation gefallen, wie diese, ich habe da wieder mal den Eindruck, daß es so geklungen habe müßte, wenn die Schuppanzighs aufgespielt haben und ein mürrisch-aufmerksamer Beethoven mitten darin saß.


    Weiß jemand 1.) wie man an die 2. CD kommt
    2.) ob da mehr in Aussicht ist.


    Mich interessiert auch noch die Kollektion des Leipziger Quartetts.
    Eine Mail-Nachfrage beim Produzenten nach einer vielleicht dann billigeren Box wurde insoweit beantwortet, daß ich im Weihnachtsgeschäft mal aufpassen sollte.
    Die leipziger sind insoweit zusätzlich interessant, weil sie jetzt einen Primarius-Wechsel haben - und man kann ja nie wissen...


    Lieben Gruß aus Bonn :hello:

    Was Du nicht willst, das man Dir tu, das füg auch keinem andern zu

  • Hallo,


    18/2 und 131 gibt es hier um 18 €uro.


    Interessanter Weise ist es nicht möglich, das Cover anzuklicken, daher hier nur das Bild:



    :hello:


    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

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  • Zitat

    Original von Stabia


    Die leipziger sind insoweit zusätzlich interessant, weil sie jetzt einen Primarius-Wechsel haben - und man kann ja nie wissen...


    Das ist äußerst bedauerlich, weil gerade er - an guten Tagen - der jenige der Truppe mit etwas tieferer Musikalität war. Hätte sie doch nur dern Cellisten ausgetauscht! ;(

    Gruß ab


    ---
    Und ich meine, man kann häufig mehr aus den unerwarteten Fragen eines Kindes lernen als aus Gesprächen mit Männern, die drauflosreden nach Begriffen, die sie geborgt haben, und nach den Vorurteilen ihrer Erziehung.
    J. Locke

  • Danke Ulli,


    bei Amazon com. habe ich noch nie geschauut. habe gleich in den Einkaufswagen gelegt.
    Geht das mit der Bezahlung wie bei unserem Amazon, oder kann man das auf das hiesige Amazon herüberbringen?
    Da ich das noch nie gemacht habe, stelle ich so blöde Fragen.


    Heute Abend im Abo Beethoven-Orchester Geträllere, sozusagen für mich Zwangsbeglückung mit Mama: Lucia Aliberti mit Arien von Bellini und Wagner.
    Frage jetzt bitte nicht. warum gehst Du denn hin...


    Lieben Gruß aus Bonn :stumm: :stumm: :stumm: :stumm:

    Was Du nicht willst, das man Dir tu, das füg auch keinem andern zu

  • Hallo,


    sollte ganz einfach via Krediitkarte funktionieren. Leider gibt es kein "globalisiertes" Amazon.


    Viel Spaß beim Kaufen und anschließenden Hören!


    :hello:


    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Meine Favoriten sind eindeutig Hausmusik - Monica Hugget, Pavlo Beznosiuk, Roger Chase und Richard Lester - obwohl die nicht nur Quartett spielen. Von ihnen wünsche ich mir alle Beethoven-Quartette!


    Ich schätze daneben auch andere HIP-Quartette:
    The Revolutionary Drawing Room
    Schuppanzigh-Quartett
    Kuijken-Quartett
    Eroica Quartet

  • Hallo Ulli. da heißt es warten. Amazon com. will mich nicht, weder Adresse noch kompliziertes neues Passwort. Ist egal, dann eben ein anderes mal
    Lieben Pfingstgruß aus Bonn :hello:

    Was Du nicht willst, das man Dir tu, das füg auch keinem andern zu

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  • Inzwischen habe ich durch Zufall im deutschen Amazon doch weitere Cd's vom Artemis-Quartett bekommen.


    Es waren die Aufnahmen von 1) Op. 18/2 und Op.131
    2) Op. 59/3 und Op. 132.


    Nun wüßte ich natürlich gern, ob noch andere Aufnahmen erhältlich sind oder demnächst sein werden, weil schon produziert.


    Gestern habe ich Op. 18/2 gehört.
    Dieses Ensemble spielt Beethovens Musik wirklich so, wie man sich das vorstellen kann , daß es so geklungen hat. Man stelle sich vor, daß die Mitglieder des Schuppanzigh-Quartettes zur Zeit der Uraufführung jünger als Beethoven waren, Anfang 20 allerhöchstens. Denen war eine solche Interpretationsweise durchaus zuzutrauen, nicht das Spiel älterer abgeklärter Herren.


    Man höre sich nur einmal den Einsatz des Fugatos in der Durchführung des 1. Satzes an. Verglichen habe ich es mit Lindsays und Julliard.
    Es entsteht beim Artemis-Quartett eine "Gänsehautstelle". Die ganze Durchführung, eigentlich einschließlich Reprise wird hier wie immer wieder einsetzendes Fugato gespielt, die Coda dann endet schnell und wie ein abgebrochenes Gespräch.


    Der 2. langsame Satz ist sehr cantabel, der schnelle Innenteil setzt sich stark ab, das wird bei anderen Gruppen nicht so extrem gebracht. Es ist aber sehr reizvoll, es so zu hören.


    Der 3. Satz ist tempomäßig das Gegenteil, außenherum schnell, innen langsam., auch das wieder eigentlich "unbekümmert" extrovertiert gespielt-.


    Das Schlußrondo dann, auch wieder sehr schnell, ist von Beethoven vollgepackt mit Ideen, und mir ist nun eigentlich durch die Musik klar geworden, daß die Umstellung in der Abfolge der Satzcharaktere später für ihn einfach notwendig wurde.
    Er hat es ja nicht konsequent so gehalten, daß nach dem 1. Satz das Scherzo, dann das Adagio kam, ehe der gewichtige Schluß (auch nicht mehr als Rondo, sondern oft wieder als Sonatensatz) das Werk beendet,
    aber doch recht oft . Eine andere Variante war dann, die Anzahl der Sätze zu verändern.


    Hier bei diesem Quartett - so gespielt - fällt auf, daß die 2 schnellen Sätze 3 und 4 den Komponisten vor die schwierige Aufgabe stellten, einen deutlichen Kontrast thematisch, rhythmisch und dynamisch zu schaffen. Daß Beethoven das geschafft hat - brauchen wir nicht zu diskutieren.


    Nun bin ich auf Op. 59/3 und die beiden späten Quartette gaspannt.


    Eigentlich kann es keine Enttäuschung geben.


    Lieben Gruß aus Bonn :jubel: :jubel: :jubel: :jubel:

    Was Du nicht willst, das man Dir tu, das füg auch keinem andern zu

  • Kurzer Nachtrag:


    die ersten 3 Sätze von Op. 59/3 eigentlich nichts Auffälliges, der 2. Satz sehr schön akzentuert, dann aber im 4. Satz "fliegt einem die Musik um die Ohren".


    Das sollte man mal gehört haben, eine virtuose, sportliche Leistung zunächst. Aber, wenn man hören will, wie Musiker mit höchster Konzentration spielen können, soweit ich hören konnte, ganz sauber und dann noch das Kunststück fertig bringen, jede Mengen Nuancen in Dynamik, Tempoveränderungen - kurz Ausdruck - dabei auszuarbeiten, - dann ist von mir ganz große Bewunderung fällig.


    Es wird wohl mein Lieblingsquartett bleiben !


    Lieben Gruß aus Bonn, wo heute Andras Schiff zugunsten des Ankaufs der Diabelli-Variationen spielt. :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel:

    Was Du nicht willst, das man Dir tu, das füg auch keinem andern zu

  • meine Lieblingsquartett - immer noch - trotz Beethoven + Schubert:


    Nono Streichquartett "Fragmente - Stille "
    gespielt von LaSalle
    Artemis hat es auch mal aufgeführt, mit einer Einleitung von Nuria Schönberg-Nono. Lasalle spielt den Nono aber am intensivsten.


    :hello:


    Amfortas08

  • Wieviel dürfen hier genannt werden? Drei? Das ist schwer.


    Der Klang des Amadeus-Quartett's steht und geht mir sehr nahe. Interesssant ist auch bei dem Amadeus-Quartett, daß die nie ihre Besetzung geändert haben. Als der der erste der vier starb, war das Quartett aufgelöst.


    Gerade für Mozart ist mir das "Heutling-Quartett" die erste Wahl. Dieses Quartett hatt alle Mozart-Quartette in den 1960ern eingespielt, ergänzt um Heinz-Otto Graf auch die Streichquintette. Als weitere Heutling-GA gibt's noch die Schubert-Quartette zu vermelden, auch die ein wohlgehüteter Schatz meiner Sammlung.


    Und dann gibt's da noch das Tanejev-Quartett. Ergänzt um Mistislav Rostropowitsch haben die die für mich bezauberndste Einspielung des Schubert-Quintettes gemacht. Die Schostakowitsch-Quartette wurden auch von diesem Quartett auch eingespielt.


    Wohlgemerkt: Mein Auswahlkriterium ist nicht die breite Aufstellung eines solchen Ensembles, sondern der Klang bei bestimmten Werken, die mir wichtig sind. Hier darf das Vegh-Quartett nicht fehlen (Mozart-Brahms-Bartok).


    Liebe Grüße vom Thomas :hello:

    Früher ist gottseidank lange vorbei. (TP)
    Wenn ihr werden wollt wie eure Väter waren werdet ihr so wie eure Väter niemals waren.

  • Zitat

    Original von Thomas Pape
    Heutling-Quartett


    Tanejev-Quartett


    Oh, wieviel gäbe es noch zu entdecken! 8o


    Ich habe gerade gesehen, dass es vom Heutling-Quartett eine Mendelssohn-Quintettaufnahme mit Heinz-Otto Graf von 1978 gibt: war das da noch dieselbe Besetzung? Sonst finde ich neben dem genannten EMI-Mozart nichts als ein Quintett von Alfred Koerppen von 1973.


    Vom Taneyev Quartet erinnere ich mich gerade an meine frühe Jugend, als ich zwischenzeitlich gar keine Klassik hörte, als ein Freund ein Ost-Schallplatte aus Ungarn mit Schostakowitsch aber auch eine Beethoven hatte. Plötzlich meine ich mich an einen sehr russischen, fülligen und vibratoreichen Klang zu erinnern. Seltsam das mit den Erinnerungen - dabei habe ich dieses Quartett völlig vergessen. Ich sollte dem einmal wieder nachgehen - schon allein um zu überprüfen, ob ich mich tatsächlich an diesen Klang erinnern kann oder mich die Erinnerung völlig trügt.


    Danke für diese Hinweise und die Auffrischung meiner Erinnerungen!


    :hello:

    Gruß ab


    ---
    Und ich meine, man kann häufig mehr aus den unerwarteten Fragen eines Kindes lernen als aus Gesprächen mit Männern, die drauflosreden nach Begriffen, die sie geborgt haben, und nach den Vorurteilen ihrer Erziehung.
    J. Locke

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  • So viele unglaublich gute Ensembles gibt es, und es wurden vor allem in den letzten Jahrzehnten immer mehr - ein Nachwuchsproblem gibt es bei den Streichquartetten nicht, im Gegenthum. Vier greife ich heraus, die mir wegen ihres Repertoires, ihres individuellen Klangs oder schlicht wegen ihrer "Aura" besonders nahestehen:


    - das Auryn-Quartett wegen seiner sprudelnden Qicklebendigkeit bei Schubert
    - das LaSalle-Quartett wegen seiner beeindruckenden Geradlinigkeit bei Beethoven, Webern und Nono
    - das Alban-Berg-Quartett für seine generelle Verlässlichkeit in jedem Repertoire
    - das Talich-Quartett für seine Hintergründigkeit und Vielschichtigkeit bei Mozart und Beethoven.


    Liebe Grüße, Ulrich

  • Wer kennt folgendes Quartett ?


    Ich hab mir vor ca. 1 Jahr eine Teuer-CD gekauft: Schönberg Streichquartett Nr. 4 und als Fillup dazu ein Pfitzner Quartett. Gespielt vom Wihan-Quartett. Richtig fetzige Einspielung. Wihan macht das echt gut. Und ich dachte Wihan, wäre bei SQ4 nicht zu toppen. Vor ein paar Monaten hatte ich mir vom Nordwestradio folgende Wiedergabe mitgeschnitten: Wieder Schönberg SQ 4 , aber mit dem Parrenin-Quartett (1966 sogar stereo) . Habe von diesen Quartett vorher noch nie was gehört. Und ich muss sagen, das ist bisher die beste Wiedergabe von Schönbergs SQ 4 (Nebenbei Kolisch-Quartettt scheint mir zu sehr hochgelobt zu sein. Also wer hat schon mal vom Parrenin-Quartett gehört. ich fand die absolut mega-fetizig mit ihrer SQ4-Wiedergabe.


    :hello:
    Amfortas08

  • Die Beethoven-Quartette mit den Opus-Zahlen 127 und höher sind für mich der Test. Und da lande ich eben immer wieder beim - Busch-Quartett. Kratzt und rauscht, hat aber unglaublichen Tiefgang. Was müssen die alles in ihrem Kopf bewegt haben!!


    Wie sie wohl die op. 59 - Quartette gespielt haben? (Habe keine Aufnahme von ihnen dazu. Gibt's eine?) Am meisten kann ich hierbei mit dem Alban Berg - Quartett anfangen. Der langsame Satz des op. 59/2 entführt einen da schon in eine andere Welt. Der Cellist... Welch Glück.


    Übrigens liegt das Busch-Quartett bei mir auch bei Schuberts "Tod und das Mädchen" vorn.

  • Zitat

    Original von Lagenwechsel
    Die Beethoven-Quartette mit den Opus-Zahlen 127 und höher sind für mich der Test. Und da lande ich eben immer wieder beim - Busch-Quartett. Kratzt und rauscht, hat aber unglaublichen Tiefgang. Was müssen die alles in ihrem Kopf bewegt haben!!


    Wie sie wohl die op. 59 - Quartette gespielt haben? (Habe keine Aufnahme von ihnen dazu. Gibt's eine?) Am meisten kann ich hierbei mit dem Alban Berg - Quartett anfangen. Der langsame Satz des op. 59/2 entführt einen da schon in eine andere Welt. Der Cellist... Welch Glück.


    Übrigens liegt das Busch-Quartett bei mir auch bei Schuberts "Tod und das Mädchen" vorn.


    Busch Quartett :jubel:
    Ganz meine Meinung!


    op. 59 gibts natürlich auch:
    # Steichquartett Nr.7 F-dur op.59 Nr.1; aufgenommen: 15. & 25. Mai 1942 (Victor Recordings)
    # Steichquartett Nr.8 e-moll op.59 Nr.2; aufgenommen: 28. & 29. Mai 1941 (Victor Recordings)
    # Steichquartett Nr.9 C-dur op.59 Nr.3; aufgenommen: 10. & 16. November 1933 (EMI 2B 5418-25; HMV DB 2109-12)


    Ich kenne aber nur die ersten beiden (Biddulph) - und ich muss leider gestehen, recht enttäuscht zu sein, im Vergleich zu den späten Quartetten aus den 1930ern. ;(


    Des Alban-Berg-Quartetts op. 59/1 (früheres Studio) finde ich ganz schrecklich. Sprichts Du von den (späteren) Konzertmitschnitten? Bei diesem 7. Quartett liebe ich (muskalisch, nicht manual) das Lindsay String Quartet (ASV)!


    :hello:

    Gruß ab


    ---
    Und ich meine, man kann häufig mehr aus den unerwarteten Fragen eines Kindes lernen als aus Gesprächen mit Männern, die drauflosreden nach Begriffen, die sie geborgt haben, und nach den Vorurteilen ihrer Erziehung.
    J. Locke

  • Zitat

    Original von a.b.


    Heutling-Quartett


    Ich habe gerade gesehen, dass es vom Heutling-Quartett eine Mendelssohn-Quintettaufnahme mit Heinz-Otto Graf von 1978 gibt: war das da noch dieselbe Besetzung? Sonst finde ich neben dem genannten EMI-Mozart nichts als ein Quintett von Alfred Koerppen von 1973.
    :hello:


    Hallo a.b.
    die Heutlings haben bis 1976 definitiv in unveränderter Besetzung gespielt. Eine GA der Mozart-Quartette und der Schubert-Quartette ist so entstanden. Zusammen mit Heinz-Otto Graf hat diese Formation auch die Streichquintette von Mozart eingespielt. So weit ich das überschaue, scheint das Heutling Quartett in seiner aktiven Zeit personell nicht verändert zu haben. Die Mendelsohn-Einspielung dürfte also auch in dieser Besetzung entstanden sein:


    Werner Heutling, 1. Violine
    Oswald Gattermann, 2. Violine
    Erich Bohlscheid, Viola und
    Konrad Haesler, Violoncello


    Für die Einspielung des Klarinettenquintetts op. 146 von Max Reger hat das Quartett sich mit Heinrich Geuser verstärkt.


    Zitat

    Original von a.b.


    Vom Taneyev Quartet erinnere ich mich gerade an meine frühe Jugend, als ich zwischenzeitlich gar keine Klassik hörte, als ein Freund ein Ost-Schallplatte aus Ungarn mit Schostakowitsch aber auch eine Beethoven hatte. Plötzlich meine ich mich an einen sehr russischen, fülligen und vibratoreichen Klang zu erinnern.


    Das Taneyev-Quartett entstand 1946 in Leningrad mit der Originalbesetzung Vladimir Ovcharek und Grigori Lutsky an den Violinen, Vassarion Soloviev, Viola und Benjamin Morozov, Violoncello. Die Formation war bekannt als das Quartett der Leningrader Philharmonie.Die verschiedenen Umbesetzungen müssen hier nun nicht erwähnt werden. Bis 1967 spielte das Quartett in unveränderter Besetzung, dann übernhm Iosif Levinzon das Cello. In dieser Formation ist auch die GA der Schostakowitsch-Quartette entstanden (1968-1978). Nr. 15 op.144 wurde am 15.11.1974 in Leningrad vom Taneyev-Quartett uraufgeführt. Die Schalplattenaufnahme stammt aus Dezember 1974.


    Solltest Du Dein alten Platten noch im Zugriff haben, dann grabe diesen Schostakowitsch einmal aus. Er wird Dich auch heute noch oder wieder begeistern.


    Liebe Grüße vom Thomas :hello:

    Früher ist gottseidank lange vorbei. (TP)
    Wenn ihr werden wollt wie eure Väter waren werdet ihr so wie eure Väter niemals waren.

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